Fachkräftemangel: Jede fünfte Stelle bleibt unbesetzt

Aufgrund des akuten Fachkräftemangels in der Schweiz fällt es mehr als jedem zweiten Arbeitgeber schwer, passende Talente zu gewinnen. Das führt dazu, dass rund ein Fünftel der offenen Stellen gar nicht besetzt werden. Dies und mehr zeigen die Ergebnisse der «Employer Branding Studie 2023», welche in Zusammenarbeit zwischen JobCloud und der ZHAW entstanden ist.

Employer Branding Studie 2023: Fachkräftemangel in der Schweiz, rund ein Fünftel der offenen Stellen wird gar nicht besetzt. (Bild: www.unsplash.com)

Der Fachkräftemangel ist in der Schweiz aktuell ein allgegenwärtiges Phänomen. Im Rahmen der «Employer Branding Studie 2023», die in Zusammenarbeit zwischen der ZHAW und JobCloud durchgeführt wurde, wurden Unternehmen aller Grössen und Branchen über Employer Branding und Fachkräftemangel befragt. Die Studie bestätigt, dass 56 % der Arbeitgeber in der Schweiz vom Mangel an qualifizierten Mitarbeitenden betroffen sind. Besonders ausgeprägt ist der Fachkräftemangel bei Grossunternehmen, während kleine Unternehmen etwas weniger stark darunter leiden. «Der akute Fachkräftemangel führt häufig zu einem wahren „War for Talents“ zwischen den Arbeitgebern, um qualifizierte Mitarbeitende auf dem Markt zu erreichen», so Davide Villa, CEO von JobCloud.

Die Studie zeigt zudem, dass der Fachkräftemangel in der Schweiz weitreichende Folgen für die Rekrutierung von Mitarbeitenden hat. Kann eine offene Stelle nach längerer Suche nicht besetzt werden, verlängern 59% der Unternehmen den Suchprozess. Auch die Einstellung einer Kompromiss-Person stellt für 34% der Unternehmen eine Alternative dar. Etwa ein Viertel der Unternehmen vergeben ein Suchmandat an externe Vermittler oder reduzieren ihre Anforderungen im Stellenprofil. Etwa jedes fünfte Unternehmen (21%) verzichtet sogar komplett auf die Stellenbesetzung oder lagert die gesuchte Funktion ins Ausland oder an Drittfirmen aus.

Die Rekrutierungsschwierigkeiten führen die befragten Unternehmen auf verschiedene Faktoren zurück. Zu den Hauptursachen gehören der Mangel an qualifizierten Bewerbenden sowie fehlende Kompetenzen (35%), die allgemeine Situation auf dem Arbeitsmarkt (27%) sowie hohe Lohnansprüche der Bewerbenden (22%). Flexible Arbeitszeiten (17%), attraktive Konditionen (15%) und zusätzliche Benefits (10%) spielen ebenfalls eine Rolle. «Ein besonders wirkungsvoller Ansatz gegen den Fachkräftemangel besteht darin, aktuelle Mitarbeitende als Botschafter:innen einzusetzen, um direkt und proaktiv potenzielle Bewerbende anzusprechen» sagt Dr. Adis Merdzanovic, Dozent an der Fachstelle Communication & Branding am Institut für Marketing Management der ZHAW.

Online-Portale als Unterstützung für Employer Branding

Die Studie zeigt, dass auch Online-Portale neben sozialen Netzwerken und persönlichen Kontakten ein wichtiger Kanal sind, um die eigene Arbeitgebermarke zu stärken, denn diese werden von mehr als 40% der Studienteilnehmenden für das Employer Branding genutzt. «JobCloud als Anbieter im digitalen Rekrutierungsmarkt der Schweiz hat viele Angebote für die Kund:innen, um sich bei den potenziellen Kandidat:innen mit einem starken Employer Brand zu präsentieren, etwa die Arbeitgeberprofile auf den Stellenportalen jobs.ch oder jobup.ch», so Davide Villa.

Im Rahmen der «Employer Branding Studie 2023» wurden die Unternehmen ebenfalls befragt, welche Massnahmen sie ergreifen, um Mitarbeitende längerfristig im Unternehmen zu behalten. Am häufigsten wurden die Flexibilisierung der Arbeitszeiten (43%), Lohnerhöhungen sowie zusätzliche Weiterbildungsmöglichkeiten (37%) genannt. Lediglich sechs Prozent unternahmen keine Retention-Massnahmen. «Für eine stärkere Bindung der Mitarbeitenden ist es entscheidend, ein starkes Gefühl der Identifikation mit dem Unternehmen zu fördern, etwa durch eine klare Unternehmenskultur, gemeinsame Werte und eine angenehme Arbeitsatmosphäre. Das Unternehmen sollte auch die individuellen Bedürfnisse und Wünsche der Mitarbeitenden kennen und darauf eingehen», so Dr. Adis Merdzanovic.

Quelle: www.jobcloud.ch 

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