Der neuen Leitung des Internationalen Alpensymposiums ist ein erfolgreicher Relaunch gelungen. Mehr als 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer täglich besuchten den Kongress, der unter dem Motto „Gesicht zeigen“ stand. Stars des Symposiums waren der frühere deutsche Aussenminister Joschka Fischer und die deutsche Tennislegende Boris Becker.
Redaktion
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1. Februar 2024
Waren die Stars am Alpensymposium: Boris Becker und Joschka Fischer. (Bild: Tobias Sutter / Alpensymposium)
Langjährigen Begleitern des Alpensymposiums dürfte es aufgefallen sein: Es fanden sich am 30. und 31. Januar 2024 weniger Besucherinnen und Besucher für das zweitägige Symposium im wunderschönen Hotel Victoria-Jungfrau in Interlaken ein, als in der «Blütezeit» vor der Corona-Pandemie. Doch die Anwesenden kamen in den Genuss eines abwechslungsreichen Programms, das mit allen aktuellen Themen gespickt war: Künstliche Intelligenz, Cancel Culture, Chancen und Grenzen von ChatGPT, Entdecken neuer Trends, erfolgreiche Bewältigung von Krisen.
Bewährter Themenmix
So gesehen blieb das Alpensymposium auch unter neuer Führung den bewährten und erfolgreichen Rezepten treu: Talkrunden und Vorträge von Menschen, die in ihren Kernthemen etwas zu sagen haben. So gab Futurist Magnus Lindquist Tipps, wie man sich auf die Unwägbarkeiten der Zukunft wappnen kann, oder Ex-FCB-Präsident Bernhard Heusler teilte seine Erfahrungen als Führungspersönlichkeit mit dem Publikum. Und natürlich durfte auch etwas Lokalkolorit nicht fehlen: Urs Kessler, CEO der Jungfraubahnen, präsentierte stolz die neueste Errungenschaft der «V-Bahn», die Gäste noch schneller aufs Jungfraujoch führt, und Marc A. Trauffer äusserte in einer Talkrunde zum Gegensatz von KI vs. Kreativität, dass Computer die Emotionalität in der Musik nicht abbilden kann.
Internationale Prominenz
Aber auch politische Themen fehlten nicht an dem traditionsreichen Managementanlass in Interlaken. So erzählte die im Exil in Deutschland lebende afghanische Frauen- und Bürgerrechtlerin Zarifa Ghafari von ihrem Kampf gegen die Mullahs. Und der frühere deutsche Aussenminister Joschka Fischer äusserte sich zu den aktuellen weltpolitischen Themen, insbesondere dem Ukrainekrieg. Ratschläge an die Schweiz – etwa hinsichtlich Neutralität – wollte er aber keine erteilen. «Die Schweiz braucht unseren Rat nicht. Sie reagiert sehr sensibel auf Ratschläge von aussen», so der Elder Statesman.
Top-Star neben Fischer war ein zweiter Deutscher: Die Tennislegende Boris Becker. Der jüngste Wimbledonsieger aller Zeiten, beantwortete gutgelaunt und sichtlich entspannt die Fragen von Moderator Florian Inhauser zu den Höhen und Tiefen seines bisherigen Lebens. Dass Becker auch in der Schweiz immer noch viele Fans hat, zeigte der abschliessende Applaus.
Einziger Wermutstropfen des zwei Tage dauernden Events war die kurzfristige Absage von Eugene Chaplin, dem Sohn von Charlie Chaplin, der wegen einer Covid-Erkrankung auf die Anreise nach Interlaken verzichten musste. Er verpasste am Abend des ersten Kongresstages den Auftritt der schwedischen Coverband „ABBA Gold“, welche mit den Hits ihrer Vorbilder vom Publikum bejubelt wurden.
Internationales Alpensymposium: „Rocker der Wirtschaftstreffen“
Insgesamt waren die Organisatoren hochzufrieden mit dem erstmals unter ihrer Leitung durchgeführten Symposium. „Die Reaktionen von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern waren sehr gut, und die Unterstützung, die wir durch die öffentliche Hand und durch unsere Sponsoren erhalten haben, war fantastisch“, sagt Thomas Dürr vom Leitungsteam. „Wir freuen uns schon auf das nächste Alpensymposium 2025.“ Und selbstbewusst zeigte sich seine Co-Leiterin Iris Huggler: «Wir sind die Rocker der Wirtschaftstreffen». Persönliches Fazit eines Besuchers: „Internationales Alpensymposium – als wäre es nie weggewesen…“
Was wir dieses Jahr stoppen sollten (es ist noch nicht zu spät)
Zu Beginn eines Jahres nehmen wir uns ja oft so einiges vor. Und wir wissen auch, dass vieles davon nicht funktioniert: wir halten es schlicht und einfach nicht durch.
Volkmar Völzke
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26. Januar 2024
Zu viele neue Vorsätze zu fassen, überfordert. Besser, man stellt andere Dinge des Lebens auf den Prüfstand… (Bild: freestocks.org / pexels.com)
Dass man viele gefasste Vorsätze nicht einhalten kann, hat im Wesentlichen zwei Gründe:
Wir müssen für den Erfolg der Vorsätze an unseren Glaubenssätzen, also an unserer Identität arbeiten. Denn sonst hätten wir die Vorsätze schon längst in der Vergangenheit umgesetzt. Die Arbeit an den Glaubenssätzen aber ist hart und braucht fast immer Unterstützung.
Wir wollen wir Vorsätze zusätzlich zu allem anderen umsetzen. Das geht selten gut, weil wir uns überladen.
Den ersten Punkt werde ich hier nicht vertiefen. Aber ich will ein paar Ideen zu Punkt 2 geben. Denn statt uns immer nur neue Dinge aufzuladen, müssen wir auch Dinge weglassen und stoppen. Das ist so wie mit dem Keller, dem Schrank oder der Garage: Wenn wir immer nur Neues hineintun, ist der Platz irgendwann erschöpft. Die Frage ist also: Was werfen wir weg? In diesem Sinne empfehle ich, einige Dinge aus unserem Leben auf den Prüfstand zu stellen und zu stoppen:.
Stopp Nr. 1: Mittelmass
Was uns oft zu mehr Erfüllung und Erfolg im Weg steht, ist die Akzeptanz von Mittelmass im Leben. (Dazu habe ich ja ein ganzes Buch geschrieben: “Unternehmensfitness: ‚raus aus dem Mittelmaß!”, publiziert bei SpringerGabler).
Frage Dich selbst: Sorgst Du für ein herausragendes Mindset, herausragende Klarheit, Top-Umsetzung? Umgibst Du Dich grösstenteils mit herausragenden Menschen und liest bahnbrechende Bücher? Schaffst Du Excellence in allem Wichtigen, das Du tust? Bist Du weit überdurchschnittlich produktiv? Und so weiter.
Wichtig ist, Mittelmass aus dem Leben so weit wie möglich zu verbannen. Das schafft dann Raum für wirklich Grossartiges.
Stopp Nr. 2: Negative Inputs
Das ist ein Klassiker, und dennoch: Wieviel Zeit könnten wir anderweitig verwenden, wenn wir alle negativen Inputs aus dem Leben verbannen, mit denen wir nichts anfangen? Dazu gehören News-Medien, vieles auf Social Media, aber auch andere Menschen, negative Konversationen, Aussagen und Diskussionen in Meetings und so weiter.
Wichtiger als die Zeiteinsparung ist übrigens das Verringern der negativen Beeinflussung von unserem Unterbewusstsein. Das ist wie mit schlechter Nahrung: Der Effekt kommt, sobald wir das Negative aufnehmen.
Stopp Nr. 3: Ausreden
Ich stell mir manchmal eine Welt vor, in der keiner die Schuld anderen Menschen, Umständen, Ereignissen oder sonst etwas gibt, sondern volle Verantwortung übernimmt. Das bleibt wohl ein Traum. Aber Du kannst selber bei Dir anfangen und keinerlei Ausreden und Schuldzuweisungen mehr zulassen. Das kann man trainieren – und dadurch bleibt man im Fahrersitz, statt die Verantwortung irgendjemandem oder irgendetwas zu übertragen.
Fazit:
Mit diesen drei Anti-Vorsätzen fährst Du sicher besser als mit noch weiteren normalen Vorsätzen. Gib die Anregung gerne an Dein Umfeld weiter. Dann können wir sicher alle davon profitieren.
Autor: Volkmar Völzke ist Erfolgs-Maximierer. Buchautor. Berater. Coach. Speaker. www.volkmarvoelzke.ch
Wie Schweizer KMU KI nutzen, um zu performen
Mächtige Daten, intelligentes Wachstum: Die KI erobert immer mehr Arbeitsplätze, auch in KMU. Yvan Cognasse, Leiter der Teams «Insight»und «Architects» für Nordeuropa bei Oracle Schweiz, teilt hier seine Einschätzungen und weist dabei auf die Chancen hin, die KI der Arbeitswelt bietet.
Yvan Cognasse
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23. Januar 2024
Chat GPT hat die KI demokratisiert. Auch in vielen Schweizer KMU hat die künstliche Intelligenz längst Einzug gehalten. (Bild: Viralyft / Unsplash.com)
Es unbestritten, dass künstliche Intelligenz (KI) die Verwaltung unserer Umgebung, sei es beruflich oder privat, revolutionieren wird. Mithilfe von Computeralgorithmen ahmt KI die menschliche Fähigkeit zu lernen und vorausschauend zu handeln nach und nutzt grosse Datenmengen, um Muster zu erkennen und Vorhersagen zu machen. KI ist eine Chance für mehr Effizienz und Kosteneinsparungen und verspricht, das Wachstum von Unternehmen zu beschleunigen. Eine grosse Transformation steht am Horizont.
