Wollen Sie zu oft gewinnen?

Es geht aktuell nicht nur an der Fussball-WM ums Gewinnen. Auch in den Chefetagen will man gewinnen - manchmal vielleicht auch zu oft. Volkmar Völzke zeigt in einem neuen Erfolgs-Impuls, wie Führungspersonen ihr Ego besser zurückstellen können.

Um jeden Preis gewinnen wollen: Zu oft steht man sich dabei selbst im Weg. (Bild: Pixabay.com)

Auch wenn es überraschend klingt: wir stehen uns häufig selbst im Weg, weil wir zu viel gewinnen wollen. Und noch schlimmer: wir frustrieren andere damit. Das ist gerade dann bedeutend, wenn Sie eine Führungsperson sind. Wie ist das zu verstehen? Nun, es gibt eine delikate Grenze zwischen dem Gewinnen-Wollen der Sache wegen (weil wir damit wirklich bessere Ergebnisse erzielen) und dem Gewinnen-Wollen wegen des eigenen Egos.

Gewinnen wegen des Egos?

Wir alle haben ein mehr oder weniger stark ausgeprägtes Ego – keine Ausnahme. Das ist in den meisten Fällen positiv, weil es sich in gesundem Selbstbewusstsein widerspiegelt und uns auch wichtige Interessen durchsetzen hilft. Nur: das Ego führt auch dazu, dass wir bei Themen gewinnen wollen, die eigentlich unwichtig sind. Es gibt manchmal keinen anderen Grund mehr, sich einzusetzen, als unser Ego zu befriedigen.

Erinnern Sie sich an den letzten Streit, den Sie hatten: inwieweit ging es wirklich um die Sache und inwieweit um unser eigenes Ego, das wir verletzt sahen? Bei Konflikten spielt fast immer das Ego die grössere Rolle als die Sache, um die es geht. Daraus folgt: Sie können ein deutlich besserer Leader werden und können deutlich mehr erreichen, wenn Sie aufhören, zu viel gewinnen zu wollen – wenn Sie also Ihr Ego zurückstellen.

In drei Schritten zu weniger Ego

Hier sind 3 Schritte, wie Sie Ihr Ego zurückstellen und dadurch eine einflussreichere Führungsperson werden (es ist nicht immer einfach):

  • Schritt1: Klarheit über Ihre Prioritäten. Damit Sie entscheiden können, ob es das Ergebnis wert ist, dafür zu kämpfen, müssen Sie zunächst Ihre Prioritäten kennen. Die meisten Führungspersonen haben deutlich zu viele “Prioritäten”. Die Folge: Man will sich bei Themen durchsetzen, die eben nicht zu den Top-Prioritäten gehören. Tipp: Haben Sie maximal drei Prioritäten gleichzeitig.
  • Schritt 2: Wie wichtig ist der Streitpunkt wirklich? Nach Schritt 1 können Sie nun bei jeder Diskussion prüfen: Ist das eine meiner Top-Prioritäten? Wenn nein, dann stoppen Sie das Durchsetzen Ihres Standpunktes. Sie kennen mit Sicherheit Situationen, in denen Sie sich emotional stark engagiert haben, sich aber am nächsten Tag fragten, warum Ihnen das so wichtig war. Da hat dann Ihr Ego gesprochen. Wenn Sie sich hingegen bei jeder Diskussion fragen, ob sie wirklich zur Erreichung Ihrer Ziele beiträgt, können Sie häufig Ihre Energie sparen.
  • Schritt 3: Bei Unwichtigem nachgeben. Nach Schritt 1 und 2 können Sie nun bei jeglicher Diskussion, die nicht zur Erreichung Ihrer Top-Ziele beiträgt, nachgeben. Anfangs erfordert das konzentriertes Üben. Denn wir geraten nur allzu schnell in Situationen, in denen unser Ego die Oberhand gewinnen will. Wenn Sie sich also in einer emotionalen Diskussion ertappen, atmen Sie tief durch, stellen sich die Frage aus Schritt 2 und beenden gegebenenfalls Ihr Engagement.

Die Folge der drei Schritte:

Sie werden enorm Energie sparen, Sie werden auf andere einen positiven Einfluss haben, Sie sind fokussierter auf das wirklich Wichtige und haben dadurch auch mehr Freude.

Valentin Vogt tritt als Arbeitgeber-Präsident zurück

Valentin Vogt hat sich entschieden, das Präsidium des Schweizerischen Arbeitgeberverbandes (SAV) Ende Juni 2023, anlässlich der nächsten Mitgliederversammlung, abzugeben. Der Vorstandsausschuss des SAV schlägt dem Vorstand zuhanden der Mitgliederversammlung Severin Moser zur Wahl als neuen Präsidenten vor.

Valentin Vogt gibt sein Amt als Arbeitgeber-Präsident ab. (Bild: Schweizerischer Arbeitgeberverband)

Valentin Vogt hat sich entschieden, das Präsidium des Schweizerischen Arbeitgeberverbandes (SAV) an der nächsten Mitgliederversammlung am 27. Juni 2023 abzugeben. Vogt ist seit Juli 2011 Präsident des SAV. Dies teilte der Verband am 25. November 2022 mit. Valentin Vogt will sich weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückziehen: «Nach 12 Jahren ist es Zeit, das Präsidentenamt weiterzugeben. Das ist ein weiterer Schritt meines Plans, mich über die nächsten Jahre aus meinen Ämtern und Funktionen in der Öffentlichkeit zurückzuziehen. Ich freue mich, mich wieder vermehrt auf meine unternehmerischen Tätigkeiten und meine VR-Mandate bei nicht kotierten Gesellschaften fokussieren zu können», erklärt er in der Medienmitteilung. In seiner Zeit als Präsident wurde der Arbeitgeberverband neu positioniert und habe deutlich an Schlagkraft gewonnen, so die Würdigung seitens des Verbands.

Die Regelung der Nachfolge des Arbeitgeber-Präsidenten ist bereits aufgegleist. Der Vorstandsausschuss des SAV schlägt dem Vorstand zuhanden der Mitgliederversammlung Severin Moser zur Wahl als neuen Präsidenten vor. Die Wahl von Severin Moser erfolgt am nächsten Arbeitgebertag, der Jahresversammlung des SAV, am 27. Juni 2023. Mit Severin Moser wird zum ersten Mal in der Geschichte des Schweizerischen Arbeitgeberverbandes ein Kandidat mit beruflichem Hintergrund im wachsenden Dienstleistungsbereich zur Wahl vorgeschlagen.

Wird als neuer Präsident vorgeschlagen: Severin Moser. (Foto: Pohlmann / Allianz)

Der 60-jährige Ökonom Severin Moser verfügt über langjährige Erfahrung als CEO und Verwaltungsrat in der Versicherungsbranche und war bis Ende 2021 CEO der Allianz Versicherungen Schweiz und Vorstandsmitglied des Schweizerischen Versicherungsverbands. Severin Moser kennt den Schweizerischen Arbeitgeberverband und dessen Themenschwerpunkte bestens, war er doch 5 Jahre lang Mitglied des SAV-Vorstandsausschusses. «Neben meiner Tätigkeit als Verwaltungsrat möchte ich mich verstärkt arbeitgeberpolitisch engagieren und mich für gute Rahmenbedingungen der Schweizer Wirtschaft und für eine tragfähige Sozialpartnerschaft einsetzen», erklärt Moser.

Quelle: Schweizerischer Arbeitgeberverband

Opacc präsentiert mit «Nytron» neue ERP-Generation

An der Kundentagung «Opacc Connect 2022» führte der Schweizer Software-Hersteller im Verkehrshaus Luzern das Publikum durch sein komplettes ERP-Universum. Etliche Neuheiten und Verbesserungen wurden präsentiert – und als Highlight die neue ERP-Generation «Nytron».

Beat Bussmann, CEO und Gründer der Opacc Software AG. (Bild: Opacc)

Das Unternehmen Opacc Software AG mit Sitz in Rothenburg LU entwickelt seit 1988 eine eigene Enterprise Software Plattform in der Schweiz. Das Kernstück der Plattform bildet OpaccOXAS, welches sämtliche digitalen Unternehmens-Ressourcen wie Daten, Dokumente, Funktionen, Integrationen etc. zentral zur Verfügung stellt. Auf dieser Grundlage stehen homogene, leistungsfähige und standardisierte Anwendungen zur Verfügung: OpaccERP, OpaccERP-Mobile (Service, Verkauf), OpaccEnterpriseCRM und OpaccEnterpriseShop. Das Zusammenspiel aller Lösungen erlaubt eine nahezu komplette Customer Journey beginnend mit der Kontakt-Erfassung über die Auftragsabwicklung bis hin zu Datenanalyse für die weitere Optimierung von Geschäftsprozessen. Auch mit der an der Kundentagung «Opacc Connect 2022» präsentierten neuen ERP-Generation «Nytron» wird an diesem Anspruch nicht gerüttelt.

