Neue Lifestyles erhöhen Vorsorgelücken

Nicht berufstätig, digitale Nomaden, Freelancing oder Selbständigkeit: Immer mehr Arbeitsformen und Lebensstile poppen in der Schweiz auf. Die Vorsorge ganz individuell auf die aktuelle Lebensituation zu planen ist für viele mühselig. Insbesondere junge Menschen verdrängen dies oft. Die Goupe Mutuel bringt für diese Zielgruppe eine modulare Vorsorgelösung auf den Markt.

Jung, stylisch und flexibel arbeitend: Um Vorsorgelücken zu vermeiden, braucht es individuelle Sparlösungen. (Bild: Pixabay.com)

Es ist allgemein bekannt, dass für Schweizerinnen und Schweizer die Vorsorgeleistungen der 1. und 2. Säule nicht ausreichen werden, um den Lebensstandard im Rentenalter zu halten. Da hilft die 3. Säule für garantiertes Sparen oder mit Investitionen in Anlagefonds. Doch diese lassen sich nicht beliebig an die aktuelle Lebenssituation anpassen. Fakt ist jedoch, dass wir unser Leben immer weniger bis zum Rentenanlter im gleichen Stil führen. Mit einer modularen Vorsorgelösung verspricht nun die Groupe Mutuel, einfach und flexibel den individuellen Lebensabend zu planen und Vorsorgelücken abzufedern.

Um ihre Kunden beim Sparen optimal zu begleiten, hat die Groupe Mutuel deshalb ein neues Produkt erarbeitet, mit dem diese ihre Anlagepläne unkompliziert an die Entwicklung der eigenen Renditeziele anpassen können. So ist bei Vertragsabschluss einer 3. Säule nichts in Stein gemeisselt. Wenn z. B. junge Berufstätige ihren Versicherungsvertrag mit garantiertem Sparen begonnen haben, können sie je nach beruflicher Entwicklung später durchaus ein höheres Risiko eingehen und in eine Lösung mit höheren Renditeaussichten investieren. Versicherte haben so die freie Kontrolle über die Verteilung ihrer Prämien. Auch können diese zusätzliche Risiko-Deckungen für die eigene Situation nach Mass wählen. Z. B. Ein Todesfallkapital, eine Rente oder die Prämienbefreiung bei Erwerbsunfähigkeit. Zusätzliche Einzahlungen, Prämienzahlungen für höchstens drei Jahre aussetzen und in den letzten Vertragsjahren das in Fondsanteile investierte Kapital in ein garantiertes Sparguthaben umwandeln, führt die Groupe Mutuel als weitere Vorteile auf, die für eine grosse Flexibilität und Sicherheit stehen.

Weitere Informationen: Groupe Mutuel

Woran strategische Kommunikation scheitert

Nur die Hälfte der Unternehmen arbeitet in ihrer Kommunikation mit einer klar definierten und festgelegten Strategie. Bei der Umsetzung hapert es am häufigsten an personellen Ressourcen, fehlendem Budget oder zu strengen Abteilungsgrenzen. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle PR-Trendmonitor von news aktuell und Faktenkontor.

Strategische Kommunikation: Nur die Hälfte der Unternehmen arbeitet in ihrer Kommunikation mit einer klar definierten Strategie. Zumeist hapert es an personellen Ressourcen, fehlendem Budget oder an Abteilungsgrenzen. (Bild: obs/news aktuell (Schweiz) AG)

Im Februar 2022 wurde im Auftrag von Faktenkontor und news aktuell unter 255 Kommunikationsprofis aus Unternehmen, Organisationen und PR-Agenturen in Deutschland und der Schweiz durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass viele Unternehmen für ihre Kommunikationsarbeit keine feste und übergeordnete Strategie verankert haben: Genau 50 Prozent setzen aktuell auf definierte Vorgaben und Massnahmen, 45 Prozent hingegen nicht. Letzteres liegt laut den Befragten PR-Profis vor allem daran, dass keine Ressourcen für die Erstellung einer Strategie zur Verfügung stehen (42 Prozent) oder dass eine Kommunikationsstrategie schlichtweg nicht gebraucht wird (35 Prozent). Für gänzlich unnötig erachten allerdings nur 3 Prozent der Befragten dieses Vorgehen. Immerhin 6 Prozent erarbeiten aktuell strategische Massnahmen.

Strategische Kommunikation: Es scheitert an personellen Ressourcen und Budget

Liegt eine Kommunikationsstrategie vor, dann hakt es bei der Umsetzung vor allem aufgrund eines Mangels an personellen Ressourcen (54 Prozent) oder an Budget (35 Prozent). Auch Grenzen zwischen Abteilungen erschweren PR-Profis eine ganzheitliche Umsetzung (30 Prozent). Für knapp ein Viertel der Befragten wurzeln die Probleme dagegen etwas tiefer: 24 Prozent geben an, dass sich die festgelegten Ziele und Massnahmen gar nicht messen lassen. Etwa jeder sechste PR-Schaffende sieht auch die Verzettelung bei Massnahmen als grosse Herausforderung (16 Prozent). Strukturell scheint es hingegen weniger Probleme zu geben: Nur 12 Prozent beklagen fehlendes Controlling beziehungsweise zu unklare Zuständigkeiten.

Ziele der Kommunikationsstrategie: Vertrauen und Reputation

Ganz eindeutig sind hingegen die Ziele und Vorstellungen, die Unternehmen an eine übergeordnete Kommunikationsstrategie knüpfen: An oberster Stelle steht die Absicht, Vertrauen zu schaffen und Reputation aufzubauen (67 Prozent). Nicht viel weniger wichtig ist die Stärkung der Bekanntheit der Marke, eines Produkts oder einer Dienstleistung (59 Prozent). Mit einigem Abstand folgt für die Befragten der Vorsatz, die Bekanntheit des Unternehmens zu steigern (34 Prozent). Konkrete wirtschaftliche Ziele landen erst auf dem vierten Platz: Für 32 Prozent ist die Unterstützung des Vertriebs mit Blick auf die Absatzsteigerung ein wichtiger Zweck.

Die Ergebnisse auf einen Blick

Gibt es in Ihrem Unternehmen eine übergeordnete, konkret verschriftlichte Kommunikationsstrategie?

  • Ja 50%
  • Nein 45%
  • Weiss nicht 4%

Gründe für fehlende Kommunikationsstrategie

  • Bisher noch nicht die Ressourcen, um diese zu erstellen 42%
  • Wird nicht gebraucht 35%
  • Kein Wissen, wie das Thema angegangen werden soll 10%
  • Wir arbeiten dran 6%
  • Wird flexibel gehandhabt / angepasst 3%
  • Wird für unnötig gehalten / nicht angestossen 3%

Hürden bei der Umsetzung

  • Fehlende personelle Ressourcen 54%
  • Fehlendes Budget 35%
  • Abteilungsgrenzen verhindern ganzheitliche Umsetzung 30%
  • Definition von nicht messbaren Zielen und Massnahmen 24%
  • Verzettelung bei den Massnahmen 16%
  • Fehlendes Controlling 12%
  • Keine klaren Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten 12%
  • Interne Zielgruppen nicht berücksichtigt 11%
  • Kommunikationsstrategie nicht klar ans Team vermittelt 9%
  • Fehlende Unterstützung des Managements 9%
  • Ziele, Zielgruppen und Botschaften unklar formuliert 8%
  • Inhalte werden nicht kanalgerecht aufgesetzt 6%
  • Keine konkreten Massnahmen abgeleitet 5%
  • Themenentwicklung geht an Zielgruppen vorbei 4%

Die 5 wichtigsten Ziele der Kommunikationsstrategie

  • Vertrauen schaffen und Reputation aufbauen 67%
  • Bekanntheit der Marke /Produkte / Dienstleistungen erhöhen 59%
  • Bekanntheit des Unternehmens erhöhen 34%
  • Vertrieb unterstützen und Absatz erhöhen 32%
  • Kunden binden 23%

Quelle: PR-Trendmonitor von news aktuell und Faktenkontor

Kyburz Switzerland ist Gewinner des Prix SVC Wirtschaftsraum Zürich 2022

Kyburz Switzerland AG aus Freienstein ist die Siegerin des Prix SVC Wirtschaftsraum Zürich 2022. Die international tätige Herstellerin von Elektrofahrzeugen durfte die Auszeichnung am 20. September 2022 im Kongresshaus Zürich entgegennehmen. Auf den Plätzen 2 und 3 landeten die G. Bopp & Co. AG und die Planzer Transport AG.

