Mitja Schulz wird CEO von Debrunner Koenig

Die zur Klöckner & Co SE gehörende Debrunner Koenig Gruppe erhält einen neuen CEO: Mitja Schulz. Er löst Thomas Liner ab.

Mitja Schulz übernimmt als neuer CEO per 1. Februar 2025 die Leitung der Debrunner Koenig Gruppe. (Dennis Yulov / Debrunner Koenig Gruppe)

Am 1. Februar 2025 übernimmt Mitja Schulz als CEO die Leitung Debrunner Koenig Gruppe mit Hauptsitz in St.Gallen. Die 1755 gegründete Schweizer Firmengruppe agiert als B2B-Handelspartnerin und Dienstleisterin im nationalen Markt. Sie besteht aus vier Geschäftsbereichen: „Bewehrungen“ liefert Bewehrungsstähle, Bewehrungstechnik und Bewehrungszubehör. „Stahl & Metalle“ und „Metall Service“ bedienen den Markt mit Rohmaterial und Halbfabrikaten. „Technische Produkte“ deckt weitere Bereiche des Baubedarfs der Bau-, Industrie- und Handwerkerkundschaft ab.

Mitja Schulz folgt auf Thomas Liner, der das Unternehmen Ende 2024 verlassen hat. Ein reibungsloser Übergang ist gemäss Mitteilung des Unternehmens durch CFO Heinz Rohrer sichergestellt, der die Position im Januar 2025 interimsweise übernommen hat und Mitja Schulz in den ersten Wochen beratend begleiten wird. Der neue CEO bringt jahrelange Erfahrung als Unternehmensleiter verschiedener europäischer Industrieunternehmen mit. Zuletzt war er als Präsident und CEO für den Schweizer Industriekonzern Gurit tätig und verantwortete die erfolgreiche Weiterentwicklung des Konzerns einschliesslich seiner zahlreichen internationalen Tochtergesellschaften. Zuvor war Mitja Schulz über elf Jahre in verschiedenen Führungspositionen bei der ZF-Gruppe tätig. Unter anderem leitete er dort als Senior Vice President und CEO die globale Geschäftseinheit „ZF Wind Power“ in Belgien.

Neben dem neuen CEO Mitja Schulz komplementiert Oliver Bertignol ab dem 1. März 2025 als neuer CFO das Schweizer Führungsteam, da Heinz Rohrer zum 31. Juli 2025 in den Ruhestand gehen wird. Oliver Bertignol ist ein erfahrener Manager mit umfassender Finanzexpertise, der zuvor unter anderem bei der Trumpf Schweiz AG tätig war.

Guido Kerkhoff, Vorsitzender des Vorstands der Klöckner & Co SE sagt zum aktuellen Sesselwechsel: „Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit und bin fest davon überzeugt, dass Mitja Schulz gemeinsam mit unserem starken Team vor Ort unser Angebot im Schweizer Markt auch in Zukunft konsequent an den Kundenbedürfnissen ausrichten wird. Zudem möchte ich mich herzlich bei Heinz Rohrer bedanken, der die Entwicklung der Debrunner Koenig Gruppe in den letzten Jahren massgeblich mitgestaltet hat und nun einen reibungslosen Führungswechsel sicherstellt.“

Quelle: Debrunner Koenig

Red Hat Summit: Wie Open Source und KI die Zukunft prägen

Am 15. Januar 2025 lud der Hersteller von Open-Source-Lösungen Red Hat an seinen «Red Hat Summit Connect» nach Dübendorf. Kunden und weitere Interessierte erhielten eine Fülle von Informationen über neue und bewährte Anwendungen von Open-Source-Lösungen – auch natürlich in Verbindung mit KI.

Eröffnete den Red Hat Summit Connect 2025: Country Manager Richard Zobrist. (Bild: Thomas Berner)

Das Unternehmen Red Hat gilt in Fachkreisen als ein Pionier im Entwickeln von Open-Source-Lösungen, also von Software, deren Quelltext öffentlich und die beliebig kopiert, verbreitet und genutzt werden darf. So geht etwa die Programmierung von «Docker», einer Lösung für die sog. Containervirtualisierung (eine Methode, um ein Hostsystem von mehreren Instanzen eines Betriebssystems gleichzeitig nutzen zu lassen, was für das Cloud Computing von entscheidender Bedeutung ist) auf dieses Unternehmen zurück. Inzwischen ist diese weit verbreitete Lösung in das Produkt «OpenShift» integriert.  Daneben stellt Red Hat viele weitere leistungsstarke Linux-, Hybrid-Cloud, Container- und Kubernetes-Technologien bereit.

Eine Tour durch die OSS-Welt von Red Hat

Richard Zobrist, Country Manager Schweiz von Red Hat, eröffnete die Tagung mit rund 1000 gemeldeten Teilnehmenden und blickte auf ein ereignisreiches – und vor allem schnell verlaufendes – Jahr 2024 zurück. Das vergangene Jahr sei vor allem im Zeichen von KI und Automatisierung gestanden, liess er durchblicken. Léonard Bodmer, Revenue Leader Western Europe, hielt fest, dass in Europa viele Prozesse mittlerweile Open-Source-basiert sind. Mit Blick auf die KI sagte er, dass diese einen «human touch» benötige. «Bis 2029 werden 80 Prozent menschlich getroffenen Entscheide noch nicht durch KI ersetzt sein», so Bodmer und verwies auf entsprechende Studienresultate des Beratungsunternehmens Gartner. Die KI unterstütze die Menschen aber immer mehr in ihren Entscheiden, so Bodmer.

Red Hats CTO Chris Wright gab anschliessend einen ersten Überblick, wie Open Source und künstliche Intelligenz in Zukunft zusammenspielen werden. «Wir stehen erst am Anfang der Ära von generativer KI», so Wright. Selbstredend will Red Hat da an vorderster Front mitspielen. So wurde unter der Bezeichung «InstructLab» ein eigenes Datenmodell entwickelt, um Large Language Models (LLMs) zu trainieren. Mehr noch: Das Tool erlaubt, spezifisch auf bestimmte Aufgabengebiete ausgerichtete KI-Anwendungen zu bauen. Ferner bietet Red Hat mit Ansible Automation auch eine Plattform für KI-gesteuerte Workflows entwickelt. Und mit der Akquisition von Neural Magic will Red Hat seine Expertise in den Bereichen Inferenz-Performance-Engineering und Modelloptimierung ausbauen, wie Wright mitteilte.

Anschliessend demonstrierte Marcel Haerri einen möglichen Use-Case aus der Versicherungsbranche. Es ging dabei um die Entwicklung eines Chatbots, der bei der Schadensabwicklung nach Autounfällen den Versicherungsnehmern Unterstützung leistet, etwa mit Vorschlägen für Reparaturen. Für den Bau dieses Chatbots verwendete Haerri die verschiedenen Tools aus dem Hause Red Hat. Um Virtualisierung resp. Containering ging es in den Ausführungen von Stefanie Chiras. Sie verwies dabei auf die eingangs erwähnte Pionier-Rolle von Red Hat bei diesem Thema und der Zusammenarbeit mit einer wachsenden Zahl von Partnern – darunter auch Intel mit dem Produkt «Intel Gaudi» für Deep Learning – in einem umfassenden Ökosystem.

Open Source Software in der Öffentlichen Verwaltung

Matthias Stürmer erläuterte den steinigen Weg von Open Source Software in der Öffentlichen Verwaltung. (Bild: Thomas Berner)

Dass vieles heute ohne Open-Source-Lösungen kaum mehr funktionieren dürfte, zeigte am Red Hat Summit Connect 2025 PD Dr. Matthias Stürmer, Professor an der Berner Fachhochschule und Leiter des Instituts für Digitale Nachhaltigkeit an der Universität Bern, in seiner Keynote. Gemäss jüngsten Erhebungen nutzen 96,6 Prozent der Unternehmen in irgendeiner Form Open Source Software. Doch nicht nur dies: Die Schweiz ist auch ein Land mit einer hohen Produktionsquote von Open Source Software. Allerdings ist der Weg für die Verwendung und Programmierung von Open-Source-Lösungen besonders in öffentlichen Verwaltungen steinig. Erst seit einem Jahr ist das neue Bundesgesetz über den Einsatz elektronischer Mittel zur Erfüllung von Behördenaufgaben (EMBAG) in Kraft. Dieses enthält einen eigenen Artikel zum Thema Open Source, der besagt, dass von den Behörden (und unter Verwendung von Steuergeldern) entwickelte Software der Allgemeinheit – also Unternehmen und Privatpersonen – zur Verfügung gestellt werden soll. Ferner sollen bei der Beschaffung Schweizer Anbieter bevorzugt werden. Um eine Übersicht und mehr Transparenz im «Open-Source-Dschungel» herzustellen, wird nun auch ein Open Source Directory (www.ossdirectory.com) aufgebaut, ein «Wikipedia der Open Source Software», wie Matthias Stürmer es bezeichnete. Er gab zum Schluss seiner Hoffnung Ausdruck, dass durch solide Zusammenarbeit unter Partnern und die Sichtbarmachung von Erfolgsstories Open-Source-Lösungen nun verstärkt in öffentlichen Verwaltungen Einzug halten.

