Wo die Überlebensrate von Jungunternehmen am höchsten ist

Die Corona-Pandemie hat das Gründerfieber befeuert: In den meisten europäischen Ländern wurden viele neue Kleinunternehmen aufgezogen. Wenn es um die Überlebensrate von Jungunternehmen geht, zeigen sich grosse Unterschiede zwischen den Ländern.

Die Überlebensrate von Jungunternehmen ist nach fünf Jahren in vielen Ländern unterschiedlich hoch. Die Pandemie hat nicht nur den Gründungsboom befeuert, sondern dürfte auch den Überlebenskampf von Kleinunternehmen verschärfen. (Bild: Unsplash.com)

Nicht nur in der Schweiz, sondern auch im EU-Raum ist die Zahl neu gegründeter Unternehmen im vergangenen Jahr stark angestiegen. Angesichts einer Welle von Entlassungen und Freistellungen sowie der Tatsache, dass die Menschen mehr Zeit zu Hause verbringen, haben sie die Gelegenheit genutzt, ihr eigenes kleines Unternehmen zu gründen. Dies hat dazu geführt, dass die Zahl der Mikrounternehmen – Unternehmen mit weniger als 10 Beschäftigten – weltweit gestiegen ist. Die Finanzierungs-Plattform Money.co.uk wollte herausfinden, welche Länder am besten in der Lage sind, dauerhafte Kleinstunternehmen hervorzubringen, und untersuchte die Leistung von Unternehmen mit einem bis neun Beschäftigten in 28 verschiedenen europäischen Ländern (ohne Irland, Griechenland, Zypern, Malta, Nordmazedonien und Serbien). Die Studie interessierte sich besonders für die Frage, wie viel Prozent dieser Unternehmen über einen Zeitraum von fünf Jahren überlebten. Allerdings: Die Zahlen basieren auf dem Zeitraum zwischen 2013 und 2018; die Auswirkungen der Pandemie sind somit noch nicht abgebildet.

Überlebensrate von Jungunternehmen in Frankreich am höchsten

Gemäss der Untersuchung von Money.co.uk ist Frankreich das beste Land für das Überleben von Kleinstunternehmen. Über einen Zeitraum von fünf Jahren liegt die Überlebensrate von Jungunternehmen in Frankreich bei 75 %. Im Jahr 2013 gab es in Frankreich 46.549 Kleinstunternehmen, von denen 35.060 fünf Jahre später immer noch aktiv waren.
An zweiter Stelle steht Schweden mit einer Fünfjahres-Überlebensrate von 73 %. Im Jahr 2013 gründete das Land 17.574 Mikrounternehmen, von denen 12.908 den Fünfjahreszeitraum überlebten. An dritter Stelle folgt die Slowakei mit einer Überlebensrate von 70 % für Kleinstunternehmen. In der Slowakei gab es 2013 18 949 Kleinstunternehmen, von denen 13 328 fünf Jahre überlebten.

In Dänemark überlebt weniger als die Hälfte die ersten fünf Jahre

Auf der anderen Seite ist Dänemark das Land mit der niedrigsten Überlebensrate für Jungunternehmen. Obwohl dort im Jahr 2013 über 8 000 Kleinstunternehmen gegründet wurden, überlebten nur 3 458 den Fünfjahreszeitraum, so dass die Überlebensrate in Dänemark nur 42 % beträgt. An zweiter Stelle steht das Vereinigte Königreich mit einer Überlebensrate von 43 %. Allerdings gab es im Vereinigten Königreich die meisten Unternehmen, die fünf Jahre überlebten – satte 114.590, doppelt so viele wie in jedem anderen Land. An dritter Stelle liegt Polen mit einer Überlebensrate von 44 %. Das Land brachte fast 36 000 Kleinstunternehmen hervor, aber weniger als 16 000 überlebten fünf Jahre.

Die Länder mit den meisten Kleinstunternehmen nach fünf Jahren

Obwohl die Überlebensraten zwischen den besten und den schlechtesten Ländern um rund 30 % schwanken, wollte money.co.uk auch herausfinden, welche Länder die meisten Unternehmen hervorgebracht haben, die den Fünfjahreszeitraum überlebt haben. An der Spitze liegt – wie erwähnt – das Vereinigte Königreich mit 114.590 Unternehmen. An zweiter Stelle folgt die Türkei mit 56395 Unternehmen, die die ersten fünf Jahre ihres Bestehens überstanden haben. Auf dem dritten Platz mit 35060 Unternehmen liegt Frankreich.

Die Situation in der Schweiz

Die Schweiz findet sich in der Untersuchung von Money.co.uk im unteren Mittelfeld auf Rang 19, gleichauf mit Ungarn und Spanien. In diesen Ländern haben 52 Prozent der neuen Unternehmen die ersten fünf Jahre überlebt; in der Schweiz sind es 6363 Firmen von 12334 Gründungen. Interessant ist der direkte Vergleich mit unserem nördlichen Nachbarland Deutschland: Dort überlebten nur 47 Prozent der seit 2013 neu gegründeten Kleinstunternehmen die ersten fünf Jahre.

Die Überlebenschance signifikant erhöhen kann eine professionelle Begleitung von Firmengründungen. So merkt das IFJ Institut für Jungunternehmen an, dass von ihm begleitete Gründungen eine merklich höhere Überlebensrate haben: Nach fünf Jahren existieren noch 87 Prozent der unterstützten Firmen.

Hier geht es zur kompletten Rangliste. Quelle: money.co.uk

 

Diversität und Inklusion in Europa: Die Schweiz im Hintertreffen

Ergebnisse einer europäischen Studie zeigen, dass Führungskräfte den positiven Einfluss von Diversität und Inklusion auf den Unternehmenserfolg erkennen, aber noch grosse Unterschiede in der Umsetzung vorherrschen.

In diesem Team scheint Diversität und Inklusion Realität zu sein, doch viele europäischen Unternehmen fehlen nach wie vor die Konzepte. (Bild: zVg / Workday)

Workday hat kürzlich die Ergebnisse einer neuen Studie zu Diversität und Inklusion (D&I) vorgestellt. Die Erhebung wurde im Frühjahr 2021 von Sapio Research im Auftrag von Workday unter mehr als 2‘200 Personalverantwortlichen und Führungskräften aus 14 europäischen Ländern durchgeführt, um Motivationen, Massnahmen und Fortschritte im Bereich Zugehörigkeit und Diversität (B&D für Belonging & Diversity) zu verstehen.

Diversität und Inklusion: Grosse Unterschiede zwischen den Ländern

Das Investment und die Fortschritte der Initiativen für mehr Diversität und Inklusion unterscheidet sich bei den befragten Organisationen in Europa stark voneinander. So geben drei von vier der Befragten an, dass ihre Führungsteams die Bedeutung von B&D als wichtig erachten: Den Höchstwert liefert Spanien mit 84%. Deutschland und die Schweiz kommen auf 76% beziehungsweise 74%, Österreich auf 62%. Den geringsten Anteil an Befürwortern gibt es in Norwegen (46%).

Drei von vier der Befragten gaben an, ein Budget zur Finanzierung von D&I-Initiativen zu haben. Mehr als 41% wollen dieses beibehalten, trotz der derzeitigen wirtschaftlichen Herausforderungen. Über ein Drittel plant sogar zu erhöhen. In Deutschland verfügen aktuell 74% und in der Schweiz 76% der Befragten über finanzielle Ressourcen für diese Initiativen. Ausserdem sind in beiden Ländern Erhöhungen für das nächste Jahr geplant. Österreich zeigt den höchsten Wert bei Unternehmen ohne Budget (27%) und nur 18% der Befragten sehen Chancen für eine Aufstockung der Mittel.

Fast alle Organisationen führen mindestens eine B&D-Initiative durch, doch mehr als ein Drittel verfügt dabei über keine Strategie. Ein Fünftel hat erste Schritte unternommen, eine solche zu entwickeln. In Deutschland haben 37% keinen strategischen Ansatz und 21% ändern das. In der Schweiz sind derzeit 40% ohne festes Konzept, während 23% künftig planvoller agieren möchten. Österreich ist das Land in Europa, wo die meisten der befragten Unternehmen über keine Strategie verfügen (57%) und nur 8% unternehmen Schritte, um dies zu ändern.

Zunehmend werden Massnahmen auf der Grundlage von Daten getroffen

Datenauswertungen ermöglichen Vergleiche und Veränderungen, und machen die Erfolge erst sichtbar. Von allen Befragten vertrauen 75% den D&I-Daten ihrer Organisation, um auf dieser Grundlage Massnahmen zu ergreifen. Dänemark und Spanien vertrauen ihren Daten am meisten (85% und 83%), die Schweiz und Deutschland liegen mit 77% knapp über beziehungsweise mit 70% unter dem europäischen Durchschnitt. Die Österreicher haben nur zu 55% Vertrauen in ihre Daten.

Deutliches Potenzial gibt es in allen untersuchten Ländern beim Messen der Auswirkungen von D&I-Initiativen auf den Geschäftserfolg: Diese Daten werden nur von 17% der Befragten erhoben. Auch hier weist Spanien (24%) den höchsten Wert auf, während Deutschland mit 15% im Mittelfeld liegt, belegen die Schweiz (9%) und Österreich (8%) die hinteren Plätze.

