„Rethinking Business“ am Forum ö 2022

Am 26. Oktober 2022 lud öbu, der Verband für nachhaltiges Wirtschaften, zum traditionellen Forum ö. Der diesjährige Anlass stand unter dem Motto «Rethinking Business». Und in der Tat boten die Inputs der Referierenden und Bestreiterinnen und Bestreiter der Breakout-Sessions viel Stoff zum Nachdenken.

Olmar Albers (rechts), Geschäftsführer von öbu, im Gespräch mit den Keynote-Speakern Nele Kreyssig und Robert Szilinski. Die beiden zeigten, wie „Rethinking Business“ auch bei der Unternehmenskultur beginnt. (Bild: Thomas Berner)

Beispielhaft dafür, wie nachhaltiges Wirtschaften aussieht, stand das Impuls-Referat von Martin Kyburz. Sein Unternehmen stellt Elektrofahrzeuge her, die u.a. von immer mehr Post-Zustelldiensten, darunter auch der Schweizer Post, genutzt werden. Während die Elektromobilität derzeit einen echten Boom erlebt, scheint ein damit einhergehendes Problem nach wie vor ungelöst zu sein: Was passiert mit den ausgedienten Batterien und Akkus? Klar existieren diverse Recycling-Ansätze, die aber in aller Regel auf Shreddern und thermischer Entsorgung ohne Stoff-Rückgewinnung hinauslaufen. Ein gemeinsam mit der Empa entwickeltes Verfahren kommt nun bei Kyburz zum Einsatz, mit dem 90 Prozent der in einem Akku verarbeiteten Materialien wieder zurückgewonnen werden können. Kyburz ist damit nominiert für den Green Business Award. Auch mit Planted war ein weiteres nominiertes Unternehmen vor Ort und zeigte konkret, wie im Nahrungsmittelbereich Umdenken und Transformation praktisch aussieht.

Energiemangellage: Die Losung heisst «smart energy»

Das Forum ö 2022 ging noch mit vielen anderen Themen an den Start. Eines davon war die aktuelle Energiemangellage. Mit welchen Szenarien zu rechnen sind, erklärten drei Experten der Elektrizitätswerke Zürich ewz. Konkrete Aussagen darüber, ob es zu einem Worst Case mit Stromabschaltungen kommen könnte, sind derzeit nicht einfach. Zu unsicher sind die Aussichten, wie hart der Winter wirklich wird und ob die für den Schweizer Strombedarf so wichtigen französischen Kernkraftwerke ab Januar 2023 wirklich wieder ans Netz gehen können oder nicht. In der Diskussion wurde aber auch klar, dass man die jetzige Krise als Chance nutzen sollte, den Verbrauch an elektrischer Energie zu drosseln und nicht nur über alternative Stromquellen – etwa den Ausbau von Solarkraftwerken in Berggebieten, der vom Parlament unter Aushebelung vieler ökologischer Grundsätze nun durchgewinkt werden soll – zu diskutieren. Zudem muss der Weg über eine Dezentralisierung von Energiesystemen führen; «smart energy» heisst dafür die Losung.

Rethinking Business in Sachen Innovation

Oder auch das Thema Innovation durch Kollaboration stand im Fokus. Postfinance etwa erläuterte in einer weiteren Breakout-Session, wie sie dieses Thema angehen, besonders hinsichtlich Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele. Denn um diese zu erreichen, gehe es nicht ohne Innovation, wie Anne-Käthi Leuenberger, Leiterin des Bereichs Corporate Responsibility erläuterte. Als Beispiele nannte sie etwa die Swiss Climate Challenge, mit der Postfinance in Kooperation mit Swisscom via App den Einfluss des persönlichen Mobilitätsverhaltens auf den Klimawandel transparenter machen will. Als «Lohn» winkt ein sog. «Green Coin», einen grünen, digitalen Schweizer Franken, der nur für nachhaltige Produkte und Dienstleistungen verwendet werden kann. Oder ein anderes Beispiel: mit «Velto» wird eine nachhaltige digitale Vorsorgelösung lanciert. Auch da ist mit Globalance ein Kooperationspartner im Spiel. Eingehend vorgestellt wurde auch «Crowda», eine Plattform explizit für KMU, die dort Kollaborationspartner für die gemeinsame Umsetzung der UNO-Nachhaltigkeitsziele finden können. Dieses Projekt steckt noch in den Kinderschuhen, könnte aber gerade für jene Unternehmen interessant werden, die zwar an nachhaltigem Wirtschaften interessiert sind, die für eine Operationalisierung notwendigen Personal- und Wissens-Ressourcen aber selbst nicht aufbringen können.

Von Firmenkultur und einer «Erde für alle»

Weitere Keynotes gab es dann noch von Nele Kreyssig und Robert Szilinski von esentri AG. Sie vermittelten einen Einblick in ihre Unternehmenskultur, die konsequent die Menschen ins Zentrum stellt und auf Selbstorganisation setzt. Dass dies etwa im Einführungsprozess für einen betriebseigenen Müsli-Automaten auch für eher «spezielle» Auswüchse sorgen kann, wurde ebenso erläutert wie aber auch die daraus gezogenen Lehren: Ideen sind nie der Engpass, es ist die Art, wie man den Menschen den für sie notwendigen Raum schaffen kann. «Das Zeitalter der Effizienz ist vorbei, es beginnt nun das Zeitalter der Resilienz», so Kreyssig und Szilinski.

Till Kellerhoff vom Club of Rome während seines Referats. (Bild: Thomas Berner)

Vom Club of Rome, der 1972 erstmals auf die Endlichkeit der Ressourcen aufmerksam gemacht hat, stammt Till Kellerhoff, der in seinem Referat die «Earth4All»-Studie vorstellte. Zunächst fasste er anhand von statistischen Daten eindrücklich zusammen, was passiert, wenn die Menschheit im gleichen Stil wie bis heute fortfahren würde. Das Insektensterben als insgesamt sechstes Massenaussterben der Erdgeschichte ist da nur ein Teil des Szenarios. Viel Sprengkraft liegt auch in den zunehmenden sozialen Ungleichheiten und Ungleichgewichte. Der Weg muss deshalb über fünf Kehrtwenden gehen:

  1. Neue Wirtschaftsstrukturen für einkommensschwache Länder zur Bekämpfung der Armut.
  2. Beseitigung der Einkommens-Ungleichheit, etwa durch höhere Steuerprogression oder eine stärkere Besteuerung von Vermögen.
  3. Empowerment von Frauen zwecks Überwindung des Machtgefälles zwischen den Geschlechtern.
  4. Gesunde Ernährung für alle ohne Ausweitung der landwirtschaftlichen Anbauflächen und Bekämpfung von Food Waste.
  5. Transformation von Energiesystemen, um die Treibhausgas-Emissionen alle zehn Jahre zu halbieren.

Die Anwesenden dürften sich einig gewesen sein: Das sind die wohl richtigen Ziele. Die Frage ist nur, ob die Zeit noch reicht, um sie zu erreichen. Für «Rethinking Business» ist es aber noch nicht zu spät. Zu wünschen ist auch, dass das Wissen in Unternehmen um die 17 UNO-Nachhaltigkeitsziele zunimmt und sich nicht nur auf jene Kreise beschränkt, die sich an Tagungen wie dem Forum ö bewegen.

Weitere Informationen: www.oebu.ch

Energiekrise in Europa führt zu Kosten- und Nachfragekrise

Laut dem aktuellen Index of Global Trade Health von Tradeshift sind die Handelsaktivitäten in den Bereichen Einzelhandel, Fertigung sowie Transport und Logistik im dritten Quartal stark zurückgegangen. Das Transaktionsvolumen zwischen Käufern und Lieferanten hat sich weltweit im dritten Quartal in Folge verlangsamt.

