Rekordwachstum bei ausgeschriebenen Stellen

Der Michael Page Swiss Job Index misst die Zahl der ausgeschriebenen Vakanzen auf Unternehmens- und Rekrutierungswebseiten in der ganzen Schweiz. Die neueste Erhebung verzeichnet ein Rekordwachstum.

Fachkräfte gesucht: Die Zahl der ausgeschriebenen Stellen verzeichnet seit Anfang Jahr ein Rekordwachstum. (Bild: Pixabay.com)

Ein untrügliches Zeichen, dass die Wirtschaft wieder anzieht: Firmen suchen wieder Arbeitskräfte. Gemäss dem Michael Page Swiss Job Index ist die Zahl der ausgeschriebenen Stellen von April bis Mai 2021 um +7,9 % und seit Januar um +17,8 % gestiegen. Das ist das stärkste monatliche Wachstum in diesem Jahr und übersteigt die Wachstumsraten im gleichen Zeitraum vor der Corona-Krise. Für dieses Rekordwachstum verantwortlich ist die besonders starke Nachfrage nach Fachspezialisten in den Bereichen Logistik, IT, Ingenieurwesen, Facility-Management und in der Pharmabranche.

Bereiche mit Stellenzuwachs Monatliches Wachstum
(April 2021 – Mai 2021)
Wachstum im laufenden Jahr
(Januar 2021 – Mai 2021)
Logistiker +16,6 % +14,9 %
IT-Spezialisten (vor allem Spezialisten für Cybersicherheit & Programmierer) +14,6 % +13.3 %
Facility-Manager +11,9 % +13,2 %
Ingenieure +10,3 % +8,6 %
Pharma-Spezialisten +10,2 % +16,2 %

 

„Dieses Wachstum ist besonders erfreulich. Laut unseren Daten sank die Zahl der ausgeschriebenen Stellen vor Corona häufig kurz vor den Sommerferien (zwischen April und Mai)“, erläuterte Yannick Coulange, Managing Director bei PageGroup Schweiz. „Ausserdem erweist sich das Wachstum in der ganzen Schweiz als beständig“.

Alle Regionen wiesen ein positives Wachstum aus. Mit +12,7 % beziehungsweise +26,4 % verzeichnete die Zentralschweiz (LU, NW, OW, SZ, UR, ZG) sowohl das stärkste monatliche Wachstum wie auch ein Rekordwachstum im laufenden Jahr.

Regionen Monatliches Wachstum
(April 2021 – Mai 2021)
Wachstum im laufenden Jahr
(Januar 2021 – Mai 2021)
Zentralschweiz (LU, NW, OW, SZ, UR, ZG) +12,7 % +26,4 %
Nordschweiz (AG, BL, BS) +8,2 % +16,8 %
Mittelland (BE, FR, JU, NE, SO) +8,0 % +17,6 %
Genfersee (GE, VD, VS) +7,9 % +22,8 %
Zürich (ZH) +6,7% +14.4%
Ostschweiz (AI, AR, GL, GR, SG, SH, TG) +6,0 % +14.4%

 

Quelle: Michael Page

Hybrid Working: Versäumen KMU-Mitarbeitende die Vorteile?

Nichts von "Hybrid Working": Drei von fünf Angestellten in kleineren Unternehmen gehen gemäss einer Studie davon aus, dass sie nach dem Aufheben der Covid-19-Beschränkungen aufgrund der vielen administrativen und papierbasierten Prozessen weiterhin vorwiegend in Büros arbeiten werden.

Remote oder Hybrid Working: In vielen kleinen Unternehmen fehlen die Voraussetzungen dazu. (Bild: zVg / Ricoh Europe)

Beschäftigte kleiner Unternehmen in ganz Europa befürchten, dass sie notgedrungen ins Büro zurückkehren müssen, da sie sich bei Remote Working nicht ausreichend um die Kundenerfahrung und das Geschäftswachstum kümmern können. Diesen Befund veröffentlichte Ricoh Europe nach einer Befragung von mehr als 1400 Büroangestellten zum Thema „Hybrid Working“. Weit mehr als die Hälfte (58 %) der Befragten gehen davon aus, dass sie nach Aufheben der Covid-19-Beschränkungen vorwiegend im Büro arbeiten werden. Gleichzeitig befürchten sie Hindernisse und Engpässe in Bezug auf dynamische Arbeitsmethoden, die durch ständige Änderungen in den Kundenanforderungen notwendig sind, so weitere Erkenntnisse aus der Befragung.

Viele veraltete Prozesse

Fast die Hälfte (45 %) der Befragten gibt an, dass sie bei einem geringeren Verwaltungsaufwand produktiver wären. Umständliche, veraltete Arbeitsmethoden hindern kleine Unternehmen daran, bessere Geschäftsergebnisse zu erzielen, da die Kapazitäten ihrer Teams für Upselling oder neue Geschäftsmodelle begrenzt sind. Neben diesen versäumten Chancen werden auch Kreativität, Motivation und Arbeitszufriedenheit durch das unumgängliche Abarbeiten mühsamer Routineaufgaben beeinträchtigt.

Die Arbeitslast ist ein zentraler Faktor für die Einschätzung, dass die Rückkehr ins Büro unumgänglich ist. Verschärft wird dies durch einen Mangel an Remote-Working-Tools für wertschöpfende Tätigkeiten sowie durch unzureichende Investitionen in automatisierte Prozesse. 40 % der Arbeitskräfte haben Schwierigkeiten, beim Remote Working auf Daten und Informationen in Unternehmenssystemen zuzugreifen, die für eine bessere Kundenbetreuung benötigt würden. Dies führt zu Einschränkungen bei einem typischen Erkennungszeichen kleiner Unternehmen: dem schnellen, bequemen und persönlichen Service. Nutznießer könnten größere Wettbewerber sein, deren Teams in der Regel unkompliziert auf alle Daten zugreifen können, die zur Optimierung der Kundenerfahrung erforderlich sind.

Mit Remote oder Hybrid Working produktiver

Die Hälfte der Befragten (51 %) ist der Ansicht, dass automatisierte Prozesse tatsächlich einen Ausweg darstellen. Diese würden nicht nur die Arbeitserfahrung aufwerten – auch Vertriebskräfte und andere Toptalente, die häufig das Unternehmen nach außen repräsentieren, könnten besser an das Unternehmen gebunden werden. Tatsächlich erwägt ein Viertel (25 %) der Befragten einen Wechsel zu einem Arbeitgeber, der Remote Working besser unterstützt. Durch die Automatisierung zentraler Prozesse würden auch Initiativen zur Stärkung der Kundenbindung profitieren, und kleine Unternehmen könnten dadurch ihr digitales Profil schärfen.

David Mills, CEO von Ricoh Europe, erläutert dazu: „Bei kleinen Unternehmen fehlt möglicherweise das Budget oder auch die Notwendigkeit, ihre Technologien vollständig zu erneuern. Aber auch moderate Investitionen können erhebliche und unmittelbare Auswirkungen haben – zum Beispiel die Möglichkeit, über Remote-Verbindungen auf Dateien zuzugreifen. Verständlicherweise verfügen viele kleine Unternehmen nicht über die erforderlichen Kompetenzen, um durch effiziente Prozessautomatisierung entscheidende Kosteneinsparungen zu erzielen. Eine verlässliche Unterstützung in diesem Bereich könnte daher die entscheidende Basis für solides Wachstum im digitalen Zeitalter bilden.“

Quelle: Ricoh

Produktfälschungen in der Landwirtschaft: Schweizer Startup hilft Milliarden-Verluste zu vermeiden

Weltweit kämpft die Landwirtschaft mit den Folgen von Produktfälschungen und mangelnder Transparenz. Die Konsequenzen für Mensch und Umwelt sind gravierend, die finanziellen Verluste im Milliardenbereich. Das Schweizer Startup Authena hat eine nach eigenen Angaben weltweit einmalige Lösung entwickelt, um Produkte mit blockchain-basierten Technologien sicher und Lieferketten transparent zu machen.

