Gewürzmanufaktur «Würzmeister» feiert 10-Jahr-Jubiläum

Tania Woodhatch ist mit der Gewürzmanufaktur «Würzmeister» seit zehn Jahren erfolgreich unterwegs. Selbstverständlich ist das nicht: Die Klotenerin setzt konsequent auf Menschen, die es nicht immer leicht haben im Leben. Anfang August können Interessierte hinter die Kulissen blicken.

Bringt neue Würze auf den Teller und ins Arbeitsleben ihrer Mitarbeitenden: Tania Woodhatch, Inhaberin der Gewürzmanufaktur «Würzmeister». (Bild: zVg)

Vor zehn Jahren begann alles mit einem Hobby: Tania und Yves Woodhatch tüftelten in der heimischen Küche an neuen Geschmackserlebnissen. Weil sie mit den selbstgemischten Gewürzen den Geschmack ihrer Bekannten trafen, entschieden die beiden, die Gewürzmanufaktur «Würzmeister» zu gründen. Am 1. August 2012 lancierten sie den Online-Shop. «Bereits kurz danach hatten wir die ersten Wiederverkäufer unserer Gewürze», erzählt Tania Woodhatch stolz. «Darauf folgten die Bio-Zertifizierung, erste Messeteilnahmen und der Gewinn des Klotener Jungunternehmerpreises.» Die zehnjährige Erfolgsgeschichte soll am 1. und 2. August 2022 mit einem Tag der offenen Tür und verlängerten Öffnungszeiten gefeiert werden (siehe Kasten).

Gewürzmanufaktur mit sozialer Ausrichtung

Seit der Trennung des Ehepaars Tania und Yves Woodhatch vor einem Jahr – kurz nach der Eröffnung ihres ersten eigenen Ladens an der Gerbegasse 10 in Kloten – führt Tania Woodhatch «Würzmeister» mit Unterstützung ihres Teams alleine weiter. Genau dieses Team ist – neben den Gewürzmischungen – das Erfolgsrezept. «Würzmeister» ist nämlich auch eine Sozialfirma: Seit der Gründung vor zehn Jahren bietet Tania Woodhatch Menschen in schwierigen Lebenslagen eine Tagesstruktur an. Die Aufgaben rund um die Gewürzherstellung seien für Personen, die aus gesundheitlichen Gründen schwer oder überhaupt nicht in den Arbeitsmarkt integriert werden können, eine wichtige Stütze: «Die Pensen reichen von ein paar Stunden pro Woche bis hin zu einigen Stunden jeden Tag.»

Mittagstisch auf die Beine gestellt

Hinzu kommt ein gemeinsamer Mittagstisch, der oftmals aus bis zu zwölf Personen besteht. «Es war immer mein Herzenswunsch, Personen, für die das System nicht funktioniert, einen Platz bieten zu können, wo sie Wertschätzung erleben und innerhalb der Gemeinschaft einer sinnvollen und abwechslungsreichen Tätigkeit nachgehen können. Und genau das kann ich hier tun», erklärt Tania Woodhatch. Das kostenlose Mittagessen hat das Kleinunternehmen vor finanzielle Herausforderungen gestellt, weshalb Woodhatch vor drei Jahren den Verein «Lebens-Anker» gegründet hat. Über Spenden können die Mittagessen und der Lohn der Hilfsköchin heute finanziert werden.

Weitere Informationen: www.wuerzmeister.ch

Offene Türen am 1. August

«Würzmeister» lädt am Montag, 1. August 2022 zum Tag der offenen Tür ein. Gründerin Tania Woodhatch führt die Gäste von 10 bis 17 Uhr persönlich durch die Gewürzmanufaktur, das Würz-Lädeli und die Tagesstruktur an der Gerbegasse 10 in Kloten. Daneben warten kulinarische Häppchen – unter anderem zubereitet von «Genussköchin» Erika Weber. Während am 1. August aufgrund des Nationalfeiertags keine Gewürze verkauft werden dürfen, kommen die Besucherinnen und Besucher in den Genuss eines exklusiven Goodie-Bags mit Kostproben und einem Gutschein. Am Dienstag, 2. August hat das Würz-Lädeli bis 21 Uhr geöffnet.

Solarenergie demokratisieren mit grüner Anleihe

Younergy, ein Lausanner Unternehmen, das seit 2015 im Bereich der erneuerbaren Energien tätig ist, macht mit einem innovativen Geschäftsmodell Solarenergie für alle zugänglich. Das Unternehmen vergibt derzeit eine Obligationenanleihe, um das Portefeuille weiter auszubauen und dadurch sein schnelles Wachstum zu stützen und der hohen Nachfrage gerecht zu werden.

Younergy will die Solarenergie demokratisieren. Hier eine Anlage in La Cure. (Bild: obs/Younergy Solar AG)

Das Modell der Younergy Solar AG beruht auf dem Grundsatz von Energie als Service: Das Unternehmen investiert in die Installation von Solaranlagen, um lokal erzeugte erneuerbare Energie zu liefern. Younergy errichtet Photovoltaikanlagen auf den Dächern seiner Kunden und übernimmt die gesamten Kosten der Installation, Wartung und Überwachung. Somit produzieren die Kunden – von Einfamilienhäusern bis hin zu grossen Unternehmen – ihren eigenen Strom ohne jegliche Vorinvestition und bezahlen stattdessen nur für die produzierte Energie. Ist die Amortisationsdauer abgelaufen, geht die Anlage ins Eigentum des Kunden über. Younergy ermöglicht es so, jedem, unabhängig vom persönlichen Budget, Solarstrom zu erzeugen und zu nutzen, sei es im eigenen Haus oder gemeinsam mit anderen Mietern. „Schweizweit sind wir die Einzigen, die Einfamilienhäuser als auch Gebäude mit grösseren Dächern abdecken. Das war der Schlüssel für unser schnelles Wachstum“, erläutert Pedro Miranda, Geschäftsführer und Mitgründer von Younergy.

Das Ziel der grünen Anleihe

Younergy ist nach Anzahl Produktionsstandorten – mehr als 480 Solaranlagen schweizweit – die grösste Photovoltaikanlagenbesitzerin in der Schweiz. Das Unternehmen wurde 2015 von einer Gruppe aus Experten für Solarenergie an der EPFL gegründet. Ziel dieses immer weiterwachsenden Unternehmens ist es, allen Einwohnerinnen und Einwohnern den Zugang zu sauberer, günstiger Energie zu ermöglichen, indem in dezentrale Photovoltaikprojekte investiert wird. Die Nachfrage steigt nach Angaben von Younergie stetig an. Um neue Photovoltaikprojekte zu finanzieren, vergibt das Lausanner Unternehmen derzeit eine direkt vertriebene Obligationenanleihe über CHF 5 Mio. mit einem Zinssatz von 3.0 % und einer Laufzeit von fünf Jahren vom 1. August 2022 bis zum 31. Juli 2027. Die Zeichnungsfrist endet am 25. Juli 2022. Mit einer Investition von CHF 10’000 kann Younergy 20 Solarmodule installieren, welche lokal 10 MWh Solarstrom pro Jahr erzeugen. Dies ermöglicht die Einsparung von 4 t CO2 / Jahr.

Lokale Lösung und internationale Entwicklung

Mit dieser Finanzierungsquelle möchte Younergy vor allem neue Projekte entwickeln, um der wachsenden Nachfrage nicht nur in der Schweiz, sondern in mehreren europäischen Ländern gerecht zu werden. Rainer Isenrich, Präsident des Verwaltungsrats von Younergy, ist hinsichtlich der Zukunft des Unternehmens optimistisch: „Wir möchten Solarenergie leicht zugänglich, einfach umsetzbar und erschwinglich gestalten, damit sich diese Lösungen auch über die Schweizer Grenzen hinaus verbreiten. Nach dem portugiesischen und dem spanischen Markt ist Younergy 2022 auch nach Deutschland expandiert.“ Mit anderen Worten: Das Unternehmen möchte die Solarenergie demokratisieren. „Die Energiewende erfolgt hauptsächlich auf lokaler Ebene. Darum möchten wir diese Lösung weiter ausbauen“, hebt Pedro Miranda hervor. Der starke Anstieg der Energiepreise und die unsichere Energieversorgung im Zusammenhang mit der geopolitischen Situation erfordern eine lokale Versorgung. Die Strompreise dürften 2023 in der Schweiz um mehr als 20 % steigen. Mit der Lösung von Younergy hingegen seien deutlich günstigere Preise für Privatpersonen und Unternehmen möglich, wie es heisst.

