Für sozialverträgliche Fernreisen: Neue NGO-Plattform lanciert
Viele Reisen führen in Länder, die von grosser Armut und gesellschaftlichen Problemen betroffen sind. Sozialverträgliche Fernreisen möglich macht nun eine neue NGO-Plattform: Meetchangemakers.com.
Redaktion
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14. Oktober 2021
Kekeletso Tsiloane hat nicht nur mit einer südafrikanischen Neuheit – einem zertifizierten Kunststoffbaustein – Innovation in die Branche gebracht, sondern auch den Weg bereitet für Recycling, soziale Verantwortung und die Stärkung der Basis. Kekeletso Tsiloane ist eine der Changemakers, die über eine „Social Compensation“ für sozialverträgliche Fernreisen unterstützt werden können. (Bild: Meetchangemakers.com)
Sobald die pandemie-bedingten Einreisebeschränkungen wieder fallen, zieht es die Menschen wieder verstärkt in die Ferne. Vielen ist dabei inzwischen bewusst, dass sie dabei einen grossen ökologischen Fussabdruck hinterlassen und akzeptieren die CO2-Kompensation. Da viele Fernreisen auch in Länder der Dritten Welt führen, kommt zur ökologischen Komponenten auch eine soziale hinzu. Dies hat Meetchangemakers.com erkannt und schlägt eine „Social Compensation“-Gebühr vor, um auf diese Weise Fernreisen sozialverträglicher zu machen. Mehr noch: Die soziale Entschädigung würde einem sog. Changemaker und seiner Sache zugutekommen. Gleichzeitig hätte der Reisende die Möglichkeit, den Changemaker zu treffen und seine soziale Initiative kennenzulernen – deshalb der Name „Meetchangemakers“.
Sozialverträgliche Fernreisen – und prägende Erlebnisse
Meetchangemakers sieht sich als NGO, das „etwas anderes tut“, um in der Welt etwas zu bewegen. Gestartet wurde nun ein Pilotprojekt in Südafrika. Dort finden sich als Changemaker z.B. eine Krebsüberlebende, die zur Agrar-Pionierin wurde, um ihre Gemeinschaft zu ernähren, oder ein Graffitikünstler, der vernachlässigte Viertel verändert und Kinder durch kreative Kunst von der Straße holt. Andere inspirierende Changemaker sind Programmierer für benachteiligte Kinder, Umweltschützer, reformierte Gangster und Menschenrechtsverteidiger, alle mit ganz ungewöhnlichen Geschichten.
Dass gerade Südafrika für das Pilotprojekt gewählt wurde, kommt nicht von ungefähr. Hinter Meetchangemakers stehen François Rüf und Gisela Piercey aus der Schweiz. Piercey hat die letzten 16 Jahre selbst in Südafrika gelebt und durch das Projekt kann sie dem Land, das ihr Leben geprägt hat, etwas zurückzugeben. Sie kommt aus der Reisebranche und hat einen Weg gefunden, den Tourismus zu nutzen, um die Changemakers zu unterstützen.
Es ist Zeit für eine „Social Compensation“
Soziale Entschädigungen lassen sich problemlos im Rahmen der Sozial Investitionsbudgets von Unternehmen umsetzen – um sicherzustellen, dass ihre Reisekosten eine positive soziale Wirkung haben. Die Plattform meetchangemakers.com ruft deshalb Philanthropen, Reisende und die Öffentlichkeit auf, ihre Website zu besuchen, um mehr über die Menschen zu erfahren, die von ihrem Pilotprojekt unterstützt werden. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich zu engagieren – von finanziellen Beiträgen über ehrenamtliches Engagement bis hin zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit.
Bürodesigns 2022: Welche Trends sich aus Pinterest herauslesen lassen
Nach mehr als einem Jahr der Ungewissheit und Homeoffice-Arbeit kehren viele Unternehmen langsam zu ihren Routinen von vor der Pandemie zurück und kehren zur "alten" Bürokultur zurück. Doch wie sehen die "neuen" Büros aus? Eine Analyse von Tausenden von Pinterest-Postings verrät die Bürodesigns 2022.
Redaktion
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13. Oktober 2021
Bürodesigns 2022: Hier ein Beispiel für ein „skandinavisches Büro“, das sich durch eine schlank gehaltene Einrichtung auszeichnet. (Bild: onzon/Shutterstock)
Experten von Savoy Stewart, ein führender Immobilienmakler und Sachverständiger für Gewerbeimmobilien mit Sitz im Herzen von London, haben versucht, die größten Trends für die Bürodesigns 2022 herauszufinden. Zu diesem Zweck wurden Tausende von Pinterest-Boards durchforstet, die zahlreichen Stilen der Bürogestaltung gewidmet sind. Anhand der Anzahl der gepinnten Bilder für jeden Stil liess sich vorhersagen, für welche Stile sich die Menschen derzeit am meisten interessieren und welche sie wahrscheinlich in naher Zukunft in ihren Arbeitsbereich einbauen werden.
Minimalistisch, klassisch, skandinavisch: Die Top-3 der Bürodesigns 2022
Das beliebteste Bürodesign des Jahres 2022 wird voraussichtlich das „minimalistisch gestaltete Büro“ sein, mit sage und schreibe 273.028 Pins in allen Boards auf Pinterest. Ein minimalistisches Büro ohne Unordnung bietet eine luftige Umgebung, in der man sich perfekt konzentrieren kann. Das „klassische Büro“ liegt mit 179.931 Pins auf allen Pinterest-Boards an zweiter Stelle. Manch einer mag klassische Bürowelten für veraltet halten, dürfte mit dieser Einschätzung aber falsch liegen. Denn die klassischen Aspekte werden bei den Bürodesigns 2022 aufgrund der Interessen der Menschen wieder zurückkehren. An dritter Stelle steht das „skandinavische Büro“ mit 162.972 Pins in allen Boards auf Pinterest. Ähnlich wie der minimalistische Stil bietet ein skandinavisch gestyltes Büro eine saubere Umgebung mit einem Hauch von Natur.
Erst auf den hinteren Plätzen: Smarte und ökologische Büros
Das „moderne Büro“ liegt mit 147.590 Pins auf Pinterest an vierter Stelle. Es wird in der Regel durch die Wahl kühler Farben, schlichter Designs und weicher Texturen erreicht. Ein „smartes Büro“ wiederum ist perfekt für technikbegeisterte Mitarbeiter, die es vorziehen, ihr Leben von der Technik vereinfachen zu lassen. Mit 143.065 Pins in allen Pinterest-Boards ist das smarte Bürodesign der fünftgrößte Trend, der für 2022 vorhergesagt wird.
An sechster Stelle steht das „farbenfrohe Büro“ mit 81.290 Pins, gefolgt vom „Art-Déco-Design“ mit 49.223 Pins auf allen Pinterest-Boards. Das „Öko-Büro“ liegt mit 47.899 Pins an achter Stelle. Mit organischen, natürlichen Elementen und einem Hauch von Grün dürfte ein umweltfreundliches Büro genau das sein, was unser Planet (und all die Leute, die dieses Design auf Pinterest pinnen) jetzt braucht.
Auf dem neunten Platz liegt das „Loft-Büro“ mit 30.713 Pins. Loft-Büros kennzeichnen sich durch einen modernen urbanen Stil, der sich anhand einer Fülle von offenen Räumen und industriellen Elementen in der Einrichtung zeigt. Der zehntgrößte Trend für das Bürodesign im Jahr 2022 ist das „Pop-Art-Büro“ mit 25.007 Pins auf allen Pinnwänden auf Pinterest.
42 junge Schweizer Berufs-Champions für die WorldSkills 2022 in Shanghai ausgewählt
42 junge Berufs-Champions bereiten sich als Teil des SwissSkills National Teams in den nächsten 12 Monaten intensiv auf die Berufs-Weltmeisterschaften und den Vergleich mit den besten Fachkräften aus der ganzen Welt vor.