Diese sich abzeichnende Transformation birgt jedoch ebenso viele Chancen wie Schwierigkeiten. Den potenziellen Vorteilen der KI stehen Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Datenschutz, der Sicherheit und der wahrgenommenen Komplexität dieser aufstrebenden Technologie gegenüber. Das Gleichgewicht zwischen der Nutzung der von der KI gebotenen Möglichkeiten und dem klugen Umgang mit ihren praktischen Auswirkungen stellt eine entscheidende Herausforderung für Unternehmen und die gesamte Gesellschaft dar. Der Weg zu dieser technologischen Revolution wird mit komplexen Entscheidungen und Dilemmas gepflastert sein. KI bietet aber auch die Aussicht, die Art und Weise, wie wir leben und arbeiten, grundlegend zu überdenken.
Strategische KI für Schweizer KMU: Effizienz und Kundenzufriedenheit steigern
Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in der Schweiz stellen einen bedeutenden Teil der Arbeitskräfte dar und machen bis zu 60% der Erwerbsbevölkerung aus, wie aus kürzlich veröffentlichten Daten der Fachhochschule Westschweiz (HES-SO) hervorgehen. Dieses Jahr hat die Institution die Kompetenzen im Bereich künstliche Intelligenz (KI) von fünf der sechs beteiligten Hochschulen zusammengeführt und analysiert, um die Einführung von KI in Schweizer KMU zu beschleunigen.
Die neuesten von KI entwickelten Dienstleistungen sind in erster Linie darauf ausgelegt, Betriebsabläufe zu vereinfachen, indem sie manuelle Prozesse automatisieren. Ziel ist es, selbst die komplexesten Herausforderungen, mit denen Unternehmen konfrontiert sind, effizient zu lösen. Der Ansatz besteht darin, KI auf traditionell manuelle Prozesse anzuwenden und so die Notwendigkeit mühsamer manueller Eingaben zu verringern.
Die Integration von KI als wesentlicher Bestandteil von Geschäftslösungen ist an sich jedoch nichts Neues. Bereits seit vielen Jahren automatisieren und unterstützen zahlreiche Produkte die Kunden bei ihren IT-Abläufen und der Entscheidungsfindung in der Datenanalyse. Derzeit konzentriert sich der KI-Trend vor allem auf zwei Anwendungsbereiche: Kundenservicelösungen für den First-Level-Support sowie im Bereich der Datenerhebung. Wenn man sich die aktuellen Entwicklungen in Schweizer KMU ansieht, wird deutlich, dass es ein erhebliches Potenzial gibt, Prozesse durch die Nutzung bereits vorhandener KI-Lösungen zu erleichtern.
KI bietet in verschiedenen Bereichen erhebliche Vorteile. Zunächst einmal steigert sie die Effizienz von Geschäftsprozessen, insbesondere in Bereichen, mit sich wiederholende Aufgaben wie z. B. das IT-Betriebsmanagement oder die Kundenbetreuung. Sie nutzt verfügbare Informationen und bereichert alle Abteilungen. Auch bei der Entscheidungsfindung und Geschäftsplanung spielt KI eine wichtige Rolle, indem sie grosse Datenmengen analysiert und entscheidende Muster erkennt, z. B. saisonale Markttrends.
Ein weiterer Schlüsselaspekt ist der Einsatz von KI zur Optimierung der Betriebskosten. Im Gegensatz zur herkömmlichen Datenanalyse, die oft zeitaufwändig und fehleranfällig ist, verringern intelligente Systeme Risiken und sind zuverlässiger. Die aufgezählten Vorteile stellen nur einen Bruchteil dessen dar, was KI für kleine und mittlere Unternehmen bieten kann. Es liegt auf der Hand, dass Effizienzsteigerungen und genauere Entscheidungsgrundlagen zu erheblichen Kosteneinsparungen und der Entdeckung von Marktchancen führen.
KI und Daten: Vereinfachte Integration für unübertroffene Leistung
Datenschutz und Datensicherheit gehören nach wie vor zu den am meisten diskutierten Themen im Bereich der KI, und das nicht ohne Grund. Sowohl Anbieter von Technologielösungen als auch Anwender messen diesem Thema grosse Bedeutung bei und betonen die Verantwortung der Unternehmen, alle geltenden Regeln und Gesetze einzuhalten.
Die technische Integration der Daten stellt eine weitere entscheidende Herausforderung dar. Die Qualität einer KI hängt stark von den Daten ab, mit denen sie gefüttert wird. Ein schlecht konzipiertes oder komplexes Integrationsprojekt kann schnell zu Problemen führen, sowohl während als auch nach der Implementierung. Für eine erfolgreiche Integration ist der Aufbau starker Partnerschaften von entscheidender Bedeutung. Der anerkannte Vorteil von Organisationen besteht darin, dass sie verschiedene Funktionen, einschliesslich KI-Funktionen, in eine einheitliche technologische Infrastruktur integrieren können. Dies vereinfacht ihnen das Systemmanagement, verbessert die Datenkonsistenz und erleichtert die Übernahme dieser aufstrebenden Technologie in ihre Ökosysteme.
Die Festlegung einer realistischen Investitionsrendite ist ein entscheidender Schritt, der eine enge Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und ihren Technologiepartnern erfordert. Je nach Anwendungsszenario ist es unerlässlich, klare messbare Ziele festzulegen, denn nur so kann der Erfolg der Wirtschaftlichkeitsanalyse bewertet werden. Um das Potenzial der KI-Integration voll auszuschöpfen, müssen klare Voraussetzungen geschaffen werden, die die Technologie, die Zielsetzung und die Zusammenarbeit umfassen. Bei der Einführung müssen die Daten im Mittelpunkt stehen und die Grundlage für eine erfolgreiche Integration bilden. Eine reibungslose, sichere und leistungsfähige Datenumgebung, die auf einem soliden Datenrepository basiert und von der gesamten Organisation geteilt wird, ist zwingend erforderlich.
KI ist von Natur aus datenhungrig und benötigt grosse Mengen an Daten, um effizient zu funktionieren. Algorithmen des maschinellen Lernens sind auf erhebliche Mengen angewiesen, um Beziehungen und Modelle zu erstellen. Obwohl die Abhängigkeit von der Datenqualität ein Risikofaktor der KI ist, kann die Zentralisierung aller Daten in einer einheitlichen Plattform dieses Problem mindern. Daten sind entsprechend das schlagende Herz der KI. Ihre Vollständigkeit beeinflusst direkt den Wert der erzielten Ergebnisse. Die KI lernt aus den Daten, um Prozesse zu automatisieren, Vorhersagen zu treffen und andere Aufgaben zu erfüllen, für die sie ausgebildet wurde. Kurz gesagt: KI ist nur so viel wert wie die Daten, die ihr zur Verfügung stehen.
Ich empfehle unseren Kunden immer, mit einem «Gesundheitscheck» zu beginnen, der die technischen Aspekte, die Sicherheit und die Datenqualität abdeckt. Die meisten Unternehmen führen KI schrittweise ein und bevorzugen einen Schritt-für-Schritt-Ansatz, anstatt mehrere Bereiche gleichzeitig abzudecken. Bei der Einführung erleichtert die Identifizierung eines klaren Anwendungsfalls die Festlegung konkreter Ziele, die hinsichtlich ihrer Machbarkeit bewertet werden können. Eine starke Zusammenarbeit mit dem vertrauenswürdigen Partner, der der Anbieter der technologischen KI-Lösungen sein sollte, ist ein unbestreitbarer Erfolgsfaktor, der besonders in der Planungsphase entscheidend ist. In dieser kommt es darauf an, die Art der benötigten Unterstützung genau zu definieren.
Auswirkungen von KI auf Berufe: Eine Evolution, keine Obsoleszenz
Die Vorstellung, dass viele Arbeitsplätze in Zukunft überflüssig werden, halte ich für eine Übertreibung. Wahrscheinlicher ist, dass Künstliche Intelligenz, intelligent eingesetzt, die Effizienz steigern wird, sodass Kunden und Nutzer schneller Lösungen finden können. Das bedeutet weniger Zeit, die in lästige Aufgaben investiert wird, und mehr Möglichkeiten für wertschöpfende Tätigkeiten. Ich denke dabei an drei spezifische Berufsprofile.
Im Bereich Vertrieb und Marketing kann KI Kundendaten analysieren, personalisierte Empfehlungen aussprechen, Marketingkampagnen automatisieren und Trends erkennen. Dies wird die Rolle von Vertriebs- und Marketingexperten verändern und sie dazu bringen, fundiertere, datengestützte Entscheidungen zu treffen.
Im Kundenservice und Support bereichern KI-Systeme die tägliche Arbeit, indem sie den Agenten über das Kundenverwaltungssystem (CRM) in Sekundenschnelle passende Lösungen liefern. Dadurch können sehr schnell kontextbezogene Entscheidungen getroffen werden, wodurch frühere reaktive Systeme durch einen direkten und unmittelbaren Zugriff auf aktuelle Daten ersetzt werden.
Im Finanz- und Rechnungswesen erleichtert KI bereits die Automatisierung von Buchhaltungsaufgaben, die Betrugsbekämpfung und die Risikoanalyse. Interaktive Dashboards ersetzen heute die alten Excel- und manuellen Tabellen, liefern Finanzexperten Informationen und Trends in Sekundenschnelle und schaffen so Zeit, um sich auf strategische Fragen zu konzentrieren.