Die Vision von Younergy ist es, dass die künftige Energielandschaft in der Schweiz durch eine starke Dezentralisierung geprägt ist. Younergy geht davon aus, dass jedes Dach mit mindestens zwölf Solarpanels dazu beitragen müsste. Das Unternehmen wird unter anderem vom Bundesamt für Energie (BFE) gefördert, um die Entwicklung von Cloud-Diensten für dezentralisierte Energiesysteme zu beschleunigen.

Weitere Informationen: Younergy Solar AG

Cybersicherheit ist die Grundlage für wirtschaftlichen Wohlstand

Der Bundesrat will ein Bundesamt für Cybersicherheit schaffen. Damit trägt er der Dringlichkeit des Themas Rechnung. Denn ohne Cybersicherheit ist unser wirtschaftlicher Wohlstand gefährdet. Ein Gastbeitrag von Frank Thonüs, General Manager von Dell Technologies Switzerland.

Cybersicherheit ist ein zentrales Anliegen und immer mehr eine Grundvoraussetzung für wirtschaftlichen Wohlstand. (Bild: Unsplash.com)

Kaum ein Thema ist derzeit so dringlich wie die Cybersicherheit, denn Bürger:innen, Regierungen und Unternehmen sind mehr denn je von der digitalen Vernetzung abhängig. In diesem Zusammenhang legt der Bundesrat einen besonderen staatspolitischen Akzent auf das Thema und will ein neues Bundesamt für Cybersicherheit ins Leben rufen. Dies ist für die Schweizer Wirtschaft ein bedeutender Schritt, denn die neue nationale Strategie soll sich zukünftig nicht nur auf Infrastrukturen, grosse Unternehmen und Behörden fokussieren, sondern auch kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) unterstützen. Augenmerk auf letztere ist von besonderer Bedeutung, machen KMU doch rund 70 % der Schweizer Unternehmen aus. Gleichzeitig sind sie in puncto IT-Sicherheit am stärksten gefährdet.

Mit dieser ganzheitlichen Strategie wird IT-Security zu weit mehr als nur einer Absicherungsstrategie gegen Angriffe und deren Folgen. Cyber-Resilienz kann, wenn sie effektiv umgesetzt wird, dazu beitragen, den langfristigen wirtschaftlichen Wohlstand und die Innovation anzukurbeln.

Unterstützung für KMU in Sachen Cybersicherheit

Ein hohes Mass an IT-Sicherheit ist ein entscheidender wirtschaftlicher Standortfaktor. Auch in der Schweiz nehmen Cyberangriffe rasant zu: Beim Schweizerischen Nationalen Zentrum für Cybersicherheit (NCSC) sind im laufenden Jahr bislang wöchentlich zwischen 408 und 881 Meldungen eingegangen. Neben Betrugs- und Phishing-Fällen sind Hacker- und Ransomware-Angriffe an der Tagesordnung.

Besonderes Augenmerk verdient das Thema Cybersicherheit bei KMU: Eine 2021 durchgeführte Studie zur Digitalisierung und Cybersicherheit in KMU geht davon aus, dass im vergangenen Jahr rund 55’000 KMU Opfer eines Hackerangriffs wurden. Die am häufigsten genannten Vorfälle erfolgten über Malware, Viren oder Trojaner.

Stärkung des privaten Sektors durch die öffentliche Hand

Im Hinblick auf den Aufbau einer widerstandsfähigen Wirtschaft hat der Schutz von KMU in Schweiz eine enorme wirtschaftliche Priorität. Professionelle Unterstützung wird sowohl bei der Erkennung und Vermeidung von Cyberangriffen im Vorfeld als auch bei der schnellen Reaktion und der Wiederherstellung verlorener Daten benötigt, wenn Hacker aller Vorsichtsmassnahmen zum Trotz doch einmal erfolgreich sind. Selbst mit einer starken Abwehr ist es für Unternehmen unmöglich, alle Cyberangriffe und die daraus resultierenden negativen Auswirkungen auf Daten, Privatsphäre und Vertrauen zu vermeiden. Dann geht es darum, den Schaden zu begrenzen und schnellstmöglich zum regulären Betrieb zurückzukehren.

Das Hauptziel sollte daher darin liegen, eine von der Regierung unterstützte Strategie für die Cyber-Resilienz zu entwickeln, die erhebliche Störungen vorhersehen und im Worst Case Schäden schnell wieder beheben kann. Eine wesentliche Komponente einer solchen Widerstandsfähigkeit sind gründliche Sicherheitsschulungen für alle Mitarbeitenden. Dies muss in den kommenden Monaten und Jahren auch eine Priorität der öffentlichen Hand sein.

Was KMU selbst tun können

Neben den öffentlichen und privaten Schulungen für Mitarbeitende gibt es weitere strategische Massnahmen, die die KMU selbst implementieren können. Da es keine 100-prozentige Absicherung vor Angriffen gibt, sollten Unternehmen vorbereitet sein, den Normalbetrieb schnellstmöglich wiederherzustellen. Dafür sind Speicherlösungen als Grundlage für Backup und Recovery sowie die Archivierung unerlässlich. Sie erlauben das kurz- bis mittelfristige Speichern und – im Falle eines Verlusts – das Wiederherstellen von Datensätzen. Vorteilhaft ist vor allem das Verlagern geschäftskritischer Daten in eine isolierte Umgebung, auf welche die Firmennetzeindringlinge nicht zugreifen können.

Ausserdem sollte in jedem Unternehmen eine Software die Verwaltung von Identitäten und deren Zugriffsrechten übernehmen. Solche Lösungen für das «Identity and Access Management» ermöglichen berechtigten Personen den sicheren Zugriff auf Anwendungen und Daten und schützen diese vor Angriffen von aussen. Sie stellen sicher, dass alle Personen und Services geprüft, authentifiziert sowie autorisiert werden und dass die Berechtigungen gemäss den Richtlinien des Unternehmens erfolgen.

Mit Cybersicherheit in die Zukunft

Die digitale Transformation bringt nicht nur Vorteile für das Wirtschaftswachstum mit sich. Neue Technologien bieten auch neue Möglichkeiten für Kriminelle, um öffentlich-rechtliche wie auch private Infrastrukturen anzugreifen. Deshalb sollte die Cybersicherheit beim öffentlichen Sektor und bei der Wirtschaft ganz oben auf der Prioritätenliste stehen.

Eine umfassende Sicherheitsstrategie, die zwischen Regierungen und der Industrie abgestimmt ist, ist eine Schlüsselkomponente für die wirtschaftliche Erholung nach den Krisen der letzten Wochen und Monate.

Wenn Cyber-Resilienz im nationalen Kollektiv gut geplant und koordiniert ist, wird sie einen wichtigen Beitrag zum langfristigen Wohlstand der Schweiz leisten.

Autor:
Frank Thonüs ist General Manager von Dell Technologies Switzerland.

Rudolf O. Schmid ist neuer Präsident von Handel Schweiz

Die Generalversammlung von Handel Schweiz hat Rudolf O. Schmid ohne Gegenstimmen zum neuen Präsidenten des Dachverbands des Handels gewählt. Er löst damit Jean-Marc Probst ab, der das Amt seit 2013 innehatte.