Die Umfrage ergab, dass von den befragten Unternehmen in Europa 92% Technologie zur Unterstützung von D&I-Initiativen bis zu einem gewissen Grad nutzen. Im Vergleich zu Europa wird nur zu 88% in Deutschland, 85% in der Schweiz und 83% in Österreich auf Technologie gesetzt.

D&I als zentralen Bestandteil der Unternehmensstrategie betrachten

Es braucht konkrete und nachhaltige Massnahmen, um für Organisationen und ihre Mitarbeitenden Vorteile zu generieren. Dazu ist es ratsam, das Konzept konsequent in die Unternehmensstrategie einzubetten und Informationssysteme zu implementieren, die ein effektives Management ermöglichen. Ein faktengestützter Ansatz kann Organisationen helfen, von guten Absichten zu dauerhaften Veränderungen zu gelangen.

„Weitreichende gesellschaftliche Veränderungen haben dazu geführt, dass wir überdenken, wie wir miteinander arbeiten und umgehen wollen. Themen wie Employee Wellbeing, Diversität, Zugehörigkeit und Inklusion rücken damit automatisch in den Mittelpunkt“ erklärt Daniela Porr, EMEA HCM and D&I Specialist. „Anhand der Studie wollten wir mehr darüber erfahren, welche Fortschritte, aber auch Herausforderungen Unternehmen bei der Umsetzung einer auf Diversität und Zugehörigkeit ausgerichteten Kultur sehen. Die Ergebnisse machen deutlich, dass es wichtig ist, sowohl das Management als auch die Mitarbeitenden bei der Umsetzung von D&I-Initiativen zu überzeugen, um einen nachhaltigen Wandel zu erreichen. Das kann nur gelingen, wenn Unternehmen D&I als zentralen Bestandteil ihrer Unternehmensstrategie betrachten und in die Unternehmensführung einbetten. Um die entsprechenden Informationen zusammenzuführen und strategische Ansätze für Diversität und Inklusion zu entwickeln, kann der Einsatz von innovativen Produkten und Lösungen die kulturelle Transformation beschleunigen.“

Quelle und weitere Informationen: Workday

Prävention und Eingliederung: Führung, Psyche und Arbeits(un)fähigkeit

Das 17. SIZ Care Forum vom 14. September 2021 befasste sich einmal mehr mit Fragen rund um Prävention und Eingliederung. Dabei ging es sowohl und medizinische wie auch um rechtliche Themen. Und das Publikum erhielt darüber hinaus auch ein paar Inputs für bessere persönliche Kommunikation und Führungsstärke.

Prävention und Eingliederung – und damit verbundene medizinische und rechtliche Fragestellungen waren Thema am 17. SIZ Care Forum. Im Bild: Moderator Michael Sokoll (links) und Kurt Mettler. (Bild: Thomas Berner)

Das 17. SIZ Care Forum lockte ca. 150 Besucherinnen und Besucher in den Campussaal der Fachhochschule Nordwestschweiz in Brugg/Windisch. Begrüsst durch Kurt Mettler, Geschäftsführer von SIZ Care AG, und Moderator Michael Sokoll, erhielt das Publikum zunächst eine Lektion in Sachen «Jammern gefährdet Ihre Gesundheit»: Der Kommunikationstrainer und Buchautor Dani Nieth erläuterte, wie ein zu starker Fokus auf das Negative den Bakterien und Viren Tür und Tor öffnet.

Prävention und Eingliederung in der Praxis

Konkret um Prävention und Eingliederung ging es im nächsten Vortrag. Dr. Jérôme Cosandey von Avenir Suisse stellte in seinem Referat «Eingliedern statt ausschliessen – gute berufliche Integration bei Invalidität lohnt sich» Ergebnisse einer kürzlich durchgeführten Studie vor, die genau dies belegt. Er wies auch darauf hin, dass Instrumente, wie z.B. das sog. ressourcenorientierte Eingliederungsprofil (REP), wie es von Compasso, einem Netzwerk zu Arbeitsplatzerhalt und beruflicher Eingliederung, noch häufiger genutzt werden könnten.

Einen psychiatrischen Blick auf die Arbeits(un)fähigkeit richtete anschliessend Dr. med. Jochen Uebel, Facharzt Psychiatrie und Psychotherapie an der Klinik Schützen in Aarau. Er hielt fest, dass es sich hier um Fragen von Medizin und Recht handle und plädierte entsprechend für ein «therapeutisches Bündnis» zwischen allen Akteuren, also Ärzten, Arbeitgebern, Versicherern und Patienten. Dieses beinhalte u.a. eine arbeitsorientiertere Grundhaltung von medizinischen Fachpersonen und ein individuelles Vorgehen bei der Wiedereingliederung in den Arbeitsprozess.

Rechtliche Fallstricke bei der Lohnfortzahlung

Um Unklarheiten bei Lohnfortzahlung und Krankentaggeld ging es dann im Referat von Kurt Mettler. Er wies dabei auf die unterschiedliche Klassifikation von Arbeitsunfähigkeit im Sozialversicherungsrecht (insbesondere Art. 6 ATSG) und Obligationenrecht (Art. 324a OR) hin. Das Sozialversicherungsrecht knüpft eine Arbeitsunfähigkeit explizit an eine Krankheit an, während im Obligationenrecht von «Arbeitsverhinderung» die Rede ist. Letztere Argumentation kann dazu führen, dass Krankentaggeldversicherer eine Arbeitsverhinderung nicht als Krankheit ansehen und deshalb keine Taggelder leisten wollen. Aus diesem Grund empfiehlt sich als «Ersatzlösung» eine klare Regelung der Lohnfortzahlung durch den Arbeitgeber auf Stufe Arbeitsvertrag/Personalreglement, um solchen Unklarheiten zu begegnen.

Mehr „Stärkenanfälle“

Den Schlusspunkt setzte das Referat von Evelyne Wenzel. Sie gab dem Publikum Denkanstösse auf den Weg, wie sich über das Selbstbild, mit sinngebender Vision und klaren Zielen sowie mit einer positiver Grundstimmung die eigenen Stärken verstärken lassen. Dies diene letztlich als «Kompass zu mehr Stärkenanfällen», so die Referentin – und in Anlehnung an das Referat von Dani Nieth auch zu einer gesünderen Einstellung.

Weitere Informationen: SIZ Care AG

B2B Influencer Marketing für KMU in vier Schritten

Im B2C-Bereich ist Influencer Marketing gang und gäbe. Was sich viele allerdings nicht trauen: Das Potenzial des Influencer Marketings auch für den B2B-Bereich zu nutzen! Aber warum eigentlich? Das fragt sich auch Christopher Storms-Wolf, Director of Marketing und Conception bei der Agentur Echte Liebe.

B2B Influencer Marketing muss nicht schwierig sein, wenn man ein paar Unterschiede zum B2C-Bereich beachtet. (Bild: © Pexels.com/ Blue Bird (l.); George Milton (r.) )

Längst ist Influencer Marketing in den Kommunikationsstrategien erfolgreicher Unternehmen, und solcher, die es werden wollen, angekommen – zumindest im B2C-Bereich. Hier wird seit Jahren auf reichweitenstarke Markenbotschafter:innen gesetzt, wenn es darum geht neue Produkte zu bewerben und relevante Inhalte für ihre Zielgruppe zu liefern. Doch wie steht es um B2B Influencer Marketing? In nur vier Schritten können auch mittelständische Unternehmen eine erfolgreiche Strategie implementieren und mit B2B Influencern sowohl ihr Image aufpolieren, die Bekanntheit steigern als auch neue Kundinnen und Kunden gewinnen.

1. Planung ist das halbe Leben!

Leicht abgewandelt, aber dennoch wahr! Und das gilt besonders für B2B Influencer Marketing. Denn in der Regel ist die Zielgruppe hier wesentlich kritischer als im B2C-Bereich. Das liegt zum einen daran, dass die potenziellen Kund:innen in ihrer Branche selbst Expert:innen sind – und zum anderen geht es hier nicht um die Entscheidung ein neues Paar Schuhe zu kaufen, sondern im Zweifel richtig Geld in die Hand zu nehmen. Da sollte wirklich alles stimmen! Daher ist eine gute Planung das A und O. Bevor also Maßnahmen und Influencer ausgewählt werden, müssen Unternehmen zunächst ihre Zielgruppe genau kennen. Anschließend gilt es die Ziele der Kampagne, äußere Einflüsse und Analysen nach diesen auszurichten.

2. Let’s get informative: Emotionen sind hier fehl am Platz

Im Gegensatz zum B2C-Bereich sollten B2B-Marken und ihre Influencer nicht auf Emotionen setzen. Kaufentscheidungen werden schließlich nicht aus einer Laune heraus, sondern rational, unter Abwägung des Für und Widers getroffen. Zudem sind viele Produkte – beispielsweise in der IT-Branche – sehr erklärungsbedürftig. Die Ansprache sollte daher mit relevanten Infos, harten Fakten und authentischen Erfahrungsberichten erfolgen. Wer von Anfang an mit Expertise glänzt und Vertrauen durch Informationen schafft, wird auf lange Sicht auch überzeugen können.

