So frustrieren Sie Ihre Mitmenschen

Menschen können andere Menschen frustrieren, auch wenn sie dies oft nicht merken. Oft stecken jahrzehntealte Verhaltensmuster dahinter. Ein neuer Erfolgs-Impuls zeigt, wie sich anhand von drei Stellhebeln der positive Einfluss verstärken lässt.

Ein Gesichtsausdruck, der Bände spricht: Oft frustrieren Führungskräfte ihre Mitarbeitenden, ohne dass böser Wille dahinter steckt. (Bild: Pixabay.com)

Es wäre durchaus einen Vorsatz für dieses Jahr wert gewesen: andere weniger frustrieren! Gerade wenn Sie eine Führungsperson sind! Das mag zwar ein wenig negativ daherkommen, ist aber positiv gemeint. Denn wir alle frustrieren andere – und zwar oft, ohne es zu merken. Das äussert sich dann daran, dass andere uns aus dem Weg gehen, uns nicht richtig zuhören, Dinge anders erledigen, als wir uns das vorstellen, und so weiter. Sie verhalten sich übrigens genauso, wenn Sie durch andere frustriert werden.

Dieses Thema ist genauso in Ihrer Familie relevant (oder haben Sie noch nie Ihre Teenager frustriert, falls Sie welche haben?), als auch natürlich für Ihr Leadership im professionellen Umfeld. Für die Puristen der Psychologie hier noch eine Klarstellung: Sie können andere nicht direkt frustrieren, aber sehr darauf hinwirken, dass diese frustriert sind. Wie auch immer, die entscheidende Frage bleibt:

Wie können Sie andere weniger frustrieren und dadurch Ihren positiven Einfluss verstärken? Hier sind drei oft übersehene Hebel:

  1. Immer noch etwas besser wissen.
    Wissen Sie eigentlich, wie frustrierend es für andere ist, wenn Sie immer noch etwas zu deren Ideen und deren Ergebnissen hinzufügen und etwas besser wissen? Sie denken, dass ist Ihre Aufgabe als Führungsperson? Nein, das ist leider ein Holzweg: jedesmal, wenn Sie jemanden verbessern, haben Sie es vielleicht 10% besser gemacht, aber gleichzeitig 50% des Commitments der Person verloren. Mein Tipp: Seien Sie sich sehr bewusst, wo eine Verbesserung wirklich nötig ist und wo nicht. Und dann lassen Sie es einfach sein.
  2. Auf Fragen direkt antworten.
    Das ist auch so etwas, woran die meisten nicht denken. Denn jedesmal, wenn Sie auf Ihnen gestellte Fragen direkt antworten, nehmen Sie der anderen Person die Möglichkeit, selbst auf die beste Lösung zu kommen. Auf die Dauer ist das äusserst frustrierend. Was sollten Sie stattdessen tun? Ganz einfach, offene und motivierende Gegenfragen stellen, die die andere Person selbst zu einer Lösung führen. Geht das immer? Nein, natürlich nicht. Aber öfter, als Sie denken!
  3. Zu viel Toleranz.
    Das mag für Sie genauso überraschend sein, wie die beiden vorhergehenden Punkte. Dabei kann es sehr frustrierend für andere sein, wenn Sie keine „klare Kante“ zeigen, sondern immer wieder Ausnahmen von den Ansprüchen an die Verhaltensweisen tolerieren. Der Grund: man weiss dann nicht, woran man ist. Das ist frustrierend.

Wenn Sie jetzt denken, puh, da muss ich mich aber ganz schön umgewöhnen in meinem Verhalten, dann sind Sie nicht allein. Das ist tatsächlich äusserst schwierig, weil Sie ja gegen oft jahrzehntelange Verhaltensmuster angehen.

Aber es geht. Starten Sie doch einfach jeden Tag mit einer kleinen Verbesserung.

Zum Autor:
Volkmar Völzke ist Erfolgs-Maximierer. Buchautor. Berater. Coach. Speaker. www.volkmarvoelzke.ch

Bergbau: Minenstandorte kümmern sich immer noch zu wenig um die Umwelt

Der aktuelle Responsible Mining Index (RMI) zeigt auf, dass Minenstandorte sich immer noch zu wenig um Umwelt, Soziales und um verantwortungsvolle Unternehmensführung (Environment, Social, Governance, kurz: ESG) kümmern. Doch es gibt auch Lichtblicke, wie verantwortungsvoller Bergbau zur Norm werden kann.

Bezüglich Massnahmen in den Bereichen Umwelt, Soziales und verantwortungsvoller Unternehmensführung haben Minenstandorte nach wie vor viel Nachholbedarf. (Bild: Pixabay.com)

In ihrer jüngsten Bewertung von 40 Unternehmen und 250 Minenstandorten stellt die Responsible Mining Foundation (RMF) eine auffällige Diskrepanz zwischen den Verpflichtungen der Unternehmen und den Massnahmen der Minenstandorte in Bezug auf wichtige ESG-Themen fest. Selbstverpflichtungen sind heute gang und gäbe, doch grundlegende Massnahmen an den Minenstandorten – wie die Information und Einbeziehung von Gemeinden und Arbeitern, z. B. in Bezug auf Sicherheitsfragen oder Umweltauswirkungen – sind nur selten zu beobachten. Gemäss dem RMI-Report von 2022 erreichen etwa 94 % der Minenstandorte bei den fünfzehn bewerteten grundlegenden ESG-Themen im Durchschnitt weniger als 20 %. Das Risiko für Schäden ist an Minenstandorten bekanntlich sehr hoch; von da her gesehen sollte von den Bergbau-Unternehmen erwartet werden, dass sie jene schützen, die diesen Risiken am stärksten ausgesetzt sind. Und ohne den Nachweis, dass die Verpflichtungen und Protokolle der Unternehmen auf der Ebene der Minenstandorte umgesetzt werden, wird die Glaubwürdigkeit dieser Massnahmen begrenzt sein. Die Forderung der Autoren des RMI ist denn auch klar: «In einer Zeit, in der viele Unternehmen Rekordgewinne und ehrgeizige Pläne zu technischen Themen wie Emissionsreduzierungen oder Effizienzsteigerungen ankündigen, besteht dringender Bedarf an einem ähnlichen Mass an Bemühungen und Führungsstärke, um verantwortungsvolle Praktiken in allen Unternehmensbereichen zu gewährleisten.»

Minenstandorte bleiben hinter den Unternehmensstandards zurück

Die überwiegende Mehrheit der 250 bewerteten Minenstandorte in 53 Ländern kann nicht nachweisen, dass sie die Standortgemeinden und Arbeitnehmer über wichtige ESG-Risikofaktoren informieren und einbeziehen, obwohl viele Unternehmen diese grundlegenden Massnahmen von ihren Minenstandorten verlangen. Die meisten Unternehmen weisen beispielsweise eine Anzahl Unternehmensprotokolle für ihre Betriebe auf, um sich mit anderen Wassernutzern über die Wasserbewirtschaftung und mit Arbeitnehmervertretern über Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz auszutauschen. Doch nur eine Minderheit der 250 bewerteten Minenstandorte kann nachweisen, dass sie diese Anforderungen auch umgesetzt haben. Hélène Piaget, Geschäftsführerin von RMF, sagt: «Wir haben in vielen Bereichen Beispiele für eine gute Unternehmenspraxis gesehen – die Unternehmen beweisen, dass es möglich ist. Was wir brauchen, ist eine viel schnellere Übernahme dieser Best Practices, damit die Industrie, insbesondere auf der Ebene der Minenstandorte, Schaden verhindern, Risiken begrenzen und Vertrauen aufbauen kann.»