Martin Kyburz, Geschäftsführer und Inhaber von Kyburz Switzerland freut sich über den Gewinn des Prix SVC Wirtschaftsraums Zürich. SVC-Präsident Andreas Gerber applaudiert. (Bild: Thomas Berner)

Kyburz Switzerland aus Freienstein ist seit mehr als 30 Jahren internationaler Leader für hochwertige Mobilitäts- und Transportlösungen. Was im Gründungsjahr 1991 mit der Konstruktion von Solarmobilen begann, hat sich inzwischen zur Produktion von qualitativ hochstehenden Elektrofahrzeuge für Zustell- und Industriebetriebe entwickelt. Die hauseigene Telematik-Lösung minimiert die administrativen Abläufe und verbessert die Wirtschaftlichkeit grosser Flotten. Nicht mehr wegzudenken aus unserem Strassenbild sind beispielsweise die gelben 3-Rad Elektromobile der Schweizerischen Post. Auch Zustelldienste in Australien, Finnland oder Island setzen inzwischen auf die Fahrzeuge von Kyburz. Ebenfalls ist das Kyburz Recyclingverfahren für Lithium-Ion Batterien das wohl effizienteste weltweit: Nach Angaben von Geschäftsführer und Inhaber Martin Kyburz können 91 Prozent der in einer Batterie verbauten Wertstoffe zurückgewonnen werden. Das Nachhaltigkeitskonzept der Kyburz-Fahrzeuge ist beeindruckend: Nach acht Betriebsjahren werden die Zustellfahrzeuge zurückgezogen, komplett überholt und können dann quasi neuwertig wieder in Verkehr gesetzt werden.

Martin Kyburz: „Hey Team, das ist Euer Preis“

Daniel Läubli, Jurypräsident des Prix SVC Wirtschaftsraum Zürich und Senior Partner von McKinsey & Company Zürich würdigte den Gewinner des ersten Preises in seiner Laudatio. Die Wachstumsgeschichte, die das Unternehmen national und international hingelegt hat, sei beeindruckend – sie waren der Zeit schon seit ihrer Gründung voraus. «Der Sieg ist vor allem eine Auszeichnung dafür, dass das Team der Kyburz Switzerland aus leidenschaftlichen und erfahrenen Tüftlerinnen und Tüftlern besteht – immer auf der Suche nach der Lösung des nächsten grossen Problems.» Aktuell widmen sie sich nichts Geringerem als der Herstellung von neuen Batterien aus dem wiedergewonnenen Rohmaterial des Recyclingverfahrens.

In seiner Dankesrede stellte Martin Kyburz sein Team in den Mittelpunkt: „Hey Team, das ist Euer Preis“, rief er den anwesenden Kolleginnen und Kollegen zu. Er sieht den Gewinn der Trophäe als Lohn für die täglich eingesetzte Leidenschaft, innovativ zu sein und Arbeitsplätze zu schaffen.

Neben Kyburz Switzerland vier weitere Unternehmen geehrt

Platz zwei ging an die G. Bopp & Co. AG aus Zürich, die seit Jahrzehnten eine der weltweit führenden Herstellerinnen von Metallgeweben für anspruchsvolle und vielfältige Anwendungen ist. Ging es bei der Gründung des Unternehmens 1881 noch darum, qualitativ hochwertige, stabile und zuverlässige Siebe und Gitter herzustellen, so sind die Gewebe heute oft wichtige Bauteile in hochkomplexen Prozessen in der Industrie oder in der Forschung und Entwicklung. Mit Stolz verwies David Rolny, Mitglied des Verwaltungsrats des Unternehmens, darauf, dass auch die NASA zu den Kunden gehört und Produkte von G. Bopp & Co. in den Apollo-Missionen auf dem Mond zum Einsatz kamen.

Gespanntes Warten auf die Rangverkündigung (v.l.n.r.): Guy Petignat (Falu AG), David Rolny (G. Bopp & Co. AG), Martin Kyburz (Kyburz Switzerland AG), Nils Planzer (Planzer Transport AG) und Marco Hirsbrunner (South Pole). (Bild: Thomas Berner)

Platz drei belegte die Planzer Transport AG, die seit 1966 eine Aktiengesellschaft in Familienbesitz ist. Ganz nach dem Motto «Alles aus einer Hand» profitiert die Kundschaft von diversen Dienstleistungen und Gesamtlösungen rund um die Logistik – von Lagerlogistik über Stückguttransporte bis zum Paketservice. Ein besonderer Schwerpunkt wird auf das Thema Nachhaltigkeit gesetzt. So legen über 60% der Sendungen den Grossteil der Transportstrecke umweltfreundlich mit der Bahn zurück. Die weiteren Preisträger des Abends sind die Falu AG aus Rüti, der führende Hersteller von Anlagen zur Produktion und Verpackung von Wattestäbchen und Wattepads sowie South Pole aus Zürich, Projektentwicklerin von nahezu 1’000 Klimaschutzprojekten und eine führende Anbieterin von Klimaschutzlösungen.

Juryprozess, Grussbotschaft der Regierung und Wirtschaftspanel

Der Swiss Venture Club (SVC) zeichnet mit dem Prix SVC Wirtschaftsraum Zürich erfolgreiche Klein- und Mittelunternehmen (KMU) der Region aus. In einem mehrstufigen Verfahren hatte die 20-köpfige Expertenjury im Vorfeld die fünf Finalisten-Unternehmen nominiert und während einer Juryreise besucht. Nach klar definierten Kriterien wurde aus allen nominierten Unternehmen die Siegerfirma erkoren.

Der feierliche und spannende Anlass, den Nik Hartmann erneut mit Witz und Sachverstand moderierte, fand mit rund 1400 Teilnehmenden im Kongresshaus Zürich statt. Frau Regierungsrätin Carmen Walker Späh überbrachte die Grussbotschaft und betonte, dass die innovativen Entwicklungen der KMU das Rückgrat der Zürcher Wirtschaft darstellen würden. Es sei deshalb von elementarer Bedeutung, beim Thema Innovation führend zu sein. Dies schaffe Arbeitsplätze und Wohlstand. Im Wirtschaftspanel zum Thema «Krise, Krieg und Klimawandel – Die Schweizer Wirtschaft kann nichts erschüttern? Oder?» gaben Daniela Bosshardt-Hengartner, Unternehmensberaterin und Verwaltungsrätin, Anita Buchli, Director ZHAW entrepreneurship, Andreas Gerber, SVC Präsident und Leiter Firmenkunden, Credit Suisse (Schweiz) AG sowie Valentin Vogt, Präsident Schweizerischer Arbeitgeberverband Einblicke in aktuelle Herausforderungen und Lösungsansätze der Schweizer Wirtschaft.

Einen grossen Erfolg verzeichnete ebenfalls die am Nachmittag durchgeführte Podiumsdiskussion mit Ancillo Canepa (Präsident FC Zürich) und Marinko Jurendic (Sportchef FC Zürich) über Strategien, Emotionen und Herzblut bei der Führung des FCZ durch die Höhen und Tiefen des sportlichen Erfolgs.

Quelle und weitere Informationen: www.svc.swiss

„Brillante Idioten“ im Betrieb?

Jeder kennt sie, Kollegen oder Vorgesetzte, die fachlich spitze, doch menschlich unausstehlich sind. Sie können jedes Betriebsklima vergiften – insbesondere, wenn sie von ihren Chefs volle Rückendeckung haben.