Breiter Branchenmix

Unter dem Motto «Better Experiene» wurde das Publikum zunächst auf eine «Reise der Erfahrungen» mitgenommen. Referenten und Referentinnen von Opacc zeigten mit Live-Demos und Kundenvideos auf, wie die Software Geschäftsprozesse beschleunigt und übersichtlich gestaltet. Im Zentrum steht dabei immer auch das Nutzer-Erlebnis: «Wenn die User Experience nicht stimmt, nützt auch die beste Maschine nichts», so Opacc-CEO Beat Bussmann. So zeigte etwa ein grosser Konzertveranstalter, wie dank OpaccEnterpriseCRM die Verarbeitung von jeweils Tausenden neuer Adressen pro Jahr und das Ticketing weitgehend automatisiert werden kann. Oder ein regionaler Hersteller von Holzheizungs-Anlagen konnte auch nur dank dieser Softwarelösung eine massiv angestiegene Nachfrage bewältigen. Ein grosser international tätiger Zulieferer für Sanitär-Produkte hat sogar sein SAP-System durch die Opacc-Lösung ersetzt. Damit zeigte sich auch, dass Opacc mit seinen Lösungen Bedürfnisse über alle Branchen hinweg abdecken kann – vom Kleinbetrieb bis zum Grossunternehmen. Eine gewisse Komplexität müsse dabei aber vorhanden sein, damit das Produkt seine Stärken voll ausspielen könne, räumte Beat Bussmann gegenüber den Medien ein.

Hohe Kundenzufriedenheit

Diverse Neuerungen wurden präsentiert, etwa neue Features für den Online Shop und das CRM wie auch eine flexible MobileApp. Weitere Verbesserungen betrafen Freigabeprozesse beim Dokumentenmanagement oder ein erweitertes Warehouse-Management. Alle diese Neuerungen kamen aufgrund von Kunden-Feedbacks zu Stande, wie immer wieder betont wurde. Und die Zufriedenheit der Nutzer ist hoch, wie auch eine aktuelle Studie des IT-Beratungshauses Trovarit bestätigte: Opacc befindet sich dort im obersten Quadranten in Sachen ERP-Zufriedenheit. Als schlagendes Argument ins Feld geführt wird etwa die Update- und Releasefähigkeit der Opacc-Software. Dennoch musste der Hersteller aufgrund einer eigenen Kundenbefragung konstatieren, dass es in einigen Bereichen doch noch Luft nach oben gibt. So scheint der Mangel an Fachkräften die Betreuungsqualität etwas negativ beeinflusst zu haben. Mit einer positiven Firmenkultur, einem hohen Stellenwert der Berufsbildung – seit 20 Jahren werden Mediamatiker/-innen und Informatiker/-innen ausgebildet – und der Zertifizierung als «Friendly Workplace» präsentiert sich Opacc aber als attraktiver Arbeitgeber und beschäftigt heute 182 Mitarbeitende.

Mit «Nytron» auf das nächste Level

Neben den präsentierten vielen «kleinen» Neuerungen liess Opacc gegen den Schluss der Kundentagung dann noch die Katze aus dem Sack: CEO und Gründer Beat Bussmann liess es sich nicht nehmen, die neue Opacc ERP-Generation «Nytron» persönlich anzukündigen – zusammen mit dem CTO Christian Reiter: «Bis anfangs 2024 werden wir eine komplett erneuerte, modernisierte Opacc ERP Software zur Verfügung stellen. Sämtliche Kunden können dank der umfassenden Update-Garantie problemlos auf die neue Version migrieren und sämtliche Funktionalitäten und alle individuellen Einstellungen 1:1 übernehmen», so die beiden. Die ersten gezeigten Features lassen sich sehen: Eine entschlackte Benutzer-Oberfläche, Bedienung per Tastatur/Maus oder per Touchscreen und eine neue Farbgebung werden für eine bedeutend verbesserte User Experience sorgen – eben getreu dem Tagungsmotto: «Better Experience».

Quelle: Opacc

Mehr Nachhaltigkeit in Rechenzentren

Eine von Nutanix, einem Spezialisten für hybrides Multi Cloud Computing, in Auftrag gegebene Studie hat den potenziellen Einfluss von Rechenzentrumsmodellen auf Energieeffizienz und CO2-Fussabdruck untersucht. Die Ergebnisse sollen nun Unternehmensentscheidern helfen, nicht nur Energiekosten zu senken, sondern auch den CO2-Fussabdruck ihrer Rechenzentrumsressourcen deutlich zu verkleinern.

Nicht nur Daten fliessen in den Rechenzentren: Sie benötigen dazu auch viel Energie. (Symbolbild; Unsplash.com)

Die derzeitige Energiekrise hat europaweit zu sprunghaft ansteigenden Energiekosten geführt. Das macht Energieeffizienz und -versorgung zur obersten Priorität von CIOs und Anbietern von Rechenzentren. Veranstaltungen wie COP27 stärkten zudem bei den Unternehmen jeder Grösse und Branche das Bewusstsein für die Notwendigkeit, Nachhaltigkeit und Klimaschutz ganz oben auf ihre strategische Agenda zu setzen. Doch obwohl die Mehrheit der Firmen genau das tun möchte, gibt es bisher nur wenig objektive Informationen darüber, welche Optionen ihnen zur Verfügung stehen, wie sich deren Vorteile miteinander vergleichen und welche Risiken verschiedenen Ansätzen inhärent sind. Das gilt insbesondere für die Bereiche IT-Infrastruktur und Rechenzentrum, die weit oben auf der Agenda stehen müssen, wenn die Unternehmen ihre Pläne, das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen, erfolgreich umsetzen wollen.

Rechenzentren brauchen viel Energie

«Rechenzentren und digitale Infrastrukturen als Ganzes sind für einen erheblichen Teil des weltweiten Energieverbrauchs verantwortlich und hinterlassen dadurch einen beträchtlichen CO2-Fussabdruck», so Sammy Zoghlami, SVP Nutanix EMEA. «Alleine im EMEA-Raum verbrauchen Rechenzentren über 90TWh pro Jahr. Das entspricht dem Emissionsniveau von ca. 5,9 Millionen Fahrzeugen – oder 27 Mio. Tonnen an CO2-Äquivalenten (CO²e). Massnahmen in diesem Bereich können daher einen bedeutenden Einfluss haben, müssen allerdings mit der Notwendigkeit für Unternehmen, auf zunehmend digitalen Märkten ihre Wettbewerbsfähigkeit effektiv zu erhalten und zu stärken, ausbalanciert werden. Deshalb hat Nutanix die vorliegende Studie in Auftrag gegeben, die im Detail untersucht, wie verschiedene Rechenzentrumtechnologien im Vergleich abschneiden, wenn Unternehmen die Vor- und Nachteile ihrer Bemühungen abwägen, ihre Klimaneutralitätsziele zu erreichen.»

Die zentralen Ergebnisse

Die Ergebnisse der Studie lassen sich wie folgt zusammenfassen: Zusammen mit Automatisierung, innovativen Kühlsystemen und erneuerbaren Energien wird die Transformation traditioneller 3-Tier-Architekturen hin zu Modellen der nächsten Generation – wie etwa hyperkonvergenten Infrastrukturen (HCI) – der Schlüssel sein, um das Einsparpotenzial bei Energieverbrauch und CO2-Fussabdruck von Rechenzentren zu realisieren. Messbare Vorteile könnten von einem breiten Spektrum an Unternehmen erzielt werden – von grossen Hyperscalern und Managed-Service-Providern über Grossunternehmen bis hin zu kleineren Betrieben. Im Vergleich zu traditionellen 3-Tier-IT-Plattformen könnten HCI-Architekturen der nächsten Generation den Energieverbrauch und CO2-Fussabdruck jährlich um potenziell circa 27 Prozent senken. Innerhalb der EMEA-Region hat die HCI-Transformation das Potenzial, im Zeitraum von 2022 bis 2025 den Energieverbrauch um 56,7 TWh sowie Emissionen um 14,2 Mio. Tonnen CO²e zu reduzieren. Bis 2025 könnte ein kompletter Umstieg auf HCI in den Rechenzentren

  • Deutschlands potenziell 11,9 TWh Energie und beinahe 3,69 Mio. Tonnen CO²e,
  • des Vereinigten Königreichs potenziell 8,1 TWh Energie und 1,8 Mio. Tonnen CO²e (das entspricht etwa 400’000 weniger Autos auf den Strassen),
  • Frankreichs potenziell 8,8 TWh Energie und 440’000 Tonnen CO²e,
  • der Niederlande potenziell 3,3 TWh Energie und mit seinen überdurchschnittlichen Emissionswerten etwas mehr als eine Million Tonnen CO²e,
  • des Nahen und Mittleren Ostens sowie Afrikas potenziell 4 TWh Energie und ca. 2,4 Mio. Tonnen CO²e

einsparen.