Einige Unternehmen und Minenstandorte holen auf

Der Bericht hält aber auch fest: Obwohl die Ergebnisse zur Unternehmenspolitik und -praxis in vielen Bereichen nach wie vor niedrig sind, sei es insgesamt erfreulich, dass sich die Unternehmen gegenüber der letzten Bewertung im Jahr 2020 um durchschnittlich 11 % verbessert hätten. Hinter diesem Durchschnittswert würden sich jedoch nach wie vor erhebliche Unterschiede zwischen Unternehmen an den entgegengesetzten Enden des Leistungsspektrums verstecken. Die Unternehmen der ersten Stufe – d. h. diejenigen mit den besten Gesamtergebnissen – weisen nur eine durchschnittliche Verbesserung ihrer Ergebnisse um 8 % auf. Dies steht im Gegensatz zu der durchschnittlichen Verbesserung von 41 % bei den Unternehmen der dritten Stufe, die beginnen, aufzuholen, indem sie Strategien und Praktiken für eine Reihe von ESG-Themen einführen und gleichzeitig ihre Transparenz erhöhen.

Sichtbare Verbesserungen bei einigen Minenstandorten bezüglich ihrer ESG-Massnahmen im Vergleich von 2020 und 2022. (Grafik: RMF)

Verantwortungsvoller Bergbau muss zur Norm werden

Der RMI-Bericht 2022 stellt fest, dass formelle ESG-Verpflichtungen immer mehr zur Norm werden. Es liege eindeutig im Bereich des Möglichen jedes Unternehmens, die Erwartungen der Gesellschaft an ESG-Verpflichtungen zu erfüllen. Doch bei der Umsetzung und Leistungsverfolgung hapert es noch. Wenn es den Unternehmen mit ESG und Nachhaltigkeit ernst ist, muss die Unternehmensführung dafür sorgen, dass diese Abteilungen über ein ausreichendes Budget, ausreichend Personal, eine entsprechende Vertretung und Respekt innerhalb der Organisation verfügen.

Es gibt viel Spielraum für Unternehmen, ihre verantwortungsvollen Strategien und Praktiken zu verbessern, indem sie die guten Beispiele ihrer Kollegen übernehmen, die in dem Bericht als führende Praktiken hervorgehoben werden. Da die Energiewende die Nachfrage nach Mineralien und Metallen weiter steigern wird, ist es für die Unternehmen wichtiger denn je, ihre kontinuierlichen Verbesserungsbemühungen zu beschleunigen und den verantwortungsvollen Bergbau zur Norm zu erklären.

Quelle: Responsible Mining Foundation

Gutes Geschäftsklima bei MEM-KMU

Nach einem starken vierten Quartal 2021 hat der Swissmechanic-Geschäftsklima-Index im Januar 2022 einen neuen Höchststand erreicht. Die konjunkturellen Jahresaussichten werden von den KMU der MEM-Branche insgesamt gut beurteilt.

Die KMU der MEM-Branche vermelden ein gutes Geschäftsklima. Wie lange wird die positive Stimmung noch anhalten? (Grafik: Swissmechanic)

Die KMU der MEM-Branche vermelden ein gutes Geschäftsklima. Das hohe Tempo bei den Auftragseingängen und Umsätzen habe sich bei den Unternehmen im vierten Quartal 2021 fortgesetzt, teilt der Branchenverband Swissmechanic nach der jüngsten Quartalsbefragung mit. Rund zwei Drittel der befragten Unternehmen verzeichneten im Vergleich zum Vorjahresquartal höhere Auftragseingänge, 69 Prozent konnten ihre Umsätze steigern, und die Hälfte der Betriebe erzielte bessere Margen.

Die Exportzahlen bestätigen diesen positiven Trend, auch wenn die Spitzenwerte aus dem Sommer­halbjahr 2021 nicht erreicht wurden. Die Kapazitätsauslastung ist hoch und liegt mit 94 Prozent über dem Wert von vor der Corona-Krise. Der Aufschwung ist nach längerer Durststrecke auch im Arbeits­markt angekommen; der Trend zum Personalaufbau hält gemäss der Umfrage zu Jahresbeginn an.

Weiterhin gutes Geschäftsklima für 2022 erwartet

Der Swissmechanic-Geschäftsklima-Index lag im Januar 2022 das dritte Mal in Folge im positiven Bereich und hat einen neuen Höchststand erreicht. «Rund 80 Prozent der befragten KMU beurteilten das Geschäftsklima als positiv. Das sind mehr Betriebe als noch im Oktober 2021. Auf anhaltend hohem Niveau geblieben sind auch die Auftragsbestände», sagt Jürg Marti, Direktor Swissmechanic Schweiz.

Die angespannten Lieferketten seien aber nach wie vor ein Bremsklotz für die Dynamik und stünden für 62 Prozent der Betriebe zuoberst auf der Liste der grössten Herausforderungen, so die Einschätzung von Swissmechanic. Je nach Pandemie­verlauf könnte sich das Problem aufgrund der Zero-Covid-Politik von China vorübergehend sogar nochmals verschärfen. Zunehmend Kopfschmerzen bereiten würden den KMU neben der Lieferketten­problematik auch der Arbeitskräftemangel und die Wechselkursentwicklung.

Für eine sichere und klimaneutrale Energieversorgung der Schweiz

Trotz Lieferkettenproblemen, Fachkräftemangel und starkem Schweizerfranken blickt die MEM-Branche zuversichtlich in die Zukunft. Aber wie lange noch? Aus Sicht von Swissmechanic Schweiz gefährdet die sich abzeichnende Strommangellage die Versorgungssicherheit in der Schweiz. Eine bedarfsgerechte und zuverlässige Stromversorgung zu jeder Jahreszeit und zu konkurrenzfähigen Preisen sei jedoch ein zentraler Wettbewerbsfaktor für den Werkplatz Schweiz. Die bereits jetzt stark steigenden Strompreise würden die gesamte Produktions- und Lieferkette belasten und die Inflation nach oben treiben, befürchtet der Branchenverband.

Falsch wäre deshalb das Abstellen auf Importstrom: «Wir brauchen Produktionskapazitäten im Inland. Gas­kraftwerke sind aber nicht mit dem Klimaschutz zu vereinbaren; wir brauchen Alternativen», schreibt Swissmechanic per Medienmitteilung. Deshalb fordert der Verband eine technologieoffene Energiepolitik, die sich auch der Kernkraft nicht verschliesst und die Voraussetzungen schafft, Kernkraftwerke der neuen Generation zuzulassen.

In der ganzen Klima- und Energiediskussion sei die MEM-Industrie ein wichtiger Teil der Lösung, heisst es weiter. Um diese Schlüsselrolle wahrzunehmen, benötige sie ein der Forschung, Entwicklung und Innovation förderliches wirtschaftspolitisches Umfeld. Deshalb setze sich Swissmechanic für den Abbau von regulatorischen und bürokratischen Barrieren und für attraktive Rahmenbedingungen für den Werk­platz Schweiz ein.

