Teilzeitstellen: Zu grosse Nachfrage bringt Arbeitgeber ins Schleudern

Während die Nachfrage nach Teilzeitstellen aufseiten der Stellensuchenden weiter stark ansteigt, verhält sich das Angebot auf der Arbeitgeberseite eher zögerlich. Dennoch gibt es für Stellensuchende Hoffnung: Die Anzahl an Teilzeit-Vakanzen, die von Arbeitgebern ausgeschrieben wurden, hat im Vergleich zum Vorjahr um 2.6% zugenommen.

Das Angebot an Teilzeitstellen kann die Nachfrage nicht befriedigen. (Grafik: jobchannel ag)

Welche Teilzeitstellen sind bei Stellensuchenden am beliebtesten und welche werden am häufigsten ausgeschrieben? Dies hat die Plattform jobchannel.ch ausgewertet, basierend auf  anonymisierten Userdaten auf den ihr betriebenen über 150 Job- und Fachplattformen. Mit über 26 Millionen Stellenanzeigen-Klicks und gegen 1 Milliarde in Job-Abos versendeten Stellenanzeigen pro Jahr in sämtlichen Branchen- und Fachbereichen sind die Daten aus dem jobchannel-Netzwerk repräsentativ.

Die Nachfrage nach Teilzeitstellen steigt weiter an

Während im Januar 2019 der Anteil Klicks auf Teilzeit-Stellenanzeigen im Vergleich zu allen Stellenanzeigen-Klicks noch bei gut 32% lag, beträgt der Anteil drei Jahre später, im Januar 2022, bereits 41.20%. Auch wenn der Anteil Klicks auf Teilzeit-Stellenanzeigen zwischenzeitlich wieder leicht gesunken ist, zeigt der Trend: Teilzeitstellen werden bei Stellensuchenden immer beliebter und verzeichnen eine zunehmende Nachfrage. Der Anteil Klicks auf Teilzeit-Stellenanzeigen beträgt aktuell 44.61%.

Steigende Nachfrage nach Teilzeitpensen. (Grafik: jobchannel ag)

Auffällig sind drei starke Ausreisser nach oben im Verlaufe des Jahres 2021 und zu Beginn des Jahres 2022. Besonders stark war die Nachfrage nach Teilzeit-Stellen im November 2021. Der Anteil Klicks auf Teilzeit-Stellenanzeigen betrug mehr als 50%. Auch im Mai 2021 waren 45.24% aller Stellenanzeigen-Klicks, Teilzeitstellen. Im Februar 2022 kam es erneut zu einem starken Nachfrageanstieg. Der Anteil Klicks auf Teilzeit-Stellen belief sich auf 47.21%.

Ungleichgewicht: Das Angebot kann die Nachfrage nicht befriedigen

Das Angebot an ausgeschriebenen Teilzeit-Vakanzen kann die hohe Nachfrage nach Stellenanzeigen mit einem Teilzeitpensum nicht befriedigen. Doch für Stellensuchende gibt es Hoffnung: Trotz des herrschenden Ungleichgewichts zwischen Angebot und Nachfrage ist das Angebot an Teilzeit-Vakanzen im Januar 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 2.6% gestiegen. Von den insgesamt 171’692 ausgeschriebenen Vakanzen im Januar 2021 waren 28’901 mit einem Teilzeitpensum ausgeschrieben. Im Januar 2022 betrug die Anzahl ausgeschriebener Teilzeit-Vakanzen bereits 45’109 von insgesamt 232’108 Vakanzen.

Auch in den letzten fünf Monaten stieg das Angebot an Teilzeit-Vakanzen leicht an, während die Nachfrage zwischenzeitlich leicht gesunken ist. So betrug der Anteil Klicks auf Teilzeit-Stellenanzeigen im Januar 41.20% und verzeichnete im Februar, mit 47.31% Klicks, bislang die grösste Nachfrage. Im März ging die Nachfrage nach Teilzeit-Stellen wieder leicht zurück und der Anteil Klicks auf Teilzeit-Stellen beläuft sich aktuell auf 44.61%. Doch lässt sich das Ungleichgewicht von Angebot und Nachfrage nicht nur aufgrund des starken Anstiegs der Nachfrage erklären, sondern auch aufgrund darauf, dass andere Teilzeit-Stellen gesucht als ausgeschrieben werden.

Die 10 beliebtesten Stellen bei Stellensuchenden: Alle Stellen vs. Teilzeitstellen

  Alle Stellen  Teilzeit-Stellen
1. Fabrikationsmitarbeiter/in Gebäudereiniger/in
2. Gebäudereiniger/in Sachbearbeiter/in
3. Sachbearbeiter/in Administrative/r Assistent/in
4. Lagerist/in Verkaufsberater/in
5. Verkaufsberater/in Kaufmännische/r Angestellte/r
6. Administrative/r Assistent/in Empfangsmitarbeiter/in
7. Lastwagenführer/in Sachbearbeiter/in Rechnungswesen
8. Kaufmännische/r Angestellte/r Servicefachangestellte/r
9. Empfangsmitarbeiter/in Küchenangestellte/r
10. Logistiker/in Personalassistent/in

(Quelle: jobchannel ag, Stand: Mai 2022)

Die 10 am meisten ausgeschriebenen Vakanzen: Alle Vakanzen vs. Teilzeit-Vakanzen

  Alle Vakanzen Teilzeit-Vakanzen
1. Pflegefachperson Pflegefachperson
2. Elektromonteur/in Fachangestellte/r Gesundheit
3. Software-Entwickler/in Verkaufsberater/in
4. Verkaufsberater/in Servicefachangestellte/r
5. Projektleiter/in Software-Entwickler/in
6. Schreiner/in Projektleiter/in
7. Servicefachangestellte/r Gebäudereiniger/in
8. Sanitärinstallateur/in Fachperson Betreuung
9. Koch / Köchin Bote / Botin
10. Fachangestellte/r Gesundheit Treuhänder/in

(Quelle: x28 AG, Stand: Mai 2022)

Schweizer KMU-Tag 2022: KMU und Beziehungen – konstant im Wandel

Am 28. Oktober geht es am Schweizer KMU-Tag 2022 um das Thema «KMU und Beziehungen – konstant im Wandel». Erneut konnten spannende und inspirierende Refererentinnen und Referenten gewonnen werden, moderiert wird der Anlass von Franz Fischlin.

Treten am 28. Oktober am KMU-Tag 2022 in St.Gallen auf: Tobias Wolf (Gastgeber), Jacqueline Badran, Franz Fischlin (Moderator), Giada Ilardo, Reto Föllmi, Reto Schmid (im Uhrzeigersinn). Bildquelle: KMU-Tag

St.Gallen wird einmal im Jahr zum Treffpunkt der Schweizer KMU – in diesem Jahr bereits zum 19. Mal. Der Schweizer KMU-Tag 2022 stellt auch dieses Mal die aktuellen Herausforderungen für Klein- und Mittelunternehmen (KMU) in den Fokus.

Inflation, Unternehmensgründung mit 16 und Kleinheit als Geschäftsmodell

Nach der Einführung in den diesjährigen KMU-Tag durch Gastgeber Tobias Wolf spricht HSG-Professor Reto Föllmi über «Inflation und KMU», und Tattoo- und Piercing-Unternehmerin Giada Ilardo erzählt den Teilnehmenden mehr über «Unternehmensgründung mit 16, dann ging es schnell». In der mittlerweile bewährten «Inspiration Session» inspirieren Startups mit ihren Geschäftsmodellen die Teilnehmer und Teilnehmerinnen zu Ideen für ihr eigenes Geschäft. Anschliessend geht es mit Reto Schmid, der die kleinste Bündner Nusstorte bäckt, um die «Kleinheit als Geschäftsmodell» und die Internet-Unternehmerin und Nationalrätin Jacqueline Badran meint: «Ich weiss schon, was ich sagen möchte».

