Arbeitnehmende verlangen ortsunabhängiges Arbeiten

Unternehmen müssen mehr als je zuvor auf die Bedürfnisse von Arbeitnehmenden eingehen. Vor allem die Forderung nach mehr Flexibilität ist zentral in dieser Debatte. Dabei rückt das ortsunabhängige Arbeiten weiter in den Fokus. Unter dem Motto “Weder Home noch Office” bietet die Schweizer Plattform Workspace2go Unternehmen, ihren Mitarbeitenden sowie Freischaffenden ortsbedingte Flexibilität.

Nicolas Kämpfen, Manuele Fumagalli und Mira Ebinger von Workspace2go haben eine Plattform aufgebaut, die Möglichkeiten für ortsunabhängiges Arbeiten vermittelt. (Bild: zVg / Workplace2go)

New Work ist in der Schweiz angekommen und das Nine-to-Five-Modell mit Büropräsenz hat ausgedient. Das Verlangen von Arbeitnehmenden nach mehr Flexibilität und Work-Life-Blending nimmt stetig zu und stellt Unternehmen vor neue Herausforderungen wie leerstehende Büroräumlichkeiten und der Verlust von Effizienz und Kreativität durch dezentrale und abgeschottete Teams. Bislang stand stets die Frage “Arbeiten im Büro oder im Homeoffice?” im Vordergrund. Ein flexibel buchbares Angebot für externe Meetingräume, um Wege zu verkürzen und die Kreativität anzukurbeln, wird selten in Erwägung gezogen. Genau hier setzt Workspace2go an und will durch ein neues Dienstleistungsangebot ortsunabhängiges Arbeiten vereinfachen.

Flexible, abwechslungsreiche und einfach buchbare Arbeitsplätze

Das Schweizer Startup Workspace2go bietet Firmen eine einfache und transparente Möglichkeit, ihre ungenutzten Räumlichkeiten stunden- oder tageweise an Freischaffende oder Mitarbeitende anderer Firmen zu vermieten, die nach einem externen Meetingraum oder Arbeitsplätzen suchen – auch wenn sie eigentlich eigene Büros haben. So können Mitarbeitende im Aussendienst spontan einen Meetingraum am Zürcher Hauptbahnhof für einen anstehenden Call buchen, bevor sie in den nächsten Zug steigen, oder ein Kreativ-Workshop mit Kollegen mit einem Kundenmeeting in einem schönen Altbaubüro in Luzern verbinden. Freischaffende wiederum erhalten die Möglichkeit, sich nach Bedarf und flexibel am Wunschort einzumieten.

Somit wird das 2016 durch Manuele Fumagalli gegründete Unternehmen das „Airbnb für Büroräume“. Die Plattform für ortsunabhängiges Arbeiten ist die nach eigenen Angaben schweizweit erste Anlaufstelle, um Business-Räumlichkeiten in der ganzen Schweiz schnell und unkompliziert stunden- und tageweise zu mieten und zu vermieten. Neu können Unternehmen einen Corporate Account abschliessen, damit Mitarbeitende bei Bedarf externe Räume mieten und diese bequem über die Firma abrechnen können.

Leerstehende Büroräume zu Kapital machen

“Das Bedürfnis nach extern angemieteten Räumen steigt zurzeit, was wir auf unserer Plattform merken. Zum einen wächst unser Portfolio stetig: Mittlerweile bieten über 500 Unternehmen ihre leer stehenden Räumlichkeiten zur Miete an. Zum anderen ist die Nachfrage gross: Monatlich nutzen Hunderte Firmen das Angebot unserer Kunden”, erzählt Manuele Fumagalli. Ein Grund dafür ist der Wunsch nach Kreativität und Motivation, den ein Tapetenwechsel mit sich bringt sowie die Möglichkeit, seinen Alltag effizienter und standortbasiert zu planen. Und auch für Unternehmen werden leerstehende und ungenutzte Büro- und Meetingräume, Sitzungszimmer und Arbeitsplätze plötzlich wieder lukrativ. “Firmen können Kapital aus leerstehenden Räumen schlagen und gleichzeitig den Anforderungen unserer modernen Arbeitswelt gerecht werden”, so Manuele Fumagalli.

Quelle und weitere Informationen: www.workspace2go.com

topsoft Fachmesse 2022: Spürbare Vorfreude

In knapp drei Wochen fällt der Startschuss für die grösste und älteste Schweizer IT-Fachmesse. Zahlreiche Aussteller aus dem In- und Ausland präsentieren am 22./23. Juni 2022 in der Umwelt Arena Schweiz in Spreitenbach ein volles Programm rund um die Digitalisierung und das Digitale Business, mit umfassender Fachausstellung, spannenden Referaten und diversen Workshops.

Zahlreiche Aussteller aus dem In- und Ausland präsentieren am 22./23. Juni 2022 in der Umwelt Arena Schweiz in Spreitenbach ein volles Programm. (Bild: topsoft / Andrea Jerger)

Endlich wieder ein Live-Event, endlich wieder richtige Gespräche, endlich wieder persönliches Networking. Die Vorfreude bei den Ausstellern und Organisatoren, aber auch beim Publikum der  topsoft Fachmesse 2022 ist spürbar. Digitalisierung ist nicht nur Technologie, sondern auch People-Business, so Messeleiter Cyrill Schmid: «Gerade für KMU-Anwendende ist das persönliche Kennenlernen von Anbietern ein wichtiges Entscheidungskriterium bei der Evaluation von IT-Projekten. Entsprechend viele Anfragen haben wir von früheren Ausstellern erhalten, wann die nächste Messe wieder stattfindet. Nun ist es endlich wieder so weit.»

Praxisbeispiele stehen an der topsoft Fachmesse 2022 im Vordergrund

Die Besucherinnen und Besucher erwartet auf der Messe viel Neues. Im Bereich ERP-Systeme wurde zum Beispiel einiges in E-Commerce und Prozessautomatisierung investiert. Auch sind Cloud-Anwendungen weiterhin auf dem Vormarsch; kaum ein Anbieter, der sich diesem Trend entziehen kann. Das besondere Augenmerk der Messe liegt jedoch auf den zahlreichen Showcases, konkreten Praxisbeispielen. Von Webportalen über IoT-Lösungen bis zu Einführungskonzepten zeigt die topsoft Fachmesse ein breites Schaufenster der Digitalisierung. Für KMU-Anwender eine ideale Gelegenheit, sich über Möglichkeiten zu informieren und Anregungen zu sammeln, erklärt Cyrill Schmid.

Referate, Workshops und viel Praxis

Auch das Begleitprogramm der Messe hat es in sich. 16 Fachreferate und sieben Workshops versprechen einen intensiven Wissenstransfer. Dabei kommt der Praxisbezug nicht zu kurz. Die Referentinnen und Referenten stehen zudem gerne für persönliche Gespräche zur Verfügung. Zudem findet mit der Unkonferenz von CrowdDialog das erste Barcamp zum Thema DigitalCommerce statt, bei dem das Publikum sagt, wer zu welchem Thema etwas vortragen darf. Gebucht werden können die kostenlosen Events zusammen mit dem ebenfalls kostenfreien Messe-Ticket.