Quelle: Swissmechanic

Kunststoff- und Kautschukbranche macht sich stark für Nachhaltigkeit und Klimaschutz

Vom 19. bis 26. Oktober 2022 findet in Düsseldorf die "K", die Welt-Leitmesse der Kunststoff- und Kautschukbranche, statt. Im Vorfeld bekennt sich die Branche aktiv zu den Themen Klimaschutz, Kreislaufwirtschaft und Digitalisierung.

An der K 2022, der Welt-Leitmesse der Kunststoff- und Kautschukbranche, stehen vom 19. bis 26. Oktober 2022 in Düsseldorf als Leitthemen die Nachhaltigkeit, der Klimaschutz und die Digitalisierung im Fokus. (Foto: Messe Düsseldorf, Constanze Tillmann)

Zum Auftakt des Jahres 2022 demonstriert die globale Kunststoff- und Kautschukbranche Einigkeit und setzt auf die K in Düsseldorf als weltweit wichtigster Treffpunkt und Leistungsschau der gesamten Branche. Man wolle gemeinsam mit den Besuchern aktiv die Weichen für die Zukunft zu stellen. Und diese würden eindeutig in Richtung Klimaschutz, Kreislaufwirtschaft  und Digitalisierung führen. Entsprechend lauten denn auch die drei Leitthemen der K 2022, heisst es in einer Mitteilung an die Medien.

Starke europäische Kunststoff- und Kautschukbranche

Der offene Austausch und Dialog zu lösungsorientierten Innovationen und nachhaltigen Entwicklungen über Landesgrenzen und Kontinente hinweg werde auch im Fokus der diesjährigen K in Düsseldorf stehen, heisst es weiter. Nirgendwo sonst sei die Kunststoff- und Kautschukbranche mit einer derart hohen Internationalität an einem Ort versammelt und habe somit die idealen Voraussetzungen, um intensiv globales Networking zu betreiben und gemeinsam Projekte voranbringen.

Besonders stark werden in diesem Jahr erneut die Anbieter aus Europa, vor allem aus Deutschland, Italien, Österreich, der Türkei, den Niederlanden, der Schweiz und Frankreich vertreten sein, aber auch aus den USA. Gleichzeitig spiegelt die K die Veränderungen im Weltmarkt deutlich wider: Die Anzahl und die Präsentationsfläche der Unternehmen aus Asien sind seit einigen Jahren auf konstant hohem Niveau. Starke Auftritte werden vor allem von Ausstellern aus China, Taiwan, Indien, Südkorea und Japan erwartet.

Die rund 3.000 Aussteller aus 61 Ländern werden das gesamte Düsseldorfer Messegelände belegen. Die Ausstellerdatenbank der K 2022 ist unter www.k-online.com/1410 abrufbar.

Diverse Informationsgefässe im Vorfeld der Messe

Interessierte können sich schon jetzt auf die Messe einstimmen. So liefert etwa der K-Talk, ein digitaler Live-Talk in englischer Sprache, einmal im Monat spannende Diskussionsrunden mit wechselnden internationalen Teilnehmern zu unterschiedlichen Schwerpunkten. Immer im Fokus sind dabei die drei Leitthemen Klimaschutz, Kreislaufwirtschaft und Digitalisierung. Der erste K-Talk, der bereits am 20. Januar unter dem Motto „Climate protection and plastics – do they go together?“ stattfand, ist auch jetzt noch, wie alle folgenden K-Talks, on-demand abrufbar. Der K-Talk im Februar steht ganz im Zeichen von Kunststoff in der Medizin, während sich die Diskussion im März dem Maschinenbau widmet. Darüber hinaus richtet sich das Onlinemagazin K-MAG an alle mit der K verbundenen Branchen und liefert rund ums Jahr Fakten, Nachrichten, Stories und Trends aus der internationalen Kunststoff- und Kautschukbranche in Deutsch und Englisch. Und mit K-monthly steht ein neuer Newsletter zur Verfügung, der monatlich nicht nur die interessantesten News und Stories aus den K-MAG via E-Mail liefert, sondern auch aktuelle Informationen rund um die K in Düsseldorf und zu den internationalen Fachmessen der K-Global Gate Produktfamilie. Die Anmeldung ist über die K-Homepage oder das K-MAG möglich. Und nicht zuletzt: Der Ticketshop für die K 2022 startet im April 2022.

Lohnerhöhungen 2022: Swisscom und die Sozialpartner einigen sich

Swisscom erhöht die Löhne 2022 um 0,9%. Dies ist das Ergebnis der Lohnverhandlungen zwischen Swisscom und ihren Sozialpartnern, der Gewerkschaft syndicom und dem Personalverband transfair.

Die meisten der Swisscom-Mitarbeitenden dürfen 2022 Lohnerhöhungen von im Schnitt 0,9 Prozent erwarten. (Bild: Swisscom)

Die Mitarbeitenden des Telekom-Dienstleisters Swisscom dürfen sich über Lohnerhöhungen freuen. Die Lohnerhöhung von 0,9% kommt ab 1. April 2022 den rund 10’000 Mitarbeitenden von Swisscom zugute, die dem Gesamtarbeitsvertrag unterstehen. Um der Teuerung Rechnung zu tragen, erhalten die meisten Mitarbeitenden generell mehr Lohn. Die Lohnerhöhungen fallen je nach Lage im Lohnband unterschiedlich hoch aus. Für Mitarbeitende, deren Lohn über dem Lohnband liegt, ist keine Lohnerhöhung vorgesehen.

Über diese Lohnerhöhungen haben sich die Swisscom und die Sozialpartner einigen können. «Die Swisscom-Mitarbeitenden haben 2021 in einem herausfordernden Umfeld grosses Engagement für unsere Kundinnen und Kunden und für Swisscom gezeigt. Wir haben sehr gute Ergebnisse erzielt. Mit dem diesjährigen Lohnabschluss bedanken wir uns herzlich dafür. Es ist uns wichtig, als gute Arbeitgeberin neben attraktiven Nebenleistungen auch marktgerechte Löhne zu bezahlen. In diesem Sinne freue ich mich über die erzielte Einigung mit den Sozialpartnern», sagt dazu Klementina Pejic, CPO von Swisscom. Daniel Hügli, Leiter Sektor ICT syndicom kommentiert die Einigung wie folgt: «Die Mitarbeitenden haben auch im 2021 massgeblich zu einer leistungsstarken Infrastruktur und hoher Dienstleistungsqualität im Rahmen des Service public beigetragen. Das Verhandlungsergebnis trägt diesem Umstand Rechnung.» Und Robert Métrailler, Branchenleiter Communication des Sozialpartners transfair ergänzt: «Für transfair war es wichtig, die gestiegene Teuerung, das solide Finanzergebnis von Swisscom und vor allem den ausserordentlichen Einsatz des Personals in einem äusserst schwierigen Arbeitsumfeld zu berücksichtigen. Diese Aspekte haben zu einem sehr positiven Gehaltsergebnis beigetragen.»

Quelle: Swisscom

CM Informatik AG übernimmt die BrainCONNECT AG

Die Inhaberin der BrainCONNECT AG hat sich entschieden, ihr Geschäft an die CM Informatik AG (CMI) zu veräussern. BrainCONNECT ist langjährige Marktbegleiterin von CMI und bietet eine Geschäftsverwal-tungslösung (GEVER) auf Gemeindeebene an.