Können für toxische Verhältnisse sorgen, aber auf sie verzichten kann und will man nicht immer: „Brillante Idioten“, die fachlich top, menschlich aber „Nieten“ sind. (Symbolbild; Pixabay.com)

Immer wieder begegnet man in Unternehmen Mitarbeitenden, die zwar fachlich Spitze sind, jedoch im alltäglichen Miteinander die einfachsten Umgangsregeln missachten. Im Englischen existiert für solche Personen der Begriff „Brilliant Jerk“. Er bedeutet frei übersetzt „Brillanter Idiot“. Solche Arbeitnehmer kann es in Unternehmen in allen Bereichen und auf allen Hierarchiestufen geben. Sie verfügen in der Regel über ein weit überdurchschnittliches bzw. im jeweiligen Kontext seltenes und wichtiges Wissen und Können. Deshalb sind sie beruflich meist überaus erfolgreich und tragen massgeblich zum Geschäftserfolg bei. Zugleich neigen sie jedoch dazu, sich zu überschätzen und sich aufgrund ihrer Fähigkeiten für etwas Besseres zu halten. Von ihren Kollegen werden diese toxischen Egos geschätzt und gefürchtet. Und nicht selten fühlen sie sich ihnen hilflos ausgeliefert, weshalb sie irgendwann die Reissleine ziehen und kündigen. Denn „Brillante Idioten“, also die Jerks, sind meist auch gute Schauspieler und gewiefte Manipulatoren. Sie beherrschen das gezielte Herabsetzen von Kollegen und Inszenieren der eigenen Leistung bravourös.

„Brillante Idioten“ erhalten oft zu lange Rückendeckung

Weil sie zudem fachlich oder organisatorisch oft wirklich Spitze sind, fällt es den Jerks meist leicht, ihre Vorgesetzten für sich einzunehmen. Deshalb werden Mitarbeitende, die sich über ihr Verhalten beschweren, von ihnen oft nicht ernst genommen. Denn die Kritik ernst zu nehmen und darauf angemessen zu reagieren, würde voraussetzen, dass der Chef sein Bild von dem Jerk hinterfragt und sich eingesteht: Dieses war, wenn nicht falsch, so doch eindimensional.

Das tun viele Entscheider nicht. Sie sehen, solange ein Jerk ihre Erwartungen (über-)erfüllt, meist keinen Grund einzugreifen. Dieses Zögern kann fatale Folgen haben. Die schlechte Arbeitsatmosphäre kann zum Beispiel dazu führen, dass

  • eigentlich gute Mitarbeiter innerlich kündigen und nur noch Dienst nach Vorschrift machen,
  • Probleme nicht mehr offen benannt werden, weil jeder befürchtet „Dann stehe ich am Pranger“,
  • Unternehmen sich in eine Sackgasse manövrieren, weil niemand sich mehr traut, Bedenken gegen die von dem Brillant Jerk vorgeschlagenen Problemlösungen zu artikulieren und die Geschäftsleitung ihm blind vertraut, oder
  • Stammkunden abwandern, weil sie sich nicht mehr wertgeschätzt fühlen und mit der Leistung des Unternehmens zunehmend unzufrieden sind.

„Jerks“ sind nur zu sich selbst loyal

Brillante Idiotenhaben nicht einfach einen „schlechten Charakter“. Psychologen würden ihnen meist eine narzisstische oder gar psychopathische Persönlichkeitsstörung attestieren. Vorgesetzte denken oft, solche Mitarbeitende seien besonders fleissig und loyal. Dies ist ein Trugschluss, denn das primäre Anliegen der Jerks ist es,

  • ihr übersteigertes Bedürfnis nach Anerkennung zu befriedigen und
  • immer wieder die Wertschätzung zu spüren, die ihnen und ihrer Arbeit nach eigener Auffassung gebührt.

Deshalb lassen sie ihren Wissens- oder Erfahrungsvorsprung in der Kommunikation nicht nur ihre Kollegen, sondern auch Vorgesetzten spüren. Und weil diese Exzellenz in gewissen Bereichen meist real existiert, wird ihnen die gewünschte Anerkennung auch gewährt – insbesondere, wenn die Jerks als systemrelevant erachtet werden.

Chefs befinden sich beim Umgang mit solchen Persönlichkeiten oft in einem Dilemma: Auf der einen Seite sind diese Mitarbeitenden häufig zum Beispiel für die Unternehmensentwicklung oder zum Aufrechterhalten des laufenden Betriebs enorm wichtig. Also müssen sie bei Laune gehalten werden – gerade in Zeiten, in denen gute Fachkräfte und Manager rar sind. Auf der anderen Seite werden heute zumindest die Kernleistungen der Unternehmen meist in einer funktions- und oft auch bereichsübergreifenden Teamarbeit erbracht. Damit diese funktioniert, müssen sich alle Mitarbeitenden an gewisse Verhaltensregeln halten. Hierzu zählen auch ein sachlicher Umgang mit Problemen und ein wertschätzender Umgang miteinander.

Macht und Einfluss der „Jerks“ reduzieren

Im Betriebsalltag fällt es insbesondere Klein- und Mittelunternehmen oft schwer, sich von einem „Brilliant Jerk“ zu trennen. Zum Beispiel, weil er die einzige Person ist, die sich mit gewissen technischen Verfahren auskennt. Oder weil er über ein Spezialwissen im kaufmännischen Bereich verfügt. Oder weil der Geschäftsführer weiß: Selbst wenn ich einen passenden Ersatz finde, muss dieser erst eingearbeitet werden. Und wer macht das?

Wer in einer solchen Zwickmühle steckt, hat meist keine andere Möglichkeit, als dem „Brilliant Jerk“ regelmäßig das gewünschte positive Feedback zu geben, um sein Bedürfnis nach Anerkennung zu befriedigen. Zugleich sollte man ihn aber soweit möglich isolieren, damit sein toxisches Verhalten nicht zum Problem für andere wird. Zum Beispiel, indem man ihm recht spezielle, aber relevante Aufgaben überträgt, die wenig Kooperation erfordern. Doch Vorsicht! Achten Sie darauf, dass sich beim Jerk hierdurch nicht noch mehr erfolgsrelevantes informelles (Spezial-)Wissen anhäuft, sodass die Abhängigkeit von ihm weiter steigt.

Einzelgespräche und Coachings verbessern das Betriebsklima zuweilen kurzfristig, doch sie lösen das Grundproblem nicht. Deshalb sollten Sie solche Mitarbeitende keinesfalls als Belohnung für gute Leistungen in (höhere) Führungspositionen befördern – selbst wenn sie damit drohen, das Unternehmen zu verlassen. Suchen Sie vielmehr nach alternativen Möglichkeiten, um das Ego des „Jerk“ zu befriedigen – zum Beispiel ihm ein größeres Büro gönnen. Oder ihn zum Berater der Geschäftsleitung in Sachen „…“ ernennen und ihm eine entsprechende Visitenkarte drucken.

Zugleich sollten Sie aber darauf hinarbeiten, Ihre Abhängigkeit bzw. die Ihres Unternehmens von dem „Brilliant Jerk“ aufzulösen. Zum Beispiel, indem Sie andere Mitarbeitende durch entsprechende Schulungen an das betreffende Aufgaben-/Themenfeld heranführen. Oder indem Sie gewisse Aufgaben schlicht anders als bisher lösen. Und wenn trotz aller „Präventionsmaßnahmen“ eine Eskalation des Konflikts droht und deshalb zeitnah eine Trennung von dem Mitarbeitenden nötig ist? Dann sollten Sie darüber nachdenken, ob ein externer Dienstleister vorübergehend die bei einer Trennung entstehende Wissens- oder Kompetenzlücke schließen kann – selbst wenn dies kurzfristig Mehrkosten verursacht.

Zum Autor:
Joachim Simon aus Braunschweig ist als Führungskräftetrainer und Vortragsredner auf das Thema (Self-)Leadership spezialisiert (www.joachimsimon.info). Er ist Autor des im Haufe-Verlag erschienenen Buchs „Selbstverantwortung im Unternehmen“ und Co-Founder der (Self-)Leadership-Coaching-App Mindshine.