KI in Schweizer KMU: Eine vielversprechende Transformation für Innovation und Wachstum
Die Integration von KI in die Welt der KMU in der Schweiz bietet ermutigende Aussichten. Anstatt Arbeitsplätze zu gefährden, verspricht sie eine Optimierung der Tätigkeiten, indem sie von repetitiven und zeitraubenden Aufgaben befreit. Die Berufe im Verkauf, im Kundenservice, im Finanz- und Rechnungswesen werden durch intelligente KI-Tools eine Metamorphose durchlaufen. Diese Transformation wird es Fachkräften ermöglichen, sich auf Tätigkeiten mit höherer Wertschöpfung zu konzentrieren und so Innovation und Wachstum voranzutreiben.
KI wird zu einem wertvollen Partner, der die Entscheidungsfindung erleichtert, Prozesse automatisiert und neue Möglichkeiten eröffnet. Statt einer Bedrohung stellt sie einen mächtigen Hebel für den Fortschritt und den Wohlstand all unserer KMU dar.
Zum Autor:
Yvan Cognasse ist Experte und Manager für Business Transformation mit über 20 Jahren Erfahrung in diesem Bereich. Als Leiter der Teams für Business Insights und Enterprise Architects in der Region Nordeuropa bei Oracle ist er dafür verantwortlich, das Wachstum von Lösungen voranzutreiben, die operative Exzellenz zu maximieren und die finanzielle Leistung zu steigern.
Die Furrer+Frey AG ist Preisträgerin des Phoenix Award 2023
Ausgezeichnet für langfristiges Schweizer Unternehmertum: 100 Jahre Erfolgsgeschichte im Fahrleitungsbau verdienen eine entsprechende Würdigung. Am 19. Januar 2024 erhielt die Furrer+Frey AG den Phoenix Award 2023 für langfristiges Schweizer Unternehmertum, verliehen vom Schweizer Dachverband für Unternehmensnachfolge – CHDU.
Redaktion
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19. Januar 2024
Zwei Generationen des Familienunternehmens Furrer+Frey AG nahmen den Phoenix Award 2023 für langfristiges Schweizer Unternehmertum entgegen. V.l.n.r.: Martin Godel, stellvertretender Direktionsleiter der Standortförderung und Leiter KMU-Politik beim SECO, Carla Kaufmann, Vizepräsidentin Schweizer Dachverband für Unternehmensnachfolge – CHDU, Rico Furrer, CEO Furrer+Frey AG, Beat Furrer, Geschäftsleitungsmitglied Furrer+Frey AG, Laudator und Mitglied Jury-Beirat Armin Baumann, CEO KMU SWISS AG, und Nationalrat Dominik Blunschy. (Foto: Schweizer Dachverband für Unternehmensnachfolge – CHDU)
Der zum vierten Mal verliehene Phoenix Award für langfristiges Unternehmertum geht erneut an ein Berner Unternehmen: Nach der Blaser Café AG 2022 wurde die Furrer+Frey AG am 19. Januar 2024 geehrt. Beat Furrer, Mitglied der Geschäftsleitung und Vertreter der dritten Generation des Familienunternehmens, und sein Sohn Rico Furrer, CEO nahmen den Preis persönlich entgegen. Die Auszeichnung bildet einen gelungenen Abschluss des Jubiläumsjahres 2023, in dem das Unternehmen sein 100-jähriges Bestehen feierte. Die Preisträgerurkunde überreichte Carla Kaufmann, Vizepräsidentin des CHDU, gemeinsam mit Laudator Armin Baumann, Mitglied des Phoenix Award Jury-Beirats und CEO der KMU SWISS AG. Er würdigte das Unternehmen in seiner Laudatio unter anderem mit diesen Worten: «Ich wünschte mir, dass es vermehrt Firmen gibt wie die Furrer+Frey AG. Über 100 Jahre als Unternehmen erfolgreich zu agieren ist phänomenal, berücksichtigt man, dass heute von fünf Neugründungen nur eine Firma das fünfte Jahr überlebt.»
Seine persönlichen Glückwünsche anlässlich der Auszeichnung überbrachte darüber hinaus Nationalrat Dominik Blunschy. «Mit der erfolgreichen Unternehmensnachfolge bis in die vierte Generation hat die Furrer+Frey AG einen nachhaltigen Beitrag zum Innovations- und Wirtschaftsstandort Schweiz geleistet. Das Unternehmen steht sinnbildlich für unsere KMUs, die das Herz und der Motor der Schweizer Wirtschaft sind», resümierte er. Auch Martin Godel, stellvertretender Direktionsleiter der Standortförderung und Leiter KMU-Politik beim SECO, gratulierte den Preisträgern am Berner Firmenhauptsitz.
Erfolgreiche Firmennachfolgen ins Rampenlicht rücken
Der Phoenix Award für langfristiges Schweizer Unternehmertum wird seit 2020 jährlich vergeben. Die Auszeichnung ehrt Schweizer KMU, die ihre Nachfolgeregelung seit mindestens einem Jahrhundert meistern. Sie erhalten damit die Sichtbarkeit und die Bühne, die sie verdienen. KMU, die über so lange Zeit für ihre Nachfolge erfolgreich gesorgt haben, mussten in der Regel bereits mehrere Krisen wie Weltkriege und Wirtschaftskrisen überwinden und sich wie der «Phoenix aus der Asche» neu erheben. Auch Furrer+Frey erlebte dies, etwa beim zu frühen Tod von Firmengründer Emil Furrer oder beim Ausscheiden der zweiten Gründerfamilie. Trotz allem erwies sich das Unternehmen immer wieder als resilient.
Im Fokus als potenzielle Preisträger stehen jeweils Schweizer KMU, die im jeweiligen Jahr 100 Jahre alt werden oder 100 Jahre im Schweizer Handelsregister eingetragen sind. Aus diesen Unternehmen ermitteln eine Fach-Jury und ein Jury-Beirat mit Vertreter/-innen aus Wissenschaft, Unternehmertum und Medien in einem mehrstufigen Verfahren den Preisträger des Phoenix Award. Im Fokus der Bewertung stehen dabei die Innovations- und Disruptionsfähigkeit, die Teamleistung sowie der gesellschaftliche und volkswirtschaftliche Beitrag der Unternehmen. In diesem Sinne erwies sich Furrer+Frey als würdiger Kandidat für den diesjährigen Phoenix Award.
Mit Mut, Fachkompetenz und Innovationskraft die Jury überzeugt
Vom Zwei-Mann Ingenieurbüro, gegründet in Bern von den Ingenieuren Emil Furrer und Arnold Frey im Jahr 1923, zu einer der international führenden Anbieterinnen von Fahrleitungssystemen für den öffentlichen Verkehr. Das Fundament für diese Erfolgsgeschichte bilden unternehmerischer Mut, Fachkompetenz und eine starke Mission: Die Bahnen bei der Elektrifikation unterstützen und Freileitungsarbeiten ausführen. Damit gewannen die beiden Firmengründer vor 100 Jahren ihren ersten Auftrag von der SBB, die noch heute Kundin der Furrer+Frey AG ist. Ebenso überzeugten diese Fähigkeiten, die sich seitdem wie ein roter Faden durch die Entwicklung des Unternehmens ziehen, Jury und Jury-Beirat des Phoenix Award. Sie fassen die Preiswürdigkeit des Unternehmens unter anderem in diesen Punkten zusammen:
Die konsequente Ausrichtung auf die Kernkompetenz Fahrleitungsbau und Elektrifizierung der öffentlichen Mobilität.
Die Innovationskraft, die sich in verschiedenen Entwicklungen und Projekten manifestiert und Basis für die internationale Expansion legte, beispielsweise:
1984 die Entwicklung des Deckenstromschienensystems, dessen erstmalige Befahrung mit 302 km/h im Jahr 2014 einen Weltrekord erzielte.
Selbst entwickelte Fahrleitungssysteme, die seit 2003 Schweizer Standard bei den Privatbahnen sind.
Projekte wie der Zimmerberg- und der Ceneri-Basistunnel, das Tram Bern West, die Limmattalbahn und diverse weitere Grossprojekte.
Die Nachfolgefähigkeit mit der Führung des Familienunternehmens in der vierten Generation.
Das nachhaltige Geschäftsmodell der Firma, womit es fortlaufend einen Beitrag zur Dekarbonisierung des öffentlichen Verkehrs leistet.
Die Finanzierung des Wachstums aus weitgehend eigenen Mitteln, um sich die unternehmerische Unabhängigkeit zu bewahren.
Der Teamgeist und das grosse Engagement für die Mitarbeitenden durch Wertschätzung und Weitergabe des Know-hows.
Mit etwas Glück und den richtigen Mitarbeitenden
Seit 1991 ist die Furrer+Frey AG international tätig und gründete zwischenzeitlich Tochtergesellschaften in Italien, Grossbritannien, China, Deutschland und Indien mit insgesamt 340 Mitarbeitenden. Dass deren Engagement zu den entscheidenden Erfolgsfaktoren gehört, ist im Bewusstsein der Furrer-Generationen bis heute fest verankert. Das spiegelt sich auch in der Danksagung von Beat und Rico Furrer: «Wir freuen uns sehr über den Phoenix Award und sehen ihn sowohl als Würdigung unseres erfolgreichen unternehmerischen Handelns wie auch als grosse Wertschätzung für unsere Mitarbeitenden. Denn es sind sie, denen wir es, nebst eigenem Fleiss, Bescheidenheit, Gewissenhaftigkeit und einer Prise Glück, zu verdanken haben, dass es unsere Firma heute noch gibt. Zudem stärkt dieser Award die Bedeutung der Unternehmensnachfolge für die Vielfalt unserer Schweizer KMU-Landschaft und den Werkplatz Schweiz, was wir sehr begrüssen.»