3. Die Qual der Wahl: Passende Influencer identifizieren

Regel Nummer eins: B2B Influencer müssen glaubwürdig sein! Markenbotschafter:innen und Unternehmen sollten also perfekt zusammenpassen, um einen authentischen Auftritt hinlegen zu können. Bedeutet: Fachjournalist:innen, Forscher:innen oder anerkannten Brancheninsidern kauft man das Interesse für die jeweiligen Themen und ihre Überzeugung vom beworbenen Produkt auch tatsächlich ab. Eigene Mitarbeitende sind – als sogenannte Corporate Influencer – jedoch auch denkbar, genau wie Geschäftspartner- und Partnerinnen mit entsprechender Expertise. Die Hauptsache ist: Person, Botschaft und Produkt passen zusammen. Dabei spielt es im B2B-Bereich, im Gegensatz zu B2C, eine untergeordnete Rolle, welche Reichweite die Influencer haben. Wichtiger ist, dass sie in der jeweiligen Nische zu Hause sind – so können Unternehmen sicher sein, ihre Zielgruppe zu erreichen und es entsteht ein echter Markenfit!

4. Egal ob LinkedIn, Pinterest, TikTok oder Xing?

Nein, das ist natürlich nicht egal! Die Wahl des richtigen Kanals kann im Gegenteil entscheidend sein. Denn was bringen die besten Kampagnen auf TikTok, wenn die Zielgruppe in Wahrheit nur auf LinkedIn und Xing unterwegs ist? Hier ist im Vorfeld also einiges an Recherchearbeit gefragt. Wer seine Zielgruppe jedoch genau kennt (kleine Erinnerung an Punkt 1), weiß auch, auf welchen sozialen Medien sie anzutreffen sind. Dieses Wissen ist im nächsten Schritt auch wichtig für die Auswahl der Formate. Während bspw. bei TikTok alles über Video-Content läuft, wird auf LinkedIn eher eine Kombination aus Video bzw. Bild und Text erwartet. Die Analyse des Nutzer- und Rezeptionsverhaltens hilft dabei, wirklich relevante und begeisternde Inhalte zu liefern.

Fazit: B2B Influencer Marketing ist gar nicht mal so kompliziert!

B2B Influencer Marketing funktioniert anders als jenes im B2C-Bereich – doch viel komplizierter ist es deswegen nicht! Zwar stehen für bestimmte Themen keine Vielzahl an möglichen Markenbotschafter:innen bereit, doch abgesehen von einem höheren Rechercheaufwand hält sich die Komplexität in Grenzen. Was hier Abhilfe schafft: Ambassadors aus den eigenen Reihen oder themenaffine Geschäftspartner- und Partnerinnen. Wenn dann noch ein informativer, faktenbasierter und authentischer Ton getroffen wird, kann eigentlich nicht mehr viel schief gehen.

 

Über den Autor:
Christopher Storms-Wolf ist der richtige Ansprechpartner bei Echte Liebe (https://echte-liebe.com), wenn es um die Entwicklung Content-basierter Digitalkampagnen geht: „Wir leben in einer wunderbaren digitalen Zeit, in der es möglich ist, Menschen mit interessantem Content zu begeistern, zu inspirieren und jeden Tag neu zu motivieren.“ In der Vergangenheit setzte der kreative Kopf erfolgreich diverse Projekte für namhafte nationale und internationale Kunden um und überzeugt durch Expertise und die richtige Portion Zeitgeist.

 

CEOs müssen ihren Führungsstil ändern

Das Ergebnis einer weltweiten CEO-Umfrage zeigt sehr deutlich: Veränderungsdruck lastet nicht nur auf den Unternehmen, sondern auch – und weitaus stärker als noch vor drei Jahren – auf den CEOs selbst, die zudem mehr in Flexibilität und Beziehungsmanagement investieren müssen.

Wie sollen CEOs inskünftig mit ihren Teams zusammenarbeiten? Gemäss einer Studie von Egon Zehnder müssen CEOs ihren Führungsstil radikal ändern. (Bild: Unsplash.com)

Egon Zehnder, ein führendes Beratungsunternehmen für Leadership Advisory, hat die Ergebnisse einer Studie veröffentlicht, in der 972 CEOs auf der ganzen Welt befragt wurden. An der Erhebung nahmen auch ca. 100 Schweizer CEOs teil. Die zentrale Frage der Untersuchung lautete: Wie haben sich die Funktion und -erwartungen an CEOs angesichts grosser globaler Herausforderungen und aufkommender Trends verändert?

Den Führungsstil radikal ändern

Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass der Erwartungsdruck, der auf den CEOs weltweit lastet, dramatisch gestiegen ist. Zugleich müssen sie ihren Führungsstil radikal ändern. Zwischenmenschliche Führungseigenschaften und Selbstreflektion werden immer wichtiger. CEOs werden sich zunehmend der sozialen Aspekte ihrer Rolle bewusst: Sie erkennen, dass der Schlüssel zu unternehmerischem Erfolg darin liegt, ihre zwischenmenschlichen Führungseigenschaften radikal weiterzuentwickeln.

Die Rolle des CEO überdenken

Zwei Veränderungen prägen dabei die Unternehmenskultur: wachsende Anforderung an Gleichberechtigung am Arbeitsplatz und die Forderung nach flexibleren, hybriden Arbeitsformen. Das bringt es mit sich, dass CEOs auf der ganzen Welt nicht nur den Führungsstil, sondern auch ihre gesamte Rolle überdenken. Wie wollen sie künftig mit ihren Teams zusammenarbeiten? Auf welche Weise wollen sie das Unternehmen – und sich selbst – weiterentwickeln? Wie stellen sie das Unternehmen auch langfristig zukunftsfähig auf? Im aktuellen komplexen Geschäftsumfeld ist es für CEOs entscheidend, ihrer eigenen Entwicklung Priorität einzuräumen und zugleich zu lernen, die Potenziale ihrer eigenen Organisation besser zu nutzen.

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick

  • 90 Prozent der CEOs geben an, dass ihr unmittelbares Umfeld lauter, fordernder und diverser geworden ist. Auf die Frage nach den Auswirkungen der jüngsten Umstände auf ihr Unternehmen gaben die meisten CEOs an, die Entscheidungsfindung und der Wandel hätten sich beschleunigt und die wirtschaftliche Unsicherheit sei gestiegen. Diese Veränderungen verdeutlichen die Komplexität und die rasante Entwicklung, die die Geschäftswelt umgestalten. Gleichzeitig werden CEOs an immer höheren und drastischeren Stakeholder-Erwartungen gemessen. Schweizer CEOs nahmen diese Veränderung im internationalen Vergleich nur unwesentlich schwächer wahr. 83 Prozent sind mit ihren internationalen Kollegen einverstanden, 7 Prozent weniger als der weltweite  Durchschnitt. Nichtsdestotrotz zeigen die Ergebnisse auch hierzulande, wie tiefgreifend sich die Rolle des CEOs verändert.
  • 78 Prozent erklären, über ihren eigenen Führungsstil nachzudenken – 2018 waren es noch 66 Prozent. CEOs wollen ihre Fähigkeiten erweitern und wollen anpassungsfähig, beziehungsorientiert und selbstreflektiert agieren. Schweizer CEOs sind besonders bestrebt, verschiedene Perspektiven einzuholen und suchen nach Feedback ihrer Bezugsgruppen – einschließlich Teammitgliedern, Seniormanagement, CEOs und VRPs. 63 Prozent der Schweizer CEOs holen beim Austausch mit dem VRP Feedback ein, was einiges mehr ist als der internationale Durchschnitt von 51 Prozent. Auffällig ist auch dass die Familie, vor allem in der Schweiz, eine besondere Rolle zu spielen scheint. 62 Prozent der CEOs gaben hierzulande an, für Feedback den Lebenspartner oder ein Familienmitglied zu konsultieren, im Gegensatz zu 48 Prozent im weltweiten Vergleich. Darüber hinaus suchen weibliche CEOs in der Schweiz wesentlich häufiger Rat bei ihrem Team und dem Management als ihre männlichen Kollegen. Sie scheinen demnach Geschäfts- und Privatleben stärker zu trennen.
  • 78 Prozent der CEOs räumen ein, dass sie sich auf ihre eigene Veränderung bzw. Entwicklung konzentrieren – dreimal so viele wie im Jahr 2018. Bei Schweizer CEOs liegt die Zustimmung sogar bei über 89 Prozent. Weltweit sind sich CEOs einig, dass es einer „doppelten Transformation“ bedarf, um die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern: Sie sind der Ansicht, dass die persönliche Entwicklung eines CEOs und das Wachstum des Unternehmens untrennbar miteinander verbunden sind. Insofern ist das auffälligste Ergebnis die nahezu einhellige Zustimmung von tausend Führungskräften zu der Aussage: „Als CEO muss ich in der Lage sein, sowohl mich als auch mein Unternehmen zu verändern.“
  • Konflikte und Entscheidungsfindung: Zwei Drittel der CEOs geben an, dass die Kriterien für die Entscheidungsfindung trotz neuer sozialer und wirtschaftlicher Komplexität unverändert geblieben sind. Darüber hinaus geben weniger als die Hälfte der CEOs (44 Prozent) an, dass sie sich mit ihren Teams im Einklang zu fühlen – noch weniger sagen das Gleiche über ihre Vorstände. Beides zeigt ein erhöhtes Potenzial an Spannungen und einen gesteigerten Bedarf der Zusammenarbeit zwischen den Führungskräften und den Beschäftigten.
  • Fast 500 CEOs, d.h. mehr als die Hälfte aller Befragten, sehen das Thema der Beziehungsfähigkeit als wichtigen blinden Fleck an, wie eine Analyse der verbalen Kommentare zeigt. Weniger als die Hälfte der CEOs (46 Prozent) geben dabei an, dass sie sich voll und ganz mit ihren Teams, und noch weniger mit ihren Aufsichtsräten, auf einer Linie sehen – was auf erhöhte Spannungen und einen entsprechend erhöhten Abstimmungsbedarf hindeutet.
  • Innovation und ESG für CEOs in der Schweiz wichtiger als im weltweiten Durchschnitt. Während Finanzkennzahlen weltweit ganz oben auf der Agenda der CEOs stehen, stufen die Schweizer CEOs Innovationskennzahlen als wichtigste Triebfeder für ihre Entscheidungen ein. Dies ist ein bemerkenswerter Anstieg gegenüber dem weltweiten Durchschnitt, der für Innovationsmetriken den sechsten Platz vorsieht. Die Schweizer Teilnehmer stufen auch Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien etwas höher ein als ihre weltweiten Kollegen.