Schweizer KMU tauschen sich am KMU-Tag 2022 aus

Der Schweizer KMU-Tag ist eine gefragte Plattform zum Austausch von Unternehmerinnen, Unternehmer und Führungskräften aus Schweizer KMU. Patronate für den Schweizer KMU-Tag 2022 haben wichtige Institutionen übernommen: Der Schweizerische Gewerbeverband (SGV), economiesuisse, die Industrie- und Handelskammer St.Gallen-Appenzell sowie der Kantonale Gewerbeverband St.Gallen. Unterstützt wird der Anlass durch eine Reihe von Co-Sponsoren und langjährige Hauptsponsoren, denen KMU-Anliegen sehr wichtig sind: Raiffeisen, Helvetia, ABACUS, OBT und Swisscom sowie zahlreiche KMU aus dem Industrie- und Dienstleistungssektor.

Organisiert wird der Schweizer KMU-Tag vom Schweizerischen Institut für KMU und Unternehmertum an der Universität St.Gallen (KMU-HSG) und von der Agentur alea iacta ag. Die Anmeldung für die Tagung ist ab sofort über www.kmu-tag.ch/anmeldung möglich. Eine frühe Anmeldung lohnt sich, in den Vorjahren war der KMU-Tag jeweils rasch ausverkauft.

Einen Rückblick auf den Anlass vom letzten Jahr finden Sie hier.

Sortimo stärkt Präsenz in der Westschweiz

Sortimo plant und baut massgeschneiderte Einrichtungen für Firmenfahrzeuge - von der Bodenplatte über den Dachträger bis hin zur kompletten Fahrzeugeinrichtung. Das Unternehmen mit Hauptsitz im zürcherischen Oberhasli stärkt nun seine Präsenz in der Romandie mit der Filiale in Le Mont sur Lausanne.

Filiale Sortimo in Le Mont-sur-Lausanne. (Bild: obs/Sortimo Walter Rüegg AG/Roger Mosimann)

Nach über 20 Jahren erfolgreicher Partnerschaft rückt die Sortimo Walter Rüegg AG näher mit der Gerber Frères Sàrl in Lausanne zusammen. Das Unternehmen ist in der Romandie ein bewährter Umbaupartner der Nutzfahrzeugbranche und wird nun vollständig in das Sortimo-Netz integriert. „Wir wollen auf die bisherige Zusammenarbeit aufbauen, diese ausbauen und von wertvollen Synergien und der Vereinfachung von Prozessen profitieren, welche die Übernahme mit sich bringt,“ betont Peter Rüegg, Geschäftsführer und Inhaber der Sortimo Walter Rüegg AG und ergänzt: „Als führender Schweizer Fahrzeugeinrichtungsspezialist sehen wir ein grosses Potential in der Westschweiz und wollen dort weiter investieren und wachsen.“ Im Zuge des Zusammenschlusses wird die Sortimo Walter Rüegg AG mit Hauptsitz im Zürcher Unterland den Lausanner Standort in die bewährten Prozesse der wachsenden Sortimo-Organisation integrieren. Die bisherigen Mitarbeiter verbleiben alle im Unternehmen und das bestehende Team wird kontinuierlich aufgestockt.

Standort Lausanne mit neuer Leitung

Neue Standortleiterin in Lausanne wird Michèle Abt. Die Flotten- und Nutzfahrzeugspezialistin ist seit Anfang 2020 für die Sortimo Walter Rüegg AG als Projektleiterin Flotten am Standort Bern tätig. Zuvor amtete sie als Leiterin Sales und Marketing bei der Post Company Cars AG und war dort Mitglied der Geschäftsleitung. Die zweisprachige Seeländerin freut sich darauf, mit ihrem Team den Markt der Fahrzeugeinrichter in der Westschweiz zu stärken. Ihren Fokus legt sie unter anderem auf effizientere Prozesse, welche schlussendlich auch den Kunden zugutekommen. Michèle Abt schaut positiv in die Zukunft und fügt an: „Durch die Änderung verschiedener Abläufe und die Anpassungen an die bewährten Prozesse der anderen Sortimo-Filialen wollen wir die Einbauzeiten und damit die Stehzeit der Fahrzeuge für unsere Kunden verkürzen und einen termingetreuen Einbau sicherstellen. Unsere Projektleiter können bestehende Kunden und potenzielle Neukunden mit ihrem grossen Fachwissen und der vertieften Zusammenarbeit mit dem Hauptsitz und den anderen Sortimo-Filialen noch besser und lösungsorientierter beraten. Und last but not least können wir dank der neuen Abläufe auch grössere Flotten effizienter abwickeln“.

Michèle Abt, Standortleiterin in Lausanne. (Bild: obs/Sortimo Walter Rüegg AG/Roger Mosimann)

In allen Regionen der Schweiz präsent

Mit der Übernahme der Gerber Frères Sàrl bestätigt der führende Hersteller von Fahrzeugeinrichtungen seine nationale Vorwärtsstrategie „Ausbau statt Abbau“. Aktuell beschäftigt die Sortimo Walter Rüegg AG mehr als 110 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an 4 Standorten in der Schweiz (Zürich, Luzern, Bern, Lausanne). Das Tessin wird durch die Partnerschaft mit der Brico SA in Manno abgedeckt. Damit bietet sie in allen Sprachregionen der Schweiz individuelle Umbaulösungen aus einer Hand an.

Pro Woche werden gemäss Angaben des Unternehmens, das vor über 40 Jahren gegründet wurde, bis zu 150 Fahrzeuge komplett ausgebaut. Zum Service gehören die gesamte Planung und der Einbau kompletter Fahrzeugeinrichtungen, die persönliche Beratung mit CAD im Demofahrzeug beim Kunden oder im eigenen Showroom, ein Hol- und Lieferservice der Kundenfahrzeuge sowie kostenlose Ersatzfahrzeuge.

Quelle und weitere Informationen

Erfolgs-Impuls: Was ist am wichtigsten im Leadership?

Wäre es nicht spannend zu wissen, an welchen Themen man als Führungsperson vor allem arbeiten muss, um noch effektiver und einflussreicher zu werden? Ein neuer Erfolgs-Impuls.

Es gibt verschiedene Dinge, an denen ein Leader arbeiten muss, um erfolgreicher zu werden. (Bild: Unsplash.com)

Was ist am wichtigsten im Leadership? Es gibt zwar diverse Hebel, aber ich sehe nach jahrelanger Zusammenarbeit mit unzähligen Führungskräften natürlich so einige Muster, die sich häufig wiederholen.

Ganz wichtig dabei ist, dass man sich nicht zu sehr von Symptomen täuschen lässt. Denn Top-Leadership zeichnet sich nur selten dadurch aus, dass ganz bestimmte Routinen verbessert werden (“besser zuhören”, “schwierige Gespräche führen” usw.). Das ist zwar auch hilfreich, trifft aber nicht den Kern der Sache. Ich meine hier hingegen die grossen Hebel, die einen Einfluss auf vieles andere haben. Wenn man diese Hebel verbessert, potenziert sich der positive Effekt.

Hier sind meine Top-3 Defizite im Leadership, an denen es sich in jedem Fall lohnt zu arbeiten:

  1. Mangelnde Lernbereitschaft.
    Meine klassische Frage hierzu ist: „Wieviel Bücher zur persönlichen Weiterentwicklung haben Sie in den letzten drei Monaten gelesen? Oder Seminare besucht? Oder Video-Kurse absolviert?” Ich sehe einen klaren Zusammenhang zwischen der Bereitschaft, systematisch zu lernen, also an sich zu arbeiten, und der Qualität des Leadership.
    Mein Tipp: Machen Sie persönliche Weiterentwicklung zu einer Priorität für Ihr Leadership, auch zeitlich. Planen Sie feste Blöcke zur Weiterbildung ein, auch tagsüber, und setzen Sie konkrete Lernziele.
  2. Opferhaltung.
    Selbst auf Führungspositionen sehe ich zu viele Personen, die sich an vielen Stellen als Opfer äusserer Umstände sehen. Da werden immer wieder die anderen Abteilungen, der Vorstand, die Konjunktur, die Politik, der Wechselkurs, die IT-Systeme (ein Klassiker) und anderes verantwortlich für die eigene Leistung gemacht (natürlich nur im negativen Sinn). Das Problem: wer andere für seine Erfolge und Misserfolge verantwortlich macht, gibt die eigene Steuerung aus der Hand. Man kann also nicht mehr viel daran ändern.
    Mein Tipp: Betrachten Sie sich für ALLES verantwortlich, egal ob Sie etwas dafür können oder nicht. Sie können in jedem Fall Ihre Reaktion wählen. Akzeptieren Sie niemals Ausreden.
  3. Unklarheit.
    Mangelnde Klarheit ist ein Klassiker, der mir auf allen Führungsebenen begegnet. Das fängt bei der aktuellen Situation an, geht über jegliche Massnahmen zur Kommunikation und hört bei den unklaren Zielsetzungen noch lange nicht auf: Unklarheit überall! Die Folgen sind Unsicherheit, Blindleistung, Frust und vieles mehr.
    Mein Tipp: Schaffen Sie in allen Bereichen vollen Klarheit.