 

Reist Telecom setzt auf OpenShift

Am Rande des Red Hat Summits wurde bekannt gegeben, dass die Reist Telecom AG, Red Hat-Technologien zur Modernisierung ihrer IT-Infrastruktur einsetzt. Reist Telecom AG ist ein Schweizer Telekommunikations- und Informations­technologieunternehmen mit dem Fokus auf flexiblen Lösungen. Reist bietet Lösungen für private, public und hybride Cloudservices, Identitäts- und Zugriffsmanagement (MAYI ID©-Produktsuite) sowie Netzwerk-, Telekommunikations- und Cybersicherheitsdienste an. Das Unternehmen wollte Microservices und Container einführen, um seine Kunden bei ihren eigenen Modernisierungsvorhaben besser unterstützen zu können. Reist plante eine Erweiterung seiner Angebote über die Virtualisierung hinaus hin zu einer Cloud-nativen Plattform, einschliesslich MAYI ID©, das sowohl als Managed Service als auch als Stand-Alone Software-as-a-Service-Lösung verfügbar ist. Das Unternehmen entschied sich für Red Hat OpenShift als hybride Cloud-Plattform, die sowohl on-Premises als auch am Edge betrieben werden kann, da eine grössere Flexibilität und Kohärenz der zugrundeliegenden Plattform erforderlich waren. OpenShift ermöglicht es Reist, den betrieblichen Aufwand zu minimieren, indem es ein einziges Management-Interface und grössere Kohärenz der bereitgestellten Entwicklungs- und Betriebstools bietet. Die einheitliche Plattform und der DevOps-Ansatz haben die Entwickler- und Betriebsteams von Reist näher zusammengebracht, die Zusammenarbeit verbessert und Silos abgebaut, wie es dazu heisst. Ein Beispiel dafür sind die Entwickler der MAYI ID©-Lösung, die nun enger mit den Betriebsteams zusammenarbeiten können.

www.reist.swiss

 

KI-Prognosen: Wie werden sich Büroumgebungen bis 2034 verändern?

Viele Unternehmen sehen in KI-Anwendungen vor allem Chancen, wie eine Umfrage des deutschsprachigen IT-Magazins „CHIP“ kürzlich ergeben hat. Wie aber können Unternehmen, die eine positive Einstellung zur Technologie am Arbeitsplatz haben, diese nutzen, um ihre Büroumgebung zu verbessern?

So in etwa sieht ein Büro im Jahr 2034 aus – wenn man die KI danach fragt. (Bild: KI-generiert / DALL-E)

Wie werden Büros in zehn Jahren gestaltet sein? Dies wollten Experten von cvapp.de, einem zur Career.io-Unternehmensfamilie gehörenden Online-Lebenslauf-Editor, wissen. Doch sie machten dazu nicht einfach eine weitere Umfrage, sondern wollten herausfinden, wie eine KI die Veränderung der Büroumgebung bis 2034 prognostiziert. Als KI-Tool wählten sie dazu ChatGPT und baten darum, die Hauptmerkmale einer Büroumgebung aufzulisten. Diese Liste war zunächst zu lang, daher fragten sie ChatGPT weiter, ob die Merkmale in 5 Hauptgruppen zusammengefasst werden könnten. Die Merkmale wurden auf die Bereiche Arbeitsplätze, Kommunikation, Technologie, Belegschaft und Bürofläche reduziert. Und das sind nun die KI-Prognosen für Büros im Jahr 2034:

Arbeitsplätze

Die KI prognostiziert, dass es mehr „Hot-Desking“ und Gemeinschaftsarbeitsplätze geben wird, um hybride Arbeitsmodelle zu unterstützen. Schreibtische könnten kompakt, modular und rekonfigurierbar werden, um eine Vielzahl von Aufgaben zu unterstützen. Auch die Stühle könnten sich verändern: KI-gestützte ergonomische Stühle könnten weit verbreitet werden, um die Körperhaltung am Arbeitsplatz zu unterstützen. Dieser Fokus auf die Gesundheit wird zum Standard werden, da auch Steh- und Laufbandschreibtische eingeführt werden, ebenso wie biophile Arbeitsplätze mit Pflanzen, die die psychische Gesundheit fördern.

Kommunikation

Holografische Meetings und die Verwendung von 3D-Avataren als Alternative zum eigenen Gesicht könnten das neue Zoom-Meeting werden. Virtual Reality und Augmented Reality werden für immersive Remote-Meetings weit verbreitet sein und 5G- oder 6G-Netze nutzen, um eine sichere Kommunikation zu gewährleisten. KI-Übersetzung in Echtzeit könnte integriert werden, um mehrsprachige Kommunikation in internationalen Teams zu überbrücken und auch die KI-gesteuerte Transkription von Meetings zu ermöglichen. Die Rationalisierung von Prozessen wird eine Priorität für die Kommunikation sein, da Unternehmen Plattformen nutzen werden, die Chat, Video und Projektmanagement kombinieren. Auch werden sie Unified-Communication-Systeme nutzen, um Sprache, Video und Messaging in einer Schnittstelle zu vereinen.

Technologie

Der Technologiewandel wird sich bis 2034 intensiv auf die Büroumgebung auswirken. Beispielsweise könnten KI-gestützte Assistenten zum Standard für die Automatisierung von Routineaufgaben und die Analyse von Daten werden. Auch Robotic Process Automation (RPA) wird sich wiederholende Aufgaben übernehmen, und Serviceroboter werden administrative Aufgaben wie Lieferungen, Reinigung und Verwaltung von Büromaterialien erledigen. Technologische Fortschritte werden auch zur Nachhaltigkeit und Sicherheit im Büro beitragen: Solarbetriebene Geräte und intelligente Beleuchtungssysteme werden sich durchsetzen, und biometrische Sicherheitsmassnahmen und Systeme zur Bedrohungserkennung werden die Cybersicherheit verbessern.

Belegschaft

Die KI prognostiziert, dass es zu Personalveränderungen am Arbeitsplatz kommen könnte. KI-unterstützte Rollen könnten eingeführt werden, um Prozesse zu optimieren, und die Mitarbeiter werden lernen müssen, KI in ihrem Job effizient zu nutzen. Neben flexiblen Arbeitsmodellen wie Hybrid- oder Remote-Jobs könnten sich neue Rollen für Arbeitnehmer ergeben, wie z. B. Technologie- und Datenspezialisten, die den digitalen Wandel unterstützen, Verantwortliche für Wohlbefinden und Nachhaltigkeit sowie Lern- und Entwicklungsspezialisten. 

Bürofläche

Da Hybridarbeit die tägliche Belegung von Büroräumen reduziert, werden sich die Büros auf kleinere, effizientere Layouts verlagern. Die Büroräume werden erlebnisorientiert sein und die Mitarbeiter dazu ermutigen, das Büro für bestimmte Zwecke zu nutzen, z. B. als Innovationslabor oder soziales Zentrum. Es könnte auch dedizierte Ruhezonen oder schalldichte Kammern geben, um die Konzentration zu fördern, sowie mit AR/VR ausgestattete Technikräume für Meetings und Brainstormings.

Quelle und weitere Informationen: https://cvapp.de/

QR-Codes auf Verpackungen, Plakaten oder in Bars als Sicherheitsfalle?

QR-Codes, wie sie auf Verpackungen, Plakaten oder in Bars verwendet werden, scheinen eine praktische Sache zu sein. Sie verlocken, einfach das Smartphone daran zu halten. Trotz vieler Vorteile für Unternehmen und Konsumenten, rät Chester Wisniewski, Sicherheitsprofi bei Sophos: „Ich würde die Finger davon lassen.“

So verlockend QR-Codes z.B. auf Plakaten sein mögen, ist Vorsicht geboten: Sie können auf betrügerische Websites führen. (Bild: Toa Heftiba / Unsplash.com)

Der Mensch neigt bekanntlich zur Bequemlichkeit. Warum noch extra den Browser mit dem kleinen Smartphone-Display bemühen – da kommt ein QR-Code doch goldrichtig. Informationen, die auf der Stelle gebraucht werden, sind so schnell zur Hand. Diese Vorteile setzen immer mehr Unternehmen ein, beispielsweise um Kunden Zusatzinformationen zu Produkten oder deren Nutzung zu bieten. Und wie das immer so ist, sind Cyberkriminelle nicht weit, sobald sich eine Technik im Alltag durchgesetzt hat. QR-Codes können eine Sicherheitsfalle sein: „Quishing“ heisst die Betrugsart mit QR-Codes. Den Trend hat Sophos in diesem Beitrag beschrieben. Wir befragten dazu Chester Wisniewski, Director und Global Field CTO von Sophos. Er gibt Antworten auf die wichtigsten Fragen zur Sicherheit von QR-Codes.

QR-Codes erweisen sich wachsender Beliebtheit in Verkauf, Marketing und Bezahlsystemen. Wie kam es zu dieser Entwicklung und inwieweit verbessern sie das Kundenerlebnis?

Chester Wisniewski: Niemand spricht gern in Computer-Art. Der Vorteil, ein Smartphone für schnelle Informationen oder Aktionen nutzen zu können, ist eine starke Motivation sowohl für die Anbieter als auch die Nutzer von QR-Codes. Das in Kombination mit den ökologischen Vorzügen des Nicht-Ausdruckens von Dokumenten und der Tatsache, dass viele Unternehmen komplexe Tracking-Tokens in die URLs einbauen können, trägt zur Verbreitung von QR-Codes zusätzlich bei.