Swiss Arbeitgeber Award 2024: Die besten Schweizer Arbeitgeber gekürt
Am 18. Januar 2024 fand im Lake Side in Zürich die Verleihung des 23. Swiss Arbeitgeber Awards statt. Die dahinter stehende Umfrage ist mit 42’909 Teilnehmenden aus 153 Unternehmen in der Schweiz und dem Fürstentum Liechtenstein die grösste Schweizer Mitarbeiterbefragung. Aus den Umfrageergebnissen wurden nun die besten Arbeitgeber in der jeweiligen Kategorie ermittelt und ausgezeichnet. Auch zwei Sonderpreise wurden vergeben.
Redaktion
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18. Januar 2024
Logo des Swiss Arbeitgeber Award, der am 18. Januar 2024 zum 23. Mal vergeben worden ist.
Der Swiss Arbeitgeber Award ist die repräsentativste Verleihung zur Ermittlung der Arbeitgeberattraktivität in der Schweiz. Ausschlaggebend für diese Auszeichnung sind die detaillierten Bewertungen der Mitarbeitenden eines Unternehmens. Der durch das unabhängige Befragungs- und Beratungsunternehmen icommit GmbH wissenschaftlich entwickelte Fragebogen besteht aus rund 60 Fragen und wurde durchschnittlich von 76% aller Beschäftigten eines Unternehmens ausgefüllt. Insgesamt wurden 48 Unternehmen prämiert und weitere 35 Unternehmen erhielten ein Qualitäts-Siegel. Letztere Unternehmen haben den Schweizer Benchmark in mindestens einer der Zielgrössen – Gesamtzufriedenheit mit der Arbeitssituation, Commitment oder Keine Resignation – übertroffen, zählen aber nicht zu den besten Arbeitgebern der Schweiz und werden daher in den Ranglisten nicht aufgeführt.
Die besten Arbeitgeber 2023
Am Wettbewerb um den Swiss Arbeitgeber Award teilgenommen haben insgesamt 153 Unternehmen mit zusammen fast 43000 Mitarbeitenden, die den Fragebogen ausgefüllt haben (zum Vergleich: Im Vorjahr waren es 145 Unternehmen mit etwas mehr als 42000 ausgewerteten Fragebogen). Aufgeteilt wurden die Unternehmen nach folgenden Grössenkategorien: Grosse Unternehmen (1000 und mehr Mitarbeitende), mittelgrosse Unternehmen 1 (250 bis 999 Mitarbeitende), mittelgrosse Unternehmen 2 (100 bis 249 Mitarbeitende) und kleine Unternehmen (50 bis 99 Mitarbeitende). Und das sind nun die Gewinner und Ranglisten:
Grosse Unternehmen (13 Teilnehmer):
Liechtensteinische Landesbank AG
Berner Kantonalbank AG
Schweizer Paraplegiker-Gruppe
Mittelgrosse Unternehmen 1 (48 Teilnehmer):
Schlagenhauf Gruppe
Bossard AG
Dätwyler Schweiz AG
Mittelgrosse Unternehmen 2 (58 Teilnehmer):
Spectren AG / Almacasa
Finanzmarktaufsicht (FMA) Liechtenstein
Stanserhorn-Bahn-Aktiengesellschaft
Kleine Unternehmen (34 Teilnehmer):
Chestonag Automation AG
KAESER Kompressoren AG
BORM-INFORMATIK AG
Angesprochen auf den Rücklauf sagt Sven Bühler, Inhaber von icommit: «Es ist immer wieder erstaunlich, wie stabil die Teilnahmequote ist. Sie hat bisher immer zwischen 75 und 77 Prozent gelegen. Als Faktor spielt dabei eine Rolle, dass die Umfrage digital durchgeführt wird, das ist sehr benutzerfreundlich. Nur noch wenige Antworten werden analog abgegeben. Und ebenfalls stellen wir fest, dass jüngere Mitarbeitende eher bereit sind, ein Feedback abzugeben.»
Gleichwohl scheinen die 153 teilnehmenden Unternehmen wenig zu sein im Verhältnis zur Grundgesamtheit von über 600’000 Firmen in der Schweiz. Und auch der Anteil «Kleine Unternehmen» müsste – statistisch gesehen – höher sein. Dazu Sven Bühler: «In der Tat liegt die Zahl der teilnehmenden Unternehmen immer um 150 herum. Den Hauptteil machen dabei Unternehmen mit 250 bis 1000 Mitarbeitenden aus. Grössere Unternehmen bilden eine Minderheit.» Die Zahl von fast 43000 ausgewerteten Fragebogen erlaubt dennoch eine äusserst valide Beurteilung und ermöglicht ein differenziertes Bild der Arbeitswelt.
Hohe Zufriedenheit bei Banken, Unzufriedenheit in Pflege und Bildung
Was sind nun die Kernelemente der Befragung? Die Mitarbeitenden bewerten ihren Arbeitgeber in sämtlichen für die Zufriedenheit und das Commitment wesentlichen Bereichen der Arbeitswelt. Diese drei Dimensionen der Arbeitssituation haben über alle teilnehmenden Unternehmen betrachtet den grössten Einfluss auf das Commitment der Mitarbeitenden:
Unternehmensstrategie, d.h. die Mitarbeitenden möchten wissen, wohin sich das Unternehmen entwickelt
Einbindung der Mitarbeitenden, d.h. die Mitarbeitenden möchten miteinbezogen werden und ausreichende Entscheidungsfreiheit haben
Arbeitsinhalt, d.h. die Mitarbeitenden möchten ihre Kenntnisse und Fähigkeiten einsetzen können
Der Branchenvergleich zeigt, dass das Commitment zum Unternehmen und die Zufriedenheit mit der Arbeitssituation in den Branchen Informatik, Kantonalbanken und Handel am höchsten sind. Die tiefsten Bewertungen messen wir bei Hochschulen, im Gesundheitswesen (Psychiatrien und Akutspitälern) sowie im öffentlichen Verkehr. Ein positiver Trend ist dabei in den Branchen Informatik und Kantonalbanken deutlich erkennbar. Ein negativer Trend beim öffentlichen Verkehr.
Wie erklärt Sven Bühler dieses Ergebnis, zumal gerade der Bankensektor mit den Ereignissen rund um die CS öffentlich etwas in Verruf geraten ist? «Bemerkenswert ist in der Tat, dass dieses Jahr viele Finanzdienstleister ausgezeichnet werden konnten. Ähnlich war es 2009, als die grosse Finanzkrise die Bankenwelt erschütterte», so Bühler. «In solchen Situationen hilft der Vergleich mit anderen Unternehmen derselben Branche, denen es schlecht geht – wenn etwa ein Konkurrent Konkurs geht oder einen Imageverlust erleidet, erkennt der Mitarbeitende, dass der eigene Arbeitgeber doch sehr gut ist. Man ist glücklich, dort arbeiten zu dürfen. Festzustellen ist zudem, dass die Sicherheit des Arbeitsplatzes etwas stärker ins Bewusstsein rückt und an Bedeutung gewinnt; Hinzu kommt, dass die Unternehmen der drei erwähnten Branchen in sich recht homogen bezüglich der Mitarbeitendenstruktur sind und Geschäftsmodelle betreiben, mit denen sich immer noch viel Geld verdienen lässt und damit Investitionen in attraktive Arbeitswelten besser ermöglicht.» Das tiefe Commitment im Bildungs- und Gesundheitssektor hängt gewiss auch mit den Problemen rund um den Arbeitskräftemangel zusammen. «Auch wenn Personal fehlt oder krankheitsbeding ausfällt, muss in diesen Branchen der Betrieb trotzdem laufen, so dass häufig viel Überstunden geleistet werden müssen. In solchen Situationen leidet dann auch die Work-Life-Balance und die Lohnwahrnehmung. Zudem steigt durch die Digitalisierung der Arbeitsdruck. Der öffentliche Sektor verfügt hier generell über weniger starke Hebel wie andere Branchen», führt Sven Bühler aus.
Zwei Sonderpreise am Swiss Arbeitgeber Award
Neben der Verleihung der Awards an die Besten in ihrer Kategorie vergab der Verband HR Swiss zudem einen Preis für ein innovatives Arbeitsweltenprojekt, das sich positiv auf das Commitment im Unternehmen auswirkt. Der Sieger dieses Innovationspreises für eine moderne Arbeitswelt 2024 geht an Spectren AG / Almacasa mit ihrem zukunftsweisenden Projekt: Almacasa-Dialog. Dieses Projekt überzeugt durch die Stärkung der Persönlichkeit der Mitarbeitenden, damit sie in einer sich wandelnden Welt mit grossen beruflichen Herausforderungen bestmöglich bestehen. Der Almacasa-Dialog spricht Aspekte an, die den Mitarbeitenden aller Stufen und kulturellen Hintergründe helfen, sich ihrer selbst bewusst zu werden und somit mehr Selbst Bewusst Sein zu entwickeln. Das ist unerlässlich im Umgang mit anspruchsvollen Bewohnersituationen, aber auch mit Angehörigen und anderen am Pflegeprozess Beteiligten. Die entwickelten Gesprächsleitfäden sind nach den Dimensionen «Liebe zum Menschen», «Achtsamkeit», «Eigenverantwortung», «Verbindlichkeit», «Fachliches Wissen» und «Selbstreflexion» strukturiert und enthalten Hinweise, Tipps und Erläuterungen zur gemeinsamen Bearbeitung dieser abstrakten Begriffe. Bereits nach einem Jahr wird festgestellt, dass gegenseitiges wertschätzendes Feedback deutlich zugenommen hat.
Der Schweizerische Arbeitgeberverband vergab einen weiteren Sonderpreis für dasjenige Unternehmen, das die beste Verbesserung ihrer Arbeitswelt im Vergleich zur letzten Mitarbeitendenbefragung erzielen konnte. Der Aufsteiger des Jahres 2024 sind die Rigi Bahnen AG.