CEOs zeichne, abgesehen von einem starken Set klassischer Führungskompetenzen, vor allem ein erhöhtes Mass an Achtsamkeit, Anpassungs- und Beziehungsfähigkeit aus. Die Studie zeige, so Clemens Hoegl und Simone Stebler von Egon Zehnder Schweiz, dass die letzten beiden Fähigkeiten stark ausbaufähig seien. Sicher sei, dass die Persönlichkeit von CEOs mehr denn je über Wohl und Wehe eines Unternehmens entscheide.

Quelle und weitere Informationen: www.EgonZehnder.com

Abacus Research und Tayo Software spannen zusammen

Die Ostschweizer Abacus Research AG beteiligt sich mit 1,5 Millionen Franken am Westschweizer Immobiliensoftware-Hersteller Tayo SA. Ziel dieser strategischen Partnerschaft ist die optimale Interaktion zwischen der Plattform von Tayo und der Immobilienbewirtschaftungssoftware AbaImmo.

Abacus Research beteiligt sich an der Immobilien-Software-Herstellering Tayo Software und erhält so eine wertvolle Ergänzung seiner Lösung AbaImmo.

Die Lausanner Software-Herstellerin Tayo mit Sitz an der ETH Lausanne (EPFL) wurde 2017 gegründet. Sie hat für Immobilienfirmen eine umfangreiche Plattformlösung entwickelt, mit der sich Interaktionen zwischen Immobilienverwaltungen, Mietern, Miteigentümern, Hauswarten und Lieferanten vereinfachen und gleichzeitig beschleunigen lassen. Alle Beteiligten rund um Immobilien können sich damit elektronisch miteinander austauschen, was die Prozesse markant erleichtert. Das Potenzial dieser Software hatte auch der Energieversorger Romande Energie erkannt, als er sich bereits 2019 an dem Start-up beteiligte.

Abacus Research ergänzt seine eigene Immobilien-Software

Nun beteiligt sich auch der Ostschweizer Software-Hersteller Abacus Research am Lausanner Unternehmen. Der Hauptbeweggrund für die Investition liegt darin, dass bei Abacus‘ Immobilienbewirtschaftungssoftware AbaImmo nicht nur die verwaltungs-internen Prozesse und die nahtlose Integration mit der eigenen Finanzlösung reibungslos funktionieren müssen, sondern auch die Kommunikation mit Dritten wie Mieter, Handwerker und Eigentümer. Diese soll so einfach und so effizient wie möglich gewährleistet sein. Durch das Zusammenspiel der Plattform von Tayo und AbaImmo wird diese auf einen Schlag um eine Funktion erweitert, die im Zeitalter der digitalen Geschäftsabwicklung wichtiger denn je wird: die direkte Interaktion respektive die Vernetzung über die Cloud.

„Eins und eins gibt mehr als zwei“

Zukünftig ist zudem geplant, die kostenlos verfügbare Cloudsoftware von Swiss.21 mit dem Tayo-Portal nahtlos zu integrieren, damit beteiligte Handwerker von der Digitalisierung profitieren können. Daniel Senn, Geschäftsleitungsmitglied Abacus, erklärt die Beteiligung wie folgt: „Mit Tayo haben wir den idealen Partner gefunden, um unseren AbaImmo-Kunden eine moderne und umfangreiche 360°-Plattform als Ergänzung zur Bewirtschaftungssoftware AbaImmo anzubieten. Unsere Anwender werden von signifikanten Vereinfachungen und einer Beschleunigung der verschiedenen Prozesse rund um Mietobjekte profitieren.“

Etienne Friedli, CEO von Tayo, unterstreicht, mit Abacus nicht nur einen neuen strategischen Investor gewonnen zu haben: „Die Partnerschaft mit Abacus hilft uns, unsere Plattform weiter im Markt zu verbreiten. Wir sind überzeugt, mit Abacus den besten Partner an unserer Seite zu haben, um weiterhin ein unabhängiger Schweizer Softwareanbieter zu bleiben. Zudem versprechen wir uns davon Synergien in der Software-Entwicklung ganz nach dem Motto: Eins und eins gibt mehr als zwei… Denn zusammen wollen wir noch erfolgreicher werden.“

Weitere Informationen: www.abacus.ch und www.tayo-software.com

Beschäftigungsaussichten: Unternehmen schaffen wieder verstärkt neue Stellen

Die Beschäftigungsaussichten sind so gut wie schon lange nicht mehr: Seit Beginn des Aufschwungs nach der Covid-19-Pandemie ist global mit den höchsten Einstellungsabsichten zu rechnen, so die jüngste ManpowerGroup Employment Outlook Survey. Allerdings: Der Mangel an Talenten hält an.

Besonders gut sind die Beschäftigungsaussichten in der Ostschweiz: Dort schaffen Unternehmen nach der Pandemie wieder viele neue Stellen. (Grafik: ManpowerGroup)

Jedes Quartal befragt die ManpowerGroup über 42 000 Arbeitgeber in 43 Ländern zu Beschäftigungsaussichten für das kommende Quartal. Darüber hinaus werden jährlich Trends zum Thema Fachkräftemangel untersucht. Gemäss der aktuellen Umfrage sind in 25% der befragten globalen Märkte die Einstellungsabsichten so hoch wie seit über 10 Jahren nicht mehr.

Besonders gute Beschäftigungsaussichten in der Ostschweiz

In der Schweiz zeigen sich die Arbeitgeber in allen sieben Regionen und Branchen zuversichtlich im Hinblick auf die Einstellungsabsichten für das letzte Quartal 2021 – mit einem Nettobeschäftigungsausblick von +8%. Dies entspricht dem Wert des Vorquartals und bedeutet eine Verbesserung von 6 Prozentpunkten gegenüber dem gleichen Quartal 2020. Eine Region ist besonders hervorzuheben: Die Ostschweiz rechnet mit einem Beschäftigungswachstum von +18%. Diese Prognose ist 10 Prozentpunkte höher als im Vorquartal (+8%) und 17 Prozentpunkte besser als vor einem Jahr (+1%). Benjamin Hügli, Regional Director Zürich & Ostschweiz Manpower: «In der Region Zürich sehen wir einen erfreulichen Outlook von +6%, der wirklich positiv stimmt. Aussergewöhnlich ist insbesondere die Ostschweiz mit einem Outlook von +18%. Der grosse Unterschied zur Region Zürich besteht darin, dass die Ostschweiz viele industrielle Arbeitsplätze hat, die sich naturgemäss weniger für Home-Office eignen und entsprechend stärker von der Pandemie betroffen waren. Dagegen ist die Region Zürich mehr im Dienstleistungssektor tätig, der angemessen auf die Home-Office-Pflicht und -Empfehlung reagieren konnte. Mit den Impfungen und dem Aufschwung der Wirtschaft ziehen nun auch die Einstellungsabsichten in der Region Ostschweiz wieder an.»

Mangel an Talenten bleibt global hoch, in der Schweiz rückläufig

Gleichzeitig verharrt der globale Talentmangel auf hohem Niveau. Für die Monate Oktober, November und Dezember rechnen die Arbeitgeber mit einem Talentmangel von 69%. In der Schweiz ist der Talentmangel seit der letzten Umfrage (83%) zurückgegangen: 57% der befragten Unternehmen haben Mühe, ihre Stellen mit geeigneten Talenten zu besetzen. Angesichts dieses Talentmangels, der nach wie vor der schlimmste seit 15 Jahren ist, investieren 41% der Unternehmen in Ausbildung, Kompetenzentwicklung und Mentoring, während 67% mehr Flexibilität anbieten, sowohl bei den Arbeitszeiten als auch beim Arbeitsort. Schweizer Arbeitgeber konzentrieren sich auf die Anreize Ausbildung, Kompetenzentwicklung und Mentoring (54%). Aber es gibt auch Hindernisse: Auf globaler Ebene werden als grösste Hürden Geld (22%), Zeit (19%) und der Zugang zu den richtigen Schulungspartnern (13%) genannt. In der Schweiz präsentiert sich bei den Arbeitgebenden ein ähnliches Bild, obwohl das Hindernis Zeit (34%) einen viel höheren Prozentsatz erreicht als der globale Wert.