Während QR-Codes einen grossen Mehrwert bieten, wachsen die Bedenken zu ihrer Sicherheit. Welche Arten von Betrug oder schadhaften Aktivitäten sind in den letzten Jahren aufgetaucht, die Nutzer via QR-Codes ins Visier genommen haben?

Jeder kann QR-Codes herstellen, und es ist nicht möglich, sie zu authentifizieren. Es erfordert einen hohen Grad an Vertrauen beim Konsumenten, dass der QR-Code, den er am Parkscheinautomat oder auf dem Kaffeetisch sieht, echt ist. Wir haben von Vorfällen gehört, speziell in denen Zahlungen beteiligt waren, bei denen Betrüger QR-Codes ausgedruckt haben und diese auf echte QR-Codes aufklebten, um die Leute auf eine Phishing-Webseite zu lenken und hier ihre Kreditkarten-Daten und persönliche Informationen abzugreifen.

Welche Schritte können z.B. Händler unternehmen, um sicherzustellen, dass die QR-Codes, die sie in den Geschäften oder Online einsetzen, sicher und legitimiert sind? Wie können sie ihre Kunden vor potenziellem Betrug oder Phishing-Angriffen schützen?

Geschäfte, Händler, Gastronomie usw., die QR-Codes nutzen, sollten sie regelmässig kontrollieren – insbesondere, wenn die QR-Codes öffentlich aushängen. Das wird zu einer grösseren Herausforderung bei verteilten Systemen wie Parkscheinautomaten. Konsumenten sind gut beraten, keine QR-Codes zu scannen, denen sie nicht wirklich vertrauen und lieber ein anderes Zahlungsmittel mit weniger Risiken verwenden. Ich persönlich meide Geldautomaten, die zweifelhafte Tastaturen haben oder sich ersichtlich nicht im Originalzustand befinden – das gleiche könnte man für QR-Sticker anwenden. QR-Codes sollten wirklich niemals online genutzt werden, denn die meisten sind nur eine visuelle Form einer URL. Wenn man möchte, dass jemand auf einen Link klickt, dann sollte man auch einen Link benutzen. Es gibt Ausnahmen, aber im Allgemeinen bestätigen sie die Regel.

Chester Wisniewski, Director, Global Field CTO von Sophos, rät im Zweifelsfall ab, QR-Codes zu scannen. Denn sie sind möglicherweise eine Sicherheitsfalle. (Bild: Sophos)

Vor welchen „red Flags“ sollten sich Konsumenten in Acht nehmen, wenn sie QR-Codes in der Öffentlichkeit oder auf Produkten scannen, um nicht zum Opfer von Kriminellen zu werden?

QR-Codes übertragen ein Bild in eine Webseiten-Adresse. Wenn der Code im Browser öffnet, sollte man auf die Adressleiste sehen und prüfen, wohin man als Nutzer gelenkt wird. Gefällt einem dieses Ziel nicht, ist es klug, die Anwendung zu beenden. Der sicherste Weg für den Konsumenten? Den QR-Code nicht scannen. Stattdessen lieber die Lieblingssuchmaschine nutzen. Es existieren jedoch auch Applikationen für mobile Geräte wie Sophos Intercept X, die QR-Codes Scanner beinhalten, die auf schadhafte Links aufmerksam machen.

Ein Blick in die Zukunft: Wie wird sich die Rolle von QR-Codes im Verkauf und anderen Branchen weiterentwickeln? Werden sie sicherer werden mit neuen Technologien oder wird die Sicherheit eine Herausforderung bleiben?

Ich sehe die Sicherheit von QR-Codes nicht besser werden. Sie sind ursprünglich für Maschinen entwickelt worden und nicht dafür, dass Menschen sie im Alltag nutzen. Eine Authentifizierung von QR-Codes stellt eine Aufgabe dar, die sich nicht so simpel lösen lässt. Im Idealfall sollten QR-Codes in Plakate, Produktverpackung etc. fest und ersichtlich eingebettet sein und nicht nur ein Sticker, der irgendwo draufgepappt wurde. Die Verantwortung liegt aber am Schluss beim Konsumenten: Wenn ein QR-Code komisch erscheint, lieber die Finger davon lassen und auf eine bewährte, sichere Informationsgewinnung oder Zahlung setzen.

 

O du Fröhliche – zehn ultimative Small Talk-Tipps für den Weihnachtsapéro

In der Weihnachtsapéro-Zeit hat Small Talk wieder Hochsaison. Spontan ein paar Themen anschneiden, ohne sich aufs Glatteis zu begeben, ist nicht jedermanns Stärke. Fremde Personen anzusprechen, ebenfalls nicht. Dabei entstehen wertvolle Gespräche und gute Freundschaften manchmal aus einer simplen Plauderei.

So ungezwungen miteinander beim Weihnachtsapéro umgehen können nicht alle: Ein paar Small Talk-Tipps helfen da weiter. (Bild: VitalikRadko / Depositphotos.com)

Gerade jetzt, wo die Weihnachtsapéros wie Heizpilze aus dem Boden schiessen, sind kleine Hilfestellungen fürs Small-Talken ein willkommenes Geschenk. Mit diesen 10 Small Talk-Tipps werden Sie den Apéro garantiert nicht alleine in einer Ecke verbringen und erst noch Spass daran haben, sich mit Fremden zu unterhalten und zu vernetzen.

Tipp 1: Tagesaktualitäten

Lesen Sie am Tag des Treffens die News und entscheiden Sie, welche Themen sich für den Small Talk eignen. Politik und Katastrophen sind bekanntlich No-Gos. Doch aus einer negativen Schlagzeile kann auf ein leichteres Thema gewechselt werden. Schlagzeile 1: Vulkanausbruch in Island. Dieses Ereignis kann mit der Frage verbunden werden, ob die Person schon in Island war und was ihr dort besonders gut gefallen hat? Und schon sind wir beim Reisen, das sich als Thema ohnehin gut eignet. Schlagzeile 2: Sohn findet nach 35 Jahren seine Mutter. Er hat jahrelang in der Bäckerei eingekauft, die seine Mutter geführt hat. Wobei er nicht wusste, dass es sich um seine Mutter handelt. Er hat es durch eine Ahnenforscherin herausgefunden, die er beauftragt hat. Dies ist doch ein schönes Feel Good-Thema, das sich bestens als Thema eignet.

Tipp 2: Vertiefungsfragen

Menschen neigen dazu mit einem «interessant» oder «spannend» eine Reaktion zu zeigen, die jedoch oft als genau das Gegenteil aufgefasst wird. Wenn Sie «spannend» sagen, stellen Sie danach immer eine Vertiefungsfrage. «Wie genau ist es passiert?» – «Wie haben Sie sich dann gefühlt?» Und bitte nicht das Thema sofort auf sich lenken, um mitzuteilen, dass einem bereits Ähnliches widerfahren ist.

Tipp 3: Erinnern

Falls Sie die Person bereits einmal getroffen haben, erinnern Sie sich an das letzte Gespräch. Im Idealfall haben Sie sich damals nach dem Treffen sogar Notizen gemacht. Es gibt keine grössere Wertschätzung, als sich an das Gesagte einer Person zu erinnern. Wenige Menschen, z.B. Sales People, machen dies professionell, weil sie wissen, dass sie so punkten können. Warum nicht auch privat sich an Dinge erinnern und sich dann bei der nächsten Begegnung um den weiteren Verlauf des Gesagten erkundigen? Melden Sie sich zum richtigen Zeitpunkt, wenn Sie wissen, dass der Kollegin am 19.12.2024 eine Augen-OP bevorsteht und übermitteln ihr Ihre guten Wünsche.

Tipp 4: Mit Geschichten unterhalten

Was waren meine Highlights der Woche? Mit welchen positiven, lustigen oder interessanten Gesprächen könnten Sie Ihr Gegenüber unterhalten? Natürlich mit der Gegenfrage «Was hast du so Schönes erlebt am Wochenende»? Wenn diese Geschichte zur Unterhaltung, zur Information oder zum Lachen führt, so wird der Small Talk vielleicht bald schon zum Smart Talk.

Tipp 5: Gemeinsamkeiten

«People like each other tend to like each other» besagt, dass sich ähnliche Leute oder Personen mit Gemeinsamkeiten automatisch besser mögen. Sie sollten sich also nicht zu stark an der Oberfläche bewegen, sondern tiefer gehen und gemeinsame Interessen herausfinden. Hierbei ist es gut, wenn Sie eine Mischung aus Interesse an Ihrem Gegenüber und eigenen Geschichten wählen. Immer nur ausfragen, wirkt angestrengt.

Tipp 6: Nach der Meinung fragen

Marktanalysen haben gezeigt, dass es vor allem junge Menschen sehr schätzen, wenn wir sie um ihre Meinung fragen. «Mir ist Folgendes passiert und ich war nicht sicher wie reagieren, was hättest denn du gemacht in dieser Situation?» – «Findest du es richtig, dass …?». Hier bewegen wir uns bereits nicht mehr ganz im Small Talk und schon eher im Deep Talk. Wir fürchten uns vor zu direkten Fragen, aber gerade diese bringen Spannung.