Integrierte B2B-Kommunikation: Digitaler, individueller, authentischer

Kommunikation ist vielschichtiger und komplexer geworden: immer mehr Kanäle, anspruchsvollere Kunden, eine immense Informationsflut, digitale Tools und nicht zuletzt ein unsicheres Wirtschaftsklima. Es gilt, die eigene Marke authentisch und konsistent zu präsentieren und Interessenten bei Ihrer Kaufentscheidung individuell zu begleiten.

Integrierte B2B-Kommunikation ist vor dem Hintergrund der wachsenden Informationsflut und dem gleichzeitig unsicheren Wirtschaftsklima ein Gebot der Stunde. (Illustration: Pixabay.com)

Die folgenden vier Impulse für eine integrierte B2B-Kommunikation zeigen, worauf es ankommt, wenn man die eigene Marke digitaler, individueller und authentischer präsentieren möchte:                    

1. Impuls: Unternehmenskommunikation, PR und Marketing werden eins

Mittlerweile ist der Grundsatz „Content first“ unumstritten. Um diese Content-Marketing-Maxime umzusetzen, braucht es einen integrierten Ansatz. Dies ist allein dadurch bedingt, dass es immer mehr Möglichkeiten gibt, mit der Zielgruppe in Kontakt zu treten. Kunden und Interessenten sind über die komplette Customer Journey hinweg mit konsistenten Botschaften zu begleiten. Hierfür braucht es ein Umdenken in der Kommunikation: Es gilt, ehemalige Grenzen zwischen einzelnen Abteilungen zu überwinden und kommunikativ an einem Strang zu ziehen. Daher ist es ratsam, im Unternehmen eine zentrale Stelle für die externe Kommunikation zu etablieren oder sich von einer Kommunikationsagentur unterstützen zu lassen.

2. Impuls: Die Kundenreise verläuft immer individueller

Weil die Customer Journey fast immer online beginnt, verläuft sie aufgrund der Vielfalt an Kanälen und Touchpoints höchstindividuell. Um Kunden und Interessenten tatsächlich zu erreichen, bedarf es maßgeschneiderter Inhalte, die entlang der einzelnen Kontaktpunkte bereitstehen. Dabei bedeutet „maßgeschneidert“ gleich zweierlei: Zum einen positionieren sich Unternehmen als verlässlicher Partner, der die Bedürfnisse von Kunden und Interessenten kennt und die passende Lösung präsentiert. Zum anderen sind Firmen gefordert, jeden einzelnen Interessenten möglichst individuell zu begleiten, denn keine Kundenreise verläuft wie die andere.

3. Impuls: Authentische Kommunikation stärkt die Marke

Gerade der Generation Z (zwischen 1997 und 2010 Geborene) ist es zu verdanken, dass Werte wie moralische, soziale und ökologische Verantwortung in die Geschäftswelt einziehen. Wie Kunden eine Marke bewerten, hängt eng mit der Authentizität und dem Handeln einer Firma zusammen. Die Studie „Truth about Gen Z“ der McCann Worldgroup (Quelle: https://truthaboutgenz.mccannworldgroup.com/p/1) zeigt, dass 57 Prozent der Befragten mehr für Produkte eines Unternehmens zahlen würden, das ihre Werte teilt. Dabei belegen soziales Engagement, Diversität und Umweltschutz die vordersten Plätze. Auch B2B-Unternehmen sind gut beraten, sich über ihren Purpose klar zu werden und diesen authentisch zu kommunizieren.

4. Impuls: Kommunikationscoaching für größere Expertise

Die Kommunikations- und Marketingbranche ist immer schnelllebiger. Marketer sind gefordert, stets auf dem Laufenden zu bleiben. Sich über rechtliche Aspekte (DSGVO, Cookies), neue Formate und Kanälen oder digitale Tools umfassend zu informieren, ist aus Zeitgründen oft nicht möglich. Externe Sparringspartner wie Agenturen können wichtige Impulse geben. Dabei profitieren beide Seiten, wenn ein wertschätzender Austausch auf Augenhöhe stattfindet und wenn ein Unternehmen seine Agenturen nicht nur als verlängerte Werkbank betrachtet. Agenturen müssen bereit sein, ihr Wissen zu teilen und sich auf die individuellen Herausforderungen des jeweiligen Kunden einzustellen.

Fazit: Sei digitaler, individueller und authentischer!

Die aktuellen Entwicklungen in der B2B-Kommunikation sind stark durch Content Marketing und einen Wertewandel getrieben: Um mit den eigenen Produkten und Services im Wettbewerb zu bestehen, ist eine Haltung gefragt, die von sozialer Verantwortung, nachhaltigem Handeln und Diversität geprägt ist. Diesen Purpose gilt es, authentisch zu kommunizieren. Die integrierte B2B-Kommunikation ist nicht nur vielschichtig und komplex, sie eröffnet auch so viele Möglichkeiten wie nie zuvor. Die Maxime kann darum nur lauten: Sei digitaler, individueller und authentischer.

Autorin:
Dr. Venera D’Elia ist Leiterin Business Development und Senior Consultant bei Möller Horcher Kommunikation (www.moeller-horcher.de) in Offenbach. Die Agentur fokussiert sich auf die vertriebsunterstützende Kommunikation und unterhält sehr gute Kontakte zu Fach- und Branchenmedien. Von ihr stammt auch dieser Artikel, den wir an dieser Stelle bereits veröffentlicht haben.

Weiterbildung zum E-Commerce Spezialist: Neue Karrierechance

E-Commerce immer wird immer mehr zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Gleichzeitig fehlt es an entsprechenden Experten. Die frisch lancierte Weiterbildung E-Commerce Spezialist auf Stufe eidg. Berufsprüfung fördert Karrieren im Schweizer Onlinehandel – auch für Quereinsteiger.

Eine E-Commerce Spezialistin (oder ein E-Commerce Spezialist) baut Onlineshops oder digitale Plattformen für den Verkauf von Produkten und Dienstleistungen auf. (Bild: Unsplash.com)

Im europäischen Onlinehandel lag die Schweiz im Jahr 2021 an sechster Stelle, vor Deutschland, Belgien und Frankreich. Das zeigt eine vom Bundesamt für Statistik publizierte Rangliste. Laut dem Portal Statista tätigten im Jahr 2021 über 58 % der Weltbevölkerung einmal pro Woche einen Onlinekauf. Bei den Deutschen waren dies erst 42 %. Die Schweiz galt bis vor kurzem als Nachzügler im E-Commerce. Inzwischen holt sie auf. Im Jahr 2021 wuchs hier der Onlinehandel um knapp 10 %. Davon profitiert zunehmend auch der inländische E-Commerce. Während die Schweizerinnen und Schweizer zwischen 2010 und 2018 immer mehr Waren online aus dem Ausland bestellten, sinkt bzw. stagniert dieser Anteil seit 2019. 2021 setzte der Schweizer E-Commerce insgesamt CHF 14,4 Mrd. um.

Mehr E-Commerce im Grosshandel

Auch im B2B wird E-Commerce immer wichtiger. Das bestätigt Ueli Stursberg, erster Sekretär von Handel Schweiz und Leiter Bildung: «Innovationen im E-Commerce betreffen zunehmend den Handel zwischen den Unternehmen wie zum Beispiel im Grosshandel. Hier rechnen wir mit einem stärkeren Wachstum. Denn die Generation, die nun in den Firmen Einsitz nimmt und Entscheidungen trifft, ist als Consumer an den Onlinehandel gewöhnt. Ähnliche Standards verlangt sie von den Lieferanten. Deshalb sind versierte Fachkräfte sehr gefragt.»

