Die erste Schweizer Wirtschaftstagung für nachhaltige Beschaffung

Im Zuge wachsender regulatorischer Anforderungen, insbesondere auch in der Europäischen Union, stehen Schweizer Unternehmen vor der Aufgabe, nachhaltige Beschaffungsstrategien zu entwickeln. Die erste Schweizer Wirtschaftstagung für nachhaltige Beschaffung, der „Sustainable Procurement Day“, bringt am 20. Juni 2024 KMU wie auch grössere Unternehmen zusammen, um diese Herausforderungen zu diskutieren.

Am ersten „Sustainable Procurement Day“ am 20. Juni 2024 in Zürich gewähren Unternehmen wie beispielsweise die Schweizerische Post, Lyreco, BLS, Appenzeller Bier oder Thermoplan Einblicke in ihre Beschaffungsstrategien und ihr Wirken. Die Veranstaltung, die von der Stiftung Pusch, öbu – Der Verband für nachhaltiges Wirtschaften und procure.ch ins Leben gerufen wurde, richtet sich an Unternehmen aller Branchen, die nachhaltige Produkte und Dienstleistungen in ihre Lieferketten integrieren und diese transparenter gestalten möchten. Über 130 Teilnehmende werden erwartet, um sich über Beispiele, Trends und Erfahrungen in der nachhaltigen Beschaffung zu informieren und sich auszutauschen.

Relevanz für Schweizer Unternehmen

Da grössere Unternehmen im In- und Ausland zunehmend auf die Nachhaltigkeit ihrer Lieferketten achten, ist es für Schweizer KMU (die diese Unternehmen direkt oder indirekt beliefern) entscheidend, sich diesen Anforderungen anzupassen. Die Teilnahme an der Tagung bietet die Gelegenheit, sich frühzeitig und umfassend über notwendige Schritte zu informieren und sich zu vernetzen, um in der globalen Marktdynamik erfolgreich zu bleiben.

Spannende Inputs, unterschiedliche Perspektiven

Das Programm der Tagung umfasst fünf Keynotes und sieben Fokusthemen, die den Teilnehmenden in Form von Kleingruppen praxisnahe Einblicke und vertiefende Diskussionen mit Expert:innen und Praktiker:innen ermöglichen.

Als Expertinnen und Experten aus Umweltschutz, Recht, Procurement, Digitalisierung und Wirtschaft treten auf der grossen Bühne auf: Elgin Brunner (Mitglied der Geschäftsleitung) WWF Schweiz, Niclas Meyer (Senior Berater) BSS Volkswirtschaftliche Beratung AG, Marion Roeder und Gina Obrecht (Business Development, Data Driven Sustainability) Swisscom, Mirko Kleiner (Vorreiter des Lean-Agile Procurement) Lean-Agile Procurement Alliance sowie Björn Jung und Matteo Trachsel (Sustainability) Thermoplan AG.

Nachhaltige Beschaffung in 7 Fokusthemen 

In den thematischen Fokusgruppen erhalten die Teilnehmenden erst einen Fach- bzw. Praxisinput und diskutieren danach in Kleingruppen über Lösungsansätze.

  • Im Spannungsfeld zwischen Strategie und Umsetzbarkeit mit der BLS
  • Durch Kollaboration zur Kreislaufwirtschaft mit der weltweit ersten Cradle to Cradle Gold zertifizierten Druckerei VÖGELI
  • Netto-Null mit nachhaltiger Beschaffung: Treibhausgas-Emissionen in der Lieferkette senken mit der Schweizerischen Post und Lyreco Schweiz
  • Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz in der Beschaffung mit der Brauerei Locher (Appenzeller Bier)
  • Soziale Beschaffungsrisiken: Unternehmerische Sorgfaltspflichten, Schutz von Menschen- und Kinderrechten entlang der Lieferkette mit Solidar Suisse und Save the Children
  • Compliance, Regulierung, Sorgfaltspflichten mit MME Legal
  • Nachhaltige Beschaffung und Digitalisierung mit SAP

Tickets können hier bestellt werden

Quellen und weitere Informationen: Stiftung Praktischer Umweltschutz Schweiz – Pusch (https://www.pusch.ch/) , öbu – Der Verband für nachhaltiges Wirtschaften (https://www.oebu.ch/) und procure.ch – Fachverband für Einkauf und Supply Management (https://www.procure.ch/) .

Digitalisierung in Gemeinden: Wille da, aber Geld fehlt

Eine grosse Mehrheit der Schweizer Gemeinden erkennt in der Digitalisierung ihrer internen Arbeitsinstrumente und externen Dienstleistungen eine Chance, effizienter zu werden. Laut einer neuen Umfrage zum Stand der Digitalisierung in Gemeinden hat bereits die Hälfte von ihnen eine eigene Digitalisierungsstelle bezeichnet.

Die Digitalisierung in Gemeinden – hier ein Luftbild eines Aussenquartiers von St. Gallen in Richtung Westen – schreitet weiter voran. Es gibt aber noch viele Hürden. (Bild: luftbild24 / Pixabay.com)

Zum vierten Mal hat der Verein „Myni Gmeind“ in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Gemeindeverband und der Fachhochschule Nordwestschweiz die Schweizer Gemeinden zum Fortschritt ihrer digitalen Transformation befragt. Von den insgesamt 2131 Schweizer Gemeinden haben 560 Gemeinden (26 Prozent) den Fragebogen vollständig und weitere 1121 Gemeinden (53 Prozent) teilweise ausgefüllt. Dieser erfreuliche Rücklauf ergibt einen soliden Datenfundus, der aussagekräftige Befunde zulässt.

Digitalisierung in Gemeinden als Top-Thema

Digitalisierung und Cybersicherheit sind Themen, die die Gemeinden neben anderen, z.B. Infrastrukturprojekten und den Finanzen, zur Zeit am meisten beschäftigen. Vier von fünf Gemeinden sehen laut Umfrage die digitale Transformation als Mittel, um ihre Effizienz zu steigern, und ebenso viele erblicken darin auch eine Dienstleistung für die Bevölkerung. „Die digitale Transformation ist endgültig in den Gemeinderäten und Verwaltungen angekommen“, stellt Alex Sollberger, Präsident von Myni Gmeind, fest. Mittlerweile sehen sich 41 Prozent aller Gemeinden als Vorreiter im Bereich der Digitalisierung. Das sind deutlich mehr als noch im Vorjahr, als erst ein Drittel der Gemeinden diese Frage bejaht hatte.

Die Ergebnisse zeigen auch, dass nicht unbedingt digitale Kompetenzen oder Know-How entscheidend für den Erfolg der Digitalisierung sind, sondern vielmehr die Offenheit gegenüber dem Thema. Als wichtigsten Erfolgsfaktor identifizierten die Gemeinden denn auch einen klaren politischen Willen zur digitalen Transformation. 61 Prozent der Befragten gaben an, diesen Willen in ihrer Gemeinde eher oder sogar stark zu spüren.

Problem: Personelle und finanzielle Ressourcen

Ebenso wichtig wie der Wille und die Offenheit gegenüber der Digitalisierung seien das Vorhandensein von personellen und finanziellen Ressourcen, wie ein Grossteil der Befragten festhält. Es besteht hier aber eine Lücke zwischen Wunsch und Wirklichkeit: Erst 42 Prozent der Gemeinden geben an, dass die finanziellen Voraussetzungen zur digitalen Transformation gegeben oder eher gegeben sind. Die Frage nach der Verfügbarkeit von personellen Ressourcen bewertet sogar nur ein Drittel der teilnehmenden Gemeinden positiv. Eine deutliche Mehrheit der Befragten bewertet ihre personellen Ressourcen zur digitalen Transformation als ungenügend oder eher ungenügend. Als Ausweg sehen die Gemeinden entweder die Erhöhung von personellen Ressourcen durch das Schaffen zusätzlicher Stellenprozente oder auch eine vorübergehende Auslagerung von Aufgaben an externe Dienstleister. „Beide Wege würden zusätzliche personelle Ressourcen für die digitale Transformation generieren, gleichzeitig aber auch die Herausforderungen bei den finanziellen Ressourcen vergrössern“, so Alex Sollberger.