Yvonne Baumgartner, Managing Director Talent Solutions ManpowerGroup Schweiz: «Die hohe Affinität zum Thema Weiterbildung hat in unseren Augen zu einem Rückgang beim Talentmangel in der Schweiz geführt. Viele Arbeitnehmende haben die Pandemiezeit genutzt und sich weitergebildet, um ihre Arbeitsmarktfähigkeit zu steigern und fit zu sein, sobald sich die Wirtschaft erholt. Aber der War of Talent geht weiter. Von unseren Kunden bekommen wir die Rückmeldung, dass Employer Branding an Relevanz gewinnt. Aufgrund des Talentmangels können sich insbesondere Spezialisten aussuchen, wo sie arbeiten wollen. Der Lohn allein ist längst nicht mehr das einzige Auswahlkriterium: Incentives wie flexible Arbeitszeiten und -orte sowie Coaching und interne Weiterbildung stehen ebenfalls hoch im Kurs. Die Pandemie hat uns einiges gelehrt – vor allem in Bezug auf das Bedürfnis nach Flexibilität. Viele Unternehmen haben zwar entsprechende Anpassungen vorgenommen, aber wir spüren, dass die Entwicklung in diesem Bereich noch nicht abgeschlossen ist.»

Quelle: ManpowerGroup

Modehaus PKZ feiert 140-Jahr-Jubiläum

Vom Herrenkaufhaus zum Omni-Channel-Unternehmen: PKZ blickt auf eine lange Geschichte zurück - aber vor allem nach vorn. Die Kundinnen und Kunden dürfen sich auf zahlreiche Jubiläumsaktivitäten und Angebote freuen, wie es seitens des Unternehmens heisst.

Das Modehaus PKZ wird 140-jährig. Hier die Filiale am Löwenplatz in Zürich. (Bild: PKZ)

Die Geschichte von PKZ ist eine Familiengeschichte: Mit Maurice Burger sitzt heute ein Nachkomme in fünfter Generation im Verwaltungsrat. 1881 von Paul Kehl gegründet, führt CEO Manuela Beer das grösste unabhängige Modehaus der Schweiz heute operativ in die Zukunft. So hat sich PKZ in den vergangenen Jahren erfolgreich als Omni-Channel-Unternehmen etabliert; die inzwischen schweizweit 40 Filialen sind mit einem stetig wachsenden Onlineshop verzahnt. Allein im vergangenen Jahr hat sich der Umsatz des Onlineshops verdoppelt.

Modehaus PKZ fokussiert seine Wurzeln

Als Gründer Paul Kehl Ende des 19. Jahrhunderts die erste Kleiderfabrik in Winterthur eröffnete, legte er den Grundstein für eine Erfolgsgeschichte. Mit Weitsicht und einer Portion Mut im Gepäck zügelte er das Geschäft nach Zürich und benannte es in PKZ um. Seine Initialen und die der Limmatstadt stehen auch heute noch für den Unternehmergeist, der PKZ seit jeher prägt. Bis 1974 betrieb PKZ zwei eigene Fabriken und exportierte seine angesehene Herrenkollektion nach ganz Europa. Inzwischen fokussiert das Modehaus – das mit der Übernahme und Konsolidierung von Feldpausch seit 1997 auch Damenmode verkauft – auf seine Wurzeln, die Schweiz.

Die wirtschaftlichen Zeiten sind herausfordernd. Dennoch schwimmt das Modehaus PKZ gegen den Strom – eine Strategie, die sich bewährt hat: «Wir investieren antizyklisch, gehen unseren eigenen Weg – und der Erfolg gibt uns Recht», so CEO Manuela Beer. Im Frühling wurde mit dem PKZ MEN-Store am Zürcher Löwenplatz die 40. Filiale eröffnet. Weitere Expansionen sind in Planung. Hierbei legt Beer vor allem Wert auf den Erlebnischarakter der Häuser. Das breite Sortiment an Toplabels ergänzt die Eigenmarken Paul Kehl, Paul und Burger, im Jubiläumsjahr kommt die junge Linie Pauline dazu. Eigens für den runden Geburtstag wurden zwei Capsule Collections von Paul Kehl für Herren und eine für Damen entworfen. Gleichzeitig wird der Bereich Masskonfektion, ein USP von PKZ, kontinuierlich weiter ausgebaut.

Künstler-Kampagnen und Kooperation mit der ZHdK

Es sind immer noch dieselben Attribute, die das Modehaus PKZ nach eigenen Angaben auch nach 140 Jahren prägen: Innovation und Pioniergeist. PKZ bietet Mode für jeden Anlass – schon früh in Szene gesetzt von späteren Topmodels wie Patricia Schmid, Sarina Arnold oder David Gandi. Selbst der international erfolgreiche Fotokünstler Rankin fotografierte 2005 eine Kampagne für PKZ. Bereits Gründer Paul Kehl wusste um die Kraft der Bilder. Über die Jahre hat PKZ mehr als 150 Plakatsujets in Auftrag gegeben bei renommierten Künstlern wie Karl Bickel, Niklaus Stoecklin oder Emil Cardinaux. Heute werden die Plakate als Sammlerstücke gehandelt, erzielen Höchstpreise an Auktionen und hängen selbst im Museum of Modern Art in New York.

Da PKZ die Nachwuchsförderung besonders am Herzen liegt, kommt anlässlich des Jubiläums eine junge Garde an Künstlern zum Zug: PKZ hat Studierende der Zürcher Hochschule der Künste beauftragt, eine Kampagne rund um das 140-Jahr-Jubiläum zu erstellen. Die Plakate, Prints und Videos werden prämiert und an einer Ausstellung präsentiert, zudem kommen zwei limitierte T-Shirts in den Verkauf. Auch im eigenen Haus werden kommende Generationen gefördert. Im Schnitt bildet PKZ durchschnittlich 75 Lernende pro Jahr aus. Externe Weiterbildungsmöglichkeiten sorgen zusätzlich für exzellente Entwicklungschancen.

Doppelt Grund zum Feiern: Jubiläumsevents und eine nachhaltige Strategie

Die Kundinnen und Kunden dürfen sich auf das Jubiläumsjahr besonders freuen, warten doch jede Menge attraktive Angebote und eine Digital Fashion Show aus dem Toni-Areal, an welcher am 16. September die neuen Modetrends präsentiert werden. Bereits am 11. September wurde in allen Filialen bei einem Apéro auf das Jubiläum angestossen. «Wir sind stolz auf unsere Geschichte und das, was PKZ in 140 Jahren erreicht hat – diese Freude möchten wir mit unserer Kundschaft teilen. Zugleich geben wir einen Ausblick auf das, was die Zukunft bringt», sagt CEO Manuela Beer. Denn das Jubiläum markiert auch den Auftakt in ein neues Modezeitalter. PKZ hat eigens eine Expertin für Nachhaltigkeit engagiert, die das Unternehmen auf dem Weg in eine grünere Zukunft unterstützt. Im Rahmen der «WE CARE»-Initiativen, die für mehr Transparenz hinsichtlich Materialien und Herstellung sorgen, ergänzen nachhaltige Labels wie Armedangels, Lanius oder Calida das Angebot. PKZ hat in den vergangenen 140 Jahren Pionierarbeit geleistet und stets nach vorne geschaut – jetzt soll die Erfolgsgeschichte weitergeschrieben werden.

Quelle und weitere Informationen: PKZ 

Professionelle Umverpackungen: So kommen Produkte sicher und ansprechend an

Die Qualität jeglicher Produkte lässt sich auch über deren Verpackung noch einmal enorm steigern. Zumindest macht es bei Kunden Eindruck, wenn schon die Produktverpackungen optisch und qualitativ überzeugen. Wichtig ist dabei auch, dass die Ware sicher beim Kunden ankommt.

Produktverpackungen und Umverpackungen sollten die passende Größe und ein ansprechendes Design haben. (Bild: Adobe Stock)

Wo viele Unternehmen sich rund um die Verpackung ihrer Produkte immerhin noch Gedanken machen, sieht es bei der Umverpackung leider oft anders aus. Noch immer werden viele Waren etwa nicht sicher verpackt oder es werden Abstriche bei der Qualität der Umverpackung gemacht. Umverpackungen sollen nicht nur das Produkt, sondern auch die sie umgebende Verpackung schützen. Bestenfalls kommen Produkt inklusive Verpackung so beim Kunden an, wie sie aus dem Lager kommen.