Erster eidg. Abschluss als E-Commerce Spezialist

In vergangenen Jahren haben Mitarbeitende im Schweizer E-Commerce ihr Wissen oft on the job erweitern müssen. Neu hat die Branche eine Weiterbildung auf Stufe eidgenössische Berufsprüfung lanciert. Die Kandidaten und Kandidatinnen weisen eine Grundbildung im Detailhandel, im Kaufmännischen oder als Mediamatikerin bzw. Mediamatiker vor und verfügen über mindestens zwei Jahre Berufspraxis. Weitere Grundbildungen werden akzeptiert. Ab Herbst 2022 können die ersten Weiterbildungen zum E-Commerce Spezialisten, zur E-Commerce Spezialistin besucht werden, begonnen wird in der Deutschschweiz. Es sind sieben Modulprüfungen zu absolvieren. Mit ersten Abschlüssen wird 2024 gerechnet. Das neue eidgenössische Diplom vereinfacht die Rekrutierung bzw. die Karriere im Wachstumsmarkt E-Commerce. Zur Trägerschaft gehören die ODA Bildung Detailhandel Schweiz, Handelsverband.swiss, der Verband der E-Commerce-Firmen, und der Dachverband Handel Schweiz. E-Commerce Spezialistinnen und Spezialisten bauen Onlineshops oder digitale Plattformen zum Verkauf von Dienstleistungen oder Produkten auf. Ausserdem betreiben sie diese und entwickeln sie weiter.

Quelle: Handel Schweiz

Dekarbonisierung des Energiesystems bis 2050 könnte Billionen von Dollar sparen

Der Übergang zu einem dekarbonisierten Energiesystem bis etwa 2050 wird der Welt voraussichtlich mindestens 12 Billionen Dollar einsparen, verglichen mit der Beibehaltung des derzeitigen Niveaus der Nutzung fossiler Brennstoffe. Dies zeigt eine kürzlich veröffentlichte Studie von Forschern der Universität Oxford.

Die Energiekrise ist eine Chance für eine rasche Dekarbonisierung. Damit liessen sich weltweit Billionen von Dollars einsparen, wie eine neue Studie nachweist. (Bild: Pixabay.com)

Eine neue Studie von Forschern der Universität Oxford zeigt ein gigantisches Sparpotenzial, das mit der Dekarbonisierung des Energiesystems bis 2050 erreicht werden könnte. Die Forscher sprechen von einem Win-Win-Win-Szenario, bei dem ein schneller Übergang zu sauberer Energie zu niedrigeren Energiesystemkosten führt als ein System mit fossilen Brennstoffen. Gleichzeitig könnte mehr Energie für die Weltwirtschaft bereitgestellt und der Zugang zu Energie für mehr Menschen auf der ganzen Welt erweitert werden. Indem Solar- und Windenergie, Batterien, Elektrofahrzeuge und saubere Brennstoffe wie grüner Wasserstoff (aus erneuerbarem Strom) verstärkt eingesetzt würden, könnten weltweit 55 Prozent mehr Energiedienstleistungen zur Verfügung gestellt werden. Gemäss den Forschern ist dieses Szenario realistisch.

Lange zu zögerliche Haltung von Unternehmen und Regierungen

Der Studien-Hauptautor Dr. Rupert Way, Postdoktorand an der Smith School of Enterprise and the Environment in Oxford, sagt: „Frühere Modelle, die hohe Kosten für den Übergang zu kohlenstofffreier Energie vorhersagten, haben Unternehmen von Investitionen abgehalten. Auch Regierungen haben deshalb keine politische Massnahmen ergriffen, die die Energiewende beschleunigen und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringern. Doch die Kosten für saubere Energie sind in den letzten zehn Jahren stark gesunken, und zwar viel schneller als in den Modellen erwartet.“ Die neuesten Untersuchungen zeigten, dass die Kosten für die wichtigsten grünen Technologien weiter sinken werden. „Je schneller wir vorankommen, desto mehr werden wir sparen. Die Beschleunigung des Übergangs zu erneuerbaren Energien ist jetzt die beste Lösung, nicht nur für den Planeten, sondern auch für die Energiekosten“, so Rupert Way.

Dekarbonisierung: Alles andere als kostspielig

Die Forscher analysierten Tausende von Umstellungskostenszenarien, die von großen Energiemodellen erstellt wurden. Dahinter stehen Daten zu 45 Jahren Solarenergiekosten, 37 Jahren Windenergiekosten und 25 Jahren für Batteriespeicher. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass die tatsächlichen Kosten für Solarenergie doppelt so schnell sanken wie die ehrgeizigsten Prognosen in diesen Modellen, was zeigt, dass frühere Modelle in den letzten 20 Jahren die zukünftigen Kosten der wichtigsten sauberen Energietechnologien im Vergleich zur Realität stark überschätzt haben. „Es herrscht der weit verbreitete Irrglaube, dass der Umstieg auf saubere, grüne Energie schmerzhaft und kostspielig sein und für uns alle Opfer bedeuten wird – aber das ist einfach falsch“, sagt Professor Doyne Farmer, der das Team leitet, das die Studie am Institute for New Economic Thinking an der Oxford Martin School durchgeführt hat. Denn in vielen Situationen seien erneuerbare Energien bereits günstiger als fossile Brennstoffe, und diese Tendenz werde weiter anhalten. „Wenn wir den Übergang beschleunigen, werden sie noch schneller günstiger werden. Wenn wir die fossilen Brennstoffe bis 2050 vollständig durch saubere Energie ersetzen, werden wir Billionen von Dollars sparen“, so Professor Farmer.

Weitere Preissenkungen bei Batterien und Wasserstoff zu erwarten

Die Studie zeigt ferner, dass die Kosten für wichtige Speichertechnologien wie Batterien und Wasserstoff-Elektrolyse wahrscheinlich ebenfalls drastisch sinken werden. Gleichzeitig sind die Kosten für die Kernenergie in den letzten fünf Jahrzehnten ständig gestiegen, so dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass sie mit den sinkenden Kosten für erneuerbare Energien und Speicher wettbewerbsfähig sein wird. Professor Farmer fügt hinzu: „Die Welt steht vor einer gleichzeitigen Inflationskrise, einer nationalen Sicherheitskrise und einer Klimakrise, die alle durch unsere Abhängigkeit von teuren, unsicheren und umweltschädlichen fossilen Brennstoffen mit schwankenden Preisen verursacht werden. Diese Studie zeigt, dass ehrgeizige politische Massnahmen, die den Übergang zu einer sauberen Energiezukunft so schnell wie möglich drastisch beschleunigen, nicht nur aus Klimagründen dringend erforderlich sind, sondern der Welt auch Billionen an künftigen Energiekosten ersparen können und uns eine sauberere, kostengünstigere und energiesichere Zukunft bescheren.“

Mit Dekarbonisierung der Energiekrise begegnen

Seit dem Einmarsch Russlands in der Ukraine sind die Kosten für fossile Energie in die Höhe geschnellt und haben weltweit zu einer Inflation geführt. Diese Studie, die vor der aktuellen Krise durchgeführt wurde, berücksichtigt solche Schwankungen anhand von Preisdaten für fossile Brennstoffe aus über einem Jahrhundert. Die aktuelle Energiekrise unterstreiche – wie es heisst – die Ergebnisse der Studie und zeige die Risiken auf, die entstehen, wenn man sich weiterhin auf teure, unsichere fossile Brennstoffe verlässt. Die Studie weist auch darauf hin, dass die Reaktion auf die Krise darin bestehen sollte, die Dekarbonisierung so schnell wie möglich zu beschleunigen, da dies sowohl für die Wirtschaft als auch für den Planeten von Vorteil sein wird.

Quelle: Techexplore.com

Cyborgs, Smartphones und New Work Bullshit am Ostschweizer Personaltag

Wie gestalten Menschen die Zukunft der Arbeit? Wie sehen neue Arbeitswelten nach der Corona-Pandemie aus? Diesen Grundsatzfragen gingen vier Referenten am 18. Ostschweizer Personaltag in St.Gallen nach. New Work funktioniert nur dank Digitalisierung.

Kein „New Work Bullshit“, sondern Realität: Sarah Genner hielt am Ostschweizer Personaltag fest, dass uns das Smartphone zu Cyborgs mache. (Bild: Ostschweizer Personaltag)

Die Corona-Pandemie hat die Arbeitswelten innert kurzer Zeit auf den Kopf gestellt. Was früher undenkbar war, ist heute selbstverständlich. Ein Teil der Arbeitnehmenden bleibt zuhause, das Homeoffice erhielt eine völlig neue Dimension. Wie nachhaltig ist der rasant angestossene Wandel? Und was davon muss man als New Work Bullshit abtun? 230 Teilnehmende erhielten am Ostschweizer Personaltag vom 15. September 2022 Gedankenanstösse zu diesen Fragen. Der Ostschweizer Personaltag ist eine der bedeutendsten Personalfachtagungen in der Ostschweiz. Ziel ist es, Personalfachleute, HR-Spezialisten und Personalverantwortliche sowie Führungskräfte von KMU zusammen zu bringen und aktuelle Fragen zu thematisieren.