Es herrscht Nachfragekrise: Handelsaktivitäten im Euro-Raum sind rückläufig. (Grafik: Tradeshift)

Der Index of Global Trade Health analysiert anonymisierte Transaktionsdaten, die über die Plattform von Tradeshift fliessen. Als Transaktionsvolumen bzw. Lieferkettenaktivitäten definiert Tradeshift alle Handelsaktivitäten und Forderungen aus Lieferantenzahlungen. Der Index gibt einen zeitnahen Überblick darüber, wie sich externe Ereignisse auf den Business-to-Business-Handel auswirken. Zusätzliche Umfragen und Kundeninterviews ergänzen den Report. Der aktuelle Index ist verfügbar auf der Tradeshift Website.

Nachfragekrise drückt durch

Die globale Lieferkettenaktivität sank nun im dritten Quartal um weitere 5 Punkte im Vergleich zur Basislinie. Vor allem die Auftragseingänge gingen stark zurück, da die inflationsbedingten Kosten und die globale Unsicherheit zunehmen. Das weltweite Auftragsvolumen fiel im dritten Quartal um weitere 7 Punkte unter das erwartete Niveau, nachdem es bereits im Vorquartal um 6 Punkte sank.

Fertigung und T&L-Sektor geben stark nach

Das verarbeitende Gewerbe lag im dritten Quartal 11 Punkte unter dem erwarteten Wert. Die Aktivität der Einzelhandelslieferanten lag 9 Punkte unter der Basislinie, was das langsamste Wachstum seit 18 Monaten darstellt. Die nachlassende Nachfrage in diesen Sektoren führt auch zu einer geringeren Nachfrage im Transport- und Logistiksektor. Die Aktivität in diesem Sektor blieb im dritten Quartal um 8 Punkte hinter den Erwartungen zurück und ist damit das zweite Quartal in Folge mit rückläufigem Wachstum.

„Die gute Nachricht ist, dass sich die Engpässe in der Lieferkette auflösen und die Transportkosten sinken“, sagt Christian Lanng, CEO von Tradeshift. „Die schlechte Nachricht ist, dass dies größtenteils eine Folge der nachlassenden Nachfrage ist. Dieser Trend scheint sich nun zu beschleunigen. Das ist besonders hart für kleinere Lieferanten, die den Druck in die eine Richtung einfach gegen eine ebenso tückische Art von Druck in die andere Richtung eingetauscht haben. Wenn Lieferanten in finanzielle Schwierigkeiten geraten und aufgeben, könnten sich die Probleme, mit denen Lieferketten während der Pandemie zu kämpfen hatten, wiederholen.“

Europa im Epizentrum der Nachfragekrise

Dem Index von Tradeshift zufolge befindet sich Europa im Epizentrum des jüngsten Abschwungs. Die Aktivität der Lieferketten im Euro-Raum ist im dritten Quartal um weitere 6 Punkte gesunken. Die durch den Einmarsch Russlands in die Ukraine ausgelöste Energiekrise hat die Verbraucherausgaben zunichte gemacht und die Lieferketten unter erheblichen Kostendruck gesetzt. Im Vereinigten Königreich, das mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert ist, ging die Handelstätigkeit im dritten Quartal um weitere 5 Punkte zurück.

Angesichts des nahenden Winters könnte schon der geringste Anstieg der Energienachfrage irgendwo auf der Welt dazu führen, dass ganze Sektoren der verarbeitenden Industrie in Europa komplett stillgelegt werden müssen. Die in die Höhe schießenden Energiepreise führen auch zu einer Krise der Lebenshaltungskosten auf dem gesamten Kontinent. Verbraucher schränken ihre Ausgaben erheblich ein. Eine weitere Verschlechterung des Handels scheint wahrscheinlich, wenn auch noch nicht ganz unvermeidlich.

USA und China nicht so stark betroffen

In den USA zeichnet sich jedoch ein anderes Bild ab. Die Dynamik verlangsamt sich zwar, aber viel sanfter als in anderen Teilen der Welt. Das gesamte Transaktionsvolumen lag im dritten Quartal nur 2 Punkte unter dem erwarteten Niveau. In China wuchs die lokale Lieferkettenaktivität im dritten Quartal ebenfalls mit einer relativ gesunden Rate, nur 1 Punkt unter dem erwarteten Bereich. Allerdings ist das Aktivitätsniveau in den chinesischen Lieferketten seit Anfang des Jahres sehr unregelmäßig, und das wird sich wahrscheinlich nicht ändern, solange die Abschottungspolitik in Kraft bleibt.

„Die Lieferketten in den USA scheinen sich stabilisiert zu haben,“ so Lanng. „Solange die Verbraucher weiterhin Geld ausgeben, könnten sie sogar von den niedrigeren Betriebskosten profitieren. Europa hat einen viel schwierigeren Weg vor sich. Die Energiekrise ist darauf zurückzuführen, dass es nicht gelungen ist, das Gleichgewicht zwischen Zugang, Nachhaltigkeit und Versorgungssicherheit zu wahren. Wenn Unternehmen die Widerstandsfähigkeit ihrer Lieferketten unter die Lupe nehmen, sollte die Wahrung dieses Gleichgewichts im Vordergrund stehen.“

Mobilität erneut hoch im Kurs bei den «Löwen»

Die vierte Folge der vierten Staffel von «Die Höhle der Löwen Schweiz» brachte eines der bisher höchsten Investments eines einzelnen «Löwen». Aber auch sonst gab es wieder einige viel versprechende Geschäftsideen, die auf das Wohlwollen der Investoren stiessen.

Mobilität – dieses Mal mit Motorrädern – stand wiederum hoch im Kurs in der Höhle der Löwen: Kris Fiocchi, Kevin Bieler und Tsering Selang holten ein Investment von 550’000 Franken ab. (Bild: Filip Stropek / CH Media)

Sechs Jungunternehmen buhlten in der Sendung vom 25. Oktober 2022 um die Gunst der Investorinnen und Investoren in der «Höhle der Löwen Schweiz». Hier wieder eine kurze Zusammenfassung der aktuellen Folge der Gründershow, die wieder einmal ein grosses Investment rund um das Thema „Mobilität“ brachte.

Viel Marketing-Sprech zu Beginn

Den Anfang machten Quirin Hasler, Jonas Holzer, Felix Greiner, Nicola Dutoit aus Zürich. Selbstbewusst präsentierten sie ihre Plattform «refluenced» für Brands und Influencer. Die Idee dahinter: Auf der Online-Plattform beschreibt ein Start-up sein Produkt. Interessierte Influencerinnen und Influencer bewerben sich beim Start-up, das dann passende Personen auswählt, die für sie Storys und Beiträge machen. Als «Schulbeispiel» diente das Jungunternehmen «Knecker», das sich ebenfalls schon in der Höhle der Löwen präsentieren durfte. Insgesamt sollen bereits 30 Brands und 300 sog. «Brand Lovers» auf der Plattform vertreten sein. Damit es rasch mehr werden können, nannten die vier Jungunternehmer/-innen einen Kapitalbedarf von 200’000 Franken und waren bereit, dafür 5 Prozent Firmenanteile abzutreten. Bei den online-affinen Löwinnen und Löwen stiess das Konzept auf Interesse. Lukas Speiser sah sofort den Nutzen dieser Plattform, war aber noch nicht bereit, zu investieren. Für Patrick Mollet ein Dorn im Auge war die hohe Firmenbewertung bei gerade mal 5000 Franken Umsatz im ersten Betriebsjahr. «Macht erst mal richtig Umsatz», so seine klare Botschaft. Nichtsdestotrotz machten Roland Brack und Anja Graf je ein Angebot: 200’000 Franken bot er gegen 10 Prozent, Anja Graf 200’000 Franken gegen 7 Prozent Firmenanteile. Sie war es denn auch, die den Deal an Land zog.