Also, hier haben Sie drei Top-Themen, an denen Sie unbedingt arbeiten sollten, wenn Sie ein noch besserer Leader werden wollen. Ist doch eigentlich gar nicht so schwer, oder?

Zum Autor:
Volkmar Völzke ist Erfolgs-Maximierer. Buchautor. Berater. Coach. Speaker. www.volkmarvoelzke.ch

30. Ausgabe der IT-Fachmesse topsoft beendet

Am 22./23. Juni 2022 fand zum nunmehr dreissigsten Mal die IT-Fachmesse topsoft statt. Ein vielfältiges Programm erwartete in der Umwelt Arena Spreitenbach die Besucher.

Die 30. Ausgabe der IT-Fachmesse topsoft zeigte ein vielfältiges Programm, zählte aber vergleichsweise wenige Besucherinnen und Besucher. (Bild: Thomas Berner)

Am 22./23. Juni 2022 öffnete die IT-Fachmesse topsoft nach zweijähriger Corona-Pause wieder die Tore. In der Umwelt Arena Spreitenbach konnten sich Anbieter, Anwender und Experten live begegnen und über die neuesten Trends der Digitalisierung austauschen. «Nach dem langen Unterbruch fühlt es sich richtig gut an, eine solche Veranstaltung durchzuführen», sagte Messeleiter Cyrill Schmid im Vorfeld der Messe. Tatsächlich stiessen viele Aussteller ins gleiche Horn und betonten, wie wichtig persönliche Begegnungen mit Kunden sind. Allerdings war der subjektive Eindruck vor Ort dann ein etwas anderer: Der Besucheraufmarsch schien spärlicher als auch schon. Dies bestätigte sich auch im Gespräch mit verschiedenen Ausstellern. Sie hätten sich mehr Betrieb gewünscht. Doch die Qualität der (wenigen) Gespräche sei hoch gewesen. «Wir haben die Aussicht auf mindestens ein konkretes Projekt. Lässt sich dieses realisieren, hat sich der Messeauftritt für uns bereits gelohnt», so etwa Urs Amrein, Marketing Manager bei Opacc, einem der grössten Aussteller in diesem Jahr.

Dürftig genutztes Informationspotenzial

Die Umwelt Arena Schweiz bot einen insgesamt attraktiven wie aktuellen Rahmen für die diesjährige IT-Fachmesse. Die Besucherinnen und Besucher stiessen auf ein volles Programm unter dem Motto «Digitalisierung. Live. Konkret». Von umfassenden Unternehmenslösungen bis hin zu speziellen Anwendungen für Marketing, Finanzen, Produktion oder Logistik wurden viele Bereiche thematisch abgedeckt. Die begleitenden Workshops und Referate vermittelten Praxiswissen zu Themen wie Prozessautomation, E-Commerce, Social Media, Online-Marketing und anderem mehr. Auf besonders grosses Interesse stiess das Thema Datenschutz mit einem Vortrag von Nicole Beranek Zanon, Partner bei Härting Rechtsanwälte. Im Verhältnis dazu waren die Reihen der Zuhörer bei anderen Referaten doch eher dünn besetzt. Messeleiter Cyrill Schmid zeigte sich darüber denn auch sichtlich enttäuscht: «Dass man zwar ein Ticket bucht und dann doch nicht erscheint, finde ich frustrierend.» Schade eigentlich, denn so viel IT-Wissen an einem Ort versammelt zu derart günstigen Konditionen findet man immer seltener.

topsoft Fachmesse, zum dreissigsten Mal

Fast etwas unter ging auch die Tatsache, dass die IT-Fachmesse topsoft bereits zum 30. Mal stattfand. Sie hat damit alle anderen ähnlichen IT-Events im In- und Ausland überlebt. Aus dem Erfolgsrezept macht Cyrill Schmid keinen Hehl: «Wir orientieren uns an den Bedürfnissen der Anbieter und stellen den Dialog mit den Anwendern ins Zentrum. Die Messe ist eingebettet in unser ganzjähriges Informationsnetzwerk aus Live-Events, Social Media, Print- und Online-Kanälen.» Am Messe-Apéro am 22. Juni wurde das Jubiläum dann in würdiger Weise begangen.

Und wie geht es weiter? Seitens der Organisatoren war zu hören, dass die IT-Fachmesse topsoft trotz erwähntem Erfolgsrezept eine konzeptuelle Weiterentwicklung benötige. In welche Richtung diese gehen soll, ist offen. Ideen gibt es aber wohl genug, und auch das Informationsbedürfnis in Sachen Digitalisierung ist nach wie vor hoch.

www.topsoft.ch

 

IFAT Munich 2022 mit starkem Neustart für den Klimaschutz

Die Weltleitmesse der Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft fand vom 30. Mai bis 3. Juni 2022 in München statt. 2.984 Aussteller und rund 119.000 Besucher bestätigten die Messe als wichtigste Plattform für Umwelttechnologien.

Die IFAT Munich 2022 verzeichnete gemäss Angaben der Veranstalter einen starken Neustart für den Klimaschutz und eine hohe internationale Messebeteiligung. (Bild: Messe München)

„Eine riesige Messe, geballter Wissenstransfer, Networking – die IFAT Munich 2022 war Inspiration pur und ist Treiber der nachhaltigen Transformation von Industrien und von klimaresilienten Kommunen“, sagt Stefan Rummel, Geschäftsführer der Messe München. „Mit 2.984 Ausstellern aus 59 Ländern und rund 119.000 Besuchern aus 155 Ländern nähert sich die Messe dem Vor-Corona-Niveau, spiegelt das grosse Potenzial von Umwelttechnologien und bestätigt ihre Position als weltweit führende Plattform der Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft.“ Der Vorsitzende des Fachbeirats der IFAT Munich, Dr. Johannes F. Kirchhoff, ergänzt: „Die hohe internationale Messebeteiligung in dieser herausfordernden Zeit ist beeindruckend. Es ist schön zu sehen, dass die IFAT so stark zurück ist. Denn sie ist ein sehr wichtiger, nachhaltiger Motor für Kreislaufwirtschaft und die Umweltindustrie.“

Ob Plastik oder Wasser – geschlossene Kreisläufe im Fokus

Mehr Raum denn je nahm auf der Messe die Kreislaufwirtschaft ein. Deutschlands Bundesumweltministerin Steffi Lemke erklärte bei der Eröffnung: „Eine funktionierende Kreislaufwirtschaft spart Primärressourcen, reduziert Abhängigkeiten und trägt maßgeblich zum Klima- und Artenschutz bei. Ich will mit meiner Politik dazu beitragen, die Kreislaufwirtschaft in allen Phasen ihres Zyklus zu stärken und den Umweltschutz zu einem interessanten Geschäftsmodell zu machen.“

Allein vier Sonderflächen widmeten sich der Kreislaufwirtschaft, beispielsweise bei Plastik und Baustoffen. Auch beim Wasser drehte sich alles um nachhaltige Nutzung und geschlossene Kreisläufe, zum Beispiel in der Industrieproduktion – und in Städten, die sich mit intelligentem Wassermanagement für extreme Trockenheit sowie Starkregen wappnen müssen. Die Messe zeigte die Technologien dafür und im Vortragsprogramm teilten mehr als 300 Experten ihr Wissen und es gab zahlreiche Live-Demonstrationen und geführte Lösungstouren.