Tipp 7: Geben, geben, geben

Nach dem Small Talk soll es Ihnen besser gehen als vor dem Small Talk. Dies gilt für alle Beteiligten. Zuerst geben und dann nehmen – ist ein guter Grundsatz. Beim Small Talk schenken Sie Aufmerksamkeit, ein gutes Gefühl, Wertschätzung, Unterhaltung oder Informationen. Wer nur an seinem eigenen Nutzen interessiert ist, wird schnell durchschaut. Menschen möchten etwas zurückgeben, sofern sie es freiwillig tun können.

Tipp 8: Komplimente verteilen

«Ich freue mich immer, wenn ich Sie sehe! Sie strahlen so viel Positives aus.» – «Auf Sie ist immer Verlass, Sie kommen immer pünktlich. Das hilft mir sehr.» Solches Lob freut jede Person. Es sollte jedoch von Herzen kommen. Wenn Ihnen kein Lob einfällt, so zeigen Sie wenigstens Freude über die Begegnung.

Tipp 9: Positive Körpersprache

Wenn die innere Einstellung «Ich freue mich auf das Gespräch» ist, so ändert sich automatisch auch Ihre Körpersprache. Freuen Sie sich auf den Anlass, an den neuen Bekanntschaften und dann gelingt Ihnen auch der Small Talk.

Tipp 10: Emotionen zeigen

Gerade introvertierte Menschen zeigen selten ihre Gefühle. Doch nur schon subtile Reaktionen auf das Gesagte des Gegenübers motivieren die andere Person weiterzuerzählen. Die eigene Geschichte mit etwas Gestik und einem Lächeln anzureichern, vereinfacht es den Zuhörern, dem Erzähler zu folgen.

Der letzte dieser Small Talk-Tipps ist für Introvertierte wohl am schwierigsten umzusetzen. Starten Sie bescheiden mit der GEGG-Formel (siehe Kasten), befolgen Sie diese und Sie werden feststellen, dass Familienfeste, Netzwerkanlässe oder Wartezeiten vor dem Lift interessanter, schöner und angenehmer werden. Überlegen Sie sich, welche guten Freundschaften oder langjährigen Geschäftsbeziehungen einmal mit einem Small Talk begannen. Wer Small Talk schweigend aus dem Weg geht, verpasst etwas und sei es auch nur den Tipp, wo es den besten Glühwein in der Stadt gibt.

 

Die GEGG-Formel

  • Geben – Aufmerksamkeit
  • Emotionen – Freude zeigen
  • Geschichten – Unterhalten
  • Gemeinsamkeiten – Interessen

 

Autorin:
Susanne Abplanalp ist Geschäftsführerin von Knigge Today. Sie veranstaltet Seminare zu Business Knigge, Sozialkompetenz sowie Menschenkenntnis.

www.kniggetoday.ch

Hawa Sliding Solutions AG gewinnt den Prix SVC Wirtschaftsraum Zürich 2024

Gewinnerin der neunten Ausgabe des Prix SVC Wirtschaftsraum Zürich ist die Hawa Sliding Solutions AG aus Mettmenstetten, das weltweit führende Schweizer Unternehmen für moderne Schiebelösungen. Den zweiten Platz belegt die Schneider Umweltservice AG mit Sitz in Meilen und auf den dritten Platz schafft es die RepRisk AG aus Zürich.

Der Gewinner des Prix SVC Wirtschaftsraum Zürich 2024, Ezequiel Di Claudio, CEO, Hawa Sliding Solutions AG, freut sich über den Preis. (SVC/Keystone/Manuel Lopez)

Der SVC (Swiss Venture Club) zeichnete am 26. November mit dem Prix SVC Wirtschaftsraum Zürich zum neunten Mal vorbildliche kleine und mittlere Unternehmen (KMU) aus. Die Preisverleihung im Kongresshaus Zürich wurde von Nik Hartmann moderiert und The Blackouts, der führende LED-Showact der Schweiz, sorgte für begeisternde Unterhaltung. Der Anlass bot den über 1’100 Gästen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Medien inspirierende Einblicke in das vielfältige Unternehmertum der Region. Hannes Weibel, OK-Präsident des Prix SVC Wirtschaftsraum Zürich, betonte: «Unsere KMU sind das Rückgrat der Wirtschaft und der Region Zürich. Am heutigen Abend durften wir den beeindruckenden Innovationsgeist der fünf herausragenden Preisträger hautnah erleben und würdigen.» Auch Sabine Keller-Busse, Chefin von UBS Schweiz, betonte die Wichtigkeit der KMU für den Werkplatz Schweiz. «Wir versprechen, für KMU da zu sein“, sagte sie in ihrer Eröffnungsansprache. 

Hawa Sliding Solutions: Mit innovativen Schiebelösungen zuoberst aufs Podest

Für die neunte Vergabe des Prix SVC Wirtschaftsraum Zürich standen fünf Unternehmen im Final: Hauenstein AG, Hawa Sliding Solutions AG, Luzi AG, RepRisk AG und Schneider Umwelttechnik AG. Am Schluss war es dann Ezequiel di Claudio, CEO von Hawa Sliding Solutions, der die Siegertrophäe in die Höhe stemmen durfte. Das Unternehmen entwickelt und fertigt herausragende Schiebelösungen in Verbindung mit einem erstklassigen Kundenerlebnis. Mit Hingabe und Kreativität werden die Voraussetzungen geschaffen, Räume neu zu denken und sie an die Bedürfnisse einer sich verändernden Gesellschaft anzupassen. An den Standorten Mettmenstetten und Sirnach werden die innovativen Schiebebeschläge für Türen, Trennwände und Möbel produziert. Unterstützt wird das Unternehmen mit Vertriebsgesellschaften in den USA, Dubai und Singapur sowie mit über 200 Vertriebs- und Fachpartnern. Mehr als 250 Patente zeugen von der Innovationskraft des schweizerischen Unternehmens. Jurypräsident Christopher Blaufelder, Partner bei McKinsey & Company Switzerland, würdigte die Hawa Sliding Solutions AG in seiner Laudatio: «Seit bald 60 Jahren setzt das Familienunternehmen durch Qualität und Innovationskraft Massstäbe im globalen Wettbewerb. Es zeigt, dass Schiebetüren weit mehr als nur praktische Bauelemente sind. Sie machen ganze Raumteile unsichtbar, verwandeln sie in Designelemente und verbinden Funktionalität mit Ästhetik auf höchstem Niveau.»

Die Vertreter der Finalisten (v.l.n.r.): René Schneider (Inhaber) und Rico Sommerhalder (Geschäftsführer) von Schneider Umweltservice AG; Philipp Aeby (CEO und Mitgründer) von RepRisk AG; Roland Altenburger (CEO) von Luzi AG; Ezequiel Di Claudio (CEO) von Hawa Sliding Solutions AG; Markus Heinzmann (VRP) und Rainer Marxsen (CEO) von Hauenstein AG. (Bild: Thomas Berner)

Schneider Umweltservice AG und RepRisk AG auf Platz 2 und 3

Der zweite Platz geht an die Schneider Umweltservice AG, die in vier Generationen zu einem erfolgreichen Unternehmen für Recycling und Entsorgung gewachsen ist. In einer vermeintlich traditionellen, regionalen Branche hat Schneider einen echten Zukunftskurs eingeschlagen: Ihre Innovationen reichen von der Elektrifizierung des Fuhrparks bis hin zu hochmodernen Recyclingverfahren. Die 1905 gegründete Firma ist die führende Entsorgungsdienstleisterin für sämtliche Wertstoffe und Abfälle in der Wirtschaftsregion Zürich, Zug und Luzern.

Freut sich über Rang 3: Philipp Aeby von RepRisk AG, flankiert von Gözde Korkmaz (Lernende im 2. Lehrjahr bei der Preisstifterin Swisscom) und SVC-Vizepräsident Hans Baumgartner. (Bild: Thomas Berner)

Bronze holt sich die RepRisk AG, die weltweite Marktführerin in der Identifizierung und Bewertung von Geschäfts- und ESG-Risiken. RepRisk deckt Risiken auf, die Unternehmen nicht offenlegen, zum Beispiel Abholzung, Menschenrechtsverletzungen und Korruption. «Wir wollen die Welt besser machen», so CEO und Mitgründer Philipp Aeby. Bei der Erstellung von ESG-Daten kommt auch KI zum Einsatz. Achtzig der weltweit führenden Banken, 17 der 25 grössten Investmentmanager, führende globale Unternehmen und die grössten Staatsfonds der Welt vertrauen auf die täglich aktualisierten Daten von RepRisk.

Diplomränge für LUZI AG und Hauenstein AG

Mit einem Diplomrang ausgezeichnet wurde die in dritter Generation geführte Familienunternehmung LUZI AG, die auf die Entwicklung und Herstellung von Duftkreationen spezialisiert ist. Als global agierendes Dufthaus beliefert die LUZI AG anspruchsvolle Kunden in der Parfüm-, Kosmetik- und Haushaltswarenindustrie.

Ebenfalls im Diplomrang prämiert wurde die 1890 gegründete Hauenstein AG. Das in der «Grünen Branche» tätige Unternehmen beschäftigt rund 180 Mitarbeitende in der beachtlichen Baumschule in Rafz und den vier Gartencentern in Rafz, Zürich, Baar und Winterthur. Mit innovativer Eigenproduktion winterharter Pflanzen und einem breiten Sortiment bedient sie Gartenliebhaber und Profis.