Silvia Stäubli (Geschäftsführerin BrainCONNECT AG), Stefan Bosshard (CEO CM Informatik AG). (Bild: zVg)

CM Informatik AG (CMI) übernimmt per 1. März 2022 die Geschäftstätigkeit ihrer langjährigen Marktbegleiterin, die bisher zur Graphax AG gehört hat. Durch diese Übernahme der Geschäftstätigkeit von BrainCONNECT konsolidiert CMI die marktführende Rolle auf dem Schweizer Softwaremarkt für Gemeinden und begleitet ihre Kunden in eine sichere und nachhaltige Zukunft. Die übernommene Softwarelösung «BrainCONNECT GEVER» ist mit den von CM Informatik  angebotenen Lösungen im GEVER-Bereich nahezu identisch. Deshalb sei die CMI Lösungsplattform für die neu gewonnenen Kunden die bestmögliche Nachfolgesoftware und bietet gleichzeitig eine Fülle an zusätzlichen Fachlösungen und Modulen, heisst es dazu. Per 28. Februar 2022 stellt die BrainCONNECT AG ihre Geschäftstätigkeit ein. Das BrainCONNECT-System läuft aber wie gewohnt weiter und der Support ist nahtlos sichergestellt. Die bestehenden Kundenverträge werden unverändert fortgeführt. «Wir sind sicher, mit der Übergabe des Geschäfts an CMI den richtigen und optimalen Schritt unternommen zu haben, um sowohl Kunden als auch Mitarbeitenden eine solide Perspektive für die Zukunft anzubieten», kommentiert Silvia Stäubli, Geschäftsführerin der BrainCONNECT AG diesen Schritt. Die Softwarelösung «BrainCONNECT GEVER Standard» ist eine cloudbasierte GEVER-Lösung mit Fachapplikationen (Vertrags- und Sitzungsmanagement) und Schnittstellen zu Umsystemen. 2015 wurde die Firma an die Graphax AG in Dietikon ZH, verkauft.

Quellen: cmiag.ch, brainconnect.ch, graphax.ch

Umfrage zu Business Transformationen in der Schweiz

Business Transformationen beschäftigen derzeit viele Unternehmen - unabhängig davon, ob KMU oder Grossbetrieb. Doch wie geht man mit Veränderungen um? Wie sorgt man dafür, dass Business Transformationen nicht scheitern? Mit Hilfe einer Umfrage will ein Forschungsprojekt der Hochschule Luzern dies herausfinden.

Business Transformationen sind ein Thema der Stunde. Doch wie veränderungsfähig sind Unternehmen überhaupt? Ein Forschungsprojekt der Hochschule Luzern Wirtschaft will dies mittels Umfrage herausfinden. (Bild: Pixabay.com)

In den Wirtschaftsnachrichten wird fast täglich von Unternehmenstransformationen berichtet. Aktuell ist die Digitale Transformation in aller Munde. Aber auch andere Megatrends wie Klimawandel, demografischer und sozialer Wandel oder rasante Urbanisierung verlangen von Unternehmen ein zum Teil radikales Verändern der bisherigen Geschäftsabläufe und -modelle. Ebenso Firmenübernahmen oder ein Generationenwechsel in der Geschäftsleitung können der Auslöser für weitreichende Umbrüche des Unternehmens sein.

Viele Business Transformationen scheitern

In internationalen Studien wird davon berichtet, dass über 70% solcher Business Transformationen scheitern. Wie stark Unternehmen in der Schweiz von solchen Business Transformationen betroffen sind und vor allem wie erfolgreich sie diese vollziehen, ist aber nur unzureichend bekannt. Genau dies untersucht die HSLU Wirtschaft nun näher zusammen mit der Schweizer Gesellschaft für Organisationsentwicklung und Management SGO. Im Rahmen einer Umfrage werden Unternehmen in der Schweiz gebeten, eine Eigeneinschätzung vorzunehmen, wie gut sie für solche Business Transformationen vorbereitet sind, die eigentliche Transformation zum Erfolg führen und auf welche kritischen Transformationskompetenzen sie dabei zurückgreifen können.

Faktoren, die erfüllt sein müssen

Drei Faktoren spielen eine entscheidende Rolle, wenn eine Geschäftsveränderung gelingen soll: die Bereitschaft, die grundlegenden organisationalen Voraussetzungen sowie die Fähigkeiten der Organisation zu einer Transformation. Die Bereitschaft wird durch das Können und Wollen der Mitarbeitenden und Führungskräfte bestimmt. Organisationale Voraussetzungen werden geschaffen, in dem der gesamte Prozess einer Business Transformation Teil der Unternehmens-DNA ist (vom Erkennen bis zum nachhaltigen Verankern identifizierter Veränderungen). Fähigkeiten eines Unternehmens für die Umsetzung von Transformationen beziehen sich primär auf Kompetenzen wie Strategisches-, Projekt-, People- oder auch Change-Management. Die Studie der HSLU deckt diese zentralen Faktoren ab und gibt Aufschluss darüber, wie Unternehmen insgesamt für das Meistern von Transformationen aufgestellt sind.

Bis 20. März an der Umfrage teilnehmen

Interessierte Unternehmen können bis zum 20. März 2022 an dieser Umfrage teilnehmen. Die Umfrage ist direkt unter diesem Link zu finden, oder auch über diese Landingpage. Den Teilnehmenden wird angeboten, nach Abschluss der Erhebung kostenlos einen ausführlicheren Ergebnisbericht zu erhalten, der die unternehmens- und branchenübergreifenden Resultate des Business Transformation Survey 2022 zusammenfasst. Wer als Unternehmen ein detaillierteres Assessment zu den eigenen Transformationsfähigkeiten durchführen möchte, um vertiefte Einblicke in die Thematik zu gewinnen, kann sich direkt mit Jan Schlüchter, Projektleiter des Business Transformation Survey 2022, in Verbindung setzen.

Aufhebung der Homeoffice-Pflicht: Was heisst das nun für Führungskräfte?

Aufhebung der Homeoffice-Pflicht und auch keine Empfehlung mehr: Seit 17. Februar 2022 sind in der Schweiz die meisten Corona-Massnahmen aufgehoben. Kommt es jetzt auch in Sachen hybrides Arbeiten zu einem Rückfall in die Vergangenheit? Ein Experte gibt Empfehlungen ab, worauf Führungskräfte nun verstärkt achten sollten.

Nach der Aufhebung der Homeoffice-Pflicht fällt nun auch die Empfehlung, zu Hause zu arbeiten, weg: Endlich also wieder alle gemeinsam im Büro? (Bild: Pixabay.com)

Seit heute, 17. Februar 2022, ist in der Schweiz nach der Aufhebung der Homeoffice-Pflicht auch die Homeoffice-Empfehlung offiziell Vergangenheit. Nur die Regeln zum Schutz besonders gefährdeter Arbeitnehmender bleiben bestehen. Es steht den Unternehmen nun also frei, ob sie weiterhin Homeoffice akzeptieren, flexible Arbeitsmodelle anbieten oder ihre Mitarbeitenden wieder zur Büropräsenz verpflichten. Das könnte nun unterschiedliche Erwartungshaltungen aufkommen lassen, und dies birgt Konfliktpotenzial. Wie sollen Unternehmen bzw. Führungskräfte nun vorgehen?