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Bundesrätin Karin Keller-Sutter am Wifo: «Manchmal muss man zwischen zwei Übeln entscheiden»

Der Krisenmodus hält Wirtschaft, Gesellschaft und Politik in Atem. Das 27. Rheintaler Wirtschaftsforum vom 2. Juni 2022, das dem Thema Risiko gewidmet war, hätte aktueller nicht sein können. Die Referate skizzierten Wege in und aus der Krise. Dabei erlaubte Bundesrätin Karin Keller-Sutter auch einen Blick hinter die Kulissen des Regierungsbetriebs.

Bundesrätin Karin Keller-Sutter am 27. Rheintaler Wirtschaftsforum, hier im Gespräch mit Moderatorin Sonja Hasler (links). (Foto: Thomas Berner)

Alle guten Dinge sind drei: Das 27. Rheintaler Wirtschaftsforum hätte eigentlich schon letztes Jahr durchgeführt werden sollen. Und auch Anfang 2022 musste es nochmals verschoben werden. Nun, am 2. Juni 2022, konnte es endlich stattfinden – und zwar mit vollem Programm, denn alle Referentinnen und Referenten konnten wie geplant auch am Verschiebedatum auftreten. Auch Bundesrätin Karin Keller-Sutter sagte trotz laufender Session im Bundeshaus zu.

Volles Haus und hochkarätige Referentinnen und Referenten

Somit war für die über 700 Besucherinnen und Besucher alles angerichtet. Und das Thema «Risiko, Verantwortung, Führung – wie wir in und nach Krisen zukunftsfähig bleiben» hatte sogar noch an Aktualität gewonnen. Beim letzten Rheintaler Wirtschaftsforum im Januar 2020 stand noch die Klimakrise im Fokus, dann kam die Corona-Pandemie, im Februar 2022 folgte der Angriff Russlands auf die Ukraine. Die geopolitische und wirtschaftliche Lage der letzten Monate und Jahre bot denn auch reiches Anschauungsmaterial und dominierte den Tenor der Referate. Neben Bundesrätin Karin Keller-Sutter, Nestlé-CEO Mark Schneider, Risikoforscher Gerd Gigerenzer, Ursula Nold, Präsidentin des Migros-Genossenschaftsbunds, sowie Überraschungsgast Matthias Hüppi war das Panel des Wirtschaftsforums wiederum hochkarätig besetzt.

Karin Keller-Sutter: „Bundesrat ist nicht unfehlbar“

«Wir müssen damit leben, dass wir nicht in einem perfekten System leben», sagte EJPD-Vorsteherin Karin Keller-Sutter. Da gebe es auch mal Spannungen, und nicht jeder tatsächliche oder vermeintliche Widerspruch könne immer aufgelöst werden. «Dieses Kunststück schaffen nur Ideologien.» Gerade während der Corona-Krise habe der Bundesrat immer wieder «zwischen zwei Übeln» entscheiden müssen. Karin Keller-Sutter räumte ein, dass der Bundesrat gewiss nicht unfehlbar sei, dennoch sei er eine gute Institution, die es zu verteidigen gelte. Im Gespräch mit Moderatorin Sonja Hasler zeigte Karin Keller-Sutter auch hin und wieder ihre persönliche Seite. Gefragt nach der Stimmung, die zuweilen im Bundesrat herrsche, räumte sie ein, dass es zuweilen «mühsam» gewesen sei, sich mit vielen Details von Verordnungen herumschlagen zu müssen. Sie bedauerte auch, dass während der Corona-Krise viele andere wichtige Dinge wie etwa die Reform der Sozialwerke in den Hintergrund getreten sind. Und der Ukraine-Krieg bilde für sie eine ganz andere Kategorie von Krise: Wie brutal dieser Krieg geführt werde und dass es dabei auch zu Menschrechtsverletzungen komme, treffe sie emotional.

Doch wie kann man in Krisensituationen überhaupt richtig entscheiden? Dazu gab der Berliner Risikoforscher Gerd Gigerenzer einige Inputs. Es gelte, Entscheide datenbasiert wie intuitiv fällen. Dabei vermisst er aber in vielen Gremien grundlegende Fähigkeiten, mit statistischen Daten umzugehen. Gigerenzers Sympathie gehört letztlich aber dem «Entscheid aus dem Bauch». Er wies darauf hin, dass in Unternehmen rund 50 Prozent der Entscheide solche aus dem Bauch sind. Er stelle fest, dass «wir uns immer weiter weg von einer Leistungskultur zu einer Absicherungskultur bewegen». Zielführend sei indes eine «positive Fehlerkultur an Stelle von defensiver Absicherung».

Viele Risiken, die bleiben

Ursula Nold, die Präsidentin der Verwaltung des Migros-Genossenschaftsbunds, zeichnete nach, wie sich die Migros in Krisenzeiten nachhaltig verhält. Es gebe weder Geheim- noch Patentrezepte für Erfolg, doch gelte es, nach dem Scheitern immer wieder aufzustehen. Dies sei ganz im Geist von Migros-Gründer Gottlieb Duttweiler, der selbst ein «Meister des Scheiterns» gewesen sei. Wenn bisherige Erfolgsrezepte nicht mehr funktionieren, müsse man Flexibilität zeigen. Voraussetzung dazu, und dies sieht Ursula Nold als wesentlichen Teil der Migros-Kultur, sei ein entsprechendes Bewusstsein sowie stetige Innovationsfreude.

Über das Thema «Scheitern» kann auch Matthias Hüppi ein Lied singen. Der ehemalige Sportmoderator und heutige Präsident des FC St.Gallen gab als Überraschungsgast Einblick in den Alltag eines Fussballclubs, wo Risiko und Unsicherheit permanente Begleiter sind.

Immer wieder Krisenszenarien durchspielen muss auch Nestlé, der weltgrösste Nahrungsmittelkonzern, wie dessen CEO Mark Schneider schilderte. Schneiders Blick auf die nächsten Jahre war pessimistisch: «Die 2020er-Jahre werden auf geisterhafte Weise den 1970er-Jahren gleichen.» Dies in anderer Form mit Inflation, Stagflation, Beschränkungen in Lieferketten und der Energiewirtschaft. «Nur wenn man sich darauf einstellt», so Schneider, «wird man auch damit umgehen können.» Denn Krisen hätten kein definiertes Ende und der Zustand von davor werde sich nie wieder einstellen. «Nostalgie bringt da nichts», so Schneider. Er appellierte an die Unternehmerinnen und Unternehmer im Saal, gerade in Krisensituationen ihre soziale Verantwortung nicht zu vergessen. Und auch zu vermeiden gelte es, sich als Profiteur einer Krise zu zeigen. «Die Welt mag keine Krisengewinner».

Das nächste Rheintaler Wirtschaftsforum findet am 20. Januar 2023 wieder in Widnau statt. Die Anmeldung ist ab sofort unter www.wifo.ch möglich.

