Wissen – Netzwerken – Lehren: So wirst du zum Meister deines Fachs

Viele Menschen sehnen sich nicht nur nach Anerkennung und Respekt, sondern wollen beruflich und/oder privat auch Erfüllung finden. Was liegt da näher, als Meister seines Fachs zu werden? Wer ein Thema sehr gut beherrscht, egal ob Verkaufen, eine Sportart oder ein bestimmtes Hobby, hat grosse Chancen, nicht nur gutes Geld zu verdienen und sich selbst zu verwirklichen, sondern auch gewisse Freiheiten.

Erfolg braucht Zeit, Disziplin und Leidenschaft. So gelingt es, ein Thema zu meistern und sich beruflich wie privat weiterzuentwickeln. (Bild: Oliver Schumacher / Freepik)

Doch wie wird man eigentlich Meister eines bestimmten Themengebietes? Einfach Ziele setzen und diese dann umsetzen? Nein, so leicht ist das nicht. Denn nur, weil man sich Ziele setzt, heisst es noch lange nicht, dass man diese angeht und auch erreicht. Das Leben hält nun mal viele Ablenkungen bereit. Darüber hinaus erfordert es ein hohes Mass an Disziplin, Ausdauer und Leidensfähigkeit, nicht nur ein paar Wochen oder Monate, sondern vielleicht sogar Jahre an „seinem“ Thema dranzubleiben.

Um in der ersten Liga mitzuspielen, braucht es vor allem eines: Zeit. Schliesslich reicht es nicht aus, das erlangte Wissen einfach „aufsagen“ zu können – es muss in Fleisch und Blut übergehen. Und zwar so, dass Aussenstehende bei der Anwendung dieses Wissens denken „Wie macht er das nur? Dem fällt das alles so leicht! Ist bestimmt ein Naturtalent.“

Grundlagenwissen ist leicht erhältlich

Angenommen, Sie wollen eine neue Fertigkeit erlernen, beispielsweise Verkaufen. Möglicherweise, weil sie eine Selbstständigkeit planen oder als junger Mensch im Vertrieb einsteigen. Dann haben Sie im Verhältnis zu den Generationen vor Ihnen einen entscheidenden Vorteil: Nahezu überall gibt es schon sehr viel Wissen gratis – oder zumindest sehr preiswert. Wer YouTube durchforstet, wird unzählige Videos zum Thema Verkaufen finden. Darüber hinaus können zahlreiche Blogbeiträge zu bestimmten Themen über Suchmaschinen leicht recherchiert werden.

Ausserdem bieten viele KI-Tools inzwischen recht brauchbare Antworten zu allen möglichen Fragestellungen. Wer lieber ein Buch zur Hand nimmt, kann in Bibliotheken eine gute Auswahl finden, oder – meist zu einem im Verhältnis zum beinhalteten Wissen geringen Preis – neue und altbewährte Ratgeber in Buchhandlungen sowie gebraucht online erwerben. Für alle, die Abwechslung suchen, liefern auch Podcasts wertvolle Impulse.

Übrigens: In vielen Bereichen reicht es überwiegend schon aus, die Grundlagen sicher zu beherrschen, um überdurchschnittlich zu sein bzw. so wahrgenommen zu werden. Denn alleine an dieser Basis hapert es bei vielen. Um darauf nun das Fundament für „ganz oben“ zu errichten, sollte gezielt Kontakt zu einem Trainer, Mentor oder Coach gesucht werden. Mit diesem können dann die Fragen und Themen besprochen oder erarbeitet werden, die sich aus der Anwendung des erworbenen Grundlagenwissens ergeben.

Netzwerken mit Gleichgesinnten

Für viele ist es motivierend, sich mit Gleichgesinnten zu treffen – und sich auszutauschen. Durch diese Art der Auseinandersetzung mit dem Thema kommen oft neue Gedanken und Fragen auf. Ausserdem können durch diesen Austausch auch Wissenslücken geschlossen werden. Nicht zu unterschätzen ist ein solcher Austausch aus mentaler Sicht: Wer spürt, dass er mit anderen an einem Strang zieht, gewinnt selbst an Kraft und Motivation.

Es kann allerdings auch sein, dass ein erstes Treffen schnell frustrierend endet. Nämlich dann, wenn die Veranstaltung doch nicht so war, wie man sich das vorgestellt hat. Beispielsweise, weil man keinen richtigen Zugang zu den anderen Teilnehmern fand. Das ist aber oft ganz normal. Wichtig ist, danach nicht gleich das Handtuch zu werfen, sondern sich selbst und den anderen durchaus noch ein- oder zweimal eine Chance zu geben. Manchmal dauert es einfach nur etwas länger, um sich persönlich aufeinander einzulassen. Oft kann auch der Veranstaltungsleiter beim Netzwerken helfen. Sollte es dann immer noch nicht besser sein, sollten andere Veranstaltungen gesucht und besucht werden.

Lerne durch Lehren

Menschen, die andere Menschen inspirieren, beispielsweise durch Seminare, einen eigenen Blog oder Podcast, kommen unvermeidbar immer mehr auf den Pfad des Gelingens. Durch Fragen wie „Was könnte andere zu meinem Thema (noch) interessieren?“, „Wieso können es manche nicht so gut umsetzen wie ich?“ oder „Wie habe ich gewisse Hürden gemeistert und kann nun auch anderen helfen, diese zu umgehen?“, wird das eigene Thema immer intensiver von unterschiedlichen Seiten durchdrungen. Hinzu kommen oft Fragen und Impulse seitens der Community, die man sonst nicht bekommen hätte, was einem wiederum hilft, noch eher Meister seines Fachs zu werden.

Eines darf dabei nicht vergessen werden: Das Thema, in welchem man Meister seines Fachs werden möchte, sollte einen wirklich fesseln – und begeistern. Wer schnell Ausreden findet, sich mit diesem Thema nicht ausdauernd leidenschaftlich zu beschäftigen, beispielsweise weil Wochenende ist oder das ergänzende Buch dazu 49 Euro kostet, sollte seine Mission noch einmal überdenken. Fokus, Durchhaltevermögen und eine nicht zu stillende Neugier sind wichtige und unverzichtbare Voraussetzungen, um in seinem Gebiet an die Spitze zu gelangen. Oder anders gesagt: Wer nicht wirklich besessen von seinem Thema ist, dem fehlt aller Voraussicht nach die erforderliche Leidensfähigkeit bzw. Opferbereitschaft.

Autor:

Oliver Schumacher, Verkaufstrainer seit 2009, Netzwerk-Profi und Personenmarke, setzt auf sympathische, fundierte Art neue Akzente im Bereich Wissenstransfer, Lernkultur und persönliche Positionierung. Unter dem Motto „Sei echt“ zeigt er auf, wie jeder zur Nr. 1 werden kann – ob Selbständiger, Führungskraft oder Mitarbeiter. Wachstumstreiber sind für ihn vor allem Neugier und Mut, Disziplin und (Selbst-)Vertrauen.

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