Grosse Kollokationsrechenzentren bieten in der Regel einen viel geringeren PUE (Power Usage Effectiveness)-Wert als typische On-Premises-Einrichtungen. Sie auf HCI-Architekturen umzustellen, könnte die Energieeinsparungen potenziell auf etwa 30 bis 40 Prozent steigern. Durch langfristige Stromlieferverträge, sogenannte „Power Purchase Agreements (PPA)“, könnten zudem Kollokationsrechenzentren der nächsten Generation Zugang zu erneuerbaren Energien bieten und damit zum Klimaneutralitätsziel der Unternehmens beitragen, ohne in CO2-Zertifikate investieren zu müssen. Unternehmen, die für ihre On-Premises-Rechenzentren einen Umstieg auf eine HCI-Architektur planen, sollten zudem angesichts gestiegener Energiepreise auch Kühltechnologien der nächsten Generation evaluieren.

Die Rechenzentrumsindustrie hat über die letzten Jahrzehnte bedeutende Verbesserungen bei der Energieeffizienz hervorgebracht und ist nun eine der fortschrittlichsten – sowohl bezüglich der Energieeffizienz als auch der Dekarbonisierung. Nichtdestotrotz wird der Energiebedarf zukünftig erheblich ansteigen und zu einer grossen Menge an Kohlenstoffdioxidemissionen führen. Innovative Technologien wie HCI könnten beachtliche Effizienzpotenziale schaffen und einen starken Einfluss auf die Einsparung von Energiekosten haben.

Die Studie

Die Ergebnisse und Vorhersagen in der von Nutanix in Auftrag gegebenen Studie basieren auf einer Analyse vom März dieses Jahres, die das unabhängige Forschungs- und Beratungsunternehmen Atlantic Ventures entwickelt hat. Die Untersuchung vergleicht und kontrastiert verschiedene Technologiemodelle, insbesondere traditionelle 3-Tier-Architekturen und neuere hyperkonvergente Infrastruktur (HCI)-Ansätze. Zu diesem Zweck hat Atlantic Ventures ein für Westeuropa typisches Fertigungsunternehmen modelliert, um Energieverbrauch und CO2-Fussabdruck von Rechenzentren an unterschiedlichen Standorten abzuschätzen. Als Teil dieser Modellberechnung hat die Studie die potenziellen Effekte hyperkonvergenter Infrastrukturen (HCI) auf Energiekosten und CO2-Emissionen in den Rechenzentren untersucht. Sie trifft zum ersten Mal überhaupt eine Vorhersage zum aggregierten Einsparpotenzial in der EMEA-Region und einzelnen nationalen Märkten. Die Studienergebnisse zeigen auf, was eine breit angelegte Transformation hin zu modernen Rechenzentrumsarchitekturen hinsichtlich Energieeffizienz und Klimaschutz bewirken könnte.

Dazu Dr. Carlo Velten, CEO bei Atlantic Ventures: «Das Ziel dieses Berichts besteht darin, Unternehmensentscheidern Vorschläge und Denkanstösse für das Design einer energieeffizienten und klimafreundlichen IT-Infrastruktur zu bieten – insbesondere hyperkonvergenter Infrastrukturen, deren Technologie wir im Detail untersuchen und deren potenzielle Vorteile wir sowohl auf europäischer als auch nationaler Ebene quantifizieren. Wir hoffen, dass die Studie von Nutzen ist und einen Erkenntnisgewinn bietet, um zu verstehen, was eine breit angelegte Transformation hin zu modernen Rechenzentrumsmodellen für Energieeffizienz und Klimaschutz bedeuten kann.»

Quelle: Nutanix

Berufliche Eingliederung als Lösung gegen den Fachkräftemangel

Das nationale Arbeitgeber-Informationsportal für Arbeitsplatzerhalt und berufliche Eingliederung Compasso brachte am 17. November 2022 hochkarätige Expertinnen und Experten aus den Bereichen volkswirtschaftliche Beratung, Fachstellen für Arbeitsintegration sowie aus dem Sozialversicherungsgebiet bei der IV-Stelle Bern zum Austausch zusammen. Gemeinsam diskutierten sie über konkrete Massnahmen zur Bekämpfung des Fachkräftemangels – die (Wieder-)Eingliederung stellte dabei einen zentralen Ansatz dar.

Eine Fachtagung befasste sich mit dem Potenzial beruflicher (Wieder-) Eingliederung als Lösung gegen den Fachkräftemangel. (Bild: Compasso)

Die Plattform Compasso ist ein neutrales und national tätiges Netzwerk mit einer breiten Trägerschaft von über 90 Mitgliedern. Es nimmt eine wichtige Rolle in der beruflichen Eingliederung von Menschen mit Beeinträchtigungen ein, indem es die Arbeitgeber mit den relevanten Systempartnern vernetzt, um gemeinsam praxistaugliche Prozesse und Instrumente zu entwickeln.

Berufliche (Wieder-)Eingliederung als Lösungsansatz für den Fachkräftemangel

Dieser Vision folgend, stand die diesjährige Fachtagung unter dem Thema: „Berufliche (Wieder-)Eingliederung als Lösungsansatz für den Fachkräftemangel – ein brachliegendes Potenzial“.
Fachexpertinnen und -experten aus den Bereichen volkswirtschaftliche Beratung, Fachstellen für Arbeitsintegration sowie aus dem Sozialversicherungsgebiet präsentierten ihre Erkenntnisse, erfolgreiche Praxisbeispiele sowie die ersten Ergebnisse einer laufenden Studie zum Thema Fachkräftemangel an der IV-Stelle Bern. Ziel des Anlasses war der Austausch, die Entwicklung von Lösungsansätzen sowie die Ausarbeitung von konkreten Massnahmen zur Bekämpfung des Fachkräftemangels unter dem Aspekt (Wieder-)Eingliederung. Von der Partie waren Vertretungen der grössten Schweizer Arbeitgeber wie der SBB, Swisscom, Schweizerischen Post, Führungskräfte und Entscheiderinnen und Entscheider von KMU sowie Integrations- und Sozialpartner-Spezialisten von renommierten Stiftungen und Organisationen.

Als Zeichen der Zeit erörtert wurden der demografische Wandel, schwache Vereinbarkeit von Beruf und ausserberuflicher Verantwortung und der Wunsch nach flexibleren Arbeitsmodellen. Sie gehören zu den grössten Herausforderungen für den Schweizer Arbeitsmarkt. In naher Zukunft werden viele Arbeitskräfte in der Schweiz fehlen. Um dem erwarteten Arbeitskräftemangel in der Schweiz entgegenzuwirken, sind nun zukunftsorientierte Lösungen gefragt.

Ressourcen besser ausschöpfen

Die Tagungsteilnehmenden waren sich einig: Ein Potenzial liege dabei bei der beruflichen (Wieder-)Eingliederung von Menschen, die durch Krankheit oder Unfall aus dem Berufsleben ausgeschieden sind resp. drohen auszuscheiden. Durch die (Wieder-)Eingliederung in den Arbeitsmarkt werde die Möglichkeit geschaffen, das inländische Know-how besser auszuschöpfen, was sowohl der Wirtschaft wie auch der Gesellschaft zugutekomme.

Einigen Ansätzen, wie sich das Potenzial der beruflichen (Wieder-)Eingliederung für den schweizerischen Arbeitsmarkt konkret darstellt und einsetzen lässt, widmete sich die diesjährige Compasso-Fachtagung. Durch Beiträge von Expertinnen und Experten und moderierten Erfahrungsaustausch konnte in Erfahrung gebracht werden, welches brachliegende Potenzial die berufliche (Wieder-)Eingliederung darstellt und wie diese den künftigen Herausforderungen des schweizerischen Arbeitsmarkts entgegenwirken kann. In Breakout-Parcours ging es um Barrierefreie Rekrutierungsprozesse, um die nachhaltige Gestaltung von Anstellungsverhältnissen von Fachkräften mit einer Beeinträchtigung sowie um das Thema Quereinstieg.

