Per 1. März 2023 wird Dr. Stefan Joller neuer Leiter der Forschung an der HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich. Er löst dabei Prof. Dr. Sybille Sachs ab, die im Frühjahr 2023 pensioniert wird. Joller, der an der Universität Luzern und Konstanz Soziologie mit Schwerpunkt Organisation und Wissen studiert hat, ist seit 2019 bereits Leiter Hochschulentwicklung an der HWZ.
Redaktion
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5. Dezember 2022
Stefan Joller (links) wird neuer Leiter Forschung an der HWZ. Zusätzlich verstärkt wird das Forschungsteam durch Claude Meier (rechts). (Bilder: HWZ)
Im Frühjahr 2023 wird Prof Dr. Sybille Sachs als Leiterin Forschung der HWZ pensioniert. In ihrem langjährigen Einsatz hat sie die Forschung an der HWZ stark gefördert, teilt die Fachhochschule mit. Ihrem Engagement sei es zu verdanken, dass das Renommee der HWZ als Forschungsstätte heute von nationaler wie auch internationaler Bedeutung ist und die Forschung in der Lehre weiter verankert worden sei, heisst es weiter. Sybille Sachs bleibt Leiterin des Instituts für strategisches Management HWZ.
Stefan Joller folgt auf Sybille Sachs
Ihre Nachfolge als Leiter Forschung tritt Dr. Stefan Joller an. Er hat an der Universität Luzern und Konstanz Soziologie mit Schwerpunkt Organisation und Wissen studiert. Er war an der Universität Luzern in der qualitativen sowie quantitativen Methodenausbildung tätig und danach mehrere Jahre an unterschiedlichen Universitäten in Deutschland als Dozent und Forscher aktiv. Im Zuge seiner Lehr- und Forschungstätigkeit publizierte er mehrere Fachartikel und Bücher und war zudem Forschungs- und Projektkoordinator im Rahmen der Landesforschungsinitiative des Landes Rheinland-Pfalz.
„Wir wollen die Einheit von Lehre und Forschung unter Nutzung von Synergien zukünftig noch stärker fördern“, sagt Matthias Rüegg, Rektor der HWZ zur aktuellen Personalie. Begünstigt werde dies durch die Zusammenlegung der Abteilung Forschung mit der Hochschulentwicklung. Für die Schulleitung, den Forschungsrat und den Verwaltungsrat der HWZ sei die Weiterentwicklung der Forschung ein zentrales Element für diese Hochschule mit ihrem berufsbegleitenden Bildungsangebot.
Weitere Verstärkung der Forschung durch Claude Meier
Verstärkt wird die Forschung und Hochschulentwicklung durch das angegliederte und neue Center for Research and Methods. Unter der Leitung von Prof. Dr. Claude Meier werden Studierende und Dozierende methodologisch beim wissenschaftlichen Arbeiten unterstützt. Im Bereich Forschungskoordination werden Netzwerke und Partnerschaften entwickelt, die Forschungstätigkeiten in spezialisierten Clustern ermöglichen. Prof. Claude Meier hat an der Universität Zürich Politikwissenschaft und Betriebswirtschaft studiert und dort in diesen Disziplinen promoviert. Er ist seit 2008 an der HWZ und leitet seit 2015 die Fachstelle für Wissenschaftsmethodik. Ausserdem ist er Fachreferent für Strategisches Management und stellvertretender Leiter des Instituts für Strategisches Management. Seine Fachgebiete sind Global Governance, Stakeholder Management und Unternehmensverantwortung. In den verschiedenen anwendungsorientierten Forschungsprojekten am Institut arbeitet er mit verschiedenen Wissenschaftsmethoden (u.a. Case Studies, Process Tracing, Delphi Studien, Umfragen). Er ist Autor verschiedener Publikationen sowie des Readers Wissenschaftsmethodik für die HWZ.
Kommunikation: Erst artikulieren, dann relativieren?
Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert. So besagt ein Sprichwort. Eine namhafte Bank macht immer wieder durch negative Schlagzeilen von sich reden. Doch wie hängen Kommunikation und Handlung zusammen? Dies zeigt Gastautor Stefan Häseli.