Gustav Spiess AG erhält Preis der Rheintaler Wirtschaft

Das Bernecker Familienunternehmen Gustav Spiess ist am Wirtschaftsforum mit dem «Preis der Rheintaler Wirtschaft 2022» geehrt worden. Aus den Händen von Jurypräsidentin Brigitte Lüchinger konnte Jürg Spiess von der dritten Spiess-Generation die Skulptur «Kreislauf» der Rheintaler Künstlerin Karin Thür entgegennehmen. Die Jury würdigte den Preisträger für die hohe Qualität der Produkte und das organische Wachstum, ebenso für nachhaltiges Bauen und das Bekenntnis zum Standort Berneck. Die Gustav Spiess AG besteht seit 61 Jahren und produziert Wurst- und Fleischwaren sowie Schinken- und Speckprodukte. Sie beschäftigt rund 160 Mitarbeitende. Der «Preis der Rheintaler Wirtschaft» wurde am Donnerstag zum 28. Mal verliehen.

www.spiessberneck.ch

Unterricht aus der Cloud: Eine Schule in den Wolken

Die WISS Schulen für Wirtschaft Informatik und Immobilien bringt mit einer eigenen Cloud-Lösung eine Innovation in den Informatikunterricht. Das Cloud-Computing soll neu ein fester Bestandteil im Unterricht der Informatiklernenden sein und für das hat die WISS eine hauseigene Entwicklungs- und Lernumgebung entwickelt.

Die WISS Schulen für Wirtschaft Informatik und Immobilien ist die erste Schule, die Ihren IT-Lernenden eine eigene Lern-Cloud zur Verfügung stellt. (Bild: WISS)

Die neue Bildungsverordnung «BIVO21» gibt vor, dass im Unterricht der Informatiklernenden EFZ Cloud-Computing integriert wird. Die theoretischen Vorgaben sind vom Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) vorgegeben. Die praktische Umsetzung ist den jeweiligen Schulen selbst überlassen. Die WISS Schulen für Wirtschaft Informatik Immobilien AG, ein Bildungsinstitut, das einen gesammelten Erfahrungsschatz von über 85 Jahren ausweist, geht beim Vermitteln von Kenntnissen zu Cloud Computing neue Wege. Die beiden WISS Dozenten und Entwickler Sascha Carroccio und Fatlum Amza sowie Produktmanager Benca Banjac haben sich zusammengetan und eine eigene Cloud für die Lehre des Cloud-Computings entwickelt. Unterricht aus der Cloud – dies bedeutet eine Innovation im Bildungswesen der beruflichen Grundbildung. Bisher hat noch keine andere Schule solch eine eigene Cloud entwickelt, die allein der Ausbildung zukünftiger IT-Spezialistinnen und IT-Spezialisten im Unterricht dient.

Cloud Computing praxisnah vermitteln

In den Lehrgängen für Informatiker/innen EFZ sind aufgrund der neuen Bildungsverordnung drei Module enthalten, die sich spezifisch mit dem Thema Cloud befassen und von den Lehrpersonen vertiefte Cloud-Fachkenntnisse in «Public Cloud für Anwendungen nutzen», «Dienste in der Public Cloud betreiben und überwachen» und «Cloudlösungen konzipieren und realisieren» voraussetzen. Die Entwicklung und Verwaltung einer Cloud wird vielerorts meist auf theoretischer Basis unterrichtet, da die Anbieter von kommerziellen Cloud-Lösungen die Modellierung und Neuprogrammierung von solchen oftmals nicht zulassen. Somit musste eine praxisnahe Lösung her. Das WISS Projektteam konzipierten deshalb eine Cloud, die es den Lernenden ermöglicht, ihr theoretisches Wissen hands-on in die Praxis umzusetzen.

Unterricht aus der Cloud ab Herbst 2022 startklar

«Nicht zuletzt soll die die Cloud «WaaS» auch der WISS direkt dienen und die Abhängigkeit von Drittanbietern minimieren. Die entwickelte Open-Stack Lösung soll sich durch die beliebige Skalierbarkeit auch kostensparend auswirken», so Benza Banjac, Produktmanager Grundbildung an der WISS. WaaS wird durch die WISS Schulen für Wirtschaft Informatik Immobilen selbst verwaltet und auch der Support ist vollumfänglich inhouse geregelt.

«WaaS» wird pünktlich zum Semesterstart der Ausbildung Informatiker/in EFZ im Herbst 2022 startklar sein. Aktuell hat sie eine 2-Tier Architektur basierend auf einem Dual-Server Setup, die in einem Cluster laufen. Die WISS plant, die Umgebung zukünftig zu erweitern und zu vergrössern, um eine noch bessere Verfügbarkeit zu gewährleisten.

Quelle und weitere Informationen: www.wiss.ch

Firmenflotten in der Schweiz: Vorsichtige Zuversicht in komplexem Umfeld

Unternehmen in der Schweiz sind zuversichtlich hinsichtlich der Entwicklung ihrer Flotte. 95 % der befragten Firmen erwarten, dass ihre Firmenflotten in den nächsten drei Jahren mindestens gleich gross bleiben oder wachsen werden. Mehr als jedes fünfte KMU plant, Full-Service-Leasing innerhalb der nächsten drei Jahre in seine Flotte einzuführen oder auszubauen.

Unternehmen in der Schweiz sind zuversichtlich hinsichtlich der Entwicklung ihrer Firmenflotten. Das Umfeld wird aber immer komplexer. (Bild: Pixabay.com)

Der Fleet and Mobility Barometer 2022 ist eine jährlich durchgeführte Studie von Arval Mobility Observatory. Die Umfrage wurde in 26 Ländern durchgeführt mit Fokus Europa und zeigt die Stimmung, die unter Flottenmanagerinnen und -managern herrscht. Für die nächsten drei Jahre wird mit Stabilität oder Wachstum der Firmenflotten infolge guten Geschäftsverlaufes und Personalbedarf gerechnet. Das unsichere Umfeld infolge Inflation, Halbleiterknappheit und Problemen in der Lieferkette führt indes dazu, dass Firmen in der Schweiz ihre Fahrzeuge länger behalten als früher – ein Phänomen, das auch im übrigen Europa zu beobachten ist. Der Trend zum Home-Office beeinflusst die Mobilitätsstrategie der Firmen allerdings nur zaghaft: Gerade mal 17 % der Firmen in der Schweiz (Europa: 13 %) erwägen diesbezüglich eine Anpassung ihrer Mobilitätspolitik. 22 % der Schweizer KMU planen zudem, innerhalb der nächsten drei Jahre Full-Service-Leasing in ihre Flotte einzuführen oder auszubauen.

Alternative Technologien weiter auf dem Vormarsch

Bei der Einführung von alternativen Antriebstechnologien befindet sich die Schweiz im europäischen Durchschnitt: 4 von 10 Unternehmen haben bereits Modelle mit Hybrid, Plug-in-Hybrid oder BEV (reine Elektrofahrzeuge mit Batterie) in ihrer Personenwagen-Flotte. Insgesamt zwei Drittel der befragten Unternehmen nutzen oder erwägen alternative Technologien in den kommenden drei Jahren.