Faigle erhält neuen Chief Digital Officer

Die Faigle Gruppe setzt ihre strategische Ausrichtung zum digitalen Gesamtlösungsanbieter fort und stellt mit Stephen Trowbridge einen neuen Chief Digital Officer vor.

Stephen Trowbridge wird neuer Chief Digital Office bei Faigle. (Bild: zVg)

Seit mehr als 85 Jahren bietet die Faigle Gruppe Produkte für ein effektives und effizientes Informations- und Output Management und begleitet ihre Kunden auf dem Weg der digitalen Transformation – von der strategischen Planung bis zur operativen Implementierung. Nun verstärkt sich das Unternehmen durch Stephen Trowbridge; er wird neuer Chief Digital Officer. Er bringt einen grossen Erfahrungsschatz in den Bereichen Digitalisierung, Entwicklung und Engineering mit, der für die Digitalisierung nach innen und aussen sehr wichtig sein wird. Stephen Trowbridge wird eng mit Simeon Roth, dem CEO der Gruppe, zusammenarbeiten, um die Weiterentwicklung des Unternehmens voranzutreiben.

«Ich freue mich sehr auf die Herausforderung, Faigle in allen digitalen Aspekten unterstützen zu können, damit wir unser Angebot stärken und unsere Kunden noch besser auf ihrer digitalen Reise begleiten können», sagt Stephen Trowbridge.  Mit Stephen Trowbridge will die Faigle Gruppe nach eigenen Angaben ihren Anspruch unterstreichen, massgeschneiderte digitale Lösungen mit dem besten Service zu bieten und dies nachhaltig zu steigern.

CEO Simeon Roth freut sich über diese wichtige Entscheidung: «Mit dem Zuwachs von Stephen in der Geschäftsleitung werden wir unsere Kunden bei der digitalen Transformation ihrer Unternehmen noch besser unterstützen und weiterentwickeln können. Aber auch intern werden wir profitieren, mit digitalen Werkzeugen effizient arbeiten zu können.»

Quelle: Faigle Gruppe

Vor Abschluss der WorldSkills 2022: Schweiz unter den Top-Nationen

Am kommenden Sonntag gehen in Salzburg die dezentral über drei Monate durchgeführten WorldSkills Competition 2022 zu Ende. Die Schweiz mischt bei den diesjährigen Berufs-Weltmeisterschaften erneut unter den Top-Nationen mit. Bei 30 Starts gewann das Schweizer Team bereits 15 Medaillen. In Salzburg stehen noch vier Mitglieder des SwissSkills National Team im Einsatz.

Bäckerin Vera Stocker (Bronze) und Konditorin-Confiseurin Juliana Thöny (Gold) gehören zum äusserst erfolgreichen Schweizer Team an den WorldSkills 2022. (Bild: Stiftung SwissSkills)

Einzigartig ist das Format der diesjährigen Berufs-Weltmeisterschaften: Verteilt über 15 Länder werden seit September die 62 Wettbewerbe der WorldSkills Competition 2022 durchgeführt. Die Schweiz nimmt an insgesamt 34 Wettkämpfen mit 37 jungen Berufsleuten daran teil. Entstanden ist dieses Alternativformat unter anderem auf Initiative der Stiftung SwissSkills. Erst Ende Mai wurden die in Shanghai geplanten WorldSkills 2022 pandemiebedingt abgesagt. Die Schweiz brachte danach nicht nur Idee und Konzept der dezentralen Weltmeisterschaften ein, sondern stellte sich in 14 Wettbewerben auch als Veranstalter zur Verfügung – kein anderes Land übernahm die Durchführung von derart vielen WorldSkills-Disziplinen.

Positive Schweizer Zwischenbilanz als Veranstalter…

«Der grosse Aufwand hat sich gelohnt. Es war eine riesige Herausforderung, innert weniger Wochen an 9 Standorten 14 Weltmeisterschaften auf die Beine zu stellen und erfolgreich über die Bühne zu bringen. Dank des grossen Efforts der beteiligten Berufsverbände und vielen weiteren involvierten Organisationen und Personen können wir ein durchwegs positives Fazit der WorldSkills Competition in der Schweiz ziehen», sagt André Burri, der Geschäftsführer von SwissSkills. Auf der ganzen Welt hätten sich über 1000 junge Berufsleute auf die WorldSkills 2022 gefreut und intensiv vorbereitet. «Zwischenzeitlich schien sich für sie der Traum der WorldSkills-Teilnahme in Luft aufzulösen. Durch das dezentrale Format ist es gelungen, den jungen, ambitionierten Berufsmenschen doch noch die Möglichkeit zu geben, an den Weltmeisterschaften teilzunehmen und den Austausch unter den besten Berufsleuten ihres Fachs zu pflegen.»

…und als teilnehmende Nation

Neben dem positiven Fazit aus Sicht des Mitveranstalters fällt auch die Schweizer Resultat-Bilanz bereits vor den letzten Wettbewerben in Salzburg positiv aus. In den bisher 30 Wettbewerben mit Schweizer Beteiligung gewann das SwissSkills National Team 15 Medaillen und zusätzlich weitere 12 Diplome, sogenannte Medaillon for Excellence. Die bisher vier Schweizer WM-Titel feierten Juliana Thöny (Konditorin-Confiseurin/Oberlunkhofen, AG), Florent Lacilla (Automobil-Mechatroniker/Cottens, FR) und die beiden Duos Silvan Wiedmer (Winterthur, ZH) und Yunus Ruff (Winterthur, ZH) im Wettbewerb «Industrie 4.0» sowie Fabian Baumann (Oberdiessbach, BE) und Marc Baumberger (Koppigen, BE) bei den Landschaftsgärtnern.

Beeindruckende Medaillenausbeute

Die Ausbeute der jungen Schweizer Berufsleute, die alle mit einer Lehre und einem EFZ-Abschluss erfolgreich ins Berufsleben gestartet sind, ist damit vergleichbar mit früheren Austragungen der WorldSkills. Nur China und Südkorea haben im Verhältnis zu ihrer Teilnehmerzahl noch mehr Medaillen gewonnen. Allerdings bestätigt sich an diesen WorldSkills auch, dass der Konkurrenzkampf an der absoluten Spitze immer härter wird. Weitere asiatische Nationen sowie Frankreich, der Veranstalter der nächsten WorldSkills 2024, legten im Vergleich zu den letzten WorldSkills 2019 in Kazan noch einmal zu.

Salzburg als letzte Station der WorldSkills 2022

Ob die Schweiz oder Frankreich diejenige europäische Nation mit der grössten Medaillenausbeute sein wird, entscheidet sich diese Woche in Salzburg. Ab Donnerstag stehen die letzten vier Schweizer Teilnehmer im Einsatz: Maurer Ben Zaugg (Bärau, BE), Elektro-Installateur Patrik Siegenthaler (Linden, BE), Anlagenelektriker Yannick Flepp (Sedrun, GR) sowie Landmaschinenmechaniker Pascal Hofstetter (Wildhaus, SG) werden alles daransetzen, um die Schweizer Erfolgsgeschichte an den WorldSkills Competition 2022 fortzusetzen.

Quelle: Stiftung SwissSkills

Die bisherigen Schweizer Resultate an den WorldSkills 2022 in der Übersicht

Goldmedaille (4)

  • Konditorei-Confiserie: Juliana Thöny (Oberlunkhofen/AG)
  • Automobil-Mechatroniker: Florent Lacilla (Cottens/FR)
  • Garten und Landschaftsbau: Marc Baumberger (Koppigen/BE) und Fabian Baumann (Oberdiessbach/BE)
  • Industrie 4.0.: Silvan Wiedmer (Winterthur/ZH) und Yunus Ruff (Winterthur/ZH)

Silbermedaille (5)

  • Drucktechnologin: Nina Manser (Kesswil/TG)
  • Floristin: Jasmin Wüthrich (Gossau/SG)
  • Carrosseriespengler: Dominik Bartlome (Schwarzenburg/BE)
  • Hotel Reception: Tim Oberli (Wiesendangen/ZH)
  • Elektroniker: Mario Liechti (Windisch/AG)

Bronzemedaille (6)

  • Bäckerei: Vera Stocker (Gunzwil/LU)
  • Restaurant Service: Shania Colombo (Münchwilen/TG)
  • Automatiker: Dario Flükiger (Lützelflüh/BE) und Adrian Matthys (Möhlin/AG)
  • Bauschreiner: Romain Mingard (Couvet/NE)
  • Gipser-Trockenbau: Adrian Büttler (Grund bei Gstaad/BE)
  • Polymechaniker Automation: Gil Beutler (Linden/BE)

Update vom 28. November 2022:

Zum Abschluss der dezentral ausgetragenen «WorldSkills Competition 2022» sicherte sich der Maurer Ben Zaugg (Bärau/BE) in Salzburg den insgesamt fünften WM-Titel für die Schweiz. Elektroinstallateur Patrik Siegenthaler (Linden/BE), Landmaschinenmechaniker Pascal Hofstetter (Wildhaus/SG) und Anlagenelektriker Yannick Flepp (Sedrun/GR) gewannen jeweils Bronze. Mit 19 Medaillen bei 34 Starts ist das Schweizer Berufs-Nationalteam an den diesjährigen Berufs-Weltmeisterschaften die beste europäische Nation.