Produktfälschungen bei Pflanzenschutzmitteln: In der Landwirtschaft ein Problem, das Milliarden kostet. Ein Schweizer Startup hat eine blockchain-basierte Lösung dagegen entwickelt. (Bild: zVg)

Das Schweizer Startup-Unternehmen Authena mit Sitz in Zug kämpft weltweit gegen Produktfälschungen, Parallelimporte und die Umleitung von z.B. pharmazeutischen Produkten. Es ist inzwischen ein weltweit führender Anbieter von blockchain-basierter Technologie-Lösungen zur Nachverfolgung von Lieferketten und zur Erstellung interaktiver end-to-end-Kommunikation zwischen Hersteller und Endnutzer. Genutzt werden sog. NFC-Transmitter, die als elektronisches Siegel fungieren. Damit können Hersteller die Authentizität ihrer Produkte garantieren und in Echtzeit unautorisierte Interaktionen mit ihren Gütern erkennen.

Produktfälschungen: Nicht nur bei Konsumgütern ein Problem

Produktfälschungen sind nicht nur für namhafte Brands von Konsumgütern – vor allem aus dem Hochpreis-Segment – ein Problem. Wohl weniger bekannt ist, dass auch die Landwirtschaft von Produktfälschungen betroffen ist: „Weltweit ist jedes sechste Produkt, das in landwirtschaftlichen Betrieben zur Anwendung kommt, gefälscht. Volkswirtschaftlich gesehen, belaufen sich die finanziellen Verluste auf bis zu 10 Mrd. Dollar“, sagt Matteo Panzavolta, Gründer und CEO von Authena. Wie die Lösung von Authena funktioniert, erklärt Panzavolta folgendermassen: „Authena erstellt individuell für jedes Produkt eine digitale Kopie, welche in der Blockchain gespeichert wird und somit nicht verändert werden kann. Über die end-to-end-Kommunikation erhalten Hersteller zudem die Möglichkeit, ihr Produkt als Kommunikationsmittel zu nutzen und Informationen via Text, Bilder, Ton oder Video für die Endnutzer bereit zu stellen. Unsere Lösung verhindert Betrug auf allen Ebenen und trägt wesentlich zu einer modernen Gestaltung der Kundeninteraktion bei.“

Nun ist Lonza Specialty Ingredients (LSI) eine strategische Partnerschaft mit Authena eingegangen, und zwar im Bereich der Pflanzenschutzmittel. Für Andrew Thompson, Global Head of Crop Protection, LSI betont verfüge Authena über „die für mich weltweit beste Lösung zur Bekämpfung von Produktfälschungen.“

Zusammenarbeit startet in Brasilien

In einem ersten Schritt fokussieren Lonza Specialty Ingredients und Authena ihre Zusammenarbeit auf Brasilien, wo rund jedes vierte Landwirtschaftsprodukt gefälscht ist. Für diesen spezifischen Markt sieht Andrew Thompson die Chancen in verschiedenen Bereichen, die auch in weiteren Regionen der Welt zur Anwendung kommen sollen: „In einem ersten Versuch statten wir unsere Produkte mit interaktiven NFC-Tags aus. Diese ermöglichen unseren Kunden zu überprüfen, woher das Produkt kommt, wie es zu verwenden ist, ob es geöffnet oder manipuliert wurde, wo es sich in der Wertschöpfungskette befindet und wann es abläuft. Gleichzeitig geben uns die generierten Daten eine detaillierte Auflistung des vollständigen Inventars und die Gewissheit, dass die Produkte nicht über ihr Haltbarkeitsdatum hinaus im Regal liegen. Dies verschafft einerseits Planungssicherheit und zeitgleich die Möglichkeit direkt mit unseren Endkunden zu kommunizieren und beratend zur Seite zu stehen. Zudem gibt uns die Technologie von Authena die Möglichkeit, Produkte erst dann zu verrechnen, wenn unsere Kunden diese effektiv verwenden. Damit ermöglichen wir unseren Kunden, eine Reduktion und Optimierung des Betriebskapitals einzuführen“, sagt Andrew Thompson.

Rollout in der Schweiz und Lateinamerika

Matteo Panzavolta betont: „Die Summe unserer verschiedenen Dienstleistungsebenen lassen sich als holistisches Framework zusammenfassen, worin für die verschiedenen Ansprüche der Kundinnen und Kunden fallspezifische und sehr individuelle Lösungen gebündelt werden können. Unser Ziel ist es, die Art zu revolutionieren, wie Hersteller ihre Produkte, ihren Ruf und vor allem ihre Kunden schützen. Deshalb sind wir stolz darauf, mit Lonza Specialty Ingredients zusammenzuarbeiten.“

Die Partner wollen ihre Zusammenarbeit weiter ausbauen und die Technologie so weiterzuentwickeln, dass einzelne Betriebe direkt mit Lonza Specialty Ingredients digital verbunden werden können. Durch die Automatisierung von Prozessen werde dies die Reaktionsgeschwindigkeit und Zuverlässigkeit noch weiter verbessern und gleichzeitig die Kosteneffizienz steigern, heisst es dazu. Nach dem Versuch in Brasilien soll Authena kundenspezifische Anwendungen für Lonza Specialty Ingredients in ganz Lateinamerika, in der Schweiz und in weiteren Ländern entwickeln.

Quelle: Authena AG

Boom-Phase im Export – doch für wie lange?

Im ersten Quartal 2021 liegt der Schweizer Euler Hermes Export Forecast auf einem Rekordwert von 3,13 Punkten (Vorquartal: 0,78 Punkte). 2021 ist folglich mit einer Art Boom-Phase bei den Schweizer Exporten zu rechnen. Andere Konjunkturforscher warnen allerdings, dass nach einer Nachhol-Phase eine Phase mit schleppendem Konsum folgen und die Stimmung wieder trüben könnte.

Die Konjunkturbarometer zeigen nach oben. Doch wie nachhaltig ist die Boom-Phase? (Bild: Pixabay.com)

Im ersten Quartal 2021 liegt der Schweizer Euler Hermes Export Forecast mit 3,13 Punkten mehr als zwei Punkte über dem im Januar gemeldeten Wert von 0,78 Punkten und erreicht damit ein neues Rekordhoch. Entsprechend ist 2021 mit einem starken Anstieg der Schweizer Exporte zu rechnen. Mitverantwortlich für diesen steilen Aufwärtsgang sind auf statistischer Seite das tiefe Ausgangsniveau der Vorjahresmonate und auf wirtschaftlicher Seite die in den letzten Monaten überaus dynamischen Konjunkturentwicklungen in einigen Regionen, insbesondere in China und den USA.

Auch in der Industrie sei derzeit eine ausgeprägte Boom-Phase zu erleben, der die nach wie vor gestörten Lieferketten nicht gewachsen sind. Dies besagt der Konjunkturkommentar von hpo forecasting für das 2. Quartal 2021. Aufgrund der Covid-19-Verwerfungen, also dem Mix aus Lockdowns, gigantischen Fiskalstimuli und extrem expansiver Geldpolitik verlaufen die Ab- und Aufschwungphasen in der Industrie seit über einem Jahr wie im Zeitraffer, dafür umso ausgeprägter.

Startschuss für die Auferstehung des privaten Konsums ist gefallen

Nach einem aus wirtschaftlicher Sicht schwachen Start ins Jahr 2021 ist nach Ostern aufgrund erster Lockerungen der Corona-Restriktionen Bewegung in den privaten Konsum gekommen. «Angesichts zuletzt rückläufiger Neuinfektionen sowie guter Fortschritte in der Impfkampagne dürfte die Konjunktur in der zweiten Jahreshälfte den Turbogang einschalten. Wir rechnen mit einem starken Konsum-Boom, der durch die aufgestaute Nachfrage im Kontext einer sinkenden wirtschaftlichen Unsicherheit angefeuert wird,» so Katharina Utermöhl, Europa-Ökonomin bei Euler Hermes. Insgesamt geht Euler Hermes im laufenden Jahr von einer Zunahme des Welthandelsvolumens von +7,9 Prozent und 2022 von weiteren +6 Prozent aus (2020: -8,1 Prozent). Die Schweizer Wirtschaft wird 2021 voraussichtlich um +3,6 Prozent und 2022 um +3,0 Prozent wachsen (2020: -2,9 Prozent) – und somit ihr Vorkrisenniveau bereits im Spätsommer 2021 erreichen.