Hybrid und BEV werden von einem von fünf Unternehmen eingesetzt; Plug-in-Hybrid liegt mit 16 % etwas darunter. Insgesamt wird jede dieser drei Technologien von einem Drittel der Unternehmen genutzt oder in Betracht gezogen. Die Schweiz bewegt sich hier auf dem Niveau von Europa. Auch Firmen mit Nutzfahrzeugen in der Flotte haben bereits begonnen, ihre Flotte mit BEV zu elektrifizieren: 25 % nutzen sie bereits oder ziehen sie in den kommenden drei Jahren in Erwägung. Dies ist bei grösseren Unternehmen eher der Fall als bei kleineren. Was die anderen Technologien betrifft, so wird CNG (Compressed Natural Gas) bereits von 7 % der Unternehmen eingesetzt, Wasserstoff dagegen erst in 2 % der Personenwagenflotten.

Wenig finanzierte Ladestellen zu Hause

Wichtigste Motivation für den Umstieg auf alternative Antriebstechnologien ist die Corporate Social Responsibility. Hier belegt die Schweiz mit 83 % den Spitzenplatz bei den Personenwagenflotten, dicht gefolgt von der Zielsetzung, die Treibstoffkosten zu senken (76 %), den ökologischen Einfluss zu reduzieren (69 %) und das Firmen-Image zu verbessern (68 %).

Mit der starken Verbreitung von Elektrofahrzeugen steigt der Bedarf an Ladestationen. Der Zugang zu Ladestationen unterwegs, zu Hause und am Arbeitsplatz wird entsprechend als noch nicht optimal bewertet. Knapp die Hälfte aller Unternehmen in der Schweiz hat mittlerweile Ladesäulen auf ihrem Gelände installiert oder in Planung. Was die finanzielle Unterstützung der Mitarbeitenden für die Installation und Finanzierung von Ladesäulen zu Hause betrifft, hat die Schweiz grossen Nachholbedarf gegenüber dem übrigen Europa: 52 % der Schweizer Firmen (Europa: 21 %) gewähren ihren Mitarbeitenden hier noch keine finanzielle Unterstützung.

(Grafik: Arval)

Alternative Mobilitätslösungen, wie etwa die Kombination von Auto, ÖV und Velo, sind im Gegensatz dazu bereits weit verbreitet: Zwei von drei Unternehmen in der Schweiz bieten ihren Mitarbeitenden bereits solche Modelle an und drei von vier Firmen tun dies bereits oder ziehen sie in den kommenden drei Jahren in Betracht. Damit einher gehen auch Mobilitätsbudgets für die Mitarbeitenden, welche zur Senkung der Mobilitätskosten und zu flexiblen Mobilitätslösungen beitragen sollen. In diesem Zusammenhang gibt ein Drittel der befragten Firmen an, Home-Office einzuführen oder noch auszubauen.

Firmenflotten von KMU: Full-Service-Leasing nimmt zu

Das Arval Mobility Observatory untersucht jeweils auch die Finanzierungsmethoden der Firmenflotten. Hier wird das Full Service-Leasing derzeit bei 13 % der Firmen in der Schweiz als Hauptfinanzierungsmethode eingesetzt, was gegenüber dem Jahr 2020 eine Verdoppelung bedeutet (2020: 6 %). Insbesondere bei den kleineren Unternehmen planen weitere 22 % die Einführung oder den Ausbau in den nächsten drei Jahren.

(Grafik: Arval)

Bei der Nutzung von Telematik-Systemen bewegen sich die Schweizer Firmenflotten auf europäischem Niveau mit 30 % (Europa: 33 %), wobei hier primär grössere Unternehmen voranschreiten und die Technologie stärker bei Personen- als bei Nutzfahrzeugen einsetzen. Die Hauptgründe für den Einsatz von Telematik in der Schweiz sind dieselben wie im übrigen Europa: Verhalten der Fahrerinnen und Fahrer, Sicherheit und Standort des Fahrzeugs und betriebliche Effizienz.

Quelle: Arval

Randstad Award 2022: Die attraktivsten Arbeitgeber

Am 31. Mai 2022 wurde der Randstad Award 2022 für die attraktivsten Arbeitgeber des Landes verliehen. In der Rangordnung der bewerteten Unternehmen gab es dieses Jahr etliche Verschiebungen. Die Ergebnisse basieren jeweils auf der repräsentativen und weltweit umfassendsten Employer Branding Studie.

Mit dem Randstad Award 2022 wurde einmal mehr der attraktivste Arbeitgeber der Schweiz ausgezeichnet. Dieses Jahr ist es der Uhrenhersteller Rolex. (Bild: Randstad.ch)

Am 31. Mai fand die Preisverleihung zum attraktivsten Arbeitgeber der Schweiz statt, dem Randstad Award 2022. Die zum 9. Mal durchgeführte Vergabe des durch den Personaldienstleister Randstad ausgelobten Awards erfolgte in diesem Jahr erstmals innerhalb des HR Festivals in Zürich. Neben der Verleihung des Awards wurden unerwartete Entwicklungen der Randstad Employer Brand Studie präsentiert und in einer spannenden Podiums-Runde aktuelle Talent Trends diskutiert.

Google: Nimbus eines Top-Arbeitgebers verloren?

Bei der Wahl des attraktivsten Arbeitgebers der Schweiz wurden in diesem Jahr die Karten gleichsam neu gemischt: Google durfte nach drei Jahren Hall of Fame, in die sie es durch drei Platz-eins-Nominierungen in den Jahren 2016, 2017 und 2018 geschafft hatte, wieder bewertet werden und hat es diesmal mit Platz vier nicht aufs Siegertreppchen geschafft. Vor dem Internet-Riesen liegen Schweizer Traditionsunternehmen: Platz eins und damit attraktivster Arbeitgeber der Schweiz 2022 ist Rolex. Gefolgt von einer weiteren Uhrenmanufaktur, Patek Phillippe Geneve und dem Schokoladenhersteller Lindt & Sprüngli auf Platz drei. Die Flughafen Zürich AG liegt auf Platz fünf. Ausserdem haben es zehn neue Unternehmen in die Top 20 geschafft.

“Ich hatte erwartet, dass die Covid-19-Krise die Bedürfnisse der Arbeitnehmer verändert. Obwohl es auf den ersten Blick naheliegend ist, hat es mich überrascht wie hoch das Thema Flexibilität auf der Agenda der Arbeitnehmenden steht. Meine Erfahrung zeigt, dass nicht nur die räumliche Flexibilität, sondern auch die zeitliche Flexibilität sowie die vertragliche Flexibilität sehr wichtig geworden sind”, so Bernhard Hänggi, CFO Randstad Schweiz. Doch auch trotz Krisenzeiten: Die wichtigsten Einflussfaktoren für Arbeitnehmende bei der Wahl des Arbeitgebers blieben in den letzten neun Jahren weitgehend stabil. So blieben attraktive Saläre und Benefits, angenehme Arbeitsumgebung, Job-Sicherheit und Work-Life-Balance die wichtigsten Faktoren.