Auch Top-Arbeitgeber: Nicht auf den Lorbeeren ausruhen
In Anbetracht der diesjährigen Ergebnisse: Wo ortet Sven Bühler bei den Unternehmen den grössten Handlungsbedarf, um noch bessere Arbeitgeber zu werden? «Die Mitarbeitenden wünschen sich in dieser komplexen und unsicheren Zeit vom Arbeitgeber Berechenbarkeit, Sicherheit und Klarheit. Eine klare und glaubwürdige Strategie mit einer klaren Ausrichtung auf einen Fixstern, den man erreichen will, unterstützt dabei sehr und ist sinnstiftend.», so der klare Appell von Sven Bühler. Hilfreich ist auch eine stabile, gut kommunizierende Geschäftsleitung; viele Wechsel sorgen für Unsicherheit. «Und da sind auch die vielen Transformationen, welche Unternehmen vornehmen müssen. Wie glaubwürdig diese vermittelt und umgesetzt werden, ist für das Mitarbeiter-Engagement entscheidend. Und nicht zu unterschätzen ist auch, wie die Lohnsituation bzw. -gerechtigkeit im Unternehmen wahrgenommen wird», ergänzt er. Mitarbeitende wünschen sich zudem viel Freiraum. Das sei aber nicht gleichbedeutend mit der Übernahme von mehr Verantwortung, warnt Sven Bühler. «Hinzu kommt eine generell in der Gesellschaft wahrgenommene immer stärkere Polarisierung von Meinungen. Erfolgreiche Firmen schaffen es, diese Polarisierung abzuschwächen. Sie schaffen ein Wir-Gefühl, einen gemeinsamen Weg und das Bewusstsein, dass das Unternehmen nur dann zukunftsfähig ist, wenn jeder Mitarbeitende sich engagiert. Für Führungskräfte gilt es dabei, alle Mitarbeitende ins Boot zu holen.» Und als finalen Appell richtet Sven Bühler folgendes an die Arbeitgeber: «Mitarbeitende stehen im Zentrum und müssen sich in die Verantwortung nehmen, die Kunden zu begeistern.»
Helvetia Environnement Groupe: Gründer verkaufen ihre Aktienanteile
Helvetia Environnement Groupe, eine führende Anbieterin von Abfallmanagement in der Schweiz, hat eine Veränderung seiner Aktionärsstruktur angekündigt. Neu übernimmt Paprec International die Anteile der Gründer des Unternehmens.
Redaktion
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16. Januar 2024
Blick auf einen Werkhof des besonders in der Westschweiz gut verankerten Abfallmanagement-Unternehmens. (Bild: zVg / Helvetia Environnement)
Die Gründer von Helvetia Environnement (siehe ein früherer Bericht hier), besonders in der Westschweiz führend im Abfallmanagement, verkaufen ihre Aktienanteile an Paprec International. Dieses Unternehmen, gegründet 1994 von der Familie Petithuguenin, ist in Frankreich ein führendes Recyclingunternehmen und hat sich in Europa zu einem der grossen Akteure im Bereich der Abfallwirtschaft und der Erzeugung grüner Energien entwickelt. Der Konzern beschäftigt 15.000 Mitarbeiter an 300 Standorten in 10 Ländern. Sein für 2024 geplanter Umsatz liegt bei 3 Milliarden Euro. In der Schweiz ist die Firma bereits seit 13 Jahren mit 6 Standorten und 200 Mitarbeitern in der Schweiz tätig. In einem schnell wachsenden Schlüsselsektor der Kreislaufwirtschaft und der Dekarbonisierung wird Paprec nun als neuer Aktionär die Entwicklung und das Wachstum der Schweizer Gruppe unterstützen, wie es heisst. Der Vorsitz des Verwaltungsrats wird Thomas Schmid anvertraut und Hugues Bapst wird zum CEO der Helvetia Environnement Groupe ernannt.
Industrialisierung des Abfallsektors
Neben den institutionellen Investoren, die sich aus einem Energieinfrastrukturfonds – verwaltet von Swiss Life Asset Managers und UBS Asset Management – mit ausschliesslich Schweizer Investoren, sowie einem Infrastrukturfonds – verwaltet von Reichmuth Infrastructure – zusammensetzen und ihr Engagement fortsetzen, geht Paprec International eine Minderheitsbeteiligung am Kapital der Helvetia Environnement Groupe ein. Die Ankunft dieses bedeutenden industriellen Akteurs im Bereich der Sammlung und des Recyclings von Abfällen in Europa stelle einen echten Vorteil für die Entwicklung der Helvetia Environnement Groupe dar, wie das Unternehmen mitteilt. „Es ist eine grossartige Gelegenheit, die Expertise eines innovativen und international tätigen Unternehmens zu nutzen, um unsere Entwicklung in der Schweiz zu beschleunigen“, sagt Thomas Schmid, Präsident des Verwaltungsrats der Helvetia Environnement Groupe. Er fährt fort: „Die Zukunft des Recyclings und der Wiederverwertung von Materialien liegt heute in der Industrialisierung des Abfallsektors. Diese entspricht den Erwartungen der Unternehmen und öffentlichen Körperschaften, die mit Akteuren zusammenarbeiten möchten, die in der Lage sind, eine effiziente Verarbeitung der Materialien zu gewährleisten und sich in eine Logik der Kreislaufwirtschaft einzufügen“.
Nachfolge von Vincent Chapel
Thomas Schmid, der seit acht Jahren im Verwaltungsrat der Helvetia Environnement Groupe sitzt, tritt die Nachfolge von Vincent Chapel an. Der neue Verwaltungsrat hat Hugues Bapst zum CEO der Gruppe ernannt. Hugues Bapst wird sich auf das bestehende operative Management stützen, das aus Ludovic Balmer, Arthur Bataille, Andrew Mackay und Bernard Moret besteht.
Trends für die digitale Landschaft 2024: Roger Semprini von Equinix wagt einen Ausblick
Das Jahr 2023 ist inzwischen Vergangenheit. Fürs neue Jahr wagt Roger Semprini, Managing Director des Rechen- und Datacenter-Betreibers Equinix in der Schweiz, einen Blick in die nähere Zukunft.
Redaktion
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11. Januar 2024
Roger Semprini, Managing Director von Equinix Schweiz, sieht verschiedene Trends, die die Schweizer digitale Landschaft im Jahr 2024 prägen werden. (Bild: Equinix)
Welche Trends werden im Jahr 2024 die digitale Landschaft in der Schweiz beeinflussen? Hierzu hat sich Roger Semprini, Managing Director von Equinix in der Schweiz, ein paar Gedanken gemacht. Das US-amerikanische Unternehmen bietet netzwerkbetreiber-unabhängige Datacenter- und Interconnection-Services und betreibt in unserem Land mehrere Rechenzentren.
Wunsch von Roger Semprini an die KI: „Effizient, vertrauenswürdig und nachhaltig“
Heutige KI-Architekturen beruhen auf der Analyse riesiger Datenmengen – ein ressourcenintensiver Prozess, der nur schwer in grossem Umfang aufrechterhalten werden kann. „Wir erwarten, dass künftige KI-Architekturen nicht datengesteuert (data-driven), sondern datengestützt (data-informed) sein werden. Das bedeutet, dass sie in der Lage sein werden, Mustererkennung mit menschlicher Intuition zu kombinieren. Diese Modelle werden in der Lage sein, genauere Ergebnisse zu liefern und dabei weniger Rechenzyklen zu verbrauchen“, so Roger Semprini. Eine weitere Herausforderung sei die Tatsache, dass viele Menschen nicht in der Lage seien, zu erklären, wie KI-Systeme zu einer bestimmten Antwort kommen, führt er weiter aus. „Dies muss sich ändern, bevor die Akzeptanz von KI zunehmen kann. KI-Algorithmen müssen erklärbar sein, damit man ihnen vertrauen kann.“
Und weiter: „Wir gehen davon aus, dass Regierungen eine Rolle bei der Einführung vertrauenswürdiger KI spielen werden. Ich denke, wir werden strengere Gesetze dazu sehen, was KI-Systeme tun dürfen und was nicht, und Regierungen werden eigene KI-Modelle entwickeln, um die Überwachung und Durchsetzung dieser Vorschriften zu unterstützen. Ein Bereich, den man im Auge behalten sollte, sind Datenschutz- und Souveränitätsvorschriften im Zusammenhang mit KI. Heute gibt es nur wenige Beschränkungen dafür, wie KI-Modelle Daten nutzen. Ich gehe davon aus, dass sich dies ändern muss.“
Nachhaltigkeit als zentrales Thema
Um das Thema „Nachhaltigkeit“ wird man 2024 nicht mehr herumkommen, meint Roger Semprini. „Ich glaube, ein Unternehmen ohne Nachhaltigkeitsstrategie ist ein Unternehmen ohne Zukunft. Die Frage ist, wie diese Nachhaltigkeitsstrategie aussehen sollte. Generell bin ich der Meinung, dass die digitale Infrastrukturbranche einer globalen Vision für Nachhaltigkeit den Vorrang geben muss, während sie gleichzeitig lokal planen und bauen sowie regionale materielle Belange berücksichtigen sollte. Rechenzentrumsunternehmen in Europa treiben Initiativen im Rahmen des EU-Pakts für klimaneutrale Rechenzentren voran, zu dessen Gründungsmitgliedern Equinix gehört.“
Laut Roger Semprini werden die Investitionen weiter zunehmen, da die Branche bestrebt sei, bis 2030 Carbon-neutral zu werden. Equinix betreibt nach eigenen Angaben seine Datacenter weltweit bereits zu 96 % mit erneuerbaren Energien. Und auch da leistet die KI nützliche Dienste. So nutzt Equinix die künstliche Intelligenz, um die Energieeffizienz in seinem Frankfurter Rechenzentrum um bis zu 9% zu steigern: Das KI-basierte Kühlsystem, das das Unternehmen zusammen mit dem Energy Intelligence Startup etalytics im Rechenzentrum FR6 implementiert hat, hatte signifikante Auswirkungen auf dessen CO2-Bilanz und führte zu einer Steigerung der Energieeffizienz um bis zu 9% der Rechenzentrumsinfrastruktur.