Gemäss hpo forecasting habe sich insbesondere in den USA der Konsum verstärkt, dies aufgrund der Fortschritte bei den Impfprogrammen und der Stimuluspakete. hpo forecasting verweist dabei auf Äusserungen verschiedener Marktbeobachter, wonach trotz nach wie vor erhöhter Arbeitslosigkeit in den USA viele Firmen grosse Mühe haben, neue Mitarbeitende zu finden. Die 300 USD, die Arbeitslose in den USA bis September 2021 wöchentlich zusätzlich erhalten, würden zur paradoxen Situation führen, dass Amerikaner im Niedriglohnsektor in der Arbeitslosigkeit mehr verdienen, als wenn sie arbeiten. Generell lassen die Erfolge bei der Pandemiebekämpfung in den Industrieländern die Konsumentenstimmung steigen, so der Konjunkturkommentar von hpo forecasting.

Boom-Phase: Steigende Nachfrage verschärft Lieferengpässe

Die Schweizer Exportwirtschaft profitiert vom weltweiten Aufschwung in der Industrie, schreibt wiederum Euler Hermes. Allerdings könnte die damit einhergehende grosse Nachfrage Lieferkettenspannungen aufgrund von Neustartproblemen auf Angebotsseite auf kurze Sicht noch verschärfen. Gravierend sind diese Engpässe etwa in der Halbleiterindustrie, wovon unter anderem die IT-Industrie und die Automobilbranche betroffen sind. Die Folge sind Preissteigerungen, allen voran bei Industriemetallen und Energieträgern. Stefan Ruf, CEO Euler Hermes Schweiz, kommentiert: «Der Kupferpreis hat sich innert Jahresfrist verdoppelt. Die Frachtpreise für den Containerexport erreichen abermals Rekordwerte. Diese Kräfte könnten den Boom etwas abdämpfen. Neben den Inflationsrisiken bleibt COVID-19 im Fokus oder genauer: der Wettkampf zwischen den Impfkampagnen und der Wirkung der Impfstoffe einerseits und neuer COVID-19 Varianten andererseits.»

Auf ein weiteres Beispiel verweisen die Experten von hpo forecasting: Gemäss dem Online-Magazin «The Markt» (NZZ Gruppe) würden viele Grossabnehmer von Halbleitern derzeit die doppelten bis dreifachen der tatsächlich benötigten Mengen an Halbleitern bestellen, damit ihre Bestellungen von den Produzenten höher priorisiert werden. Gleichzeitig überböten sich die Halbleiterhersteller in den letzten Wochen mit Ankündigungen für Investitionen im zweistelligen Milliardenbereich zur Ausdehnung ihrer Produktionskapazitäten. Diese Investitionen seien einerseits politisch gewollt, um die Abhängigkeit insbesondere von asiatischen Herstellern zu reduzieren, andererseits drohten mittelfristig Überkapazitäten. Vorläufig aber würden sich Ausrüster auf grosse Aufträge freuen.

Schweizer Exporte übertreffen Vor-Corona-Niveau

Es scheint, dass nach der Baisse wegen der Corona-Pandemie eine Art Boom-Phase folgt. Der Erholungskurs des Schweizer Aussenhandels hält jedenfalls gemäss Euler Hermes weiterhin an. Im ersten Quartal 2021 haben die Exporte im Vergleich zum vierten Quartal 2020 um 4,8 Prozent (saisonbereinigt) zugenommen. Dank diesem dritten Quartalsplus in Folge übersteigen die Exporte wieder das Niveau vor Ausbruch der Corona-Pandemie. Auch die Importe sind gegenüber dem Schlussquartal 2020 um 1,7 Prozent gewachsen. Die Handelsbilanz schloss mit einem Überschuss von 11,3 Milliarden Franken. Gemäss der Eidgenössischen Zollverwaltung entfiel mehr als die Hälfte der Zunahme auf chemisch-pharmazeutische Produkte (+ 1,4 Milliarden Franken), wobei das Wachstum bei den Medikamenten (+ 1,2 Milliarden Franken) am höchsten war. Ebenfalls gestiegen sind die Exporte von Maschinen und Elektronik, Metallen und Uhren. Letztere nähern sich mit +4,0 Prozent (+ 5,3 Milliarden Franken) wieder ihren Umsatzwerten aus den starken Jahren 2018/19. Regional hat die Schweiz im ersten Quartal 2021 in alle drei bedeutenden Wirtschaftsräume wertmässig mehr exportiert. Insbesondere die Ausfuhren nach Nordamerika (+ 18,5 Prozent) haben im Vergleich zu Europa (+ 4,6 Prozent) und Asien (+ 2,6) zugelegt.

Ist die Boom-Phase nur eine vorübergehende Erscheinung?

Konjunkturzyklische Betrachtungen, wie sie hpo forecasting vornimmt, zeigen nach Abebben der Nachholeffekte eine verhaltene Entwicklung an. „Gemäss unseren realwirtschaftlichen Konjunkturzyklusbetrachtungen befinden wir uns nach wie vor sehr früh in der Abschwungphase im Zyklus, der in den Industrieländern (OECD) erst Anfang 2020 seinen Höhepunkt überschritt“, heisst es dazu im hpo Konjunkturkommentar. Obwohl derzeit alle Stimmungsindikatoren steil nach oben deuten würden, zeigten Modellrechnungen nach einer kurzen Phase mit Nachholeffekten weiterhin eine längere Phase mit eher schleppendem Konsum an, sowohl in Nordamerika und Europa als auch in Asien.

Quellen: Euler Hermes und hpo

Wie Sie Ihre Produktivität senken (ohne es zu merken)

Kaum etwas ist so entscheidend für Ihren persönlichen Erfolg wie Ihre Produktivität. Sie können noch so brillante Ideen haben und grossartig im Überzeugen sein: Wenn Sie aber die berühmten “PS nicht auf die Strasse bringen”, wird das alles versanden.

Um die eigene Produktivität zu steigern benötigt es ein paar Dinge, die eigentlich selbstverständlich wären, häufig aber vergessen gehen. (Bild: Pixabay.com)

Wenn Sie sich fragen, wie Sie Ihre Produktivität steigern können (und das tun Sie hoffentlich laufend), werden Sie wahrscheinlich wie die meisten auf taktische Tipps zurückgreifen, wie beispielsweise das Setzen klarer Ziele, Vermeidung von Ablenkung und vieles mehr. Diese Tipps sind durchaus wichtig, aber häufig laufen sie ins Leere, wenn einige Fundamente nicht vorhanden sind. Was meine ich damit?

Produktivität steigern – Gewohnheiten ändern

Nun, die Anwendung von Massnahmen zur Steigerung der Produktivität bedingt fast immer eine Änderung von Gewohnheiten. Und diese Gewohnheitsänderungen sind immer dann schwierig, wenn die Fundamente nicht stark genug sind. Ohne diese Fundamente senken Sie also bewusst oder unbewusst Ihre Produktivität.