Den Nerv vieler Eltern getroffen

«OiOiOi Baby» ist ein Mietservice für Baby- und Kinderkleider, mit dem Anna Mucha und Belén Bolliger aus Schlieren die fünf Löwinnen und Löwen für ein Investment überzeugen wollten. 250’000 Franken gegen 5 Prozent Firmenanteile lautete ihr Kapitalbedarf. Und so funktioniert das Geschäftsmodell von «OiOiOi Baby: Eltern schliessen ein Jahres- oder Monatsabo ab und bekommen ein Bündel Babykleider zugeschickt. Sobald das Baby rauswächst, tauschen sie das alte gegen ein neues Kleiderbündel. Die Abnutzung ist versichert, die Marken sind nachhaltig. Pflege und Logistik übernimmt «OiOiOi Baby». Sowohl für manche Zuschauerin und Zuschauer als auch für die Löwinnen und Löwen wird schnell klar: Da steckt ein echtes Kundenbedürfnis dahinter. Und auch die Umsatz-Aussichten bei einer Internationalisierung gekoppelt mit Sortiments-Vertiefung schienen beeindruckend: 350 Millionen Franken rechneten die beiden Jungunternehmerinnen und Mütter vor. Gleich drei Löwinnen und Löwen machten dann ein Angebot. Aber anders, nämlich besser, als sich das die Gründerinnen vorgestellt haben: Denn in der Tat steckten sie in einer ersten Runde für eine Seed-Finanzierung. 900’000 Franken wollten sie damit erreichen. Die 250’000 Franken wären da eine erste Tranche gewesen. Indes: Roland Brack, Anja Graf und Jürg Schwarzenbach boten nun an, diese Seed-Finanzierung gleich zu übernehmen: 900’000 Franken, wollten dafür aber 30 Prozent Firmenanteile. Am Schluss wurden sich Jungunternehmerinnen und Investoren bei 900’000 Franken gegen 27 Prozent Firmenanteile einig.

Schöne Idee, die auf Käuferinnen wartet

Caroline Laffer aus Muttenz, die Gründerin von «faible», kreiert Accessoire-Clips für Schuhe in verschiedenen Designs. Eine hübsche Idee, die von Löwin Bettina Hein eingehend ausprobiert wurde. Auch Roland Brack liess es sich nicht nehmen, einen Clip in Totenkopf-Form an seine Schuhe zu heften. Er kämpfte allerdings etwas mit den Tücken des Objekts. Vielleicht also doch ein Produkt, auf das die Welt nicht gewartet hat? Und als die Löwinnen und Löwen hören, wieviel Stück die Gründerin bisher verkauft hat, sind sie sprachlos: Gerade mal 17 Stück in zwei Jahren. Da war es schnell klar, dass Caroline Laffer wohl ohne Deal bleiben würde. Gleichwohl holte sie sich Lob für die Idee und Unterstützung im E-Commerce-Bereich ab. Denn was für den Erfolg des Produkts dringend nötig ist: Absatz – und viel mehr Umsatz.

Löwin Bettina Hein lässt sich von Caroline Laffer neuartige Schuh-Accessoires zeigen. Zu einem Deal kam es dann leider doch nicht. (Bild: Filip Stropek / CH Media)

Ein Löwe klopft auf Holz

Bei «bulls coffee», Kaffee in Holzkapseln, trat neben Gründer Ole Bull ein bekanntes Gesicht auf: Marco Fritsche, seines Zeichens Präsentator von «Bauer, ledig, sucht…». Als überzeugter Kaffeetrinker liess er sich nicht nehmen, seine gesamte Marketing- und Influencer-Power für das Startup in die Waagschale zu werfen. 300’000 Franken gegen 10 Prozent Firmenbeteiligung lautete der Kapitalbedarf der beiden. «bulls coffee» ist zu 100 Prozent biologisch und zu 100 Prozent biologisch abbaubar, denn er wird in Holzkapseln verkauft. Die Investorinnen und Investoren dürfen kosten – drei von ihnen trinken jedoch nie Kaffee. Damit hatte der Gründer wohl nicht gerechnet, ebenso wenig Marco Fritsche. Und für Kaffeetrinker Jürg Schwarzenbach schmeckte das Produkt zwar gut, aber nicht überdurchschnittlich. An der Geschäftsidee an sich hat es letztlich wohl nicht gelegen, dass am Schluss kein Deal zu Stande kam. Aber «bulls coffee» kann zumindest für sich in Anspruch nehmen, es ins Listing von Edeka, einer deutschen Detailhandelskette, geschafft zu haben. Darauf lässt sich gewiss aufbauen – auch ohne Investment der Schweizer Löwinnen und Löwen.

Ebenfalls um Holz ging es bei «Swiss Wood Maps» von Simona Liechti und Lukas Liechti aus Bern. Das Start-up stellt dreidimensionale Schweizer Landschaftskarten aus Holz her. Die als Geschenkidee oder Liebhaber-Objekte gedachten Produkte werden von Hand hergestellt und haben durchaus ihren Preis: Je nach Grösse beläuft sich dieser auf 219 bis 619 Franken. Doch die von den beiden Gründern vorgerechnete Umsatzsteigerung hatte es ebenfalls in sich: 2021 wurde ein Umsatz von 400’000 Franken erzielt, 2022 sollen es 600’000 werden. Das Geschäft scheint also zu laufen. Braucht es da also noch einen Investor, der 100’000 Franken gegen 12 Prozent Beteiligung spricht? Vier Löwinnen und Löwen steigen aus. Jürg Schwarzenbach, bekanntlich selbst Berner, machte ein Angebot: 100’000 Franken, allerdings gegen 15 Prozent Beteiligung. Darauf stiegen Simona und Lukas Liechti freudig ein. Somit ist ein Grundstein für eine Skalierung des Geschäfts gelegt.

Wieder ein Investment für Mobilität

Dass Töff-Fahren ein beliebtes Hobby ist, ist hinlänglich bekannt. Doch es hat auch seine Tücken, vor allem dann, wenn die Motorräder ungenutzt in der Garage verstauben. «Ribe Moto GmbH», eine Plattform für Motorradmieter und -vermieter, will dies ändern. Kris Fiocchi, Kevin Bieler und Tsering Selang aus Pfaffhausen (ZH) haben deshalb eine Art «Airbnb» für Motorräder entwickelt: Das Start-up will Motorradliebhaber und Motorradliebhaberinnen zusammenbringen. Wer also sein Motorrad vermieten oder eines mieten will, kann dies online bei «Ribe Moto» tun. Im Service-Angebot inbegriffen ist jeweils auch eine Vollkasko-Versicherung. 300’000 Franken benötigen die drei nun für weiteres Wachstum und sind bereit, dafür 10 Prozent der Firma abzutreten. Die Zahlen und die Marktkenntnisse der drei Töff-Begeisterten liessen die anwesenden Löwinnen und Löwen aufhorchen. Für etwas Verwirrung sorgte einzig der Umstand, dass «Ribe Moto» zunächst mit einem Abo-Modell gestartet ist und jetzt auf Vermietung umstellen bzw. «das eine tun und das andere nicht lassen» möchte. Für Lukas Speiser war dies zu wenig fokussiert; er stieg deshalb aus dem Bieter-Rennen aus. Roland Brack, selbst Motorrad-Fahrer, bot nun 550’000 Franken gegen 18 Prozent mit dem Ziel, dass sofort eine Internationalisierung des Geschäfts für Mobilität auf zwei Rädern begonnen werden kann. Jürg Schwarzenbach, mit «Carvolution» ebenfalls mit Erfahrung im Mobilitätsbereich, machte das Angebot von 300’000 Franken gegen 12 Prozent. Die Gründer standen nun also vor der Frage: Vollgas geben oder doch eher gemütlich cruisen? Sie entschieden sich dann für ersteres. Roland Brack tätigte somit eines seiner höchsten Einzelinvestments der bisherigen Staffeln. Und er wird wohl gerne auf seine Erfahrungen mit «MyCamper» zählen. Fazit: Gerade Themen rund um Mobilität scheinen bei den Löwinnen und Löwen immer gut anzukommen, wie auch der Millionendeal der ersten Sendung dieser Staffel zeigte.

Weitere Informationen zu den nächsten Sendungen: https://www.oneplus.ch/detail/1000604

Firmennachfolge in Berggebieten unterstützen

Die auf den Verkauf und Nachfolgeregelungen von Schweizer KMU spezialisierte Business Transaction AG unterstützt zusammen mit der Schweizer Berghilfe den Bau der Hofkäserei Fänglihof, um deren wirtschaftliche Zukunft zu sichern.