Redaktion
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13. Oktober 2021
Mit 42 Berufs-Champions will die Schweiz an den WorldSkills 2022 in Shanghai möglichst gut abschneiden (Bild: zVg)
42 junge Berufsleute zwischen 18 und 22 Jahren, die alle ihre berufliche Karriere mit einer Berufslehre erfolgreich lanciert haben, werden die Schweiz und ihre Berufe an den WorldSkills in Shanghai vom 12. bis 17. Oktober 2022 vertreten. 40 Namen im Schweizer Aufgebot sind ein Jahr vor der grossen Eröffnung bekannt, einzig bei den Sanitär- und Heizungsinstallateur/innen und den Zimmerleuten erfolgt die Nomination erst in den nächsten Wochen. Bis jetzt umfasst das Team 32 Männer und 8 Frauen aus 15 verschiedenen Kantonen, die französischsprachige Schweiz ist mit 6 Wettkämpfer/innen vertreten. In drei Disziplinen (Landschaftsgärtner, Automatiker und Industrie 4.0) treten 2er-Teams an, entsprechend ist die Schweiz in insgesamt 39 Wettbewerben vertreten.
EuroSkills-Teilnehmer bringen den «Geist von Graz» ins Team
Erstmals überhaupt bei einer WorldSkills-Mission bringen gleich sieben Teammitglieder Erfahrungen von internationalen Meisterschaften mit. Die Europameister Yunus Ruff und Silvan Wiedmer (Industrie 4.0), Mario Liechti (Elektroniker/2. in Graz), Gil Beutler (Polymechaniker Automation/2.), Susan Wildermuth (Dekorationsmalerin/3.), Adrian Büttler (Gipser-Trockenbauer/3.) und Jan Meier (Konstrukteur/4.) werden den «Geist von Graz» ins Schweizer WorldSkills-Team tragen.
Intensive Vorbereitung steht bevor
Empfohlen für das Nationalteam haben sich die besten Nachwuchs-Fachkräfte des Landes im Rahmen der SwissSkills Championships und – je nach Beruf – in weiteren durch die Berufsverbände durchgeführten Selektionsverfahren.
In den kommenden 12 Monaten steht den Berufs-Champions nun eine äusserst intensive, aber auch persönlich wie beruflich prägende Vorbereitungszeit bevor. Die Art des Vorbereitungstrainings ist so unterschiedlich wie die 39 verschiedenen Wettkämpfe, in welchen die Schweiz in Shanghai vertreten sein wird. Gemein ist allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, dass nur mit viel Fleiss, Verzicht und Zielstrebigkeit der Traum von der angestrebten Medaille Realität werden kann. Wenn das Schweizer Team in einem Jahr mit der Schweizer Flagge an der grossen Eröffnungsfeier einmarschieren wird, haben die Teammitglieder je durchschnittlich rund 1000 Vorbereitungsstunden hinter sich.
Experten unterstützen Berufs-Champions
Für die fachspezifische Vorbereitung können die Berufstalente auf die Unterstützung ihrer durch die Berufsverbände nominierten Expertinnen und Experten zählen, welche das Trainingsprogramm in aller Regel sehr eng mit den Arbeitgebern abstimmen und auf deren grossen Support zählen können. Zum Vorbereitungsprogramm zählen auch physische und mentale Elemente, ebenso Auftritts- und Medienschulungen. Der Teamzusammenhalt und Erfahrungsaustausch innerhalb der 42 Wettkämpferinnen und Wettkämpfer wird im Rahmen von 6 Teamweekends gefördert.
«Das nächste Jahr wird für unser National Team sehr intensiv und erfordert viel Leidenschaft und Durchhaltewille. Aber in erster Linie ist der Weg, den unsere Teammitglieder nun bis in einem Jahr vor sich haben, eine einzigartige, unbezahlbare Weiterbildung und Lebensschule mit vielen hoch emotionalen Momenten», erklärt Martin Erlacher, der technische Delegierte von SwissSkills.
Abberufung von Topmanagern: Wenn Chefs ihren Job verlieren
Die Abberufung von Topmanagern ist nichts Aussergewöhnliches mehr, denn auch hochbezahlte Spitzenkräfte sind nicht gegen den Verlust ihrer Position gefeit. Mal verlangen Investoren einen Strategiewechsel, mal passen Unternehmenskultur und Persönlichkeit doch nicht so gut zusammen wie gehofft.
Eckart Eller
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12. Oktober 2021
Wenn Chefs entlassen werden: Die Abberufung von Topmanagern geht nicht spurlos an ihnen vorbei. Mit der Beachtung von ein paar Tipps finden entlassene Chefs sich mit der neuen Situation besser zurecht. (Bild: Depositphotos.com)
Bei börsennotierten Unternehmen wird die Abberufung von Topmanagern häufig als Adhoc-Mitteilung veröffentlicht: Einschlägige Medien spekulieren dann über Hintergründe, Ziele und Sinnhaftigkeit der Maßnahme. Sehr viel seltener wird thematisiert, was eine solche Abberufung für einen Topmanager bedeutet und wie Unternehmen ihre Führungskräfte im Trennungsprozess effektiv unterstützen können.
Denn genau das sollten sie – und zwar sowohl aus Verantwortungsbewusstsein den ausgeschiedenen Führungskräften gegenüber als auch im eigenen Interesse. Ein zäher Trennungsstreit kann schließlich teuer und langwierig werden und am Ende schadet er allen Beteiligten – den Betroffenen und dem Unternehmen. Es lohnt sich also gerade bei Spitzenkräften, seiner unternehmerischen Verantwortung und Fürsorgepflicht auch nach einer Abberufung zu entsprechen.
Erst der Anwalt, dann der Schock
Egal ob sich das Unternehmen neu ausrichtet oder ob ein unliebsamer interner Konkurrent die Entscheider auf seine Seite gezogen hat: Eine unerwartete Abberufung wird von den meisten Betroffenen als große Ungerechtigkeit empfunden. Wenig überraschend ist daher, dass sie zuallererst ihren Anwalt kontaktieren. Und das ist gut so, denn eine genaue Prüfung der vertraglichen Vereinbarungen und der aktuellen Situation ist in einer solchen Lage unabdingbar. Darüber hinaus kann ein kompetenter Arbeitsrechtler die Aufhebungsbedingungen noch optimieren und sinnvolle Zusatzleistungen einfordern. Dazu kann zum Beispiel eine kompetente Topmanagement-Outplacementbegleitung gehören, die dem Betroffenen in dieser schwierigen Phase mit Rat, intelligenten Strategien und hervorragenden Kontakten zur Seite steht. Ein solches Angebot kann natürlich auch vom verantwortungsbewussten Unternehmen selbst kommen.
Wirtschaftliche Sorgen auf höchstem Niveau
Natürlich bekommen Spitzenkräfte auch Spitzengehälter. Ein Topmanager wird daher – auch dank in der Regel großzügiger Abfindungen – sicher nicht gleich im Armenhaus landen. Ein gewisses Unwohlsein stellt sich aber auch auf diesem Einkommensniveau ein, wenn die regelmäßigen Zahlungen ausbleiben. Denn parallel zum Gehaltszuwachs haben sich häufig auch der persönliche Lebensstil und die zu erfüllenden Verpflichtungen entwickelt. Diese Gewohnheiten und Verbindlichkeiten lassen sich nicht ohne Weiteres vermindern. Deshalb bleiben Topverdiener auch in finanzieller Hinsicht selten unbeeindruckt vom Verlust ihrer hochdotierten Position.
Plötzlich Stille
Viel schlimmer sind aber oft die psychologischen Auswirkungen: Gerade noch gebraucht, hochgeachtet und hofiert, bedeutet eine Abberufung von Topmanagern für sie weit mehr als nur einen Jobverlust. Oft reicht die Erschütterung bis weit in das Privatleben hinein und rüttelt an den Grundfesten der Persönlichkeit. Denn gerade leistungs- und karriereorientierte Persönlichkeiten können mit einem plötzlichen Bedeutungsverlust besonders schlecht umgehen. Auch Freunde und Familie reagieren häufig irritiert, wenn der bis dato beruflich extrem eingespannte Erfolgsmensch seine Tage plötzlich damit verbringt, niedergeschlagen auf Anrufe zu warten. Manchmal verfallen abberufene Topkräfte regelrecht in Lethargie. Das hat auch damit zu tun, dass sie häufig keine Erfahrung mit solchen Rückschlägen haben, denn ihre Karriere verlief bis dahin verlässlich steil nach oben.
Bloß kein blinder Aktionismus!