Reputation eines Arbeitgebers wird wichtiger

Veränderungen gab es dafür an anderen Punkten. Der Faktor „Reputation“ ist der heimliche Gewinner des Randstad Award 2022; er hat am meisten an Wichtigkeit gewonnen über die Jahre. “Der gute Ruf ist also wichtiger denn je bei der Wahl des Arbeitgebers. Durch den aktuellen Arbeitnehmermarkt könnte es sein, dass sich Talente erlauben, wählerischer zu sein”, erklärt Susanne Beer, HR Director Randstad Schweiz diese Entwicklung. “Stichwort Employer Branding: Ein höherer Bekanntheitsgrad ist mehr denn je ein wesentlicher Türöffner.” Am meisten an Relevanz verloren hingegen haben zwei Punkte: Die finanzielle Gesundheit eines Unternehmens und die Nutzung neuer Technologien. “Dass die finanzielle Sicherheit eines Unternehmens nicht mehr als so wichtig erachtet wird, könnte daran liegen, dass Talente selbstsicherer geworden sind im Hinblick darauf, schneller wieder einen neuen Job zu finden”, meint Susanne Beer. Was das Thema neuste Technologien angeht, so waren sich auch die Teilnehmer der Paneldiskussion einig: “Es ist kein ausschlaggebender Faktor mehr, da es schlicht ein Muss geworden ist für Unternehmen Technologie einzusetzen, eine gute ICT-Infrastruktur zu haben”, schätzt Bruno Zanella, Head of Human Resources bei der Flughafen Zürich AG die Veränderung ein.

Randstad Award 2022: Die Top 20

Hinter dem Ranking steht jeweils die Randstad Employer Brand Research, eine unabhängige Studie auf dem Gebiet «Employer Branding». Die Unternehmen können sich nicht für eine Teilnahme bewerben, sie werden aufgrund ihrer Mitarbeiterzahl für die Studie ausgewählt. Neben dem Unternehmens-Ranking geben die Ergebnisse der Studie Aufschluss über die Bedürfnisse der Arbeitnehmenden und aktuelle Trends im Markt.

  1. Rolex
  2. Patek Phillippe Geneve
  3. Lindt & Sprüngli
  4. Google*
  5. Flughafen Zürich AG
  6. Swatch Group
  7. SWISS
  8. Pilatus Flugzeugwerke AG*
  9. SBB CFF FFS
  10. Raiffeisen*
  11. Chocolate Frey AG
  12. Stadler Rail
  13. Migros
  14. HP*
  15. SR Technics*
  16. Roche*
  17. Swisscom*
  18. KPMG*
  19. Siemens*
  20. Richemont*

*neu in den Top 20

Quelle: Randstad

Fehlbesetzungen in Unternehmen sind häufiger als man annimmt

Gemäss einer Arbeitsmarktstudie hat die Hälfte der Unternehmen 2021 Fehlbesetzungen bei Jobs vorgenommen. Dies zeigt, dass eine höhere Sorgfalt und optimierte Prozesse die Personalwahl verbessern könnten.

Den falschen Mann oder die falsche Frau eingestellt: Gemäss einer internationalen Arbeitsmarktstudie kommt es bei der Hälfte der Unternehmen immer wieder zu Fehlbesetzungen. (Bild: Depositphotos.com)

Fehlbesetzungen in Unternehmen sind häufig: 50 Prozent der im Rahmen einer Arbeitsmarktstudie des Personaldienstleisters Robert Half befragten Führungskräfte haben in den vergangenen zwölf Monaten Personal eingestellt, das sich später als Fehlbesetzung herausgestellt hat. 72 Prozent der Befragten sehen solche Fehleinstellungen noch kritischer als vor einem Jahr, da die Auswirkungen vor dem Hintergrund der gestiegenen Personalknappheit in einigen Branchen heute sehr viel schwerwiegender sind. Die Studie wurde im Februar 2022 im Auftrag von Robert Half durchgeführt. Befragt wurden 1500 Manager mit Personalverantwortung (General Manager, CIOs, CFOs) in Belgien, Brasilien, Frankreich, Deutschland und im Vereinigten Königreich. Das bedeutet, dass die Ergebnisse für die Schweiz nicht unbedingt repräsentativ sind.

Fehlbesetzungen kommen aber auch hierzulande vor. Grundsätzlich führt jede falsche Entscheidung bei der Personalauswahl zu hohen Folgekosten, potenzieller Unsicherheit unter den Mitarbeitenden und einem immensen organisatorischen Aufwand. Deshalb lohnt sich die Ursachenforschung.

Ursachen von Fehlbesetzungen: Geschwindigkeit versus Sorgfalt

Als Hauptgrund für Fehlbesetzungen sehen die Befragten, dass sie den Einstellungsprozess zu schnell abgewickelt haben (17 %). 15 Prozent der Manager geben an, dass sie sich mit Bewerbenden zufriedengegeben haben, deren Fähigkeiten nicht den Anforderungen der Stelle entsprachen. Ebenso viele sagen, sie hätten sich auf Kosten der Soft Skills zu sehr auf die fachlichen Fähigkeiten der Bewerbenden fokussiert. Aber was manchen Führungskräften zu schnell geht, ist anderen zu langsam: Einen langwierigen Einstellungsprozess betrachten 12 Prozent als Ursache für Fehleinstellungen, weil Kandidaten im Laufe des Auswahlverfahrens abgesprungen sind.

„Unternehmen sollten bei Einstellungsentscheidungen die nötige Sorgfalt walten lassen. Fehleinstellungen wirken sich negativ auf das bestehende Team aus und ziehen hohe Kosten nach sich“, erklärt Eva Mahoney Associate Director bei Robert Half. „Weder zu schnelle noch zu langsame Recruiting-Prozesse sind hilfreich. Wichtig ist zudem, dass im Vorfeld geklärt wird, welche fachlichen Fähigkeiten unverzichtbar sind und welche Soft Skills das Unternehmen erwartet. Ob es zwischenmenschlich passt, lässt sich gut überprüfen, indem man ausgewählte Mitarbeitende in die Vorstellungsgespräche einbezieht.“ Denn auch den Ausschluss wichtiger Interessensgruppen aus dem Einstellungsprozess – wie das mittlere Management oder Personen mit Schnittstellenfunktionen – sehen die Befragten als eine der Ursachen für Fehleinstellungen (10 %). Als weitere Problemfelder gelten die unzureichende Überprüfung von Referenzen (10 %), die zu starke Konzentration darauf, ob Bewerbende zur Unternehmenskultur passen und der Mangel an einem attraktiven Vergütungspaket (jeweils 11 %).

Gegensteuern durch optimierte Bewerbungsprozesse

Als Reaktion auf die hohe Fehlbesetzungsquote überprüft ein Viertel der Befragten die Bewerbenden sorgfältiger als vorher. 18 Prozent legen im Vorfeld fest, welche Bereiche und Fähigkeiten wesentlich und unverzichtbar sind; 16 Prozent haben einen optimierten Bewerbungsprozess eingeführt. Darüber hinaus stellen 15 Prozent vermehrt Zeitarbeitskräfte ein, die später übernommen werden können. Weitere 13 Prozent beauftragen einen Personaldienstleister für die Prozessbegleitung, um Fehleinstellungen zu reduzieren.