Die wichtigsten Kennzahlen zur Messe

Die IFAT Munich belegte alle 18 Hallen und einen Großteil des Freigeländes der Messe München, insgesamt 260.000 Quadratmeter. 2.984 Aussteller reisten aus 59 Ländern und Regionen (2018: 3.305/58) und rund 119.000 Besucher aus 155 Ländern und Regionen (2018: 142.472/162) an. Die Hälfte der Aussteller und Besucher kam aus dem Ausland. Im Vergleich zur Vorveranstaltung fehlte vor allem die starke Beteiligung aus China und Russland. Eine Start-up-Area versammelte 49 Start-ups aus 16 Nationen. 15 internationalen Gemeinschaftsstände aus Europa sowie Japan, Kanada, Südkorea und den USA stellten aus. Es reisten hochrangige Vertreter aus der Politik an, unter anderem aus Ägypten, Belgien und Malaysia, ebenso die Umweltminister von Brasilien und Singapur sowie zahlreiche internationale Delegationen.

Wertvolle Plattform für die Umweltindustrie

„Die IFAT hat ihre Strahlkraft für die Kreislaufwirtschaftsbranche nicht verloren und wird auch in Zukunft ihre Bedeutung als Weltleitmesse behaupten“, erklärt Max Köttgen, Vorstand von Remondis, einem führenden Unternehmen für Recycling, Wasserwirtschaft sowie kommunale und industrielle Dienstleistungen. „Ich bin sehr beeindruckt von der Grösse der Messe, der Besucheranzahl und der einzigartigen Expertenplattform und freue mich, dass wir zahlreiche relevante Gespräche mit Kunden und Partnern führen durften“, fügt Anja Eimer, Leiterin des globalen Wassergeschäftes bei Siemens, hinzu. Die Messe sei eine „hervorragende Plattform, um der Öffentlichkeit unsere Produkte und Lösungen zu präsentieren“ (Georg Huber, Vorstandsvorsitzender, HUBER), sie sei die „wichtigste internationale Fachmesse, um die Branchentrends anhand unserer nachhaltigen Produkt- und Serviceinnovationen widerzuspiegeln“ (Ottmar Steinebrunner, Managing Director Sales & Service Europe and Americas, Bucher Municipal), sie biete als „Weltleitmesse für die Kommunalwirtschaft eine ideale Plattform, um unsere vielseitigen Branchenlösungen erlebbar zu machen“ (Dr. Ralf Forcher, Leiter Mercedes-Benz Special Trucks).

Quelle und weitere Informationen: www.ifat.de

Angst vor der grünen Inflation?

Die Befürchtung, der weltweite Übergang zu einer emissionsarmen Wirtschaft werde die Inflation langfristig in die Höhe treiben, ist überzogen. Für Anlageportfolios dürften sich die Folgen der geldpolitischen Straffung als deutlich gravierender erweisen, meinen Jeremy Lawson und Ken Akintewe von abrdn.

Dass der globale Übergang zu einer emissionsarmen Wirtschaft die Inflation befeuert, ist eine häufig gehörte Befürchtung. Diese Angst ist aber gemäss Experten unbegründet. (Bild: Pixabay.com)

Manche Beobachter verweisen auf die Energiewende als naturgemäss inflationäre Kraft, da sich Unternehmen trotz der weiterhin erhöhten Kosten für Strom aus erneuerbaren Energien genötigt sehen, weniger in fossile Energien zu investieren. Am Markt bezeichnet man dies als grüne Inflation – der Einfluss der Umweltpolitik auf die Kosten der Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen, die sich über die Lieferketten in den Verbraucherpreisen niederschlagen. Tatsächlich haben die verschiedensten Vorschriften und Richtlinien einen Einfluss auf die Inflation. Zu den preistreibenden Kräften zählt auch der internationale Widerstand gegen die Globalisierung, zum Beispiel durch das fortgesetzte Erheben von Handelszöllen.

Grüne Inflation wird Konsumpreise kaum beeinflussen

Die Pandemie hat gezeigt, wie anfällig die globalen Lieferketten und Logistiknetze sind, und nun zieht Russlands Einmarsch in die Ukraine die Wirkung der inflationären Kräfte in die Länge. Der Erholungsprozess kommt dadurch nur langsam voran und der Druck auf die Rohstoffpreise steigt, denn der Krieg beschränkt den Zugang zu Energie, Metallen und Getreide. Ursache für das Inflationsproblem der USA ist jedoch nicht die Klimapolitik, sondern das Übermass an Konjunkturmassnahmen im Nachgang der Pandemie. Zu lange hat das Land an seiner entgegenkommenden Geld- und Haushaltspolitik festgehalten und jetzt herrscht auf dem US-Arbeitsmarkt Hochkonjunktur.

Im Bereich der erneuerbaren Energien, die an bestimmte Rohstoffe wie etwa Metalle der seltenen Erden gebunden sind, könnten die hohe Nachfrage und das begrenzte Angebot einen mehrjährigen Rohstoffboom nach sich ziehen. Dennoch hat die grüne Inflation unseres Erachtens auf lange Sicht keinen grossen Einfluss auf die Verbraucherpreisinflation. Klimapolitische Massnahmen sind in der Regel auf mehrere Jahrzehnte ausgelegt und zählen damit zu den strukturellen Treibern der relativen Preisentwicklung. Insgesamt erleben Verbraucher jedoch nur dann eine anhaltend hohe Inflation, wenn die grossen Notenbanken dies zulassen. Auch im Falle anhaltenden Aufwärtsdrucks bei den Rohstoffpreisen würden wir nicht damit rechnen, dass die Gesamtinflation längere Zeit über den Notenbankzielen bleibt. Anlegern empfehlen wir, jenseits der kurzfristigen Entwicklungen die wahrscheinlich inflationsdämpfende Wirkung der sich abzeichnenden ausgedehnten Straffung der Geldpolitik weltweit im Auge zu behalten.

Die aktuelle Notenbankpolitik ist eine Reaktion auf die erhöhte Inflation und ihrer Bekämpfung dürfte auch künftig eine grössere Bedeutung zukommen als dem Wirtschaftswachstum. In zwei Jahren wird die grüne Inflation unseres Erachtens kein Thema mehr sein. Die Debatte wird sich wohl eher um die Folgen einer Rezession drehen, die in den USA früher eingesetzt hat als erwartet. Getrieben wird das Narrativ der grünen Inflation von den Entwicklungen im Westen. Insgesamt ist die Inflation in der Region Asien-Pazifik, wo die Umsetzung der Klimapolitik viel weniger weit fortgeschritten ist und der Sektor fossile Energie weniger stark beschränkt wird, erheblich niedriger. Darüber hinaus herrscht aufgrund der verzögerten Wiedereröffnung der Wirtschaft in asiatischen Ländern nach der Pandemie eine verhaltenere Wirtschaftsaktivität.

Die zunehmende Bedeutung Asiens

Ein zentrales, für Anleger interessantes Thema ist der Anteil der Region Asien-Pazifik an der technologischen Innovation, die eine globale Energiewende erfordert, und die Frage, ob dieser eine inflationsdämpfende Wirkung zeigen wird. In gesamtwirtschaftlicher Hinsicht beweisen die Regierungen und Notenbanken der Region mehr Zurückhaltung und weniger Bereitschaft, die Wirtschaft künstlich zu stabilisieren. Asien-Pazifik ist deutlich weniger stark verschuldet und die Regierungen in der Region sind weniger eingeschränkt und äusserst handlungsfähig. Das Kapital, das Staat und Wirtschaft für die Energiewende zur Verfügung steht, ist enorm.