Stefan Häseli
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2. Dezember 2022
Warum erst die Handlung die Kommunikation glaubwürdig macht: Denn wenn man zwar eine Erwartungshaltung aufbaut und sich dann aber anders verhält, lässt der kommunikative Super-GAU dann nicht lange auf sich warten. (Bild: Adobe Stock)
Es ist im grossen Stil eine Sabotage des eigenen Rufs: Manager, die es sich offensichtlich zu gut gehen lassen. Gigantische Gehälter, ansehnlicher Wagenpark und Eskapaden auf Partys gelangen an die Öffentlichkeit. Brisant wird das ganze durch hohe Verluste, Mitarbeitende werden entlassen und der Betrieb steht vor der Frage, wie das eigene Überleben noch gesichert werden kann. Streitereien werden prominent in den Medien austragen, das Image leidet. Erst recht, wenn die Investment-Banker ihr Spiel auf dem Finanzplatz überborden.
So weit, so gut. In der aktuellen Welt, in der sich Schlagzeilen gut verkaufen und so mancher Skandal wie Säue durchs Dorf gejagt werden, ist so manches auch schnell wieder vergessen. Normalerweise. Hausgemachte Fehler, seien sie noch so absurd, verschwinden eines Tages wieder im Nebel des Alltagsgeschäftes. Wenn aber genau diese Bank regelmässig mit solchen Auswüchsen von sich reden macht, wird es durchaus heikel. Denn jedes Mal versicherte die Unternehmensleitung im Anschluss an einen Vorfall, dass so etwas nicht mehr geschehen werde. Dass das Unternehmen alles daransetzen würde, dass so etwas in Zukunft nicht mehr passiere, dass man personelle Konsequenzen ziehe. Regelmässig wollte sich die Bank auf eine neue Bescheidenheit einschwören.
Ich sag das nur noch einmal…
Durch diese Form der Kommunikation entsteht einerseits eine Erwartungshaltung. Andererseits wird genau diese Strategie definitiv zum kommunikativen Super-GAU, wenn es wenige Monate später wieder ähnliche Auswüchse zu verzeichnen, zu artikulieren und zu relativieren gibt. Erst die Handlung macht die Kommunikation glaubwürdig. Oder die Nicht-Handlung macht sie unglaubwürdig. Das ist beileibe nicht nur eine Angelegenheit von Grossbanken und deren geschulten Kommunikationsabteilungen. Selbst wer als Elternteil dem Kind dreimal hintereinander sagt: „Du darfst nicht auf diese Leiter steigen – ich sag dir das nur noch einmal!“, verliert nicht nur an Glaubwürdigkeit, sondern die ganze Angelegenheit verkommt zur Farce.
Der logische Rückkehrschluss muss also lauten: Wenn ich weiss, wie ich handle, weiss ich, wie ich kommunizieren soll. Aber Hand aufs Herz: Wie häufig kommt es vor, dass man einfach mal so in eine Diskussion steigt, ohne klar zu wissen, was man will? Am Schluss ist dann wieder einmal nichts rausgekommen – im besten Fall. Im schlechtesten Fall hat genau darum die Glaubwürdigkeit darunter gelitten. „Irgendetwas reden“ birgt das Risiko, aufgrund der mangelnden Greifbarkeit der Botschaft als unglaubwürdig, also wenig wahrhaftig zu wirken.
Wer sein Ziel nicht definiert hat, kann nicht kommunizieren
In so vielen Unternehmen werden Meetings abgehalten, von denen oft ein grosser Teil der Beteiligten nicht ganz so genau weiss, warum man jetzt hier ist und vor allem: warum ich gerade hier bin. Wenn ich es schon nicht weiss, fehlt der Zweck und entsprechend lau, unbefriedigend läuft das Gespräch dann auch ab. Am Schluss mündet die Diskussion zwischen Sitzungszimmer und Pausenraum in die Erkenntnis „das hat wieder mal nichts gebracht“. Es geht ja nicht einmal um die allseits bekannte SMART-Formel eine gewieften Sitzungsleitung, es geht um meinen Auftritt, mein Verhalten in der Runde. Das hat nichts mit der zu spät eingetroffenen Sitzungsagenda zu tun, sondern damit, dass ich just in diesem Moment mein Ziel nicht definiert habe.
Aus solchen Erfahrungen lassen sich altbekannte Verhaltensthesen schön und beherzt formulieren: Man soll klar, zielorientiert und doch menschlich nah- und greifbar sein. Die Ansprüche, die gestellt werden, sind nicht nur hoch, sondern haben oft einen scheinbaren Widerspruch in sich. Man soll gleichzeitig alles im Überblick haben und trotzdem immer im Hier und Jetzt sein.