Die drei „Hauptverdächtigen“

Hier sind die drei typischen “Verdächtigen”:

  1. Zu wenig Schlaf. Es ist eine einfache wissenschaftlich vielfach belegte Wahrheit, dass wir nicht voll leistungsfähig sind, wenn wir nicht 7 bis 8 Stunden guten Schlaf haben. Alles andere ist eine Illusion. Das Problem ist, dass man auch mit Schlafdefiziten gut über die Runden kommen kann, aber immer weniger produktiv sein wird, als man es mit ausreichend Schlaf wäre.
  2. Falsche Nahrung. Das, was wir physisch in unseren Körper hineinlassen, bestimmt zum grossen Teil unsere körperliche und geistige Leistungsfähigkeit. Es ist ganz einfach: Leichtes und gesundes Essen steigert Ihre Produktivität. Sie können das bei Ihren Essensentscheidungen berücksichtigen oder ignorieren. Ausserdem brauchen Sie genügend Flüssigkeit. Viele Führungspersonen sind geradezu dehydriert.
  3. Ungünstige Umgebung. Alles, was sich in Ihrer Umgebung abspielt, hat einen Einfluss auf Ihre Leistungsfähigkeit. Die Umgebung bestimmt sich im Wesentlichen aus Personen, Ereignisse und Dingen. Alle drei Kategorien können und müssen Sie aktiv gestalten, wenn Sie Ihre Produktivität steigern wollen. Wichtig ist, dass Sie die Verantwortung dafür haben.

Also, hier haben Sie drei fundamentale Hebel, um Ihre Produktivität nachhaltig nach oben zu bringen. Sie können diese ignorieren, nur machen Sie es sich damit extrem schwer.

Zum Autor:
Volkmar Völzke ist Erfolgs-Maximierer. Buchautor. Berater. Coach. Speaker. www.volkmarvoelzke.ch

Berufliche Vorsorge, die wirklich passt für KMU

PUBLIREPORTAGE. Was benötigen KMU in der beruflichen Vorsorge wirklich? Die langjährige Erfahrung der Tellco mit Lösungen für KMU zeigt das deutliche Bedürfnis nach flexiblen und sicheren Pensionskassenlösungen.

Was benötigen KMU für die berufliche Vorsorge wirklich? Die langjährige Erfahrung der Tellco mit Lösungen für KMU zeigt das deutliche Bedürfnis nach flexiblen und sicheren Pensionskassenlösungen. (Bild: zVg)

Sie bieten eine Vielzahl an Lösungen, ermöglichen viele Arbeitsplätze, sind in allen Branchen tätig und bilden gleichzeitig das Rückgrat der Schweizer Wirtschaft: die KMU. So vielfältig und originell wie die schweizerische KMU-Landschaft soll auch die entsprechende Pensionskassenlösung sein. Darum bietet die Tellco massgeschneiderte Lösungen, die wirklich den Bedürfnissen und Wünschen von KMU entsprechen.

Berufliche Vorsorge muss auf das Unternehmen zugeschnitten sein

Zu einer erfolgreichen Unternehmensführung gehören Fachkompetenz, Erfahrung, Herzblut und Engagement in der täglichen Arbeit. Wer langfristig erfolgreich bleiben will, gibt sich zudem nicht mit Mittelmass zufrieden und entwickelt sich ständig weiter. Dieselben Anforderungen stellen Unternehmen an ihre berufliche Vorsorgelösung.

Darauf hat sich die Tellco ausgerichtet: In der 2. Säule bietet sie spezielle Vorsorgelösungen an, die den Ansprüchen von KMU gerecht werden. Die Vorsorgespezialistin verfügt über langjährige Erfahrung, eingespielte Prozesse und eine agile Organisation. Darum kann sie Unternehmen eine zeitgemässe Pensionskassenlösung anbieten – mit stimmigen Risikotarifen und fairen Verwaltungskosten.

Für das Unternehmen steht Sicherheit an oberster Stelle bei der beruflichen Vorsorge

Unternehmerinnen und Unternehmer tragen viel Verantwortung. Ihre Mitarbeitenden sind vom Erfolg ihres Unternehmens abhängig und wünschen sich Sicherheit.

Die Tellco unterstützt sie hier: Mit einer Vorsorgelösung in der 2. Säule, die für Sicherheit steht. Das Vermögen der angeschlossenen Unternehmen verwaltet sie mit höchster Sorgfalt. Die Spezialistinnen und Spezialisten der Tellco legen den Fokus bei der Geldanlage klar auf Langfristigkeit und Sicherheit. Kleinere, sichere Gewinne sind der Vorsorgespezialistin wichtiger, als kurzfristig hohe Renditen anzustreben und dabei grosse Verluste zu riskieren.

Flexibilität ist eine Voraussetzung bei der Vorsorgelösung in der 2. Säule

Unternehmertätigkeit erfordert viel Flexibilität in einem dynamischen und komplexen Marktumfeld mit sich ständig verändernden Kundenbedürfnissen. Dieselbe Flexibilität erwarten Unternehmerinnen und Unternehmer auch von ihrer beruflichen Vorsorge.

Diesem Anspruch wird die Tellco gerecht mit einer Vorsorgelösung, die nach individuellen Bedürfnissen angepasst werden kann. Die Kundinnen und Kunden profitieren von einer Vorsorgelösung, die individuell erweiterbar ist und flexibel mit dem Unternehmen mitwachsen kann.

 

Weitere Informationen:
Die Tellco AG hat ihre Kernkompetenzen im Bereich Vorsorge und Vermögen. Als Expertin für ganzheitlichen Angebote rücken wir genau diese ins Zentrum unseres Schaffens. In den drei Geschäftsbereichen Berufliche Vorsorge, Private Vorsorge sowie Geld und Vermögen bieten wir Dienstleistungen und Expertise aus einer Hand.

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Schweizer Pensionskassen im Vergleich: Corona zeigt kaum Auswirkungen

Das Jahr 2020 war auch auf den Finanzmärkten ein besonderes: Einem fulminanten Start folgte im März 2020 ein regelrechter Absturz wegen der Corona-Pandemie. Doch ebenso rasch erholten sich die Aktienkurse wieder. Ein Segen für die Pensionskassen, denn dadurch entwickelten sich die angelegten Altersguthaben weiterhin erfreulich. Wir zeigen einige Schweizer Pensionskassen im Vergleich.

Gut vorgesorgt für das Rentenalter? Die Schweizer Pensionskassen dürfen auch für 2020 ansehnliche Performances vermelden. (Bild: Pixabay.com)

Die Corona-Pandemie scheint den Pensionsvermögen nicht geschadet zu haben, im Gegenteil. Eine durch uns durchgeführte Umfrage unter den wichtigsten teilautonomen Vorsorgeeinrichtungen und Vollversicherern zeigt ein positives Gesamtbild: Befragt nach den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Performances und Anlagestrategien lauteten die Antworten mehr oder weniger einhellig: Es gab kaum welche. Simon Herzer von der Gemini Sammelstiftung schrieb: «Die Finanzmärkte entwickelten sich 2020 insgesamt deutlich besser, als nach Ausbruch der Coronapandemie zunächst erwartet werden konnte.» Auch bei der Pensionskasse Spida blieb die Corona-Pandemie ohne negativen Einfluss, im Gegenteil: „Die Pensionskasse ist 2020 weiter gewachsen, die Altersguthaben nahmen um 8,1% zu. Zudem konnten viele neue Anschlüsse gewonnen werden.“ Asga räumt zwar einen Einbruch im März 2020 ein, sagt aber dazu: «Im März 2020 mussten auch wir auf dem Anlagevermögen deutliche Verluste hinnehmen, welche aber bis Ende Sommer wieder wettgemacht werden konnten. Insbesondere im 4. Quartal 2020 steigerten sich dann Aktienmärkte, womit wir eine deutlich positive Rendite erzielten.“

Schweizer Pensionskassen im Vergleich: Performances und Entwicklungen bei den Umwandlungssätzen. (Grafik: ORGANISATOR)

Trend hin zu alternativen Anlagen und «Betongold»

