Die besten Workplaces in der Schweiz: Hier ist gut Arbeiten
Great Place to Work® Switzerland hat die Best Workplaces™ 2022 in der Schweiz ausgezeichnet. Ein besonders wichtiger Faktor, um als einer der Best Workplaces™ ausgezeichnet zu werden, war dieses Jahr die Qualität in der Führungskultur.
Am 10. Mai 2022 wurden zum bereits 14. Mal die Best Workplaces der Schweiz ausgezeichnet – dieses Jahr zum ersten Mal seit Beginn der COVID-19-Pandemie wieder an einem Live-Event im Kaufleuten Zürich. Im Rahmen der weltweit grössten Studie hat Great Place to Work in der Schweiz mit über 200 Organisationen zum Thema Arbeitsplatzkuktur zusammengearbeitet und hier mehr als 34’000 Mitarbeitende befragt. 51 Organisationen wurden in den Kategorien Small, Medium und Large von ihren Mitarbeitenden als Best Workplaces ausgezeichnet und gehören damit zu den besten der Schweiz. Um als einer der Best Workplaces ausgezeichnet zu werden, müssen Organisationen einen sog. „Trust Index“ von mindestens 70% erreichen und die Kriterien des sog. „Culture Audit“ erfüllen. Nicht ausgezeichnete Unternehmen werden nicht aufgeführt. Die Teilnahme an den Best Workplaces – dies ist ein eingetragenes Warenzeichen von Great Place to Work – ist für jede Organisation ab 20 Mitarbeitenden möglich.
Ein „Dauersieger“ bei den besten Workplaces
Der erste Platz der Kategorie „Grosse Unternehmen“ mit mehr als 250 Mitarbeitenden belegt UMB AG. Bereits 2020, 2018, 2016 und 2014 führte das IT-Unternehmen die Rangliste an. In der Kategorie „Mittelgrosse Unternehmen“ mit 50-249 Mitarbeitenden belegt Spitex Malters den ersten Platz. Damit steht erstmalig ein im Gesundheitswesen tätiges Unternehmen in dieser Position. Angesichts der Herausforderungen in den vergangenen Jahren wird dies seitens von Great Place to Work als ein erfreuliches Zeichen gewertet. In der Kategorie „Small“ mit 20-49 Mitarbeitenden schaffte es das medizinische Forschungsunternehmen Alnylam Switzerland GmbH auf den ersten Platz. Sie schaffen es damit zum zweiten Mal in Folge an die Spitze in ihrer Kategorie. Ebenfalls als Best Workplaces wurden unter anderem bekannte Schweizer Arbeitgeber wie Hilti Schweiz, IWC Schaffhausen, AbbVie, Strassenverkehrsamt des Kantons Zürich, Globegarden, Decathlon oder blue entertainment ausgezeichnet. Dies zeige, dass Arbeitsplatzkultur branchenunabhängig auch ein strategischer Fokus ist, um angesichts des Fachkräftemangels und des demografischen Wandels die besten Talente zu halten und neue Talente anzuziehen, wie es heisst.
Die Rolle der Führungskräfte gewinnt bei den Best Workplaces™ an Bedeutung
Insgesamt sei festzustellen, dass Organisationen in der Schweiz die Herausforderungen rund um die Corona-Pandemie solide gemeistert haben und langsam wieder «back to normal» beziehungsweise zu einem «new normal» gehen, so ein Fazit von Great Place to Work. In diesem Zusammenhang habe vor allem die Frage der Rolle der Führungskräfte an Bedeutung gewonnen und auch die Erwartungen an die Führungskräfte haben zugenommen. So sei beispielsweise die Glaubwürdigkeit und Vorbildfunktion der Führungskräfte ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die Zufriedenheit der Mitarbeitenden. «Die Führungskräfte sind gut erreichbar und unkompliziert anzusprechen» erhielt bei den Best Workplaces dieses Jahr eine Zustimmung von 87%. Dies sind 4 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr und 22 Prozentpunkte mehr als wir für den Durchschnitt aller Mitarbeitenden in der Schweiz sehen (Repräsentativer Benchmark zufällig ausgewählter Arbeitnehmender). Cornelia Schättle, Consultant und Mitinhaberin von Great Place to Work Switzerland meint dazu: „Wir sehen eine Entwicklung von einer Regel- in eine Wertekultur. Alle Herausforderungen der modernen Arbeitswelt mit Regeln zu gestalten, ist nicht mehr flexibel genug. Statt alleinige Entscheider-/innen und Wissensträger/-innen zu sein, zeichnen sich gute Führungskräfte immer mehr durch eine Coaching- und Mentoring-Haltung aus: Sie bieten den Mitarbeitenden eine Möglichkeit, sich selber zu reflektieren, übertragen Verantwortung, unterstützen bei der Entwicklung der Kompetenzen und nehmen gleichzeitig eine wichtige Rolle als Vorbild für die Werte einer Organisation ein. Und das schaffen sie nur mit einer vertrauensbasierten Arbeitsplatzkultur.“
Festhalten an alter Arbeitswelt als Risiko
Eine zunehmende Herausforderung selbst für die besten Arbeitgeberinnen ist es, die Verbundenheit und den Stolz der Mitarbeitenden gegenüber der Organisation aufrechtzuerhalten. Der Aussage «ich möchte hier noch lange arbeiten» stimmen 80% der Mitarbeitenden der diesjährigen Best Workplaces zu (minus 4 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr). Der Schweizer Durchschnitt liegt bei gerade mal 60% und die teils hohe Fluktuation verstärkt den Fachkräftemangel für viele Organisationen weiter. Michael Hermann, Consultant und Mitinhaber von Great Place to Work Switzerland, fasst die Herausforderungen so zusammen: „Wer stur an der alten Arbeitswelt (bspw. mit Präsenz im Office) festhalten will, wird Mitarbeitende verlieren. Organisationen, die auf unterschiedliche Bedürfnisse eingehen und Mitarbeitende bei der Suche nach Lösungen zu allen Themen auch einbinden, werden sich viel besser anpassen können. Selbst für diese gilt jedoch: die Verbundenheit mit dem Arbeitgeber sinkt und die Sinnhaftigkeit der Aufgabe sowie die erhaltene Wertschätzung machen hier den Unterschied“.
Best Workplaces 2022: Die Top-3 der verschiedenen Kategorien
Grosse Unternehmen (250+ Mitarbeitende)
- UMB AG (Information Technology), 400 Mitarbeitende
- SAP (Schweiz) AG (Information Technology – Software), 898 Mitarbeitende
- Vebego AG (Construction, Infrastructure & Real Estate – Property Management), 6000 Mitarbeitende
Mittelgrosse Unternehmen (50-249 Mitarbeitende)
- Spitex Malters (Health Care), 52 Mitarbeitende
- dbi services (Information Technology – IT Consulting), 78 Mitarbeitende
- APP Unternehmensberatung (Professional Services – Consulting – Management), 84 Mitarbeitende
Kleine Unternehmen (20-49 Mitarbeitende)
- Alnylam Switzerland GmbH (Biotechnology & Pharmaceuticals), 37 Mitarbeitende
- Hilton (Hospitality – Hotel/Resort), 41 Mitarbeitende
- Digital Luxury Group, DLG SA (Professional Services – Advertising and Marketing), 32 Mitarbeitende
Die vollständige Rangliste gibt es hier.