40 Millionen Toner-Kartuschen recycelt

Der Gerätehersteller Brother hat im Recycling einen Meilenstein erreicht: 2004 wurde das Brother Recyclingprogramm in Europa lanciert und seither wurden weltweit 40 Millionen Tonerkartuschen wiederaufbereitet oder recycelt. Genug, um vom globalen Brother Recycling Technology Centre in Wales bis zum Hauptsitz im japanischen Nagoya zu reichen.

Der Bürogerätehersteller Brother verfügt über eigene Werke für das Recycling von Toner-Kartuschen. (Bild: Brother)

Brother Kundinnen und Kunden auf der ganzen Welt können ihre leeren Toner-Kartuschen an eine der vier Wiederaufbereitungsanlagen in Wales, der Slowakei, den USA oder Asien senden. Jede Kartusche durchläuft einen strengen Prüfprozess, bei dem die Komponenten entweder wiederverwendet oder ersetzt werden. Dadurch wird sichergestellt, dass jede wiederaufbereitete Kartusche die gleiche Qualität wie eine Neue aufweist. Dank dieses Verfahrens können nach Angaben von Brother die meisten Kartuschen wiederaufbereitet werden und in den Kreislauf zurückgeführt werden. Teile, die nicht wiederverwendet werden können, werden recycelt, sodass kein Abfall entsteht.

86 Prozent wiederaufbereitete Toner-Kartuschen

Craig McCubbin, Managing Director von Brother Industries UK und Brother Industries Slovakia erklärt: «Zu sagen, dass wir stolz auf diese Leistung sind, ist eine Untertreibung. Von den 40 Millionen Kartuschen, die unsere Kunden zurückgegeben haben, wurden 86% mit unserem marktführenden Verfahren wiederaufbereitet. Dies ist eine beeindruckende Zahl, die im Druckbereich einzigartig ist. Unsere Abfallhierarchie ist einfach. Wir möchten so viel wie möglich wiederverwenden. 2021 hatten unsere wiederaufbereiteten Tonerkartuschen einen um 33 % geringeren ökologischen Fussabdruck als neue Kartuschen. Mit unserer Art der Wiederaufbereitung spart Brother jedes Jahr weltweit 5’300 Tonnen CO2. Das ist so viel, wie wenn man 1’150 Autos von der Strasse nehmen würde.»

Die europäischen Wiederaufbereitungsanlagen von Brother wurden kürzlich als klimaneutral eingestuft, und das Rücknahmesystem ist seit 2013 als «Zero Waste to Landfill» (null Abfall auf Deponien) zertifiziert. Brother ist überzeugt, dass das Unternehmen mit der Reduzierung von Abfall in allen Phasen des Lebenszyklus seine Kundinnen und Kunden bei der Erreichung ihrer eigenen Nachhaltigkeitsziele unterstützen kann.

«Ehrgeizige Pläne»

Craig fügt hinzu: «Unser Versprechen ist einfach: Wenn ein Kunde eine leere Kartusche an uns zurücksendet, sorgen wir für die Wiederaufbereitung oder das Recycling aller Teile, damit nichts davon auf Deponien landet. Mit der Rücksendung von gebrauchten original Brother Tonerkartuschen kann ein durchschnittliches Unternehmen jährlich bis zu 40 kg CO2 einsparen und somit seinen ökologischen Fussabdruck und seine Auswirkungen auf die Umwelt senken.»

Das Brother Recyclingprogramm wurde 2004 gestartet mit der Aufbereitung einer Handvoll Kartuschen. Seitdem ist die Zahl der wiederaufbereiteten Tonerkartuschen auf rund 3 Millionen pro Jahr angewachsen. Damit will sich der Hersteller aber noch nicht zufriedengeben: In den kommenden drei Jahren möchte man noch mehr Kartuschen wiederaufbereiten. «Wir prüfen auch unsere Tintenpatronen- und Hardware-Rückgabe und haben ehrgeizige Pläne, um sicherzustellen, dass unsere Kunden alle Brother Produkte zurückgeben können», so Craig.

Weitere Informationen auf www.brother.ch/recycling

NWX23: Festival für Arbeit und Zukunft

Am 14. Juni 2023 findet die New Work Experience (NWX), das nach eigenen Angaben grösste Event für Arbeit und Zukunft im deutschsprachigen Raum, erneut in Hamburg statt. Die NWX23 präsentiert sich dabei mit einem neuem Eventkonzept.

Die Elbphilharmonie in Hamburg bildet wieder die Kulisse für die NWX23. (Bild: New Work SE)

Die New Work Experience (NWX) startet 2023 in die sechste Runde. Unter dem Motto: „Work Forward“ präsentiert am 14. Juni 2023 das Unternehmen New Work SE erstmals gemeinsam mit Experten und Expertinnen aus dem eigenen Haus, dem Job-Netzwerk XING, den Recruiting-Profis von onlyfy by XING sowie den Verantwortlichen hinter der Arbeitgeberbewertungsplattform kununu, das Festival für Arbeit und Zukunft in Hamburg. Schauplatz des New-Work-Festivals wird erneut die Elbphilharmonie sein. Erstmalig werden zeitgleich, aber auch einzelne Veranstaltungsformate an weiteren Standorten in der Hansestadt, wie dem „New Work Harbour“, welches zu den modernsten Büros Deutschland zählt, sowie zusätzlich an besonderen Side-Locations in der Hamburger HafenCity stattfinden, um den neuen Festival-Charakter des Events zu unterstreichen.

Gestalterinnen und Vordenker der Arbeitswelt zusammenbringen

Die Wirtschaft und in Folge die Arbeitswelt stehen vor grossen Herausforderungen und historischen Umbrüchen. An der Schnittstelle von Energie und Klima, Talent und Technologie, Perspektiven und Nachhaltigkeit liegt die Arbeitswelt von morgen. Wie gelingt es, Unternehmen erfolgreich durch diese anspruchsvollen Zeiten zu führen? Welche Möglichkeiten gibt es dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken? Und wo erhalten Talente ganz persönlich Orientierung in ihrem Jobleben? Mit der NWX23 bringt die New Work SE gemeinsam mit ihren Marken XING, onlyfy by XING und kununu, im Rahmen eines einzigartigen Festivals mit Konferenzformat Talente, Gestalterinnen und Vordenker im Juni 2023 in Hamburg zusammen.

Die NWX23 wird zum Treffpunkt der New-Work-Community

Egal, ob Verantwortliche und Thought Leader, Strategen und Talente, Professionals und Rookies, aus Unternehmen und Politik, HR und Innovation, Consulting und Meinungsbildung – die NWX23 wird zum Treffpunkt der New-Work-Community, mit dem Ziel die Arbeitswelt von morgen zu verbessern, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zufriedener und dadurch Unternehmen erfolgreicher zu machen. Dazu erwartet Besucherinnen und Besucher auf der NWX23 ein vielfältiges Programm bestehend aus abwechslungsreichen Masterclasses, spannenden Sessions sowie inspirierenden Workshops von und mit namhaften Speakern. Musikalische Live-Acts runden das neue Veranstaltungskonzept ab.

Early-Bird-Tickets für NWX23 sind ab sofort erhältlich

Der Vorverkauf für die NWX23 startet ab sofort auf www.nwx.new-work.se/events/nwx23/tickets. Für ein noch individueller auf die Bedürfnisse verschiedener Besucherzielgruppen abgestimmtes Eventerlebnis, stehen erstmals verschiedene Ticketkategorien zur Auswahl. Egal, ob für C-Levels, Recruiter, Job-Suchende oder Studierende, mit den neuen Ticketpässen findet jeder das passende Festivalpaket. Für kurze Zeit können ab sofort Tickets zum Early-Bird-Preis erworben werden.