Den Mitarbeitenden Vertrauen schenken

Viele Mitarbeitende dürften auf den Geschmack gekommen sein und die Freiheit, zu Hause zu arbeiten, sich nicht mehr einfach so nehmen lassen. Dieser Überzeugung sind viele HRM-Experten, wie auch Joachim Pawlik, CEO von Pawlik Consultants aus Hamburg. Er warnt davor, jetzt einfach wieder zu einer umfassenden Präsenzpflicht zurückzukehren. Viel mehr sei es nun ein Gebot der Stunde, dass Führungskräfte ihren Mitarbeitenden vertrauen. „Diese zahlen es doppelt zurück“, so Pawlik. Die Schweizer Arbeitgeber lassen verlauten, diesbezüglich ihrer Verantwortung bewusst zu sein. „Die Arbeitgeber werden weiterhin Vorsicht walten lassen und Ansteckungen am Arbeitsplatz sowie Personalausfälle mit angepassten Schutzmassnahmen möglichst vermeiden. Wie gewohnt werden sie darüber hinaus im Rahmen ihrer gesetzlichen Fürsorgepflicht dafür besorgt sein, die Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu schützen“, heisst es in einer Stellungnahme des Schweizerischen Arbeitgeberverbands.

Bei der Rekrutierung dürfte die Frage nach mobilem Arbeiten eine entscheidende werden. Talente und potenzielle Kandidatinnen/Kandidaten werden wohl eine zu strikte Präsenzpflicht und Überregulierung nicht mehr einfach so goutieren. Unternehmen, welche sich in Sachen hybridem Arbeiten offen und flexibel zeigen, dürften wesentlich mehr Bewerbungen erhalten.

Nach Aufhebung der Homeoffice-Pflicht und -Empfehlung: Fünf Tipps

  1. Safety first. Hygienekonzepte sind Normalität. Aber gerade, wenn wieder mehr Menschen im Büro zusammenkommen, sollten sie konsequent eingehalten werden. Die Führungskraft ist hier Vorbild. Sie sollte keinen Gruppendruck aufkommen lassen, in dem aus „endlich sind wir wieder zusammen“ ein zu laxer Umgang entsteht.
  2. Psychologische Sicherheit geben. Nicht jeder hat den Mut, sich mit seinen Sorgen zu outen. Vor allem, wenn Sprüche kommen wie: „Ach, ist doch jetzt mal gut“. Die zentrale Rolle der Führungskraft wird es sein, den sehr unterschiedlichen Interpretationen der aktuellen Lage Aufmerksamkeit zu schenken und ihnen gerecht zu werden – soweit es die betrieblichen Anforderungen zulassen.
  3. Neue Lösungen testen. Führungskräfte sollten den Mut haben, neue Modelle mit Remote und Präsenz erst auszuprobieren und Erfahrungen zu sammeln, bevor sie Regeln festzurren. Besser pragmatisch vorgehen: ausprobieren, gemeinsam reflektieren und lernen. Erst dann eine Regel festschreiben.
  4. Das Büro neu denken. Menschen kommen nicht mehr ins Büro, um allein zu arbeiten. Wer sie aus dem Homeoffice locken will, bietet ihnen Gemeinschaft. Das gelingt durch Zoom-freie Zonen und Tage eine neue Bürogestaltung – ohne gleich umzubauen, gemeinsame Mittagessen…
  5. Vertrauen statt Pflicht. Verpflichtende Regeln sind das letzte Mittel der Wahl. Besser gemeinsam diskutieren und beschließen, dass „es gut wäre, wenn alle gemeinsam am Mittwoch da wären“, als die Mitarbeitenden „von oben herab“ dazu zu verpflichten. Vertrauen ist das wichtigste Gebot, die Mitarbeiter zahlen es doppelt zurück.

Mehr Informationen zum hybriden Arbeiten finden Sie hier (Quelle: Pawlik Group, Hamburg)

Unternehmenskäufe und -verkäufe durch KMU brechen sämtliche Rekorde

Trotz Covid-19-Pandemie haben sich die M&A-Aktivitäten von KMU erholt: Die Unternehmenskäufe und -verkäufe durch KMU bewegen sich auf rekordverdächtigem Niveau, wie das Wirtschaftsprüfungsunternehmen Deloitte vermeldet.

Unternehmenskäufe und -verkäufe durch KMU haben im Jahr 2021 stark zugenommen. (Symbolbild; Pixabay.com)

Günstiges Geld macht Unternehmenskäufe und -verkäufe durch KMU attraktiv. Entsprechend haben sich die M&A-Aktivitäten trotz dem weiterhin durch die Covid-19-Pandemie geprägten Umfeld eindrucksvoll erholt, wie die aktuelle Deloitte MidCap-M&A-Studie festhält. Seit deren erstmaligem Erscheinen im Jahr 2013 seien noch nie so viele Transaktionen über die Bühne gegangen wie 2021, wie es heisst. Global betrachtet stieg der Wert der Unternehmenskäufe und -verkäufe im Jahr 2021 auf 5,8 Billionen US-Dollar und stellte damit selbst das bisherige Rekordjahr 2007 (4,55 Billionen US-Dollar) deutlich in den Schatten. Gegenüber 2020 entspricht diese Entwicklung einem Plus von 64 Prozent, und die Anzahl der Transaktionen nahm um 24 Prozent zu. Die M&A-Entwicklung für die Schweiz verzeichnete ein ähnliches Wachstum auf 233 Transaktionen (+24,6%). Auch Private-Equity-Investoren zeigten wieder grösseres Vertrauen in den Markt und waren an insgesamt 94 Transaktionen beteiligt. Dies ist laut Deloitte mehr als eine Verdoppelung und ebenfalls ein Rekordwert.

Schweizer KMU sehen wieder Chancen im Ausland

60 Schweizer KMU haben im vergangenen Kalenderjahr eine Akquisition im Ausland getätigt (+30,4%). Das Vertrauen in Chancen ausserhalb der helvetischen Grenzen bewegt sich damit auf historisch hohem Niveau. Fast die Hälfte der Übernahmen fand in den direkten Nachbarländern statt, wobei Deutschland mit 30 Prozent der Transaktionen das bevorzugte Zielland bleibt. Am interessiertesten zeigten sich Schweizer KMU an der TMT- (Technologie, Medien und Telekommunikation) sowie an der Gesundheitsbranche. Beide Sektoren haben im letzten Jahr entscheidend zur Bewältigung der fortschreitenden Digitalisierung während der globalen Pandemie beigetragen. Die produzierende Industrie, die in der Vergangenheit die Rangliste dominierte, fiel 2021 hingegen auf den fünften Platz zurück.

M&A-Transaktionen seit 2013 (Grafik: Deloitte)

Demgegenüber wurden insgesamt 173 Schweizer KMU übernommen. Die Zahl der heimischen Käufer stieg moderat auf 76 (+10,1%), während Inbound-Transaktionen um über einen Drittel auf 97 Abschlüsse zulegten. «Der sprunghafte Anstieg der grenzüberschreitenden Transaktionen bestätigt das allgemein wiedergewonnene Vertrauen in die internationale gesamtwirtschaftliche Lage. Auch die nachlassende Unsicherheit rund um COVID-19 hat diese Entwicklung sicherlich weiter begünstigt», erläutert Anthony West, Head Corporate Finance bei Deloitte Schweiz.

Schweizer KMU zeigen sich resilient und bleiben attraktiv

Knapp drei Viertel der ausländischen Käufer sind europäische Unternehmen. Mehr als ein Drittel davon (36%) kommt aus den direkten Nachbarländern, wobei Deutschland mit 26 Prozent der grösste Investor in der Schweiz ist. Ebenfalls auf dem Podest finden sich die USA und Grossbritannien, die bei je 18 Prozent der Akquisitionen die Käufer stellten. Transaktionen wurden wiederum vor allem in der Deutschschweiz getätigt, und der Kanton Zürich bleibt mit 55 Abschlüssen die dynamischste Region.