Rudolf O. Schmid, neuer Präsident von Handel Schweiz. (Bild: zVg / Handel Schweiz)

Rudolf O. Schmid wurde von der Generalversammlung von Handel Schweiz zum neuen Präsidenten gewählt. Er tritt damit die Nachfolge von Jean-Marc Probst an, dessen grosses Engagement für die Anliegen des grössten privaten Arbeitgebers der Schweiz, der rund 680’000 Mitarbeitende beschäftigt und 38’000 Lernende ausbildet, vom Verband entsprechend gewürdigt und verdankt wurde.

Drei Schwerpunkte

Rudolf O. Schmid bringt als langjähriger Vizepräsident von Handel Schweiz sowie als Unternehmer eine umfassende Erfahrung im Handel mit. Als junger Händler aus dem Agrarhandel stammend, wurde er früh in den Vorstand bzw. in den leitenden Ausschuss von Handel Schweiz gewählt. In der weiteren Entwicklung des Dachverbandes sieht er drei klare Schwerpunkte, wie er betont: «Handel Schweiz setzt sich für die Ausbildung der jungen Händler ein, führt Sekretariate für mehrere Handelsverbände und engagiert sich für die rund 4’000 Mitglieder. Handel Schweiz vertritt ihre vielfältigen Interessen, je nach Thema auch auf der politischen Ebene.»

Die Handelsunternehmen seien heute einem noch stärkeren Druck ausgesetzt als zu früheren Zeiten, wie Rudolf O. Schmid erklärt. Der Ukrainekrieg, wie auch die wirtschaftliche Situation hinterliessen deutliche Spuren im Handel. Die unterbrochenen Lieferketten für elektronische Komponenten oder Baustoffe sorgten bekanntlich für Stillstand in Unternehmen und Branchen. So wurden Kabelbäume bis vor kurzem in der Ukraine hergestellt. Ihr Fehlen führe zu Produktionsstopps in Autofabriken. Auch Winterpneus seien Mangelware. Wer heute noch keine gekauft habe, solle dies schnell nachholen. Sie werden mit russischem Kohlestaub hergestellt.

Handel mit neuen Ansätzen in der Globalisierung

Um sich für zukünftige Entwicklungen besser zu wappnen, brauche es neue Ansätze im globalen Handel. Rudolf O. Schmid plädiert für diversifizierte Lieferketten: «Die bisherigen Ansätze in der Globalisierung haben zu Übertreibungen geführt. Produzenten und Handelsunternehmen haben die Lieferrisiken unterschätzt. Inzwischen ist klar geworden, dass Single Sourcing – die Einkäufe an einem Ort zu tätigen – keine gute Lösung ist. Wir sagen klar Ja zur Globalisierung. Sie ist wichtig für unseren Wohlstand. Sie erhöht auch den Lebensstandard in der dritten Welt. Im globalen Handel müssen die Unternehmen jedoch die Lieferrisiken neu viel kritischer als bisher abwägen. Das Sourcing darf nicht von einem Partner, einem Land oder einem Kontinent abhängig sein. Eine solche Diversifikation der Lieferketten wird den globalen Handel deutlich verändern.»

Quelle: Handel Schweiz

Die FernUni Schweiz feiert ihr 30-jähriges Bestehen

Der Monat Juni stand ganz im Zeichen des 30-jährigen Bestehens der FernUni Schweiz. Zu diesem Anlass versammelten sich am Freitag, 23. Juni rund 250 Personen in der Simplonhalle in Brig. Unter den Versammelten befanden sich auch Vertreterinnen und Vertreter des Bundes, des Kantons Wallis und der Stadt Brig-Glis, die ihre entschlossene Unterstützung für das universitäre Institut bekundeten.

Seit 30 Jahren besteht die FernUni Schweiz: Das Jubiläum wurde am 23. Juni 2022 in Brig gefeiert. (Bild: zVg / FernUni Schweiz)

Die FernUni Schweiz wurde 1992 gegründet, um Studierenden aus Randregionen, Berufstätigen und Spitzensportlern/innen die Möglichkeit zu bieten, ein Studium zu absolvieren. Um das 30-jährige Bestehen gebührend zu feiern, veranstaltete das universitäre Institut am Freitag, 23. Juni in der Simplonhalle in Brig eine Jubiläumsfeier, zu der sich rund 250 Personen versammelten.

Starke Unterstützung durch Behörden auf Bundes-, Kantons- und Gemeindeebene

Während seiner Ansprache drückte Christophe Darbellay, Staatsrat und Vorsteher des Departements für Volkswirtschaft und Bildung, den einstimmigen politischen Willen des Kantons Wallis aus, die FernUni Schweiz auf dem Weg zur Walliser Universität bis 2027 zu begleiten. «Mit der HES-SO Valais-Wallis, der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne, den Universitäten Lausanne und Genf, der Fernfachhochschule Schweiz (FFHS), der Pädagogischen Hochschule Wallis (PH-VS) und dem Forschungsinstitut Idiap verfügt das Wallis über wichtige Akteure im Bereich der tertiären Bildung. Allerdings fehlt dem Wallis ein Puzzleteil – eine Walliser Universität -, um die Hochschullandschaft zu vervollständigen. Dieses fehlende Teil ist die FernUni Schweiz.»

Silvia Studinger, Vizedirektorin des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI), wies auf die Bedeutung des universitären Instituts in der Schweizer Hochschullandschaft hin. «Dank der Subventionen des Bundes ist die FernUni Schweiz nun unabhängig und profitiert von einer gleichwertigen Finanzierung wie die anderen universitären Hochschulen. Zudem verfügt sie über ein qualitativ hochstehendes Fernstudienmodell, das in unserer heutigen Gesellschaft von zentraler Bedeutung ist.»

Mit Stolz präsentierte Mathias Bellwald, Stadtpräsident von Brig-Glis, seine Stadt als echtes urbanes Bildungszentrum: «In Brig-Glis haben junge Menschen die Möglichkeit, ihre gesamte Ausbildung zu absolvieren, vom Kindergarten über die Berufsausbildung bis hin zum universitären Abschluss. Dies ist ein einzigartiger Vorteil für Brig-Glis, um eine zentrale Rolle einzunehmen und zur Ausbildung von qualifizierten Arbeitskräften beizutragen.»

An den anschliessenden Strategietagen in Zermatt betonte Roberto Schmidt, Staatsratspräsident und Vorsteher des Departements für Finanzen und Energie, den Bedarf und die Legitimität für Fernstudien in der heutigen Gesellschaft. «Im Wallis leiden wir unter einem Mangel an qualifizierten Arbeitskräften. Mit der Unterstützung des Kantons Wallis kann die FernUni Schweiz durch ihren Erfolg dem entgegenwirken.»

Von der FernUni Schweiz zur Universität Wallis

Die FernUni Schweiz verstärkt ihre Anstrengungen, um ab 2027 die Voraussetzungen für die Akkreditierung als vollwertige Universität zu erfüllen. Zudem werden weiterhin international renommierte Professorinnen und Professoren engagiert, um die Qualität der Forschung zu sichern und die Kompetenzzentren innerhalb der fünf Fakultäten zu stärken. «Die FernUni Schweiz will sich in der Schweizer Hochschullandschaft verankern und dem Vertrauen der Studierenden, der Wissenschaftler/innen, des Kantons Wallis, der Gründerkantone (Schwyz, Bern, Solothurn, Luzern), des Bundes und der Politik gerecht werden, um sich als vollwertige und international anerkannte Institution zu etablieren», erklärt Dr. Damien Carron, Direktor Akademische Dienste.

Die baulichen Voraussetzungen sind geschaffen: Ende 2021 hat die FernUni Schweiz ihren neuen Hochschulcampus gemeinsamen mit der Fernfachhochschule Schweiz (FFHS) im Rhonesand-Quartier in Brig bezogen. Mit diesem Gebäude verfügt das universitäre Institut über einen Standort für international integrierte Forschungsaktivitäten und universitäre Ausbildungsmöglichkeiten, die auf den Erkenntnissen ihrer Forschung basieren und stärkt damit ihre Verankerung im Wallis. Diese innovative Konstruktion wurde im kantonalen Hochschulbericht 2021 als Best-Practice-Beispiel vermerkt.