In den Anlageportfolios werden asiatische Unternehmen unseres Erachtens künftig eine zunehmend wichtige Rolle spielen. Ohne Asien, wo die industrielle Umweltverschmutzung die Regierungen zum Handeln gezwungen hat, wird es keine Energiewende geben. Infolge hoher Investitionen sind die Technologiekosten in den letzten zehn Jahren deutlich gesunken. Seit 2015 ist Solarenergie in Indien günstiger als Kohleenergie, sodass das Land kräftig in erneuerbare Energien investieren kann. Die technologischen Innovationen asiatischer Unternehmen, mit denen sich konkrete globale Probleme lösen lassen, sollten unseres Erachtens in den Anlageportfolios stärker berücksichtigt werden. Einige dieser Unternehmen arbeiten intensiv daran, die Kosten für grünen Wasserstoff zu senken. Es gibt wenige Branchen, für die dies wichtiger wäre als für das stark umweltbelastende verarbeitende Gewerbe Chinas. Hier werden neue Energien gebraucht, um ganze Lieferketten sauberer zu machen. Bei grünem Wasserstoff will China dieselbe Rolle spielen wie zuvor in der Solar- und in bestimmten Windkrafttechnologien. Wir sind optimistisch, denn allein der Fortschritt in Ländern wie Indien und China wird bereits einen grossen Beitrag zur Lösung einiger globaler Umweltprobleme leisten. Ziel ist es, die Macht von Kapitalismus und Innovation für die globale Energiewende einzusetzen. Die reicheren Länder müssen ihren Verpflichtungen jedoch nachkommen und den ärmeren unter die Arme greifen, damit diese nicht ständig übergangen werden. Auch wenn China bei der Senkung der Technologiekosten auch künftig eine wichtige Rolle zukommt, wird dies einige Zeit dauern, und ärmere Länder werden bis dahin Unterstützung brauchen.

Nachhaltige Anlagen: Auf Langfristigkeit setzen

Natürlich müssen Vermögensverwalter innerhalb gewisser Parameter investieren. Arme Länder haben häufig schlechte Kreditratings, Governance-Probleme oder nicht vollständig ausgereifte Kapitalmärkte. Wir müssen einen Weg finden, Kapital zu mobilisieren, um diesen Ländern zu helfen. Dies ist ein Teil des Problems, das gelöst werden muss. Auf kurze Sicht werden manche Lösungen einen inflationären Anschein erwecken. Elektroautos beispielsweise sind teurer als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren. Dennoch sind es die Preise für Elektroautos, die relativ gesehen am stärksten fallen. Gleiches gilt für eine breite Palette erneuerbarer Technologien, einschliesslich der Photovoltaik. Was heute inflationstreibend erscheint, kann morgen eine dämpfende Wirkung entfalten. Zudem wird die Zeit kommen, da die Rohstoffpreise sinken und als grosser Rohstoffexporteur wird Asien davon kräftig profitieren.

Aufgabe der Vermögensverwalter ist es, bei der Empfehlung nachhaltiger Anlagen klarzustellen, dass es sich um langfristige Entscheidungen handelt. Unternehmen mit hohem Bedarf an Rohstoffen und fossilen Energieträgern entwickeln sich gut, weil die Produktionskosten langsamer steigen als die Preise, was die Erträge und Bewertungen begünstigt. Die Erneuerbaren dagegen waren im letzten Jahr zeitweise hoch bewertet, da es sich in vielen Fällen um Wachstumsunternehmen handelt. Das steigende Zinsniveau trieb auch den auf die Erträge angesetzten Abschlag in die Höhe und führte zu einer deutlichen Underperformance. Damit wird deutlich, dass Anleger in diesem Bereich mit starken Varianzen rechnen müssen. Auch wenn davon auszugehen ist, dass die Notenbanken das Problem früher oder später in den Griff bekommen, sind Strategien, die Inflation und Volatilität aktiv angehen, auf kurze Sicht für das Anlageportfolio attraktiv.

Autoren:
Jeremy Lawson ist Chief Economist bei abrdn; Ken Akintewe ist Head of Asian Sovereign Debt ebenda. www.abrdn.com

Vor der Einführung der QR-Rechnung: Alles vorbereitet?

Per 30. September 2022 werden die orangen Einzahlungsscheine durch QR-Rechnungen ersetzt. Eine Marktanalyse zeigt, dass vor der Einführung der QR-Rechnung die meisten Banken nun gut vorbereitet sind.

Die Einführung der QR-Rechnung steht vor der Tür: Hier ein Beispiel, wie das Zahlen am PC mit pdf-Upload funktionieren wird. (Bild: QR Modul)

Rund 4 Monate vor dem Ende des Einzahlungsscheines lässt sich feststellen, dass die Banken ihre Hausaufgaben erledigt haben. Nicht nur sind sie bereits seit der Einführung der QR-Rechnung im Juni 2020 in der Lage, selbige zu Zahlungen zu verarbeiten, sondern schöpfen darüber hinaus ihr Effizienzpotenzial zu weiten Teilen aus. Diese Aussage gilt etwas stärker für die Zahlerseite und etwas schwächer für die Seite der Rechnungssteller. Es lässt sich auch feststellen, dass einige Banken ihr Angebot wesentlich breiter aufgestellt haben, während andere sich auf das notwendige Minimum beschränken oder schlicht noch nicht richtig begriffen haben, dass die alten Einzahlungsscheine und die QR-Rechnung nicht identisch funktionieren. Da bei vielen Banken die Entwicklung von Services rund um die QR-Rechnung noch nicht abgeschlossen ist, kann diese Analyse nicht als abschliessende Betrachtung gewertet werden, sondern spiegelt lediglich den aktuellen (Zwischen-)Stand.

Bankangebot für Rechnungsempfänger

Als sehr innovativ zeigen sich diejenigen Banken, die die Verarbeitung von QR-Rechnungen im pdf-Format offerieren. Sie er-möglichen so die medienbruchfreie Verarbeitung von der Rechnungsstellung bis zur Zahlung und schliessen die Lücken für einen durchgängig digitalen Prozess. Dank dieses Angebots steht das Bezahlen einer QR-Rechnung punkto Bequemlichkeit der eBill in nichts mehr nach. Im Gegenteil: Wer die Rechnungsdetails betrachten will, hat es einfacher, wenn er eine Rechnung als pdf-Anhang per E-Mail erhält, weil ein Doppelklick zum Öffnen genügt. Bei der eBill sind hierfür Logins und Downloads auf der Webseite des Rechnungssteller nötig. 11 der 39 untersuchten Banken bieten diesen Service bereits heute oder stehen kurz vor dem Go Live, 2 weitere prüfen ihn:

Des weiteren lassen sich die folgenden drei wichtigen Aussagen ableiten:

  1. Alle Banken bieten eine Scanfunktion in ihrer Mobile Banking App.
  2. Die meisten Banken bieten die Option, ein externes Lesegerät für das eBanking am PC einzusetzen.
  3. Nur wenige Banken nutzen die PC- oder Laptop-Kamera für Scans des Swiss QR Codes. Bei den meisten übernimmt das Smartphone die Funktion eines Lesegeräts. Dieser Workaround löst zwar das Problem des Scannens im eBanking, macht aber das umständliche Hantieren mit zwei unterschiedlichen Geräten nötig.

Bankangebot für Rechnungssteller

Bei der Betrachtung der Lösungen für Rechnungssteller, also für KMU, Selbständige, Vereine und Spendenorganisationen, variieren die Angebote zwischen den Banken stark. Dies zeigt sich insbesondere daran, dass einige Banken die alte Welt der Einzahlungsscheine relativ fantasielos 1:1 auf die QR-Rechnung übertragen haben, während sich andere Banken stärker mit den veränderten Rahmenbedingungen auseinandergesetzt haben. Als besonders kundenfreundlich sticht die PostFinance hervor, die nicht nur ihren eigenen Kunden, sondern auch Dritten die Nutzung ihres Online-Zahlteilgenerators erlaubt. Ausgesprochen innovativ zeigen sich die UBS und die Banque Cantonale Vaudoise: Beide bieten eine Upload-Funktion für Debitorenlisten (Excel), sodass QR-Zahlteile für verschiedene Rechnungsempfänger in Serie erzeugt werden können. Diese Angebotslücke geschlossen haben auch die WIR Bank Genossenschaft und die Raiffeisenbank. Sie bieten diesen Service zwar nicht selber, kooperieren aber mit Drittanbietern und vergünstigen die Nutzung der entsprechenden Lösungen für Ihre Kunden.