«Schweizer KMU haben in der Pandemie Resilienz, ihre globale Führungsrolle und ungebrochene Innovationskraft unter Beweis gestellt. Das macht sie heute und auch künftig für ausländische Investoren attraktiv. Zudem beobachten wir seit Beginn der Pandemie eine Zunahme der lokalen Transaktionen. Das stabile politische und regulatorische Umfeld bleibt also attraktiv», so Anthony West.

Wirtschaftswachstum dürfte den Boom für Unternehmenskäufe und -verkäufe weiter ankurbeln

Das Jahr 2021 wird nach dem turbulenten 2020 sowohl global als auch aus Schweizer Perspektive als Spitzenjahr in die Geschichte eingehen. Es ist unwahrscheinlich, dass sich diese Wachstumsentwicklung bei den Unternehmenskäufen und -verkäufen im Jahr 2022 verlangsamen wird. Der Überfluss an Kapital, die derzeit günstigen Finanzierungsmöglichkeiten und die hohen Unternehmensbewertungen dürften den M&A-Markt weiterhin ankurbeln. Die TMT- und die Gesundheitsbranche stehen auch 2022 im Fokus, da sie nach wie vor auf der durch die Pandemie ausgelösten Digitalisierungs- und Innovationswelle reiten.

Der weltweite Anstieg der Ansteckungszahlen durch die Omikron-Variante des Virus verdeutlicht jedoch die Fragilität des globalen Aufschwungs. «Wir sehen auch potenzielle Hemmnisse für das derzeitige Wachstum», so Anthony West. «Dazu gehören mögliche Reisebeschränkungen, Schliessungen und das Risiko einer Inflation sowie geopolitische Risiken in bestimmten Teilen der Welt.»

Quelle: Deloitte

Marketingexpertin Mareen Eichinger: „Unternehmen müssen sich klar positionieren“

Wir haben die Berliner Marketingexpertin für PR und Kommunikation Mareen Eichinger gefragt, was sich in den letzten Jahren in ihrer Branche verändert hat. Im Gespräch schildert sie ihre Positionen zur Digitalisierung, dem Wandel der Medienlandschaft und der Wichtigkeit der Online-Kommunikation.

Mareen Eichinger, Inhaberin einer Berliner PR-Agentur, stellt fest, dass der Medienwandel noch nicht von allen Unternehmen verstanden wird. (Bild: zVg / macheete/PR )

Für ihre Berliner Agentur macheete und deren Kunden ist Mareen Eichinger jederzeit den neuesten Trends auf der Spur. Die Marketingexpertin hat ihr Unternehmen im Jahr 2010 gegründet und setzt seitdem die Konzeption und Umsetzung von Kommunikationskampagnen in den Bereichen Brands, Products, People und Lifestyle um. Im Gespräch erinnert sie immer wieder daran, dass für den langfristigen Erfolg vor allem Weiterentwicklung, Kommunikation und Nachhaltigkeit die Keypoints für ein fortschrittliches und erfolgreiches Unternehmen wichtig sind.

Frau Eichinger, Sie sind seit mehr als einem Jahrzehnt in der Kommunikationsbranche unterwegs. Wie sind Sie ursprünglich gestartet?
Mareen Eichinger: Bevor ich 2010 macheete gründete, war ich in einer klassischen Marketingagentur angestellt. Damals drehte sich in der Branche alles um das Thema 360 Grad Kommunikation. Integrierte Kommunikation hatte für Unternehmen und Agenturen die oberste Priorität und war das große Ding. Ziel war es, mit dem Kunden durch verschiedene Touchpoints immer und überall – meistens offline – zu kommunizieren, um ein ganzheitliches Markenerlebnis zu schaffen. Als Projektmanagerin war ich für sämtliche Themen innerhalb einer Kampagne zuständig. Dadurch, dass ich alle diese Schritte vom Anfang bis zum Ende durchlaufen bin, habe ich ein sehr großes Verständnis für ganzheitliches Marketing bekommen.

Was hat sich im Vergleich zu damals verändert? Wie nehmen Sie Kommunikation heute wahr?
Mareen Eichinger: Der Begriff 360-Grad-Kommunikation ist heutzutage natürlich immer noch relevant. Aber wir haben uns bei macheete in den letzten Jahren eher auf die Veränderung der Gesellschaft und der Mediennutzung sowie das geänderte Kommunikationsverhalten konzentriert. Daraus ergab sich für uns ein ganz neuer Ansatz im Kommunikationsprozess. Im Vordergrund stehen dabei sämtliche Instrumente der Online-Kommunikation mit den neuen digitalen Medien wie Internet, E-Mail oder soziale Medien. Es gibt Marken, die teilweise nur auf ihre eigenen digitalen Touchpoints setzen und damit unglaublich erfolgreich sind. Das bedeutet im Umkehrschluss, ich muss als Brand meinen Kunden heute nicht mehr überall suchen, sondern es reichen im Idealfall wenige Kanäle, um erfolgreich zu sein. Wir sehen uns daher bei macheete als Experten für einen Teilbereich der Kommunikation innerhalb des Marketing-Mixes an.

Seit 1995 sind die Auflagen von Tages- und Wochenendzeitungen stark gesunken. Wie sehen Sie die Entwicklung im klassischen PR-Bereich für die Unternehmenskommunikation?
Mareen Eichinger: Der Medienwandel bietet meiner Meinung nach sehr viele Chancen für beide Seiten. Zum einen für die Zeitungen, die sich neu erfinden und ihren Platz nun Online finden müssen. Da gibt es nämlich keinen Weg zurück. Zum anderen für viele Unternehmen, die leider immer noch nicht verstanden haben, dass Presse- und Öffentlichkeitsarbeit heutzutage mehr ist als eine Platzierung in der Tageszeitung von gestern. Die klassische PR-Arbeit ist beinahe tot und mit dieser Aussage bin ich keine Revolutionärin. Das müsste längst jedem, der sich mit dem Thema Kommunikation auseinandergesetzt hat, klar sein. Das Thema strategische Online-PR sollte meiner Meinung ab sofort in jedem Unternehmen die oberste Priorität haben.

„Das Thema strategische Online-PR sollte meiner Meinung ab sofort in jedem Unternehmen die oberste Priorität haben.“ (Bild: zVg / macheete/PR)

Wie kann es Unternehmen gelingen, hier eine ganzheitliche Strategie für die Zukunft aufzubauen?
Mareen Eichinger: Wer zukünftig relevant bleiben möchte, sollte sich im Internet verschiedene Assets aufbauen, um sein Unternehmen, seine Brand digital zu stärken. Dabei gilt es mit den richtigen Maßnahmen wie Online-PR, Content Marketing, SEO, Multiplikatoren und Social Media auf den unterschiedlichen Plattformen und Kanälen die eigene Botschaft strategisch zu verbreiten. Eine Online-Positionierung ist und bleibt auch zukünftig unumgänglich, um seine Zielgruppe zu erreichen. Diese wird nämlich mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit im Internet nach Antworten auf ihre Fragen suchen und dort auch interagieren. Inhalte dürfen nicht mehr länger für nur ein Medium produziert werden. Vielmehr sollten Unternehmen Inhalte entwickeln, die sie gleich auf mehreren digitalen Kanälen einsetzen können, um ihre Zielgruppe dort, wo sie sich aufhält, abzuholen.