Klar ist: An einer digitalen Transformation kommt heute niemand mehr vorbei. Die Erwartungshaltung der Bevölkerung an eine zeitgemässe Verwaltung ist gewachsen. Gerade im Hochlohnland Schweiz macht es Sinn, Prozesse möglichst zu automatisieren. Durch die Digitalisierung kann somit auch der Fachkräftemangel längerfristig gelindert werden. Mittlerweile hat denn auch bereits fast die Hälfte aller Gemeinden (47 Prozent) eine Stelle oder Person definiert, die die digitale Transformation bereichsübergreifend koordiniert.

Quelle und weitere Informationen: Schweizerischer Gemeindeverband, Verein Myni Gmeind

Nachhaltigkeits-Auszeichnung für mobilezone Schweiz

Gleich zwei Geschäftsbereiche von mobilezone Schweiz wurden vom Nachhaltigkeitsbewertungsanbieter EcoVadis mit einer Medaille ausgezeichnet: Gold für den Business-Bereich und Silber für das Refurbished-Geschäft.

Der Telekomdienstleister mobilezone erhält für seine Nachhaltigkeitsbemühungen zwei Auszeichnungen. (Bild: Screenshot mobilezone)

Der Telekommunikations-Dienstleister mobilezone erhält von EcoVadis zwei Nachhaltigkeits-Auszeichnungen. Diese würden zeigen, dass die Nachhaltigkeitsinitiative des Unternehmens Früchte trägt, wie es heisst. Markus Bernhard, CEO der mobilezone Gruppe, sagt: «Wir freuen uns über die Auszeichnungen, welche die Initiative von mobilezone im Bereich Nachhaltigkeit würdigen und zeigen, dass wir mit unserer Strategie auf dem richtigen Weg sind.»

Die Nachhaltigkeit bildet nach Angaben von mobilezone einen von fünf Grundpfeilern der Unternehmensstrategie. Die Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens wurde im Jahr 2020 eingeführt und seither stetig weiterentwickelt. Sie basiert auf den Themen Governance & Compliance, Mitarbeitende, Kunden, Smartphone-Kreislauf und Umwelt-Management. Die Bedeutung des Bereichs Second Life beziehungsweise Refurbishing von Smartphones habe weiter zugenommen – entsprechend lege mobilezone einen starken Fokus auf dieses Nachhaltigkeitsthema, teilt das Unternehmen weiter mit. Im vergangenen Berichtsjahr hat die mobilezone Gruppe erstmals den gruppenweiten CO2-Fussabdruck inklusive Verbrauch der vor- und nachgelagerten Lieferkette berechnet, um künftig Reduktions-Ziele für das gesamte Unternehmen definieren zu können. Im Bereich der sozialen Nachhaltigkeit engagiert sich mobilezone auch in Zukunft in der Ausbildung von Lernenden und in der Förderung ihrer Talente und strebt eine weiterhin hohe Kundenzufriedenheit an. Und im Bereich Governance und Compliance konzentriert sich mobilezone auf die verantwortungsvolle Unternehmensführung, die kontinuierliche Weiterentwicklung der Transparenz der Nachhaltigkeitsberichterstattung sowie die Einhaltung von gesetzlichen und ethischen Standards.

EcoVadis bewertet und zertifiziert weltweit Unternehmen im Bereich der Ökologie, soziale Themen und Nachhaltigkeit auf Basis von international etablierten Standards und Richtlinien.

Quelle und weitere Informationen: mobilezone

findependent startet am 1. Juli Crowdinvestment

Das Fintech-Startup findependent hat weitere 1.5 Mio CHF von bestehenden Investoren erhalten und gibt nun erstmals der Öffentlichkeit die Möglichkeit, sich direkt am schnell wachsenden Unternehmen zu beteiligen. Mittels Crowdinvesting sollen mind. 2 Mio. CHF aufgenommen werden. Das Geld wird für Ausbau, Wachstum und Weiterentwicklung verwendet. Zudem wurde der Verwaltungsrat mit dem Banken- und Risikospezialisten Matthias Moser verstärkt.

Das Team des FinTech-Startups findependent. (Bild: zVg / findependent)

Das Wachstum von findependent (u.a. bekannt aus der TV-Sendung „Die Höhle der Löwen Schweiz“) hat sich im letzten halben Jahr akzentuiert und liess nicht nur die Kundenzahl auf über 12’000 wachsen, sondern auch das verwaltete Vermögen auf über 110 Mio CHF ansteigen. Findependent gelang es demnach nach eigenen Angaben, dieses Wachstum mit dem bestehenden Team zu stemmen. Das Startup ist mit sieben Mitarbeitenden nach wie vor sehr schlank aufgestellt.

Die bestehenden Investoren zeigen sich von der Entwicklung überzeugt. Sie stellten daher in den vergangenen Monaten eine zusätzliche Wachstumsfinanzierung von insgesamt 1.5 Mio CHF zur Verfügung. Somit hat findependent seit der Gründung durch Matthias Bryner und Kay Foerschle 3.5 Mio. CHF erhalten und ist über alle Finanzierungsrunden hinweg unabhängig von einer Bank oder anderen Unternehmen geblieben. “Das Team um Matthias überzeugt mich nach wie vor. Mit Leidenschaft und Herzblut arbeiten sie daran, die Vorteile der Geldanlage allen zugänglich zu machen.” erläutert Roland Brack sein Engagement. Er ist seit 2021 Investor von findependent.

Nun gibt es mittels Crowdinvesting erstmals für alle die Möglichkeit, nicht nur mit findependent sondern auch in findependent als Unternehmen zu investieren. “Wir möchten unsere Kundinnen und Kunden  noch enger auf unserer Reise mit dabei haben und erfüllen gleichzeitig einen vielfach geäusserten Wunsch”, erklärt Matthias Bryner, CEO und Gründer von findependent, den Entscheid. Ab dem 1. Juli 2024 wird es zuerst während 3 Tagen eine exklusive Zeichnungsfrist für bestehende Kund/-innen geben. Anschliessend kann zwischen dem 4. und 14. Juli die breite Öffentlichkeit ebenfalls in findependent investieren. Mind. 2 Mio. CHF sollen aufgenommen werden. “Um unser Produkt auszubauen, die App weiterzuentwickeln und uns für das zukünftige Wachstum passend aufzustellen”, erläutert Bryner die Mittelverwendung.

Um im Kontext des künftigen Wachstums auch im Verwaltungsrat noch breiter abgestützt zu sein, wurde  Matthias Moser neu ins Aufsichtsorgan gewählt. Moser bringt breite und langjährige Erfahrung im Bankgeschäft mit, insbesondere im Risikomanagement. Er ist 61-jährig und lebt in Frick.

Quelle und weitere Informationen: findependent

Der «Best of Swiss Software»-Award geht an den Start

Ein neuer Award mischt die Schweizer Digitalszene auf. Die Macher von Best of Swiss Web und Best of Swiss Apps präsentieren Best of Swiss Software 2024. Der Award zeichnet herausragende Individualsoftware-Projekte und Beispiele gelungener Integrationen von Software-Plattformen (ERP, CRM, Branchenlösungen) aus.