Insbesondere die Serienfunktion ist bei QR-Rechnungen noch wichtiger als bei den Einzahlungsscheinen, weil die Rechnungssteller neutrale Zahlteile nicht nachträglich am eigenen Drucker mit fehlenden Angaben ergänzen können. Der Swiss QR Code kann nämlich nicht mehr verändert werden, sobald er einmal gedruckt ist. QR-Zahlteile sollten daher von Beginn weg komplett erstellt werden, d.h. inklusive der Angaben zum Rechnungssteller und des Betrags. Fehlen diese Angaben, müssen der Rechnungssteller und der -empfänger je einen gewichtigen Nachteil in Kauf nehmen: Ersterer bezahlt bei Zahlungen am Postschalter für die nachträgliche Erfassung der fehlenden Angaben eine Zusatzgebühr von CHF 0.84 pro Zahlung (zusätzlich zur Schaltereinzahlungsgebühr), während letzterer gezwungen ist, die Angaben selber handschriftlich zu ergänzen.

Trotz Digitalisierung: vorbedruckte Papierbelege stehen weiter im Angebot

Erwähnenswert ist, dass ca. die Hälfte der Banken weiterhin einen Bestellservice für vorbedruckte Papierbelege anbietet, obwohl er kostenintensiv ist und für die meisten Rechnungssteller kaum einen Mehrwert bietet. Alle Exemplare einer solchen Belegbestellung sind nämlich, abgesehen von einer allfälligen Referenznummer, identisch. Welche Nachteile fehlende Angaben zum Rechnungsempfänger und zum Betrag haben, wurde oben erwähnt. Für diejenigen Firmenkunden der Banken, die mehrere verschiedene Empfänger bedienen, und für solche, die ihren Kunden einen einwandfreien Service auch bei wenigen Rechnungen bieten wollen, ist dieser Service nutzlos. Etwa zwei Drittel der Banken bieten die Möglichkeit, vollständig ausgefüllte QR-Zahlteile, also Zahlteile, die sowohl die Angaben des Rechnungsstellers als auch des -empfängers enthalten, online zu erstellen und als pdf und/oder Bilddatei herzunterzuladen.

Quelle und weitere Informationen: https://qrmodul.ch/

Wirtschaftsprüfung: Neue Standards, neue Themen und neue Arbeitsformen

Über 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nahmen an der diesjährigen Wirtschaftsprüfungstagung von Expertsuisse – dem Expertenverband für Wirtschaftsprüfung, Steuern und Treuhand – teil. Der aktuelle Stand der Diskussion rund um die Aufgaben, Rollen und das Selbstverständnis der Prüfungsbranche hält viele Chancen bereit. Auf 2023 treten neue Standards der Abschlussprüfung (ordentliche Revision) und auch ein aktualisierter Standard zur Eingeschränkten Revision in Kraft.

An der Wirtschaftsprüfungstagung 2022 von Expertsuisse wurde über neue Standards orientiert, die ab 2023 in Kraft treten. (Bild: Pixabay.com)

Der Wirtschaftsprüfungsberuf wird immer attraktiver und hilft, dass sich die Wirtschaft in Einklang mit Gesellschaft und Umwelt entwickelt. So in etwa lässt sich ein Fazit der diesjährigen Wirtschaftsprüfungstagung ziehen. Darüberhinaus wurde über neue Standards in der Wirtschaftsprüfung orientiert, die ab 2023 in Kraft treten – dies in Verbindung mit den aktualisierten, international kompatiblen Unabhängigkeitsvorgaben. Expertsuisse ist in der Schweiz der Treiber dieser Selbstregulierung. Nicht zuletzt ist die Wirtschaftsprüfungsbranche unverzichtbar für die Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsberichterstattung. Der Fachverband ist zudem ein wichtiger Impulsgeber in andere Initiativen wie die Weiterentwicklung der Corporate Governance und der Arbeitsformen von Wissensarbeitenden.

Politische Rahmenbedingungen für die Wirtschaftsprüfung

Die Frühlings- und Sommersession der eidgenössischen Räte hatte einige Themen traktandiert, die die Branche der Wirtschaftsprüfung und deren Arbeit entscheidend betreffen. Das Bundesgesetz über die Bekämpfung des missbräuchlichen Konkurses soll verhindern, dass Schuldner das Konkursverfahren dazu missbrauchen können, um sich ihrer Verpflichtungen zu entledigen und so andere Unternehmen zu schädigen und auf unlautere Weise zu konkurrenzieren. Die Parlamentarische Initiative Graber zur Flexibilisierung des Arbeitsgesetzes und Erhalt bewährter Arbeitszeitmodelle sowie die Motion «Digitale Buchführung erleichtern» zeigen, dass sich die Strukturen und die Arbeit rund um die Rechnungslegung und Wirtschaftsprüfung modernen Arbeits- und Lebensformen sowie neuartigen Informationsprozessen anpassen müssen.

Entwicklungen in der Prüfungsbranche Deutschlands

Ein Blick über die Landesgrenze kann helfen, die eigenen Herausforderungen und Themen kritisch zu spiegeln und von der Erfahrung anderer zu profitieren. So hat Expertsuisse Frau Melanie Sack, Stv. Vorstandssprecherin des deutschen Instituts der Wirtschaftsprüfer (IDW) als Referentin eingeladen. So verschieden die beiden Jurisdiktionen auch sein mögen, so lautet das Credo der deutschen Berufskolleginnen und -kollegen – «Wirtschaft braucht Vertrauen» – doch sehr ähnlich wie das Schweizer Pendant «Wirtschaftsprüfung schafft Vertrauen – Vertrauen bewegt». Auch die Nachhaltigkeitsthematik wird in Deutschland und der Schweiz als Chance für die Nachwuchsförderung in der Prüfungsbranche und für die Wirtschaft betrachtet.

Neue Standards im Bereich Nachhaltigkeit

Für Investoren spielen nicht-finanzielle Faktoren aus den Bereichen Umwelt, Soziales und verantwortungsvolle Unternehmensführung (Environment, Social and Governance [ESG]) eine zentrale Rolle bei Investitionsentscheidungen. Ebenfalls nehmen die Erwartungshaltungen vielerorts zu, Nachhaltigkeitskriterien in der Führungsarbeit – von Unternehmensstrategie bis hin zur Berichterstattung – zu berücksichtigen. Im April 2021 hat die Europäische Kommission ihren Vorschlag für eine Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) veröffentlicht, die die Nonfinancial Reporting Directive (NFRD) von 2014 ersetzen soll. Die Richtlinie soll bis zum 1. Dezember 2022 in nationales Recht umgesetzt und erste Offenlegungsstandards sollten bis am 31. Oktober 2022 verabschiedet werden. Grosse und kapitalmarktorientierte Unternehmen müssen also bereits das Berichtsjahr 2023 nach CSRD offenlegen. Der Zeitplan scheint sich allerdings nach hinten zu verschieben, sowohl der Schattenberichterstatter als auch der Europäische Rat schlagen eine verzögerte Einführung vor. Diese Entwicklungen in der EU werden gemäss dem Direktor von Expertsuisse, Dr. Marius Klauser, über die nächsten Jahre auch in der Schweiz relevant: „Über multinationale Unternehmen werden Mutter-/Tochtergesellschaften in der Schweiz analog EU-Vorgabe über Nachhaltigkeitsbelange berichten und diese Berichte wohl vermehrt auch freiwillig prüfen lassen. Über die Lieferketten-Vernetzung in der Schweiz, wird dieses Thema dann auch im KMU-Segment ankommen.“

Neuigkeiten bei Expertsuisse

Im Rahmen der Wirtschaftsprüfungstagung wurde der langjährige Fachbereichspräsident von Expertsuisse, Martin Nay (BDO), mit grossem Dank verabschiedet. Alessandro Miolo (Deloitte) wird sein Nachfolger in dieser wichtigen Expertsuisse-Funktion sein. Auch die Nachwuchsförderung erhält dank Expertsuisse einen neuen Impuls: Ab 2023 wird die Wirtschaftsprüfungsausbildung in komplett neuer Form erfolgen. Es werden vermehrt Digital- und Nachhaltigkeitskompetenzen vermittelt und dies in einer digitaleren Art und Weise – flexibel, wirksam und zukunftsweisend.