Ein Blick in die Theaterwelt kann aufzeigen, wie Glaubwürdigkeit in der Kommunikation zusammenhängt und gelingen kann. Nein, es geht nicht darum, dem anderen etwas vorzuspielen, sondern sich Elemente aus der Theaterarbeit anzusehen, womit dort an glaubwürdigen Figuren und Kommunikation gearbeitet wird.
Handlungen und Inhalte müssen übereinstimmen
Glaubwürdigkeit entsteht nicht nur in der Theaterwelt dadurch, dass allfällige, nachgelagerte Handlungen mit dem übereinstimmen, was vorher kommuniziert wird. Es ist wie der Abschluss einer Botschaft, wenn die Aktion das übernimmt, was gesagt wird. Erst dann entsteht ein stimmiges, glaubwürdiges Gesamtbild. Dazu gesellt sich eine Schlüsselregel aus der Bühnenarbeit: keine Handlung ohne Ziel.
Jede kleine, selbst winzigste Handlung ist konkret und hat ein Ziel. Es gibt keinen Schauspieler, der auf der Bühne irgendetwas sucht oder tut. Er sucht einen verlorenen Schlüssel, er bewundert die Lampe, zählt die Blumen – alles hat ein Ziel, einen Zweck. Der Rest wird vom Regisseur mit dem Etikett „ohne Motivation“ abgetan und wird nie eine Wirkung erzielen – und daher auf der Bühne weder einen Raum noch ein Zeitfenster bekommen.
Die Handlung muss ein klares Ziel haben. Sie muss ein klares Objekt haben. Eine Handlung ist bedeutungslos, wenn sie nicht vollendet ist oder ohne Zielsetzung ausgeführt wird. Und genau für dieses Ziel muss sich ein Schauspieler begeistern können. Nur mit innerem Engagement für das Ziel ausgeführte Handlungen, erzielen die Wirkung, die man beabsichtigt.
Ziel, Wirkung, Motivation – dann Handlung
Der Schauspieler bewundert die Rose, die auf dem Boden liegt. Er hebt sie auf, weil er sie entweder entfernen will, dann ist er durch Ordnungssinn motiviert. Oder er hat den Drang, sämtliche Spuren seiner Exfrau zu verwischen. Oder er stellt sie in eine Vase, weil er inneres Feuer für schön gestaltete Räume hat. Das ist Ziel, Wirkung, Motivation, die zur Handlung hinführt und die diese Handlung glaubwürdig macht.
Wenn Sie zum Beispiel als Teamleiter am Morgen durch die Produktionsräume gehen und „Guten Morgen!“ der Belegschaft zurufen, gibt es solche, die tun das, weil sie in einem Motivationsbuch gelesen haben, dass man das tut. Doch es wirkt nicht – im besten Fall, denn im schlimmsten Fall kann so etwas auch zynisch wirken. Wer sich allerdings bewusst ist, was er hier tut, weil er weiss, was er damit für ein Ziel verbindet, schreitet anders durch die Hallen, begegnet seinen Mitmenschen anders, sofern er während dieser Zeit mit diesem Ziel in Verbindung bleibt.
Fazit: Jede Handlung – sei sie noch so klein – hat im Alltag ein Ziel.
Autor: Stefan Häseli ist Experte für glaubwürdige Kommunikation, Keynote-Speaker, Moderator und Autor mehrerer Bücher. Als ausgebildeter Schauspieler mit jahrelanger Bühnenerfahrung schreibt er ganze Abendprogramme selbst. Dazu kommen Engagements in Kinofilmen, TV-Serien, TV-Werbespots und Schulungsfilmen. Er betreibt ein Trainingsunternehmen in der Schweiz. Häseli ist mehrfach international ausgezeichneter Redner und Trainer. Die Kommunikation in ihren unterschiedlichen Welten und die Details in der Sprache faszinieren ihn und prägten seinen beruflichen Werdegang. Seine Fachartikel und Kolumnen sind geprägt von feinsinnigem Humor.
Mitarbeiterverpflegung: Felfel übernimmt Snäx
Per 12. Dezember übernimmt Felfel den direkten Mitbewerber Snäx. Das 2019 gegründete Startup werde organisatorisch in die Felfel AG integriert, teilt das Unternehmen mit. Mit der Übernahme stärke Felfel ihre Position als Marktführerin im Bereich der Mitarbeiterverpflegung.