Die Schweizer Award-Landschaft erhält einen prominenten Neuzugang: Die Macher von Best of Swiss Web und Best of Swiss Apps präsentieren den «Best of Swiss Software»-Award. Best of Swiss Software steht für herausragende Individualsoftware-Projekte und Beispiele gelungener Integrationen von Software-Plattformen wie ERP, CRM und Branchenlösungen. Ziel ist es, Innovationen zu unterstützen und herausragende Leistungen sichtbar zu machen. Damit setzt Best of Swiss Software Qualitätsstandards und stellt die besten Teams und Unternehmen der Schweizer Softwarebranche ins Rampenlicht.

Vier Kategorien

Schweizer ICT-Dienstleister haben in vier Kategorien die Möglichkeit, ihr Können unter Beweis zu stellen:

  • Business Solutions: Individualsoftware, die entwickelt wurde, um verschiedene geschäftliche Prozesse zu automatisieren und zu unterstützen.
  • Cloud Native Solutions: Individualsoftware für Anwenderfirmen oder Produkthersteller, die für Cloud-Plattformen optimiert worden ist und möglichst viele moderne Architektur- und Entwicklungsprinzipien berücksichtigt.
  • Data & AI Solutions: Individuallösungen, die entwickelt wurden, um unternehmensweite Daten-Plattformen aufzubauen, -Anwendungen zu erstellen und basierend darauf AI-Modelle zu trainieren bzw. generative AI-Lösungen zu entwickeln.
  • Core Business Integration: Einführungen einer standardisierten ERP-, CRM- oder Branchenlösungs-Plattform, die mittels Parametrisierung und eigener Modulentwicklung ideal auf die Anforderungen und Prozesse eines Unternehmens optimiert worden sind.

Der Jurierungsprozess

In einem zweistufigen Prozess prüfen die Universität Bern und die Jury alle eingereichten Projekte sorgfältig auf ihre Qualität und Innovationskraft. Zu gewinnen gibt es pro Kategorie je 1x Gold, 1x Silber und 1x Bronze.

  • Stufe: Assessment– Alle eingereichten Projekte werden in einem ersten Schritt vom Assessment-Partner, dem Institut für Wirtschaftsinformatik der Universität Bern, bewertet. Pro Award-Kategorie werden maximal 12 Projekte für den Award nominiert.
  • Stufe: Competition– Die nominierten Projekte werden von den Einreichern am Jurytag in einer Q&A-Session von 30 Minuten präsentiert. Die Jury, bestehend aus 5-10 renommierten Expertinnen und Experten aus der ICT-Branche sowie Vertretern wichtiger Auftraggeber, bewerten die Präsentationen und bestimmen in jeder Kategorie die Siegerprojekte.

Die wichtigsten Daten

Die Einreichfrist für alle vier Kategorien von Best of Swiss Software endet am Montag, 26. August 2024. Die Award Night von Best of Swiss Software geht am Dienstag, 19. November 2024, im Kongresshaus in Zürich in Kombination mit der «Best of Swiss Apps»-Preisverleihung über die Bühne.

Quelle und weitere Informationen: www.bestofswisssoftware.ch

Beschäftigungstrends: Die Schweiz boomt im Vergleich zu Europa

Die Schweizer Arbeitgebenden blicken zuversichtlich auf das dritte Quartal 2024; kein anderes Land in Europa weist einen so hohen Nettobeschäftigungsausblick aus. Besonders dringend sind Fachkräfte gesucht in der Energie- und Versorgungsbranche wie auch bei Kommunikationsdiensten.

Beschäftigungstrends in der Schweiz: Nicht in allen Regionen sind die Aussichten gleich gut. (Grafik: ManpowerGroup)

Die allmähliche Erholung der Auslandsnachfrage, eine niedrigere Inflation und die Lockerung der Geldpolitik stimulieren die Konjunktur in der Schweiz. Diese positive Entwicklung sei zwar erfreulich, verstärke aber den Fachkräftemangel weiter, wie die jüngste Umfrage der ManpowerGroup zu den Beschäftigungsaussichten zeigt. Demnach suchen die Unternehmen entsprechend noch stärker nach Fachkräften: Mit 34% legt der saisonbereinigte Netto-Beschäftigungsausblick für Q3 2024 sowohl gegenüber dem zweiten Quartal (29%) als auch gegenüber dem Vorjahr (Q3 2023: 27%) nochmals zu.

Die Arbeitgebenden in der Schweiz sehen damit wesentlich optimistischer in die Zukunft als ihre europäischen Pendants; kein anderes Land in der Region Europe, Middle East und Africa (Nettobeschäftigungsausblick 18%) weist bessere Beschäftigungsaussichten aus. In den Nachbarländer Frankreich (24%), Deutschland (23%) und Österreich (20%) liegen die Beschäftigungsaussichten ebenfalls über dem EMEA-Durchschnitt. Italien liegt mit 16% unter dem überregionalen Durchschnitt.

Schweizer Beschäftigungstrends: Regionale Unterschiede

Die positiven wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wirken sich in sechs von sieben Schweizer Regionen auf unterschiedlichen Niveaus positiv aus. Wie die erwähnte Befragung zu den Beschäftigungstrends, die in mehr als 570 Unternehmen durchgeführt worden ist, zeigt, liegen die Netto-Einstellungsabsichten in Zürich, der Nordwestschweiz, der Ostschweiz und in der Genfersee-Region über dem Schweizer Durchschnitt. Verantwortlich hierfür dürfte der Bedarf an Arbeitnehmenden im Finanz-, Versicherungs- und Immobiliensektor sein.

Die Zentralschweiz und der Espace Mittelland fallen dagegen ab, verzeichnen aber nach wie vor Beschäftigungsabsichten auf hohem Niveau. Im Tessin jedoch gehen die Unternehmen wie bereits im Q2 2024 (-14%) davon aus, dass die Einstellungsaktivitäten aufgrund der Verlangsamung im sekundären Sektor abnehmen. 

Energie- und Versorgungsbranche sucht dringend Personal

In allen untersuchten Branchen wird für Q3 2024 ein positiver Netto-Beschäftigungsausblick prognostiziert. Von Q2 zu Q3 2024 profitieren Arbeitnehmende in den Branchen Energie und Versorgung (+39 Prozentpunkte), Kommunikationsdienste (+26 Prozentpunkte) sowie Informationstechnologie (+14 Prozentpunkte) von den Einstellungsabsichten der Arbeitgeber. In den anderen Branchen ist der Netto-Beschäftigungsausblick trotz positiven Werten im Vergleich zu Q2 2024 rückläufig.

«Die Energie- und Versorgungsunternehmen dürften von einem positiven Abstimmungsresultat zum Bundesgesetz über eine sichere Stromversorgung aus erneuerbaren Energien ausgehen und benötigen entsprechend Fachkräfte. Mit Blick auf die signifikanten Veränderungen vom Schweizer Bankensektor scheint der Nettobeschäftigungsausblick von 42% im Bereich Finanzwesen & Immobilien überraschend. Die Digitale Transformation und die Weiterentwicklung der Geschäftsmodelle bei den Finanzdienstleistern bedingen jedoch neue Kompetenzen und Fachkräfte. In der Immobilienbranche sind die Marktaussichten sehr gut, so dass eingestellt werden kann», sagt Eric Jeannerod, Country Manager ManpowerGroup Schweiz.