In dieser idyllischen Berglandschaft liegt der Fänglihof. (Bild: www.faenglihof.ch)

Zahlreiche KMU stehen vor ihrer Nachfolgeregelung. Dabei haben KMU in urbanen Gebieten in der Regel bessere Chancen auf eine erfolgreiche Nachfolgelösung als KMU in Berggebieten. Aus diesem Grund spannt die Business Transaction AG mit der Schweizer Berghilfe zusammen und unterstützt den Bau einer Hofkäserei im Berner Oberland, um deren wirtschaftliche Zukunft nachhaltig zu sichern.

Ein Traditionsbetrieb im Umbruch

Der Fänglihof liegt in Zweisimmen im Berner Oberland auf 1’070m über Meer. Auf den rund 30 Hektaren, zum Teil steilen, Grasland werden rund 120 Milchschafe und 60 Jungtiere gehalten. Auch 4 Mutterkühe mit Nachwuchs und 50 Legehennen sind dort zuhause. Der Betrieb wird mit Überzeugung nach den Bio-Suisse-Richtlinien geführt und ist darum bemüht, ressourcenschonend und ökologisch zu arbeiten. Dabei wird der Betrieb in 4. Generation von der Familie Eggen bewirtschaftet und die fünfte wächst heran. An-fangs 2017 haben die Gebrüder Christoph und Thomas mit ihren Familien den Betrieb übernommen. Der Senior-Chef steht immer noch mit Rat und Tat zur Seite und kümmert sich mit seiner Frau regelmässig um die Nachwuchsförderung.

Nachhaltig in die Zukunft

Mit der Übernahme durch die nächste Generation waren zur Sicherung des Familienbetriebs und der wirt-schaftlichen Unabhängigkeit Investitionen nötig. Mit dem Bau einer eigenen Käserei kann die Familie Eg-gen nun die Schafsmilch selbst zu Käse und Joghurt verarbeiten und macht sich so einerseits weniger von externen Milchabnehmern abhängig und vergrössert gleichzeitig die eigene Wertschöpfungskette. Damit setzt der Fänglihof auf den Trend der regionalen Produktion sowie Vermarktung und erarbeitete sich ein solides Standbein zur Sicherung der wirtschaftlichen Existenz.

Gemeinsam Schweizer Berggebiete als vielfältige Lebens- und Wirtschaftsräume erhalten

Der Business Transaction AG war es ein Anliegen, zusammen mit der Schweizer Berghilfe, welche sich seit 1943 für Unternehmen und Menschen in Berggebieten einsetzt, auch Betriebe in wirtschaftlichen Randregionen gemäss ihrem Slogan «Der Nachfolge verpflichtet.» zu unterstützen. Dabei hat es sich die Business Transaction AG nicht nehmen lassen, das Projekt im Videoformat aufzubereiten.

Quelle: Business Transaction

Helvetia-CEO Philipp Gmür kündigt Rücktritt an

Philipp Gmür, Vorsitzender der Konzernleitung und Group CEO von Helvetia Versicherungen, tritt per Mitte 2023 zurück. Er gehört dem Unternehmen seit 1993 an und ist seit 2016 Group CEO. Der Verwaltungsrat hat die Regelung der Nachfolge eingeleitet.

Philipp Gmür, Group CEO von Helvetia Versicherungen. (Bild: Helvetia)

Philipp Gmür, Vorsitzender der Konzernleitung und Group CEO von Helvetia Versicherungen, wird per Mitte 2023 zurücktreten, wie das Unternehmen in einem kurzen Communiqué mitteilt. Der ausgebildete Rechtsanwalt Gmür trat 1993 in Helvetia ein, in der er nach verschiedenen Karrierestationen 2016 den Vorsitz der Konzernleitung übernahm. «Nach 30 Jahren in der Helvetia Gruppe, davon 13 Jahre als CEO des Ländermarktes Schweiz und sieben Jahre als Group CEO, kommt die Zeit, ein neues Kapitel aufzuschlagen», kommentiert Gmür seinen Rückzug. Es sei ein Privileg und eine Freude, gemeinsam mit einem starken Team die Entwicklung der Helvetia Gruppe gestaltet haben zu dürfen, so Gmür weiter. «Ich freue mich aber auch, den Stab weiterzugeben und andere Aufgaben ausserhalb der Helvetia Gruppe zu übernehmen.»

Verwaltungsratspräsident Thomas Schmuckli würdigt die Arbeit seines CEO und erklärt: «Philipp Gmür hat die Helvetia Gruppe nachhaltig geprägt. Unter seiner langjährigen Leitung als CEO Schweiz entwickelte sich Helvetia zu einer führenden Allbranchenversicherung im Heimmarkt. Als Group CEO hat er die Internationalisierung der Gruppe, den Ausbau zusätzlicher Versicherungssparten und die Einführung neuer Geschäftsmodelle zielgerichtet vorangetrieben. Für sein langjähriges, enormes Engagement zugunsten der Helvetia Gruppe danken wir Philipp Gmür bereits heute sehr herzlich.»

Wer den Posten von Philipp Gmür übernimmt, ist noch nicht bekannt. Der Verwaltungsrat habe die Regelung der Nachfolge aber eingeleitet, wie es in der Mitteilung an die Medien heisst.

Quelle: Helvetia Versicherungen

Individuelle Software für Unternehmen

PUBLIREPORTAGE Seit über 30 Jahren vereinfachen wir mit massgeschneiderten Softwarelösungen und automatisierten Prozessen die Arbeitsabläufe von Schweizer Unternehmen. Sie sind dadurch effizienter und halten gleichzeitig sämtliche Regularien ein. Im Mittelpunkt stehen dabei die Kundenbedürfnisse.

(Bild: zVg)

Wir reden nicht nur von Digitalisierung – wir bringen sie bei unseren Kunden auf das nächste Level. Denn unser Ziel ist es, Arbeitsabläufe in komplexen regulatorischen Umgebungen zu vereinfachen und somit zur Effizienzsteigerung zu verhelfen. Dabei lernen wir kontinuierlich von unseren Kunden. Und sie von uns. Deshalb fängt eine gute Software mit Zuhören an. Nur so entwickeln wir Lösungen, die den He­rausforderungen der Zeit standhalten und die Kundenbedürfnisse erfüllen – egal, ob es um die Digitalisierung von Dokumenten, die Optimierung und Automatisierung von Prozessen oder die Modernisierung von Unternehmenssoftware geht. Wir befassen uns zuerst intensiv mit den Arbeitsabläufen der Kunden und erarbeiten erst danach die passenden Softwarefunktionen.

Unsere Kunden – mehrere führende multinatio­nale Schweizer Unternehmen sowie 20 Schweizer Kantone – schenken uns bei der Entwicklung und Wartung ihrer kundenspezifischen Softwaresysteme ihr Vertrauen. Als verlässlicher Partner begleiten wir sie von der Projektidee bis zur Implementierung und weit darüber hinaus. Die Kunden sichern mit unseren Softwarelösungen nicht nur ihre Effizienz und eine hohe Prozessqualität, sondern auch ihre Konkurrenzfähigkeit. Unsere Lösungen beruhen auf Standards, welche die Kunden problemlos an ihre Unternehmensstruktur und Prozesswelt an-gleichen können. Die flexible Anpassung an Marktveränderungen und die Benutzerfreundlichkeit werden sehr geschätzt. Deshalb entwickeln wir die Software in enger Zusammenarbeit mit den Anwendern und nicht im stillen Kämmerlein. Wir richten uns nicht nach einem sturen Pflichtenheft und verzichten auf unnötigen Schnickschnack. Und wir arbeiten konsequent mit unserem Löwenfels-Agile-Framework, das seit über zehn Jahren angewendet und kontinuierlich weiterentwickelt wird.