Doch Vorsicht: Auch vermeintlich sinnvolle Initiativen, mit denen Betroffene versuchen, ihr Schicksal – wie sie es gewohnt sind – selbst in die Hand zu nehmen, können äußerst kontraproduktiv wirken. So glauben zum Beispiel viele Top-Kräfte, dass es ihnen dank ihres guten Netzwerks und ihrer hervorragenden Qualifikation ein Leichtes sein wird, eigenständig einen neuen Job zu finden. Folgerichtig greifen sie zum Telefon, rufen ihre wertvollen Kontakte an und berichten – noch unter dem starken Eindruck des Erlebten – über die Abberufung. Nicht selten wird dabei auch ein bisschen gejammert und schmutzige Wäsche gewaschen. Zielführend sind solche Gespräche leider nicht, denn weder Neugier noch Solidarität oder Mitleid sind Motive, um jemandem eine neue verantwortungsvolle Aufgabe in der obersten Führungsetage anzuvertrauen.
Eine neue und gute Legende muss her
Ein erfahrener und qualifizierte Berater weiß, wie wichtig es in einer solchen Situation ist, die erlittene Niederlage in eine Erfolgsstory zu verwandeln. Er unterstützt seine Klienten dabei, eine neue, positive und spannende Legende zu entwickeln, die ihre Attraktivität und Kompetenz für neue Führungsaufgaben glaubhaft untermauert. Und hierbei geht es nicht einfach darum, eine Geschichte zu erfinden. Vielmehr ist es wichtig, den Betroffenen umfassend zu begleiten, seine Persönlichkeit ganzheitlich wieder in die Balance zu bringen und gemeinsam mit ihm, eine neue, nach vorn gerichtete Karrierestrategie zu entwickeln.
Kein Fall für die Bewerbungsmappe
Spannende Spitzenpositionen in attraktiven Unternehmen werden nicht auf Stepstone inseriert und eine konventionelle Bewerbung hilft hier auch nicht weiter. Wichtig ist deshalb eine Kombination aus systematischem Job-Hunting und Empfehlungsmarketing. Ziel ist es, eine Spitzenkraft in eine passende neue Position zu transportieren. Damit das gelingt, sollte ein Berater über ein hervorragendes Netzwerk und ein sehr gutes Ansehen in den Topetagen der Wirtschaft verfügen. So kann er Aussichts- oder Beiratsmitglieder auf seinen Klienten aufmerksam machen und die „Werbetrommel“ ebenso geräuschlos wie effizient in Aktion setzen. Wie wirksam dieses Vorgehen ist, zeigt sich nicht zuletzt darin, dass Topmanager ohne begleitende Beratung durchschnittlich 9 bis 12 Monate ohne Job sind, dagegen mit entsprechender Unterstützung schon nach 3 bis 6 Monaten eine neue Position gefunden haben. Im Idealfall endet eine solche Beratung erst dann, wenn auch das Onboarding erfolgreich abgeschlossen wurde.
Fazit: Abberufung von Topmanagern geht nicht spurlos an ihnen vorüber
Wenn Topmanager unerwartet abberufen werden, bricht für sie nicht selten eine ganze Welt zusammen. Der Verlust des Jobs geht mit Gefühlen von Bedeutungsverlust, wirtschaftlichen Ängsten und Hilflosigkeit einher. Das kann sich nachhaltig auf die Persönlichkeit, aber auch auf die Beziehungen zu Partnern, Freunden und Familien auswirken. Unternehmen sind gut beraten, die Auswirkungen verständlicher Wut und Verzweiflung und langwierige juristische Auseinandersetzungen zu vermeiden, indem sie Betroffene mit entsprechend konzipierten Beratungen dabei unterstützen, die Situation zu bewältigen und sehr schnell eine passfähige, neue Spitzen-Verantwortung zu finden.
Checkliste: Was man bei einer Abberufung von Topmanagern tun soll
Abberufene Topmanager stehen vor einer großen, neuen Herausforderung. Was sie in dieser schwierigen Situation tun sollten – und was es zu unterlassen gilt:
Das ist zu tun:
Verbündete und neue Kontakte finden: Interne und externe Netzwerke sollten stets gepflegt werden. Denn Verbündete im Unternehmen sehen den Wandel manchmal schon kommen, bevor der Topmanager etwas ahnt. Nach der Abberufung gilt es, neue Kontakte zu knüpfen, um das Ohr am Markt zu haben.
Finanziell absichern: Der Jobverlust reißt auch bei Spitzengehältern ein Loch in die Haushaltskasse. Deshalb gilt es vorzusorgen und die finanzielle Lage schon abzusichern, solange die Ressourcen noch da sind. In den Ausstiegsverhandlungen sollte zudem eine angemessene Abfindung im Mittelpunkt stehen.
Laufende Projekte abschließen: Was angefangen wurde, sollte auch zu Ende gebracht werden. Die Verabschiedung sollte gut organisiert werden, abberufene Topmanager sollten sich ihre verdiente Anerkennung „abholen“.
Neue Aktivitäten suchen: Zeit mit der Familie, Hobbys oder Engagement in Ehrenämtern, Vereinen oder Gremien geben Führungskräfte in der Zeit des Umbruchs eine sinnvolle Aufgabe.
Externe Ratgeber hinzuziehen: Professionelle Karriereberater unterstützen durch individuelles Coaching und bieten auch konkrete Hilfe im Bewerbungsprozess. Auch der Austausch mit anderen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, kann bei der Aufarbeitung helfen.
Das gilt es zu vermeiden:
Emotionale Kommunikation: Wut und verbale Tiefschläge nützen nichts – im Gegenteil. Wer auf den ehemaligen Arbeitgeber als glaubhafte Referenz zurückgreifen möchte, sollte seine Emotionen zügeln und professionell bleiben.
Mitleid erwecken: Aus Empathie wurde sicher noch niemand in eine Führungsposition erhoben. Im eigenen beruflichen Netzwerk also die Mitleidsschiene zu fahren, bringt abberufene Topmanager nicht weiter. Vielmehr gilt es, stark aus der Krise hervorzugehen.
Schuld sind immer die anderen: Für die Abberufung gibt es immer einen Grund. Der muss nicht unbedingt in der Unfähigkeit der Spitzenkraft liegen. Vielmehr kann sich auch das Unternehmen wandeln. Dennoch sollten abberufene Topmanager prüfen, wo sie vielleicht Fehler gemacht haben – und für die neue Position daraus lernen.
In Lethargie verfallen: Wer es gewohnt ist, die meiste Zeit des Tages auf der Arbeit gebraucht zu werden, fällt nach dem Jobverlust in ein tiefes Loch. Betroffene sollten aus diesem Zustand aber schnell herausfinden und hierzu auch Hilfe aus dem (persönlichen) Umfeld annehmen.
Blinder Aktionismus: Nach der Abberufung sollten sich Spitzenkräfte Zeit nehmen und nicht direkt selbst zum Telefonhörer greifen, um einen neuen Job zu finden. Der Sturm sollte sich erst legen, externe Unterstützung durch z.B. Karriereberater hinzugezogen werden.
Unter der Bezeichnung "Best Retail Cases Switzerland" haben Retail und eCommerce in der Schweiz seit heute eine neue Plattform. Bei Best Retail Cases handelt es sich um eine Initiative der Location Based Marketing Association, dem internationalen Fachverband für Retail-Marketing und Location-Lösungen.
Redaktion
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11. Oktober 2021
Die neue Plattform Best Retail Cases Switzerland zeichnet u.a. erfolgreiche Digitalisierungsprojekte im Schweizer Handel aus. (Bild: zVg)
Mit der Initiative «Best Retail Cases Switzerland» entsteht eine gemeinsame Schnittstelle zwischen Lösungen, Anbietern und Kunden. Vermarktet wird diese durch die Innovation World Switzerland und der ming agentur ag. Auf der Plattform werden gesammelte zukunftsweisende Schweizer Retail- und eCommerce-Cases gezeigt. Ziel ist es, Wissen zu vermitteln und anhand konkreter Beispiele innovative Anwendungen für den Handel zu präsentieren. Rund ums Jahr finden diverse Online- und Live-Events statt. Auch ein Award wird ausgelobt.