Die Anlagestrategien der Vorsorgeeinrichtungen haben sich wegen der Corona-Pandemie kaum verändert. Da sich insbesondere die Aktienmärkte rasch wieder erholten, bestand diesbezüglich kein Handlungsbedarf. Zu beobachten ist eine weitere Verlagerung zu alternativen Anlagen oder zu Immobilien, dem „Betongold“. Im Rahmen der durch den Gesetzgeber aufgestellten Grenzen bei den Anlagerichtlinien für die 2. Säule tun die Vorsorgeeinrichtungen ihr Möglichstes, ihre Allokationen laufend zu optimieren. Stellvertretend dazu die Aussage von Allianz Suisse: «Als langfristiger Investor verfolgt Allianz Suisse das Ziel, bei begrenztem Risiko eine möglichst attraktive und sichere Rendite zu erreichen, damit wir die den Kunden zugesagten Garantien jederzeit erfüllen und zusätzliche Renditechancen bieten können. Die Beimischung von Substanzwerten wie Aktien und Immobilien bietet höhere Ertragschancen im Vergleich zu risikoarmen Anleihen.» Diese Strategie scheint auch für andere Vorsorgeeinrichtungen der richtige Weg zu sein, wie etwa die Pensionskasse Profond schreibt: «Unser starker Fokus auf Aktien- und Immobilienanlagen ist langfristig und somit auch in der aktuellen Situation der richtige Weg, davon sind wir überzeugt, und die Zahlen der letzten 30 Jahre geben uns Recht.“

Doch einige Schweizer Pensionskassen haben ihre Strategien kurzfristig angepasst, etwa die Helvetia (siehe auch unten): Dort wurde der Anteil Aktien Global erhöht und mit einer nachhaltigen Strategie umgesetzt, wie es heisst. Oder die Groupe Mutuel hat ihr Engagement in Fremdwährungen reduziert, und Previs vermeldet einen Ausbau bei direkten Immobilien.

Wie Schweizer Pensionskassen ihre Kosten optimieren

Die Versicherten dürften also weiterhin von einer positiven Grundstimmung an den Aktienmärkten profitieren. Die Vorsorgeeinrichtungen wiederum sind aber vorsichtig unterwegs, denn – so formuliert es Michael Krähenbühl, Geschäftsführer von Proparis – «es wäre schön, wenn sich die Lage stabilisiert bzw. das 2021 als erneutes gutes Anlagejahr in die Geschichte eingeht, aber das hängt sehr stark von der aktuellen Pandemie ab.“

Doch den Versicherten zu Gute kommen nicht nur positive Performances der angelegten Gelder. Der Grossteil der Vorsorgeeinrichtungen ist darauf bedacht, ihre Kostenstrukturen zu verbessern, etwa durch Vereinfachung von Dienstleistungen, z.B. durch Online-Tools. Auch die Verwaltungskosten von Immobilien und von alternativen Anlagen sind laufend Gegenstand von Optimierungen, von denen letztlich die Versicherten profitieren.

Reduktion der systemfremden Umverteilung

Die gesetzlichen Vorgaben in der 2. Säule zwingen alle Anbieter unverändert zu einer hohen, systemfremden Umverteilung von den aktiv Versicherten zu Rentenbezügern. Mit der Einführung des neuen Kollektiv-Lebentarifs auf Anfang 2020 hat nach anderen Vorsorgeeinrichtungen auch die Helvetia daher den eigenen Handlungsspielraum genutzt und verschiedene Massnahmen zur Reduktion der Umverteilung umgesetzt. Wichtige Elemente des neuen Tarifs sind die schrittweise Senkung des Umwandlungssatzes mit Anrechnungsprinzip und selektive Prämienerhöhungen. Dank des neuen Tarifs ist es Helvetia gelungen, die Umverteilung im eigenen Bestand zu reduzieren. Diese bleibt mit insgesamt CHF 119 Mio. jedoch auf einem hohen Niveau (2019: CHF 185 Mio.), wie die Helvetia mitteilt.

Als eine der wenigen Vorsorgeeinrichtungen bietet die Helvetia immer noch das Vollversicherungs-Modell statt. Im Aufbau befindet sich parallel dazu aber die teilautonome Lösung Helvetia BVG Invest. Inzwischen gehen zwar erst 4 Prozent der Anschlüsse auf deren Konto, die Tendenz sei aber klar im Steigen begriffen: „Seit 2016 findet die strategisch gewollte Verschiebung von der Vollversicherung zum eigenkapitalschonenden Geschäft statt“, so Helvetia. Die teilautonomen Lösungen werden also gefördert, während die Annahmepolitik für die Vollversicherung unter Einbezug von zu erwartenden Verrentungsverlusten tendenziell eher restriktiver gehandhabt wird. Dies zeigt sich deutlich auch in Zahlen: Der Anteil von Anschlüssen an die Vollversicherung sank von 61 auf 54 Prozent.

Das anhaltend hohe Niveau der Umverteilung zeigt, dass eine Reform der Beruflichen Vorsorge nach wie vor zwingend und dringend ist. Anja Göing-Jaeschke, Leiterin Aktuariat Leben Schweiz von Helvetia, erklärt: «Die Rahmenbedingungen der 2. Säule wie Umwandlungssatz und Mindestzinssatz reflektieren nicht die demografische Entwicklung und die extrem tiefen Zinsen. Nur mit einer Anpassung der Rahmenbedingungen kann die Systemkrise in der 2. Säule überwunden werden.» Hedwig Ulmer, Leiterin Vorsorge und Mitglied der Geschäftsleitung Schweiz von Helvetia, ergänzt: «Mit einer ersten Senkung des Umwandlungssatzes auf 6.0 Prozent ist das Kernstück einer BVG-Reform seit Jahren auf dem Tisch. Es ist nun Aufgabe der Politik, dieses so rasch wie möglich in einen mehrheitsfähigen Reformvorschlag zu integrieren.»

Ein ausführliches Dossier zum Thema Berufliche Vorsorge finden Sie in der ORGANISATOR Print-Ausgabe 5/2021. Bestell-Möglichkeit hier: www.organisator.ch/abo-bestellung/

Gewinner des Prix SVC Zentralschweiz 2020: Renggli AG aus Sursee

(Update) Am 26. Mai wurde der Gewinner des Prix SVC Zentralschweiz 2020 erkoren - nach zweimaliger Verschiebung. Aus den sechs Finalisten machte die Renggli AG aus dem luzernischen Sursee das Rennen, auf den weiteren Podestplätzen finden sich die Firmen Elbatech AG und Shiptec AG.

Der Gewinner des Prix SVC Zentralschweiz 2020: Max Renggli, CEO & VR Präsident von Renggli AG an der Preisverleihung im KKL Luzern. (SVC/KEYSTONE/Manuel Lopez)

Eigentlich hätte der Swiss Venture Club (SVC), ein unabhängiger, non-profit-orientierter Verein zur Förderung und Unterstützung von KMU in der Schweiz, den Prix SVC Zentralschweiz 2020 schon im Juni 2020 verleihen wollen. Aber die Pandemie machte dem Ansinnen einen Strich durch die Rechnung. Endlich war es aber soweit: Moderator Nik Hartmann begrüsste am Nachmittag des 26. Mai 2021 die zugelassenen Live-Gäste im KKL Luzern sowie die über 180 Zuschauer*innen des Live-Streams.

KMU-Elite auszeichnen

Gemäss dem Urner Regierungsrat Urban Camenzind, Jury-Präsident, und SVC-Regionenleiter Christoph Baggenstos, war eine Absage nie ein Thema. Auch die sechs Finalisten wurden nochmals überprüft, ob sie während der «Corona-Verlängerung» sich ihre «Preiswürdigkeit» bewahrt haben. Gemäss Angaben der Jury musste am Resultat nichts geändert werden – und die Preisträger konnten bis zum Schluss geheim gehalten werden. «Wir zeichnen Unternehmen aus, die zur KMU-Elite der Schweiz gehören. Unser Blick richtet sich auf vorbildliche Unternehmen, die Arbeitsplätze kreieren und die Schweizer Wirtschaft mitgestalten. Mit dem Prix SVC bieten wir diesen Unternehmen eine Plattform, um ihren Erfolg gegen aussen zu zeigen. Nicht zuletzt soll die Aufmerksamkeit, die unsere Preisträger durch den Prix SVC erfahren, auch für andere Unternehmen Ansporn sein», so Baggenstos.