Starkes Wissen

Gut ausgebildete Mitarbeitende und unsere konsequente Arbeitsweise – das sind unsere Stärken. Neben dem fundierten IT-Wissen bringen wir auch im Bereich der Sozialversicherung umfangreiches Fachwissen mit. Sie können auf unsere Kenntnisse und eine faire Beratung vertrauen. Denn um Ihnen die bestmögliche Softwarelösung zu liefern, arbeiten wir fortschrittlich, transparent und agil. Der Entwicklungsstand einer Software wird bei uns in kurzen Abständen geprüft und auf die Wünsche der Kunden abgestimmt. Wenn sich die Bedürfnisse ändern, können wir die Lösung innerhalb kurzer Zeit anpassen. Unsere Tools und Technologien helfen, die hohe Qualität der Software sicherzustellen. Sie als Kunde haben dadurch nur einen minimalen Testaufwand und können sich auf stetige Verbesserungen verlassen. Denn ganz ehrlich: Wir stehen auf zuverlässige Software und nachhaltige Partnerschaften. Sie auch?

Auch nach der Einführung sind unsere agilen Teams mit einem eingespielten Support für Sie da. Als kompetenter und erfahrener Softwareanbieter unterstützen und begleiten wir Sie umfassend: von der Projektidee bis zur Einführung, im laufenden Betrieb wie auch bei zukünftigen Vorhaben. Ganz nach dem Motto: «Swiss Software Built to Last.» Wir zünden den Turbo für die Digitalisierung unserer Kunden!

 

Kontakt

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Maihofstrasse 1
CH-6004 Luzern
T +41 41 418 44 00

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Die IT im Wandel der Arbeitswelt

Hybrid und Remote Working verschieben die Rollen und Verantwortlichkeiten in der Unternehmens-IT. So zeigt die aktuelle Studie „Die IT im Wandel der Arbeitswelt“ von Nexthink, einem Lösungsanbieter für Echtzeitanalysen, Mitarbeiter-Feedback und automatisierte Fehlerbehebung: Der Blick rückt Richtung Mitarbeiter – nicht nur aus funktionalen Gründen, sondern auch im Hinblick auf die Personalstrategie.

Die IT im Wandel der Arbeitswelt: So lautet der Titel einer aktuellen Studie zur künftigen Rolle der IT. Sie zeigt: Die Verantwortung verschiebt sich – viele vormals reine HR-Aufgaben liegen nun bei der IT. (Bild: Nexthink)

Die Digital Employee Experience (DEX) wird zum kritischen Thema. Dies hat eine Studie zum Wandel der Arbeitswelt von Nexthink in Deutschland, Frankreich, England und den USA ergeben. Insgesamt wurden dabei 1000 IT-Experten befragt. Die Ergebnisse zeigen: Rund ein Viertel ihrer Arbeitszeit konzentrieren sie sich aktuell auf DEX-bezogene Anforderungen. Ein Drittel der Arbeitszeit ist strategischer Natur – wozu auch die Zusammenarbeit mit HR gehört, 40 Prozent entfallen auf den allgemeinen IT-Betrieb.

Wandel der Arbeitswelt als Frage des IT-Erlebnisses

Aus den Ergebnissen der vom unabhängigen Marktforschungsinstitut Vanson Bourne erhobenen Nexthink-Studie wird deutlich: Wichtig ist die Schaffung von Lösungen, um die Zusammenarbeit und Produktivität von Mitarbeitern zu unterstützen – d.h. auf das IT-Erlebnis bzw. die Digital Employee Experience insgesamt kommt es an. Lediglich IT-Ausrüstung bereitzustellen, genügt nicht mehr. Eine Entwicklung, die sich bereits vor der Pandemie gezeigt hat. Faktisch alle Studienteilnehmer sind der Ansicht, dass die IT eine kritische bzw. wichtige Rolle dabei spielt, den „Flow“ am Arbeitsplatz, d.h. einen produktiven, störungsfreien Arbeitsfluss sicherzustellen.

Auch die Verantwortungsbereiche verschieben sich deutlich, IT und HR greifen stärker ineinander. Laut den befragten IT-Experten aus Deutschland lag vor der Pandemie vornehmlich bei HR (40%) die Verantwortung für Arbeitsplätze, oder HR und IT in Kombination (39%). Mittlerweile hat die IT in diesem Bereich erheblich an Bedeutung gewonnen. Heute sehen nur noch zwölf Prozent HR hier in der alleinigen Verantwortung. In fünf Jahren, also in 2027, sinkt dieser Wert auf vier Prozent. 43 Prozent gehen davon aus, dass die Unternehmens-IT dann die führende Rolle bei der Gestaltung und Bereitstellung von Arbeitsplätzen übernehmen wird, 53 Prozent erwarten ein gemeinsames Agieren von IT und HR. Denn, so die Überzeugung von 94 Prozent der Befragten aus Deutschland, dessen Arbeitskultur jener in der Schweiz wohl am nächsten liegt, eine ortsunabhängige Arbeitsumgebung ist effizienter, wenn sie im Kern von der IT gestaltet wurde.

IT als Schlüssel zur Mitarbeiterbindung

Selbst bislang ausschliesslich dem HR zugeordnete Anforderungen wie das Wohlbefinden und die Zufriedenheit von Mitarbeitern sind heute Themen, die verstärkt bei der IT angesiedelt werden: 20 Prozent sehen dafür die IT in der führenden Rolle, 38 Prozent IT und HR gemeinsam. Zudem hat die IT – so die Ansicht von 92 Prozent der Befragten aus Deutschland – eine Schlüsselposition, um qualifizierte Mitarbeiter zu binden und dem kritischen Thema der „Great Resignation“ bzw. der „großen Kündigungswelle“ entgegenzuwirken. 98 Prozent sagen, dass eine komfortable Remote-Arbeitsumgebung die Mitarbeiterbindung verbessert. Im Ländervergleich ist in UK mit 89 Prozent die Zustimmung dafür am niedrigsten.

Das heisst, HR und IT werden Wege finden müssen, um eng zu kooperieren – auch in der Kommunikation mit Mitarbeitern. Diese Zusammenarbeit entwickelt sich schon seit geraumer Zeit auf mehreren Ebenen, neue Aufgabenfelder kamen in den vergangenen fünf Jahren auf die IT zu: So sagten 27 Prozent aus Deutschland, dass sie als IT-Experten HR-bezogene Projekte durchgeführt haben, 44 Prozent unterstützen Kommunikationsplattformen für Mitarbeiter. Bei diesem Thema zeigen sich in den untersuchten Ländern durchaus Unterschiede: In Frankreich gaben mit 33 Prozent deutlich mehr IT-Experten an, dass sie HR-bezogene Projekte durchgeführt haben, USA und UK liegen mit 18 Prozent deutlich darunter.

(Grafik: Nexthink)

Sicher und störungsfrei ist die Devise

Klar scheint auch der IT zu sein: Reine Büroarbeitsplätze sind weitgehend Vergangenheit. 48 Prozent gaben an, dass in fünf Jahren Arbeitsplätze vorwiegend virtuell sein werden für ortsunabhängiges Arbeiten. Nur acht Prozent sehen in Zukunft noch Arbeitsplätze rein vor Ort im Unternehmen.

Zwar spielt das Thema Sicherheit bei Remote Working mit 26 Prozent erwartungsgemäss noch die wichtigste Rolle (Frankreich 29%, UK 23%), doch fast gleichauf ist mit 22 Prozent die Herausforderung, die nötigen Tools für ortsunabhängiges Arbeiten zu entwickeln (USA und UK 17%, Frankreich 19%). Jeder fünfte IT-Experte sieht sich insbesondere gefordert, Mitarbeitern eine störungsfreie Arbeitsumgebung zu gewährleisten. Denn, so mit 83 Prozent Zustimmung die einhellige Meinung, werden IT-Störungen bei Remote Working als schwerwiegender empfunden als im Büro.