Ganzjähriges Online-Schaufenster für den Handel und Webinare
«Durch die zunehmende Digitalisierung befindet sich der Handel in einem rasanten Wandel. Mit Best Retail Cases Switzerland wollen wir diese Veränderungen konkret aufzeigen. Dabei sollen innovative Omnichannel-Modelle, smarte Technologien, kreatives Design und vernetzte Systeme quasi ein eigenes Schaufenster erhalten», erklärt Hauptinitiantin Ewa Ming. Dabei beschränkt man sich nicht nur auf die Präsentation spannender Cases, sondern will ganzjährig Anlaufstelle für Events und Networking sein. Thematische Webinare ab März 2022 präsentieren Trends und die Best Cases.
Best Retail Cases Award für die besten Cases der Schweiz
Mit einem eigenen Award in verschiedenen Kategorien werden am 7. Dezember 2021 zum ersten Mal die besten Cases ausgezeichnet. Ab sofort können Anbieter, Händler und Hersteller ihre in der Praxis bereits angewendeten Cases einreichen. Anschliessend haben die Anwender Gelegenheit, für die von ihnen bevorzugten Lösungen zu stimmen. Diese Votings sowie die Jury-Bewertung bestimmen schlussendlich die Gewinner des Awards.
Gut drei Viertel der Schweizer Bevölkerung wollen nach den Erfahrungen mit Homeoffice, Distant Learning und Online-Shopping während der Corona-Pandemie ihre digitalen Fähigkeiten verbessern.
Redaktion
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8. Oktober 2021
Digitale Fähigkeiten verbessern: Das wollen 44 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer. Und es ist gerade die Digitalisierung, die das lebenslange Lernen erleichtert. (Bild: Pixabay.com)
Sechs von zehn Teilnehmer:innen einer repräsentativen Befragung, erwarten, dass Internet und Technologie neue Jobs schaffen werden. Angesichts solcher Perspektiven bleibt die grundsätzliche Einstellung zur Digitalisierung unverändert positiv. Die fünfte Ausgabe der Oliver-Wyman-Studie «Switzerland’s Digital DNA» wird im Rahmen des Schweizer Digitaltags von digitalswitzerland veröffentlicht.
Mehr als die Hälfte will digitale Fähigkeiten weiterentwickeln
Die mit der Corona-Pandemie verbundenen Einschränkungen haben in der Schweiz, wie in vielen anderen Ländern, die Digitalisierung beschleunigt. Daraus ergibt sich aber auch ein Aufholbedarf, wie die fünfte Ausgabe einer repräsentativen Befragung der internationalen Strategieberatung Oliver Wyman mit rund 1.500 Teilnehmer:innen zeigt. Danach wollen 44% aller Befragten ihre technologischen Fähigkeiten weiterentwickeln. Vor allem bei den Jüngeren ist dieser Wunsch ausgeprägt. Bei 20% aller Befragten geht es dagegen erst einmal darum, sich mit neuen Technologien vertraut zu machen; wobei dies vor allem von älteren Personen geäussert wird. Insgesamt bekundeten 76% der Schweizer Bevölkerung ihren Lernwillen. Der wachsende Stellenwert digitaler Technologien ist vor allem Berufstätigen sehr bewusst. So erklärten 62%, dass das Internet und Technologien Arbeitsplätze für Menschen schaffen. Gut jeder fünfte Befragungsteilnehmer fürchtet allerdings, mit der Geschwindigkeit des technischen Fortschritts nicht mithalten zu können; das gilt insbesondere für Arbeitskräfte im Gastgewerbe, im Handel und in der öffentlichen Verwaltung.
Mehr, andere oder verbesserte digitale Fähigkeiten: Je nach Generation liegen die Bedürfnisse anders. (Grafik: Oliver Wyman)
Digitalisierung erleichtert lebenslanges Lernen
«Die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung gibt sich mit ihrem digitalen Status Quo nicht mehr zufrieden», beobachtet Nordal Cavadini, Partner bei Oliver Wyman. «Nach den Erfahrungen in der Pandemie will man die Digitalisierung stärker für sich nutzen und aktiv mitgestalten.» Wenn Arbeitgeber Fachkräfte binden wollen, sollten sie diesen Wunsch aufnehmen und ihre Beschäftigten selber weiterqualifizieren oder ihre Lernbereitschaft finanziell unterstützen. Das Vordringen von E-Learning erleichtert die Fortbildung. Nach Überzeugung von 75% der Befragten vereinfachen Internet und Technologie den Lernprozess.
Diana Engetschwiler, Verantwortliche für den Schweizer Digitaltag, eine Initiative von digitalswitzerland, sagt: «Die digitale Souveränität der Schweizer Bevölkerung steht seit Anbeginn im Mittelpunkt des Digitaltags. Der digitale Wandel kann nur mitgestaltet werden, wenn die Menschen bei der digitalen Transformation mitgenommen werden. Anliegen des nationalen Digitaltags ist es, die Menschen in den offenen Diskurs über die Transformation einzubeziehen und Weiterbildungsangebote zu machen, um die Selbstinitiative für lebenslanges Lernen zu entfachen.»
Auch in anderen Lebensbereichen sehen die Schweizer die Vorteile der laufenden Digitalisierung. Internet und Technologien vereinfachen für 80% die Mobilitätsplanung und für 68% die demokratischen Beteiligungsmöglichkeiten. Angesichts solcher Vorteile sehen drei von vier Befragten die Digitalisierung als Chance für die Schweiz. Vor allem im Gesundheitsbereich sind die Schweizer offen für Veränderungen. Sechs von zehn Befragten helfen Internet und Technologien schon heute, gesünder zu leben. Kolja Dutkowski, Principal bei Oliver Wyman und Digitalexperte, mahnt zur Eile: «Die Digitalisierung ist eine Riesenchance für den Gesundheitssektor, das bisherige Angebot zu personalisieren und die Effizienz zu steigern. Je früher die Beteiligten spürbare Fortschritte machen, desto grösser die Möglichkeit Vorbehalte abzubauen.»
Zurückhaltung bei Datenweitergabe an Technologiefirmen und Online-Händlern
Über alle Branchen hinweg vertraut die Schweizer Bevölkerung Spitälern, Ärzten und Krankenkassen mehr als jedem anderen Wirtschaftszweig, wenn es um die Weitergabe persönlicher Daten geht. Der Umfrage zufolge trifft dies auf 69% zu. Ähnlich positiv beurteilen die Befragten ansonsten nur ihre Banken und den Wissenschaftsbereich (Universitäten, Hochschulen, Forschungsinstitute). Misstrauen herrscht dagegen vor allem gegenüber Online-Händlern und Technologiefirmen. Lediglich 24% der Befragten vertrauen diesen wachstumsstarken Wirtschaftszweigen; 56% mangelt es daran. Für die heimischen Online-Händler enthält die Umfrage aber auch eine positive Botschaft: Sie konnten von den pandemiebedingten Mehreinkäufen über das Web stärker profitieren als ausländische Wettbewerber.
Das Thema Vertrauen und damit verbunden ein restriktiver Umgang mit Daten wird Unternehmen weiter beschäftigen. 61% betonten, dass sie nur ungern Daten an Dritte
weitergeben würden. Die anhaltende Skepsis resultiert unter anderem aus der Sorge um Cyberangriffe. Gut 70% der Schweizer Bevölkerung geht davon aus, dass Internet und Technologie zu einem Anstieg der Cyberkriminalität führen. Oliver-Wyman-Branchenkenner Dutkowski fordert die Wirtschaft zum Handeln auf: «Im digitalen Zeitalter haben Daten eine zentrale Bedeutung. Wer diese nutzen will, muss seinen Kunden höchste Sicherheitsstandards gewährleisten und transparent kommunizieren.»
Beim Schutz ihrer Daten und der weiteren Verbreitung digitaler Technologien wollen sich die Schweizer allerdings nicht allein auf Unternehmen verlassen. Die Mehrzahl der Befragten hält nach wie vor eine verstärkte Regulierung des Technologiesektors für nötig. Oliver Wyman-Partner Cavadini fordert einen stärkeren Dialog: «Politik und Wirtschaft müssen eine gute Balance der unterschiedlichen Interessen finden, damit die nächste Stufe der Digitalisierung gelingt.» Die Bereitschaft der Schweizer Bevölkerung mitzuziehen, ist auf jeden Fall gegeben; auch dies zeigt die aktuelle Umfrage.