Quelle und weitere Informationen: Expertsuisse

Tag des Handels 2022: Schweizer Händler mit vollen Auftragsbüchern

Gute Prognosen am Tag des Handels 2022: Aktuell entwickelt sich der Schweizer Handel noch besser als die Weltkonjunktur. Gemäss Prof. Dr. Jan-Egbert Sturm, Direktor der KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich, ist jedoch früher oder später mit einer Anpassung an die internationalen Trends zu rechnen.

Jan-Egbert Sturm sprach am Tag des Handels 2022 über die makroökonomische Situation der Schweiz. (Bild: Jan Hellman / Handel Schweiz)

Die Weltkonjunktur hat sich nach der Pandemie rasch erholt. Das zeigt der Vergleich der Finanzkrise von 2008/2009 mit den Pandemiejahren. Während 2008 die Weltwirtschaft um vorher unerreichte 4% schrumpfte, verringerte sich das Weltwirtschaftsvolumen während der Pandemie um 10%. Doch in beiden Phasen erreichte die Konjunktur innerhalb von rund eineinhalb Jahren wieder das Vorkrisenniveau. Um die makroökonomische Weltlage sei es also besser bestellt als vermutet, erklärte Prof. Dr. Jan-Egbert Sturm von der KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich am diesjährigen Tag des Handels. Die Kurve schwäche sich zwar leicht ab, aber sie sei immer noch auf gutem Niveau. Etwas anders präsentiert sich die Lage, wenn die Ergebnisse der internationalen Umfragen unter Produzenten und Konsumenten betrachtet werden. Diese beurteilen die aktuelle Lage als leicht getrübt; für die Zukunft erwarten sie eine weitere Verschlechterung. Prof. Dr. Jan-Egbert Sturm brachte es auf den Punkt: «Aus internationaler Sicht ist die Stimmung nicht gut. Das Glas ist halb leer. Diese Haltung drückt auf die Konjunktur.»

Boomphase in der Schweiz

Anders sähe es in der Schweiz aus. Gastgewerbe und Grosshandel berichten von einer leicht überdurchschnittlichen Geschäftslage. In der Industrie und im verarbeitenden Gewerbe herrsche Hochkonjunktur. Die Schweiz befände sich in einer Boomphase. Während vor der Krise die Lager im Handel als zu gross beurteilt wurden, seien sie im Jahr 2022 zu klein. Für den Handel sei es ein Problem, dass weltweit die Lager gefüllt würden. Das hänge mit der gleichzeitig hohen Nachfrage seitens der Konsumenten und der Produzenten zusammen. Diese Entwicklung begünstige den Anstieg der Inflation. Die Nachfrage im Handel sei weitgehend intakt. Jedoch mangle es an Fachkräften, wie zum Beispiel 55% der Bauunternehmen in Umfragen des KOF angeben. Der Bau ist ein wichtiger Kunde des Handels. Gemäss den Befragungen könnten die Baufirmen mit mehr Fachkräften ein grösseres Volumen an Aufträgen annehmen. 

Fehlende Vorprodukte stoppen den Export

Für Schweizer Unternehmen bergen künftige Entwicklungen ähnliche Unsicherheiten wie für Firmen in anderen Weltgegenden. Ein Problem ist der Mangel an Vorprodukten. Dies bestätigte Carl A. Ziegler, Präsident von swiss export. Auch die exportierenden Firmen freuen sich über volle Auftragsbücher. Trotz Krieg, Inflation und Probleme auf den Lieferketten sei das Gros der Firmen optimistisch. Doch die nicht vorhandenen Vorprodukte wirken sich sehr negativ aus, wie er betonte: «Fehlen Einzelteile, können ganze Anlagen nicht exportiert werden. Die Unternehmen dürfen sich daher nicht mehr auf nur einen Partner verlassen, sondern müssen neue Lieferanten finden, zum Teil auch in anderen Regionen als bisher.» Eine weitere Herausforderung enthalte das Thema Nachhaltigkeit. Zwar seien die exportierenden Firmen vor allem KMU mit einem hohen Nachhaltigkeitsstandard. Trotzdem will sich die Branche weiter verbessern. Swiss export hat daher das Projekt Ecomove ins Leben gerufen, das die Firmen bei ihren Anstrengungen unterstützt. 

Konsumenten müssen für Nachhaltigkeit mehr bezahlen

Nachhaltigkeit ist auch ein zentrales Thema im Textilhandel, wie Carl Illi, Präsident Swiss Textiles, am Tag des Handels ausführte. Der Knackpunkt läge jedoch bei den Konsumenten. Denn mehr Nachhaltigkeit koste. Die Frage sei: Zahlen die Konsumenten die höheren Preise? Nachhaltiger bedeute manchmal, in der Nähe zu produzieren. Damit sei jedoch nicht Mitteleuropa gemeint. Denn allein die Genehmigung und der Bau von Fabriken dauerte hier länger als in anderen Teilen der Welt. 

Nach wie vor gilt: Rund die Hälfte der weltweiten Textilien werden in China hergestellt. In der EU gibt es Bestrebungen, den Carbon Footprint einzuführen und auf den Produktetiketten auszuweisen. Carl Illi machte jedoch klar: «Die Textilindustrie wäre schon heute nachhaltiger, wenn die Konsumenten die höheren Preise zahlen würden. Neue Produktionsmaschinen brauchen 30% weniger Wasser und weniger Strom. Doch jede neue Maschine muss zuerst verdient werden.» Dabei gibt es ein Hindernis. Zwar hat auch die Textilbranche weltweit volle Auftragsbücher. Die Konsumenten strömen in die Läden. Doch die Ware wird insgesamt teurer, und dies nicht wegen zunehmender Nachhaltigkeit. So ist die sehr energieabhängige Textilbranche auf niedrige Stromkosten angewiesen. Carl Illi erklärt: «Weltweit sehe ich keinen Produzenten, der heute günstiger herstellt als vor zwei Jahren.» Der Präsident von Swiss Textiles geht zudem davon aus, dass die Containerpreise hoch bleiben. Für die Hersteller von Textilien steigen mehrere Kosten. Die alten Lager sind aufgebraucht, und die neuen Lager werden teurer. Resultat: Die Textilanbieter geben die Teuerung an die Konsumenten weiter. Parallel dazu ist im Markt der Textilmaschinen eine Verschiebung zu beobachten. Die hohen chinesischen Stromkosten und der durch die Lockdowns bedingte Mangel an Arbeitskräften hat die Suche nach alternativen Produzenten begünstigt. Länder wie Pakistan, Indien, Vietnam, die Türkei, Kambodscha und Südamerika investieren neu in den Textilmaschinenbau. Es bleibt abzuwarten, wie sich dies auf die Themen Nachhaltigkeit und Preise auswirken wird.  Der Schweizer Verband macht jedenfalls die Branche mit dem neuen Swiss Textile Recycling Ecosystem fit für die Zukunft. Nun kommt es noch auf die Konsumenten an.

Quelle und weitere Informationen: Handel Schweiz

Bewerbungen: Motivationsschreiben sind den Unternehmen immer noch wichtig

Das Motivationsschreiben hat in der Schweiz bei der Personalsuche noch nicht ausgedient. Das Bewerbungsfoto verliert jedoch an Stellenwert. Ausserdem sind Jobportale der erfolgreichste Kanal um passende Mitarbeitende zu finden. Dies zeigt eine neue Studie von JobCloud.