In Bezug auf die Unternehmensgrössen planen alle Unternehmen Einstellungen. Den höchsten Netto-Beschäftigungsausblick verzeichnen Unternehmen mit 250-999 Mitarbeitenden (47%) gefolgt von Unternehmen mit 50-249 Mitarbeitenden (45%) und mit weniger als 10 Mitarbeitenden (39%). Auffällig verschlechtert haben sich die Beschäftigungsaussichten bei Unternehmen mit 1000-4999 Mitarbeitenden. Lag der Ausblick im Q2 2024 noch bei 33%, liegt er im Q3 2024 nur noch bei 8%. Die Ursache dürfte in der Globalisierung liegen. Je stärker ein Unternehmen auf den globalen Märkten vertreten ist, umso mehr ist es von den aktuellen geopolitischen Unsicherheiten betroffen. 

Künstliche Intelligenz bereitet Mitarbeitenden wenig Sorgen

«Geht es um den Fachkräftemangel, darf man Künstliche Intelligenz als ‘zusätzliche Arbeitskraft’ nicht ausser Acht lassen. 57% der befragten Unternehmen gab an, dass sie bei Technologien wie Künstliche Intelligenz oder Tools wie ChatGPT, Machine Learning sowie Virtual Reality zu den Early bzw. Current Adopters gehören. Diese hohe Integration von Künstlicher Intelligenz zeugt davon, dass die Schweizer Unternehmen sich die Vorteile von Künstlicher Intelligenz zunutze machen wollen», sagt Eric Jeannerod.

Bedenken, dass Künstliche Intelligenz Arbeitsplätze gefährden könnte, scheinen die Befragten nur bei einer Minderheit von Arbeitnehmenden zu sehen. Führungs- und Fachkräfte stehen der Technologie mehrheitlich positiv gegenüber. Eher Sorgen machen sich Mitarbeitende in Produktionsbetrieben oder solche, die in direktem Kontakt mit der Öffentlichkeit stehen. «Die Bedeutung von Berufen, bei denen der menschliche Kontakt sowie manuelle Tätigkeiten unabdingbar sind – wie zum Beispiel in der Gastronomie oder bei Pflegeberufen – wird aus meiner Sicht zunehmen. Künstliche Intelligenz und Automatisierung werden hier eine Entlastung mit sich bringen», betont Eric Jeannerod.

Diese positive Einstellung widerspiegelt sich in den Herausforderungen, die Unternehmen bei der Einführung von Künstlicher Intelligenz sehen. Nur rund ein Viertel (24%) der Befragten befürchtet, dass Mitarbeitende sich gegen den Wandel sträuben. Bei den Führungskräften sieht rund ein Fünftel (21%) eine entsprechende Gefahr. Als gewichtiger betrachtet werden die Herausforderungen hinsichtlich Datenschutz und Vorschriften (36%), der Mangel an geeigneten Tools und Plattformen (29%) oder hohe Investitionen (28%) sowie die Komplexität bei der Einführung von Künstlicher Intelligenz.

Quelle: ManpowerGroup

Swiss Economic Forum SEF24: Ein Rückblick

Am 6. und 7. Juni 2024 diskutierten am SEF24 1350 Führungskräfte in Interlaken unter dem Motto «When the going gets tough» über Lösungen und Strategien für den Umgang mit geopolitischen und wirtschaftlichen Herausforderungen.

Die ehemalige finnische Ministerpräsidentin Sanna Marin bei ihrem Auftritt am SEF24. (Bild: SEF 2024)

Am 6. und 7. Juni stand Interlaken ganz im Zeichen der Schweizer Wirtschaft: An diesen zwei Tagen fand zum 26. Mal das Swiss Economic Forum (SEF) statt. Rund 70 Referierende aus dem In- und Ausland traten auf. Die 1350 Teilnehmenden des ausverkauften Forums zeigten, dass sie widerstandsfähig, ausdauernd und vorsichtig optimistisch sind. Corine Blesi, Managing Director NZZ Connect, ist sehr zufrieden mit der 26. Ausgabe des SEF: «Wir sind überzeugt, dass die Unternehmerinnen und Unternehmer die Schweizer Wirtschaft mit der nötigen Entschlossenheit und Resilienz in eine positivere Zukunft führen werden.»

Hochkarätige Referenten mit interessanten Diskussionsthemen

Das Programm bot eine Vielfalt an herausragenden nationalen und internationalen Persönlichkeiten aus den Bereichen Wirtschaft, Politik und Wissenschaft. Traditionell eröffnete Bundespräsidentin Viola Amherd das Forum. Sie steht derzeit angesichts der labilen globalen Sicherheitslage stark im Rampenlicht. «Wir müssen uns auf eine längere Krise einstellen und flexibel sein», so ihre kurz gefasste Lagebeurteilung. Politisch ging es weiter, mit Sanna Marin, der ehemalige Ministerpräsidentin Finnlands und Micheal R. Pompeo, dem 70. Aussenminister der USA. Sanna Marin warf einen Blick in die Zukunft: «Der Systemwechsel steht uns bevor und wir müssen die neuen Technologien wie KI oder Quantum nutzen», so die ehemalige finnische Ministerpräsidentin. Michael R. Pompeo empfahl, aus der Geschichte zu lernen – auch bezüglich der anstehenden Präsidentschaftswahlen in den USA: «Ich glaube an unser Verfassungssystem. Im Verlauf der Geschichte hat es immer gute Ergebnisse gebracht.»

Weitere Highlights für die Teilnehmenden waren etwa der emotionale Auftritt des Weltklasse-Athleten Dominic Lobalu und seinem Coach Markus Hagmann. Oder die Profi-Fussballerin Lia Wälti, die mit einem Augenzwinkern den Unterschied zwischen Männer- und Frauenfussball erklärte: «Der Frauenfussball ist ehrlicher. Wir verbringen weniger Zeit am Boden.»

Impulse für KMU am SEF24

Am Swiss Economic Forum stehen natürlich die Wirtschaft und damit auch die KMU im Mittelpunkt. Thomas Schäfer, CEO der Marke Volkswagen PkW erörterte zunächst, warum die Zusammenarbeit von Industrie, Politik und Gesellschaft für die Mobilitätswende entscheidend ist. Caspar Coppetti, Co-Founder von On und Daniel Gutenberg, Verwaltungsratspräsident von Hookipa wiederum sprachen darüber, was die aktuelle Lage für Start-ups und Jungunternehmer bedeutet: «Unser Antrieb ist nicht mehr ‘überleben’, sondern ‘gestalten’». Jeff Rowe, CEO Syngenta Group, fordert die Firmenchefs dazu auf, weiterzuarbeiten wie bisher. Auch Georges Kern, CEO Breitling, ermuntert seine Kolleginnen und Kollegen: «Um gestärkt aus der Krise zu kommen, müssen wir Marktanteile gewinnen, besser sein als die Konkurrenz und uns doppelt und dreifach anstrengen.» Beeindruckend und nicht alltäglich war auch der Auftritt der jungen Analog-Astronautin Eleonore Poli, die vielleicht einmal auf den Mars fliegen wird. Sie gibt allen mit auf den Weg, offen zu sein, um Neues auszuprobieren und neue Menschen zu treffen.

Und nicht zuletzt wurden am SEF24 auch wieder Preise verteilt: Der Swiss Economic Award zeichnet jährlich herausragende unternehmerische Leistungen aus. Die Gewinner 2024 sind Flowit AG (Dienstleistung), Voliro AG (Deeptech/Life Sciences) und Qumea AG (Produktion/Gewerbe), siehe unser Bericht hier.

Quelle und weitere Informationen

Nachhaltigkeit bei Verbrauchsmaterial: (K)ein Widerspruch

Nachhaltigkeit in der Beschaffung ist zu einem grossen Thema geworden. Der erstmals stattfindende Sustainable Procurement Day am 20. Juni 2024 rückt die Auseinandersetzung mit den Risiken und den Chancen einer nachhaltigen Beschaffung in den Fokus.

