Umfrage deckt auf: In diesen Berufen rauchen die meisten Schweizer
Während in der Schweiz in manchen Berufen das Rauchen fast ausgestorben scheint, gehört es in anderen nach wie vor zum Arbeitsalltag. Eine aktuelle Umfrage von Censuswide im Auftrag des Online-Händlers SnusMarkt unter 500 Schweizer berufstätigen Raucherinnen und Rauchern enthüllt nun: In der Gesundheits- und Finanzbranche wird am häufigsten geraucht!

Stress ist als Auslöser für das Rauchverlangen bekannt. Doch die Gründe, warum Schweizer vor, während und nach der Arbeit zur Zigarette greifen, gehen über diesen Faktor hinaus. In der im März durchgeführten Umfrage gaben zwei von drei Schweizer Rauchern (70 Prozent) an, dass bestimmte Arbeitsbedingungen ihren Konsum begünstigen. Doch warum rauchen Menschen in manchen Berufen mehr als in anderen? Markus Lindblad erklärt: «Neben Stress und Zeitdruck spielen auch die Arbeitszeiten und das soziale Umfeld eine wichtige Rolle. In Teams, in denen viele Kollegen rauchen, fällt es oft schwer, der Versuchung zu widerstehen. Auch unregelmässige Arbeitszeiten, wie sie in Schichtarbeit üblich sind, verleiten viele dazu, zur Zigarette zu greifen».
Gesundheitswesen und Finanzwesen an der Spitze: Stress als Treiber
Wo gibt es nun die meisten Raucher? Auf dem ersten Platz liegt mit vierzehn Prozent das Gesundheitswesen. «Nach wie vor hält hier der Mangel an Fachkräften in der Schweiz an. Laut dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) fehlen 2025 circa 65.000 Pflegekräfte. Weniger Personal bedeutet mehr Belastung für die Mitarbeiter. Auch wird in Nachtschichten häufig zur Zigarette gegriffen, um sich vermeintlich wach zu halten», so Lindblad. Dicht gefolgt von der Finanzbranche – hier rauchen dreizehn Prozent der Befragten. Der Experte identifiziert ebenso Stressfaktoren, die den Konsum begünstigen können: «Lange Arbeitszeiten, hoher Leistungsdruck und enge Deadlines treiben viele Beschäftigte in der Finanzwelt dazu, zur Zigarette zu greifen. Gerade in Berufen, in denen viel Verantwortung getragen wird, wird Rauchen oft als kurzfristiges Ventil genutzt».
Rund jeder Zehnte raucht im Bereich «IT & Telekommunikation» (11 Prozent) und «Architektur, Ingenieur- und Bauwesen» (9 Prozent). «Besonders am Bau sind Zigaretten ein gewohntes Bild. Hier gehört die Raucherpause einer gewissen Tradition an, um sich kurz zwischen harter körperlicher Arbeit entlasten zu können. Eine von uns in Auftrag gegebene Umfrage aus dem Vorjahr zeigt zudem, dass die Schweizer an einem Arbeitstag im Durchschnitt drei Pausen zu je rund zehn Minuten einlegen. Hochgerechnet auf eine Woche sind das zweieinhalb Stunden, die mit dem Rauchen zugebracht werden», ergänzt der Experte.
Von wegen intellektuell – Zigaretten sind in kreativen Berufen out
Was doch überrascht: In kreativen Berufen, in denen die «Zigi» eigentlich oft mit Ausdrucksstärke und Inspiration verbunden wird, liegt das Rauchen gar nicht mehr so hoch im Kurs. In der Kunst und Kultur finden sich nur fünf Prozent Beschäftigte, in Vertrieb, Medien und Marketing sind es sogar nur vier Prozent. «Hier zeigt sich ein gesellschaftlicher Wandel: Während Rauchen früher als rebellisch oder intellektuell galt, hat es in diesen Branchen seinen Coolness-Faktor verloren. Heute stehen Gesundheit, Fitness und ein bewusster Lifestyle stärker im Vordergrund», ist Lindblad überzeugt.
20 Zigis am Tag: In diesen Berufen wird geraucht was das Zeug hält
Im Durchschnitt konsumieren die Befragten rund zehn Zigaretten täglich. Doch wie viel geraucht wird, hängt stark vom Berufsfeld ab, wie Lindblad erklärt: «Die Unterschiede zwischen den Branchen sind deutlich.» Am meisten geraucht wird in den Bereichen «Einzelhandel, Gastronomie und Freizeit» (12,35 Zigaretten/Tag), gefolgt von «Reise und Transport» (12,09 Zigaretten/Tag), «Produktion und Versorgungsunternehmen» (11,86 Zigaretten/Tag), sowie «Architektur, Ingenieur- und Bauwesen» (11,64 Zigaretten/Tag).
Doch es gibt auch Sektoren, in denen weniger geraucht wird. Im Kunst- und Kulturbereich, in Marketing, Medien und Sales sowie in der Rechtsbranche liegt der Konsum bei rund acht bis neun Zigaretten täglich. Besonders überraschend: Der Finanzsektor, in dem zwar viele rauchen, liegt mit etwa acht Zigaretten pro Tag im unteren Mittelfeld.
Ebenso auffällig: Im Bauwesen gaben 32 Prozent der Befragten an, zwischen 15 und 20 Stück täglich zu rauchen. «Hier wird die Raucherpause eben oft als kurze Erholung wahrgenommen und deswegen greifen viele öfters zur Zigi», so Lindblad. Der Gesundheitsbereich, in dem die meisten Raucher zu finden sind, liegt hingegen im Durchschnitt. Hier konsumieren nur 17 Prozent solch eine hohe Anzahl, die meisten (40 Prozent) liegen mit sechs bis zehn Stück im Mittelfeld.
Arbeitstag oder Freizeit? Rauchen bleibt eine feste Gewohnheit
Stress im Job ist ein klarer Auslöser für den Griff zum Laster – doch auch an freien Tagen bleibt der Konsum hoch. Während 37 Prozent der Befragten an Arbeitstagen mehr rauchen, geben 41 Prozent an, dass sie sich in der Freizeit häufiger eine Zigarette anzünden. Jeder Fünfte raucht täglich gleich viel. «Der Konsum beginnt oft stressbedingt und wird schnell zur reinen Gewohnheit – viele greifen unabhängig vom Wochentag zur Zigarette», so Lindblad. Und genau das macht es so schwer, von der «Zigi» loszukommen. «Wer einmal damit beginnt, verknüpft sie oft mit bestimmten Routinen. Da fällt es vielen schwer, einfach aufzuhören», so der Experte. Rauchfreie Alternativen wie Snus können hier eine Möglichkeit bieten, um den Nikotinkonsum anders zu gestalten.