Finalisten Prix SVC Nordschweiz 2021: Sechs eindrückliche Erfolgsgeschichten
Das Unternehmensnetzwerk Swiss Venture Club (SVC) vergibt am 25. November den Prix SVC Nordschweiz 2021. Aus gut 100 Unternehmen der Region hat die siebzehnköpfige Expertenjury sechs Finalisten bestimmt.
Redaktion
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7. Oktober 2021
Wer gewinnt den Prix SVC Nordschweiz 2021? Sechs Unternehmen stehen im Final. (Bild: Thomas Berner)
Träger und Initiant des Prix SVC Nordschweiz ist der Swiss Venture Club, ein unabhängiger, non-profit-orientierter Verein zur Förderung und Unterstützung von KMU in der Schweiz. Mit diesem Preis zeichnet er vorbildliche KMU der Region aus, die durch ihre Produkte und Dienstleistungen, durch ihre Innovationen, ihre Firmenkultur, die Qualität der Mitarbeitenden und des Managements sowie durch einen nachhaltigen Erfolgsausweis und eine regionale Verankerung überzeugen. Die Verleihung des Prix SVC Nordschweiz 2021 findet am 25. November 2021 im Congress Center Basel statt. Erwartet werden 1200 Gäste aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Kultur. Durch die Verleihung führt Moderator Dani von Wattenwyl.
Bei den Finalisten für den Prix SVC Nordschweiz 2021 handelt es sich einmal mehr um sechs eindrückliche Erfolgsgeschichten aus den Kantonen Basel-Land und Basel-Stadt und Aargau:
alltech Installationen AG, Muttenz: Die alltech Installationen AG wurde 1997 gegründet. In Muttenz und mit einer Filiale in Arlesheim domiziliert, zählt die alltech Installationen AG heute rund 200 Mitarbeitende und gehört zu den führenden Installationsunternehmen der Nordschweiz. Der Erfolg basiere auf der ausgewiesenen Service- und Fachkompetenz in den Bereichen sanitäre Installationen, Heizungs-, Industrie- und Kälteanlagen, Energiesysteme, Boilerservice und einem 24h Service, wie es heisst. Das Unternehmen wird von CEO Mauro Fusco geführt. www.alltech.ch
IfA Institut für Arbeitsmedizin AG, Baden: Das ifA Institut für Arbeitsmedizin AG ist ein umfassender Anbieter für Dienstleistungen rund um die Gesundheit in Betrieben und für Private mit unterschiedlichen Fachbereichen wie allgemeine Medizin, Arbeitsmedizin, Physiotherapie, Psychotherapie, Kardiologie, Gynäkologie, Pädiatrie. Das ifa wurde 1995 als Outsourcing des Betriebsärztlichen Dienstes der ABB gegründet. Heute umfasst das ifa fünf Geschäftsbereiche: Praxis, Arbeitsmedizin, Gesundheitszentren, betriebliche Gesundheitsförderung und Telemedizin. Das Unternehmen wird von Dieter Kissling, Inhaber & CEO, geführt und beschäftigt 120 Mitarbeitende. www.arbeitsmedizin.ch
MEDGATE, Basel: Seit dem Jahre 2000 betreibt Medgate mit der Medgate Tele Clinic das grösste ärztliche telemedizinische Zentrum Europas. Patienten werden rund um die Uhr per Telefon und Video beraten und behandelt. Für Konsultationen vor Ort stehen den Patienten zudem die Medgate Mini Clinics sowie die Ärzte und Kliniken des Medgate Partnernetzwerkes zur Verfügung. Weltweit beschäftigt Medgate an vier Standorten 500 Mitarbeitende. Die Dienstleistungen sind für die Patienten leicht zugänglich, unkompliziert und verständlich. Geführt wird das Unternehmen vom CEO Dr. med. Andy Fischer. www.medgate.ch
Monopol AG, Fislisbach: Seit der Gründung im Jahr 1947 produziert die Monopol AG Fassadenfarben, Industrielacke und Korrosionsschutz für Stahl, Aluminium und Kunststoff. Die Beschichtungen vom Monopol AG werden rund um den Globus von namhaften Architekten eingesetzt. An den Standorten in der Schweiz und in Indien beschäftigt das Familienunternehmen rund 160 Mitarbeitende. Geführt wird das Unternehmen von Inhaber und CEO Lionel Schlessinger. www.monopol-colors.ch
revendo AG, Basel: Die revendo AG ist ein Schweizer Unternehmen mit Hauptsitz in Basel. Seit ihrer Gründung in 2013 wirkt revendo mit ihrem Upcycling-Konzept gegen den immer wachsenden Berg von Elektroschrott. Innerhalb der letzten sieben Jahre wurden neben dem Online-Shop auch neun Filialen in den Städten Basel, Zürich, Bern, Biel, St. Gallen, Luzern und Winterthur eröffnet. Das Konzept von revendo setzt den Fokus auf die Wiederverwendung von Apple- und Android Produkten, um so die nachhaltige Nutzung zu stärken und die Geräte länger im Umlauf zu halten. Bevor die gekauften Geräte wieder zum Verkauf angeboten werden, wird ihre Leistung durch kleine technische Verbesserungen und das Ersetzen von Komponenten verbessert. Das Unternehmen beschäftigt rund 120 Mitarbeitende und wird von Aurel Greiner, VRP & CEO & Hauptaktionär und Laurenz Ginat, CEO, geführt. www.revendo.ch
Robotec Solutions AG, Seon: Robotec Solutions AG gehört zu den Pionieren der robotergestützten Automation mit Standorten in der Schweiz, Deutschland und China. Mit der Erfahrung von mehr als 700 realisierten Projekten für diverse Branchen ist das Unternehmen ein führender Taktgeber im Robotersystembau. Robotec Solutions AG wurde 1983 gegründet und beschäftigt heute 55 Mitarbeitende. Nachhaltigkeit ist sehr wichtig für das Unternehmen: Es nutzt ausschliesslich Strom aus erneuerbaren Energien und es wird auf umweltfreundliche Beschaffungsgrundsätze und optimales Recycling geachtet. Robotec Solutions AG wird von Inhaber & CEO Nick Koch geführt. www.robotec-ag.com
Forum BGM Zürich gegründet: Für gesündere Mitarbeitende
Leistungsfähige und motivierte Mitarbeitende sind entscheidend für den Unternehmenserfolg. Das von Prävention und Gesundheitsförderung Kanton Zürich initiierte neue Forum BGM Zürich unterstützt Betriebe zur Stärkung des betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM).
Redaktion
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6. Oktober 2021
Petra Keel ist Geschäftsführerin des neuen Forum BGM Zürich. (Bild: zVg)
Die Arbeitswelt ist im Wandel. Dabei wird es für Betriebe immer wichtiger, die Gesundheit der Mitarbeitenden aktiv zu fördern. Denn damit werden sie für die begehrten Fachkräfte attraktiv. Dies weiss auch Petra Keel, Geschäftsführerin des neu gegründeten Forum BGM Zürich. «Wie wir alle persönlich erfahren, verändert sich die Arbeitswelt. Das Tempo wird schneller, die Aufgaben komplexer und die Prozesse digitaler», beobachtet sie. Diese Entwicklung wird durch die Pandemie noch verstärkt und sie geht nicht an allen Mitarbeitenden spurlos vorbei. Laut Gesundheitsförderung Schweiz
berichten drei von zehn Erwerbstätigen über Stress bei der Arbeit. Fast gleich viele sind emotional erschöpft. Arbeitsausfälle wegen Burnout nehmen kontinuierlich zu. «Dieser Tendenz möchten wir mit dem Forum BGM Zürich entgegenwirken. Denn Arbeit kann Sicherheit, Struktur, Identität und Selbstvertrauen geben und damit die Gesundheit fördern. In Betrieben braucht es dafür eine gesundheitsfördernde Organisation Führung und Kultur», erklärt Petra Keel.
Stärkung der erwerbstätigen Bevölkerung
Im Auftrag der Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich hat Prävention und Gesundheitsförderung zum Ziel, die Gesundheit von Erwerbstätigen und damit auch Zürcher Betriebe zu stärken. Aus diesem Grund hat Prävention und Gesundheitsförderung das Forum BGM Zürich ins Leben gerufen. Der Arbeitgeber Zürich VZH, der Kaufmännische Verband Zürich, die Suva und die SVA Zürich konnten als zusätzliche Träger des Forums gewonnen werden. Dank dieser Zusammenarbeit agiert das Forum BGM Zürich nahe an der Praxis, bindet vorhandene Expertise ein und ist gut vernetzt. Das Forum ist zudem unabhängig und nicht gewinnorientiert.