Wie nachhaltig sind Verbrauchsmaterialien? Eine Frage, die auch die Lyreco Gruppe bei der Beschaffung ihrer Produkte täglich beschäftigt. (Bild: Lyreco)

Wie kann sich der Einkauf angesichts dieser Herausforderungen nachhaltig ausrichten? Eine Frage, die auch die Lyreco Gruppe beschäftigt. Sie ist mit 12000 Mitarbeitenden in 42 Ländern auf 4 Kontinenten aktiv. Die Lyreco Switzerland AG liefert täglich rund 7000 Kundenbestellungen aus. Das Unternehmen legt dabei grossen Wert auf Nachhaltigkeit und optimiert seine Logistik konstant mit dem Ziel, einen möglichst ökologischen Gesamtprozess zu schaffen, wie Tina Kempf, Head of Sustainability Management bei Lyreco Switzerland im folgenden Gespräch erläutert.

 

Frau Kempf, 7000 Bestellungsauslieferungen täglich sind eine ganze Menge. Was sind die beliebtesten resp. häufigsten Produktgruppen, die bestellt werden?

Tina Kempf: Zu den am häufigsten bestellten Dingen gehören eindeutig die Kaffeekapseln.

Nun gelten Kaffeekapseln aber nicht unbedingt als nachhaltig…

Da muss ich widersprechen. Gerade dieses Beispiel zeigt, dass Nachhaltigkeit nicht so trivial ist. Aber streng genommen ist jede Art von Verbrauchsmaterial per se nicht nachhaltig. Dessen sind wir als Händler auch bewusst. Deshalb ist es unsere Strategie, dass wir vor allem bei der Spedition auf Nachhaltigkeit setzen. Dazu trägt unter anderem der Einsatz von E-Vans und Cargo-Bikes bei der Auslieferung bei.

Nachhaltigkeit hat inzwischen auch die Beschaffung erfasst. Wie wirkt sich das beim Bestellverhalten Ihrer Kunden aus? Wird mehr auf nachhaltige Produkte gesetzt?

Wir stellen fest, dass nachhaltige Produkte für immer mehr Kunden wichtig sind. Nur: Wir hätten es eigentlich gerne schneller. Doch leider werden bei öffentlichen und privaten Grossorganisation die Nachhaltigkeit bei Ausschreibungen zu oft völlig ignoriert oder nur sehr tief gewichtet. Somit bleibt das Thema weiterhin auf der Strecke. Am Schluss entscheidet zu oft der Preis als einziges Kriterium. Als Händler sind wir in einer «Sandwich-Position»; wir können aber unsere Kunden unterstützen, indem wir weniger nachhaltige Produkte schrittweise auslaufen lassen. Zudem gehen wir auch proaktiv – besonders auf grosse, berichterstattungspflichtige – Unternehmen zu und beraten diese, wie sie ihre Beschaffung nachhaltiger gestalten können. Es hängt dabei ab, wo sie die Prioritäten setzen wollen: Weniger CO2-Emissionen oder Fair Trade. Unsere eigene Vision ist, so viel Stellschrauben für mehr Nachhaltigkeit zu finden wie nur möglich. Allerdings fehlen für viele Produkte noch Daten zu deren CO2-Fussabdruck.

Tina Kempf, Head of Sustainability Management bei Lyreco Switzerland. (Bild: Lyreco)

Und wie nachhaltig gestalten Sie Ihr eigenes Beschaffungswesen? Welche Kriterien müssen Ihre Zulieferer erfüllen?

Wir prüfen alle unsere Lieferanten auf Nachhaltigkeit. Entweder können sie schon selbst ein Zertifikat wie z.B. von EcoVadis oder B Corp vorweisen, oder sie müssen ein Self-Assessment durchführen, indem sie unseren ESG-Fragekatalog beantworten. Erst, wenn dies erfüllt ist, schauen wir ihre Produkte an. Alle neuen Produkte, die wir ins Sortiment aufnehmen, müssen zwingend von uns als auf ihre Nachhaltigkeit hin überprüft sein. Wir arbeiten zudem nach der Science Based Targets Initiative (SBTi) und haben uns dort Scope 3 (Emissionen, die durch die Lieferketten von Unternehmen und andere Aktivitäten verursacht werden, die nicht unter der direkten Kontrolle des Unternehmens stehen, Anm. d. Red.) zum Ziel gesetzt. Wir sind nun dabei, zu unseren Produkten die notwendigen Daten zu beschaffen. Noch führen wir einige Produkte, die unsere Nachhaltigkeitskriterien nicht erfüllen, per 2026 möchten wir aber unser Sortiment bereinigt haben.

Welche Rolle spielen auch neue gesetzliche Regulierungen, wie etwa das deutsche Lieferketten-Sorgfaltspflichtgesetz?

Von diesem Gesetz sind wir kaum betroffen, weil wir ein Händler und kein Hersteller sind. Zudem befindet sich der Gruppen-Hauptsitz in Frankreich, wo wiederum andere Regulierungen gelten. Insgesamt verfügen wir aber über eine geballte Ladung an Ressourcen, um die Umsetzung von Regulierungen umzusetzen. Wir setzen dabei auch solche um, die für die Schweiz eigentlich keine Gültigkeit haben wie z.B. das Verbot von Single Use Plastic. Wir verzichten also freiwillig auf Einwegplastik und nehmen Hersteller aus dem Sortiment, die dies nicht tun. Festzuhalten bleibt aber, dass die Herstellung von Transparenz in Lieferketten nach wie vor ein Hauptproblem ist.

Und um diese Thematik geht es auch am Sustainable Procurement Day. Ihr Unternehmen ist ein Partner dieses Anlasses. Was hat Sie zu dieser Partnerschaft bewogen?

Wir können diese Tagung nutzen, um ein paar schöne Praxis-Cases aufzuzeigen, gerade weil wir sowohl Einkäufer als auch Verkäufer sind. Hierzu können wir gerne unsere Erfahrungen teilen.

Und welche Empfehlungen können Sie Unternehmen weitergeben, die bei einer nachhaltigen Gestaltung ihres Einkaufs erst am Anfang stehen?

Das Thema gilt es grundsätzlich strategisch anzupacken. Zunächst muss es um die Frage gehen: Wo können und wollen wir nachhaltig sein? Das muss beim Kerngeschäft beginnen, danach kann man ableiten, wie man den Einkauf nachhaltiger gestalten kann. Die Kreislaufwirtschaft ist als Mass aller Dinge zu betrachten, und dies muss man auch bei den Zulieferern einfordern.

Das ist wahrscheinlich einfacher gesagt als getan. Wo liegen denn die grössten Stolpersteine?

Das sind die menschlichen Gewohnheiten! Fast alle Einkäufer haben ihre «Lieblings-Lieferanten». Wenn ein solcher nun nicht mehr ins Nachhaltigkeitskonzept des Unternehmens passt: Wie teile ich ihm das mit? Das ist schwierig. Wir haben deshalb im Januar 2024 erstmals die Konferenz «Lyreco Unboxed» durchgeführt. Wir haben Schweizer KMU und andere Wirtschaftsvertreter eingeladen, offen und ehrlich – eben «ausgepackt» – darüber zu berichten, wie schwer es ist, Lieferketten nachhaltiger zu gestalten und einzugestehen, dass man anfänglich damit auch scheitern kann. Wichtig ist einfach, dass Lieferanten und Einkäufer transparent kommunizieren.

Transparente Kommunikation: Das ist auch Ihre Kernbotschaft, die Sie am Sustainable Procurement Day vermitteln möchten?