Redaktion
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2. Dezember 2022
Im Markt der Mitarbeiterverpflegung kommt es zu einer Übernahme: Felfel integriert das Startup Snäx. (Bild: Felfel AG)
Das Unternehmen Felfel, noch bis vor wenigen Jahren selbst ein Startup, setzt weiter auf Wachstum und übernimmt Snäx. Das Jungunternehmen Snäx hat sich seit Gründung vor drei Jahren erfolgreich am Markt für Mitarbeiterverpflegung etabliert und in der Deutschschweiz einen grossen Kundenstamm aufgebaut. Das Startup wurde 2019 von Sparrow Ventures gegründet. Wie Felfel setzt auch Snäx auf Kühlschränke, die in Unternehmen aufgestellt werden können und regelmässig befüllt werden. Die Bestell-Abwicklung für Mahlzeiten erfolgt über eine App. Lida Ahmadi, CEO und Co-Founderin von Snäx, zeigt sich erfreut und meint: «Wir sind sehr zufrieden, dass der Exit von Snäx erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Wir sind überzeugt, mit Felfel die ideale Käuferin gefunden zu haben, weil wir nicht nur dieselbe Vision teilen, sondern auch Vertrauen in das Team von Felfel haben, dass es die Interessen unserer Mitarbeitenden und Kund:innen am besten vertreten wird.»
Felfel selbst wurde 2014 gegründet, betreut inzwischen 800 Kund:innen schweizweit und beschäftigt mittlerweile 120 Mitarbeitende – einen grossen Teil davon in der kulinarischen Entwicklung, Technologie und Datenanalyse. Nebst dem Fokus auf frische Mahlzeiten am Arbeitsplatz führt das Unternehmen mit Gavetti auch eine eigene, auf Büros zugeschnittene Kaffeemarke. «Um trotz der komplexen Marktbedingungen den hohen Qualitätsanforderungen gerecht werden zu können, ist das Erreichen einer kritischen Grösse unabdingbar», erklärt Anna Grassler, Co-CEO von Felfel. «Wir verfolgen die Entwicklungen von Snäx seit der Gründung und sind überzeugt, dass das junge Unternehmen nicht nur eine ideale Ergänzung für uns darstellt, sondern sich auch nahtlos bei uns integrieren lässt. Wir freuen uns auf diese Herausforderung und darauf, neue Kund:innen und Team-Mitglieder in unserer Familie willkommen zu heissen.»
Überflüssige Daten sind Kostentreiber, Risikoquelle und Umweltbelastung zugleich. Nachhaltiger Umgang mit Daten dagegen schont die Ressourcen, eliminiert Gefahrenpotenziale und senkt die Kosten. Die folgende Auflistung zeigt, wie man Daten-Ballast entdeckt, analysiert und rückstandsfrei entfernt.
Redaktion
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1. Dezember 2022
Big Data fördert den Daten-Ballast: Dieser ist teuer, gefährlich und belastet die Umwelt. (Bild: Unsplash.com)
Steigende Energiepreise, Lieferkettenprobleme, Versorgungslücken und wachsende Inflation werfen ein neues Schlaglicht auf nachhaltiges und umweltbewusstes Verhalten. Die umweltschonendste und gleichzeitig kostengünstigste Ressource ist die, die gar nicht erst ge- oder verbraucht wird. Das gilt in einer durchdigitalisierten Gesellschaft auch und gerade für den Umgang mit Daten. Das Unternehmen Aparavi, ein Lösungsanbieter für Datenintelligenz und Automation, erklärt, wie verantwortungsbewusste Datenhygiene die Kosten senkt, die Risiken minimiert und gleichzeitig einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leistet. Es gilt, Daten-Ballast abzuwerfen.
Reduzierung des Datenbestands: Auf internen und externen Speichersystemen horten Unternehmen Terabyte an Daten. Viele davon sind überflüssig. Durch die Analyse und Bereinigung von Dark Data, also vor allem unstrukturierten ROT-Daten (redundant, obsolet, trivial), können der Speicherbedarf und der Ressourcen-Verbrauch massiv gesenkt werden.
Eliminierung von Risikofaktoren: In unstrukturierten Daten lauern unbekannte Risiken als tickende Zeitbombe. In diesem Datensumpf können beispielsweise Passwörter, Zugangsdaten oder sensible, geschäftskritische Informationen versteckt sein. Dieses Gefahrenpotenzial entfällt, wenn die Daten als überflüssig, beziehungsweise kritisch identifiziert und anschließend entweder gesichert oder gelöscht wurden.