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SAP Schweiz mit neuen Köpfen an der Spitze

SAP Schweiz besetzt mehrere Führungspositionen neu. Die Leitung der für KMU und Partner zuständigen Geschäftseinheit übernimmt neu Robert Kehrli per 1. August. Einen Wechsel gibt es auch bei der Rolle des Chief Technology Officer, die Alexander Finger bereits am 1. Juli übernommen hat. Ganz neu geschaffen wurde die Position des Chief Sustainability Officer. Besetzt wird sie mit Sebastian Kaczynski ebenfalls per 1. Juli.

Bekleiden neu verschiedene Führungsfunktionen bei SAP Schweiz: Sebastian Kaczynski, Alexander Finger und Alexander Kehrli (v.l.n.r.). Bild: zVg / Pressestelle SAP)

In diesen Tagen werden bei SAP Schweiz diverse Leitungsfunktionen neu besetzt. «Mit den Neubesetzungen sind wir gut aufgestellt, um unsere Kunden und Partner mit Innovationen und ausgewiesenem Know-how auf dem Weg zu wettbewerbsstarken, nachhaltigen Unternehmen zu begleiten», kommentiert Michael Locher-Tjoa, Managing Director SAP Schweiz, die personellen Veränderungen. «Mit der neuen Position des Chief Sustainability Officer lassen wir zudem der Strategie, uns auf breiter Basis für eine nachhaltige Wirtschaft zu engagieren, auch bei SAP in der Schweiz Taten folgen.»

Neu geschaffene Funktion des Chief Sustainability Officer

Die neu geschaffene Funktion des Chief Sustainability Officers geschieht im Zuge der Nachhaltigkeitsstrategie von SAP. Dahinter stehen diverse Massnahmen, um den CO2-Fussabdruck zu reduzieren, die Liefer- und Wertschöpfungsketten auf Kreislaufprozesse umzustellen, um Abfälle zu vermeiden, den Planeten zu schützen und die Artenvielfalt auf der Erde zu erhalten sowie die ESG-Dimensionen (Environment, Social, Governance) in die Finanzberichterstattung einzubinden, so das Unternehmen. Der neue Chief Sustainability Officer (SCO) ist Sebastian Kaczynski, laut SAP ein Fachmann, „der seiner Leidenschaft für Nachhaltigkeit gefolgt ist und seit seiner Studienzeit an Innovationen zur Lösung von Nachhaltigkeitsproblemen arbeitet“. Sowohl bei RWE als auch bei innogy war Kaczysnki für die Entwicklung datengestützter Geschäftsmodelle für ein nachhaltigeres Energiesystem verantwortlich. Während seiner mehr als sechsjährigen Tätigkeit bei SAP hatte er verschiedene Rollen in den Bereichen Innovation, Consulting und Presales inne.

Als CSO von SAP Schweiz möchte Sebastian Kaczynski das Know-how von SAP in Sachen Nachhaltigkeit, Ökosysteme und Technologien nutzen, um Kunden auf der Reise zu intelligenten und nachhaltigen Unternehmen wirksam zu unterstützen. «Wir bei SAP sind davon überzeugt, dass Unternehmen das Thema Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt ihrer Geschäftsstrategien stellen und Nachhaltigkeitsdaten in ihre End-to-End-Prozesse einbinden müssen. Nur so können sie die notwendigen Erkenntnisse für den Übergang zu einer integrativeren, regenerativen und Netto-Null-Wirtschaft gewinnen und auch dahingehend agieren», präzisiert Sebastian Kaczynski. Er lebt in der Nähe von Zürich, liebt schöne Wander- und Kletterausflüge und engagiert sich als Mentor und Coach für benachteiligte Personen.

Alexander Finger ist neuer Chief Technology Officer

Die Rolle des Chief Technology Officer (CTO) von SAP Schweiz übernimmt Alexander Finger. Er folgt auf René Fitterer, der neue Aufgaben innerhalb von SAP übernimmt. Technologie, Innovation und unternehmerischen Geist begleiten den neuen CTO, seit er ins Arbeits- und Berufsleben eingestiegen ist. 1995, in einer frühen Phase des Internet, gründete er einen der ersten Internet-Service-Provider in Deutschland. Auf die Phase als Firmengründer folgten Stationen bei der Deutschen Post und der Genfer CPGmarket.com, um dann viele Jahre bei Swisscom verschiedene Beratungs- und Managementfunktionen auszuüben. Vor gut zwei Jahren stiess er zu SAP Schweiz, wo er Kunden aus der Energiewirtschaft betreute und als Innovationsbotschafter zahlreiche zukunftsweisende Projekte anstiess.

Alexander Finger versteht nach eigener Darstellung die digitale Transformation mit SAP als Werkzeug, um nachhaltigen Erfolg zu erzielen. «Dazu ist eine enge Interaktion mit denjenigen Menschen bei unseren Kunden notwendig, die auf den zwei Achsen der Innovation arbeiten: im Rahmen der kontinuierlichen Verbesserung einerseits und im Bereich der disruptiven Innovation andererseits», führt er aus. «Beide Gruppen haben ein Bedürfnis nach technologischer Innovation. Wir sind richtig positioniert, wenn SAP der natürliche Partner für die Geschäftsentwicklung ist.» Um dies zu erreichen, ist es seine zentrale Aufgabe, Strategie und Vision von SAP zu vermitteln sowie aktiv den Dialog mit Kunden, Partnern und Kollegen zu suchen.

Alexander Finger widmet sich seit 2015 berufsbegleitend dem Studium der Rechtswissenschaften, das er 2021 mit dem Master abgeschlossen hat. Seit November promoviert er an der Universität Fribourg zum Thema «Interne Kontrollsysteme». Nach vielen Jahren in Frankreich lebt Alexander Finger heute mit seiner Frau im zweisprachigen Murten. Die spärliche Freizeit verbringt er gerne beim Segeln und in Südfrankreich.

Robert Kehrli: Bei SAP Schweiz neu für KMU verantwortlich

Die Geschäftseinheit, die sich um die KMU und das Partnermanagement kümmert, erhält mit Robert Kehrli einen neuen Leiter. Er ersetzt Simon Hammer, der nach vier Jahren in dieser Position eine neue Herausforderung ausserhalb der SAP angenommen hat. Robert Kehrli bringt 20 Jahre Verkaufs- und Managementerfahrung mit. Seit 2016 hatte er verschiedene Leitungsfunktionen bei SAP Schweiz inne, zuletzt diejenige des Head of Business Technology Platform, wo er für ein beträchtliches Wachstum sorgte. Zuvor war er in verschiedenen Verkaufs-, Support-, Beratungs- und Managementfunktion bei IBM, Hewlett-Packard und deren Nachfolgorganisation HPE tätig. Nach einer Lehre als Elektromechaniker bildete er sich kontinuierlich weiter bis zum Masterabschluss in Wirtschaftsinformatik.

In seiner neuen Rolle hat es sich Robert Kehrli zur Aufgabe gemacht, die digitale Transformation und die Entwicklung zum intelligenten, nachhaltigen Unternehmen mit Hilfe von SAP-Technologien zusammen mit den Partnern im KMU-Segment voranzutreiben. «Ein besonderes Anliegen ist mir, unsere Kunden im Mittelstand gemeinsam mit unseren Partnern in die Cloud zu führen und zu begleiten», betont Robert Kehrli. «Mit unserem schlagkräftigen Team können wir innovative Projekte mit echtem Mehrwert generieren und Kunden und Partner unbürokratisch, rasch und effizient bedienen.»

Neben seiner beruflichen Tätigkeit ist Robert Kehrli stark im lokalen Fussball-Club engagiert, wo er als Coach für das Frauenteam und für Juniorenmannschaften wirkt. Wenn ihm dann neben der Familie noch Zeit bleibt, ist er gerne als Skifahrer und Golfer unterwegs. Robert Kehrli ist verheiratet, Vater von drei Kindern im Erwachsenenalter und wohnt im Zugerland.