Informationen aus Theorie und Praxis
Das neue Forum BGM Zürich bietet Betrieben verschiedene Dienstleistungen an. Auf der Wissensplattform www.bgm-zh.ch finden Führungskräfte, HR-Fachpersonen und BGM-Verantwortliche Know-how und Tools für die Praxis sowie laufend neue Beispiele von Betrieben aus dem Kanton, die BGM im Arbeitsalltag umsetzen. «Viele Betriebe stellen sich unter BGM etwas Grosses und Kompliziertes vor», stellt Petra Keel fest. «Auch mit einzelnen kleineren Massnahmen wie der Einführung von Arbeitssequenzen ohne Unterbrechung oder gezielten Rückkehrgesprächen können Betriebe eine erste nachhaltige und positive Wirkung erzeugen.»
Forum BGM Zürich vernetzt über Veranstaltungen
Damit sich Betriebe vernetzen und ihr Know-how teilen und erweitern können, organisiert das Forum BGM Zürich mehrmals pro Jahr Erfahrungsaustauschtreffen. «Betriebe, die an einem ähnlichen Punkt stehen, kämpfen meist mit vergleichbaren Problemen. Sich zu unterstützen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen, kann Vieles vereinfachen und in Gang setzen», sagt Petra Keel. Auch Martin Hirzel, Präsident von Swissmem, betont: «Firmen brauchen gute Netzwerke, welche Unterstützung bieten. Das schliesst auch die betriebliche Gesundheitsförderung mit ein.»
An halbtägige Fokus- sowie an Online-Impulsveranstaltungen werden in Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten Megatrends wie «Gesundheit» und «New Work» aber auch ganz konkrete Themen wie beispielsweise «Sicherheit auf Baustellen» vorgestellt und diskutiert. «Im Kanton Zürich gibt es hervorragende Fachstellen zu gesundheitsrelevanten Themen. Mir ist es ein grosses Anliegen, dass wir diese einbeziehen und Synergien nutzen», sagt Keel.
BGM als lohnende Investition
Die Investition in ein betriebliches Gesundheitsmanagement lohnt sich. Unternehmen können mit gesundheitsfördernden Massnahmen ihre Attraktivität auf dem Arbeitsmarkt steigern und so im Wettbewerb um Fachkräfte mithalten. BGM erhöht die Zufriedenheit, die Motivation und die Leistung der Mitarbeitenden sowie deren Verbundenheit mit dem Unternehmen. Da mit einem gut implementierten BGM die Absenzen sinken und die Mitarbeitenden nach einer Krankheit in der Regel schneller wieder an den Arbeitsplatz zurückkehren, können Betriebe bis zu zwanzig Prozent der Absenzkosten sparen. «Gerade in turbulenten und unruhigen Zeiten lohnt es sich für Betriebe, Ressourcen in ein betriebliches Gesundheitsmanagement zu stecken. Denn gesunde und engagierte Mitarbeitende tragen wesentlich zum Unternehmenserfolg bei», betont Hans Strittmatter, Geschäftsleiter Arbeitgeber Zürich VZH.
Fratelli Matasci SA gewinnt Phoenix Award für langfristiges Unternehmertum
Am 5. Oktober 2021 erhielt die in Tenero ansässige Weinkellerei und Weinhandlung Fratelli Matasci SA den Phoenix Award 2021 für langfristiges Schweizer Unternehmertum. Die Auszeichnung kommt passend zum 100. Geburtstag von Fratelli Matasci in diesem Jahr.
Redaktion
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6. Oktober 2021
Übergabe des Phoenix Award 2021 an Fratelli Matasci SA, v.l.n.r: Giacomo Garaventa (Laudator), Mario Matasci, Elia Maran, Joel Pfister, Carla Kaufmann (Initiantin), Rene Spielmann (Jury-Mitglied). Foto: zVg
Der Phoenix Award für langfristiges Schweizer Unternehmertum wird nach seiner Premiere im Jahr 2020 zum zweiten Mal vergeben und ehrt Schweizer KMU, die mittels erfolgreicher Nachfolgeregelung den Fortbestand ihres Unternehmens seit einem Jahrhundert oder mehr meistern. Ihnen soll auf diese Weise die Sichtbarkeit und die «Bühne» gegeben werden, die sie verdienen.
Seit 100 oder mehr Jahren im Geschäft
KMU, die über so lange Zeit erfolgreich für den Erhalt ihrer Firma gesorgt haben, mussten bereits mehrere Krisen wie Weltkriege und Wirtschaftskrisen überwinden und sich wie der «Phoenix aus der Asche» neu erheben. Potenzielle Preisträger sind daher Schweizer KMU, die in diesem Jahr ihren hundertsten «Geburtstag» haben oder hundert Jahre im Schweizer Handelsregister eingetragen sind. Aus diesen Unternehmen ermitteln eine Fach-Jury und ein Jury-Beirat mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Unternehmertum und Medien in einem mehrstufigen Verfahren den Preisträger des Phoenix Award. Im Fokus der Bewertung stehen dabei die Innovations- und Disruptionsfähigkeit, die Teamleistung sowie der gesellschaftliche und volkswirtschaftliche Beitrag der Unternehmen.
Ins Leben gerufen wurde der Preis von der seit 2018 bestehenden Initiative Nachfolgebus.ch. Dabei handelt es sich um eine in dieser Form bisher einzigartige Informationskampagne für KMU-Unternehmer*innen rund um das Thema Unternehmensnachfolge. Seit ihrem Start erhält die Initiative Nachfolgebus.ch kantonale Unterstützung durch die Standortförderung im Amt für Wirtschaft und Arbeit des Kantons Zürich.
Fratelli Matasci SA leistet gesellschaftlichen und volkswirtschaftlichen Beitrag
Bei der Jury-Entscheidung für Fratelli Matasci fiel besonders ins Gewicht, dass das Unternehmen sowohl als Wegbereiter des Tessiner Merlots in die ganze Schweiz wie als wesentlicher Abnehmer der Tessiner Weinbauern und damit als Förderer für den Erhalt des Weinanbaus in den Tessiner Tälern eine wichtige Rolle spielt. Gleichzeitig sichert das Unternehmen damit Arbeitsplätze in der Wertschöpfungskette vom Anbau bis zum Handel. Darüber hinaus ist Fratelli Matasci in den Augen der Jury im besten Sinne ein typischer Vertreter des Tessiner Unternehmertums, der traditionelles und dabei in steter Weiterentwicklung begriffenes Weinhandwerk um einen kulturellen Beitrag erweitert und dem Weingenuss eine zusätzliche Note verleiht. Das alles getragen seit hundert Jahren von einer Familie, die heute in dritter und vierter Generation zusammenarbeitet.
«Als Pionier öffnete Fratelli Matasci dem Tessiner Merlot die Tore über die Kantonsgrenzen hinaus in die ganze Schweiz. Dank herzlicher Gastfreundschaft und Kreativität spannt sich der Bogen in der weiteren Entwicklung von der Rebe bis zur Kunst und das Unternehmen geht bis heute seinen ganz eigenen Weg. Zusammengehalten von einer emotional starken Familie ist Fratelli Matasci in der vierten Generation angekommen und bestens aufgestellt, um ein nächstes Jahrhundert Firmengeschichte zu schreiben. Dieser Beitrag ist sowohl aus gesellschaftlicher wie volkswirtschaftlicher Sicht ein Glücksfall für jede Region», resümiert Giacomo Garaventa das Urteil von Jury und Jury-Beirat in seiner Laudatio.
Gratulationen aus Politik und Wirtschaft
Mario Matasci, Mitglied der zweiten Generation des Familienunternehmens, nahm den Preis mit grosser Freude im Namen aller Familienmitglieder und der Mitarbeitenden entgegen. Die Preisträgerurkunde überreichte Carla Kaufmann, Initiatorin des Phoenix Award, zusammen mit Unternehmer, Nachfolgeexperte und Jury-Beiratsmitglied Giacomo Garaventa. Darüber hinaus überbrachten Christian Vitta, Regierungsrat und Direktor des Departements für Finanzen und Wirtschaft des Kantons Tessin, Graziano Crugnola, stellvertretender Bürgermeister von Tenero-Contra, sowie Vertreter*innen aus u.a. Weinbau, Tourismus und Kultur persönlich ihre Glückwünsche zu diesem Unternehmerpreis.