Gerade auch die Rolle hochqualitativer und durchdachter Umverpackungen wird zukünftig immer wichtiger werden. Seit Jahren sind die Schweizer ganz oben mit dabei, wenn es ums Onlineshopping geht. Im Jahr 2018 bestellten in der Schweiz ganze 75 Prozent aller Menschen in den zur Zeit der Befragung letzten drei Monaten etwas im Internet – Tendenz steigend. Nur in Grossbritannien bestellte man mehr online. Heute haben Lieferungen mit steigender Bedeutung des Homeoffices noch einmal höheren Stellenwert – auch Lebensmittel und Essen werden oft geliefert. All diese Waren müssen auf dem Postweg zu den Kunden kommen. Und diesen überstehen sie nur dann ausnahmslos gut, wenn Gedanken in die Umverpackung geflossen sind.

Produktverpackungen: Wichtige Merkmale

Bevor es an die Umverpackung geht, muss ein jedes Produkt „gut“ verpackt werden. Die Qualität einer Verpackung zeichnet sich durch verschiedene Eigenschaften aus. Grundsätzlich sollte sie einem Produkt leichten Schutz vor Reibungen oder sanften Stössen geben. Sie erfüllt aber eher kosmetischen Nutzen als praktischen. Das heisst: Es kommt vor allem auf das Design an, das ansprechend und gut durchacht sein sollte.

Einfachheit
Eine gut gestaltete Produktverpackung zeichnet sich durch Einfachheit und Eindeutigkeit aus. Das Motto „Weniger ist mehr“ trifft hier zu, wie kaum anderswo. Über die Verpackung sollte bestenfalls mit einem Blick klar werden, welches Produkt sie beinhaltet und welche Marke dahintersteht.

Das Design der Verpackung passt am besten auch zur Corporate Identity. (Bild: Adobe Stock)

Natürlich kann auch bewusst ein gegenteiliger Weg eingeschlagen werden. Durch Zurückhaltung und geheimnisvoll uneindeutige Verpackungen lässt sich auch Interesse wecken. Kleineren Unternehmen mit noch wenig Reputation ist hiervon aber eher abzuraten.

Individualität
Nichts ist schlimmer als ein generisches Design, das sich von anderen Produktverpackungen kaum abhebt oder das schlimmstenfalls sogar an ein bereits bekanntes Produkt erinnert. Um eine Produktverpackung möglichst individuell zu gestalten, sollte zum einen die Verpackung passend zum Produkt massgeschneidert werden. Zum anderen sollte ein hochwertiges, eigenständiges und ansprechendes Design entworfen werden, das bestenfalls Teil der Corporate Identity ist.

Hilfe bei der Gestaltung bieten inzwischen sogar Druckereien im Internet selbst, indem sie Vorlagen und Muster bereitstellen und durch den Gestaltungsprozess führen. Dabei kann leicht verständlichen und detaillierten Anleitungen gefolgt werden, mit der im Grunde jeder ein simples Verpackungsdesign erstellen kann. Wer selbst nicht über grundlegende gestalterische Fähigkeiten verfügt, ist dennoch gut beraten, sich einen ausgebildeten Grafiker hinzuzuziehen.

Stilsicherheit
Das führt uns auch zum dritten Punkt, der Stilsicherheit. Stilsicherheit bedeutet in diesem Fall: Die Produktverpackung sollte „durchdacht“ und „eine runde Sache“ sein. Im Design der Verpackung lassen sich etwa in irgendeiner Weise Elemente aufgreifen, die gekonnt Eigenschaften des Produktes widerspiegeln.

Stilsicher bedeutet aber auch, kreativ zu denken, was die Produktverpackung betrifft. Man denke etwa an die Heinz-Ketchupflasche. Sobald die Firma den Ketchup in Plastik verpackte und als „Squeeze-Bottle“ auf den Kopf stellte, konnten die Verkaufszahlen noch einmal deutlich gesteigert werden.

Umverpackungen: Waren sicher zum Kunden bringen

Qualität und Grösse
Sicher zum Kunden kommen die Waren in ihren Verpackungen erst, wenn auch die Umverpackung stimmt. Die Qualität der gewählten Kartonage und die Grösse sind dabei besonders entscheidend. Für Stabilität und Sicherheit eines Kartons sollte lieber etwas zu viel, als zu wenig ausgegeben werden. Denn mangelhaft verpackte Waren verursachen unnötigen Ärger und führen zu zusätzlichen Kosten und häufig zu Reklamationen. Mit 2- und 3-welligen Wellpapp-Kartons aus Kraftpapier macht man in der Regel nichts falsch.

Was die Grösse betrifft, sollte lieber auf tendenziell zu grosse Kartons gesetzt werden. Der freie Raum zwischen Verpackung und Umverpackung kann dann zur Dämpfung der Ware mit Polster- und Füllmaterial ausgelegt werden.

Die richtige Polsterung sichert die Produkte in den Umverpackungen. (Bild: Adobe Stock)

Polsterung
Polster- und Füllmaterial gibt es in unterschiedlicher Form. Es schützt die Waren vor Stössen und Erschütterungen und verhindert ein Verrutschen innerhalb der Umverpackung.

Für leichte Produkte eignen sich Luftpolsterfolien oder Schaumfolien am besten. Schwere Güter werden am besten mit grosszügigen Papierpolstern geschützt. Hohlräume füllt man zusätzlich am besten mit Verpackungschips oder Papierchips.

Zusätzlicher Schutz
Weiterhin gibt es verschiedene Schutzmassnahmen für besondere Waren. Produkte etwa, die vor elektrostatischer Aufladung geschützt werden sollen, müssen in antistatische Verpackungen gepackt werden. Um ein Produkt hingegen vor elektrischer Entladung zu schützen, sind leitfähige Verpackungen etwa aus Luftpolsterfolie oder Noppenschaum nötig. Sind Waren anfällig für Feuchtigkeit, eignen sich Trockenmittel in Form von Beuteln, Stäben, Matten oder Kissen, die mit ins Paket gelegt werden.

Richtige Verklebung und besondere Kennzeichnungen
Auch die Verklebung der Umverpackung trägt zur Sicherheit der Ware bei. Karton ist grundsätzlich eines der besten Trägermaterialien. Beim Klebeband gibt es qualitative Unterschiede. PVC-Klebeband mit Naturkautschuk-Klebstoff hat die stärkste Kraft und eignet sich daher besonders für schwere Waren. PP-Klebebänder, die zusätzlich auch mit Acrylat- oder Hot-Melt-Klebstoff zu bekommen sind, reichen wiederum für leichte bis mittelschwere Waren vollkommen aus.

Wichtig ist zudem, die Pakete rundherum so zu verkleben, dass sich keine grösseren Öffnungen ergeben, in die Staub, Schmutz oder Wasser besonders leicht eindringen kann.

Ladungssicherung

Wer die Waren eigenständig an die Kunden ausliefert, sollte beim Transport schliesslich für eine gute Ladungssicherheit sorgen. Dabei kommt es auf die Wahl der richtigen Paletten und passende Anti-Rutsch-Zwischenlagen sowie entsprechende Sicherungsarten an. Ob Stretchfolie, Schrumpfhaube, Zurrgurte oder Umreifungsbänder – Hauptsache, die Waren sind stabil im Lieferfahrzeug befestigt und können nicht verrutschen. Dann steht der sicheren Auslieferung nichts mehr im Weg.

Autor
Mark Schulz ist Marketingexperte mit dem Schwerpunkt Produktmarketing. Seit einigen Jahren berät er selbstständig Unternehmen rund um die Entwicklung und Konzeptionierung ansprechender Marketingkampagnen sowie die Optimierung der Produktperipherie. Die zusammengehörigen Themen Produktverpackungen und -versand nehmen hierbei stets eine wichtige Rolle ein.

Kapitalstruktur: Wie sind Schweizer Unternehmen finanziert?

Die Covid-19-Krise hat bei den börsenkotierten Schweizer Unternehmen im Vergleich zu den Vorjahren keine deutliche Änderung der Kapitalstruktur bewirkt, wie die Finanzierungsstudie 2021 der Hochschule Luzern zeigt.

Die Kapitalstruktur von Schweizer börsenkotierten Unternehmen hat sich im letzten Jahr nur wenig verändert. (Bild: Pixabay.com)

Die gesamten Ausschüttungen, bestehend aus Dividendenzahlungen, Ausschüttungen aus Agio und Nennwertreduktionen, aller am Swiss Performance Index (SPI) kotierten Unternehmen summierten sich für das Geschäftsjahr 2020 auf 47.6 Milliarden Franken. Dies ist gemäss der Finanzierungsstudie der Hochschule Luzern nur fünf Prozent weniger als für das Geschäftsjahr 2019. Dass die Dividenden der SPI-Unternehmen trotz COVID-19-Krise in der Summe stabil blieben, sei so nicht zu erwarten gewesen, so die Einschätzung der Studienautoren. Thomas K. Birrer, Herausgeber der Studie und Dozent an der Hochschule Luzern, zeigt sich denn auch erfreut über den tendenziell geringen Einfluss der COVID-19-Krise: «Zwar haben Unternehmen ihre Aktienrückkäufe um 30 Prozent zurückgefahren, dennoch blieben die Ausschüttungen überraschend stabil und es kam auch nicht zu einem breiten Anstieg der Verschuldung. Das sind überaus positive Nachrichten und die Daten zeigen, dass kotierte Schweizer Unternehmen zumeist sehr solide finanziert sind.» Ein ähnliches stabiles Bild zeigte sich bei den SMI-Unternehmen. Nur bei den mittelgrossen Unternehmen (SMIM) fand eine deutliche Reduktion der Dividenden statt.