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Ältere Mitarbeitende und Frauen: Potenzial wird zu wenig genutzt

Eine in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut Sotomo durchgeführte Studie der AXA zeigt: Der Fachkräftemangel in der Schweiz ist nach wie vor akut. 78 Prozent der befragten Unternehmen, die 2021 neue Arbeitskräfte suchten, hatten zumindest teilweise Probleme, diese zu besetzen. Gleichwohl herrscht in vielen Unternehmen eine formelle oder informelle Altersgrenze und auch gezielte Frauenförderung fehlt vielerorts.

Trotz Fachkräftemangel: Ältere Mitarbeitende und Frauen könnten auch in KMU noch häufiger eingestellt werden. (Bild: Depositphotos.com)

Der Fachkräftemangel in der Schweiz ist nach wie vor akut. Dies zeigt eine neue, repräsentative KMU-Arbeitsmarktstudie der AXA Schweiz, die in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut Sotomo durchgeführt wurde. 78 Prozent der befragten Unternehmen, die 2021 neue Arbeitskräfte suchten, hatten gemäss der Studie teilweise Probleme, ihre Stellen zu besetzen. Knapp zwei Drittel davon führen dies auf den Fachkräftemangel zurück. Besonders prekär erscheint die Situation im Bereich Handwerk und Baugewerbe. Dort verzeichneten ganze 80 Prozent der suchenden Unternehmen Mühe, ihre Stellen zu besetzen – im Bereich Produktion und Reparatur waren es 74 Prozent. Und auch in den Bereichen Technik, Informatik, Beratung und Verkauf hatten rund die Hälfte Probleme bei der Stellensuche. Nur gerade im Bereich Administration und Organisation präsentierte sich die Lage entspannt: Hier fehlen nur in 10 Prozent der Fälle geeignete Arbeitskräfte.

Grosskonzerne nehmen KMU die Fachkräfte weg

Auf der einen Seite ist der Arbeitsmarkt nahezu ausgetrocknet. Auf der anderen Seite sieht sich fast ein Drittel der KMU auf dem Arbeitsmarkt aber auch durch Grossunternehmen konkurrenziert: 20 Prozent der Befragten begründeten die Schwierigkeiten bei der Stellenbesetzung mit geringeren Karrieremöglichkeiten im Vergleich zu grösseren Firmen, 17 Prozent schätzen das eigene Unternehmen aufgrund des tieferen Lohnniveaus als weniger kompetitiv ein. «KMU stehen also beim Thema Fachkräftemangel vor der doppelten Herausforderung eines stark angespannten Arbeitsmarkts und der Konkurrenz der mächtigen Grosskonzerne», so Michael Hermann.

Hohe Leistungsbereitschaft der Mitarbeitenden

Auch wenn viele Unternehmen laufend Fachkräfte suchen: Sie sind zumeist mit der Leistungsbereitschaft und Loyalität der bestehenden Mitarbeitenden zufrieden. Es gibt allerdings deutliche Bewertungsunterschiede: Kleine KMU sind meist sehr zufrieden mit den Qualitäten ihrer Mitarbeitenden, während die Einschätzung der grösseren durchzogener ist. So bewerten 51 Prozent der kleinen Firmen mit 2 bis 9 Angestellten ihre Angestellten als sehr leistungsbereit, während es bei den grösseren Firmen mit 50 bis 250 Mitarbeitenden nur 19 Prozent tun. Und auch in Sachen Resilienz gibt es grosse Unterschiede in der Bewertung: 75 Prozent der kleinen KMU schätzen die psychische Robustheit ihrer Mitarbeitenden als eher oder sehr gut ein, jedoch nur 47 Prozent der grossen. Das heisst im Umkehrschluss, dass etwas mehr als die Hälfte der grossen KMU deutliche Defizite bei der Resilienz ihrer Angestellten sehen. «Die Überschaubarkeit des Unternehmens trägt offenbar nicht nur zur gegenseitigen Identifikation und zum gegenseitigen Verständnis von Arbeitgebenden und Arbeitnehmenden bei, sondern unterstützt auch die psychische Robustheit der Mitarbeitenden», zieht Michael Hermann, Geschäftsführer von Sotomo, Bilanz.

Ältere Mitarbeitende: Beliebt – und werden doch nicht eingestellt

Ältere Mitarbeitende werden auffälligerweise generell sehr positiv beurteilt durch die KMU-Verantwortlichen: 67 Prozent schätzen sowohl die Loyalität als auch die Verantwortungsbereitschaft der über 50-Jährigen im Vergleich zur übrigen Belegschaft als besser ein. Das mag auf den ersten Blick nicht erstaunen, da ältere Mitarbeitende meist schon lange im Betrieb arbeiten und die Abläufe kennen, ihnen wird eine entsprechend hohe Identifikation zugebilligt. Besonders bemerkenswert ist jedoch, dass sie von ihren Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern auch als leistungsbereiter (55 %) und resilienter (54 %) als der Rest der Belegschaft eingestuft werden.

In vielen Unternehmen existieren formelle oder informelle Altersobergrenzen für Stellenbesetzungen. (Grafik: AXA Schweiz)

Dieses positive Bild steht in starkem Kontrast zur tiefen Bereitschaft, ältere Mitarbeitende für die offenen Stellen zu berücksichtigen, wie die Studie zeigt: Obwohl insgesamt drei Viertel der KMU 2021 nicht alle Stellen wie gewünscht besetzen konnte, haben die meisten Firmen eine formelle oder informelle Altersgrenze, wenn es um die Einstellung neuer Mitarbeitenden geht: Rund jedes zehnte Unternehmen stellt in der Regel keine Personen an, die 45 Jahre und älter sind, bei 29 Prozent der befragten KMU liegt die Altersgrenze zwischen 45 und 54 Jahren. «Im Hinblick auf den vorherrschenden Fachkräftemangel, aber auch auf die Herausforderungen der Altersvorsorge, besteht hier grosses Potenzial, das nicht genutzt wird», so Unternehmer und Politologe Michael Hermann.

Weibliche Erwerbsbeteiligung wird kaum aktiv gefördert

Nur gerade 5 Prozent der befragten KMU mit einem Geschlechterungleichgewicht in der Belegschaft setzen gezielte Förderprogramme für Frauen ein, lediglich 13 Prozent unterstützen Teilzeitarbeit und Jobsharing, und nur 22 Prozent setzen auf flexible Arbeitszeiten. Während von den grossen KMU immerhin knapp neun von zehn der grossen KMU mindestens eine Massnahme zur Gleichstellung der Geschlechter ergreifen, ist die Förderung der Gleichstellung für jedes zweite KMU mit weniger als zehn Mitarbeitenden überhaupt kein Thema. «Dies zeigt, dass das Potenzial weiblicher Arbeitskräfte durch Schweizer KMU oftmals nicht aktiv erschlossen wird», erklärt Michael Hermann.

Viele KMU schätzen Viertagewoche vorsichtig positiv ein

Gerade die Steigerung der Frauen-Erwerbsbeteiligung wäre also ein Ansatz gegen den akuten Fachkräftemangel. Auch ältere Mitarbeitende einzustellen würde gegen den Fachkräftemangel wirken, so das Fazit der Studie. Als mögliche weitere Massnahme gegen den Fachkräftemangel wird in verschiedenen Ländern vermehrt eine Viertagewoche eingeführt, welche die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern soll. Auch in der Schweiz wird über die Viertagwoche diskutiert. Die AXA KMU-Studie zeigt, dass bemerkenswerte 38 Prozent der Schweizer KMU einer Viertagewoche im Grundsatz positiv gegenüberstehen – bei den grossen KMU sind es sogar 43 Prozent. «Der verbreitete Mangel an Fachkräften könnte hier zu einem Abbau mentaler Barrieren beigetragen haben und die Offenheit für neue Ansätze auch im KMU-Bereich fördern», so Michael Hermann.