«Diese unerwartete Auszeichnung heute zu erhalten, rundet unser 100-jähriges Bestehen auf gelungene Weise ab. Sie würdigt den Erfolg unseres Unternehmens und somit unser aller gemeinsame Arbeit und Philosophie als Familienunternehmen. Gleichzeitig sehe ich in diesem Phoenix Award einen motivierenden Auftakt für die nächsten 100 Jahre», so die treffenden Worte von Mario Matasci, der den Preis entgegennimmt.
Am 30. September 2021 wurde im Zürcher Kongresshaus der Export Award 2021 vergeben. Aus drei Finalisten setzte sich schliesslich das Startup Nispera durch und durfte aus den Händen von Ruth Metzler-Arnold, Verwaltungsratspräsidentin von Switzerland Global Enterprise (S-GE) die Trophäe in Empfang nehmen.
Redaktion
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5. Oktober 2021
Preisverleihung Export Award 2021: v.l.n.r. Simone Wyss Fedele (S-GE), Andy Fischer (Medgate), Gianmarco Pizza (Nispera), Cedric Wilhelm (Penergetic), Ruth Metzler-Arnold (S-GE), Ralph Siegl (Experts for Leaders). (Foto: Nispera AG)
Das Zürcher Start-up Nispera wurde am 30. September mit dem Export Award 2021 von Switzerland Global Enterprise (S-GE) ausgezeichnet. Mit dem Export Award zeichnet die Exportförderungs-Organisation jedes Jahr ein Unternehmen aus, das erfolgreich im Ausland Fuss gefasst hat. Die Kandidaten und Gewinner der letzten Jahre zeigen exemplarisch, wie erfolgreich sich Schweizer KMU gegen zahlreiche Widerstände auf dem internationalen Parkett behaupten – durch Innovationskraft, Agilität und Cleverness. Unter den Bewerbern werden immer wieder «Hidden Champions» mit einem grossen Internationalisierungspotenzial entdeckt.
Export Award 2021 mit interessanten Finalisten
Das diesjährige Siegerunternehmen Nispera, ein Unternehmen, das intelligente Datenlösungen für die Überwachung von Anlagen, die erneuerbare Energie erzeugen, entwickelt, stand neben dem Basler Telemedizinanbieter Medgate und dem Thurgauer Familienunternehmen Penergetic International im Final. «Nispera hat der Jury überzeugend aufgezeigt, wie wichtig eine rasche Skalierbarkeit im umkämpften internationalen Energiemarkt ist», begründet Ralph Siegl den Entscheid. Er ist Präsident der ehrenamtlichen und unabhängigen Jury aus namhaften Persönlichkeiten der Schweizer Wirtschaft, Wissenschaft und Medienwelt. «Das Unternehmen plant das internationale Wachstum sorgfältig und setzt Prioritäten bewusst, um eine hohe Wirksamkeit bei neuen Markteintritten zu erzielen», sagt Siegl.
Starkes Wachstum im Ausland dank gezielter Planung
Gegründet im Jahr 2015, bietet Nispera Datenlösungen für erneuerbare Energieanlagen. Die Software-as-a-Service-Plattform (SaaS) des Zürcher Start-ups ist bereits in über 150 Windenergieanlagen, 250 Photovoltaik-Anlagen und 20 Wasserkraftwerken in über 25 Ländern im Einsatz. Von Anfang an setzte man auf Internationalisierung: Das 15-köpfige, internationale Team erzielt heute mehr als 80 % des Umsatzes im Ausland. Ziel ist nun die Erschliessung weiterer Märkte und die Steigerung des Umsatzes im Ausland auf 97 %. Zu diesem Zweck werden potenzielle Kunden vom Global Head of Sales identifiziert und vom Team bearbeitet. Vor der Corona-Pandemie nahm das Start-up zudem an relevanten Events in den Zielmärkten teil. Dank guter Reputation profitiert es heute stark von der Weiterempfehlung durch zufriedene Kunden.
Preisübergabe durch Ruth Metzler-Arnold
S-GE konnte die Finalisten für die Preisverleihung in diesem Jahr wieder persönlich im Kongresshaus Zürich empfangen. Die Feier fand im kleinen Rahmen physisch statt und wurde auch digital übertragen. Ruth Metzler-Arnold, Verwaltungsratspräsidentin von S-GE, hat die Trophäe an dem Sieger überreicht: «Ich gratuliere Nispera zu diesem Erfolg. Das Start-up zeichnet sich insbesondere durch seine Fähigkeit aus, sich in seine Kunden hineinzuversetzen und deren sich rasch ändernde Bedürfnisse in die eigene Arbeit einfliessen zu lassen.» Nispera darf nun das Label «Export Award» verwenden. Zusätzlich zur Trophäe erhält der Gewinner einen Gutschein für die Unterstützung im Exportgeschäft durch S-GE, etwa für einen neuen Markteintritt, sowie eine gratis Gold-Mitgliedschaft bei S-GE.
Sind Cloud-Lösungen das Business-Modell der Zukunft?
Obwohl das Phänomen der Digitalisierung mittlerweile kein Neues mehr ist, arbeiten viele Unternehmen auch heute noch häufig mit altbewährten und oftmals überholten IT-Lösungen. Mit der Einführung von Cloud-Lösungen oder auch dem Umstieg von komplexen »On-Premise« Produkten, können Betriebe langwierige und ressourcenaufwendige Beschaffungsprozesse innerhalb kürzester Zeit optimieren. Ein Experte erläutert die Gründe, die in der heutigen Berufswelt für Cloud-Lösungen sprechen.
Redaktion
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1. Oktober 2021
Cloud-Lösungen: Billig, sicher und schnell? (Bild: Pixabay.com)
Standardisierte Prozesse, maximale Effizienz und geringere Kosten – die Gründe für die Implementierung von Cloud-Lösungen in der Beschaffung sind vielfältig. In vielen Unternehmen wird allerdings nach wie vor mit überholten oder gar analogen Abläufen gearbeitet. Patrick Sommer, Head of Consulting bei CNT Management Consulting in Zürich, ist sich der gegenwärtigen Situation bewusst: »Viele Unternehmen sind weiterhin zögerlich, wenn es um Digitalisierungsthemen geht. Fehlende Entscheidungsbereitschaft und Zielstrebigkeit sorgen dafür, dass nach wie vor viel mit altbewährten Geschäftsmodellen gearbeitet wird.« Die Bereitschaft, etwas zu ändern, existiere allerdings durchaus. Sehr häufig besteht der Wunsch, die firmeninternen individuellen Prozesse zu überarbeiten. Dem entgegnet der Experte mit Cloud-Lösungen: »Die Cloud hat den Vorteil, auf standardisierten Prozessen aufzubauen, die allesamt auf Basis von ‚Best Practice‘ entwickelt wurden.« Speziell in Zeiten der Corona-Pandemie haben viele Firmen die Wichtigkeit von digitalen Lösungen erkannt und nutzen freie Ressourcen dazu, IT-Projekte umzusetzen. Da Einkaufsprozesse nicht nur in allen Branchen notwendig sind, sondern zu 90 Prozent überall gleich ablaufen, empfehlen sich Cloud-Lösungen für Unternehmen aus allen Bereichen.
Von altbewährt zu vollständig automatisiert
Firmen, die Geschäftsbereiche bereits digitalisiert haben, benötigen für einen Umstieg von älteren »On-Premise« auf Cloud-Lösungen zwar im Normalfall lediglich 12 Wochen, vielen Kunden geht das allerdings gar zu schnell. Häufig wird die Implementierung dann auf knappe sechs Monate ausgedehnt, dafür funktioniert die Cloud dann vollumfänglich ab Tag eins. Das bedeutet beispielsweise, dass zeitaufwendige interne Betriebsabläufe zentral über ein digitales Interface gesteuert oder automatisiert werden. Ein Maschinenpark kann ab diesem Zeitpunkt mobil in einem einzigen Programm verwaltet werden, in dem man Auf- und Ausgaben stets im Blick hat. Und der Einkaufsprozess erfolgt vollständig papierfrei. »Durch die Anwendung der Cloud wird die gesamte Beschaffungskette digitalisiert und automatisiert, wodurch fehleranfällige und unauffindbare Papierverträge der Vergangenheit angehören«, erklärt Sommer. Das bedeutet, vom Sourcing über das Lieferanten- und Vertragsmanagement, Bestellungen, bis zur Rechnungs- und Zahlungsabwicklung läuft alles vollständig digital. Vorteile: die Einhaltung betrieblicher, vertraglicher und gesetzlicher Vorschriften kann einfacher sichergestellt werden und Mitarbeiter fällen Kaufentscheidungen auf Grundlage der Vorgaben des Unternehmens. Sämtliche Beschaffungsrichtlinien werden dabei automatisch eingehalten.