Kein klassischer IPO

2020 geht als ein Jahr ohne «klassischen» Schweizer IPO in die Geschichtsbücher ein, obwohl international die IPO-Aktivität unerwartet hoch war. Mit den Spin-offs Ina Invest (aus Implenia) und V-Zug (aus der Metall Zug Gruppe) fanden jedoch Spin-Offs und somit Neukotierungen statt. Insgesamt wurden im Jahr 2020 Kapitalerhöhungen im Gesamtbetrag von über 4.0 Milliarden Franken durchgeführt.

Mehr verzinsliches Fremdkapital

Die 199 untersuchten Nicht-Finanzunternehmen weisen per Ende des Jahres 2020 folgende Kapitalstruktur der kumulierten Bilanzsumme von 819 Milliarden Franken auf: 44.1 Prozent Eigenkapital und 55.9 Prozent Fremdkapital (FK).

Die aktuelle Zinssituation in der Schweiz ist auch in der Zunahme der kurz- und langfristigen verzinslichen Verbindlichkeiten der Unternehmen spürbar. So nahmen die verzinslichen Verbindlichkeiten in den Jahren 2011 bis 2020 um 40 Prozent auf total 224 Milliarden Franken zu, was einer Zunahme von 87 Milliarden Franken entspricht. Durchschnittlich sind das mehr als 3.5 Prozent pro Jahr. In der untersuchten Periode bewirkten mitunter die geänderten Bilanzierungsvorschriften von Leasingverbindlichkeiten eine Zunahme des verzinslichen Fremdkapitals um mehr als 30 Milliarden Franken in den Jahren 2018 bis 2020.

Die effektiven Fremdkapitalkosten der untersuchten Unternehmen sind seit dem Jahr 2011 teilweise deutlich gesunken. Der Median der Fremdkapitalkosten (berechnet als Zinsaufwand / verzinsliches Fremdkapital) beläuft sich für das Jahr 2020 auf 2.04 Prozent, wobei die einzelnen Unternehmen stark divergierende Fremdkapitalkosten aufweisen.

Grundsätzlich gesunde Verschuldung

Mit der Zunahme an verzinslichem Fremdkapital nahm auch die Nettoverschuldung seit dem Jahr 2014 um rund 83 Prozent zu. Ebenfalls stieg der Median des Nettoverschuldungsgrads (NetDebt/EBITDA) von 0.39x im Jahr 2011 auf 0.70x im Jahr 2020. Der Median des Nettoverschuldungsgrades beträgt bei den Large-Caps 1.60x und ist damit deutlich höher als bei den Mid-Caps (0.53x) und Small-Caps (0.92x).

Einfluss von Covid-19 auf die Kapitalstruktur

Die COVID-19-Krise hat bezogen auf die Kapitalstruktur der untersuchten Unternehmen keine deutliche Änderung zu den Vorjahren bewirkt. Die Zusammensetzung der kumulierten Bilanzen der untersuchten Unternehmen blieb in letzten drei Jahren relativ konstant, bei einem leichten Rückgang des Eigenkapitals um einige Prozentpunkte und gleichzeitigem Ausbau des langfristigen Fremdkapitals. Im Vergleich mit dem Jahr 2019 konnte im Jahr 2020 eine höhere Nettoemissionstätigkeit festgestellt werden. Diese liegt auf dem zweithöchsten Wert in den letzten zehn Jahren.

Nachhaltigkeit auf dem Vormarsch

Nachhaltiges Wirtschaften und die daraus resultierenden ESG-Richtlinien (Environmental, Social und Governance) befinden sich auf stetigem Vormarsch. Der globale Green-Bond-Markt weist eine hohe Wachstumsdynamik auf. So nahm das globale Marktvolumen in den letzten sechs Jahren von weniger als 30 Milliarden Dollar auf rund 1’000 Milliarden Dollar zu. In der Schweiz stieg das ausstehende Green Bond-Volumen in den letzten vier Jahren von null Franken auf über sechs Milliarden Franken. Dies erscheint auf den ersten Blick und im Vergleich zum gesamten ausstehenden Bondvolumen als wenig, doch der Wachstumstrend dürfte auch in Zukunft anhalten. So erstaunt es nicht, dass das Volumen ausstehender Green Bonds von Schweizer Emittenten im ersten Halbjahr 2021 um 23 Prozent anstieg, wie die Finanzierungsstudie weiter festhält.

Quelle: Hochschule Luzern

Die 100 besten Startups 2021: 3 vielversprechende Preisträger

Wieder einmal war es so weit: Die 100 besten Startups 2021 wurden präsentiert. Die 11. Ausgabe des TOP 100 Swiss Startup Awards zeichnete die drei Unternehmen Planted Foods (1. Platz), CUTISS (2. Platz) und 9T Labs (3. Platz) aus.

Die 100 besten Startups 2021: Die drei Gewinner des TOP 100 Swiss Startup Award 2021 (v.r.n.l.): 9T Labs, Planted Foods und CUTISS. (Bild: Venturelab)

Zum elften Mal brachte am 8. September 2021 die Award-Show die vielversprechendsten Schweizer Startup-CEOs mit Schweizer und internationalen Investoren, Führungskräften und Journalisten zusammen. Was mit der ersten Veröffentlichung des Rankings im Jahr 2011 begann, hat sich zu einer umfassenden Auswahl von Veranstaltungen und Aktivitäten entwickelt, darunter eine Award Night, zu der geladene Gäste Zutritt haben, der Investor Summit, bei dem handverlesene TOP 100 Startups vor ausgewählten Schweizer und internationalen Investoren präsentieren, regionale Pitch-Events, die zusammen mit dem Presenting Partner Credit Suisse organisiert werden, und das Scale-up-Ranking. Das TOP 100 Swiss Startups Magazin berichtet über all diese Ereignisse und Neuigkeiten mit redaktionellen Inhalten auf Deutsch, Französisch, Englisch, Chinesisch und − 2021 erstmals − auf Japanisch.

Insgesamt ist der TOP 100 Swiss Startup Award eine Erfolgsgeschichte: Bis heute wurden insgesamt 470 Startups ausgezeichnet. Schweizer Startups haben 7,3 Milliarden Franken eingenommen und 11577 Arbeitsplätze geschaffen. 59 Exits und 5 IPOs waren bisher zu verzeichnen. Und nicht zuletzt: Die 100 besten Startups 2021 verzeichnen 63 Frauen in Führungspositionen und 19 Mitgründerinnen.

Kein einfaches Jahr für Schweizer Startups

Die Pandemie hatte auch Auswirkungen auf die Startup-Szene. „Das letzte Jahr war nicht einfach, aber das Schweizer Startup-Ökosystem hat gezeigt, dass es widerstandsfähig ist und unter Druck gedeiht. Die TOP 100 zu feiern bedeutet, alle Unternehmerinnen und Unternehmer in diesen turbulenten Zeiten zu feiern‟, sagt Jordi Montserrat, Managing Partner bei Venturelab. „Wir beginnen das zweite Jahrzehnt der TOP 100 Swiss Startups nicht nur mit einem neuen Standort, sondern auch mit einer breiten Palette von Innovationen, die unser Leben positiv beeinflussen und die Position der Schweiz als weltweit führendes Land für Innovation und Unternehmertum stärken werden.‟

Die Startup-Landschaft der Schweiz. (Grafik: Venturelab)

Die beiden Keynote-Speaker des Abends veranschaulichten die Stärke des Schweizer Startup-Ökosystems und zeigten das Potenzial der TOP 100 Startups auf: Ulf Grawunder ist Gründer und CEO von NBE Therapeutics mit Sitz in Basel, einem Startup, das im Dezember 2020 von Boehringer Ingelheim für EUR 1,18 Milliarden übernommen wurde. Fabien Jordan ist Mitgründer und CEO von Astrocast, einem Unternehmen mit Sitz in Lausanne, das im August an die Börse ging. „NBE Therapeutics und Astrocast haben vor kurzem Schlagzeilen gemacht − während einer Pandemie, die für viele eine Herausforderung darstellte − und wir freuen uns, dass sie ihre Erfahrungen mit den TOP 100-Unternehmern, -Investoren und -Partnern teilen‟, sagte Stefan Steiner, Co-Managing Director von Venturelab und TOP 100-Direktor.

Die 100 besten Startups 2021: Planted Foods, CUTISS und 9T Labs sind die Gewinner des Abends

Drei Startups aus den Bereichen Foodtech, Biotech und Engineering führen das TOP 100 Swiss Startup Ranking 2021 an. Planted Foods, CUTISS und 9T Labs zeigen die Vielfalt und das Potenzial der Schweizer Startups: Sie sind im Durchschnitt drei Jahre alt, haben zusammen über 140 neue Arbeitsplätze geschaffen und CHF 80 Millionen an Investitionen eingesammelt.