Der Prix SVC Wirtschaftsraum Zürich rückt erfolgreiche Unternehmen ins Licht der Öffentlichkeit

Träger und Initiant des Prix SVC ist der SVC (Swiss Venture Club), ein unabhängiger, non-profit-orientierter Verein von Unternehmer/-innen für Unternehmer/-innen. Die Preisverleihungen als öffentlichkeitswirksame Aktivität des SVC haben sich zu schweizweit bekannten Anlässen entwickelt, die mittlerweile in acht Wirtschaftsregionen und im Zweijahrestakt durchgeführt werden. Der SVC wird unterstützt von der strategischen Premium Gold Partnerin UBS, den Gold Partnern Emil Frey, Forvis Mazars, IWB, die Mobiliar und Swisscom sowie zahlreichen weiteren Sponsoren. Der Preis für den Wirtschaftsraum Zürich wird seit 2006 verliehen.

Quelle: www.svc.swiss

Kurzportraits der Finalisten:

Krisen sind Hinweise, keine Hindernisse – so nutzen Sie sie richtig

Krisen – sei es in der Firma, in der Beziehung oder in den Finanzen – kennen wir alle. Und hier kommt der Punkt: Letztendlich sind alle Krisen hausgemacht. Dagegen wirkt ein neuer Erfolgsimpuls von Volkmar Völzke.

Viele Krisen sind hausgemacht, deshalb hat man es auch selbst in der Hand, sie zu verhindern. (Bild: Tumisu / Pixabay.com)

Es klingt zwar provokant, aber es stimmt: Krisen entstehen praktisch immer durch eigene Versäumnisse oder das Fehlen von Klarheit und Konsequenz. Das Gute daran: Wenn Krisen hausgemacht sind, können Sie auch aktiv etwas dagegen tun. Entscheidend sind drei Hebel, die jeder Senior Leader kennen – und konsequent umsetzen sollte.

1. Systematische Marktbearbeitung (oder auch Bearbeitung der Empfänger Ihrer Leistung, falls Sie keinen externen Markt adressieren)

Viele Unternehmen stagnieren, weil sie ihre Marktaktivitäten in schwierigen Zeiten herunterfahren. Erfolgreiche Firmen machen genau das Gegenteil: Sie bearbeiten den Markt aktiv, finden neue Kunden und stärken bestehende Beziehungen. Dabei geht es weniger um das Produkt selbst als um das, was Sie Ihren Kunden versprechen.

Fragen Sie sich: Warum sollte jemand bei Ihnen kaufen oder Ihre Leistung nachfragen? Überprüfen Sie regelmässig Ihre Vertriebsprozesse und stellen Sie sicher, dass Ihr Team aktiv und strategisch handelt – statt passiv auf bessere Zeiten zu warten.

Und noch besser: Arbeiten Sie laufend daran, Fans zu kreieren, die auch in schwierigen Zeiten zu Ihnen halten.

2. Klare Vision

Fehlt die Vision, verliert das Team Orientierung. Gerade in stürmischen Zeiten ist sie unverzichtbar. Ohne klare Richtung wird jede Herausforderung zum Problem. Eine Vision gibt Ihrem Unternehmen Fokus, motiviert das Team und verhindert zielloses Handeln.

Tipp: Kommunizieren Sie regelmäßig Ihre Vision. Wo wollen Sie in drei Jahren stehen? Warum existiert Ihr Unternehmen? Wenn Ihr Team das weiss, wird es proaktiver handeln.

3. Konsequente Führung

Krisen entstehen oft durch zögerliches oder unentschlossenes Handeln. Als Leader sind Sie der Taktgeber. Das bedeutet, Entscheidungen klar und zeitnah zu treffen – auch wenn Unsicherheiten bestehen. Noch wichtiger: Fördern Sie Eigenverantwortung in Ihrem Team. Sie können nicht alles alleine lösen.

Fragen Sie sich: Gebe ich meinem Team die nötige Klarheit, um eigenständig handeln zu können? Fehlende Verantwortung führt zu Stillstand – und das können Sie sich nicht leisten.

Fazit: Handeln statt klagen

Krisen sind Hinweise, dass etwas schiefläuft – meist in Bereichen, die Sie direkt beeinflussen können. Setzen Sie diese drei Hebel an:

  1. Bearbeiten Sie den Markt systematisch.
  2. Kommunizieren Sie eine klare Vision.
  3. Führen Sie konsequent und fördern Sie Eigenverantwortung.

Krisen sind hausgemacht – aber genau das gibt Ihnen die Kontrolle, sie zu verhindern. Setzen Sie an den richtigen Stellschrauben an, und Sie werden sehen, wie schnell sich Dinge ändern. Jetzt liegt es an Ihnen.

Zum Autor:
Volkmar Völzke ist Erfolgs-Maximierer. Buchautor. Berater. Coach. Speaker. www.volkmarvoelzke.ch

Für Gründerinnen und Gründer: Wie du dich und deine Firma richtig verkaufst

Bei einer erfolgreichen Unternehmensgründung zählt nicht nur die Idee an sich, sondern vieles drumherum: Welche rechtlichen Fallstricke gibt es? Wie finde ich die richtigen Lieferanten und Mitarbeiter? Wie erstelle ich einen Business-Plan, damit ich einen Kredit bekomme? Häufig wird bei all diesen Fragen das Thema Vertrieb und Verkauf vernachlässigt.

Gründerinnen und Gründer brauchen für eine neue Firma nicht nur gute Geschäftsideen, sondern auch die nötigen Verkaufs-Skills. (Bild: Gerd Altmann / Pixabay.com)

Wer daraufsetzt, dass sich Qualität herumspricht, sodass Kunden von alleine kommen und kaufen, muss oft lange warten. Zu lange! Der Kunde unterstellt Qualität und spricht erfahrungsgemäss lieber von negativen Erlebnissen als von positiven. Umso wichtiger ist es für Gründerinnen und Gründer, von Anfang an verkaufsstark zu sein.

Elementarer Baustein für jede Unternehmensgründung: zahlende Kunden

Ohne Umsatz ist jedes Unternehmen nichts. Doch gerade in der Anfangseuphorie denkt man viel zu viel an andere Dinge – und verliert den Fokus. Fast jede/-r Gründer/-in lebt in einem Tunnel: „Hey, ich habe eine super tolle Idee. Jetzt kümmere ich mich erst einmal um Räume, Lieferanten usw.“ Eines Tages ist alles fertig, die ersten Aufträge trudeln ein. Aber irgendwie geht der Laden nicht so richtig „ab“.

Statt sich endlich um Akquise und dergleichen zu kümmern, sind manche Gründerinnen und Gründer weiter im „falschen Film“. Sie gehen zu Netzwerkveranstaltungen, um sich mit anderen Gründern auszutauschen, statt endlich dorthin, wo potenzielle Kunden sind. Warum? Na ja, es ist natürlich angenehmer, über Erfahrungen und Erfolge zu philosophieren, als in direkten Dialog mit potenziellen Kunden zu treten. Denn von letzteren schmerzt Ablehnung und Misserfolg deutlich mehr.

Wer als Gründer/-in nicht mit Ablehnung klarkommt, wird scheitern

Viele Gründerinnen und Gründer warten schon seit Jahren auf Freunde und Bekannte, die versprochen haben, Aufträge zu erteilen oder wenigstens eine gute Bewertung abzugeben. Nur weil jemand sagt „Ich finde deine Idee gut“, bedeutet das noch lange nicht, dass dieser auch von dir kaufen oder dich empfehlen wird. Als Gründer hat man es oft mit Ablehnung und Enttäuschungen zu tun.

Die spannende Frage ist: Nimmt man es persönlich, wird emotional und anklagend im Sinne von „Warum denn nicht?“, oder sieht man es sportlich und fragt sich: „Okay, wenn es so nicht geht, wie könnte es anders gehen?“ Doch gerade, wenn einem das Wasser bis zum Hals steht, beispielsweise weil die Liquidität fehlt, kommen schnell (negative) Gefühle auf. Und wie geht es nach dem zwanzigsten Nein weiter? Wird am nächsten Tag wieder locker akquiriert, oder sagt man sich „Nee, Akquise liegt mir nicht. Dann hoffe ich mal (weiterhin), dass die Kunden von alleine kommen.“

Hilfreiche Gedanken für Gründerinnen und Gründer zum Umgang mit Ablehnung bei der Akquise

  • Der Kunde lehnt niemals dich persönlich als Mensch ab, sondern immer nur dein Gesprächsangebot.
  • Ein Nein ist Teil der Statistik – und gehört dazu. Denn wo kämen Kunden hin, wenn sie immer Ja sagen würden?
  • Mache dir vor der Kontaktaufnahme konkrete Gedanken, warum dein Zielkunde deinem Angebot zustimmen sollte.
  • Beende nicht voreilig das Gespräch. Bleibe wertschätzend am Ball, solange du das Gefühl hast, dein Kunde ist skeptisch, aber du hast noch Chancen.
  • Nur, weil ein Zielkunde einmal ablehnt, gilt das nicht für immer. Entwickle einen Plan, wie du regelmäßig Kontakt suchen und halten kannst.