IT fordert mehr Unterstützung

Dass laut der befragten Studienteilnehmer das Management von Remote und Hybrid Working heute und in Zukunft eine immer wichtigere Rolle bei der Unternehmens-IT spielen wird, überrascht nicht. IT-Experten werden für Unternehmen, die flexible Arbeitsumgebungen bieten, immer wichtiger. Doch – und dies überrascht allerdings – ist diese Erkenntnis noch nicht bei allen Unternehmen angekommen. Auf die Frage, was ihnen als IT-Experten bei ihren Herausforderungen für flexible Arbeitsplatzumgebungen helfen würde, nannten mit 57 Prozent die meisten diesen Aspekt: Mehr Anerkennung und Bewusstsein für ihre Rolle und Verantwortlichkeiten. Dies gilt für alle untersuchten Länder. An zweiter Stelle (51%) rangiert der Wunsch, dass in zusätzliche Tools und Software investiert wird, dicht gefolgt von besserer Unterstützung durch Führungskräfte (49%), mehr Zeit für diese Aufgaben (48%) und Schulungen (45%).

Fazit: Für den Wandel der Arbeitswelt müssen IT und HR Hand in Hand gehen

IT-Experten in Unternehmen sind sich ihrer deutlich erweiterten Rolle für strategische HR-Anforderungen bewusst. Sie sehen sich als proaktive Gestalter der Zukunft der Arbeit und damit einen ihrer zentralen Verantwortungsbereiche darin, mit einem optimalen IT-Erlebnis der digitalen Arbeitsumgebung die Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung zu unterstützen und weiterzuentwickeln. Dafür benötigen sie aber auch neben zusätzlichen technischen Tools und zeitlichen Freiräumen die Rückendeckung aus dem Management – die vielfach noch zu fehlen scheint.

Quelle: Nexthink

Der Seeweg als zuverlässige Transportoption für Chemiegüter

PUBLIREPORTAGE Der Logistikdienstleister Dachser bietet der Schweizer Chemieindustrie Seefracht­sammelcontainerservices mit wöchentlichen Direktverbindungen von und nach Asien und Amerika an.

DACHSER Chem Logistics: Massgeschneiderte Lösungen für die Chemieindustrie. (© PantherMedia/Nightman1965)

Unternehmen der chemischen Industrie nutzen seit Jahren Seefrachtsammelverkehre (auch «less than container load», kurz LCL genannt). Die Nachfrage ist in diesen wirtschaftlich turbulenten Zeiten erheblich gestiegen. Hohe Seefrachtraten, fehlende Leercontainer, ad hoc stornierte Abfahrten, unpünktliche Hafenanläufe, fragile globale Lieferketten, Produktionsengpässe und Nachfrageschwankungen verstärken den Trend.

Wirtschaftlich und nachhaltig

Der grosse Vorteil des Sammelcontainers: Kunden können auch kleinere Sendungen kostengünstig verschicken und so einen kontinuierlichen Warenfluss aufrechterhalten. Für den Seefrachtsammelverkehr konsolidiert das Seefracht-Team verschiedene LCL-Teilpartien und lädt diese in einen Vollcontainer (kurz FCL). Die dadurch optimierte Auslastung des Containers schafft die Grundlage für wirtschaftliche Transportkosten und nachhaltige Transporte.

«Entscheidend für die chemische Industrie, deren Sendungen auch Gefahrgut enthalten können, ist immer die Sicherheit», sagt Samuel Haller, Country Management Air & Sea Schweiz. «Dachser bringt seine globale Gefahrgutkompetenz in den Sammelcontainerbereich ein und bildet sämtliche LCL-verträglichen IMO-Klassen im eigenen Netzwerk und im Partnerverbund ab», ergänzt er. Ein zentrales Gefahrgutmanagement sowie weltweit über 250 eigene regionale Gefahrgutbeauftragte überwachen die Einhaltung spezieller Vorschriften bei Gefahrguttransporten. Darüber hinaus werden jährlich viele Mitarbeitende für die besonderen Anforderungen in der Chemielogistik geschult. Die spezielle Branchenerfahrung wird dabei im DACHSER-Chem-Logistics-Team gebündelt.

Verlässliches Angebot

Dachser bietet 70 wöchentliche LCL-Direktverkehre von und nach Deutschland respektive der Schweiz an. «Mit Fokus auf die globalen Hauptstrecken bauen wir auch unsere Gefahrgutkapazitäten kontinuierlich aus und bedienen dabei natürlich die grossen Märkte der östlichen und westlichen Hemisphäre wie beispielsweise China, Indien und die USA», erklärt Haller. Im Jahr 2021 konnte Dachser mit Kunden der chemischen Industrie rund 19 700 cbm Gefahrgut als LCL verschiffen. Neben den üblichen Port-Port-Verkehren unterhält Dachser im Import auch diverse Direktverkehre ins Hinterland oder andere euro­päische Städte. So reisen beispielsweise einmal pro Woche LCL-Sammelcontainer direkt von Hafenplätzen wie Hongkong, Schanghai oder Ningbo neben Hamburg auch ins Binnenland Schweiz. Direktverladungen minimieren das Risiko von Frachtschäden und sorgen für zusätzliche Sicherheit, weil die De-Konsolidierung am Transitterminal wegfällt.

Dachser bietet Kunden mit nachhaltigen ­Mengenzusagen, auch für geringe Volumen, Transportverträge zu attraktiven Konditionen mit mehrmonatiger Laufzeit und Transporten mit Premiumreedereien an. Diese verlässliche Kalkulationsbasis wird von Schweizer Unternehmen geschätzt.

 

Kontakt

Samuel Haller, Country Manager Air & Sea Logistics, Dachser Switzerland

Dachser Spedition AG

samuel.haller@dachser.com

dachser.ch

Positive Veränderung durch wertschätzende Mitarbeiterführung

PUBLIREPORTAGE Fachspezialistin Silvia Colmenero von Helsana erklärt, wie BGM den Unternehmenserfolg beeinflusst und warum Führungspersonen eine Vorbildfunktion haben.

(Bild: Helsana)

Frau Colmenero, warum lohnt sich die Investition in ein betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM)?

Gesunde Mitarbeitende sind motivierter, leistungsfähiger, kreativer, loyaler – das macht ein Unternehmen erfolgreicher und steigert die Attraktivität als Arbeitgeber. Sind Mitarbeitende angeschlagen oder fallen sie aus, verursacht das Kosten. Stressbedingte Produktivitätsverluste kosten Unternehmen in der Schweiz jährlich mehrere Milliarden Franken.

Wie beeinflusst BGM denn den Erfolg?

Ein systematisches Gesundheitsmanagement wirkt sich nicht nur auf die Gesundheit der einzelnen Person aus, sondern auch auf das Arbeitsklima. Man fühlt sich wertgeschätzt, ist zufriedener und identifiziert sich mit dem Unternehmen. Das steigert die Leistungsbereitschaft. Und reduziert die Fluktuation – in Branchen mit Fachkräftemangel durchaus matchentscheidend. BGM reduziert aber auch die Absenzen.

Wie hoch ist da das Sparpotenzial?

Studien zeigen, dass BGM rund 20 Prozent der Absenzkosten reduzieren kann. Das konkrete Sparpotenzial hängt von der Anzahl Mitarbeitender, der Lohnsumme und der Absenzquote ab. Was Arbeitgeber meist vergessen: Es gibt nebst diesen einfach kalkulierbaren Lohnfortzahlungen auch indirekte Kosten. Diese sind sogar zwei- bis viermal höher.

Welche indirekten Kosten denn?

Fällt jemand aus, leisten die anwesenden Mitarbeitenden Überstunden, um die Arbeit aufzufangen, und sind stärker belastet. Dies führt oft zu zusätzlichen Ausfällen. Temporäre Arbeitskräfte müssen rekrutiert und eingearbeitet werden. Produktionsausfälle, Lieferverzögerungen, Know-how-Verluste, höhere Versicherungskosten. Diese Faktoren werden oft verkannt.

Und was muss ein Unternehmen für BGM investieren?