  • Erster Rang: Planted Foods (www.eatplanted.com): Aus Pflanzen wird Fleisch. Das in Zürich ansässige Startup revolutioniert die Lebensmittelindustrie, indem es pflanzliches Protein aus 100% tierproduktfreien Zutaten herstellt. Die veganen Fleischalternativen von Planted Foods enthalten keine Zusatzstoffe, Chemikalien, GVOs, Antibiotika oder Hormone. Planted Foods wurde 2019 von Christoph Jenny, Eric Stirnemann, Lukas Böni und Pascal Bieri gegründet. Das Startup belegte 2020 den 37. Platz.
  • Zweiter Rang: CUTISS (www.cutiss.swiss): CUTISS ist ein Biotech-Startup, das in der Lage ist, grosse Mengen individuell angepasster menschlicher Hauttransplantate herzustellen. Das Produkt denovoSkin™ ist eine sichere, wirksame und zugängliche Therapie für Kinder und Erwachsene, die grossflächige Verbrennungen oder Verbrühungen erlitten haben. Es wird erwartet, dass die menschlichen Hauttransplantate von CUTISS nach der Transplantation zu einer minimalen Narbenbildung führen. Das in Zürich ansässige Startup wurde 2016 von Dr. Daniela Marino (CEO) und Dr. Fabienne Hartmann-Fritsch (CCO) gegründet und gewann 2020 den ersten Platz.
  • Dritter Rang: 9T Labs (www.9tlabs.com): Eine neue Art der Herstellung von Kohlenstoff-Verbundwerkstoffen. Das in Zürich ansässige Unternehmen 9T Labs bietet eine Fertigungslösung an, die Hochleistungsbauteile leicht zugänglich macht. Die All-in-One-Hardware-, Software- und Materiallösung des Startups bietet Kunden eine kostengünstige und einfache Möglichkeit, ultraleichte Teile für Bereiche wie die medizinische Industrie, die Luft- und Raumfahrt und den Automobilmarkt zu entwerfen und in Serie zu produzieren. Das Engineering-Startup wurde 2018 von Martin Eichenhofer, Chester Houwink und Giovanni Cavolina gegründet und belegte 2020 den sechsten Platz.

Die vollständige Liste der 100 besten Startups 2021 und die 10 Gewinner des TOP 100 Public Votings finden sie hier.

Das Wachstum der Schweizer Scale-ups im Visier

In den Jahren 2019 und 2020 wurden erstmals jährlich knapp über CHF 2 Milliarden in Schweizer Startups investiert. Trotz der Coronavirus-Krise haben Schweizer Startups diesen Betrag bereits bis im Juli 2021 eingesammelt und steuern auf einen beeindruckenden Rekordwert zu. Deutlich mehr als die Hälfte dieses Investitionsvolumens entfällt auf Alumni der TOP 100 Swiss Startups − darunter die Fundraising-Runde von wefox mit USD 650 Millionen oder der Börsengang von SOPHiA GENETICS an der Nasdaq. Um eine solide Grundlage für zukünftige Fundraising-Erfolgsgeschichten zu legen, lud der TOP 100 Investor Summit, ausgewählte Startups ein, welche auf Kapitalsuche sind. Die Startups hatten die Möglichkeit, mit handverlesenen Schweizer und internationalen Super Angels, Risikokapitalgebern, Unternehmensinvestoren und Family-Office-Vertretern aus Österreich, Frankreich, Deutschland, Italien, Grossbritannien und der Schweiz Kontakte zu knüpfen und ihre Innovationen zu präsentieren.

SwissSkills 2022 erwartet Rekordbeteiligung

Am 7. September 2022 werden auf dem Gelände der Bernexpo die dritten zentralen Schweizer Berufsmeisterschaften «SwissSkills 2022» eröffnet. Die Veranstalter können für diesen fünftägigen Grossevent, der die Vielfalt und Exzellenz der Schweizer Berufsbildung zelebriert, auf eine Rekordbeteiligung zählen.

Aktuelle Schweizer Meister als Gesichter der SwissSkils 2022: Vera Stocker (Bäckerin-Konditorin-Confiseurin EFZ) und Yunus Ruff (Automatiker EFZ).

Das Gelände der Bernexpo wird zwischen dem 7. und 11. September 2022 zum dritten Mal nach 2014 und 2018 zur riesigen temporären Bühne für über 1000 talentierte Berufsleute aus rund 140 verschiedenen Schweizer Lehrberufen. Das Format der zentralen SwissSkills ermöglicht es dem Publikum und besonders Jugendlichen im Berufsorientierungsprozess, den besten jungen Berufsleuten des Landes bei der Arbeit über die Schultern zu blicken und damit die verschiedensten Lehrberufe 1:1 zu erleben.

Rekordbeteiligung und starke Zeichen aus der Wirtschaft

Äusserst angetan ist Daniel Arn, der Präsident des organisierenden Vereins SwissSkills Bern vom riesigen Interesse seitens der Berufsverbände, welche an den SwissSkills ihre Lehrberufe präsentieren und Schweizer Meisterschaften durchführen werden. «Weder bei den ersten beiden durchgeführten Austragungen 2014 und 2018, noch für die leider coronabedingt um zwei Jahre verschobenen SwissSkills 2020, hatten wir derart viele Anmeldungen von den Berufsverbänden», erklärt der OK-Präsident.  Ebenso erfreulich ist das Interesse seitens der öffentlichen und privaten Partner. Neben der Unterstützung durch die öffentliche Hand können die SwissSkills erneut auf grosse Unterstützung seitens der Wirtschaft zählen. «Unsere bisherigen Partner sind uns treu geblieben und bereits sind erste neue Sponsoren dazugestossen», so Arn weiter. «Unser Berufsbildungssystem hat sich in der aktuellen Krise äussert gut bewährt und bietet den jungen Menschen im Land selbst in diesen ungewohnten Zeiten Perspektiven. Die SwissSkills 2022 werden mehr denn je zum Schaufenster für die Schweizer Berufsbildung, diesen so zentralen Pfeiler des Werk- und Denkplatzes Schweiz. Gemeinsam mit allen Beteiligten und vor allem den jungen im Einsatz stehenden Nachwuchsfachkräften werden wir im Herbst 2022 ein wichtiges Zeichen des Aufbruchs setzen.»

120’000 erwartete Besucherinnen und Besucher

Die Veranstalter sind zuversichtlich, dass sie bis in einem Jahr ohne einschneidende Einschränkungen den Besucherinnen und Besuchern ein inspirierendes Eventerlebnis mit einzigartigen Einblicken in die Berufs-Vielfalt bieten können. Erwartet werden verteilt über die fünf Veranstaltungstage rund 120’000 Besucherinnen und Besucher, davon 60’000 Schülerinnen und Schüler aus der ganzen Schweiz, welche die SwissSkills in Bern im Rahmen eines zukunftsweisenden Schulausflugs besuchen können. Dank der Partnerschaft mit den SBB werden Schulklassen aus der ganzen Schweiz für maximal CHF 20.- pro Person an die SwissSkills nach Bern reisen können.

Qualifikationsprozess ist angelaufen – Details auf neuer SwissSkills-Website ersichtlich

Bereits angelaufen ist in einigen Berufen das Selektionsverfahren für Lernende, um an den SwissSkills 2022 teilzunehmen. So unterschiedlich die Berufe der SwissSkills sind, so vielfältig sind auch die durch die jeweiligen Berufsverbände festgelegten Teilnahmekriterien für die SwissSkills. Eine Übersicht über die Kriterien und allfällige Vorausscheidungen bietet die Website von SwissSkills (www.swiss-skills.ch/mitmachen). Während in einigen Berufen das Selektionsverfahren bereits gestartet ist, wird in anderen Berufen erst nach den Lehrabschlussprüfungen im Sommer 2022 bestimmt, wer im September an den SwissSkills teilnehmen kann.

SwissSkills Champions Vera Stocker und Yunus Ruff sind die «Gesichter» der SwissSkills 2022

Publiziert wurde ein Jahr vor der Eröffnung auch das neue Werbe-Hauptsujet der SwissSkills 2022. Es zeigt die beiden aktuellen SwissSkills Champions Vera Stocker (Bäckerin-Konditorin-Confiseurin EFZ, Schweizer Meisterin in der Sparte Bäckerei-Konditorei) und Yunus Ruff (Automatiker EFZ; Schweizer Meister in der Sparte Industrie 4.0) mit ihrer Medaille von den SwissSkills Championships 2020. Das neue Sujet widerspiegelt die Emotionalität und Leidenschaft der jungen Berufsleute, welche die SwissSkills so einzigartig machen.

Vera Stocker und Yunus Ruff sind aufgrund ihrer Erfolge auch Mitglieder des SwissSkills National Teams. Sie bereiten sich im kommenden Jahr intensiv auf die WorldSkills in Schanghai vor, die im Oktober 2022 stattfinden werden. Yunus Ruff wird zusammen Silvan Wiedmer bereits in gut zwei Wochen an den EuroSkills in Graz (22. bis 26. September) die Schweiz vertreten.

Weitere Informationen

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