Das Quantencomputer-Zeitalter bricht an
Eine ebenfalls kürzlich angekündigte Kooperation zwischen Equinix und Alice & Bob unterstützt Unternehmen in der Schweiz auf dem Weg in das Quantencomputer-Zeitalter, berichtet Roger Semprini. Durch die Zusammenarbeit profitieren Equinix-Kunden weltweit von einem sicheren Zugang zu Alice & Bobs Quantentechnologie über Equinix Metal und Equinix Fabric sowie von Alice & Bobs Quanten-Strategieservices für Unternehmen. „Auch im kommenden Jahr werden Rechenzentren als physische Infrastruktur systemrelevant sein. Die Wirtschaft könnte keinen Tag lang ohne die Rechenzentren funktionieren. Ein Tag ohne Rechenzentren würde unser digital vernetztes Leben wirklich auf den Kopf stellen. Darum werden wir auch im 2024 alles daran setzen, unsere gewohnten Services zu erbringen“, so Semprini abschliessend.
Green Business Switzerland kooperiert neu mit Ringier Medien Schweiz und Impact Gstaad
Der Green Business Award zeichnet seit 2019 Unternehmen aus, die Nachhaltigkeit und wirtschaftlichen Erfolg verbinden. Dank einer neuen Zusammenarbeit mit Ringier Medien Schweiz und Impact Gstaad soll der Preis einen höheren Stellenwert und eine breitere Resonanz erhalten.
Redaktion
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10. Januar 2024
Director Green Business Switzerland Cédric Habermacher und Jurypräsidentin Green Business Award Doris Leuthard bringen Vorbilder zum Leuchten. (Bild: zVg / Green Business)
Die Zeichen mehren sich: Um unseren Planeten steht es fünf vor zwölf. Immer notwendiger wird deshalb entschlossenes und sofortiges Handeln. Das wissen im Prinzip alle, es fallen viele schöne Worte und Absichtserklärungen, doch kaum Taten – weder seitens der Politik noch seitens der Konsument/-innen. Mehr noch: Im Klimaschutz-Ranking fällt die Schweiz immer mehr zurück. Green Business Switzerland hingegen ist überzeugt: Die Wirtschaft ist Teil der Lösung und hat den grössten Hebel – weil sie schnell ist und international skalieren kann. Der Green Business Award zeichnet aus diesem Grund unternehmerische Lösungen aus, die ökologischen Impact mit ökonomischem Erfolg verbinden. Eine neue Kooperation soll diesen Absichten nun zusätzlichen Schub verleihen: «Dank zwei neuen Partnerschaften mit Ringier Medien Schweiz und Impact Gstaad können wir den wichtigsten Nachhaltigkeitspreis der Schweiz weiter stärken», freut sich Cédric Habermacher, Director von Green Business Switzerland.
Höhere Bekanntheit und bessere Chance auf Scale-Up-Finanzierungen
Das grosse Schweizer Medienhaus rückt mit ihrer Plattform Green Circle nachhaltige Unternehmen ins nationale Rampenlicht. Und die Finalisten des Green Business Award erhalten die Möglichkeit, sich und ihre Lösungen am Impact Circle Event des Vereins Impact Gstaad vorzustellen. Unter dem Motto «From little Gstaad to the big world» will die Initiative Impact Gstaad an ihren Events Nachhaltigkeitsvisionär/-innen mit potenziellen Investor/-innen zusammenbringen. Manuel Linder, Präsident des Vereinsvorstands, sagt über die Zusammenarbeit: «Damit ökologische Lösungen einen echten Unterschied für den Planeten machen, müssen sie international wachsen. Dafür die nötige Finanzierung zu finden, war in der Schweiz bislang sehr schwer. Gemeinsam mit dem Green Business Award wollen wir diese Lücke schliessen.»
Hochkarätiger Auswahlprozess bleibt
Der Auswahlprozess für die sechste Durchführung des Green Business Award bleibt mehrstufig und einmalig, um jedes Jahr die besten Schweizer Lösungen zu finden. Alt-Bundesrätin Doris Leuthard ist Jurypräsidentin und überzeugt: «Der Award ist so wichtig, weil die Wirtschaft Vorbilder braucht. Wir machen jene bekannt, die wirklich einen Unterschied machen und helfen ihnen, ihre Lösungen möglichst global zu verbreiten.» In der ersten Phase des Auswahlprozesses nominieren rund 20 nationale Scouts aus Wirtschaft und Umweltschutz die besten Lösungen ihrer Branche für den Award. Daraus zeichnet eine interdisziplinär zusammengesetzte Fachjury die fünf besten Lösungen mit dem Label Green Business Excellence aus. Diese fünf Firmen präsentieren sich mit einem Pitch vor der Hauptjury. Dieser Jury gehören neben Präsidentin Doris Leuthard 14 weitere bekannte Persönlichkeiten an, u.a. Reto Knutti (ETH-Professor in Klimaphysik), Betrand Piccard (Solar Impulse), Roberto Cirillo (CEO der Schweizerischen Post) und Wirtschaftsjournalistin und Unternehmerin Patrizia Laeri. Drei dieser fünf Firmen werden zu Finalisten des Green Business Award gekürt, wovon wiederum ein Unternehmen am 14. Februar 2025 im Rahmen des Impact Circles von Impact Gstaad die begehrte Auszeichnung verliehen bekommt.
Green Business Switzerland ist eine Kooperation zentraler Akteure aus Wirtschaft und Umweltschutz. Dahinter stehen u.a. Go for Impact, das BAFU, economiesuisse, öbu, Pusch, die Schweizerische Umweltstiftung, Scienceindustries, Swissmem, Swiss Textiles und der WWF Schweiz.
Der Jahreswechsel steht bevor – ein guter Zeitpunkt, um vielleicht ein paar Gewohnheiten zu ändern, die uns für ein glücklicheres Leben im Weg stehen. Dazu ein neuer Erfolgs-Impuls.
Volkmar Völzke
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27. Dezember 2023
Gewohnheiten sind schön und gut – sie können uns aber auch unglücklich machen. (Bild: geralt / Pixabay.com)
Ach, unsere lieben Gewohnheiten! Wer mir schon eine Weile folgt, kennt das: Wir sind, was wir täglich tun. Wenn wir also etwas ändern wollen im Leben (so wie viele von uns rund um den Jahreswechsel), müssen wir das ändern, was wir täglich tun.
Installierte Gewohnheiten…
Unser Gehirn hat einen extrem effektiven Mechanismus ausgebildet, der alles, was wir wiederholt tun, aus dem Bewusstsein auslagert und als Gewohnheit installiert. Das macht uns überhaupt erst überlebensfähig, weil unser Grosshirn sonst komplett überladen wäre. (Mehr dazu im bahnbrechenden Buch “Schnelles Denken, langsames Denken” von Daniel Kahneman.)
Aber hier kommt der Riesen-Nachteil: Unser Gehirn kann nicht unterscheiden, ob uns eine neue Gewohnheit nutzt oder schadet: Wenn wir es oft genug tun und dabei noch am Leben sind, muss es gut sein für uns – und wird eine Gewohnheit. Und da kaum eine neue Gewohnheit uns unverzüglich umbringt, sammeln wir alle möglichen Gewohnheiten an, die uns schaden statt nützen.
Es ist einfach so: besonders erfüllte, glückliche und produktive Menschen sammeln mehr Gewohnheiten an, die ihnen nützen, als der Rest der Menschheit. Die gute Nachricht: wir alle können das lernen – wenn wir unser Leben zum Positiven ändern wollen. Hier sind drei Beispiele für Gewohnheiten, denen ich immer wieder begegne und die uns unglücklich und unproduktiv machen:
Unglücks-Gewohnheit Nr. 1: Du fokussierst auf Dinge ausserhalb deiner Kontrolle.
Nach meiner Einschätzung könnten die meisten Menschen 30-70 Prozent ihrer Zeit einsparen, wenn sie sich nicht um das kümmern würden, was sie ohnehin nicht beeinflussen können oder wollen. Bei Führungspersonen liegt dieser Anteil vielleicht bei nur 10-20 Prozent. Das ist immer noch eine Menge.
Allein durch besseren Fokus auf das, was wir beeinflussen können (uns selbst und zum Teil unsere Umgebung) können wir 10 Prozent unserer Zeit einsparen. Das ist eine Menge!
Und deutlich glücklicher werden wir dadurch auch noch.
Unglücks-Gewohnheit Nr. 2: Du verkehrst in den falschen Kreisen.
“Du entwickelst Dich zum Durchschnitt der 5 Personen, mit denen Du Dich am meisten umgibst” ist eine alte Weisheit. Wir können nicht verhindern, dass unsere nächsten Menschen einen enormen Einfluss auf uns ausüben. Deshalb gilt: Wähle Deine häufigsten Gesprächspartner und Beeinflusser weise.
Übrigens können wir einen Teil dieser “richtigen Kreise” auch aus virtuellen Assoziationen bilden, zum Beispiel Mentoren. Das ist besonders dann hilfreich, wenn wir unsere unmittelbare Umgebung nur sehr schwer ändern können.
Unglücks-Gewohnheit Nr. 3: Du weisst nicht, wie man „Nein“ sagt.