„Neue Stellenausschreibungen sollten mit Sorgfalt erstellt werden. Sie müssen die aktuellen Anforderungen darstellen, genau beschreiben, welche persönlichen und fachlichen Kompetenzen erwartet werden und darlegen, was die Bewerbenden im Unternehmen erwartet. Wirksam ist, die Fachabteilung einzubeziehen und die eigene Stellenausschreibung mit jenen des Mitbewerbs zu vergleichen. Dadurch wird schnell klar, ob das eigene Angebot konkurrenzfähig und attraktiv ist. Je detaillierter die Ausschreibung, desto höher ist die Chance, die richtigen Bewerbenden anzusprechen“, sagt Mahoney.

Quelle: Robert Half

Tecnomec SA gewinnt Prix SVC Svizzera Italiana 2022

Am 18. Mai 2022 wurde in Lugano der Prix SVC Svizzera Italiana 2022 verliehen. Gewonnen hat die Trophäe die Firma Tecnomec SA aus Stabio vor Jetpharma SA und R. Audemars SA.

Iarno Mapelli (links) von Tecnomec SA, Gewinner des Prix SVC Svizzera Italiana 2022. (Bild: Swiss Venture Club SVC)

Iarno Mapelli, Geschäftsführer von Tecnomec SA, nahm am 18. Mai 2022 im Rahmen des Prix SVC Svizzera italiana 2022 die begehrte Trophäe entgegen. Das 1981 gegründete Unternehmen ist im Bereich der Feinmechanik tätig und verfügt über einen hochmodernen Maschinenpark. Das Unternehmen mit Sitz in Stabio beschäftigt 70 Personen. Der zweite Platz ging an das Unternehmen Jetpharma SA und dessen Verwaltungsratsmitglied Stefano Martinoli, während sich R. Audemars SA und dessen CEO Mirko Audemars den dritten Platz sicherten. Die Diplomränge wurden an Agriloro SA und seinen Geschäftsführer Jacques Perler, an Campofelice SA und seinen Geschäftsführer Simone Patelli sowie an Fontana Print SA und seinen Geschäftsführer Ruben Fontana verliehen.

Tecnomec SA: In der Region verwurzelt

Marzio Grassi, Präsident der Jury des Prix SVC Italienische Schweiz, begründete die Wahl des Gewinners in der Laudatio wie folgt: „Jeder der sechs Finalisten hat den Sieg verdient. Am Ende entschied sich die Jury für Tecnomec, ein hervorragendes Beispiel für ein Familienunternehmen, das sich durch einen starken Unternehmergeist und eine Ausrichtung auf Innovation und Spitzenleistungen auszeichnet. Sie ist in der Region verwurzelt und investiert ständig in das Wachstum des Unternehmens und seiner Mitarbeiter. Direktor Iarno Mapelli durfte neben der Siegertrophäe als Preis eine Unternehmerreise der Credit Suisse und einen exklusiven Gutschein der SUPSI im Wert von 12’500 Franken für den Besuch eines oder mehrerer SUPSI-Weiterbildungskurse mitnehmen.

Zweiter Platz für Jetpharma SA und dritter Platz für R. Audemars SA

Die 1986 gegründete Jetpharma SA mit Sitz in Balerna gewann den 2. Das Unternehmen bietet folgende Dienstleistungen an Mikronisierungsdienste für Dritte. Das Unternehmen ist heute einer der wenigen Global Player und verfügt über eine einzigartige Technologie. Der Preis, den das Verwaltungsratsmitglied Stefano Martinoli erhielt, wird von Ernst & Young gestiftet und besteht in der Teilnahme an einer Studienreise und am Kongress „Entrepreneur of the Year“.

Der dritte Preis ging an die R. Audemars SA aus Lamone-Cadempino. Dank des in mehr als 120 Jahren in der Schweizer Uhrenindustrie erworbenen Know-hows hat sich das 1898 gegründete Familienunternehmen auch auf anderen Märkten entwickelt und arbeitet mit weltweit tätigen Herstellern von medizinischen Geräten zusammen, die heute seinen Hauptmarkt darstellen. Mirko Audemars, CEO, nahm den von Swisscom ausgelobten Preis in Form eines Gutscheins für die Teilnahme an einem der exklusiven Events, die von Swisscom gefördert und unterstützt werden, entgegen.

Weitere Informationen: Swiss Venture Club

Erste digitale Plattform für Abfallmanagement in der Schweiz

SRS Global Services ändert seinen Namen in Metawaste und startet eine digitale Plattform für Abfallmanagement namens Genius. Damit antwortet das Unternehmen auf eine wachsende Nachfrage nach Möglichkeiten, wie sich das Abfallmanagement optimal steuern, die Sammlung optimieren, die Verwertung und Entsorgung nachverfolgen und letztendlich die CO2-Emissionen über ein digitales Tool messen lässt.

Die Entsorgung besser managen: Metawaste lanciert eine digitale Plattform für Abfallmanagement. (Bild: Pixabay.com)

Metawaste ist ein Netzwerk von Anbietern und Partnern in der ganzen Schweiz und setzt dabei auf einen nach eigener Darstellung einzigartigen kollaborativen Ansatz. Das Netzwerk hat sich zum Ziel gesetzt, die Akteure der Abfallwirtschaft in der Schweiz zusammenzuführen, um ihren Kunden optimale Sammel- und Aufbereitungslösungen anzubieten. Vincent Chapel, Präsident und Gründer des Unternehmens, nennt seine Ziele: « Durch die Einbindung nationaler Entsorgungsunternehmen und Recycler trägt Metawaste auf zweierlei Weise zur Kreislaufwirtschaft bei: Zum einen ermutigen wir unsere Partner, sich der Plattform anzuschliessen, um ein effizientes Netz von Abfallsammlungen im ganzen Land anzubieten, zum anderen ermöglichen wir unseren Kunden, ihren CO2-Fussabdruck dank digitaler Tools zu reduzieren.»

Digitale Tools für eine nachhaltige Wirtschaft

Die CO2-Bilanz ist zu einem wichtigen Indikator für Unternehmen geworden: Sie können damit festlegen, welche Massnahmen sie vorrangig umsetzen müssen, um ihren ökologischen Fussabdruck zu verringern. Genius, die neue digitale Plattform für Abfallmanagement, trage laut Metawaste zu dieser Dynamik bei, indem sie mehrere Funktionen anbietet, die eine Analyse der mit den Abfallströmen verbundenen Daten ermöglichen würden, insbesondere:

  • Zentralisiertes Abfallmanagement und Echtzeitverfolgung der Abholroute und der Anzahl der durchgeführten Massnahmen
  • Echtzeitbilanz der Sortier-, Recycling- und Verwertungsvorgänge
  • Echtzeit-Budgetüberwachung mit Details zu den durchschnittlichen Ausgaben pro Sammlung und Kosten gemäss Abfallarten
  • Live-Überwachung der CO2-Leistung (ausgestossen vs. vermieden)
  • Und ggf. die Echtzeitverwaltung von Nichtkonformitäten

Dank einer übersichtlichen und einfach zu bedienenden Benutzeroberfläche können die Nutzer schnell auf verschiedene Informationen zugreifen und alle Prozesse online verwalten.