Ja, unbedingt. Wir wollen den Kunden nichts als nachhaltig verkaufen, was es gar nicht ist. Inwiefern soll ein teurer, aus Biopolymeren hergestellter Kugelschreiber, der 5000 m weit schreibt, aber nur einmal verwendet wird, nachhaltiger sein als ein Billigmodell mit einer Reichweite von 500 m? Genau um solche Fragen muss es eben auch gehen.

 

Sustainable Procurement Day: Erste Schweizer Wirtschaftstagung für die nachhaltige Beschaffung

Pandemien, Ressourcenverknappung, strengere Klima- und Biodiversitätsgesetze, wachsende soziale Ungleichheit sowie neue Technologien sind nur einige Beispiele, die Unternehmen und ihre Beschaffung stärker beschäftigen werden und auf die es sich vorzubereiten gilt. Wie kann sich Procurement angesichts dieser Herausforderungen nachhaltig ausrichten? Genau das soll am Sustainable Procurement Day  mit Einkäuferinnen und Einkäufern verschiedenster Branchen diskutiert werden. Mit dem Sustainable Procurement Day haben Pusch, öbu und procure.ch eine neue Veranstaltung ins Leben gerufen, die die Auseinandersetzung mit den Risiken und den Chancen einer nachhaltigen Beschaffung in den Fokus rückt.

Tickets können hier bestellt werden

Erfolgs-Impuls: Passt Ihr Umfeld noch zu Ihnen?

Für einmal eine provokante Frage: Passen Ihre Freunde noch zu Ihnen? Eine Frage, die Sie übrigens auch auf Ihre Kollegen und Ihr gesamtes Umfeld beziehen können. Der folgende Erfolgs-Impuls liefert Antworten.

Sind Ihre Kolleginnen und Kollegen immer noch die richtigen, um Sie weiterzubringen? Hin und wieder lohnt es sich, sein eigenes Umfeld zu hinterfragen. (Bild: Pixabay.com)

Die Frage lässt sich auch anders stellen: Helfen Ihnen die Menschen in Ihrem Umfeld, weiter zu wachsen und ein besserer Mensch zu werden? Oder halten sie Sie eher zurück?

Es geht nicht darum, sofort das ganze Leben umzustellen, sondern bewusst zu reflektieren: Haben Sie einen guten Mix an Personen um sich herum? (Und natürlich sind normalerweise die eigenen Kinder davon ausgeschlossen.)

Hier sind drei Schlüsselfragen, die Ihnen helfen können, Klarheit über Ihr Umfeld zu gewinnen:

  • Frage 1: Wer hilft Ihnen bei Ihrer Weiterentwicklung? Hilft Ihnen diese Person, sich selbst weiterzuentwickeln – direkt oder indirekt? Oder limitiert sie Sie, weil sie immer dieselben Gedanken und Geschichten wiederholt? Fakt ist: Wenn Sie sich in der Gesellschaft dieser Person nicht weiterentwickeln, ist das ein Hinweis, dass diese Beziehung überdacht werden sollte.
  • Frage 2: Wer hält Sie zurück? Gibt es jemanden, der Ihre Schritte nach vorne aktiv oder passiv behindert? Ein einfaches Beispiel: Sie haben eine neue Idee, aber immer wenn Sie sie ansprechen, wird sie abgewunken mit „Das geht sowieso nicht“. Achtung: Solche Leute gibt es häufig im Kollegenkreis.
  • Frage 3: Wer inspiriert Sie? Gibt es Personen, die Sie positiv stimmen und inspirieren, wenn Sie mit ihnen sprechen? Solche Menschen sind echt wertvoll. Fragen Sie sich, wie viele inspirierende Personen Sie um sich haben. Wenn die Antwort „keine“ lautet, sollten Sie überlegen, was das für Ihre persönliche Entwicklung bedeutet.

Was also tun? Hier sind ein paar Hinweise, die Ihnen helfen, die Leute um Sie herum zu überdenken und neu zu gruppieren:

  • Gruppe 1: Wen sollten Sie öfter sehen? Suchen Sie bewusst nach Personen, die Sie inspirieren und unterstützen. Es bringt nichts, aus reiner Gewohnheit immer mit denselben Leuten Zeit zu verbringen, wenn Sie das nicht weiterbringt. Konkreter Tipp: Verabreden Sie sich einmal pro Woche (oder pro Monat) mit einer Person, die Sie eventuell künftig häufiger sehen wollen.
  • Gruppe 2: Wen sollten Sie seltener sehen? Sie müssen ja eine Freundschaft nicht gleich beenden, aber vielleicht können Sie die Häufigkeit des Kontakts reduzieren. Es reicht vielleicht, nur alle paar Monate statt wöchentlich Zeit miteinander zu verbringen. Oder nicht jedes Mal am Kaffee-Automaten mit dieser Person ein Gespräch zu beginnen.
  • Gruppe 3: Von wem sollten Sie sich trennen? Manche Beziehungen haben einfach ihren Zweck erfüllt. Es ist in Ordnung, solche Kontakte zu beenden, vor allem wenn sie einen negativen Einfluss haben. Das führt oft zu einer natürlichen Trennung. Im beruflichen Kontext kann das bedeuten, dass Sie sich überlegen, ob ein Wechsel der Abteilung oder sogar des Unternehmens sinnvoll ist, wenn viele Ihrer Kollegen nicht mehr passen.

Fazit: Durch bewusste Auswahl der Personen in Ihrer Umgebung können Sie aktiv die Richtung Ihres Lebens gestalten.

 

Zum Autor:
Volkmar Völzke ist Erfolgs-Maximierer. Buchautor. Berater. Coach. Speaker. www.volkmarvoelzke.ch

Great Place to Work: Die Schweizer Besten-Liste

Am 16. Mai 2024 wurden im Kaufleuten Zürich die Best Workplaces der Schweiz in fünf Kategorien ausgezeichnet. Grundlage des Rankings bildet eine Befragung von über 76’900 Mitarbeitenden aus über 250 Organisationen. Die Umfrageergebnisse zeigen, dass eine hohe Integrität des Managements und deren Kompetenz als besonders wichtige Faktoren wahrgenommen werden.

Die stolzen Sieger der diesjährigen Auszeichnung zum Best Workplace in der Schweiz. (Bild: Great Place to Work)

Die Auszeichnung der Best Workplaces der Schweiz, durchgeführt vom Beratungsdienstleister Great Place to Work, fand zum 16. Mal statt. Vergeben wurden die Preise in fünf Kategorien: „Large Workplaces“ (15 teilnehmende Organisationen), „Medium Workplaces“ (10 Teilnehmende), „Small Workplaces“ (15 Teilnehmende), „Very Small Workplaces“ (15 Teilnehmende) und „Micro Workplaces“ (5 Teilnehmende). In der Kategorie der grossen Organisationen (250+ Mitarbeitende) belegt Hilti den ersten Rang. Das Traditionsunternehmen hat bereits zum 9. Mal an diesem Wettbewerb teilgenommen und schafft es nach fünf Rangierungen in den Top 3 nun erstmals an die Spitze. In der Kategorie Medium mit 100-249 Mitarbeitenden belegt Hilton den ersten Platz. In der Kategorie Small mit 50-99 Mitarbeitenden schafft es das IT-Unternehmen innosolv AG auf Rang 1. Die Kategorie Very Small mit 50-99 Mitarbeitenden wird von goSecurity angeführt und in der Kategorie Micro mit 10-19 Mitarbeitenden steht Urovant Science GmbH zuoberst auf dem Treppchen.