In erster Linie braucht es eine klare Zuständigkeit und Ressourcen dafür. Und einen langen Atem. Denn nicht alle Massnahmen zeigen sofort Ergebnisse. BGM ist ein Kulturprozess. Man muss dranbleiben, Gesundheit als Unternehmenswert etablieren. Das ist ein mittel- bis langfristiges Ziel.

Wo setzt BGM an?

Auf allen Ebenen im Betrieb: nicht nur bei den Arbeitsbedingungen und Prozessen, sondern auch bei der kontinuierlichen Sensibilisierung und Befähigung der Führungspersonen. Wie können sie gesunde, belastete oder kranke Mitarbeitende führen? Wie erkennen sie Frühsignale und können handeln, bevor jemand ausfällt? Der Fokus in der Führungsarbeit soll nicht nur auf den abwesenden Mitarbeitenden liegen. Und schliesslich: Wie kann sich jeder selbst Sorge tragen?

Worauf sollten Führungspersonen achten?

Da BGM-Massnahmen Veränderungen mit sich bringen, ist es wichtig, dass alle ins Boot geholt werden. Die besten Tools und Initiativen bringen wenig, wenn das Thema Gesundheit nicht akzeptiert und im Alltag von allen gelebt wird. Führungspersonen haben hier eine Vorbildfunktion. Was, wenn mir mein Vorgesetzter nachts eine E-Mail schreibt? Das sind Finessen im Verhalten, die viel bewirken. Und erst noch kostenlos sind.

Was machen die meisten Unternehmen falsch?

In der Regel legt man den Fokus auf die kranken Mitarbeitenden. Aber wie geht es den anderen? Wertschätzung ist zum Beispiel ein wichtiger und einfacher Hebel für positive Veränderungen.

 

Helsana-Tools für ein gesundes KMU

Stellensuche: Altersvorsorge geht oft vergessen

Vorsorge-Themen spielen für viele junge Erwachsene bei der Stellensuche kaum eine Rolle, wie eine repräsentative Umfrage von AXA Investment Managers zeigt. Die Studienautoren appellieren denn auch an die Jungen, sich frühzeitig mit der Altersvorsorge auseinanderzusetzen und bei der Stellensuche nicht nur auf den Lohn, sondern auch auf die Pensionskassenleistungen zu schauen.

Bei der Stellensuche bzw. beim Vorstellungsgespräch sich nach PK-Leistungen zu erkundigen, sollte bei jungen Leuten mehr zur Selbstverständlichkeit werden. (Bild: Pixabay.com)

Die AXA Investment Managers (AXA IM) liess zwischen Mai und Juni 2022 unter 1200 Personen ab 18 Jahren eine repräsentative Online-Befragung durchführen. Geantwortet haben letztlich 949 berufstätige Schweizerinnen und Schweizer. Die Antworten zeigen, dass interessante Arbeitsinhalte das wichtigste Kriterium bei der Stellensuche sind, gefolgt von sympathischen Arbeitskolleginnen und -kollegen und einem hohen Lohn. Relevant sind zudem die Firmenkultur, das Image des Arbeitgebers sowie der Arbeitsweg.

Nur 40 Prozent erkundigen sich bei der Stellensuche nach PK-Leistungen

Um die finanzielle Unabhängigkeit im Alter zu sichern, kommt der 2. Säule, also der Pensionskasse, eine gewichtige Rolle zu, da ein wesentlicher Teil der zukünftigen Altersrente aus ihr berappt werden soll. Je nach Pensionskasse hat man bessere oder schlechtere Aussichten auf einen sorgenlosen Ruhestand. Gleichwohl liegen Pensionskassenleistungen gemäss Umfrage der AXA IM auf dem 7. Rang von insgesamt 12 wichtigen Entscheidungskriterien.

Rund 40 Prozent der Befragten gaben an, dass sie sich bei Vorstellungsgesprächen explizit nach den Pensionskassenleistungen erkundigen, wobei Männer, Ältere und Personen mit hoher Kaufkraft dies häufiger thematisieren als Frauen, Jüngere und Personen tiefer Kaufkraftklasse. «Bei Lohnverhandlungen mit einem potenziellen Arbeitgeber ist es ratsam, nicht nur den Lohn, sondern auch die Pensionskassenbeiträge und -leistungen zu beachten. Diese sind quasi Teil der gesamten finanziellen Entschädigung und haben einen wesentlichen Einfluss auf die Höhe der zukünftigen Altersrente», sagt Daniela Bräm, Pensionskassenspezialistin bei der AXA Schweiz.

Beträchtliche Unterschiede je nach Pensionskassenlösung

Während manche Firmen nur den gesetzlich vorgeschriebenen Anteil von 50 Prozent an das Altersguthaben beisteuern, zahlen andere freiwillig einen höheren Beitrag. Dies entlastet die Mitarbeitenden finanziell und erhöht das Altersguthaben, das sie im Verlaufe des Berufslebens ansparen können.

Einige Arbeitgeber bieten ihren Mitarbeitenden auch die Möglichkeit, bei der Pensionskasse aus mehreren Sparplan-Optionen auszuwählen. So können die Versicherten selbst entscheiden, ob sie für ihre 2. Säule das Minimum oder freiwillig mehr einzahlen.

Bei manchen Pensionskassen bestehen neben dem Obligatorium zudem auch Sparmöglichkeiten im Überobligatorium, was für die künftige Altersleistung ebenfalls einen wesentlichen Unterschied macht. Im obligatorischen Teil wird maximal etwa 86’000 Franken des Jahreslohns versichert – der Rest fällt ins Überobligatorium, wenn die Pensionskasse dies anbietet.

Sich früh mit der Altersvorsorge auseinandersetzen

Besonders für Teilzeitmitarbeitende ist zudem relevant, wie hoch der Koordinationsabzug der Pensionskasse ist. Das Gesetz sieht vor, dass rund 25’000 Franken des Lohns über die 1. Säule versichert sind. Daher wird dieser Betrag als Koordinationsabzug in der 2. Säule vom Bruttojahreslohn abgezogen, was gerade bei tieferen Löhnen und Teilzeitpensen den versicherten Lohn bei der Pensionskasse überproportional verringert und zu Vorsorgelücken führt. Arbeitgeber respektive die zuständige Personalvorsorgekommission können jedoch freiwillig einen tieferen Koordinationsabzug festlegen oder Teilzeit entsprechend berücksichtigen, was den versicherten Lohn spürbar erhöht und es ermöglicht, deutlich mehr Altersguthaben anzusparen.

Als Fazit der Studie appellieren die Verfasserinnen und Verfasser an junge Berufstätige, sich bei der Stellensuche immer auch nach den PK-Leistungen der Arbeitgeber zu erkundigen. «Je nachdem, wie viel man arbeitet, wie viel man verdient und wie die persönliche Situation insgesamt aussieht, sind verschiedene Aspekte zu berücksichtigen. Auf jeden Fall lohnt es sich auch schon in jungem Alter, sich mit der Altersvorsorge auseinanderzusetzen», fasst Daniela Bräm zusammen.

Quelle: AXA

Empa-Studie: Weniger Energiespeicher schaffen 1,5-Grad-Ziel schneller

Die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, erfordert einen möglichst raschen Umbau des Energiesystems. Doch die Geschwindigkeit dieses Umbaus ist physikalisch begrenzt. Eine Empa-Studie berechnet nun den Einfluss von Energiespeichern auf die maximal mögliche Transitionsgeschwindigkeit – und damit auch auf die Wahrscheinlichkeit, die Klimakrise erfolgreich zu meistern.

Verhalten wie die Sonnenblume: Die Energie dann zu nutzen, wann sie zur Verfügung steht, ist effektiver, als sie zu speichern. (Bild: Pixabay.com)

Der Bau von erneuerbaren Energiesystemen benötigt selbst viel Energie: Die Herstellung von Solarpanelen und Batterien ist ressourcenintensiv und verursacht CO2-Emissionen in erheblichem Umfang. Das bedeutet: Man muss für den Übergang zu einer klimafreundlichen Gesellschaft zunächst viel überwiegend fossile Energie investieren – und dies sogar möglichst schnell. Denn unter dem Strich gelangen damit insgesamt weniger Klimagase in die Umwelt.