Psychische Erkrankungen besonders für grosse KMU eine Herausforderung

Neben der Rekrutierung neuer Mitarbeitenden stellt auch das Wohlbefinden der eigenen Belegschaft eine Herausforderung für Schweizer KMU dar: 76 Prozent der Befragten gaben an, dass in Bezug auf die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden besondere Herausforderungen für das eigene Unternehmen bestehen – bei den grossen KMU sind es gar 97 Prozent. Am häufigsten kämpfen die KMU mit physisch bedingten Ausfällen ihrer Mitarbeitenden, 38 Prozent der kleineren und mittleren sowie 45 Prozent der grossen KMU sehen hier eine besondere Herausforderung.

Von Ausfällen aufgrund psychischer Erkrankungen sind hingegen vor allem grosse KMU betroffen. Während nur 11 Prozent der kleinen KMU psychisch bedingte Ausfälle als grosse Herausforderung sehen, sind es 42 Prozent der grossen KMU. Psychische Erkrankungen stellen damit bei den grossen KMU ein ebenso grosses Problem dar wie körperliche. Grosse KMU sind nicht nur besonders häufig von psychischen bedingten Ausfällen betroffen, sie nehmen auch die Entwicklung negativer war. 38 Prozent aller KMU ab 50 Mitarbeitenden verzeichnen insgesamt eine Zunahme solcher Vorfälle in den letzten fünf Jahren.

Quelle und weitere Informationen: AXA Schweiz

Über 25’000 neue Firmen im ersten Halbjahr 2022

Trotz wirtschaftlichen und geopolitischen Unsicherheiten sowie international anhaltenden Corona-Massnahmen steht Gründen weiterhin im Trend. Das Gründungsfieber ist allerdings nicht mehr ganz so hoch wie in der rekordhohen Vorjahresperiode.

Stehen stellvertretend für die über 25’000 neuen Firmen, die von Januar bis Juni 2022 gegründet worden sind: Sonja Höchli und Thomas Odermatt mit ihrem Startup bold matters GmbH. (Bild: IFJ)

Die tagesaktuelle Studie «Nationale Analyse Schweizer Firmengründungen 1. Halbjahr 2022», erstellt durch das Institut für Jungunternehmen IFJ, zeigt, dass in den ersten 6 Monaten des laufenden Jahres 25’447 neue Firmen ins Schweizerische Handelsregister eingetragen wurden. Dies entspricht einem leichten Rückgang von -3.6% im Vergleich zum Halbjahr 2021, welches mit 26’387 Neugründungen als Rekord-Halbjahr in die Geschichte einging. Trotz Rückgang zeigt der 10-Halbjahresvergleich, dass im ersten Halbjahr 2022 +13% mehr Firmen als im Langzeitdurchschnitt entstanden. Seit den leichten Rückgängen von 2014 auf 2015 und 2019 auf 2020 verzeichnen die Handelsregisterämter insgesamt einen positiven Trend. Das bedeutet, dass in den letzten 10 Jahren 22’511 neue Firmen pro erstes Halbjahr ins Handelsregister eingetragen wurden. Mit seinen 25’447 Neugründungen verzeichnete das 1. Halbjahr 2022 somit das zweithöchste Niveau und liegt mit +13% signifikant höher als der Durchschnitt der letzten 10 Halbjahre.

Starke Unterschiede in den Grossregionen – Zürich als Gründungsmotor

Zürich ist gemäss der Analyse des IFJ im ersten Halbjahr 2022 die einzige Grossregion mit einem leichten Zuwachs von +0.3%. Die weiteren Grossregionen Südwestschweiz (-1.6%), Ostschweiz (-2.8%), Tessin (-3.1%) und die Zentralschweiz (-3.9%) verzeichnen leichte Rückgänge im Vergleich zur Vorjahresperiode. In den Regionen Espace Mittelland (-7.4%) und Nordwestschweiz (-7.9%) wurden deutlich weniger neue Firmen gegründet als im ersten Halbjahr 2021. Aufgeschlüsselt nach Kantonen sieht die Situation so aus: In 9 Kantonen konnte die Anzahl Neugründungen im ersten Halbjahr 2022 gegenüber der rekordhohen Vorjahresperiode nochmals gesteigert werden. Dies sind aktuell die Kantone mit einem Wachstum an Schweizer Firmengründungen: Appenzell Innerrhoden (+18.5%), Jura (+6.9%), Freiburg (+4.8%), Obwalden (+4.6%), Glarus (2.9%), St. Gallen (+1.3%), Waadt (+0.9%), Zürich (+0.3%) sowie Wallis (+0.2%).Die Kantone mit nur leichten prozentualen Einbussen sind Appenzell Ausserrhoden (-1.2%), Basel-Land (-2.1%), Luzern (-2.2%), Tessin (-3.1%) und Uri (-4.3%). Die stärksten prozentualen Rückgänge an Firmengründungen wurden in den Handelsregisterämtern der Kantone Nidwalden (-18%), Basel-Stadt (-12.5%), Bern (-12.4%), Neuenburg (-11.9%) und Graubünden (-10.9%) registriert

Neue Firmen nach Branchen

Zu den top Wachstumsbranchen im laufenden Jahr gehört Hightech (+22.1%), Gesundheitswesen (+9.7%) sowie Transport & Logistik (+9.3%). Die höchsten prozentualen Rückgänge verzeichnen
Land- & Forstwirtschaft (-20.2%), Grosshandel (-15.2%) sowie der Detailhandel (-13.8%). Die Analyse zeigt, dass vor allem der Handel stark zu kämpfen hat. Nebst den zwei gründungsintensiven Branchen Gesundheitswesen und IT & ICT verzeichnen vor allem kleinere Branchen positive Akzente.

Firmengründungen nach Branchen (Grafik: IFJ)

Optimismus bei Gründerinnen und Gründern

Die geopolitischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten sowie international anhaltenden Corona-Massnahmen treffen zwar auch die Schweizer Wirtschaft. Trotzdem zeigen sich Schweizer Gründerinnen und Gründer optimistisch. Schweizer Firmengründer/-innen geben auf die Frage «Wieso eigentlich gründen?» eine eindeutige Antwort: In ihrem eigenen Unternehmen sehen sie die Möglichkeit, mehr Freiheiten zu erlangen.

Wie wichtig Selbständigen eine ideale Balance zwischen Mut und Verstand ist, zeigt eine Zahl ganz besonders: Zum Zeitpunkt der Gründung sind 66% der Gründer/innen noch in einem anderen
Unternehmen angestellt. Nach der Gründung geht diese Zahl auf etwa 40% zurück. Der Sicherheitsgedanke lässt sich also ideal mit dem Wunsch nach mehr Freiheit kombinieren, wie das IFJ schreibt. Arbeitnehmende im Homeoffice nutzen weiterhin die Zeit zur Umsetzung eigener Ideen, Menschen suchen mehr denn je nach sinnhafter Beschäftigung. Und wie in allen schwierigen Zeiten werden auch aus der aktuellen Situation viele Innovationen und Verbesserungen entwickelt. Zudem nimmt die gesellschaftliche Akzeptanz der selbständigen Erwerbstätigkeit weiterhin zu.

Quelle: Institut für Jungunternehmen IFJ

Arbeitgebertag fordert mehr Engagement gegen den Fachkräftemangel

Am traditionellen Arbeitgebertag des Schweizerischen Arbeitgeberverbands stand der Fachkräftemangel in der Schweiz und in Europa im Fokus. Die Forderung der Arbeitgeber nach griffigen Massnahmen und zügigem Handeln wurde durch die Sicht der Branchen konkretisiert.