5 Tipps für mehr Verkaufsstärke gegenüber Kunden, Mitarbeitern und Lieferanten

  • Wer keine klaren Ziele hat, arbeitet immer für die Ziele eines anderen. Frage dich also vorher, was dein Verhandlungsziel ist.
  • Planung ist die geistige Vorwegnahme der Zukunft: So manche Verhaltensweisen und (kritischen) Situationen, die in einer Verhandlung auftreten können, sind vorhersehbar. Wie willst du mit diesen umgehen bzw. was willst du dann konkret machen?
  • Sage nicht ja, wenn du nein sagen möchtest. Sollte es dir schwerfallen, Nein zu sagen, dann sage doch lieber „Ich würde gerne ja sagen, doch ich kann noch nicht. Ich möchte darüber nachdenken und komme morgen mit einer Antwort auf dich zu“.
  • Mache dir niemals zu viel Druck: Wenn die Verhandlung stockt oder du mit dem bisherigen Ergebnis nicht zufrieden bist, dann mache einfach einen neuen Termin. Aber stimme niemals voreilig zu!
  • Beschäftige dich regelmässig mit Themen wie Führung, Verkaufen und Marketing. Denn wenn du darin sattelfest bist, wirst du dich und dein Angebot deutlich leichter verkaufen.

 

Autor:


Der Verkaufstrainer Oliver Schumacher ist Sprechwissenschaftler (M.A.) und setzt auf sympathische, fundierte Art neue Akzente in der Verkäuferausbildung. Vielen ist der mehrfache Buchautor durch seine zahlreichen Videos auf YouTube bekannt. Vor dem Start seiner Selbstständigkeit 2009 arbeitete er über 10 Jahre sehr erfolgreich im Verkaufsaussendienst für einen börsennotierten Hersteller von Markenartikeln. https://www.oliver-schumacher.de

Wer Lust hat, Oliver Schumacher live online seine Fragen zur Gründung zu stellen, hat am 22.11.2024 in einem exklusiven und kostenlosen Live-Vortrag im Rahmen der Gründungswoche die Chance: Gründerwoche – Wie du dich als Gründer erfolgreich verkaufst (oliver-schumacher.de)

Von Sepp Blatter bis zur KI: Macht und Machtlosigkeit beim Schweizer KMU-Tag 2024

«KMU und Macht(losigkeit) – mit natürlicher Intelligenz zum Erfolg» hiess das Thema am diesjährigen 21. Schweizer KMU-Tag, den 1200 Gäste besuchten. Vier Keynote Speaker – Sepp Blatter, Miriam Meckel, Léa Steinacker und Thomas Müller – und zwei KMU-Unternehmer/-innen erzählten von ihren Erfahrungen mit Macht und Machtlosigkeit. Den diesjährigen Startup-Pitch gewann Anastasia Hofmann von Kitro für ihre Lösung zum Abbau von Food Waste in der Gastronomie.

Lernen, mit KI richtig umzugehen: Die Botschaft von Léa Steinacker und Miriam Meckel ans Publikum des Schweizer KMU-Tag 2024. (Bild: Thomas Berner)

Am Freitag nach der OLMA trafen sich zum 21. Mal Führungskräfte aus Klein- und Mittelunternehmen (KMU) zu «ihrem» Tag, dem Schweizer KMU-Tag. In der erneut gut gefüllten Halle 9 eröffnete Tobi Wolf mit seinen Gedanken und humorvollen Assoziationen zum Tagungsthema, die er multimedial aufnahm. Machtlos fühle man sich im Alltag recht häufig, wusste Wolf zu berichten, z.B. als frisch gebackener Papi gegenüber einem schreienden Säugling, der durch nichts und wieder nichts zu beruhigen ist. Indes gebe es verschiedene Faktoren für Macht: Reichweite in den Social Media, viel Geld oder neuerdings auch Daten. Tobi Wolf präsentierte zudem mehrere Erkenntnisse der alljährlich durchgeführten KMU-Tag-Studie: Demnach fühlen sich 6 Prozent der befragten Unternehmer/-innen im beruflichen Kontext sehr oft und 40 Prozent zumindest manchmal machtlos. Die wichtigsten drei Themen, Situationen und Faktoren, die zur Machtlosigkeit führen, sind Fachkräftemangel, technologische Veränderungen und die Veränderung bei den Bedürfnissen der Mitarbeitenden. Zudem glauben 44 Prozent der befragten KMU, dass sich die Machtverhältnisse zu ihren Ungunsten verschoben haben. Zusammenfassend hielt Tobi Wolf aber fest, dass sich machtlos zu fühlen nicht gleichbedeutend sein muss mit „machtlos sein“.  

Von natürlicher (Fussball-)Macht bis zu Künstlicher Intelligenz

Dann hatte eine Persönlichkeit ihren Auftritt, die auch schon in jenen Forbes-Listen der besonders Mächtigen der Welt rangierte: Josef «Sepp» Blatter, ehemaliger Fifa-Präsident. Sichtlich gealtert erzählte er gleichwohl mit einer Prise Schalk seinen Werdegang, wie er die Fifa aus einem KMU zu einer milliardenschweren und weltumspannenden Organisation entwickelt hat. Bei Blatters Eintritt in die Organisation im Jahr 1974 zählte die Fifa gerade mal 11 Mitarbeitende. Er kam als zwölfter Mann dazu. Und hier schimmerte kurz der Machtmensch Sepp Blatter durch: Er betonte, dass er sich nicht als „Ersatzspieler“ sehen wollte, der erst gegen Schluss ins Spiel eingreift. Am Anfang des Erfolgs stehe der Glaube an sich selbst und die eigenen Fähigkeiten, so Blatter. Wie er mit dem Verlust des Amtes 2015 umgegangen sei, umschreibt er mit den Worten: «Ich habe nie demissioniert, ich habe mein Mandat zur Verfügung gestellt.» Und er lehnt sich an ein Zitat von Nelson Mandela an, der gesagt habe: «Vergeben, aber nicht vergessen.»

Sepp Blatter: Liess hin und wieder sein ganz persönliches Verhältnis zu Macht durchschimmern. (Bild: Thomas Berner)

Miriam Meckel und Léa Steinacker, Forscherinnen und Erfolgsautorinnen, widmeten sich anschliessend der Frage, «wie Künstliche Intelligenz die Welt verändert und was wir dabei gewinnen können». Sie plädierten dafür, Künstliche Intelligenz als Grundlagentechnologie wie etwa Elektrizität zu sehen und weniger als Bedrohung für Menschen oder Arbeitsplätze. Man müsse lernen und üben, wann man auf Menschen vertraue und wann auf KI, und sie betonten: «Wir entscheiden darüber, wie wir die Technologie einsetzen, und wir haben sie erfunden.» Wichtig bleibe, weiterhin kreativ zu sein, so die beiden Referentinnen abschliessend. Denn ohne genügend neue reale Daten würden generative Modelle in einen „autophagen Loop“ geraten und würden in ihrer Qualität und Vielfalt immer schlechter.

Weltpolitisches Kaffeesatzlesen und Lernen von einem Profiler

Was gerade politisch läuft in der Welt, darüber unterhielt sich Moderator Fabian Unteregger, der durch den ganzen Tag führte, mit Prof. Dr. Claudia Brühwiler, Spezialistin für US-Politik, und Prof. Dr. Ulrich Schmid, Russland-Experte. Im Fokus standen dabei die Präsidentschaftswahlen vom 5. November 2024 in den USA und die Situation in der Ukraine. In welche Richtungen werden sich da die Machtverhältnisse verschieben? Darüber wussten sowohl die Spezialistin als auch der Spezialist keine schlüssige Antwort. Für die US-Wahlen sind keine Prognosen möglich. Claudia Brühwiler sagte aber, dass die anfängliche Euphorie rund um Kandidatin Kamala Harris verpufft sei. Ulrich Schmid wiederum hielt fest, dass wir in der Ukraine wohl noch lange mit einem Abnützungskrieg konfrontiert sein werden – wobei hier der Kreml den längeren Atem haben dürfte. Was der Ausgang der US-Wahlen, aber auch die kriegerischen Auseinandersetzungen in Osteuropa letztlich für Unternehmerinnen und Unternehmer in der Schweiz bedeuten, darüber hätte man sich vielleicht noch etwas genauere Antworten wünschen können.

Thomas Müller gab als erfahrener Profiler und Kriminalpsychologie Hinweise, wie man andere Menschen bzw. deren Verhalten beurteilen kann und in welchen Situationen man andere Menschen am besten kennenlernt. Er zeigte die grössten Widersprüche der heutigen Zeit auf und widmete sich insbesondere dem Thema «Resilienz». Diese beruhe seiner Erfahrung nach auf vier Säulen: der Bereitschaft, sich selbst weiterzuentwickeln, der Bereitschaft, einen Perspektivenwechsel zu wagen, die Kenntnis dafür, wie das eigene Selbstwertgefühl verteilt sei, und die offene, ehrliche und faire Art der Kommunikation. Der grösste Feind jedes Menschen, so Müller, sei sein eigenes Ego.

Kitro gewinnt Startup-Pitch

Bereits zum fünften Mal stellten sich in der «Inspiration Session» nach der Mittagspause drei Start-ups in je 10-minütigen Pitches einem Publikumsvoting. Dieses Jahr waren das Nicholas Hänny und Robin Gnehm von Nikin, die seit 8 Jahren für jedes verkaufte (Textil-)Produkt einen Baum pflanzen und jetzt 100 % zirkuläre Produkte schaffen wollen, Christian Naef von RY3T ONE, der Abwärme aus Rechenleistung nutzt, um Häuser zu heizen, sowie Anastasia Hofmann von Kitro, das mit künstlicher Intelligenz und Daten das Problem der Lebensmittelverschwendung im Gastgewerbe zu lösen versucht. Am meisten überzeugt hat die KMU-Tag-Gäste die Geschäftsidee von Kitro, wie das Live-Voting im Saal ergab.