Bei Szenarien zum Umbau der Energiewirtschaft spielen Energiespeicher eine wichtige Rolle – von Batterien über Pumpspeicherkraftwerke bis zu synthetischen Treibstoffen aus erneuerbaren Quellen. Baut und betreibt man sie zusätzlich zur solaren Infrastruktur auf Dächern und Fassaden, erhöht sich der Energiebedarf für die Transition. Szenarien von Forschenden der Empa-Abteilung «Technologie und Gesellschaft» zeigen nun: Je mehr Speicher errichtet werden, desto länger dauert der Systemumbau und desto höher sind die Gesamtemissionen an Treibhausgasen – abhängig freilich von den verwendeten Technologien und vom technologischen Fortschritt.

Erfolgsaussichten berechnen

Ein Beispiel: Wollten wir unsere heutigen Gewohnheiten der Energienutzung beibehalten, müssten weltweit etwa 60 Prozent der Solarenergie-Ausbeute gespeichert werden – und die Speicher unter dem Strich gross genug sein, um etwa drei Wochen lang den gesamten Energiebedarf der Welt zu liefern. Selbst unter extrem optimistischen Annahmen würde in diesem Szenario das 1,5 Grad-Ziel mit mindestens 50-prozentiger Wahrscheinlichkeit überschritten.

Der Speicherbedarf lässt sich durch technische Massnahmen allerdings erheblich senken. Zum Beispiel erlauben es die Elektrifizierung von Gebäudeheizungen und intelligente Gerätesteuerungen in vielen Fällen, den Bedarfsverlauf zu flexibilisieren, ohne dabei das Energieverhalten ändern zu müssen. Ein solches Szenario könnte den Speicherbedarf bereits etwa halbieren.

Für das 1,5 Grad-Ziel würde das heissen: Im besten Fall wird es nur mit einer Wahrscheinlichkeit von 14 Prozent überschritten – nämlich dann, wenn für die Energiespeicherung vor allem effiziente Pumpspeicher-Kraftwerke mit hohem Wirkungsgrad zum Einsatz kommen. Würde man hingegen viel Energie in synthetischen Treibstoffen auf heutigem technischen Niveau mit niedrigem Wirkungsgrad speichern, wäre das Ziel kaum erreichbar. Zum Vergleich: Eine Energiewirtschaft, die kaum Speicher benötigt, könnte die Wahrscheinlichkeit, die 1,5 Grad zu überschreiten, auf 3 Prozent senken.

Die Sonnenblume als Vorbild

Energiespeicher haben also einen fundamentalen Einfluss auf die Dynamik der Transition und deren Klimafolgen: Je weniger Speicher benötigt werden, desto schneller können wir auf fossile Energieträger verzichten. Das erfordert freilich einen Paradigmenwechsel: weg vom bedarfsgetriebenen Energiesystem, in dem jeder Energie brauchen kann, wann er will. Und hin zu einem Energiesystem, das sich nach dem Lauf der Sonne richtet.

Der Grundgedanke dieser «Sonnenblumen-Gesellschaft»: Verbraucher wie Industrie, Verkehr, Haushalte und öffentliche Einrichtungen konzentrieren ihre energieintensiven Aktivitäten, wenn irgend möglich, um den Mittag und in den Sommer. In der Nacht und im Winter werden sie hingegen minimiert.

Denkbare Massnahmen wären zum Beispiel, den «aktiven» Energiebedarf durch «passiven» zu ersetzen. Also zum Beispiel effiziente Gebäudedämmungen fördern statt Heizungen, die im Winter besonders negativ zu Buche schlagen. Diese Dämmungen herzustellen, benötigt zwar Energie, doch sie liessen sich in Zeiten eines Energieüberschusses produzieren. Oder auf Transportmittel wie Trolleybusse umsteigen, die keine Speicher benötigen. Auch simple Verhaltensänderungen können einen Beitrag leisten, indem etwa die Waschmaschine zur Mittagszeit betrieben wird.

Fazit: Konsequent umgesetzt, hätte die Sonnenblumen-Gesellschaft das Potenzial, Klimarisiken deutlich zu minimieren und den Umbau des Energiesystems erheblich zu beschleunigen. Das würde nicht nur beim Klimaschutz helfen, sondern auch Ressourcen schonen und Kosten senken, denn Energiespeicher sind obendrein materialintensiv und teuer.

Quelle: Empa

Studie «Sunflower society»

In der Empa-Studie wurden der globalen Umbau des Energiesystems durch Berücksichtigung von Rückkopplungen in der Energiebilanz untersucht. Das globale Energiesystem wurde dabei im entwickelten Modell rechnerisch in zwei Teile, sogenannte Maschinen, zusammengefasst: eine fossile Maschine, also das heutige Energiesystem, und eine solare, das zukünftige System inklusive Energiespeicher. Beide Maschinen liefern Energie an die Gesellschaft. Doch die Solarmaschine muss zuerst durch den Einsatz von zusätzlicher Energie erstellt bzw. gebaut werden. Abhängig von der Höhe der fossilen Investition, der Reinvestition von solarer Energie während der Transition, der Speichertechnologie unter Berücksichtigung des technischen Fortschritts sowie der Grösse des benötigten Speichers ergeben sich Szenarien mit unterschiedlich schnellen Transitionsphasen und CO2-Emissionen. Die Studie wurde vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) im Rahmen des Projekts «Laboratory for Applied Circular Economy» im Nationalen Forschungsprogramm (NFP) 73 «Nachhaltige Wirtschaft» finanziert.

SVEB erwartet leicht positive Branchenentwicklung bei der Weiterbildung

Schweizer Weiterbildungsanbieter schätzen die Entwicklung der Weiterbildungsbranche leicht positiv ein. Die Resultate des SVEB-Branchenmonitors weisen nach zwei Pandemiejahren auf eine langsame Erholung des Sektors hin. Dies geht aus der jährlich durchgeführten SVEB-Anbieterumfrage hervor.

Weiterbildung ist nach wie vor gefragt: Der SVEB-Branchenmonitor zeigt leicht positive Erwartungen für die Branchenentwicklung. (Bild: Pixabay.com)

Mit dem SVEB-Branchenmonitor hat der Schweizerische Verband für Weiterbildung SVEB eine systematische Beobachtung der Weiterbildungsbranche aufgebaut. Nach der ersten Durchführung im Jahr 2021 wurde der Monitor weiterentwickelt. Auch dieses Jahr wurde zwischen April und Mai 2022 die Online-Umfrage versendet. Die Resultate des SVEB-Branchenmonitors beziehen sich auf die Angaben von 210 Weiterbildungseinrichtungen.

SVEB-Branchenmonitor: Leichter Optimismus trotz Unsicherheit

Die Hälfte der über 200 Befragten schätzt demnach die Entwicklung der eigenen wirtschaftlichen Situation für das Jahr 2022 als positiv ein. Dennoch sehen sich viele Anbieter weiterhin mit einer wirtschaftlichen Unsicherheit konfrontiert. So spielt die Lage bezüglich der Corona-Massnahmen auch nach zwei Pandemiejahren eine zentrale Rolle.

Weiter beschreiben die teilnehmenden Organisationen eine Unsicherheit in der Teilnehmergewinnung. Demzufolge nennen manche Anbieter die Zurückhaltung der Kundschaft als grosse Herausforderung. Dennoch schätzen knapp 60% der befragten Weiterbildungsanbieter die Nachfrageentwicklung als positiv ein.

Digitalisierung neu auch als Organisations- und Geschäftsmodell

Die Corona-Pandemie brachte einen Digitalisierungsschub in die Weiterbildungsbranche. Digitalisierung ist nach wie vor ein Thema in den verschiedenen Angebotsformaten. So setzen sich derzeit viele Anbieter mit einem sinnvollen Einsatz des digitalen Lernens auseinander. Gleichzeitig zeigt sich die Digitalisierung auch auf der organisationalen Ebene.

Quelle und weitere Informationen

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