Für drei Viertel der Schweizer Unternehmen gehört ein Motivationsschreiben nach wie vor zum Bewerbungsdossier. (Bild: Pixabay.com)

Immer mal wieder wird es totgesagt: Das Motivationsschreiben bei einer Bewerbung. Doch eine neue Studie von JobCloud in Zusammenarbeit mit dem LINK-Institut zeigt, dass für viele Unternehmen ein solches Bewerbungs-Anschreiben nach wie vor eine grosse Relevanz aufweist. Insgesamt erachten 74% der befragten Arbeitgeber das Motivationsschreiben nach wie vor als sehr wichtig bzw. wichtig, bei handwerklichen Jobs steigt diese Zahl sogar auf 81%. In der Westschweiz nimmt das Bewerbungsschreiben übrigens einen noch grössten Stellenwert ein: 43% erachten dieses als sehr wichtig vs. 36% in der Deutschschweiz. «Von Jobsuchenden wissen wir jedoch, dass das Motivationsschreiben besonders zeitaufwändig ist. Um mehr Bewerbungen zu erhalten, könnten Arbeitgeber den mutigen Schritt wagen und bei der Stellenausschreibung explizit erwähnen, dass Kandidatinnen oder Kandidaten von einem Bewerbungsschreiben absehen können», so Davide Villa, CEO von JobCloud, welche die Plattformen jobs.ch, jobup.ch und jobscout24.ch betreibt.

Wichtigkeit einzelner Aspekte der Bewerbungsunterlagen (Quelle: JobCloud AG)

Motivationsschreiben ja, Bewerbungsfoto weniger bedeutend

Im Gegensatz zum Bewerbungsschreiben verliert das Bewerbungsfoto gemäss der Studie für Rekrutierende beträchtlich an Bedeutung. Bei den Ergebnissen fällt auf, dass ein Foto im Lebenslauf in der Deutschschweiz noch um einiges bedeutender angesehen wird als in der Westschweiz. Während 53% der Befragten in der Deutschschweiz angaben, dieses als wichtig oder sehr wichtig anzusehen, sind es jenseits des Röstigrabens nur 38%. Andererseits messen 13% der Arbeitsgeber in der Westschweiz bzw. 6% in der Deutschschweiz dem Foto gar keinen Stellenwert mehr bei. «Die meisten Recruiter googeln die Bewerbenden sowieso früher oder später, wo sie dann oft auch auf ein Foto stossen. Somit hat das klassische Bewerbungsfoto nicht mehr die gleiche Bedeutung wie früher», meint Villa dazu. Demographische Angaben der Bewerbenden, wie Alter oder Geschlecht, werden ähnlich gewichtet wie Referenzen und sind bei 60% der Betragten wichtig bzw. sehr wichtig.

Die Konstante im Recruiting: Suche nach qualifizierten Mitarbeitenden

Weiterhin wurde bei der Studie Personalverantwortliche über die grössten Herausforderungen und Schwierigkeiten in der Rekrutierung befragt. Dabei stellte sich heraus, dass sich die Suche nach qualifizierten Mitarbeitenden als besonders schwierig gestaltet. So gab die Hälfte der Befragten an, Mühe zu haben, in der Schweiz Fachkräfte zu finden, 45% sehen das auch ausserhalb der Schweiz als grosse Herausforderung. «Dies ist auf den Fachkräftemangel zurückzuführen, welcher sich in der Schweiz und auch im benachbarten Ausland immer stärker bemerkbar macht», erklärt Davide Villa. Als weitere grosse Schwierigkeiten bei der Personalsuche werden viele nicht spezialisierte Bewerbungen (etwa von Quereinsteigerinnen und -einsteigern) oder auch zu hohe Lohnvorstellungen angegeben, welche Unternehmen nicht erfüllen können.

Online-Jobportale als wichtigste Rekrutierungs-Ressource

Wenn Arbeitgeber passende Mitarbeitende finden, dann tun sie dies am ehesten über Online-Jobportale: 35% der befragten Unternehmen geben an, dass Jobportale ihr erfolgreichster Kanal für Rekrutierungen sind. Daneben zeigen sich persönliche Kontakte (19%) und die eigene Karrierewebsite (11%) in der Personalsuche besonders erfolgversprechend. «Um das volle Potenzial ausnutzen zu können, ist es empfehlenswert, dass Arbeitgeber mehrere Kanäle für ihre Rekrutierungen nutzen und sich bei den jeweiligen Stellen genau überlegen, was die passendsten Kanäle sind», so Villa abschliessend.

Im Rahmen dieser Studie wurden Unternehmen aller Grössen in der Deutsch- und Westschweiz über ihre Bedürfnisse und Verhaltensweise bei der Personalsuche befragt. Dafür wurden 700 Online-Interviews von Personen, die für die Rekrutierung verantwortlich sind, durchgeführt. Die Befragung erfolgte im Februar 2022 und wurde in Zusammenarbeit zwischen JobCloud und dem LINK-Institut organisiert.

Quelle: JobCloud AG

Firmenjubiläum: August Manser AG wird 50-jährig

Vom kleinen Einmannbetrieb zum modernen High-Tech-Unternehmen mit rund 100 Mitarbeitenden – die Entwicklung der August Manser AG über die letzten 50 Jahre hinweg ist beachtlich. Und trotzdem ist das Familienunternehmen seinen Werten stets treu geblieben.

Zwei Generationen Manser, v.l.n.r: Michael Manser, Heidi Manser, August Manser, Yvonne Schuler-Manser. (Bild: zVg)

Am 1. Juni 1972 legt August Manser den Grundstein für die heutige August Manser AG in Altstätten, Kanton St.Gallen, als er, unter seinem Namen, eine Einzelfirma gründet. Zwei Jahre später nimmt der erste Feinmechaniker seine Tätigkeit auf und der Betrieb entwickelt sich im Laufe der Zeit zu einem stabilen, innovativen Familienunternehmen weiter.

Innovativer Familienbetrieb in 2. Generation

Die August Manser AG bezeichnet sich heute als ein führendes Dienstleistungsunternehmen für mechanische und mechatronische Systeme und Services. Der breit gefächerte Kundenkreis des Unternehmens findet in dem modernen High-Tech-Betrieb einen kompetenten, kreativen und langfristigen Partner: Von der Innovation und Produktentwicklung über die Industrialisierung und Präzisionsfertigung bis hin zur Montage von Baugruppen und Systemen. Seit 2019 führt Michael Manser das Familienunternehmen in zweiter Generation. «Wir sind ein innovativer Familienbetrieb. Unser wichtigster Erfolgsfaktor sind unsere Mitarbeitenden», so Michael Manser, «In einem zukunftsorientierten Arbeitsumfeld mit Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten arbeiten wir gemeinsam, mit Begeisterung, an den Produkten unserer Kunden. Durch die Vernetzung von innovativen Ideen, Wissen und neuen Technologien, werden täglich anspruchsvolle Lösungen generiert. Zusammen mit unseren Mitarbeitenden entwickeln wir uns als Unternehmen weiter, denn nur auf einem starken Fundament kann man nachhaltigen Erfolg aufbauen.»

Die Erfolgsrezepte der August Manser AG

Dank qualifizierten Mitarbeitenden und einer zukunftsgerichteten Infrastruktur gelinge es, den steigenden Kundenanforderungen und höchsten Qualitätsansprüchen gerecht zu werden, schreibt das Unternehmen. Die August Manser AG modernisiert deshalb laufend ihren Maschinenpark, setzt auf neue Technologien und innovative Ideen. Der Betrieb beschäftigt heute an zwei Standorten in Altstätten rund 100 Mitarbeitende; seit 1980 werden auch Polymechaniker ausgebildet. Manser ist damit zu einem wichtigen Wirtschaftspfeiler der Region geworden, mit Strahlkraft auch weit über das St.Galler Rheintal hinaus. Auffallend ist zudem, dass das Unternehmen viele langjährige Mitarbeitende beschäftigt, was für eine anhaltende Attraktivität der Arbeitsplätze spricht. So konnte Michael Manser im Februar 2022 sechs Mitarbeitende zu insgesamt 140 Jahren Firmenzugehörigkeit gratulieren.

Zur Manser Gruppe gehören die Firmen Sedax AG, InLack AG und admantec AG mit insgesamt 50 Mitarbeitenden.

Firmenwebsite: www.manser-ag.com

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