Ja, das ist ein Klassiker: Aus Gewohnheit sagen wir zu oft “Ja” zu allem Möglichen. Der Grund ist meist, dass wir gemocht werden wollen. Das Paradox ist aber, dass wir meist nicht mehr gemocht werden, wenn wir zu oft “Ja” sagen – im Gegenteil. Ein klares “Nein” ist fast immer viel besser als ein halbherziges “Ja”, denn es schafft Klarheit. Sonst enden wir mit lauter Zeugs, das uns keinen Spass macht und uns frustriert.
Fazit: Gewohnheiten ändern
Achte auf Deine Gewohnheiten – und ändere sie – denn sie bestimmen Dein Leben. Ein wichtiger Gedanke, gerade zum Jahreswechsel!
Zum Autor: Volkmar Völzke ist Erfolgs-Maximierer. Buchautor. Berater. Coach. Speaker. www.volkmarvoelzke.ch
PUBLIREPORTAGE Unternehmen, die ihre Attraktivität als Arbeitgebende deutlich steigern wollen, sind gut beraten, wenn sie sich für das Wohlbefinden und die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden engagieren. Davon profitieren jetzt auch KMU dank der neuen kostenlosen Angebote von Gesundheitsförderung Schweiz. Die auf administrative Dienstleistungen spezialisierte Loyco SA setzt diese bereits erfolgreich ein.
Dorit Schmidt-Purrmann
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5. Dezember 2023
Stéphanie Dabrowski, Leiterin der Talentabteilung bei Loyco. (Bild: zVg)
Gute Gründe dafür, gesundheitsförderliche Rahmenbedingungen zu schaffen, gibt es genug. So sind beispielsweise zufriedene Mitarbeitende nachweislich 31% produktiver und dreimal kreativer1.
Alltagstaugliche Tools
Damit die meist knappen Personal- und Zeitressourcen in KMU kein Hindernis sind, bietet Gesundheitsförderung Schweiz eine breite Palette kostenloser Tools, die sich einfach, schnell und wirksam in den Arbeitsalltag integrieren lassen. Mit dem Leadership-Kit haben Führungskräfte ohne Vorkenntnisse einsetzbare Tools zur Hand, die das Wohlbefinden der Mitarbeitenden gezielt unterstützen und die Zusammenarbeit fördern. HR-Verantwortliche verfügen mit der HR-Toolbox über kompakte und zeitsparende Lösungsansätze zu unterschiedlichsten HR-Situationen.
Gestärkter Teamspirit bei Loyco
Die Loyco SA unterstützt ihre Kunden in allen administrativen Belangen und begleitet diese auf dem Weg zu Nachhaltigkeit, Agilität und Digitalisierung. Um als Dienstleister die Fähigkeit zu haben, einen qualitativ hochwertigen Dienst zu erbringen, muss das Team in der Lage sein, gemeinsam gut zu funktionieren.
Christophe Barman, Mitbegründer der Loyco SA. (Bild: zVg)
Damit ihre 140 Mitarbeitenden an fünf Standorten optimal harmonieren, setzt Loyco beispielsweise das Tool «Teambaum» aus dem Leadership-Kit ein. Dank einer Schritt-für-Schritt-Anleitung und einer einprägsamen Visualisierung macht es Qualitäten und Gemeinsamkeiten im Team sichtbar. Dazu Stéphanie Dabrowski, Leiterin der Talentabteilung bei Loyco: «Der Teambaum ermöglicht es, an den gemeinsamen Werten, der gemeinsamen Mission und den Beziehungen innerhalb des Teams zu arbeiten und diese in kurzer Zeit zu verbessern. Und das auf eine sehr, sehr einfache und leichte Art und Weise.»
Doch nicht nur bezogen auf den Teamspirit, sondern generell trifft das Leadership-Kit bei Loyco auf grosse Zustimmung. «Wir leben in einer Arbeitswelt, die sich völlig verändert hat. Die Menschen haben Sinnprobleme. Wir hatten noch nie so viele psychosoziale Risiken. Daran müssen wir arbeiten. Für ein KMU mit wenig Mitteln ist das Leadership-Kit ideal, um Zugang zu einfachen Tools zu haben, um diese Dinge anzugehen. Ich bin begeistert», bilanziert Christophe Barman, Mitbegründer der Loyco SA.
1) Metastudie von Lyubomirsky, King & Diener, 2005.
Informationen
Das Leadership-Kit bietet Führungskräften 26 Tools in diesen fünf Aktionsfeldern:
Swiss Innovation Forum 2023: Von Mars-Robotern, LSD und Biohacking mit Rentier-Innereien…
Am 30. November fand im Kongresszentrum in Basel das 18. Swiss Innovation Forum statt. Rund 900 Experten, Entscheidungsträgerinnen und Querdenker aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik tauschten sich über Anwendungsbeispiele und visionäre Innovation aus. Nebst inspirierenden Referaten wurde auch in diesem Jahr der 35. Swiss Technology Award in drei Kategorien verliehen.
Thomas Berner
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1. Dezember 2023
Das Team von Lantal Textiles freut sich über den Gewinn des Swiss Innovation Awards, der am Swiss Innovation Forum 2023 verliehen wurde. (Bild: Thomas Berner)
Das Programm des Swiss Innovation Forums war auch dieses Jahr mit hochkarätigen Referentinnen und Referenten aus dem In- und Ausland besetzt. Das Programm auf der Main Stage eröffnete Jürgen Geuter, seines Zeichens Tech De-Evangelist & Mitgründer von Otherwise Network. Er warnte vor Risiken der KI, über die niemand spreche, etwa der Gefahr, dass immer mehr komplexe Aufgaben letztlich an den Menschen hingen und parallel dazu die durch die KI übernommenen Routine-Aufgaben als Lernfeld für das Training neuer Fachkräfte wegfallen würden. Und er stellte die Frage, wo die Dynamik bleibe, wenn die KI nur mit Daten aus der Vergangenheit gefüttert werde. Dennoch stellte er die positiven Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz nicht in Abrede.
Der lange Weg zum Mars
Quasi die Seite der Technologie-Enthusiasten vertrat Jennifer Harris Trosper, Projektleiterin des Mars 2020-Programms bei der NASA. Sie gewährte einen Einblick in die neuesten Entwicklungen und Erfolge der Weltraumforschung. Eindrücklich zu sehen war, wie die Komplexität der Mars-Roboter im Laufe der Jahrzehnte zugenommen hat und mit wie viel Kompromissen – technologisch, aber auch finanziell – ein Optimum herausgeholt werden konnte. Das nächste Ziel wird nun sein, die vom Mars-Rover «Perseverance» gesammelten Bodenproben dereinst auf die Erde zu holen. Bis auch Menschen mal den Mars besuchen werden, wird es allerdings noch einige Zeit dauern. Es sei aber nach wie vor ein Ziel, so Jennifer Harris Trosper. Catrin Hinkel, CEO von Microsoft Schweiz, beleuchtete die Rolle von Technologie und Innovation im modernen Geschäftsumfeld – natürlich nicht ohne auf einige Lösungen von Microsoft hinzuweisen. Und sie betonte auch die Mitverantwortung ihres Unternehmens für etwaige Risiken, die die Einführung von KI-Werkzeugen mit sich bringen. Dabei verwies sie auf die Notwendigkeit von Regulierungen. Microsoft habe diesbezüglich auch selbst schon einige Vorschläge vorgebracht, so Hinkel. Eine «Lex Microsoft» also? Eine Frage, die man durchaus stellen sollte…
Querdenken mit LSD…
Ferner erläuterte Teemu Arina die Welt des Biohacking und deren potenziellen Auswirkungen auf die Zukunft von Gesundheit und Leistungsfähigkeit. Und er verriet auch einige persönliche Rezepte, wie er selbst seinen Tagesablauf optimiert, um sein biologisches Alter zu senken: Sauna, Eisbäder, aber auch eine spezielle Diät (nur so viel: Kaffee, Rentier- und Rinder-Innereien bilden da einige Bestandteile…) würden dazugehören, wie er dem staunenden Publikum verriet. In der Tat wirkt der 41-jährige Finne erheblich jünger als man vielleicht denken würde… Dr. Gregor Hasler, Professor für Psychiatrie und Psychotherapie, trug dazu bei, ein tieferes Verständnis für innovative Ansätze in der Forschung zu schaffen und präsentierte mögliche Perspektiven für zukünftige wissenschaftliche Entwicklungen. Insbesondere verwies er auf die positive Wirkung von LSD (Lysergsäurediäthylamid) auf kreative Prozesse, weil es die Neuroplastizität des Gehirns anregt. Er belegte dies mit Beispielen aus der Wissenschaftsgeschichte: So ging etwa die Erfindung des Personal Computers und insbesondere jene der Computer-Maus durch Douglas C. Engelbart auf eine Eingebung zurück, die unter LSD-Einfluss entstanden ist. Gregor Hasler könnte sich also durchaus vorstellen, dass unter streng kontrollierten Bedingungen und mit ausgewählten Personen LSD zu Innovationszwecken eingesetzt werden könnte.
Als das Handy internetfähig wurde
Susie Armstrong, Senior Vice President of Engineering bei Qualcomm Ltd., teilte wertvolle Perspektiven zu den Trends in der Mobilfunkbranche und der Chipindustrie und erzählte dabei auch die Geschichte hinter der ersten Internetverbindung, die von einem Mobiltelefon ausging. Lukas Gysin, Gründer von uniqFEED und Delphine Donné, Vice President der Logitech Personal Workspace Solutions, fokussierten sich in ihrer Diskussion auf die Besonderheiten und Stärken der Schweiz als einen bedeutenden Hub für Innovationen. Die Veranstaltung ermöglichte zudem einen Blick hinter die Kulissen des Films mit dem Regisseur und Drehbuchautor Edward Berger. «Menschen gehen immer wieder ins Kino, wenn sie denken, da ist etwas, was ich noch nie gesehen habe», davon ist Edward Berger überzeugt.