Reduzierung der Storage-Kosten: Gelöschte Daten brauchen keinen Speicher mehr. Eine Datenbereinigung senkt den Speicherplatzbedarf und damit sowohl die Hard- und Software-Kosten als auch den Platzbedarf, beispielsweise für Backup und Archivierung. Unternehmen sparen so Kosten im sechsstelligen Bereich ein. Die kostspielige Überdimensionierung von Ressourcen (Provisioning) wird damit überflüssig.
Erfüllung von Compliance- und Security-Vorgaben: Durch die Eliminierung von Risikofaktoren wird auch die Einhaltung von Sicherheitsvorgaben und Datenschutzgesetzen einfacher, wie etwa der DSGVO oder dem IT-Sicherheitsgesetz. Dazu kommt die höhere Datentransparenz, die das Sicherheits-Handling erleichtert.
Reduzierung des Carbon Footprints: Je mehr Dark Data nach der Bestandsaufnahme, Analyse und Bereinigung gelöscht werden kann, desto weniger Ressourcen müssen für die Datenhaltung bereitgestellt werden. Damit können Unternehmen die Umweltbelastung reduzieren und eine konkret nachweisbare Maßnahme in ESG-Reportings dokumentieren.
Minimierung des Administrations-Aufwands: Die Bereinigung der Datenbestände kann von geschulten Mitarbeitern der Fachabteilungen übernommen werden. Das entlastet die IT-Abteilung. Sind die Daten erst einmal konsolidiert und reduziert, dann entfällt ein weiterer Teil der Kosten für die interne Administration. Dadurch freiwerdende IT-Experten können so für andere, wertschöpfende Aktivitäten eingesetzt werden.
„Unternehmen müssen sich von ihrem Data Waste befreien, denn unstrukturierte Daten sind teuer und gefährlich“, erklärt Gregor Bieler, CEO EMEA bei Aparavi. „Damit reduzieren sie gleichzeitig auch ihren CO2-Fussabdruck – und schaffen die Grundlage für ein gutes Karma.“ Das Unternehmen wurde von Adrian Knapp 2016 in Zug gegründet, wo sich auch der Hauptsitz des Unternehmens befindet. Weitere Standorte sind München und Santa Monica, USA.
Mehrheit wünscht sich ein Doktorat an Fachhochschulen
Der Dachverband der Fachhochschul-Absolventinnen und -Absolventen FH Schweiz hat von November 21 bis Juni 22 eine Umfrage zum 3. Zyklus an Fachhochschulen durchgeführt. Insgesamt nahmen 583 Personen mit direkten Berührungspunkten zum Thema an der Erhebung teil. Die wichtigsten Resultate im Überblick.
Redaktion
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1. Dezember 2022
Gemäss einer Umfrage von FH Schweiz wird ein Doktorat an Fachhochschulen von einer Mehrheit befürwortet. (Grafik: FH Schweiz)
Die Fachhochschulen (FH) haben bis anhin kein Promotionsrecht. Seit 2017 werden erste Kooperationsmodelle von der BFI-Botschaft finanziell unterstützt: Es wurden zwölf Kooperationsprojekte für Doktoratsprogramme von FH/PH in Zusammenarbeit mit Schweizer Universitäten und sechs Kooperationsprojekte für Doktoratsprogramme von FH/PH in Zusammenarbeit mit ausländischen Hochschulen genehmigt. Weitere sind in der Zwischenzeit dazugekommen. Erste Personen haben das Doktorat im Kooperationsmodell heute abgeschlossen. Der Dachverband der Fachhochschul-Absolventinnen und -Absolventen FH Schweiz hat eine Umfrage durchgeführt, um zu evaluieren, wie die Situation aktuell von den verschiedenen Interessensgruppen wahrgenommen wird.
Nachwuchs wünscht sich eigenständigen 3. Zyklus an Fachhochschulen
Gemäss der Umfrage von FH Schweiz wünschen sich 88% der Interessierten, dass Fachhochschulen den 3. Zyklus (Doktorat, PhD, etc.) selber verleihen dürfen. Das meistgewählte Argument ist, «damit die Hochschullandschaft auch wirklich gleichwertig aber andersartig ist». Bei den Studierenden und Absolventen sind es 57%, welche ein Doktorat an Fachhochschulen sinnvoll finden. Als häufigster Grund wird angegeben, «um den 3. Zyklus mit einem anwendungsorientierten/praxisverbundenen Programm zu ergänzen». Bei den Betreuerinnen und Betreuern befürworten die Forderung 60% der Teilnehmenden der Umfrage und bei den Fachhochschulen sind es 64%.