Sechs hochkarätige Finalisten

Die Jury hat aus folgenden sechs Finalisten den Gewinner des Prix SVC Zentralschweiz 2020 erkoren. Diese sechs Unternehmen wurden in einem mehrstufigen Selektionsprozess aus 120 Unternehmen der Region nominiert:

  • allvisual ag, Steinhausen: Auf Basis von Best Practice berät und implementiert allvisual Dienstleistungen und Lösungen in den Bereichen digitale Transformation, Product Lifecycle Management, Smart Manufacturing/Service und 3D-Visualisierung für Unternehmen in der Luftfahrt, dem Automobilsektor, dem Maschinen- und Anlagenbau und der Medizintechnik. Interessantes Detail am Rande: Am Ursprung des Unternehmens stand die Konstruktion und der Bau von Helikoptern. Dieser Bereich wurde aber schliesslich an eine italienische Firma verkauft, die damit inzwischen erfolgreich unterwegs ist.
  • Elbatech AG, Ibach: Das Unternehmen installiert für die Bahnbetreiber schweizweit moderne Tunnelfunk-Systeme und stellt damit für alle Reisenden eine unterbruchfreie Kommunikation sicher. Die Konzipierung und Montage von Bahnstromanlagen sowie Diamantbohrungen sind weitere wichtige Tätigkeitsgebiete. Eine Besonderheit des Unternehmens: Zum Fuhrpark gehört inzwischen auch eine eigene Lokomotive.
  • Gübelin, Luzern: Das Unternehmen, bekannt für seine Edelstein-Expertise, kreiert und produziert Schmuck im hauseigenen Atelier unter der Eigenmarke Gübelin Jewellery, und vertreibt in seinen Boutiquen zudem weltweit bekannte Luxus-Uhrenmarken. Um sicherzustellen, dass die wertvollen Rohstoffe – Gold, Edelsteine – aus sicherer Quelle stammen, setzt Gübelin auf Blockchain-Technologie.
  • Renggli AG, Sursee: Mit über 95 Jahren Erfahrung als Holzbaupartner und Generalunternehmung bietet die Renggli AG energieeffiziente und nachhaltige Holzbauprojekte in moderner Architektur – gleichermassen für mehrgeschossige Wohnhäuser, gewerbliche und öffentliche Bauten wie auch für Einfamilienhäuser. Das in vierter Generation geführte Familienunternehmen wird im Jahr 2023 sein 100-jähriges Bestehen feiern.
  • Seiler Käserei AG, Giswil: Als unabhängiges, inhabergeführtes Traditionsunternehmen produziert die Seiler Käserei AG seit 1928 ausgezeichnete Käsespezialitäten. Seiler verarbeitet nur naturbelassene Rohstoffe ohne Zusätze. Die Milch stammt von Bauernhöfen mit kontrollierter Landwirtschaft, direkt von den Hang- und Tallagen der Umgebung. Einige Käsesorten sind auch in Bio-Qualität erhältlich.
  • Shiptec AG, Luzern: Das Unternehmen erbringt mit seiner Schiffswerft und einem Ingenieurbüro technische Leistungen in den Bereichen Schiffsentwurf und -engineering, Schiffsbau, Schiffsrevisionen, Umbauten und Schiffsunterhalt für die professionelle und die private Schifffahrt.

Der Gewinner des Prix SVC Zentralschweiz 2020

Am Schluss war es das innovative Holzbau-Unternehmen Renggli AG mit Sitz in Sursee, das den zum achten Mal verliehenen Unternehmerpreis entgegennehmen durfte. Max Renggli bedankte sich mit emotionalen Worten für die Ehre, die für ihn und die in einer Werkhalle in Schötz versammelte Belegschaft unerwartet zuteil geworden sei. Jurypräsident Urban Camenzind, Volkswirtschaftsdirektor Kanton Uri, würdigte den Sieger in seiner Laudatio: «Renggli AG ist bekannt für energieeffizientes Bauen mit Holz und gehört zu den MINERGIE-Pionieren in der Schweiz und darüber hinaus. Das Familienunternehmen hat Nachhaltigkeit bereits gelebt und in der Praxis umgesetzt, als dieses Wort vielfach noch Theorie war. Renggli AG ist geprägt von Innovation und Pioniergeist. Damit ist das Unternehmen auch geschäftlich erfolgreich unterwegs und gerüstet für die Zukunft.» Renggli AG beschäftigt an den Standorten Sursee, Schötz, Granges-Paccot, Ascona und Winterthur über 230 Mitarbeitende. Das Familienunternehmen wird in vierter Generation von Max Renggli, CEO und Verwaltungsratspräsident, geführt.

Elbatech AG und Shiptec AG auf den Plätzen zwei und drei

Der zweite Platz geht an die Elbatech AG. Dieser Hersteller von modernen Tunnelfunk-Systemen zeichnet sich durch innovative Eigenentwicklungen und Gesamtlösungen aus. Elbatech wurde 2007 gegründet, wird von Florian Reichmuth und Stefan Franzen
geführt und beschäftigt 45 Mitarbeitende.

Bronze holt sich die Shiptec AG, das führende Schweizer Unternehmen in der Schiffbaubranche. Das Unternehmen wurde 2013 als Tochtergesellschaft der Schifffahrtsgesellschaft des Vierwaldstättersees (SGV) AG gegründet, doch der Erfahrungsschatz reicht bis ins Jahr 1931 zurück. Die Shiptec AG beschäftigt heute über 70 Mitarbeitende und wird von Ruedi Stadelmann geführt.

Auf den Diplomrängen befinden sich mit allvisual ag, der Gübelin und der Käserei Seiler drei weitere KMU aus der Zentralschweiz, die sich durch ihre besondere wirtschaftliche Leistung auszeichnen.

Prix SVC Zentralschweiz: Öffentlichkeitswirksamkeit für KMU

Der Prix SVC als öffentlichkeitswirksamste Aktivität des SVC hat sich zu einem schweizweit bekannten Anlass entwickelt, der mittlerweile in acht Wirtschaftsregionen im Zweijahrestakt ausgetragen wird. So wird 2021 in der Deutschschweiz am 19. August der Prix SVC Espace Mittelland vergeben.

Der Prix SVC Zentralschweiz wurde inzwischen zum achten Mal vergeben. Weiter haben folgende Unternehmen den diese Auszeichnung
gewonnen: 2018 die Seven-Air Gebr. Meyer AG, 2016 die Thermoplan AG, 2014 die Confiseur Bachmann AG, 2012 die LK International AG, 2010 die Geistlich Pharma AG, 2008 die Max Felchlin AG und 2006 die maxon Motor AG.

www.svc.swiss

Zentralschweizer Versicherungsbroker übernimmt zwei Unternehmen in Thalwil

Der unabhängige Versicherungsbroker Neutrass mit Hauptsitz in Rotkreuz ZG expandiert weiter: Er übernimmt die beiden in Thalwil domizilierten Unternehmen Kuster Consulting AG und INSUREit AG.

Gehen als Versicherungsbroker nun gemeinsame Wege: Willi Staub (Kuster Consulting), Ernst Uhlmann (INSUREit AG), Eliane Müller (verantwortlich für Marketing und PR) und Pascal Walthert (CEO Neutrass AG). (Bild: zVg)

Das Geschäft der Versicherungs- und Vorsorgebroker in der Schweiz befindet sich wie die gesamte Finanzindustrie in einem Wandel. Angesichts der immer komplexer werdenden regulatorischen Anforderungen, der rasch zunehmenden Digitalisierung und des laufend steigenden Margendrucks verbinden sich vermehrt Broker zu grösseren Einheiten. Diesem Trend folgt auch die 1988 gegründete Neutrass mit über 60 Mitarbeitenden, die zu den grössten inhabergeführten Versicherungsbrokern der Schweiz gehört. Das Unternehmen erweitert nun seine Kernregion Zentralschweiz ins Zürichseegebiet und übernimmt die zwei in Thalwil ansässigen, ebenfalls inhabergeführten Versicherungsbroker Kuster Consulting AG und INSUREit AG. Diese beiden Firmen erlebten während den vergangenen Jahren einen hohen Kundenzuwachs. Ihre Inhaber Willi Staub und Ernst Uhlmann freuen sich auf die Zusammenarbeit mit einem dienstleistungs- und kundenorientierten Broker, der auf langjährige Erfahrung und ein starkes Team setzt, wie es in einer Mitteilung an die Medien heisst.