HR in die Geschäftsführung

Stefan Camenzind, Partner und CEO der Evolution Design in Zürich, ging den Veränderungen des Arbeitsumfelds als Folge der Pandemie nach. Das Homeoffice hat sich gemäss seinen Untersuchungen gut etabliert, der Einzelne als auch das Team profitieren davon. «Jedoch leidet der Teamspirit darunter», so Camenzind. Aus seiner Sicht ist es wichtig, dass Human Resources in der Geschäftsführung vertreten ist. Die Zürcher Medienwissenschafterin, Dozentin und Autorin Sarah Genner sagte: «Das Smartphone macht uns zu Cyborgs. Es funktioniert fast wie ein neues Sinnesorgan». Trotz «digitalem Sand» braucht es genügend Zeit für das normale Leben in einer Zeit, in welcher die Technologie nahe an den Menschen herangerückt ist.

Elke Thamm, Global Head of Personel Development beim Technologieunternehmen Bühler zeigte auf, dass sie als Unternehmen vom Virus nicht nur überrascht wurden, sich in der Umsetzung auf neue Arbeitsformen gleich auch selbst überrascht hätten. Der zwischenmenschliche Austausch dürfe trotz digitalem Fortschritt nicht vernachlässigt werden.

Viel „New Work Bullshit“

Pointierte Botschaften zur neuen Arbeitswelt lieferte auch Carlos Frischmuth, Managing Director der internationalen Personalberatung Hays. Der Autor des Buches «New Work Bullshit» ist der Überzeugung, dass Transformation bei der richtigen Einstellung und Neugier voraussehbar und keine Überraschung ist. Dabei zerpflückte er nicht wenige Auswüchse, welche der Hype um New Work mit sich bringt: Etwa sei der Wunsch, selbständiger arbeiten zu wollen, längst nicht bei allen Arbeitnehmenden vorhanden. Und auch agile Methoden seien so neu nicht: Vielfach handle es einfach um eine „Agilisierung“ des guten alten Wasserfall-Modells, so Frischmuth. Was heute aber immer mehr zählt, seien Führung, Kultur und Kommunikation. Und vor allem letzteres betrachtet er als eine Schlüsselaufgabe.

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Börsenkotierte Schweizer Firmen stehen finanziell solide da

Die börsenkotierten Schweizer Firmen stehen finanziell noch solider da als vor einem Jahr. Das zeigt die aktuelle Finanzierungs- und Treasurystudie 2022 der Hochschule Luzern. Trotz der anhaltenden Corona-Pandemie im Jahr 2021 konnten die Firmen ihre Ertragskraft weiter steigern und die relative Verschuldung senken. Die gute Finanzlage zeigt sich auch an den wieder gestiegenen Ausschüttungen und Aktienrückkaufprogrammen sowie an den verzeichneten Börsengängen.

Börsenkotierte Schweizer Firmen verfügen über eine erneut verbesserte Finanzlage. (Bild: Pixabay.com)

Das Institut für Finanzdienstleistungen der Hochschule Luzern hat die aktuelle Finanzierungs- und Treasurystudie für das Jahr 2022 veröffentlicht. Darin wird untersucht, wie börsenkotierte Schweizer Firmen finanziert sind und welche Handlungsoptionen zur Verfügung stehen. Für die Analyse werden jeweils Daten der SMI- und SPI-Unternehmen ausgewertet.

Börsenkotierte Schweizer Firmen stehen im internationalen Vergleich gut da

Die Ergebnisse der diesjährigen Studie zeigen: Ausschüttungen aller SPI-Unternehmen, bestehend aus Dividendenzahlungen, Ausschüttungen aus Kapitaleinlagen und Nennwertreduktionen, summierten sich für das Geschäftsjahr 2021 auf 50.4 Milliarden Franken. Mit einer Ausschüttungsrendite des Swiss Performance Index «SPI» von 2.41 Prozent hat die relative Dividenden- und Kapitalrückzahlungsrendite jedoch einen neuen Tiefstand erreicht. Dieser Tiefststand resultiert – trotz hoher Dividenden – aufgrund der Ende 2021 im Vergleich zum Vorjahr rund 20 Prozent höheren Aktienkurse. Aktienrückkäufe machten einen Anteil von 24 Prozent der gesamten Ausschüttungen und Aktienrückkäufe aus und beliefen sich auf 16.1 Milliarden Franken. Der Median der Marktrendite (Gewinn pro Aktie/Aktienkurs) der SMI-Titel belief sich im Jahr 2021 auf 5.1 Prozent, was aufgrund von Rekordgewinnen gewisser Titel rund ein Prozentpunkt mehr ist als im Vorjahr.

«Die Summe von Ausschüttungen und Aktienrückkäufen nahm im Jahr 2021 wieder zu», bilanziert Manuel Bauer, Mitherausgeber der Studie und Dozent an der Hochschule Luzern. Mit sechs Börsengängen (Volumen 2.2 Milliarden Franken) und einem identifizierten Kapitalerhöhungsvolumen schon kotierter Unternehmen von 2.3 Milliarden Franken war auch der Schweizer Eigenkapitalmarkt wieder sehr aktiv. Und im Jahr 2021 ist die Verschuldung – relativ betrachtet – sogar zurückgegangen. Die Daten lassen darauf schliessen, dass kotierte Schweizer Unternehmen eine solide Finanzsituation aufweisen und der Kapitalmarkt das gesunde Wachstum unterstützt. «Es ist kein Zufall, dass Schweizer Unternehmen auch in einem internationalen Vergleich in den letzten Jahren performancemässig gut dastehen», so Bauer.

Höheres verzinsliches Fremdkapital, tiefere relative Verschuldung

Die 167 untersuchten Nicht-Finanzunternehmen weisen per Ende des Jahres 2021 folgende Kapitalstruktur der kumulierten Bilanzsumme von 871 Milliarden Franken auf: 43.9 Prozent Eigenkapital und 56.1 Prozent Fremdkapital. Die Zinssituation im Jahr 2021 widerspiegelte sich wiederum in einer Zunahme der kurz- und langfristigen verzinslichen Verbindlichkeiten der Unternehmen. So nahmen die verzinslichen Verbindlichkeiten in den Jahren 2012 bis 2021 um 45.8 Prozent auf total 245 Milliarden Franken zu, was einer Zunahme von 77 Milliarden Franken entspricht. Gegenüber dem Vorjahr 2020 bedeutet dies ein weiterer Anstieg um neun Prozent. «In der Studie zeigte sich einmal mehr die Bedeutung der Finanzierung mit Anleihen, welche drei Viertel des am Markt ausstehenden verzinslichen Fremdkapitals ausmachen», erläutert Thomas Birrer, Mitherausgeber der Studie und Professor für Corporate Finance an der Hochschule Luzern. Die drei grössten Nicht-Finanzunternehmen Nestlé, Roche und Novartis emittierten zusammen 65 Prozent des gesamten Volumens, was deren wesentliche Bedeutung im Schweizer Kapitalmarkt für Nicht-Banken aufzeige, so der Finanz-Experte. Mit der Zunahme an verzinslichem Fremdkapital nahm auch die Nettoverschuldung seit dem Jahr 2012 um 30.2 Prozent zu. Jedoch sank der Median des Nettoverschuldungsgrads (NetDebt/EBITDA) von 0.49x im Jahr 2012 auf 0.38x im Jahr 2021. Im Vorjahr belief sich dieser noch auf 0.68x.