Partner in Sachen Abfallmanagement

Die digitale Plattform wurde mithilfe der Expertise der Teams von SRS Global Services entwickelt, einem Unternehmen mit einmaliger Erfahrung im Abfallmanagement grosser Schweizer Unternehmen. SRS Global Services verarbeitet den Abfall von 800 Kundenstandorten in der Schweiz und kümmert sich um 65’000 Tonnen Abfall pro Jahr. Diese Erfahrung war entscheidend, um eine marktgerechte Lösung umzusetzen, welche die Ansprüche der Kunden erfüllt. Metawaste managt derzeit Industrie- und Einzelhandelsabfälle; ein Angebot für Bauabfälle soll bis Ende 2022 entwickelt werden.

Quelle und weitere Informationen: www.metawaste.com

Lohntransparenz: Nur jedes dritte Unternehmen will Löhne publik machen

Der Grossteil der Unternehmen in der Schweiz möchte die Löhne der Mitarbeitenden nicht publik machen und die Hälfte der Arbeitgeber sieht Employer Branding als wichtiges Instrument bei der Personalgewinnung. Doch jedes dritte Unternehmen spricht sich für Lohntransparenz aus.

Löhne transparent machen will ein Grossteil der Schweizer Unternehmen nach wie vor nicht. (Bild: Unsplash.com)

Auch wenn Lohntransparenz in der Schweiz immer mehr gefördert und von Jobsuchenden gewünscht wird, so hat die JobCloud-Studie in Zusammenarbeit mit dem LINK-Institut ergeben, dass 61% der befragten Unternehmen aktuell nicht bereit sind, die Löhne ihrer Mitarbeitenden öffentlich kundzutun. Insgesamt wäre erst ein Drittel der Unternehmen zu diesem Schritt bereit. Grossunternehmen und Mikrounternehmen zeigen mehr Bereitschaft in diese Richtung. «Für grosse Unternehmen ist es wohl einfacher, weil sie strukturierte Lohnprozesse haben, etwa in Form von definierten Lohnbändern» erklärt Davide Villa, CEO von JobCloud.

Sich differenzieren durch Lohntransparenz

Sprechen sich Unternehmen gegen transparente Saläre aus, dann tun dies gemäss der Umfrage gut 60% deshalb, weil auch innerhalb des Unternehmens noch keine Lohntransparenz gewährleistet ist. Knapp 30% sind dagegen, weil die Löhne der Mitarbeitenden sehr unterschiedlich sind. «Unternehmen, die ihre Löhne transparent kommunizieren, können sich im Rekrutierungsprozess von anderen Arbeitgebern abheben und so mehr passende Bewerbungen erhalten. Ein Vorteil von Lohntransparenz im Stelleninserat besteht darin, dass sich nur Kandidatinnen oder Kandidaten bewerben, die mit dem angegebenen Lohn einverstanden sind», so Villa weiter.

Du-Kultur in immer mehr Unternehmen

Ein Bereich der Studie beschäftigt sich mit der Firmenkultur und wie der Umgang unter den Mitarbeitenden ist. Hier scheint sich eine informelle Du-Kultur immer mehr durchzusetzen. Insgesamt gaben drei Viertel an, dass im Unternehmen eine Du-Kultur gepflegt wird, wobei sich ein deutlicher kultureller Unterschied zwischen der Deutsch- und der Westschweiz zeigt: Ist in der Deutschschweiz bei 81% das Du üblich, so sind es auf der anderen Seite des Röstigrabens «nur» 62%. In der Westschweiz wird dabei viel eher nach Hierarchielevel unterschieden – so sagen 27% aus, es hänge von der Hierarchiestufe ab, während das nur bei 11% in der Deutschschweiz eine Rolle spielt. Am wenigstens verbreitet ist die Du-Kultur bei Grossunternehmen (70%), bei kleinen Unternehmen ist sie dagegen am stärksten verbreitet (81% bei Micro- und 84% bei Klein-Unternehmen).

Employer Branding auch für kleine Unternehmen ein Thema

Die Studie zeigt ausserdem, dass Employer Branding zwar stark von Unternehmen genutzt wird, aber noch nicht das volle Potenzial ausgeschöpft ist. Knapp die Hälfte der befragten Personalverantwortlichen gibt an, dass Employer Branding für die Rekrutierung wichtig oder sehr wichtig ist. Mit steigender Unternehmensgrösse erhöht sich dieser Wert. Im Gegensatz dazu messen 19% der Befragten der eigenen Arbeitgeber-Marke keinen oder kaum einen Stellenwert bei. Während bei grossen und mittleren Unternehmen Employer Branding vor allem von der HR-Abteilung betreut wird, ist dies bei kleinen Unternehmen ein Management-Thema. «Vor allem in Zeiten von Fachkräftemangel sollten auch kleine Unternehmen versuchen, sich durch eine Employer-Branding-Strategie als attraktive Arbeitgeber zu positionieren», empfiehlt Villa abschliessend.

Quelle: www.jobcloud.ch

Crowdfunding wächst rasant weiter

Eine Studie der Hochschule Luzern zeigt: Finanzierungen und Spenden über das Internet verzeichneten im Jahr 2021 ein Wachstum von 31 Prozent. Insgesamt wurden 792 Millionen Franken in Crowdfunding-Projekte investiert. Besonders die Finanzierung von Immobilien gewann an Bedeutung.

Mit Geld aus verschiedenen Quellen Projekte finanzieren: Crowdfunding hat sich als Finanzierungsform weiter etabliert. (Bild: Unsplash.com)

Im Jahr 2021 wuchs der Crowdfunding-Markt in der Schweiz deutlich von 606.6 Millionen Franken im Vorjahr auf neu 791.8 Millionen Franken. Dies entspricht einem Wachstum von 31 Prozent und bedeutet ein weiteres Mal einen Rekordwert, wie der Crowdfunding-Monitor der Hochschule Luzern zeigt. Seit der Gründung der ersten Crowdfunding-Plattform vor 14 Jahren wurden auf dem digitalen Weg in der Schweiz rund drei Milliarden Franken vermittelt.

Deutliches Wachstum von Crowdlending und Crowdinvesting

Die Online-Vermittlung von Geldern für Kredite an KMU und Private sowie die Vermittlung von Investitionen in Unternehmen und Immobilien wuchsen deutlich. Der Crowdlending-Markt umfasst nun 607 Millionen Franken (+35 Prozent), der Crowdinvesting-Markt wuchs auf 147 Millionen Franken. Insbesondere Investitionen in Kredite an Immobilienunternehmen sowie direkte Anlagen in Immobilien haben dieses Wachstum getrieben. Die Volumina in den Bereichen Crowdsupporting/Crowddonating gingen gegenüber 2020 leicht zurück auf 38 Millionen Franken (-16 Prozent), nachdem in diesem Bereich aufgrund der Corona-Krise und mehreren nur temporär aktiven Crowdfunding-Plattformen im Vorjahr Rekordwerte verzeichnet wurden.

