Stellensuchende: Persönliche Kontakte führen zum Erfolg
Über dreissig Prozent der Schweizer Arbeitnehmer wünschen sich eine berufliche Veränderung. In erster Linie führen persönliche Kontakte, Stellenwebsites von Unternehmen und Stellenplattformen zum Erfolg bei der Stellensuche – Spontanbewerbungen sind im Aufwind.

Über 30 Prozent der Schweizer Arbeitnehmer wünschen sich eine echte Veränderung im Berufsalltag. Warum aber möchten Stellensuchende ihren Arbeitgeber wechseln? Gemäss einer aktuellen Umfrage des Online-Stellenportals JobCloud (jobs.ch / jobup.ch) in Zusammenarbeit mit dem LINK Institut ist nur für etwas über 10 Prozent die Aussicht auf mehr Lohn der Hauptgrund. Dabei zeigt sich, dass ein höherer Lohn insbesondere für jüngere Stellensuchende zwischen 16 und 24 überdurchschnittlich ausschlaggebend ist (20 Prozent), wohingegen Stellensuchende zwischen 45 und 60 diesem kaum Stellenwert beimessen (8 Prozent). Von den Romands auf Stellensuche tun dies rund 15 Prozent, weil sie keine Stelle haben, bei den Deutschschweizern sind es 9 Prozent. Deutschschweizer scheinen einer beruflichen Neuorientierung gegenüber aufgeschlossener zu sein als Romands: 10 Prozent der Befragten möchten in eine andere Branche wechseln oder eine andere Tätigkeit ausüben (Westschweiz: 6 Prozent). Auch zwischen Frauen und Männern zeigen sich Unterschiede, wobei eher Frauen nach einer besser bezahlten Stelle suchen als Männer (13 vs. 11 Prozent) und Männer vergleichsweise häufiger auf Jobsuche sind, weil sie sich mit ihrem Arbeitskollegen oder Vorgesetzten nicht verstehen (11 Prozent vs. 5 Prozent). Insgesamt bestätigen diese Resultate indirekt die Ergebnisse einer jüngst von Xing veröffentlichten Studie (siehe unser Bericht).
Persönliche Kontakte für junge Stellensuchende sehr wichtig
Dass die Stellensuche mittlerweile hauptsächlich online stattfindet, ist keine Überraschung: Rund 66 Prozent der Befragten suchen bevorzugt auf Online-Stellenportalen wie jobs.ch, 49 Prozent schauen sich auch auf den Karriere-Websites von Unternehmen nach neuen Jobangeboten um. Dennoch halten sich auch die Printmedien weiterhin im Rennen: 39 Prozent der Befragten suchen auch in Zeitungen und Zeitschriften nach Stellen. Insbesondere bei der Generation zwischen 45 und 60 ist die Suche via Printmedien weiterhin gut etabliert (54 Prozent). Auch persönliche Kontakte werden für die Stellensuchende genutzt (45 Prozent). Insbesondere bei jüngeren Stellensuchenden zwischen 16 und 2 (52 Prozent). Diese Alterskategorie sucht auch öfters bewusst direkt via Suchmaschinen wie Google oder Yahoo (46 Prozent vs. 29 Prozent im Durchschnitt über alle Alterskategorien). In der Romandie sind im Vergleich zur Deutschschweiz soziale Netzwerke wie Xing und LinkedIn für die Stellensuche beliebter (29 vs. 21 Prozent) – auch persönliche Kontakte sowie die RAV Stellenbörse nutzen die Romands häufiger als die Deutschschweizer (47 vs. 44 Prozent und 14 vs. 6 Prozent).
Persönliche Kontakte führen zum Erfolg
Stellt sich die Frage, welche dieser Kanäle denn auch zum Erfolg führen. Wie die JobCloud-Umfrage zeigt, lohnen sich persönliche Kontakte: Rund 29 Prozent der Befragten haben 2017 eine neue Stelle durch Freunde und Bekannte erhalten. 19 beziehungsweise 18 Prozent der Befragten entschieden sich für eine Stelle, die sie auf den Stellenwebsites eines Unternehmens oder auf einer Online-Stellenplattform gefunden hatten. Im Jahr 2017 wurden 8 Prozent der Stellen aufgrund von Spontanbewerbungen gefunden. Der Vergleich über die vergangenen drei Jahre zeigt jedoch, dass diese offenbar immer häufiger zum Erfolg führen: 2014 waren Blindbewerbungen nur mit 5 Prozent vertreten.