Green Bonds und Sustainability-Linked Bonds auf dem Vormarsch

Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekte (ESG) spielen eine immer grössere Rolle bei den Entscheidungen von Unternehmen. Dies trifft auch in Bezug auf finanzielle Entscheidungen zu. Insofern erstaunt es kaum, dass sich im Jahr 2021 das global emittierte Volumen von Green-Bonds auf 605 Milliarden US-Dollar mehr als verdoppelt hat. In der Schweiz wurden ebenfalls fleissig Green-Bonds emittiert. Im Rahmen von 16 Transaktionen wurde Fremdkapital im Umfang von 2.8 Milliarden Franken aufgenommen. Wie in der letztjährigen Studie prognostiziert, hielt der Wachstumstrend auch im Jahr 2021 an und dies dürfte auch für die kommenden Jahre gelten. «Insofern wird es interessant sein zu beobachten, welcher Anteil in Zukunft grün finanziert wird», meint Thomas Birrer.

Working Capital Management

Im Rahmen der diesjährigen Studie hat das HSLU-Forschungsteam erstmals auch das Working Capital Management der kotierten Schweizer Unternehmen im Zeitraum von 2012-2021 untersucht. Die Kunden der untersuchten Unternehmen haben ihre Rechnungen im Jahr 2021 im Vergleich zum Jahr 2012 6 Tage früher bezahlt. Gleichzeitig haben sie ihre Lieferantenrechnungen in diesem Zeitraum im Durchschnitt 7 Tage später bezahlt. Durch die frühere Einnahme der Kundenzahlungen und der späteren Zahlung der Lieferantenrechnungen haben diese Unternehmen im entsprechenden Zeitraum unter sonst gleichen Bedingungen etwa 17 Mrd. an flüssigen Mitteln eingespart. Im ersten Coronajahr 2020 wurden im Vergleich zum Vorjahr keine wesentlichen Veränderungen im Zahlungsverhalten der Unternehmen festgestellt.

Quelle: Hochschule Luzern

Leere QR-Rechnungen: Das kann teuer werden

Eine weitverbreitete Praxis war bisher, dass Rechnungssteller neutrale Einzahlungsscheine bei den Banken bezogen, die zwar ihre eigene Adresse und Kontonummer enthielten, aber keine Angaben zur zahlungspflichtigen Person. Diese Angaben sowie den Rechnungsbetrag haben sie dann später am eigenen Drucker selber ergänzt. Dieses Vorgehen ist mit der QR-Rechnung nicht mehr möglich, weil der Swiss QR Code nicht verändert werden kann. Es ist daher wichtig, dass Rechnungssteller von Beginn weg komplette QR-Rechnungen erzeugen.

Werden nicht gerne gesehen: Leere QR-Rechnungen mit fehlenden Angaben zum Zahlungspflichtigen und zum Rechnungsbetrag. (Bild: QR Modul)

Die QR-Rechnung, genauer gesagt der Beleg, der QR-Zahlteil heisst, besteht aus dem Swiss QR Code und einem Sichtteil, der die Rechnungsangaben als Klartext zeigt. Diese beiden Elemente müssen übereinstimmen, wenn er bei der zahlungspflichtigen Person ankommt. Das bedeutet, dass neutrale Belege, in denen die Adresse des Zahlungspflichtigen und der Rechnungsbetrag fehlen, durch den Rechnungssteller nicht selber nachbedruckt werden können. In diesem Fall wird der Aufwand an den Zahlungspflichtigen abgeschoben. Bei Zahlungen über die digitalen Kanäle, wie e- oder Mobile-Banking, ist dies in der Regel kein Problem, weil seine Adressdaten nach dem Login in die Bankapplikation automatisch angereichert werden.

Leere QR-Rechnungen bedeuten kostspieligen Zusatzaufwand

Etwas anders verhält es sich beim Bezahlen über die klassischen Kanäle, insbesondere am Postschalter. Bevor der Zahlungspflichtige eine solche QR-Rechnung am Postschalter bezahlen kann, müssen er seine Adresse und den Rechnungsbetrag handschriftlich ergänzen. Was bei 1-2 Rechnungen pro Monat noch nicht nach viel Aufwand tönt, wird schnell einmal mühsam, wenn er 10-20 Rechnungen im Monat bezahlt. In diesem Fall sollte er die Rechnungssteller auffordern, ihm einen komplett ausgefüllten QR-Zahlteil zu senden.

Komplette QR-Zahlteile sind auch im Interesse des Rechnungsstellers

Unvollständig ausgefüllte QR-Zahlteile sind nicht nur für Zahlungspflichtige ein Ärgernis, sondern auch nachteilig für den Rechnungssteller selber. Die Post verlangt für die manuelle Nacherfassung von Adresse und Betrag eine Gebühr von CHF 0.84 pro Zahlung – zusätzlich zu den üblichen Schaltereinzahlungsgebühren. Bei 100 Rechnungen im Monat ergibt dies Mehrkosten von CHF 84 pro Monat oder von über CHF 1’000 im Jahr. Diese Ausgaben sind völlig unnötig und die CHF 9 pro Monat, die für die Nutzung von QR Modul anfallen, ein Klacks dagegen.

Die bequemste Variante: pdf-Rechnungen per E-Mail

Für Zahlungspflichtige, die gerne die digitalen Kanäle nutzen, wäre ein medienbruchfreier Prozess ohnehin am effizientesten. In diesem Fall würden sie QR-Rechnungen im pdf-Format via E-Mail empfangen. Viele Banken in der Schweiz bieten bereits heute die Option, solche pdf-Rechnungen in die eBanking-Applikation hochzuladen oder mittels Drag & Drop hinein zu ziehen, wo der Swiss QR Code dann automatisch ausgelesen wird. Danach prüft der Zahlungspflichtige nur noch die Zahlungsdaten und gibt die Zahlung frei, wenn alles ok ist. Dieser Prozess ist sogar noch schneller und einfacher als die Bezahlung einer eBill, weil er die Rechnungsdetails in der pdf-Rechnung anschauen kann und sich hierfür nicht zuerst auf einer Dritt-Webseite einloggen muss. Ausserdem können die Rechnung ganz fix auf dem eigenen Gerät archiviert oder das E-Mailsystem als Archiv genutzt werden. QR Modul bietet die Option, QR-Rechnungen direkt aus der Applikation heraus per E-Mail zu verschicken. Damit sind nicht nur die Zahlungspflichtigen optimal bedient, sondern auch die Rechnungssteller, die so ihren Aufwand für die Rechnungs-stellung minimieren.

Quelle: www.qrmodul.ch

44 Startups bei der vierten Staffel von „Die Höhle der Löwen Schweiz“

44 Start-ups pitchen in sieben Folgen der vierten Staffel von "Die Höhle der Löwen Schweiz" ihre Businessideen bei bekannten Investment-Profis und hoffen auf einen Deal. Die Show startet am 4. Oktober 2022 auf dem TV-Sender 3+.

Die Investoren bei „Die Höhle der Löwen Schweiz“ (v.l.n.r.): Jürg Schwarzenbach, Lukas Speiser, Anja Graf, Tobias Reichmuth, Bettina Hein, Patrick Mollet und Roland Brack. (Bild: ©CH Media)

Bereits in 35 Ländern, darunter auch die Schweiz, wird die Sendung „Die Höhle der Löwen“ ausgestrahlt. In den USA läuft das Format unter dem Titel «Shark Tank» seit 2009 und hat seit der Erstausstrahlung mehrere tausend neue Arbeitsplätze ermöglicht. Pro Episode treten mehrere Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer mit ihren innovativen Geschäftsideen und Unternehmenskonzepten vor die Investorinnen und Investoren und werben um deren Investment.

In der Schweizer Ausgabe der Sendung wagen sich in der kommenden Staffel ebenfalls insgesamt 44 Startups in die Höhle der Löwen, von der Lifestyle- über die Finanz- bis hin zur Mobilitätsbranche. Beispielsweise das vierköpfige Gründerteam des Zürcher Start-ups refluence, das aufgrund der steigenden Nachfrage nach Influencer-Marketing einen Vermittlungsservice für Influencerinnen, Influencer und Unternehmen anbietet. Oder das Zuger Jungunternehmen Splint Invest, das eine Applikation entwickelte, die es mit einem Klick ermöglicht, unkompliziert in alternative Anlagen, unter anderem Aktien für Luxusuhren, seltenem Whisky oder Edelwein, zu investieren. Ein Gründerduo aus Zürich erschuf Unterarmprothesen unter dem Namen mac4u Explorer, die Menschen mit körperlicher Behinderung Sport und weitere Freizeitaktivitäten ermöglichen. Auch das Zürcher Start-up Dancing Queens hofft auf ein Investment. Sie bieten modulare Tanzschuhe an, mit denen man schmerzfrei ganze Nächte lang durchtanzen kann. RIBE Moto aus Zürich betreibt eine Vermietungsplattform für Motorräder, die unter anderem den administrativen Aufwand für Nutzerinnen und Nutzer verringert.