Stolz, ein Schweizer Unternehmen zu sein

Die Neutrass deckt breite Fachkompetenzen ab, welche fortlaufend und gezielt gestärkt werden. Mehr als zehn Standorte in der ganzen Schweiz unterstreichen dabei Werte wie Kundennähe und regionale Präsenz. Die Firmenkulturen würden hervorragend zusammenpassen, so das Unternehmen weiter. Die Neutrass hält fest, dass sie weiterhin inhabergeführt bleibe und Schweizer Werte sehr stark gewichte: Qualität, Zuverlässigkeit und Kompetenz. Das Unternehmen verspricht, auch in der Region Zürichsee  sich für eine neutrale und professionelle Versicherungs- und Vorsorgeberatung von kleineren, mittleren und grossen Unternehmen sowie öffentlichen Institutionen einsetzen zu wollen.

Tätigkeit als Versicherungsbroker hat sich verändert

Noch vor 25 Jahren wurden erst knapp 20 Prozent der Firmen und Selbständigerwerbenden durch einen Broker betreut. Heute liegt der Wert bei rund 70 Prozent. Der Fokus liegt nicht mehr alleine bei Prämieneinsparungen. Heute ist die Brokertätigkeit viel komplexer: Die Kunden erwarten einwandfreie Deckungen und Leistungen sowie mehr Entlastung bei der Versicherungs- und Personalvorsorgeadministration. Zudem wünschen sie viele Zusatzdienstleistungen wie Absenzen- und Case-Management, Unterstützung bei Schadenfällen, Personalorientierungen, Vorsorge- und Finanzplanungen. Diese Dienstleistungen und Mehrwerte gehören entsprechend auch zum Angebot von Neutrass.

Status als A-Broker bei Versicherungen

Die Neutrass aus Rotkreuz arbeitet auf Maklerbasis mit über 50 renommierten Versicherungsgesellschaften und weiteren Finanzdienstleistungsunternehmen zusammen. Aufgrund ihrer Grösse, Langjährigkeit und Qualität geniesst die Neutrass nach eigenen Angaben bei den Produkte- und Lösungslieferanten eine sehr hohe Reputation und den Status eines A-Brokers. Damit könne das Unternehmen für seine KMU- und Industriekunden aus allen Wirtschaftsbranchen sowie öffentlichen Institutionen vorteilhaftere Produkte, Lösungen und Konditionen aushandeln.

Quelle und weitere Informationen: www.neutrass.ch

Die Traumberufe der Schweizer Arbeitnehmenden

Aufgrund von Corona und Homeoffice hat sich das Arbeitsleben vielerorts in die digitale Welt verlagert. Und trotzdem: Als Traumberufe gelten bei Schweizerinnen und Schweizern immer noch solche mit persönlichem Kontakt. Hätten sie die freie Wahl, so wären Frauen am liebsten Ärztin und Männer Reiseführer.

Reiseführer oder Ärztin: Das wären die Traumberufe von Schweizerinnen und Schweizer, wenn sie ihre Laufbahn nochmals beginnen könnten. (Bilder: Unsplash.com)

Im Auftrag von XING Schweiz hat das Markt- und Meinungsforschungsunternehmen Marketagent.com 500 berufstätige Personen im Alter zwischen 18 und 65 Jahren in der Deutschschweiz zum Thema Traumberufe befragt. Die Stichprobe ist für die erwerbstätige Bevölkerung in
der Deutschschweiz repräsentativ. Zur Erfassung des Traumjobs stand eine Liste mit 47 konkreten Berufen zur Auswahl. Das wichtigste Resultat der Befragung: Zwei von drei Berufstätigen würden heute eine andere Laufbahn wählen.

Neue Traumberufe wecken Wunsch nach anderer Laufbahn

63 Prozent der Befragten würden heute eine andere berufliche Laufbahn als ihre aktuelle wählen. Hauptgrund dafür sind die zahlreichen neuen Jobs, die es früher noch nicht gab. Veränderte persönliche Interessen und der Wunsch, der eigenen Berufung zu folgen, sind weitere wichtige Faktoren. Erst an vierter Stelle folgt als Grund die Möglichkeit, in einem anderen Beruf mehr Geld zu verdienen. Besonders in der mittleren Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen würden heute viele beruflich einen anderen Weg einschlagen (74 Prozent).

Work-Life-Balance wichtigster Faktor für den Traumjob

Eine ausgewogene Work-Life-Balance, ein gutes Gehalt und die Möglichkeit, die eigenen Potenziale zu entfalten: Das sind für die Befragten die wichtigsten Faktoren, die einen Traumjob ausmachen. Dabei ist die Potenzialentfaltung besonders den Männern wichtig. Bei den Frauen ist zusätzlich die Vereinbarkeit von Job und Familie ein wichtiger Faktor.

Der Traumjob wartet nicht im Cyberspace

Berufe mit Bezug zur Digitalisierung und gesellschaflichen Trends, wie Softwareentwickler*in, Klimaforscher*in, Drohnen-Pilot*in oder E-Sports-Experte*in, haben es noch nicht an die Spitze der Traumjob-Liste geschafft. Dafür finden sich auf den Top-Positionen auffallend viele Berufe, bei denen menschlicher Kontakt und die physische Umgebung eine wichtige Rolle spielen. Zehn Prozent der Teilnehmenden geben zudem an, dass der eigene Traumjob erst noch erfunden werden muss.

Die Traumjobs der Frauen:
1. Ärztin
2. Fotografin
3. Tierärztin
4. Tierpflegerin
5. Reiseführerin
6. Buchhalterin

Die Traumjobs der Männer:
1. Reiseführer
2. Fotograf
3. Anwalt
4. Arzt
5. Architekt
6. Profisportler

Traumberufe beinhalten Kontakte mit Menschen

XING Schweiz Geschäftsführer Robert Bertschinger sagt zur Studie: «Trotz Corona-Pandemie wird die Liste der Traumjobs von Berufen angeführt, die sich eher schlecht in die virtuelle Welt überführen lassen. Für viele beinhaltet der Traumberuf direkten Kontakt mit anderen Menschen oder, wie bei Reiseführer*in und Fotograf*in, die Möglichkeit, sich frei bewegen zu können. Obschon vergangene Studien gezeigt haben, dass Berufstätige die Möglichkeiten von Homeoffice und flexiblem Arbeiten schätzen, so sehen nur wenige als Traumberuf eine
Tätigkeit, die vollständig online stattfinden könnte.»

Trotz Digitalisierung und Automatisierung: Dass ihr heutiger Job demnächst überflüssig wird, glauben die wenigsten. Drei Viertel (77 Prozent) sind überzeugt, dass es ihren aktuellen Beruf auch in 15 Jahren noch geben wird.

Quellen: XING und New Work

Risikobeurteilung: Was Unternehmen am meisten fürchten

Cyber-Risiken rangieren in der Risikobeurteilung von Unternehmen weiterhin an erster Stelle. Das zeigt der Global Risk Consensus 2021 von Funk. Die zweitgrösste Bedrohung für die Wirtschaft bilden Nicht-Berufs-krankheiten. Dieses Risiko schaffte es aus dem Nichts unter die globalen Top-Risiken und zeugt von einer steigenden Sensibilisierung des Gesundheitsthema durch die Coronakrise.