Das sind die besten Schweizer Arbeitgeber 2022

Am 17. November wurden die besten Schweizer Arbeitgeber 2022 ausgezeichnet. Die Gewinner des diesjährigen Swiss Arbeitgeber Awards sind: Camion Transport AG, Wil SG; Soudronic AG, Bergdietikon; Berufsschule Lenzburg und Breitenmoser Fleischspezialitäten AG aus Appenzell Steinegg.

Gewannen bereits zum zweiten Mal den Swiss Arbeitgeber Award in ihrer Kategorie: Breitenmoser Fleischspezialitäten AG mit Barbara Ehrbar-Sutter, Christof Hafner und Heiker Reutlinger (v.l.n.r.). (Bild: Thomas Berner)

Am Abend des 17. November 2022 fand im Lake Side in Zürich die Verleihung des 22. Swiss Arbeitgeber Awards statt. Dieser Preis für die besten Schweizer Arbeitgeber bildet jeweils den Abschluss der jährlich durchgeführten Benchmarking-Studie, die von der icommit GmbH aus Küsnacht ZH konzipiert worden ist. Die teilnehmenden Unternehmen führen unter ihren Mitarbeitenden jeweils eine anonyme Umfrage durch. Die Resultate werden dann ausgewertet und zeigen auf, wo man als Arbeitgeber gut unterwegs ist und wo es allenfalls „Baustellen“ gibt. Die Unternehmen können sich zudem mit den besten Arbeitgebern ihrer Branche messen und sie nutzen das Instrument für die Entwicklung ihres Unternehmens sowie für das Personalmarketing. Unterstützt wird der Swiss Arbeitgeber Award vom Schweizerischen Arbeitgeberverband und HR Swiss.

Was die besten Schweizer Arbeitgeber ausmacht

A propos „Baustellen“: In einer Keynote zeichnete Sven Bühler, Initiator der Studie und strategischer Kopf bei icommit, ein Bild eines „typischen“ Unternehmens-Gebäudes. Vier Stockwerke habe es: Zuunterst das „Geschoss der Resignation“, eine Etage höher jenes für die Unzufriedenen. Dann folgt das Stockwerk der Zufriedenen und zuoberst jenes für Commitment. Dieses werde durch eine motivierende Unternehmensstrategie bestimmt, von Purpose und Kundenorientierung, hinter der die Mitarbeitenden voll und ganz stehen können. Zufriedene Mitarbeitende schätzen wiederum den Arbeitsinhalt, die Work-Life-Balance und die Zusammenarbeit. Wer unzufrieden ist, sei es zumeist deshalb, weil die Rahmenbedingungen nicht stimmen würden, so die Erläuterung von Sven Bühler. Im schlimmsten Fall führe dies dann zur Resignation: Man kopple sich ab und ziehe sich gleichsam „in den Keller“ zurück. Insgesamt ein sehr anschauliches Bild, wobei sich dem aussenstehenden Betrachter die Frage stellen könnte: Baut jedes Unternehmens-Gebäude letztlich auf Resignation auf? Denn ohne die untersten Stockwerke gäbe es wohl keine oberen Etagen; wohl Anreiz genug für Unternehmen, die untersten Etagen schleunigst auf „Commitment-Level“ zu bringen… Gemäss Sven Bühler seien es die folgenden drei Dimensionen der Arbeitssituation, die bei allen teilnehmenden Unternehmen den grössten Einfluss auf das Commitment der Mitarbeitenden hätten:

  1. Unternehmensstrategie, d.h. die Mitarbeitenden möchten wissen, wohin sich das Unternehmen entwickelt
  2. Arbeitsinhalt, d.h. die Mitarbeitenden möchten ihre Kenntnisse und Fähigkeiten einsetzen können
  3. Einbindung der Mitarbeitenden, d.h. die Mitarbeitenden möchten mit einbezogen werden und ausreichende Entscheidungsfreiheit haben
Sven Bühler zeigte den Prototyp eines Schweizer Unternehmensgebäudes. (Bild: Thomas Berner)

Ausgezeichnete Unternehmen in der Schweiz und Liechtenstein

Die diesjährige Umfrage ist mit einem Rücklauf von über 42’390 Mitarbeitenden aus 145 Unternehmen in der Schweiz und dem Fürstentum Liechtenstein die grösste Schweizer Mitarbeiterbefragung. Der wissenschaftlich entwickelte Fragebogen besteht aus rund 60 Fragen und wird durchschnittlich von 75% aller Beschäftigten eines Unternehmens ausgefüllt. Dadurch sind die Beurteilungen äusserst repräsentativ und ermöglichen ein differenziertes Bild der Arbeitswelt. Insgesamt wurden 48 Unternehmen prämiert, und weitere 38 Unternehmen erhielten ein Qualitäts-Siegel. Letztere Unternehmen haben den Schweizer Benchmark in mindestens einer der Zielgrössen – Gesamtzufriedenheit mit der Arbeitssituation, Commitment oder Resignation – übertroffen, zählen aber nicht zu den besten Arbeitgebern der Schweiz und erhielten daher keinen Rang.

Die besten Schweizer Arbeitgeber 2022 in der Kategorie „Über 1000 Mitarbeitende“: Camion Transport AG aus Wil SG. Im Bild: Miriam Amatter (links) und Fredy Würzer im Gespräch mit der Moderatorin Mascha Santschi. (Bild: Thomas Berner)

Die besten Schweizer Arbeitgeber (und jene Liechtensteins) in ihrer entsprechenden Grössenkategorie sind in diesem Jahr: Camion Transport AG, Soudronic AG, Berufsschule Lenzburg und Breitenmoser Fleischspezialitäten AG. Neu in diesem Jahr vergab der Swiss Arbeitgeber Award eine vierte attraktive Gewinnchance. icommit zeichnete in Zusammenarbeit mit ihrem langjährigen Partner HR Swiss innovative Arbeitsweltenprojekte aus, die sich positiv auf das Commitment im Unternehmen auswirken. Der Sieger des ersten Innovationspreises für eine moderne Arbeitswelt 2022 ist Thomann Nutzfahrzeuge AG mit ihrem zukunftsweisen Projekt: New Work – ganzheitlich verstanden, konsequent gelebt. Dieses Projekt überzeugt durch zielführende Massnahmen in den Bereichen Arbeitszeitmodell, Ferienmodell, Zusatzvorteil sowie proaktive Personalentwicklungstool mit künstlicher Intelligenz. Thomann Nutzfahrzeuge erreicht hohe Mitarbeiterbewertungen hinsichtlich der wichtigsten Commitment-Treiber wie Unternehmensstrategie, Umgang mit Veränderungen und Arbeitsinhalt. Der zweite Sonderpreis in der Kategorie Aufsteiger des Jahres geht dieses Jahr an die Swissgrid AG.

Die Gewinner des Swiss Arbeitgeber Awards 2022

Kategorie Grosse Unternehmen (mehr als 1000 Mitarbeitende)

  1. Camion Transport AG
  2. CONCORDIA
  3. Berner Fachhochschule

Kategorie Mittelgrosse Unternehmen (250-999 Mitarbeitende)

  1. Soudronic AG
  2. Stiftung Lebenshilfe
  3. Liechtensteinische Alters- und Krankenhilfe (LAK)

Kategorie Mittelgrosse Unternehmen (100-249 Mitarbeitende)

  1. Berufsschule Lenzburg
  2. BitHawk AG
  3. Careum AG Bildungszentrum für Gesundheitsberufe

Kategorie Kleine Unternehmen (50-99 Mitarbeitende)

  1. Breitenmoser Fleischspezialitäten AG
  2. Heim AG Heizsysteme
  3. Vision-Inside AG

Die vollständige Rangliste und die Präsentationen der Preisträger sind hier zusammengestellt.

Swissmem: Der Abschwung hat die Industrie erreicht

Die Lage der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM-Industrie) präsentiert sich zurzeit noch gut. Dank einem starken ersten Halbjahr stiegen die Umsätze in den ersten neun Monaten 2022 gegenüber der Vorjahresperiode um +9,6 Prozent, die Exporte um +7,0 Prozent und die Auftragseingänge um +2,3 Prozent. Doch nun droht ein Abschwung: Das dritte Quartal 2022 brachte eine signifikante Wende bei den Auftragseingängen.