Also alles wie früher, nur eben auf digitalem Wege?
Mareen Eichinger: Genau wie in der analogen Welt geht es im digitalen Kontext darum, meine Zielgruppe zu erreichen. Dabei bietet das Internet mit all seinen Möglichkeiten sogar die Chance, den Streuverlust durch genaues Targeting der Zielgruppe so gering wie möglich zu halten. Ich vergleiche das gern mit dem Plakat an der Bushaltestelle. Dort werde ich zwar von sehr vielen Menschen als Brand gesehen und habe eigentlich mein Ziel der Attention erreicht. Ich könnte als Unternehmen oder Brand also zufrieden sein. Aber, wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, sollte ich mich fragen: Wer von denen, die mein Plakat gesehen haben, interessieren sich wirklich für mein Angebot? Und wie sieht die Antwort derer aus, die sich interessieren? Das passiert mir bei einer strategischen Platzierung von Inhalten im Web nicht so schnell. Ich werde definitiv von der richtigen Zielgruppe wahrgenommen und erhalte Antworten in Form von Traffic, Views, Likes, Shares oder gar Verlinkungen. Ich lasse also als Brand meine Zielgruppe für mich arbeiten, indem sie mir Feedback geben und setze meine Produkte ab. Klingt jetzt einfach, aber es ist bis dahin dennoch ein langer Weg.

Warum haben das viele Unternehmen noch nicht erkannt?
Mareen Eichinger: Im Gespräch mit Kunden stelle ich immer wieder fest, dass viele Personen, auch Geschäftsführer und Marketingverantwortliche, die Wichtigkeit der Online-Kommunikation einfach nicht erkennen wollen. Sie haben noch nicht realisiert, dass wir in einer digitalen Welt leben und es kein Zurück mehr gibt. Dann heißt es, ja aber die Geschäfte laufen ganz gut und kleine Schwankungen im Umsatz gibt es immer wieder. Oder es kommt die Aussage: Unsere Zielgruppe ist nicht online. Dabei wird schnell vergessen, dass sich auch Zielgruppen im Laufe der Zeit verändern. Sie verjüngen sich oder die gewohnte Zielgruppe schlägt den digitalen Weg ein und damit verändert sich auch ihr Kaufverhalten. Im Umkehrschluss heißt das zumindest: Wenn ich mich nicht online präsentiere, verpasse ich die Chance noch mehr Menschen zu erreichen.

Die Gesellschaft befindet sich aktuell in einem enormen Wandel, sei es politisch aber auch aus sozialer Sicht. Was empfehlen Sie Unternehmen?
Mareen Eichinger: Gerade jüngere Konsumenten erwarten von Unternehmen und Marken, dass sie sich bei bestimmten sozialen und politischen Themen positionieren. Das sieht man vor allem bei Themen wie Fridays for Future oder dem Pride Month. Und ich finde es super, dass es Brands wie Nike oder Ben & Jerry’s gibt, die sich hier klar positionieren. Marken werden zu Freunden und engagieren sich für ihre Konsumenten, treten für deren Belange und Rechte ein. Es gibt schon heute Studien, die belegen, dass Marken mehr Umsatz machen, wenn sie sich für gesellschaftliche Themen einsetzen, auch wenn das gerade sehr unmoralisch klingt. Und hier liegt auch meine Empfehlung: Wer sich für Themen wie Diversität, Inklusion oder Umweltschutz mal kurz einsetzt, weil es gerade ein Hype ist, der kann damit ganz schnell auf die Nase fallen. Ich empfehle deshalb eine PR-Strategie, die nachhaltig angelegt ist. Werte müssen zum Unternehmen und deren Zielgruppe passen. Corporate Social Responsibility ist kein Karnevalszug, auf den man als Marke einfach mal so aufspringt.

Butter bei die Fische: Hat die klassische Werbung als solches ausgedient?
Mareen Eichinger: Jein. Das Konsum- und Kaufverhalten von uns allen hat sich einfach sehr verändert. Während wir früher stark empfänglich für bunte Werbebilder waren und nahezu jeden Werbespot im Fernsehen auswendig und mitsingen konnten, sind davon heute doch meistens nur noch genervt. Aber auch Online lässt sich kaum noch jemand von einem blinkenden Banner auf einer Website beeindrucken, es sei denn man benötigt das Produkt gerade sowieso. Die Banner werden zudem auch kaum noch gesehen, denn wir alle sind zu Mobile Usern geworden. Hochwertige Inhalte, die Mehrwerte schaffen, sind wichtiger denn je. Und da kann die PR, die durch gute Storys immer mehr als Sale-Kanal fungieren kann, meiner Meinung in voller Blüte glänzen. Hier müssen PR-ler groß denken und Themen so gestalten, dass sie für diverse Kanäle einsetzbar sind.

Was sind für Sie abschliessend die wichtigsten Trends für das Jahr 2022?
Mareen Eichinger: Public Relations wird immer zahlengetriebener und daher noch enger mit der Marketing- oder gar Sales-Abteilung verknüpft. KPIs wie Traffic, Conversions, Leads und letztendlich Verkäufe werden dabei eine enorme Rolle spielen. Social Media Communities wachsen und gewinnen an Einfluss. Daher sind für mich persönliche Kontakte zu Journalisten, Bloggern und Influencern sehr wichtig, denn diese werden mehr und mehr mit Angeboten überhäuft. Nur eine langfristige und strategische Partnerschaft wird hier auf Dauer Erfolge erzielen. Mit Themen wie Nachhaltigkeit, Empowerment oder Diversity werden sich Unternehmen und Marken ständig auseinandersetzen müssen. Nicht nur das Klima und die Wirtschaft sind im Wandel, auch der Mensch in seinem Denken und Handeln. Damit sollten sich Unternehmen ernsthaft beschäftigen und dies in ihre zukünftige Strategie mit einfließen lassen. Kunden oder Konsumenten möchten wissen, wofür ein Unternehmen oder eine Marke steht und ob diese mit ihrer eigenen Weltanschauung übereinstimmt. Das wichtigste wird sein, Konsumenten in den Mittelpunkt zu stellen und sie über verschiedene Kanäle und individuellen Content zu erreichen.

Forum Integration 2022: Erfolgreiche Berufsintegration für Menschen mit Handicap

Am 7. März 2022 findet im Pfalzkeller St. Gallen das Forum Integration 2022 statt. Der Anlass thematisiert die erfolgreiche Berufsintegration für Menschen mit Handicap, informiert über geeignete Werkzeuge dazu und zeigt konkrete Beispiele.

Diversity und Inklusion: Das Forum Integration vom 7. März 2022 in St.Gallen zeigt Beispiele für eine erfolgreiche Berufsintegration von Menschen mit Handicap. (Symbolbild; Pixabay.com)

Schon zu Urzeiten war im Vorteil, wer ein Werkzeug zur Hand hatte, zum Beispiel einen Steinhammer. Werkstoffe konnten in Form gebracht und Arbeitsresultate schneller erreicht werden.

Werkzeuge für berufliche Integration

Heute gibt es kaum eine Tätigkeit, für die es nicht entsprechende Tools, Werkzeuge, Hilfsmittel oder Programme gibt. Geblieben ist jedoch die Tatsache, dass das Werkzeug nur so viel Wert hat, wie die Hand, die es führt. Was also, wenn die Person am Werkzeug nicht mehr in der Lage ist das Werkzeug zu führen? Wenn aufgrund von Krankheit, Unfall oder Geburtsgebrechen die Möglichkeiten nicht ausreichen, um der Komplexität der Arbeitswelt gerecht zu werden?