Patrick Sommer, Head of Consulting bei CNT Management Consulting in Zürich. (Bild: zVg)
Frühzeitige Integration von Lieferanten
Trotz der zahlreichen Vorteile ist bei vielen Unternehmen die Unentschlossenheit bezüglich Cloud-Lösungen weiterhin gross. Die hohe Flexibilität und die uneingeschränkte Kontrolle über das System wird bei bewährten »On-Premise« Lösungen geschätzt. Auch die Zusammenarbeit mit den Lieferanten spielt eine Rolle. »Bei Cloud-Lösungen müssen auch die Lieferanten mitspielen, sich im Programm anmelden und ihre Produkte dort angeben. Schwierig wird es dann, wenn der jeweilige Lieferant selbst noch nicht im digitalen Zeitalter angekommen ist«, beschreibt Sommer. Deswegen empfiehlt es sich, die Lieferanten mithilfe von Kommunikationsmitteln wie Newslettern, Schulungen oder Handbüchern frühzeitig abzuholen und somit in den Prozess zu integrieren.
Cloud-Lösungen: Die richtige Software ist nur der erste Schritt
Oftmals herrscht bei Unternehmen der Irrglaube, mit der Entscheidung für »On-Premise« oder Cloud-Lösungen bereits den Digitalisierungsprozess bewältigt zu haben. Dies sei zwar ein wichtiger Bestandteil der Transformation, aber bei weitem noch nicht das Ende: »Um die digitale Implementierung erfolgreich zu gestalten, müssen alle unternehmensspezifischen Massnahmen sowie deren Umfang in die Kosten-Nutzen-Rechnung miteinfliessen«, hebt Sommer hervor. Es sei schlichtweg schwierig, Roadmaps und KPIs für etwas zu erstellen, von dem man selbst nur über eingeschränktes Wissen verfügt. »Individuelle Massnahmen lassen sich viel einfacher festlegen, wenn die Optimierungspotenziale korrekt beziffert sind«, betont der Experte. Wer seine Prozesse hinterfragt, habe bereits vieles richtig gemacht.
Wieder so viele Stelleninserate wie vor der Corona-Pandemie
Die Zahl der Stelleninserate erreicht im 3. Quartal 2021 zum ersten Mal wieder Vor-Corona-Niveau. Vor allem Gastgewerbe- und Hotellerieberufe erholten sich im Sommerhalbjahr 2021 deutlich.
Redaktion
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30. September 2021
Die Zahl der Stelleninserate erreicht wieder Vor-Corona-Niveau, nicht aber in der Hotellerie- und Gastrobranche, auch wenn dort eine deutliche Erholung festzustellen ist. (Grafik: Adecco Group)
Das 3. Quartal 2021 zeigt einen deutlichen Anstieg an Stelleninseraten: Der Swiss Job Market Index liegt 9% über dem Vorquartal und gegenüber dem Vorjahr beträgt die Zunahme sogar 28%: „Unternehmen setzen den positiven Trend in ihrer Personalsuche im Vergleich zum Corona-Jahr 2020 fort und der Adecco Job Index erreicht im 3. Quartal 2021 erstmals Vor-Pandemiekrisen-Level, was für eine eindeutige Erholung spricht.“, erläutert Anna von Ow vom Stellenmarkt-Monitor Schweiz.
Vielversprechende Entwicklung im Gastgewerbe
„Das Gastgewerbe hat bereits im 2. Quartal 2021 einen Aufschwung erlebt. Auch die Zahl der Logiernächte in der Hotellerie legte deutlich zu. Im 3. Quartal 2021 sind für die stark gebeutelten Berufe von Gastronomie und Hotellerie seit einem halben Jahr wieder viel mehr Stellen ausgeschrieben. Und auch wenn hier das Vor-Corona-Level noch nicht wieder gänzlich erreicht ist, hat die Branche aktuell mit grossen Rekrutierungsschwierigkeiten zu kämpfen. Viele Mitarbeitende im Gastrobereich haben während der Corona-Pandemie Jobs in anderen Branchen gefunden und haben nun deutlich höhere Erwartungen bezüglich Arbeitszeit und -ort“, führt Monica Dell‘Anna, Chefin der Adecco Gruppe Schweiz aus.
Erst hart getroffen, nun geht es wieder aufwärts
Die Restaurants und Hotelleriebetriebe mussten schweizweit zweimal gänzlich ihre Türen schliessen und durften zwischenzeitlich bis und mit dem 1. Quartal 2021 lediglich unter eingeschränktem Betrieb wieder öffnen. Folglich zeigt der Vor-Corona-Vergleich: Die Berufe von Gastronomie und Hotellerie erlitten 2021 verglichen mit dem Vor-Corona-Jahr 2019 Einbussen in der Zahl ausgeschriebener Stellen (-36%). Allerdings unterschied sich deren Grössenordnung zwischen verschiedenen Berufen: Die Stelleninserate für MitarbeiterInnen Réception sowie Portiers und Portierinnen nahmen 2021 mit -52% am stärksten ab, gefolgt von Inseraten für HilfsmitarbeiterInnen in Küche, Service, Wäsche und Reinigung und andere Berufsleute des Gastgewerbes mit -46%, Restaurations- und Hotelfachmänner und -frauen mit -43% sowie KöchInnen mit -24%. Am glimpflichsten kamen mit einem Rückgang von -19% die Geschäftsleitungen und andere Leitungspositionen in Gastro- und Hotelleriebetrieben davon.
Erholung im Gastgewerbe und in der Hotellerie bemerkbar
Im Zuge der Öffnungsschritte und Lockerungen der Corona-Massnahmen und mit dem Wegfallen der Personenbeschränkungen im Juni 2021 bekam die Branche wieder Antrieb. Die jüngsten Entwicklungen der Stellenanzeigen für Berufe von Hotellerie und Gastronomie bestätigen dies: Übers Sommerhalbjahr 2021 hat die Zahl der Stelleninserate wieder stark zugenommen im Vergleich zum vorangehenden Winterhalbjahr, welches geprägt war durch den Lockdown um die Weihnachts- und Neujahrszeit herum sowie die Einschränkungen im Frühjahr 2021.
„Auch haben die Betriebe von Gastronomie und Beherbergung in dieser Zeit viele meldepflichtige Stellen bei den RAV/Jobroom gemeldet und die Zahl der registrierten Arbeitslosen ist über die Sommermonate wieder deutlich gesunken. Wir von Adecco konnten im Bereich Hotel und Gaststättengewerbe einen deutlichen Anstieg der Mandate in diesem Zeitraum verzeichnen, insbesondere in der Sommerperiode Juni, Juli, August. In diesem Zeitraum ist die Zahl der Mandate um 61,8 % gestiegen“, erläutert Monica Dell’Anna.
Stelleninserate in Gastgewerbe und Hotellerie: noch nicht auf Vor-Corona-Niveau
Trotz der Zunahme der Stelleninserate in Gastgewerbe und Hotellerie zeigen die Zahlen, dass der im Winterhalbjahr 2019/2020 verzeichnete Höchstwert von 139 Punkten noch nicht erreicht ist.
„Das Vor-Corona-Level des Index für Gastro- und Hotellerieberufe wies kurz vor Mitte März 2020 seinen Höchstwert auf, so dass es wohl noch etwas dauern wird, bis der Stellenmarkt der Gastro- und Hotellerieberufe diesen Wert erreichen kann. Der Index der Stellenausschreibungen für diese Berufe liegt im Sommerhalbjahr 2021 14% tiefer als im Vor-Corona-Sommerhalbjahr 2019“, ergänzt Anna von Ow vom Stellenmarkt-Monitor Schweiz.