Noch wird fleissig geschweisst in Industrieunternehmen, doch das dritte Quartal brachte in der Schweiz einen Auftrags-Einbruch. (Bild: Unsplash.com)

Der Abschwung scheint die Industrie erreicht zu haben: Die Auftragseingänge in der MEM-Industrie sanken gemäss dem Dachverband Swissmem im dritten Quartal 2022 im Vergleich zum Vorjahresquartal um -12,4 Prozent. Im dritten Quartal sind vor allem die Bestellungen aus dem Ausland im Vergleich zum zweiten Quartal 2022 mit einem Rückgang von -21,1 Prozent regelrecht eingebrochen. Dank einem guten ersten Halbjahr erhöhten sich die Auftragseingänge über die gesamten ersten neun Monate gegenüber der Vorjahresperiode um +2,3 Prozent. Auch bei der Umsatzentwicklung lässt die Wachstumsdynamik nach. Im dritten Quartal 2022 stiegen die Umsätze im Vergleich zum Vorjahresquartal noch um +4,6 Prozent. Für den gesamten Zeitraum von Januar bis September 2022 beträgt der Zuwachs im Vergleich zur Vorjahresperiode +9,6 Prozent. Diese Entwicklung betrifft KMU und Grossfirmen in ähnlichem Ausmass. Die Kapazitätsauslastung in den Betrieben erreichte im ersten Quartal 2022 mit 91,9 Prozent ihren Höhepunkt. Sie reduzierte sich bis ins dritte Quartal auf 89,5 Prozent, was allerdings noch immer über dem langjährigen Mittel von 86,2 Prozent liegt.

(Noch) gute Exportzahlen

Die Güterexporte der MEM-Industrie stiegen gemäss den Zahlen der Eidg. Zollverwaltung in den ersten neun Monaten 2022 im Vergleich zur Vorjahresperiode um +7,0 Prozent und erreichten einen Warenwert von 54 Milliarden Franken. Alle wichtigen Absatzmärkte entwickelten sich positiv. Die Exporte nach Asien erhöhten sich um +13,3 Prozent, in die USA um +7,8 Prozent und in die EU um +5,6 Prozent. Alle Warengruppen verzeichneten Exportzuwächse. Die Ausfuhren bei den Metallen wuchsen um +11,0 Prozent, bei der Elektrotechnik/Elektronik um +7,5 Prozent, im Maschinenbau um +6,1 Prozent und bei den Präzisionsinstrumenten um +5,3 Prozent. Allerdings zeichnet sich auch bei den Exporten eine Trendwende ab. Das zeigt sich exemplarisch bei den Güterausfuhren nach Deutschland, wohin fast ein Viertel aller Exporte der MEM-Branche gehen. Diese sanken im dritten Quartal gegenüber der Vorjahresperiode um -1,0 Prozent. Insgesamt betrugen die Exportzuwächse im dritten Quartal 2022 noch +2,7 Prozent.

Trübe Aussichten

Die Lage in den meisten Unternehmen der Schweizer MEM-Industrie ist zurzeit noch gut. Stefan Brupbacher, Direktor Swissmem, relativiert jedoch: «Der Abschwung hat die Schweizer Industrie klar erreicht. Die stark rückläufigen Auftragseingänge namentlich aus dem Ausland zeigen dies deutlich.» Zudem trüben sich die Aussichten zunehmend ein. Der Einkaufsmanagerindex der Industrie (PMI) weist in den meisten Märkten seit zwei Monaten immer deutlicher auf einen Abschwung hin. Auch die Unternehmerinnen und Unternehmen aus der Swissmem-Mitgliedschaft sind pessimistischer als noch zu Beginn des Jahres. Gemäss der jüngsten Swissmem-Umfrage rechnet ein Drittel in den kommenden zwölf Monaten mit tieferen Auftragseingängen aus dem Ausland. Ende 2021 gaben nur 13 Prozent diese Einschätzung ab. Von gleichbleibenden Bestellungen gehen 40 Prozent der Befragten aus. Nur noch 27 Prozent rechnen mit steigenden Aufträgen. Mit Wachstumsimpulsen ist höchstens aus den USA und Indien zu rechnen.

Viele Risiken könnten Abschwung verstärken

Neben diesen eher düsteren Aussichten besteht eine Vielzahl von Risiken, welche den negativen Trend deutlich verstärken könnten. Trotz einer gewissen Entspannung bei der Versorgung mit Strom und Gas ist die Gefahr einer Mangellage noch nicht gebannt. Ungeplante Ausfälle von Kraftwerken könnten die Situation umgehend verschärfen. Lieferunterbrüche oder Kontingentierungen bei Strom und Gas hätten massive negative Konsequenzen für Industrie. Auch die geopolitische Lage sorgt für Unsicherheiten, welche das Investitionsverhalten beeinträchtigen. Zudem könnte die hohe Inflation in den Hauptmärkten der MEM-Branche zu weiteren Zinserhöhungen führen, welche die Konjunktur weiter abkühlen dürften. Im Weiteren besteht ein Aufwertungsdruck auf den Schweizer Franken gegenüber dem Euro und dem US-Doller, welcher die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Industrie verschlechtern könnte. Und nicht zuletzt kann nicht ausgeschlossen werden, dass eine stark ansteckende Covid-19-Variante einzelne Märkte wieder lahmlegt. «Es gibt derzeit kaum Indikatoren, die auf eine positive Entwicklung hindeuten. Wir müssen uns auf eine schwierige Phase einstellen. Wir hoffen, dass die Politik die Zeichen der Zeit erkennt und uns gute Rahmenbedingungen sichert. Dazu gehört Wort halten bei der Aufhebung der Industriezölle per 2024. Damit werden Wirtschaft und Konsumierende mit insgesamt 500 Millionen Franken entlastet. Ebenso braucht es eine rasche Deblockierung unseres Verhältnisses zu Europa», fordert Stefan Brupbacher.

Quelle: Swissmem

Löwen beissen sich an hohen Firmenbewertungen die Zähne aus

Am 15. November 2022 wurde die vorerst letzte Sendung der vierten Staffel von «Die Höhle der Löwen Schweiz» ausgestrahlt. Auch dieses Mal zeigte sich, wie zu hohe Firmenbewertungen etwaige Investoren abschrecken können.

Sorgten für einen Jöh-Effekt bei den Löwinnen und Löwen: Die Models von Kidis. (Bild: Filip Stropek / CH Media)

Mit Umbau-Ideen für Offroader wollten Stefan Wermelskirchen und Andreas Galliker aus Hünenberg (ZG) vor allem die Outdoor-Fans Tobias Reichmuth und Roland Brack zu einem Investment überzeugen. Unter der Marke «Offroad4u» haben die beiden Kabinen entwickelt, mit denen sich gängige Pickups für Offroad-Touren umrüsten lassen. Stefan Wermelskirchen hat das Design dazu selbst entworfen. Im Angebot stehen derzeit verschiedene Grössen für diese Aufbauten. 250’000 Franken gegen 25 Prozent Firmenanteil, so lautete der Kapitalbedarf, mit dem die beiden die Höhle der Löwen betraten. Und dort erwarteten sie die gewohnt kritischen Fragen: Ist der Markt für Pickups gross genug? Wie sind die Umsatzerwartungen? Und wie geht die Vermarktung des Produkts mit dem Führen eines Garagenbetriebs und dem Anbieten von Touren zusammen? Tobias Reichmuths empfahl: «Macht eine einzige Firma für Eure Aufbauten», stieg als Investor aber aus. Auch die anderen Löwinnen und Löwen sagten ab. Die beiden nahmen das Verdikt sportlich und sind überzeugt, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen. «Dann setzen wir halt auf organisches statt auf schnelles Wachstum», so ihr Fazit.

Doppel-Investment für Kindermode

Mit Kidis, Secondhand Kinder- und Frauenmode stiegen Pascal Arnold und Adriana Blasi aus Büron (LU) ins Rennen. Auf ihrer Online-Plattform können gut erhaltene Kinder- und Frauenmode gekauft und verkauft werden. 100’000 Franken gegen 10 Prozent Firmenanteile wollten die beiden investiert haben. Das Potenzial ist gross – zu viele Kinderkleider werden nur kurz getragen und wandern dann irgendwo in den Keller – und auch das jährliche Wachstum von 1,5 Prozent des gesamten Secondhand-Markts schien ein überzeugendes Argument. Zwei der Löwinnen und Löwen waren denn auch vom nachhaltigen Denken des Start-Ups begeistert, während Lukas Speiser Zweifel an der Skalierbarkeit hegte und deshalb nicht investieren wollte. Auch Anja Graf und Jürg Schwarzenbach stiegen aus. Roland Brack machte ein Angebot von 100’000 Franken, allerdings gegen 15 Prozent Firmenanteile. Tobias Reichmuth war bereit, noch 50’000 Franken hinzuzulegen. Insgesamt ging es dann also um ein Investment von 150’000 Franken. Auch wenn Pascal Arnold und Adriana Blasi hier einen höheren Anteil ihres Unternehmens abgeben mussten, schlugen sie das Angebot nicht aus. Einmal mehr schien die Verbindung von Nachhaltigkeit und Fashion zu verfangen. Schon in der dritten Staffel erhielt Adretto, eine Mietplattform für Herrenanzüge, ein Investment, und zwar von Jürg Schwarzenbach, der sich in einem Einspieler sehr zufrieden zeigte mit der weiteren Entwicklung dieses Unternehmens.