Warf einen Blick in die Vergangenheit und Zukunft der Mobilfunkbranche: Susie Armstrong. (Bild: Thomas Berner)
Erstmals überhaupt konnten die Teilnehmenden ihr Programm teilweise selbst gestalten und zwischen dem Programm auf der Main Stage und der Expert Stage auswählen. Auf der Expert Stage gab es die Möglichkeit, vertieft in die Themen «Innovation Culture» und die «Triebkraft von neuen Technologien für Innovationen» einzutauchen. Über 30 Ausstellende zeigten zudem in der Experience Zone ihre wegweisenden Entwicklungen und machten so Innovation erlebbar. «Das Swiss Innovation Forum schlägt jedes Jahr die Brücke zwischen Unternehmertum und Wissenschaft und zeigt auf eindrückliche Art, dass die Innovationskraft der Schweizer Wirtschaft kein Zufall ist», so das Fazit von Corine Blesi, Managing Director von NZZ Connect, der Veranstalterin des Swiss Innovation Forums.
Swiss Technology Award
Im Rahmen des Swiss Innovation Forum wurde mit dem Swiss Technology Award auch der bedeutendste Technologiepreis der Schweiz zum 35. Mal verliehen. Die begehrte Auszeichnung ging in der Kategorie «Inventors» an MATIS SA für ihre datenbank-gestützte Lösung für die einfachere Echtheits-Bestimmung von Kunstwerken. Bei den «Start-ups (Rising Stars)» überzeugte das Unternehmen matriq AG mit ihrem Verfahren zur Rückverfolgbarkeit von Kunststoff-Produkten und in der Kategorie «Innovation Leaders» wurde Lantal Textiles AG ausgezeichnet. Besonders bemerkenswert bei diesem Preisträger ist der Umstand, dass das Unternehmen just dann in die Innovation für einen digitalen Textilfärbungsprozess investiert hat, als infolge der Pandemie bis zu 90 Prozent der Aufträge weggebrochen sind. Mit der neuen Entwicklung des Verfahrens verspricht sich Lantal, viele verlorene Kunden wieder erfolgreich zurückgewinnen zu können. Denn die Vorteile des Verfahrens auf die Reduktion des CO2-Fussabdrucks sind gross.
Open-I I 21. & 22. November 2024 im Kongresshaus Zürich
Das Swiss Innovation Forum fand dieses Jahr zum letzten Mal in Basel statt. Nächstes Jahr wird der Anlass zur neu kuratierten Open-i Konferenz in Zürich. Die örtliche Nähe zur Wissenschaft und den rund um Zürich ansässigen Technologie-Unternehmen habe dabei den Ausschlag zum Standortwechsel gegeben, wie es heisst. Diese Begründung dürfte die Basler wohl wenig freuen: Immerhin investiert die Region stark in einen eigenen Innovationspark, und bekanntlich ist Basel einer der führenden Standorte der – ebenfalls innovationsträchtigen – LifeScience-Industrie…
Fachkräftemangel: Unternehmen fürchten Zunahme von Personalausfällen
Der Mangel an Fachkräften führt längerfristig zu einer Zunahme von Personalausfällen. Dies befürchten gemäss einer europaweiten Umfrage auch viele Schweizer Unternehmen. Und jedes zweite Schweizer Unternehmen schätzt die negativen Auswirkungen des Personalmangels auf den Geschäftserfolg als hoch ein.
Redaktion
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29. November 2023
Der Fachkräftemangel hat in ganz Europa Einfluss auf den Geschäftserfolg von Unternehmen. Befürchtet wird auch eine Zunahme von Personalausfällen. (Grafik: Visable)
Der Fachkräftemangel dauert an. Dies zeigen neben dem kürzlich veröffentlichten Fachkräftemangel Index Schweiz auch die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov. Diese wurde im Auftrag des B2B-Plattformbetreibers Visable im Zeitraum vom 19. bis 25. September durchgeführt. In der Schweiz wurden 135 Personalentscheider und Mitglieder des Senior Managements befragt, in Österreich 226, in Deutschland 600 und in Frankreich 526.
Fachkräftemangel betrifft ganz Europa
Die Ergebnisse verdeutlichen die dramatischen Auswirkungen des Fachkräftemangels. So gibt rund die Hälfte der Befragten (49 Prozent) an, dass das Fehlen von geeignetem Personal bereits „eher starke“ oder sogar „sehr starke negative Auswirkungen“ auf den Geschäftserfolg habe. Nur 15 Prozent der Unternehmen verzeichnen keine negativen Auswirkungen. Die negativen Auswirkungen sind in Deutschland, Frankreich und Österreich genauso gravierend wie in der Schweiz. Im Durchschnitt aller Länder schätzt jeder zweite Befragte (51 Prozent) die Auswirkungen als „eher stark“ oder sogar „sehr stark“ ein, in Österreich geben sogar fast 6 von 10 Befragten diese Einschätzung ab (58 Prozent). Über alle Länder hinweg sehen die Entscheider die Zukunft düster: Jeder Zweite (48 Prozent) geht von einer Verschlechterung der Situation aus, gerade einmal 6 Prozent haben Hoffnung auf eine Verbesserung. Der Fachkräftemangel scheint also ein gesamteuropäisches Problem zu sein und belastet die Entwicklung des Wirtschaftsraums.
Zunahme von Personalausfällen durch Fachkräftemangel
Eine der stärksten Auswirkungen des Fachkräftemangels ist laut der Schweizer Befragten eine deutliche Mehrbelastung der Belegschaft (32 Prozent). Mehr als jeder vierte Befragte gibt zudem an, dass es durch den Fachkräftemangel zu mehr Personalausfällen und Krankmeldungen kommt (27 Prozent) – insgesamt äusserst unruhige Zeiten für Personaler und herausfordernde Zeiten für Angestellte. Die am häufigsten geäusserte Befürchtung unter Schweizer Firmen ist der Verlust von Know-how und Qualität durch fehlende Fachkräfte. Fast 4 von 10 Befragten gaben diese Antwort (39 Prozent). Der Mangel macht sich auch schon deutlich in erhöhten Personalkosten bemerkbar (28 Prozent). Besonders bedenklich für die Zukunft: Jedes vierte Unternehmen (26%) tut sich aufgrund des Mangels an geeigneten Kandidaten schwerer mit der Nachfolgeplanung.
Abwanderungswelle wegen Fachkräftemangel?
Wie dramatisch die Situation empfunden wird, zeigt auch die folgende Zahl: Etwa jedes siebte Unternehmen (15 Prozent) erwägt bereits, zumindest teilweise ins Ausland abzuwandern. Würden diese Pläne überall in die Tat umgesetzt, beträfe das in der Schweiz hochgerechnet viele tausend Firmen. Eine Abwanderungswelle droht also in den nächsten Jahren. Und das obwohl viele Unternehmen in Anbetracht der kritischen Situation bereits eine breite Palette an Massnahmen nutzen, um die negativen Auswirkungen des Fachkräftemangels abzufedern. Hier unterscheidet sich die Herangehensweise in der Schweiz merklich von den anderen Ländern in der Umfrage. In allen anderen Märkten ist der Ausbau des eigenen Recruitings die beliebteste Massnahme und wird im Schnitt von jedem dritten Befragten dort genannt (34 Prozent). In der Schweiz setzt nur jeder Fünfte (21 Prozent) auf die eigene aktive Suche nach geeigneten Mitarbeitern, dafür suchen Schweizer Firmen ihr Heil vor allem im Outsourcing von Massnahmen (26 Prozent).
Digitalisierung als Reaktion auf Arbeitskräftemangel
Ein weiterer Hoffnungsträger ist die Digitalisierung. Beim Einsatz von KI als Reaktion auf den Fachkräftemangel liegt die Schweiz an der Spitze der untersuchten Märkte: Bereits 21 Prozent nennen diese Massnahme. Im Schnitt aller anderen Länder sind es nur 16 Prozent, in Österreich sogar nur 11 Prozent. Ebenso setzt jedes fünfte Unternehmen in der Eidgenossenschaft auf Digitalisierung und Automatisierung (21 Prozent) zur Bekämpfung der negativen Auswirkungen des Mangels an qualifiziertem Personal. Interne Kompetenz- und Wissenstransferprogramme sind mit 25 Prozente ebenfalls sehr beliebt.
Mit besseren Vertragskonditionen will jedes vierte Unternehmen Fachkräfte anlocken, darunter geben 23 Prozent Zahlungen überdurchschnittlicher Branchengehälter und 25 Prozent das Angebot flexibler Beschäftigungsmodelle wie der 4-Tage-Woche an. Das Schweizer Unternehmertum reagiert also aktiv und kreativ auf die Herausforderungen des Personal- und Fachkräftemangels.
Forderungen an die Politik
Schweizer KMU sehen sich im anhaltenden Fachkräftemangel mit hohem Verwaltungsaufwand und administrativen Hürden konfrontiert: Jedes vierte Unternehmen fordert dringend einen Bürokratieabbau von der Politik (24 Prozent). Ausserdem stark gewünscht werden familien- und sozialpolitische Massnahmen, etwa zu Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie (25 Prozent). Nur ein geringer Anteil der Befragten plädiert dagegen für traditionell wirtschaftsliberale Massnahmen wie flexible Kündigungs- und Wiedereinstellungsregelungen (14 Prozent) und eine Heraufsetzung des Renteneintrittsalters (9 Prozent). Der Zuzug von Fachkräften aus dem Ausland steht auch eher weniger im Fokus. Nur 11 Prozent der Befragten wollen eine verstärkte Förderung qualifizierter Einwanderung.