Unternehmen fürchten sich bei ihrer Risikobeurteilung nach wie vor am meisten vor Cyberangriffen. (Grafik: Funk Gruppe)

Den massiven Auswirkungen der Coronakrise auf die globalen Lieferketten und auf die immensen Investitionen in das Krisenmanagement zum Trotz werden Cyber-Risiken von der globalen Wirtschaft weiterhin als grösste Bedrohung wahrgenommen. Dieses Resultat liefert die Analyse und die objektive Auswertung verschiedener globaler Risiko-Studien und -Umfragen, welche das Funk RiskLab in Zürich alljährlich erstellt. Für den Funk Global Risk Consensus wertet das RiskLab führende Studien und Risikoreporte über globale Unternehmensrisiken aus und konsolidiert deren Ergebnisse in einem Ranking, dem Global Risk Consensus. Das Ranking der fünf globalen Top-Risiken für Unternehmen präsentiert sich wie folgt:

1. Cyber-Risiken

Wie in den Vorjahren fühlen sich Unternehmen auch in der Coronakrise von Cyber-Risiken am meisten bedroht. Die Professionalität der Angreifer (gezielte Arbeitsteilung von Angreifern sowie effizientere und effektivere Angriffsprozesse) entwickelt sich dynamisch und stellt alle Unternehmen vor wachsende Herausforderungen. Die Coronakrise hat diese Entwicklung verschärft, mussten doch im Frühjahr 2021 praktisch über Nacht und weitgehend unvorbereitet Millionen von Büroarbeitsplätzen ins Homeoffice verlagert werden. Dies erleichterte Cyber-Kriminellen den Einstieg in Unternehmensnetzwerke. Das Ausmass potenzieller Schäden kann aktuell noch nicht abgeschätzt werden.

2. Nicht-Berufskrankheiten (Pandemie)

Erstmals seit dem regelmässigen Erscheinen des Funk Global Risk Consensus schafften sogenannte „Nicht-Berufskrankheiten“ praktisch aus dem Nichts den Sprung in die Top 5 der Unternehmensrisiken. Eine Pandemie wurde in den Vorjahren von keiner der zugrundeliegenden Studien als grosses Risiko erfasst. Das Pandemie-Risiko verschwand nach einem international bedeutenden Ereignis (z.B. Schweinegrippe, Vogelgrippe, SARS, Ebola) relativ rasch aus der Risikobeurteilung der Unternehmen, weil die Eintrittswahrscheinlichkeit als sehr gering eingeschätzt wurde. Dies zeigt, dass auch Risikospezialisten und das Management schnell vergessen und ihren Fokus auf offenkundige Risiken ausrichten und dadurch latente Risiken vernachlässigen. Es liegt auf der Hand, dass das Risiko einer Pandemie mit ihren enormen Auswirkungen und der unterschätzten Wahrscheinlichkeit durch die Coronakrise deutlich an Relevanz gewonnen hat. Offen ist, wie lange das Pandemie-Risiko im Bewusstsein von Unternehmensleitungen bleiben wird.

3. Ändernde Regulierungen

Gleich gewichtet wie in den beiden Vorjahren, jedoch um einen Rang zurückgestuft, wurde das Risiko der schnellen Veränderungen bezüglich nationaler und internationaler Regulierungen. In Zeiten der grossen Veränderungen (Digitalisierung, Klimawandel, Energiewende, weltpolitische Machtverschiebungen) bleibt dieses Risiko auf dem Monitor der Risikomanager.

4. Ungünstige Marktentwicklungen

Ungünstige Marktentwicklungen rangieren in der Einschätzung von Risikospezialisten und dem Management weiterhin und den Top-5-Risiken für Unternehmen. Angesichts der aktuellen globalen Unsicherheiten und den weitreichenden Folgen im Zusammenhang mit den Risiken auf den Rängen eins bis drei sowie der damit einhergehenden konjunkturellen Unwägbarkeiten ist diese Einschätzung sehr gut nachvollziehbar.

5. Extreme Wetterereignisse

Auch der globale Klimawandel hinterlässt seine Spuren in der Risikobeurteilung. Der Trend zu mehr und grösseren Überschwemmungen, langen Dürreperioden und grossen Sturmfronten manifestiert sich überdeutlich in den Risikoberichten führender Organisationen. Die Klimaveränderung zieht nicht nur ganze Industrie- oder Tourismusregionen in Mitleidenschaft, sondern auch die globalen Lieferketten von Unternehmen. Besonders bedeutend waren die wirtschaftlichen Auswirkungen extremer Wetterereignisse 2020 in den Regionen Asien Pazifik und in Nordamerika.

Fachkräftemangel derzeit nicht Teil der Risikobeurteilung

Im direkten Vergleich zum Vorjahr kann festgestellt werden, dass sich das Risiko „Fachkräftemangel“ vom Rang 4 im Jahr 2020 aus den Top 10 Risiken der Unternehmen verabschiedet hat. Dies mag ein kurzfristig, Corona-bedingtes Phänomen sein, so die Einschätzung von Funk.

Quelle und weitere Informationen: Funk Gruppe

Roger Harlacher neu im Verwaltungsrat der Valiant Bank

An der Generalversammlung der Valiant Holding AG vom 19. Mai 2021 haben die Aktionärinnen und Aktionäre allen Anträgen deutlich zugestimmt. Die Dividende liegt weiterhin bei 5 Franken pro Aktie. Roger Harlacher wurde als neues Mitglied des Verwaltungsrates gewählt.

An der 24. Generalversammlung der Valiant Holding AG wurde Roger Harlacher in den Verwaltungsrat gewählt. (Bild: Archiv / Linda Pollari)

Die Aktionärinnen und Aktionäre haben sich an der Generalversammlung der Valiant Holding AG für eine stabile Dividende ausgesprochen. Sie bleibt unverändert bei 5 Franken pro Aktie. Die Ausschüttungsquote beträgt 65 Prozent und liegt im vom Verwaltungsrat vorgegebenen Zielband von 50 bis 70 Prozent. Insgesamt werden 78,9 Mio. Franken an die Aktionäre ausbezahlt. Valiant verfügt über eine starke Kapitalbasis. Sie übertrifft die Anforderungen der FINMA betreffend Eigenkapitalmittel deutlich.

Wechsel im Verwaltungsrat: Roger Harlacher neues Mitglied

Franziska von Weissenfluh, Verwaltungsratsmitglied seit 2011, verzichtete an der Generalversammlung auf eine Wiederwahl. Der Verwaltungsrat dankt ihr für ihre langjährigen und wertvollen Dienste für das Unternehmen. Franziska von Weissenfluh hat einen grossen Beitrag zur erfolgreichen Weiterentwicklung von Valiant geleistet.

Die Generalversammlung hat Roger Harlacher als neuen Verwaltungsrat gewählt. Er verfügt über viel Erfahrung in der Unternehmensführung. Der 55-jährige Betriebsökonom ist seit 25 Jahren für die Zweifel Pomy-Chips AG tätig, von 2015 bis im Juni 2020 als CEO, seither als Verwaltungsrat. Zudem engagiert sich Roger Harlacher in verschiedenen Gremien der Kommunikations- und Werbeindustrie, so zum Beispiel als Präsident des Schweizer Werbe-Auftraggeberverbandes, sowie in Verwaltungsräten von KMU.

Verbundenheit mit Valiant

Die 24. ordentliche Generalversammlung wurde aufgrund der Corona-Pandemie im Internet übertragen und fand ohne physische Teilnahme der Aktionärinnen und Aktionäre statt. 51,8 Prozent der Stimmen wurden durch die unabhängige Stimmrechtsvertreterin ausgeübt. Der hohe Anteil verdeutliche die Verbundenheit der Aktionärinnen und Aktionäre mit Valiant, wie es in der Mitteilung an die Medien heisst.

Quelle und weitere Informationen: Valiant Bank

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