Forderte am Arbeitgebertag vom Bundesrat Führungsstärke und zügiges Handeln: Arbeitgeber-Präsident Valentin Vogt. (Bild: Arbeitgeberverband)

Der diesjährige Arbeitgebertag, abgehalten am 30. Juni 2022 in Bern, bot die Gelegenheit, nach einer Lageanalyse das dringliche Thema des Fachkräftemangels aus Sicht der Arbeitgeber der Schweiz und ihrem Nachbarn Österreich sowie mit Vertretern der Branchen zu vertiefen. «Die Corona-Krise hat den Arbeitgebern viele Verbesserungsbereiche aufgezeigt – diese Chance darf man nicht ungenutzt lassen», betonte SAV-Präsident Valentin Vogt in seiner Standortbestimmung. Doch mit dem Ukraine-Krieg bremst eine neue, aus geopolitischer Sicht weit dramatischere Krise den wirtschaftlichen Aufschwung in der Schweiz. Und während der Bundesrat hier mit der EU zusammenspannt, stecken die Verhandlungen über die Weiterentwicklung des bilateralen Modells in einer Sackgasse. Dabei sind gerade jetzt gefestigte, rechtlich abgesicherte Beziehungen mit Europa unabdingbar. Vogt betonte, dass die Wirtschaft vom Bundesrat Führungsstärke und zügiges Handeln erwarte.

Bis 2050 fehlen 1,3 Millionen Arbeitskräfte

Im Fokus der Veranstaltung war anschliessend der Fachkräftemangel, der sich durch die Corona-Pandemie noch zugespitzt hat. Wie wirkt er sich in den betroffenen Branchen aus? Welche Lösungsansätze und Forderungen an die Politik haben die Arbeitgeber? Auf diese Punkte ging Arbeitgeber-Direktor Roland A. Müller in seinem Referat ein. Infolge der demografischen Alterung ist bis 2050 mit einer Fachkräftelücke von gegen 1,3 Millionen Personen zu rechnen. Angesichts dieses Engpasses wollen die Arbeitgeber klar das inländische Arbeitskräftepotenzial fördern. Gerade bei den Frauen setzen sie auf eine Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie den Abbau von Fehlanreizen bei den Steuern. «Für ältere Arbeitnehmende ist es zentral, dass die Arbeitsmarktfähigkeit erhalten und gefördert wird», betonte Müller. Zu diesem Zweck lancierte der Schweizerische Arbeitgeberverband (SAV) das Arbeitgebernetzwerk focus50plus. Nichtsdestotrotz wird die Schweiz auch zukünftig auf Zuwanderung aus EU/Efta- und aus Drittstaaten angewiesen sein – gute Rahmenbedingungen sowie die Sicherung der Personenfreizügigkeit sind dafür massgebend.

Österreich zu Gast am Arbeitgebertag

Ähnlich tönt es in Bezug auf den sich verschärfenden Fachkräftemangel im Nachbarland Österreich. Wie Gastreferent Georg Knill, Präsident der Industriellenvereinigung (IV), eindrücklich aufzeigte, rechnet Österreich bis im Jahr 2050 mit einer Abnahme der Erwerbsbevölkerung von aktuell rund 52 auf 47 Prozent. Um das Problem langfristig in den Griff zu bekommen, arbeitet die Regierung eine umfassende Fachkräftestrategie aus, die verschiedene Bereiche wie die Lehrausbildung, die Einbindung von Frauen und Älteren sowie die qualifizierte Zuwanderung umfasst.

Fachkräftemangel als Wachstumshemmer

Wie der Fachkräftemangel von den Branchen erlebt und angegangen wird, diskutierten Vertreter der jeweiligen Wirtschaftszweige im Podiumsgespräch. Woran liegt der akute Fachkräftemangel im Gesundheitssektor und wie kann man die Jungen für die Branche begeistern? Das nebst dem Lohn vor allem Betriebskultur und Arbeitsklima eine wichtige Rolle spielen, unterstrich Rolf Zehnder, ehemaliger Direktor des Kantonsspitals Winterthur und Vizepräsident des Spitalverbands H Plus. «Für die Pharmabranche ist es ein Privileg, die fehlenden Fachkräfte über die Drittstaaten-Kontingente gewinnen zu können» – dessen ist sich Thomas Bösch, Personalleiter von Novartis Schweiz, bewusst. «Der Fachkräftemangel ist ein echter Wachstumshemmer», warnte Judith Bellaiche, Geschäftsführerin von Swico, dem Wirtschaftsverband der Schweizer ICT- und Online-Branche. Man müsse schon in der Schule ansetzen.

Quelle und weitere Informationen: Schweizerischer Arbeitgeberverband

Welche Branchen bieten die beste Work-Life-Balance?

Schweizerinnen und Schweizer legen immer mehr Wert darauf, ihr Berufs- und Privatleben in Einklang zu bringen. Der Wunsch nach einem besseren Gleichgewicht war in der Pandemie gar der häufigste Grund für einen Stellenwechsel. Doch in welchen Schweizer Branchen finden Berufstätige die beste Work-Life-Balance?

Eine bessere Work-Life-Balance war während der Pandemie ein häufiger Grund für einen Stellenwechsel. Eine Analyse zeigt nun, in welchen Branchen Berufs- und Privatleben besonders gut vereinbar sind. (Bild: Unsplash.com)

In einer aktuellen Studie geht New Work SE, Betreiberin der Arbeitgeberbewertungsplattform kununu, in der Schweiz der Frage nach, in welchen Branchen sich Beruf und Privatleben am besten in Einklang bringen lassen (Work-Life-Balance). Basis für die Untersuchung bilden Daten von kununu. Dieses nach eigenen Angaben führende Unternehmensbewertungsportal im deutschen Sprachraum zählt in der Schweiz bereits 450’000 authentische Arbeitgeberbewertungen, Gehalts-Checks und Angaben zur Unternehmenskultur, die von ehemaligen und aktuellen Mitarbeitenden abgegeben wurden.

Top-Ten der Schweizer Branchen mit der besten Work-Life-Balance

1. Internet
2. IT
3. Beratung und Consulting
4. Versicherung
5. Personalwesen und -beschaffung
6. Vereine
7. Banken
8. Öffentliche Verwaltung
9. Energie
10. Bildung

Internet, IT und Beratung bieten das volle Paket

Beim Spitzentrio Internet, IT und Beratung/Consulting lassen sich nicht nur Arbeit und Privatleben überdurchschnittlich gut in Einklang bringen. Die drei Branchen belegen auch punkto Arbeitsatmosphäre sowie beim Lohn und den Sozialleistungen die Spitzenplätze. Versicherungen, Personalwesen/-beschaffung sowie Banken finden sich ebenfalls bei allen drei Dimensionen in den Top-Ten und punkten damit gleich auf mehreren Ebenen.

Bildung, Vereine, öffentliche Verwaltung und Energie erfordern Kompromissbereitschaft

Bei manchen Branchen mit hoher Work-Life-Balance müssen Arbeitnehmende Abstriche in anderen Bereichen in Kauf nehmen. So bietet die Bildungsbranche wohl ein gutes Gleichgewicht zwischen Beruf und Privatleben, schafft es aber punkto Gehalt und Sozialleistungen nicht in die vorderen Ränge. Bei Vereinen zeigt sich das gleiche Bild. Die öffentliche Verwaltung punktet mit einer guten Work-Life-Balance, dafür fällt sie bei der Arbeitsatmosphäre ab. Ähnlich sieht es in der Energiebranche aus.

Druck/Verpackung, Textil und Einkauf bilden das Schlusslicht bei Work-Life-Balance

Punkto Work-Life-Balance auf den Schlussrängen befinden sich Druck/Verpackung, Textil und Einkauf. Diese Branchen vermögen die tiefere Work-Life-Balance auch nicht durch andere Vorzüge
aufzuwiegen. Bei der Gesamtbewertung, unter Einbezug aller kununu-Bewertungsdimensionen, bilden diese Branchen ebenfalls das Schlusslicht.

Schweizer Berufstätige wünschen sich eine gesunde Balance zwischen Arbeit und Freizeit Eine Untersuchung von New Work aus dem Frühjahr 2022 in der Schweiz hat gezeigt: Für 29 Prozent
der Arbeitnehmenden, die während der Pandemie eine neue Stelle angetreten haben, war der Wunsch nach einer besseren Work-Life-Balance Grund für den Wechsel. Kein anderer Grund wurde
häufiger genannt.