Moderator Fabian Unteregger im Gespräch mit den Startup-Vertreter/-innen nach deren Pitch. Ganz links die spätere Gewinnerin Anastasia Hofmann von Kitro. (Foto Schweizer KMU-Tag/Roger Sieber).

Humorvolle Zwischentöne und spannender «KMU-Talk»

Eine Mischung aus Keynote und Kabarett bot Timo Wopp aus Berlin, der Jonglage mit einem Feuerwerk an humorvollen Inhalten verband und dafür viel Applaus bekam. Er entlarvte unter anderem viele Coaching-Weisheiten als leere Worthülsen und kreierte gleich selbst welche, denn: «Ein kleiner Trompeter scheut den Nebel ums Einhorn nicht.»

Zum zweiten Mal gab es auch den «KMU-Talk»: Fabian Unteregger befragte Martin Kelterborn und Lea von Bidder (ehemalige CEO von Ava) zu ihren ganz konkreten Erfahrungen mit Macht, Ohnmacht und Unternehmer/-innentum: Beide erzählten authentisch davon, wie sie Macht in ihren (früheren) Unternehmen abgegeben haben und in welchen Situationen sie sich hilflos fühlten, z.B. bei einem Cybercrime-Vorfall, wie ihn Martin Kelterborn erlebt hat. Lea von Bidder wiederum, deren hochgelobtes (und auch durchaus erfolgreiches) Unternehmen Ava am Schluss bei einer insolventen Investment-Gesellschaft gelandet ist, schilderte als ihre grösste Macht das Wissen, dass man immer wieder etwas Neues machen kann. Entsprechend ist sie heute unterwegs mit ihrem neuen Unternehmen Expeerly.

Warfen auch einen Blick auf die Schattenseiten des Unternehmertums: Lea von Bidder und Martin Kelterborn. (Bild: Thomas Berner)

Weitere Informationen: www.kmu-tag.ch

 

«An keiner Tagung sind sich die Schweizer KMU näher»

Der nächste Schweizer KMU-Tag findet am Freitag, 24. Oktober 2025, statt. Organisiert wird die Tagung seit 2003 vom Schweizerischen Institut für KMU und Unternehmertum an der Universität St.Gallen (KMU-HSG) und von der Kommunikationsagentur alea iacta ag. Der Schweizer KMU-Tag steht unter dem Patronat des Schweizerischen Gewerbeverbands (SGV), von economiesuisse, der Industrie- und Handelskammer St.Gallen-Appenzell und des Kantonalen Gewerbeverbands St.Gallen. Unterstützt wird der Anlass durch langjährige Hauptsponsoren, denen KMU-Anliegen sehr wichtig sind: Helvetia, Raiffeisen, OBT, ABACUS und Swisscom.

Die Macht des Loslassens: So steigern Sie die Teamleistung

Führungskräfte, welche in der Lage sind, Kontrolle abzugeben, steigern die Teamleistung und fördern Kreativität. Unser neuer Erfolgs-Impuls zeigt, wie Vertrauen eine bessere Führung schafft.

Einfach mal loslassen: Damit lässt sich die Teamleistung steigern. (Bild: SergeyNivens / Depositphotos.com)

Haben Sie das Gefühl, dass Ihr Versuch, alles unter Kontrolle zu halten, oft das Gegenteil bewirkt? Sie sind nicht allein. Tatsächlich führt das Streben nach Kontrolle häufig zu Kontrollverlust – eine Lektion, die nicht nur für Piloten gilt, sondern auch für Führungskräfte.

Das Beispiel der Überschallflugzeuge

Nach dem Zweiten Weltkrieg hatten amerikanische Piloten Schwierigkeiten, in grosser Höhe die Kontrolle über ihre Überschallflugzeuge zu behalten. Interessanterweise waren es oft die Piloten, die hektisch versuchten, die Kontrolle zurückzugewinnen, die scheiterten. Diejenigen, die das Chaos akzeptierten und abwarteten, bis das Flugzeug in niedrigere Höhen fiel, konnten das Ruder wieder übernehmen. Was können wir daraus lernen?

Kontrolle im Leadership: Weniger ist mehr

Die Lektion lässt sich direkt auf Leadership übertragen. In stressigen Situationen – bei Unsicherheit, Zeitdruck oder mangelndem Vertrauen – neigen viele Führungskräfte dazu, noch mehr Kontrolle auszuüben. Doch oft führt das zu genau dem Gegenteil: Statt Stabilität zu schaffen, sinkt das Vertrauen, die Unsicherheit wächst, und der Druck wird unerträglich. 

Weniger Kontrolle – bessere Teamleistung

Hier sind drei Situationen als Beispiele, in denen weniger Kontrolle mehr Erfolg bringt:

  • Situation Nr. 1: Vertrauen statt Kontrolle. Wenn das Vertrauen in ein Teammitglied schwindet, ist die natürliche Reaktion, mehr Regeln und Kontrollmechanismen einzuführen. Doch das verstärkt nur das Misstrauen. Die Lösung? Weniger kontrollieren und mehr Freiraum lassen. Durch Vertrauen gewinnen Sie langfristig mehr Kontrolle zurück.
  • Situation Nr. 2: Unsicherheit als Chance. In unberechenbaren Märkten versuchen viele, detaillierte Prozesse einzuführen, um das Chaos zu bändigen. Doch mehr Kontrolle führt nicht zu Stabilität. Akzeptieren Sie das Chaos und trainieren Sie Ihr Team, flexibel auf neue Chancen zu reagieren. Unsicherheit bietet Raum für kreative Ideen.
  • Situation Nr. 3: Zeitdruck? Kontrolle loslassen. Bei Zeitdruck neigen Führungskräfte dazu, engmaschiger zu kontrollieren. Doch mehr Kontrolle erhöht den Druck. Stattdessen sollten Sie Ihrem Team klare Ziele setzen und es loslassen. Geben Sie Autonomie, statt jeden Schritt zu überwachen. Das fördert Effizienz und Kreativität.

Fazit: Kontrolle loslassen, um Kontrolle zurückzugewinnen

Weniger Kontrolle kann oft zu mehr Erfolg führen. Statt alles im Griff haben zu wollen, sollten Sie auf Vision, klare Ziele und Vertrauen setzen. So kann Ihr Team sein volles Potenzial entfalten. Der Handlungsaufruf lautet also: Weniger Kontrolle, mehr Erfolg.

Wann haben Sie das letzte Mal bewusst Kontrolle abgegeben? Überlegen Sie, in welchem Bereich Sie mehr Freiraum lassen könnten, um langfristig Stabilität und Erfolg zu fördern.

 

Zum Autor:
Volkmar Völzke ist Erfolgs-Maximierer. Buchautor. Berater. Coach. Speaker. www.volkmarvoelzke.ch

 

ServiceNow lanciert Xanadu: Neue KI-Agents steigern Produktivität und Effizienz

Das Technologie-Unternehmen ServiceNow hat unter der Bezeichnung Xanadu sein nach eigenen Angaben bisher grösstes KI-Plattform-Release lanciert. Es bietet Hunderte von zusätzlichen, neuen KI-Funktionen, sog. AI Agents, sowie erweiterte Partnerschaften, die die Produktivität und Agilität in Unternehmen erhöhen und die Zusammenarbeit im gesamten Unternehmen stärken sollen.

Dino Minichiello (Mitte) erläutert vor Journalisten die verschiedenen Neuerungen, die ServiceNow mit dem Release von Xanadu lanciert. (Bild: Alexandra Stiegler / Spritcom)

Wer bei den SBB als Rollstuhlfahrer/-in reisen möchte und Assistenz benötigt, kann dies im Vorfeld anmelden. Dies erfolgt inzwischen online über das Kundencenter. Hinter dem komplexen Anmelde- und Reservierungsprozess steckt als „Motor“ die Plattform von ServiceNow. Oder auch die Abwicklung von IT-Bestellprozessen in einem grossen Industriekonzern: Dank den Lösungen von ServiceNow kann der gesamte Ablauf digital abgewickelt werden.

Xanadu: Mit KI-Agenten unterwegs

Nun macht das Unternehmen einen nächsten grossen Schritt, wie Dino Minichiello, seit Januar 2024 Country Manager Schweiz von ServiceNow, anlässlich einer Medienorientierung vor Kurzem erläuterte. Die Digitalisierung schreite zwar unablässig fort, gerade in der Industrie sei diese bisher nicht überall durchgängig, so Minichiello. Deshalb gebe es immer noch einiges Wachstumspotenzial für ServiceNow. Mit generativer KI erschliessen sich zudem neue Möglichkeiten. In vielen Unternehmen wird KI inzwischen eingesetzt, allerdings häufig isoliert auf einzelne Anwendungsfelder. Hier will ServiceNow mit dem Xanadu-Release ansetzen, und zwar durch die Integration von sog. AI Agents. Diese ermöglichen eine rund um die Uhr verfügbare Produktivität in grossem Massstab für zahlreiche Anwendungsfälle, darunter IT, Kundenservice, Beschaffung, Personalwesen, Softwareentwicklung und mehr. Die ServiceNow AI Agents nutzen fortschrittliche Analysen, die in die Now Platform integriert sind. Sie entwickeln sich von einfachen, befehlsbasierten Aufgaben hin zu einer tieferen, kontextbasierten Verarbeitung, bei der Menschen weiterhin eingebunden bleiben, um eine optimale Steuerung und Transparenz zu gewährleisten, wie es dazu heisst. Ab November werden die ersten Einsatzmöglichkeiten der KI-Agents für das Kundenservice-Management (CSM) und das IT-Service-Management (ITSM) verfügbar sein. Diese sollen die Bearbeitungszeit von Problemen deutlich verkürzen und gleichzeitig die Produktivität der Service-Mitarbeiter steigern. 