Antworten auf diese Fragen gibt das Forum Integration vom Montag, 07. März 2022 (16 bis 18 Uhr) im Pfalzkeller St.Gallen. Zum einen werden den Teilnehmenden mit «Compasso» und «REP» zwei Tools vorgestellt, die wertvolle Informationen liefern und Unterstützung bieten, damit Mitarbeitende trotz vorübergehender oder bleibender Einschränkung auf sinnvolle Weise im Betrieb beschäftigt werden können. Zum anderen werden am Anlass zwei konkrete Fallbeispiele vorgestellt, an denen sich zeigen lässt, wie Eingliederung für Arbeitgeber und für Arbeitnehmende gelungen ist und welche Werkzeuge dazu genutzt wurden.

Forum Integration mit Integrationspreis 2022

An der Veranstaltung wird zudem der Integrationspreis 2022 verliehen. Man darf gespannt sein, welchen Betrieb die Jury für seine Bestrebungen auszeichnet, junge Menschen mit Beeinträchtigung in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren.

Im Anschluss an den offiziellen Teil sind alle Teilnehmenden zu einem Apéro eingeladen und finden Gelegenheit zum Austausch. Organisiert und unterstützt wird der Anlass u.a. durch procap, Suva, obvita, Bühler AG, Migros Kulturprozent und gewerbe st.gallen. Die Moderation erfolgt durch Matthias Flückiger. Die Durchführung richtet sich nach den aktuellen Corona-Richtlinien.

Anmeldung und weitere Informationen: www.forumintegrationsg.ch

QR-Rechnung: Sind die Banken bereit dafür?

Bis zum 30. September 2022 soll die Umstellung von den Einzahlungsscheinen auf die QR-Rechnung komplett abgeschlossen sein. Doch einige Banken tun sich schwer damit, ihren Kunden einen adäquaten Service zu offerieren.

Bezahlteil einer QR-Rechnung. (Bild: QR Modul)

Die QR-Rechnung ist die eierlegende Wollmilchsau im Schweizer Zahlungsverkehr: Sie bedient die alte Welt der Postschalter für Menschen, die ihre Rechnungen gerne auf Basis eines Papierbeleges mit Bargeld bezahlen und dafür als «Belohnung» einen Stempel auf den Empfangsschein erhalten. Und ja, es gibt es noch, das gelbe Büchlein, das eine nicht klein zu kriegende Fanbasis kennt. Ca. 15% der jährlich rund eine Milliarde verschickter Rechnungen werden nach wie vor am Postschalter bezahlt (Quelle: SIX Group AG). Die QR-Rechnung erleichtert aber auch das Einlesen der Zahlungsdaten für Kunden, die längst auf die digitalen Kanäle wie Mobile- oder Onlinebanking umgestiegen sind. Für diese Kundengruppe bietet das neue Format einige neue Annehmlichkeiten, die von vielen Banken aber (noch) nicht ausgeschöpft werden.

QR-Rechnung bezahlen

Die grundlegenden Hausaufgaben haben die Finanzinstitute gemacht: Sie können Zahlungen auf Basis eine QR-Rechnung erfassen. Dies betrifft einerseits den klassischen Kanal, namentlich die Einreichung von physischen Belegen mittels postalischem Vergütungsauftrag. Andererseits kann der Swiss QR Code in der Regel in der Mobile Banking-App mit der Smartphone-Kamera gescannt werden, wodurch das mühsame Eintippen von Konto- und Referenznummern entfällt. Ausgerechnet beim wichtigsten Kanal aber, dem Onlinebanking, scheitert das neue Format: Weder kann der Swiss QR Code mit der PC-Kamera gescannt werden, noch kann eine Rechnung, die via E-Mail als pdf-Dokument verschickt wurde, eingelesen werden. Das bedeutet für die meisten Nutzer weiterhin: Manuelles Eintippen endloser Nummern oder copy-paste-Orgien. Dass einzelne Banken Online- und Mobile-Banking so verknüpft haben, dass eine QR-Rechnung, die man gerne am PC bezahlen möchte, zuerst mit dem Smartphone einscannen muss, macht die Sache nur unwesentlich besser, wird man dadurch doch gezwungen, mit verschiedenen Geräten und Logins zu hantieren. Das Potenzial punkto Effizienzsteigerung, das die QR-Rechnung hätte, wird so verschenkt.

QR-Rechnung erstellen

Praktisch, weil kostensenkend, ist es für die Banken, dass sie die Bestelladministration für die orangen und roten Einzahlungsscheine nun einstellen können. Während einige noch ein paar Monate damit zuwarten, haben andere den Service bereits kassiert. Stattdessen bieten diejenigen Banken, die auf avaloq oder finova als Kernbankensystem setzen, ihren Onlinebankkunden an, vorbedruckte QR-Zahlteile, wie die Belege neu heissen, zu beziehen. Dieser Service ist allerdings wenig kundenfreundlich gestaltet, denn:

  1. Vorbedruckt ist nur der Rechnungssteller, nicht aber der Zahlungspflichtige und auch nicht der Rechnungsbetrag.
  2. Die QR-Zahlteile können zwar mit Referenznummer bestellt werden, da diese aber im luftleeren Raum produziert werden, müssen die Rechnungssteller sie mühsam dem richtigen Debitor in ihrer Kundenbuchhaltung zuordnen.
  3. Weil der Inhalt des QR-Codes mit den Klartextangaben auf dem Beleg übereinstimmen muss, dürfen die Rechnungssteller die Angaben der Zahlungspflichtigen nicht nachträglich aufdrucken. Diese Aufgabe wird an letztere ausgelagert, was mässig kun-denfreundlich ist.

Banken haben noch Luft nach oben

Alleine diese drei Punkte illustrieren, dass die Banken noch Luft nach oben haben. Ironischerweise ist dieses System nicht nur wenig kundenorientiert, sondern zementiert darüber hinaus die aufwändige Bestelladministration und den kostenintensiven Druck- und Versandservice physischer Belege. Da die meisten Geschäftskunden die Umstellung aktuell noch verdrängen, ist aber kaum Druck vorhanden, der nach einer sinnvolleren Lösung verlangt. Dies dürfte sich im Laufe dieses Jahres ändern, wenn auch die letzten Firmen, Selbständige, Treuhänder und Vereine nicht mehr ignorieren können, dass die Einzahlungsscheine wirklich verschwinden.

Abhilfe gegen die erwähnten Servicelücken bestehen in Lösungen, wie sie Startups wie z.B. www.qrmodul.ch entwickelt haben. Die Lösung „QR Modul“ belegte im Anwender-Voting für den Best Retail Cases Swiss Award in der Kategorie E-Commerce den dritten Platz. Sie bietet ihren Kunden einen SaaS-Service nicht nur für die Erstellung komplett ausgefüllter QR-Zahlteile, sondern darüber hinaus auch die Erstellung vollständiger Rechnungen im eigenen Design und der vom Kunden gewünschten Sprache. Es sind somit einmal mehr kleine, innovative Fintechs, die für die nötigen Effizienzsteigerungen sorgen.

Autor:
Beni Schwarzenbach ist Geschäftsleiter von QR Modul in Zürich.

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