Quelle: New Work SE

Entsorgungssysteme: Trashfox und Mondini spannen zusammen

Das Tessiner Unternehmen Mondini wird Teil von Trashfox. Mit Unterflurcontainern gehen die beiden Unternehmen gemeinsam in eine nachhaltige Zukunft.

Entsorgungssysteme wie die Unterflurcontainer von Trashfox tragen massgeblich zu einem einladenden Ortsbild bei – wie hier beim Neumarkt in St. Gallen. (Bild: zVg Trashfox)
Von Arlesheim bis Zizers – die Trashfox-Sammelstationen stehen überall in der Schweiz. Immer mehr Städteplaner, Architekten und Bauherren setzen bei der Abfallentsorgung auf die Entsorgung in Unterflurcontainern. Eine Vorreiterin ist die Stadt St. Gallen, die den Kehricht ihrer Bewohnerinnen und Bewohner in vielen Quartieren seit Langem unter der Erde sammelt. Auf diese Entsorgungssysteme setzt auch die im Jahr 1952 in Tesserete TI gegründete Mondini Trading SA. Das Unternehmen bietet innovative, funktionale Unterflurcontainer als Alternative für die herkömmliche Abfalllagerung. Kürzlich hat die Trashfox AG die Firma vollständig übernommen – mit dem Plan, die unterirdische Entsorgung weiter auszubauen. Ziel des Zusammenschlusses ist es gemäss Firmenangaben, die Kompetenzen zu bündeln, Synergien zu nutzen und langfristig nachhaltigen Mehrwert für die Kundinnen und Kunden zu schaffen. «Trashfox und Mondini haben die gleiche Vision. Wir sorgen gemeinsam für eine nachhaltige Wertstoff- und Abfallsammlung. Dank dem Zusammenschluss können wir auf dem dynamischen Markt noch effizienter zu agieren und unsere Position verstärken», sagt Florim Maliqi, der neue Geschäftsführer der Trashfox AG. Maliqi tritt die Nachfolge von Urs Landolt an, der nach 18-jähriger Unternehmenszugehörigkeit in den Ruhestand geht. Landolt hat Trashfox mitentwickelt, aufgebaut und gross gemacht. Mit seinem Engagement habe er wesentlich dazu beigetragen, dass es dem Unternehmen heute so gut gehe, wie es in einer Mitteilung an die Medien heisst. Maliqis Credo ist ein gesundes Wachstum:  «Mehr denn je ist es heute wichtig, Abfall und Altglas effizient und ökologisch sinnvoll zu sammeln. Ich freue mich auf das erweiterte Team mit seiner hohen Kompetenz und dass wir nun ein grösseres Leistungsportfolio anbieten können.» Die Trashfox AG hat in Rümlang ZH ihren Hauptsitz, der in den vergangenen Wochen renoviert und ausgebaut wurde. Um den Zusammenschluss zu feiern, ist für Herbst 2022 in Rümlang ein Fest mit einem Tag der offenen Tür geplant. Quelle und weitere Informationen: Trashfox AG The post Entsorgungssysteme: Trashfox und Mondini spannen zusammen appeared first on Organisator.

Neue Bürowelten: Zwei Drittel der Unternehmen wollen investieren

Nach zwei Jahren Pandemie ist eine hybride Arbeitswelt die neue Normalität. Die Fachleute in den Bereichen Real Estate und Facility Management stehen vor der Aufgabe, die Bürokapazitäten der Zukunft zu planen. Zwei Drittel wollen trotz Homeoffice weiter investieren. Das zeigt eine exklusive, weltweit durchgeführte Umfrage des FM-Spezialisten ISS.

Trotz Homeoffice haben Büros nicht ausgedient. Ein Grossteil der Unternehmen will weiter in Bürowelten investieren. (Bild: Adobe Stock / ISS)

Das internationale Unternehmen ISS, ein Dienstleister für Facility Management und Workplace Experience, hat die Ergebnisse der jüngsten «ISS Pulse Survey», vorgestellt. Die Umfrage wurde in 20 Ländern unter 100 internationalen Kunden von ISS durchgeführt, die weltweit über eine Million Büroangestellte aus verschiedenen Branchen repräsentieren. Die Untersuchung ging von der These aus, wonach sich die  Prioritäten der Unternehmen in Bezug auf Büroarbeitsplätze in den letzten Jahren markant verändert haben. Während bei der letzten ISS Umfrage vor der Covid-Pandemie die betriebliche Effizienz sowie Kosteneinsparungen zu den Hauptprioritäten in der Planung und im Betrieb von Büros zählten, stehen heute die Mitarbeitenden, deren Rekrutierung und Bindung ans Unternehmen an erster Stelle. Beinahe zwei Drittel der befragten Unternehmen investieren dafür auch in ihre Bürowelten.

Sich entfalten im Büro

Jacob Aarup-Andersen, CEO der ISS World Services A/S Group: «Die Machtverhältnisse auf den globalen Arbeitsmärkten haben sich von den Arbeitgebern zu den Arbeitnehmenden verschoben. Die Pandemie hat hybride Arbeitsmodelle zusätzlich beschleunigt, ebenso die Erwartungen der Arbeitnehmenden hinsichtlich Flexibilität. Die neue Herausforderung für Arbeitgeber besteht darin, diese Erwartungen auf eine Weise zu erfüllen, die den Produktivitätsanforderungen sowohl der Arbeitnehmenden wie auch des Unternehmens gerecht werden. Es geht nicht um die Frage, ob die Mitarbeitenden im Büro sind, sondern vielmehr darum, wie sie sich entfalten können, wie sie innovativ sein und zusammenarbeiten können. Wir sehen im Moment viele Unternehmen, die ihre Arbeitsbereiche neu definieren, um sich an die hybriden Arbeitsmodelle und auch an persönliche Vorlieben der Mitarbeitenden anzupassen. Sie fokussieren dabei sowohl auf den physischen Rahmen, in dem die Menschen arbeiten, als auch auf die Erfahrung, die sie machen, wenn sie ins Büro kommen.»

Büroflächen werden nicht verkleinert

Die Umfrage zeigt weiter, dass die Mehrheit der Firmen (69%) aktuell nicht plant, ihre Büroflächen zu verkleinern. Und jene Unternehmen, die sich im Zuge von Homeoffice zu einer Verkleinerung entschlossen haben, investieren gleichzeitig in ihre Unternehmenskultur und die Workplace Experience, um die Innovationskraft und die Zusammenarbeit zwischen ihren Angestellten zu verbessern. Jacob Aarup-Andersen: «Trotz der unterschiedlichen Herangehensweisen an die Frage des ökologischen Fussabdrucks von Real Estate bleibt das Ziel der Mitarbeiterbindung. Es gibt kein einheitliches Modell, wenn es darum geht, den Arbeitsplatz der Zukunft zu gestalten, er muss zum Unternehmen und zu den Mitarbeitenden passen. Eines ist jedoch sicher: Die Prognosen, dass das Büro verschwinden wird, waren übertrieben. Im Gegenteil, wir erleben heute weltweit, wie Arbeitsräume neu erdacht und gestaltet werden.»

Bürowelten verändern sich weiter

Für André Nauer, CEO von ISS Schweiz, ist unstrittig, dass sich «gerade im Kontext mit dem ‹New Normal› die Bürowelten weiter verändern. Sie werden farbiger, wohnlicher, kommunikativer und sie werden die Zusammenarbeit der Mitarbeitenden fördern.» Als einer der führenden Facility-Management-Anbieter in der Schweiz ist ISS auf die Bereiche Advisory, Workplace & Workspace Design, Energiemanagement, Health & Safety sowie Umweltmanagement spezialisiert. André Nauer: «ISS verfügt unter der Leitung von Ulrike Bäuerle und Dr. David Lunze über ein Spezialistenteam für Workspace Design & Construction, das die gesamte Leistungspalette von der Projektstudie bis zur Realisierung aus einer Hand anbietet.»

Quelle: ISS

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