«Das Tabuthema Löhne muss gebrochen werden»

Schauspielerin Susanne Kunz und Musiker Andres Andrekson alias Stress diskutierten am ersten RealTalk von PostFinance vom Donnerstag, 26. Januar 2023 in Zürich über das Thema «Lohngefälle – wieso Geld den Unterschied macht».

Um das Tabuthema Löhne ging es unter der Diskussionsleitung von Viola Tami (ganz rechts) am ersten RealTalk von Postfinance mit Susanne Kunz und Rapper Stress. (Bild: Postfinance)

Um Themen rund um das erfolgreiche Zusammenspiel der Geschlechter voranzubringen, lancierte PostFinance am 26. Januar 2023 eine neue Eventreihe. «Mit der RealTalk-Serie wollen wir eine Diskussion anregen, auf dass Geschlechter gleichermassen gehört, gesehen, respektiert und wertgeschätzt werden», begründet Bernadette Koch, Mitglied des Verwaltungsrates von PostFinance, die Lancierung der neuen Eventserie. Dies im Einklang mit den Werten und Unternehmenszielen von PostFinance, die Diversität in allen Facetten und mit Fokus auf die Gleichstellung der Geschlechter fördert. An den Events, die drei Mal pro Jahr in verschiedenen Landesteilen stattfinden werden, geben spannende Persönlichkeiten einen Einblick, wie sie privat und in ihrer Arbeit Teamwork leben, worin die Herausforderungen bestehen und welche Bedeutung Geld für das Erreichen der Gender Equality hat.

Vom Mut, für Erfahrungen und Fähigkeiten Geld einzufordern

Den Anfang machte eine Diskussionsrunde zum Tabuthema Löhne. «Es passiert immer noch, dass Frauen systematisch und durchs Band weniger verdienen als Männer», sagte die Schauspielerin Susanne Kunz am letzten Donnerstagabend am ersten «RealTalk» zum Thema «Lohngefälle – wieso Geld den Unterschied macht». Sie spricht aus eigener Erfahrung und von Lohndifferenzen im Showbusiness von bis zu 50 Prozent. «Das Tabuthema Löhne muss gebrochen werden», betont sie. Ihr Rezept ist die offene Diskussion unter Teamkolleg/-innen und der Mut, für seine Erfahrungen und Fähigkeiten Geld einzufordern. «Wir müssen innerhalb von Projekten über unsere Löhne reden und besser verhandeln.»

In der Band von Stress erhält eine Frau den höchsten Lohn

Null Verständnis für Lohnungleichheit hat auch ihr Podiumspartner Andres Andrekson alias Stress. Als Arbeitgeber seiner Band ist für ihn klar: «Es geht nicht darum, ob Frau oder Mann. Es geht darum, dass ich die Jobs mit den Besten besetze.» In seiner Band, welche mit ihm 5 Musiker/-innen zählt, erhält beispielsweise eine der beiden Frauen den höchsten Lohn. Auch wenn er selbst in seinem Umfeld keine Lohndifferenzen zwischen Frauen und Männern ausmachen kann, erachtet er es als wichtig, dass die Lohnungleichheit thematisiert wird – ebenso wie die Aufteilung der Rollen zwischen Frau und Mann. «Die Schweiz ist ein sehr reiches Land, aber sehr konservativ. Das erstaunt mich.»

Es geht zu wenig schnell vorwärts

Offen und ehrlich tauschten die beiden Talkgäste im Labor5 in Zürich unter der Moderation von Viola Tami ihre Erfahrungen mit Löhnen und Lohnunterschieden im Showbusiness aus. Worin sich alle einig sind ist die Tatsache, dass es beim Thema Gleichberechtigung und Lohngleichheit zu wenig schnell vorwärts geht. Gemäss der schweizerischen Lohnstrukturerhebung von 2020 beträgt der Lohnunterschied zwischen Mann und Frau in der Schweiz 13,8 Prozent.

Letzte Lücken schliessen

Auch PostFinance setzt sich für faire Löhne ein und prüft darum regelmässig die Lohngleichheit. Selbst wenn die aktuelle Lohngleichheitsanalyse auf der Lohndatenbasis von Oktober 2020 zeigt, dass die unerklärbaren Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen bei PostFinance mit nur 2,3 Prozent zulasten der Frauen eher gering ausfällt, will PostFinance die Lücke mit gezielten Massnahmen weiter schliessen. Denn wie Ron Schneider, Leiter Human Resources bei PostFinance in seiner Einschätzung der Analyse schreibt: «Jedes nicht erklärbare Lohnprozent ist eines zu viel.»

Die nächsten RealTalk-Termine:
Lausanne, 15. Juni 2023, Thema: Lohngefälle – wieso Geld den Unterschied macht (auf Französisch)
Bern, 26. Oktober 2023: Thema: Hausfrauen und -männer: Vorsorge, Verdienst und Vorurteile

Quelle: Postfinance

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