Hilti AG & Hilti Schweiz AG schafft es nach fünf Teilnahmen erstmals nach ganz oben. (Bild: Great Place to Work)

Was einen guten Arbeitgeber ausmacht

Gemäss Great Place to Work schaffe ein guter Arbeitgeber ein Umfeld, in dem Mitarbeitende ihr Potential nachhaltig entfalten können. Die Basis dafür biete ein hohes Mass an Vertrauen, erreicht durch gelebte Werte und Führungsqualität. Die diesjährige Auswertung zeigt, dass die Spitzenreiter des Rankings sich besonders durch eine hohe Integrität des Managements vom Schweizer Durchschnitt abheben. Stolz auf den eigenen Arbeitgeber sei nach wie vor ein wichtiger Faktor, wenn es um die Zufriedenheit am Arbeitsplatz gehe, schreibt Great Palce to Work. Doch im Vergleich zu den Vorjahren habe die Rolle der Führungskräfte stark an Bedeutung gewonnen und gehöre inzwischen zu den Top-Faktoren für eine grossartige Arbeitsplatzkultur. Michael Hermann, Consultant und Mitinhaber bei Great Place To Work meint dazu: „Die Aufrichtigkeit und Integrität der Vorgesetzten ist nicht mehr nur eine implizite Voraussetzung. Vielmehr haben diese einen direkten Einfluss auf die Attraktivität des Arbeitgebers und das Engagement der Mitarbeitenden am Arbeitsplatz. Es ist erfreulich, dass die besten Arbeitgeber der Schweiz hier besonders gut abschneiden“. 

Gerade in Zeiten des viel zitierten Fachkräftemangels spielt eine grossartige Arbeitsplatzkultur eine entscheidende Rolle für das Employer Branding. Indem Mitarbeitende die Unternehmenskultur nach aussen tragen, seien sie authentischer als jeder Werbefilm und würden damit helfen, das Interesse potenzieller Mitarbeitenden zu wecken und eine starke, authentische und ehrliche Arbeitgebermarke aufzubauen, heisst es dazu weiter. Nicht zu vergessen führt eine tolle Unternehmenskultur natürlich auch zu mehr mehr Engagement, Produktivität und Wertschöpfung durch die Mitarbeitenden. 

Die als Best Workplaces ausgezeichneten Arbeitgeber 2024

Entscheidend für die Best Workplaces-Auszeichnung ist das umfassende Feedback aller Mitarbeitenden (alle Organisationen) sowie die Auswertung der Personalprozesse und – massnahmen (ab 20 Mitarbeitenden) der teilnehmenden Organisationen. Der wissenschaftlich entwickelte Fragebogen besteht aus 60 Fragen und wird von durchschnittlich 83% aller Mitarbeitenden einer Organisation ausgefüllt. 

Best Large Workplaces (250+ Mitarbeitende)

  1. Hilti AG & Hilti Schweiz AG
    Baugewerbe
    2705 Mitarbeitende
  2. DHL Express Switzerland
    Transport
    1109 Mitarbeitende
  3. SAP (Schweiz) AG
    Informations- und Telekommunikationstechnologie
    953 Mitarbeitende

Best Medium Workplaces (100-249 Mitarbeitende) 

  1. Hilton
    Gastgewerbe
    166 Mitarbeitende
  2. APP Unternehmensberatung AG
    Informations- und Telekommunikationstechnologie
    104 Mitarbeitende
  3. isolutions ag
    Informations- und Telekommunikationstechnologie
    153 Mitarbeitende

Best Small Workplaces (50-99 Mitarbeitende) 

Belegt in der Kategorie „Small Workplaces“ den ersten Platz: Das St.Galler Software-Unternehmen innosolv AG. (Bild: Great Place to Work)
  1. innosolv AG
    Informations- und Telekommunikationstechnologie
    58 Mitarbeitende
  2. smahrt consulting AG
    Informations- und Telekommunikationstechnologie
    56 Mitarbeitende
  3. Amgen Switzerland AG
    Biotechnologie & Pharmazeutische Industrie
    76 Mitarbeitende

Best Very Small Workplaces (20-49 Mitarbeitende) 

  1. goSecurity AG
    Informations- und Telekommunikationstechnologie
    21 Mitarbeitende
  2. sipcall
    Telekommunikation
    34 Mitarbeitende
  3. bitvoodoo
    Informations- und Telekommunikationstechnologie
    38 Mitarbeitende

Best Micro Workplaces (10-19 Mitarbeitende)

  1. Urovant Sciences GmbH
    Biotechnologie & Pharmazeutische Industrie
    11 Mitarbeitende
  2. Berformance Group AG
    Dienstleistungen
    15 Mitarbeitende
  3. OMIT AG
    Grundstücks- und Wohnungswesen
    16 Mitarbeitende

Die vollständigen Ranglisten gibt es hier: https://www.greatplacetowork.ch/

Drei Tipps für mehr Happiness am Arbeitsplatz

Die Bindung von Mitarbeitenden an ihr Unternehmen ist auf einem historischen Tiefpunkt angelangt. Die Experten von Hogan Assessments haben drei Schlüsselfaktoren ermittelt, die zu glücklicheren und engagierteren Beschäftigten beitragen.

Happiness im Job? Mit drei Tipps findet sich ein Weg dazu. (Bild: zVg / Hogan Assessments)

Das Mitarbeiterengagement ist so gering wie seit Jahren nicht mehr. Beschäftigte müssen nach Wegen suchen, wie sie ihr Glück in ihrem beruflichen Werdegang und bei der täglichen Arbeit selbst in die Hand nehmen können. Die Experten von Hogan Assessments, einem führenden Anbieter von Persönlichkeits-Assessments für Unternehmen und von Beratungsleistungen in Führungsfragen, haben drei Wege identifiziert, mit denen sich die Zufriedenheit und das Engagement im Arbeitsleben verbessern lässt.

Tipp 1: Ein neuer Job ist nicht immer die Lösung

Wer mit seiner derzeitigen Arbeit unzufrieden ist, der mag einen Jobwechsel für den einfachsten Weg zu einem erfüllteren Arbeitsleben halten. Das ist jedoch nicht immer der Fall. Stattdessen sitzt man vielleicht in derselben Situation fest, nur in einem anderen Unternehmen – zumindest wenn man nicht zunächst der Ursache auf den Grund geht, warum man in seiner aktuellen Position unzufrieden ist.

Oft sucht man nicht nach einer neuen Stelle, sondern nach einer neuen Einstellung. Beginnt man einen neuen Job, handelt aber nach dem gleichen Muster, dann bleibt die lang ersehnte Work-Life-Balance eventuell weiterhin unerreichbar. Bevor man also den Schritt wagt und die Stelle wechselt, sollte man sich zunächst mit den eigenen Prioritäten im Unternehmen auseinandersetzen. „Stellen Sie sich wichtige Fragen, z. B. was macht mich unglücklich? Ist es mein Arbeitsbereich oder mein Arbeitspensum? Ist es mangelnde Flexibilität? Stehe ich unter Leistungsdruck oder kann ich nicht „nein“ sagen aus Angst, nicht als ‚Teamplayer‘ zu gelten? Wenn Sie einmal aufgelistet haben, was Sie unzufrieden macht, können Sie anschließend überlegen, ob sich in Ihrer aktuellen Rolle daran etwas ändern lässt. Nur wenn dies bei Ihrem aktuellen Arbeitgeber nicht möglich ist, sollten Sie sich nach einem neuen Job umsehen. Können die Probleme aber gelöst werden, dann überlegen Sie gemeinsam mit der Unternehmensleitung, wie Sie Ihre Situation ändern können“, rät Dr. Ryne Sherman, Chief Science Officer von Hogan Assessments und Co-Host des The Science of Personality Podcast.

