KI und Arbeitskultur: massiver Wandel

Die Mehrheit der Berufstätigen rechnet damit, dass künstliche Intelligenz die menschliche Zusammenarbeit massiv verändern wird. Das ist das Ergebnis der aktuellen Studie „KI und Arbeitskultur“, für die der Coachingausbilder InKonstellation 1.051 Berufstätige befragt hat.

InKonstellation Studie: Grundsätzlich sehen die Befragten in der künstlichen Intelligenz eher Chancen (55%) als Risiken (55%). (Bild: www.depositphotos.com)

Die der Studie zugrunde liegende repräsentative Online-Umfrage wurde im Mai 2024 im Auftrag von InKonstellation durch das Marktforschungsinstitut Bilendi durchgeführt. 54% der Beschäftigten rechnen ihr zufolge damit, dass KI die Arbeitswelt in den kommenden Jahren deutlich verändern wird.

Politische Fakes als grösstes KI-Risiko

Die grössten KI-Risiken sehen Berufstätige derzeit bei politischen Themen. Den „Einsatz von gefakten Statements oder Bildern in der politischen Auseinandersetzung“ halten 70% für ein KI-Risiko, den „massiven Verlust von Arbeitsplätzen“ dagegen 50%. Den eigenen Job durch KI bedroht sehen sogar nur 10%.

Massive Veränderungen in der Arbeitswelt

Die stärkste Veränderung der Arbeitswelt wird in der Automatisierung und Produktivitätssteigerung gesehen (69%). Eine Mehrheit sieht aber ebenso starke Veränderungen in der Arbeitskultur – etwa durch die Zunahme von remote Arbeit (57%), die Veränderung von Arbeitsrollen und Fähigkeiten (63%) oder die zunehmende Notwendigkeit lebenslangen Lernens (52%).

Menschliche Zusammenarbeit und KI

Grundsätzlich sehen die Befragten in der künstlichen Intelligenz eher Chancen (55%) als Risiken (55%). Beim Blick auf die konkreten Folgen von KI für die menschliche Zusammenarbeit sind Berufstätige jedoch deutlich skeptischer. 63% rechnen zum Beispiel damit, dass die menschliche Zusammenarbeit durch den Einfluss von KI eher schwerer als leichter wird.

Schrumpfende Kommunikationsfähigkeiten

62% erwarten eher, dass KI menschliche Kommunikationsfähigkeiten schrumpfen lässt, als dass diese Fähigkeiten zunehmen. „Menschen verlernen miteinander zu arbeiten, zu kommunizieren und Empathie zu entwickeln“, schreibt ein Teilnehmer in einem Kommentar zu seinen Erwartungen, was den Einfluss von KI auf die menschliche Zusammenarbeit angeht. Ein anderer befürchtet: „Zwischenmenschliche Kommunikation und emotionale Bedeutung von Mimik und Gestik wird komplett verloren gehen.“

Transformation in der Führungspraxis

Auch beim Thema Führung erwartet die Mehrheit der Beschäftigten einschneidende Veränderungen. So gehen 55% davon aus, dass virtuelle Führung zunehmen wird, 52% rechnen damit, dass Entscheidungen zum moralisch verantwortbaren Einsatz von KI zur Führungsaufgabe werden. Immerhin 45% glauben, dass sich Führung stärker „in Richtung Coaching, Kulturarbeit und Strategie“ verändern wird. Die eigene Führungskraft auf die KI-Veränderungen „gut“ oder „sehr gut“ vorbereitet sehen nur 21%.

Mensch-Maschine-Vorsprung

Die Studie zeigt: Die Durchdringung der Arbeitswelt mit künstlicher Intelligenz wird zu einem gewaltigen Transformationsprozess, den Menschen aktiv gestalten müssen und können. „Noch haben Menschen einen grossen Vorsprung im Vergleich zur KI, weil sie nicht maschinenhaft fehlerfrei, sondern menschlich denken und handeln“, sagt Timo Schlage, Gründer und Geschäftsführer von InKonstellation: „Bedingungen und Möglichkeiten menschlichen Handelns in sozialen Systemen wahrzunehmen, zu verstehen und in gemeinsames Handeln zu überführen, gehört zu diesem Vorsprung. Es ist aus unserer Sicht eine gute Idee, diesen Vorsprung jetzt auszubauen.“

Quelle: www.in-konstellation.de

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