Ein guter Verkäufer: Soresh Mauludi präsentiert sein praktisches Küchensieb, blieb aber ohne Deal. (Bild: Filip Stropek / CH Media)

Gut verkauft, aber ohne Investment

Verreaux Swiss, so heisst die Firma von Soresh Mauludi aus Zug. Er hat ein innovatives Küchensieb entwickelt, und das kam so: Er war bei einem Date so nervös, dass er sich beim Spaghetti abgiessen ordentlich die Finger verbrannt hat. Die Idee zum Küchensieb S One war geboren, für das Soresh Mauludi nun ein Investment von 100’000 Franken gegen 10 Prozent Beteiligung forderte. Das Produkt ist aus hochwertigem Chromstahl hergestellt und soll auf jede Pfanne passen, wie er auch den Löwinnen und Löwen demonstrierte. Auf den TV-Zuschauer wirkte der Mechanismus allerdings etwas umständlich, und auch Lukas Speiser merkte an, dass man Pasta zusammen mit dem kochenden Wasser ja einfach in ein herkömmliches Küchensieb, das man in die Spüle stellt, abgiessen könnte. Stolz ist auch der Preis: 49 Franken. Doch alle Hinweise der Investoren auf die Preiselastizität bei Skalierung des Produkts schlug der Gründer in den Wind. Und auch mit der Firmenbewertung von 1 Million Franken bei gerade mal 200 verkauften Produkten schuf er sich keine guten Voraussetzungen für ein Investment durch einen der Löwen oder eine Löwin. Es kam wie es kommen musste: Soresh Mauludi musste mit leeren Händen die Höhle der Löwen wieder verlassen.

Kein Abrücken von hohen Firmenbewertungen

Mit Hegias, vertreten durch Tuan Nguyen und Patrik Marty aus Zürich, ist es möglich, ein 3D-Bauprojekt per Knopfdruck, intuitiv in die Virtual Reality zu laden. Das Geplante kann so aus allen Perspektiven betrachtet und erlebt werden. 500’000 Franken zu 2,5 Prozent Firmenanteilen, so lautete der Kapitalbedarf der beiden. Die Live-Demo des Gadgets stiess auf viel Wohlwollen, insbesondere bei Bettina Hein. In der Tat schien die Idee bestechend. Insbesondere nicht-professionelle Bauherrschaften können sich damit viel einfacher ein Bild der Baute machen, als ab konventionellen Bauplänen. Doch wie sieht es bei den Profis aus? Tuan Nguyen und Patrik Marty konnten bereits namhafte Bau- und Immobilienunternehmen nennen, mit denen sie zusammenarbeiten. Trotzdem: Die Kritik von Anja Graf, die mit ihrem Unternehmen Visionapartments viele Bauprojekte realisiert, war vernichtend. «Jedes CAD-Programm kann besser visualisieren», so ihr Eindruck. Zudem mache sie mit den konventionellen Planungswerkzeugen sehr gute Erfahrungen. «Weshalb braucht es dazu noch VR?», so ihre ketzerische Frage. Die beiden Firmengründer mussten da einräumen, dass es sicher noch Entwicklungspotenzial gäbe. Doch noch etwas anderes führte dazu, was die Löwinnen und Löwen störte: Die hohe Firmenbewertung. 20 Millionen betrug diese, dabei hatte das Unternehmen erst einen Umsatz von 300’000 Franken erwirtschaftet. Dennoch bot Bettina Hein 500’000 Franken, allerdings gegen 5 Prozent Beteiligung, weil sie das Produkt cool fand, wie sie sagte. Und auch Roland Brack wollte mit einer halben Million gegen 5 Prozent Firmenanteil einsteigen. Doch die beiden Unternehmer lehnten ab, weil ihnen – wie sie sagten – bei der Firmenbewertung die Hände gebunden seien. Als Aussenstehender konnte man da nur vermuten: War da womöglich schon ein anderer Investor im Spiel?

Die beiden Gründer von Hegias hätten eigentlich einen Deal auf sicher gehabt, wollten aber dafür nicht die geforderten Firmenanteile an die Investoren abtreten. (Bild: Filip Stropek / CH Media)

Wenn sich eine Löwin „viganisieren“ lässt…

Der vegane Onlineshop vigan, ins Leben gerufen von Patrick Embacher und Pia Sommer aus Chur, scheint jetzt schon erfolgreich unterwegs zu sein: Hunderte vegane Produkte werden über dies Plattform bereits verkauft, darunter 30 eigene. Das Start-up habe schon über 13’000 Kunden gewonnen, wie die beiden Gründer in der Sendung verrieten. Nun soll es aber weiter vorwärts gehen: 250’000 Franken gegen 5 Prozent Firmenbeteiligung benötigen sie dazu. Noch mehr Kundenkreise sollen „viganisiert“ werden. Selbstverständlich boten sie auch gleich eine Degustationsrunde an, die Investorinnen und Investoren durften kosten – und waren verblüfft vom Lyoner. Doch bezüglich Geschäftsmodell setzten sie dann doch noch ein paar Fragezeichen: Wie war das nun genau mit eigenen und fremden Produkten auf der Plattform? Welche Rolle sollen White Label-Produkte spielen? Und wie viel Konkurrenz gibt es eigentlich schon? Für Tobias Reichmuth, der sonst sehr angetan ist von veganen und vegetarischen Produkten, war das Konzept noch zu wenig straff; er wollte deshalb nicht investieren. Auch die anderen Löwen schlossen sich ihm an. Einzig Anja Graf liess sich «viganisieren»: Sie machte ein Angebot von 250’000 Franken, wollte dafür aber 10 Prozent Firmenbeteiligung. Pia Sommer und Patrick Embacher zögerten nicht lange und stiegen auf den Deal ein.

Zu hohe Firmenbewertungen zum zweiten

Das Start-Up maison (Schweiz) GmbH aus Zürich will das Problem der ungenutzten Arbeitsplätze in Büros angehen: Firmen mit freien Arbeitsplätzen können diese über die Plattform maison.work vermieten. Mit einem Investment von 400’000 Franken gegen 10 Prozent Firmenbeteiligung wollten die drei Gründer Marc Schwery, Dominic Frei und Remo Stahl aus Zürich durchstarten. Denn ihre Idee ist eigentlich clever: Nicht nur lassen sich über ihre Dienstleistung freie Arbeitsplätze nutzen, sondern auf diese Weise auch Bürogemeinschaften bilden, die sich gegenseitig bereichern können. Dies alles klang für Roland Brack aber etwas unausgegoren: Irgendwo zwischen klassischen Immobilienplattformen und Coworking-Spaces – mit einem Schuss Airbnb und Dating-Plattform. Und ebenfalls für Stirnrunzeln sorgte die hohe Firmenbewertung. Denn erst 319 Arbeitsplätze in 19 Locations konnten vermietet werden – Transaktionen im Gesamtumfang von 140’000 Franken in etwa, rechneten die drei vor. Anja Graf fand zwar, dass die Idee an sich funktionieren könne, denn auch sie habe mal ähnlich angefangen. Doch die hohe Firmenbewertung hielt sie von einer Investition ab, ebenso Lukas Speiser. Auch Roland Brack und Jürg Schwarzenbach verzichteten auf eine Investition. Patrick Mollet zögerte am längsten. Sein Problem war aber: Er ist schon in der Coworking-Plattform tadaa investiert und hätte einen Interessenskonflikt. Also kam letztlich kein Deal zustande. Am Selbstbewusstsein der drei Firmengründer tat dies aber keinen Abbruch, sie wollen ihr Ding weiter durchziehen. Aber am Schluss – dies auch als Fazit zur ganzen Staffel – musste man sich durchaus immer mal wieder fragen: Wie in aller Welt kommen zu derart hohen Firmenbewertungen?

Weitere Informationen zu den nächsten Sendungen: https://www.oneplus.ch/detail/1000604

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