Tipp 2: Die Bedeutung zwischenmenschlicher Beziehungen

Laut dem World Happiness Report ist der Aufbau starker persönlicher Beziehungen eine zentrale Voraussetzung für ein glücklicheres Leben – und das Gleiche gilt auch für den Arbeitsplatz. Die Unterstützung unseres sozialen Umfelds ist für unsere Entwicklung als Mensch entscheidend und der Aufbau starker Beziehungen im Team und zu Kolleginnen und Kollegen kann eine große Rolle dabei spielen, wie glücklich man bei der Arbeit ist.

Aktuelle Daten unterstützen diese Erkenntnisse. Demzufolge ist es für die Zufriedenheit am Arbeitsplatz und für das persönliche Wohlbefinden entscheidend, einen besten Freund bzw. eine beste Freundin auf der Arbeit zu haben. Laut dieser Studie ist die Arbeit mit einem Freund bzw. einer Freundin im Büro angenehmer, bietet emotionale Unterstützung und verbessert die Arbeitsleistung durch bessere Kommunikation und Zusammenarbeit. „Je verbundener sich die Mitarbeitenden fühlen, desto engagierter sind sie in ihrer Arbeit. Die Pflege von Beziehungen kann sich auch positiv auf die Qualität der Arbeit auswirken. Je wohler man sich fühlt, wenn man um Hilfe bittet oder mit Kollegen zusammenarbeitet, desto stärker wird die Leistung des Teams“, erklärt Dr. Ryne Sherman. Mitarbeitende benötigen soziale Unterstützung, müssen aber auch Verantwortung haben und sich mit der Unternehmenskultur identifizieren können. Durch ein starkes soziales Umfeld am Arbeitsplatz bleibt selbst das entfernteste Teammitglied engagiert und motiviert, unabhängig von den Herausforderungen außerordentliche Leistungen zu erbringen.

Tipp 3: Unnötigen Stress vermeiden

Stress ist eine der Hauptursachen für Burnout und kann die Motivation und das Engagement von Mitarbeitenden beeinträchtigen. Sie sind unzufrieden und fühlen sich überfordert. Während sich Stress am Arbeitsplatz natürlich nicht gänzlich vermeiden lässt, kann man Schritte unternehmen, um unnötigen Stress möglichst aus seinem Alltag zu verbannen. Hier kann es helfen, seine Persönlichkeit besser zu verstehen – und damit die Werte, die unsere Verhaltensweisen und Entscheidungen leiten. „Wer sich seiner Werte bewusst ist, kann sein Engagement und seinen Erfolg gezielt fördern. Hogan ist in der einzigartigen Position, Mitarbeitende bei der Bewertung ihrer Persönlichkeitsmerkmale und Arbeitsgewohnheiten zu unterstützen. So können sie Gewohnheiten ermitteln und beseitigen, die den Arbeitstag unnötig belasten, und Muster oder Verhaltensweisen aufdecken, die Stress verursachen“, so Dr. Ryne Sherman. Wenn sich Mitarbeitende ihrer persönlichen Werte bewusst sind, können sie besser verstehen, warum sie auf eine bestimmte Weise handeln, reagieren oder interagieren. Sie können auch ermitteln, welche Art Umfeld, Arbeit oder Unternehmen sie benötigen, um sich zu entfalten und erfolgreich zu sein. Wer den Zusammenhang zwischen Arbeitsgewohnheiten und Persönlichkeitsmerkmalen identifiziert, kann seine Arbeitsabläufe und Gewohnheiten effektiver ändern – und so den täglichen Stress verringern und Burnout vermeiden für ein glücklicheres und engagierteres Arbeitsleben.

Quelle: www.hoganassessments.com

Industrie erwartet durch KI und Co. einen deutlichen Produktivitätsschub

Laut der aktuellen Studie „Performance-Treiber 2024“ von Staufen.Inova gehen acht von zehn Industrieunternehmen davon aus, dass die Einführung neuer Technologien wie etwa der Künstlichen Intelligenz bei ihnen für einen Produktivitätsschub sorgen wird. Vor allem in der Datenanalyse werden grosse Potenziale gesehen, um Schwachstellen schneller identifizieren und entsprechende Ergebnisverbesserungen erzielen zu können.

Acht von zehn befragten Unternehmen erwarten von neuen Technologien einen Produktivitätsschub. (Grafik: Staufen.Inova)

„Nach langen Jahren des Experimentierens und Investierens ist die Zeit reif für einen Produktivitätsschub. Die Digitalisierung kann jetzt ihre Versprechen von mehr Effizienz und Kostenvorteilen in der Industrie einlösen“, sagt Sebastian Perez Peña, Senior Consultant bei Staufen.Inova. Dieses Beratungsunternehmen hat für die Studie „Performance-Treiber 2024“ mehr als 200 Industrieunternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt.

Rasante Veränderung der industriellen Arbeitswelt erwartet

Die Ergebnisse zeigen. Die neuen digitalen Analysemöglichkeiten würden nun tiefe Einblicke in die Prozesse ermöglichen – inklusive deren Steuerbarkeit in Echtzeit. „Damit ist die Basis für weitreichende und kontinuierlich anpassbare Optimierungsmassnahmen gegeben, die als Treiber für Operational Excellence im Unternehmen dienen“, so der Industrieexperte. Mit dem Einsatz neuer Technologien wie Künstlicher Intelligenz (KI) verbinden 73 Prozent der befragten Unternehmen in der DACH-Region „ein enormes wirtschaftliches Potenzial für unsere Branche“. Für das eigene Unternehmen erwarten sogar 81 Prozent eine deutliche Produktivitätssteigerung. Staufen.Inova-Berater Perez Peña zufolge befindet sich die Industrie im Umbruch: „84 Prozent der Studienteilnehmer erwarten eine rasante Veränderung der industriellen Arbeitswelt aufgrund der technologischen Entwicklungen. Die enge Verzahnung der Beschäftigten mit intelligenten Systemen wird schon bald den Arbeitsalltag prägen.“

Datenanalysen zur Ergebnisverbesserung haben noch viel Potenzial

Vernetzte Maschinen und automatisch gesteuerte Lieferketten führen zu einem wachsenden Datenberg in den Unternehmen. Dieser wird jedoch zunehmend produktiv genutzt. Immerhin 83 Prozent der Unternehmen gehen davon aus, dass mithilfe von Datenanalysen Schwachstellen schnell erkannt und Ergebnisse verbessert werden können. Allerdings räumen 86 Prozent auch ein: „Wir können das Potenzial von Datenanalysen zur Ergebnisverbesserung noch deutlich besser ausschöpfen“.

„Digitalisierungsprojekte finden nicht isoliert statt, sondern gehen in der Regel mit Prozessverbesserungen einher. Der Erfolg dieses Ansatzes: Zwei Drittel der Studienteilnehmer entscheiden mit zunehmender Digitalisierung bereits stärker datenbasiert und weniger aus dem Bauch heraus. Und sechs von zehn Unternehmen stellen fest, dass sich der Zugang zu Daten mittlerweile verbessert hat“, berichtet AI-Experte Perez Peña. Er sieht bei den bisher erreichten Veränderungen trotzdem noch Luft nach oben: „Nur in 39 Prozent der Unternehmen sind die Entscheidungswege schneller geworden und lediglich 18 Prozent haben Hierarchien abgebaut. Damit die Digitalisierung ihr volles Potenzial entfalten kann, müssen Unternehmen auch eine neue Art der Zusammenarbeit zulassen, um ihre Prozesse konsequent auf Wertschöpfung und Operational Excellence auszurichten. Ziel ist immer ein harmonisches und in sich perfekt aufeinander abgestimmtes Gesamtsystem.“

Quelle und weitere Informationen: www.staufen-inova.ch

get_footer();