Wem von diesen Startups gelingt es, den vergangenen Staffel-Rekord zu knacken und wer geht leer aus? Dies entscheiden nicht zuletzt die Investoren, die sog. „Löwen“. Diese sind wie in der letzten Staffel die Business-Apartment-Pionierin Anja Graf, die Tech-Unternehmerin Bettina Hein, der Onlinehandel-Experte und Gründer von brack.ch Roland Brack, der Nachhaltigkeitsunternehmer Tobias Reichmuth, der Amorana-Mitgründer und CEO Lukas Speiser, der Investmentfirma-Inhaber Jürg Schwarzenbach von Marcaro und der Start-up-Coach und Mitinhaber von Great Place to Work Patrick Mollet.

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Besonders gefragt: Arbeitnehmende mit Qualifikationen im Bereich Nachhaltigkeit

Trotz geopolitischer und wirtschaftlicher Risiken beurteilen Schweizer Arbeitgeberinnen die Nettobeschäftigungsaussichten für das vierte Quartal 2022 positiv. Dies zeigt der aktuelle ManpowerGroup Employment Outlook Survey. Er weist auch darauf hin, welche «ESG-Qualifikationen» beim Recruiting eine Rolle spielen.

Auf dem Arbeitsmarkt derzeit besonders gefragt sind qualifizierte Personen im Bereich Nachhaltigkeit. (Bild: Pixabay.com)

Der aktuelle ManpowerGroup Employment Outlook Survey zeigt: Trotz globaler wie auch regionaler Risiken sind die Schweizer Arbeitgeberinnen optimistisch. Für Q4 2022 liegen die Beschäftigungsaussichten bei 21%, weltweit wird mit einem Nettobeschäftigungsausblick von 30% gerechnet. «Berücksichtigt man, dass die Umfrage unter dem Eindruck von gestiegenen geopolitischen und wirtschaftlichen Risiken, dem Krieg in der Ukraine oder den Nachwirkungen der Pandemie stattfand, sind die Beschäftigungsaussichten nach wie vor als positiv zu bewerten. Bemerkenswert ist, dass beim Bereich Nachhaltigkeit bzw. ESG Unternehmen soziale Aspekte wie Gesundheit, Diversity oder gesellschaftliches Engagement an erster Stelle nennen. Dies ist ein Indikator dafür, dass sich das Bewusstsein durchgesetzt hat, dass man für die Mitarbeitergewinnung und -bindung nachhaltig ins Humankapital investieren muss sowie die Bedürfnisse bezüglich beispielsweise Flexibilität abholen muss», fasst Jan Jacob, Country Manager ManpowerGroup Schweiz, den Schweizer Arbeitsmarkt zusammen.

Für den Bereich Nachhaltigkeit qualifizierte Personen gefragt

Viele Unternehmen verfügen über ein Nachhaltigkeits- bzw. ESG-Programm. Die Schwerpunkte werden jedoch unterschiedlich gesetzt und entsprechend sind unterschiedliche Qualifikationen gesucht. In den nächsten 12 Monaten planen 37% der befragten Unternehmen Mitarbeitende einzustellen, die Verbesserungen bei Umweltbeeinflussungen unterstützen können. 34% suchen Fachpersonen, die die Governance weiterentwickeln und 33% Talente, die soziale Aspekte wie Sicherheit, Gesundheit, Diversity oder gesellschaftliches Engagement vorantreiben können. Eingeführt werden/wurden ESG-Programme gemäss den befragten Unternehmen vor allem zur Kostenreduktion, um Vorschriften einzuhalten oder um Reputation aufzubauen. Des Weiteren wurden Werte, externe Erwartungen, aber auch der Nutzen für die Mitarbeitergewinnung und -bindung als wichtige Gründe für die Umsetzung von nachhaltigen Strategien genannt.

Grafik: Manpower Group

Um ihre Nachhaltigkeitsstrategie umzusetzen, setzen 80% der befragten Unternehmen auf interne Lösungen (Mehrfachnennungen möglich). Mitarbeitende sollen weiter qualifiziert und geschult (43%), zusätzliche Mitarbeitende eingestellt (39%) und bestehenden Funktionen zusätzliche ESG-Verantwortlichkeiten (37%) zugeordnet werden. 29% der Unternehmen setzen auf externe Beratende, um nachhaltiger zu werden. Nur 8% der Befragten sagten aus, dass im Unternehmen alle notwendigen Qualifikationen vorhanden sind. «Gesucht sind vor allem Mitarbeitende mit Knowhow in den Bereichen Umwelt, Gesundheit und Sicherheit. Zu den Top 10 Nennungen für die spezifischen Qualifikationen gehören u.a. Recycling und Abfallmanagement, Ökosystem- und Biodiversitätsmanagement, Personalplanung oder Cybersicherheit. Dies zeigt, wie vielseitig Unternehmen das Thema Nachhaltigkeit angehen», hebt Jan Jacob hervor.

Die Beschäftigungsaussichten bleiben optimistisch

Die in diesem Jahr positiven Einstellungsabsichten der Schweizer Arbeitgeberinnen bleiben im vierten Quartal 2022 bestehen. 36% der Unternehmen planen Personal einzustellen, 16% sehen Entlassungen vor. Der resultierende, bereinigte Nettobeschäftigungsausblick* von 21% reiht sich in die überdurchschnittlichen Aussichten in diesem Jahr ein. Im Vergleich zum vierten Quartal 2021 (8%) verbessern sich die Beschäftigungsaussichten um 14 Prozentpunkte. Alle sieben Schweizer Regionen melden für das vierte Quartal 2022 positive Beschäftigungsaussichten. Damit setzt sich der optimistische Trend in diesem Jahr fort, wobei gegenüber dem dritten Quartal 2022 in 5 von 7 Regionen abnehmende Nettobeschäftigungsaussichten prognostiziert werden.

Primärer und sekundärer Sektor boomen

Mit Ausnahme des Sektors «Bankwesen, Finanzen, Versicherungen und Immobilien» sind die Beschäftigungsaussichten für das vierte Quartal 2022 wie auch gegenüber Q4 2021 in allen Wirtschaftszweigen positiv. Gegenüber Q3 2022 melden jedoch 6 von 11 Sektoren einen Beschäftigungsrückgang. Von der positiven Entwicklung profitieren vor allem Mitarbeitende in der «Primärproduktion» (Nettobeschäftigungsausblick: +21 Prozentpunkte gegenüber Q3 2022, +33 Prozentpunkte gegenüber Q4 2021). Aussergewöhnlich sind die Beschäftigungsaussichten auch für das Segment «Produktion, Verarbeitung». Hier wird mit einem Nettobeschäftigungsausblick von 34% gerechnet. Dies entspricht einer Zunahme von 20 Prozentpunkten gegenüber Q4 2021. Ein möglicher Grund für die Zunahmen der Beschäftigungsaussichten in diesen beiden Segmenten könnte eine vorausschauende Planung der Arbeitgeber sein, um besser auf Versorgungsengpässe reagieren zu können. Vor allem die Energiebranche boomt. Fachkräfte im Bereich der Photovoltaik sind besonders gesucht, was das Resultat dieses Sektors unterstreicht.
Der Rückgang der Neueinstellungen (-8% Nettobeschäftigungsausblick Q4 2022, -37 Prozentpunkte gegenüber Q3 2022) im Sektor «Bankwesen, Finanzen, Versicherungen und Immobilien» dürfte auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zurückzuführen sein.

Quelle: Manpower Group

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