Neue und erweitere Anwendungen für den Retail-Bereich

Mit der Xanadu-Version erweitert ServiceNow sein GenAI-Angebot massiv, etwa auch in das Sicherheits- und Bedrohungsmanagement, in dem schnelle Reaktionen entscheidend für die Absicherung von IT-Umgebungen sein können. Der Now Assist für Security Operations (SecOps) sorgt durch KI-gestützte Zusammenfassungen von Vorfällen und interaktive Q&As für beschleunigte und effizientere Arbeitsabläufe und damit für eine schnellere Bekämpfung von Sicherheitsbedrohungen. Mit Now Assist für Sourcing and Procurement Operations steht ein weiteres Tool zur Verfügung, das für einen reibungslosen und vereinfachten Prozess der Auftragsannahme sorgt. Besonders zu erwähnen: Mitarbeitende können mit Now Assist eine Einkaufsanfrage initiieren oder über einen Dialog in natürlicher Sprache auf Informationen zugreifen, ohne sich in komplexen Systemen zurechtfinden zu müssen.

Auch neue Zielgruppen innerhalb von Organisationen können nun durch die Erweiterungen adressiert werden. So sind beispielsweise mit Retail Operations und Retail Service Management neue Lösungen in der Xanadu-Version verfügbar, die das gesamte Ökosystem eines Einzelhändlers vereinen.  Retail Operations automatisiert und vereinfacht durch KI und Mitarbeiter-Selfservice alltägliche Prozesse der Angestellten in Filialen. Die nahtlose Integration zwischen verschiedenen Abteilungen ermöglicht es Aussendiensttechnikern, Supportanfragen schneller zu bearbeiten, und Datenanalysen verhelfen den Führungskräften zu intelligenten, datenbasierten Entscheidungen.  Retail Service Management bietet Einzelhändlern die Funktionen von ServiceNow für das Customer Service Management, sodass Kunden für eine ganzheitliche Customer Experience Anfragen im Laden und online stellen können, während die Teams in der Zentrale Supportanfragen sowohl von Kunden als auch Kollegen aus der Filiale über ein einziges System lösen. 

Partnerschaft mit Microsoft

Im Fokus von ServiceNow stehen mit diesen Lösungen nicht nur Grossunternehmen, sondern verstärkt auch KMU. Ein wichtiger Part kann hier die neue Partnerschaft mit Microsoft spielen, zumal deren Produkte in den meisten Unternehmen ohnehin schon im Einsatz stehen. Ab sofort ist etwa Microsoft-Co-Pilot in die Now Assist Platform integriert. So kann Co-Pilot automatisierte Selfservice-Aufträge von Mitarbeitern – z.B. die Bestellung eines neuen Laptops – an Now Assist in Microsoft Teams weiterleiten. Now Assist beantwortet die Anfragen aus den Teams in Echtzeit und setzt die erforderlichen Workflows automatisiert in Gang.

Die Lösungen von ServiceNow wenden sich prinzipiell auch an alle Nutzer, die unter einem hohen regulatorischen Druck stehen, wie etwa Energie-Dienstleister oder ÖV-Unternehmen sowie Finanzdienstleister. Mit dem erwähnten Now Assist für Sourcing und Procurement können auch Lieferketten-Risiken besser berücksichtigt werden, was zu einer höheren Einhaltung von Vorschriften führt. Insgesamt sieht ServiceNow seine neuen Lösungen als Werkzeuge für Unternehmen, dank digitalisierter Prozesse Kosten zu sparen. Nadia Bischof, bei ServiceNow Switzerland verantwortlich für das KMU-Geschäft, sagte es anlässlich der Medienorientierung so: „Heute geht es ums Sparen mit der IT, nicht mehr ums Sparen an der IT“.

Die hier erwähnten Neuerungen als Teil der Now Platform Xanadu sind ab sofort für alle Kunden im ServiceNow Store verfügbar. 

Business-Talk 2024: Wie Netzwerken und Speed Speeches Führungskräfte inspirieren

Gen-Z, Megatrends, Versorgungslogistik und Raumgestaltung für nächste Generationen, attraktive Städte für Alle und Saunakult als «Cooldown» der Gen-Z: Dies waren die Themen des vierten gut besuchten C-Level Business Talk, der am 1. Oktober 2024 in Zürich stattfand.

Speed Speeches sorgen am Business Talk für Inspiration mit Drive: Diane Hürlimann bei ihrem Vortrag. (Bild: Business Talk 2024 / Linda Pollari)

Er ist schon fast etwas zur Tradition geworden: Der Business-Talk, durchgeführt in den Räumlichkeiten von Felfel AG in Zürich durch rb Rüttimann consulting, Büro für Kommunikation und Managementberatung. Dessen Inhaberin und Geschäftsführerin Barbara Rüttimann hat diesen Anlass ins Leben gerufen, um einmal im Jahr nach Feierabend Inhaber/-innen und/oder Geschäftsleitende von KMU sowie Grossunternehmen in familiärem Rahmen zu vernetzen. Um sich von vielen anderen ähnlichen Afterwork-Events zu differenzieren, hat sich Barbara Rüttimann etwas Besonderes einfallen lassen: «Speed Speeches» mit Redezeit von maximal 10 Minuten, von den Referierenden präsentiert im «Slam Poetry»-Stil – nicht zwingend literarisch, aber mit ähnlichem «Drive».

Die Referierenden des diesjährigen Business Talks (v.l.n.r.): Dominique Zygmont, Diane Hürlimann, Stephan Fahrländer, Barbara Rüttimann (Organisatorin), Carsten Menke, Caroline Wüest, Peter Acél. (Bild: Business Talk 2024 / Linda Pollari)

Inspirierende Speed Speeches

Das Format scheint anzukommen, denn wiederum fanden sich fast 50 Gäste am Sitz von Felfel AG im Zürcher Quartier Binz ein. Bekannt für «Good Food at Work» sorgte der Presenting Partner für das leibliche Wohl, während Barbara Rüttimann, Moderatorin des Talks, in der Einleitung schon mal den Takt mit ihrer stichwortartigen Slam Poetry vorgab. Dann hatten die sechs Speakers, die dieses Jahr um den GewinnerInnen-Preis – gestiftet von Emil Frey AG – kämpften, ihren Auftritt. Das Motto des diesjährigen Anlasses lautete «Next Generation». So sprach Diane Hürlimann, Head of Human Resources bei Felfel, über die Gen Z und was Arbeitgeber heute für sie tun müssen, nämlich Raum für Selbstverwirklichung und -entwicklung schaffen. Sie sagte: „Menschen sind der Schlüssel zu einem erfolgreichen Unternehmen; behandeln wir sie auch so!“ Carsten Menke, Head of Next Generation erläuterte den Einfluss von Megatrends auf Anlagethemen und warnte vor kurzfristigen Hypes. Stefan Fahrländer von Fahrländer & Partner AG widmete sein Kurzreferat den Herausforderungen in der Raumplanung für künftige Generationen mit der Notwendigkeit, städtisch dichter zu bauen. Dr. Peter Acél, Inhaber Dr. Acél & Partner AG, gab einen kurzen Einblick in die schon vorhandenen Möglichkeiten für eine Mobilität der Zukunft, die nicht nur aus selbstfahrenden Fahrzeugen besteht. Dominique Zygmont, CEO der City Vereinigung Zürich zitierte die «Kleine Niederdorfoper» und forderte das Publikum auf, auch einmal ein «Kalb zu verkaufen», wie der Protagonist Heiri in diesem Kult-Musical es tat. Denn Zürich habe Potenzial und dürfe nicht zu einem Freilichtmuseum werden. Caroline Wüest schliesslich, Geschäftsleiterin des Saunabauers Klafs AG, hielt ein Plädoyer für die Saunakultur als Form von «Digital Detox» und Antwort auf Stress und Burnout.

Barbara Rüttimann übergibt Dominique Zygmont den Preis für das mitreissendste Kurzreferat. (Bild: Business Talk 2024 / Linda Pollari)

Mitreissendstes Referat ausgezeichnet

Alle Speed-Referate wurden ganz ohne digitale Unterstützung zu einem echten Live-Erlebnis. Der Gewinner des Speed-Speaking-Wettbewerbs wurde – ähnlich wie bei Slam Poetry-Events – durch Klatschen ermittelt. Mit grosser Begeisterung gewählt wurde schliesslich Dominique Zygmont für sein mitreissendes Referat. Barbara Rüttimann freute sich ebenfalls mit. Wieder ist es ihr gelungen, die Gäste mit dem Programm zu begeistern. Die nächste Ausgabe des Business-Talks ist für 2025 jedenfalls bereits wieder in Planung.

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