Im Jahr 2021 erreichte das Volumen im Crowdfunding-Markt ein weiteres Mal einen Rekordwert. So wurden über Schweizer Crowdfunding-Plattformen Projekte im Umfang von insgesamt 791.8 Millionen Franken finanziert. (Grafik: Hochschule Luzern)

Unterstützung von politischen Kampagnen gewinnt an Bedeutung

Ein deutliches Wachstum gibt es bei der Finanzierung von politischen Kampagnen über Crowdsupporting. So wurden im Jahr 2021 mehr als 800’000 Franken in politische Crowdfunding-Kampagnen investiert. Ein Jahr zuvor waren es noch rund 90’000 Franken. Crowdfunding als «Finanzierung von unten», mit dem viele Kleinspenden generiert werden können, liegt im Trend. Dank dieser Finanzierungsform können einerseits Finanzierungsprozesse auch im Bereich der Politikfinanzierung digitalisiert werden. Andererseits kann es die Legitimation für ein politisches Anliegen erhöhen, wenn sich viele Menschen an einer Kampagne beteiligen.

Crowdfunding knackt 2022 wohl die Milliardengrenze

Die HSLU-Studienautoren gehen davon aus, dass das Gesamtvolumen von Crowdfunding in der Schweiz in diesem Jahr auf über eine Milliarde Franken wachsen wird. «Auch mit diesem Volumen wird Crowdfunding in der Schweiz weiterhin eine Nischenfinanzierung bleiben», so Andreas Dietrich, Co-Autor des Crowdfunding-Monitors und Banken-Professor an der Hochschule Luzern. Die steigende Relevanz könne langfristig aber zu einem beschleunigten Wachstum führen. Einerseits hat Covid-19 die Nutzung von digitalen Finanzprozessen sowohl bei Unternehmen als auch bei Privatpersonen beschleunigt. Andererseits werden wohl vermehrt auch grössere Geldgeber wie Stiftungen oder institutionelle Investoren Gelder über diese alternative Finanzierungsform allozieren.

Formen von Crowdfunding

  • Crowdsupporting: Meist kreative und kulturelle Projekte und Kampagnen aus dem Sportbereich. Der Investor oder die Investorin erhält für den investierten Beitrag ein Produkt, ein künstlerisches Werk oder eine Dienstleistung. Wer z. B. ein Buch finanziert, erhält ein Exemplar kostenlos.
  • Crowddonating: Mehrheitlich Spenden für soziale, karitative und kulturelle Projekte, die an keine Gegenleistung geknüpft sind.
  • Crowdinvesting: Investitionen von Eigen- oder Fremdkapital in Unternehmen (Start-ups) oder Immobilien. Als Gegenleistung erhalten die Investorinnen und Investoren eine Gewinnbeteiligung.
  • Crowdlending: Vermittlung von Krediten an Unternehmen oder Private. Als Gegenleistungen erhalten die Geberinnen und Geber Zinszahlungen, deren Höhe vom Risiko des Kapitalnehmers abhängt.

Quelle und weitere Informationen: Hochschule Luzern

Erfolgs-Impuls: Seien Sie weniger tolerant!

Vielleicht wundern Sie sich über diese Überschrift. Sollten wir nicht tolerant sein gegenüber anderen? Wo man als Leader Grenzen bei der Toleranz setzen kann, fasst unser neuer Erfolgs-Impuls zusammen.

Wo sind Sie zu tolerant und wo nicht? Der Grad zwischen zu viel und zu wenig Toleranz ist relativ schmal… (Bild: Pixabay.com)

Sollten wir nicht tolerant sein gegenüber anderen? Ja, sicher. Im Leadership und in persönlichen Beziehungen gibt es aber auch eine andere Seite der Medaille: “Sie bekommen das im Leben, was Sie tolerieren.”

Das ist eine alte und wahre Weisheit. Wenn Sie bestimmte negative Verhaltensweisen bei anderen tolerieren, werden Sie mehr davon in Ihrem Leben bekommen. Ein Beispiel: Wenn Sie tolerieren, dass jemand immer wieder unpünktlich ist, wird diese Person weiterhin unpünktlich sein. Und Sie werden zunehmend von Leuten umgeben sein, die sich ähnlich verhalten. Hier geht es nicht darum, wie Sie andere „erziehen“, sondern darum, was Sie als Leader in Ihr Leben hineinlassen sollten. Denn wenn Sie zu viel Negatives tolerieren, haben Sie keinen Platz mehr für die wichtigen Dinge, die Sie voranbringen.

„Woher kommt denn die unterschiedliche Toleranzschwelle bei verschiedenen Menschen?“ mögen Sie jetzt fragen. Nun, wie vieles so kommt auch das zum grössten Teil aus der Prägung unserer Kindheit. Und wie alle diese Prägungen können Sie auch diese gezielt bei sich selbst verändern. Hier sind drei Fragestellungen dazu, mit denen Sie Ihre Toleranzschwelle konkret beeinflussen können:

  1. „Wo bin ich immer wieder zu tolerant?“
    Es gibt sehr unterschiedliche Muster, an welchen Stellen man zu tolerant ist. Es kann bei bestimmten Verhaltensweisen bei Ihnen selber sein. Oder Sie zeigen eine zu hohe Toleranz in ganz bestimmten Situationen mit anderen. Oder Sie sind bestimmten Personen gegenüber sehr tolerant, egal was diese tun.
    Wichtig ist im ersten Schritt zu erkennen, an welchen Stellen Ihre unterschiedlichen Toleranzstellen auftreten.
  2. „Was sind die negativen Folgen dieser Toleranz?“
    Hier geht es darum, dass Sie sich klarmachen, wozu Ihre hohe Toleranz in bestimmten Situationen (siehe Punkt 1) führt. Eine gute Hilfsfrage ist: „Was würde passieren, wenn ich an dieser Stelle nicht mehr so tolerant wäre?“
    Vielleicht hätten Sie mehr Zeit, wären produktiver, hätten weniger Ablenkungen, würden mehr erreichen, hätten mehr Zeit für andere Personen, die Ihnen wichtig sind, und so weiter.
    Oft unterschätzen wir die negativen Folgen von zu viel Toleranz dramatisch.
  3. „Wo sind meine roten Linien?“
    Im dritten Schritt ist es entscheidend, dass Sie die Entscheidung treffen, an welchen Stellen und mit welchen Personen Sie keine Toleranz mehr zeigen.
    Wichtig dabei ist, dass zu hohe Toleranz nicht nur Ihnen selbst schadet, sondern auch denjenigen, gegenüber denen Sie zu tolerant sind.
    Wenn Sie beispielsweise immer wieder alle Fragen beantworten, erziehen Sie die Leute dazu, gar nicht mehr selber nachzudenken. Das hilft niemandem.

Also, hier haben Sie drei hilfreiche Fragestellungen, die Ihnen dabei helfen, mehr zu erreichen und gleichzeitig anderen helfen sich weiterzuentwickeln. Und bitte vergessen Sie nicht: Der Grad zwischen zu viel und zu wenig Toleranz ist relativ schmal.

Autor:
Volkmar Völzke ist Erfolgsmaximierer, Buchautor, Berater, Coach, Speaker.www.volkmarvoelzke.ch

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