Häufig genannte Gründe, warum ein Doktorat an Fachhochschulen möglich sein sollte. (Grafik: FH Schweiz)
Die Gründe, welche für ein Doktorat an FH angegeben wurden, decken sich mit der Argumentation des Dachverbandes der Fachhochschul-Absolventinnen und -Absolventen: Das andersartige Profil der FH erfordert, dieses auch auf die dritte Bologna-Stufe zu übertragen. Der Schweizer Hochschulraum besteht nach dem Hochschulförderungs- und -koordinationsgesetz aus «gleichwertigen aber andersartigen Hochschultypen» mit Forschungsauftrag. Ein eigenständiges Doktorat an der Fachhochschule lässt sich aus diesem Gesetz ableiten. Der 3. Zyklus kann durch die Beteiligung der FH mit einem anwendungsorientierten/praxisverbundenen Programm ergänzt werden. Damit wird das FH-Profil gestärkt, der Forschungstransfer in die Praxis sichergestellt und der Nachwuchs an den Fachhochschulen gefördert. Die FH hätten die Möglichkeit, ihren eigenen Lehrkörper einfacher selber auszubilden. «Neu, andersartig, praxisnah, aber doch wissenschaftlich fundiert: Darin liegt die grosse Chance eines 3. Zyklus an der Fachhochschule», fasst Andri Silberschmidt, Nationalrat und Präsident von FH Schweiz, die Argumente zusammen.
Weitere Ergebnisse der Befragung
Als Grund für ein Doktorat an Fachhochschulen wird bei den Interessierten am häufigsten «Ich möchte mein Studium mit dem Doktorat vervollständigen» genannt. Bei den Studierenden/Absolventen spielt die Planung einer Karriere an einer Fachhochschule (Dozentin etc.) eine wichtige Rolle.
Bei den Interessierten, die bereits nach einem Doktorat suchen (50%), dauert die Suche im Schnitt zwei Jahre. Bei denjenigen, die ein Doktorat antreten konnten (Studierende/Absolventen), dauerte die Suche weniger als ein Jahr. Interessierte haben im Schnitt drei Absagen erhalten.
Gemäss 50% der befragten Studierenden/Absolventen, funktionieren die Kooperation zwischen der Fachhochschule und der universitären Hochschulen. 34% geben keine eindeutige Antwort. 16% sind unzufrieden mit der Kooperation. Genannte Gründe sind unter anderem, dass die Kooperation in keiner Weise institutionalisiert und die Durchlässigkeit ungenügend sei. Die Fachhochschulen finden, dass die die Kooperationen funktionieren (73%). Bei den Betreuenden sind es 65% die angeben, dass die Kooperationen funktionieren.
Fazit: Doktorat an Fachhochschulen sollte möglich sein
Die bestehenden Möglichkeiten für FH-Absolventinnen und -Absolventen ein Doktorat zu machen, sollten weiter ausgebaut werden. Das Kooperationsmodell zwischen Fachhochschulen und Universitäten, mit dem man gute Erfahrungen gesammelt hat, dient dabei als Basis. Es sollte bei weiteren Fachhochschulen und Fachbereichen aufgegleist werden, damit interessierten FH-Absolventinnen und -Absolventen der Zugang zum 3. Zyklus ermöglicht wird.
Ab sofort können Geschäftskunden bei Swisscom mit 5G FWA (Fixed Wireless Access) über Mobilfunk eine feste Internetanbindung für ihre Geschäftsstandorte installieren. So können Geschäftskunden ohne Internetanschluss ganz einfach einen oder mehrere Standorte über 5G FWA in die Standortvernetzung integrieren.
Redaktion
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1. Dezember 2022
Besonders in abgelegenen Gebieten ist Internet über 5G eine Alternative für Geschäftskunden, die schnelle Datenübertragungen benötigen. (Symbolbild; Pixabay.com)
Sei es für abgelegene Gebäude, die aufgrund ihrer Lage nicht vom üblichen Netzausbau profitieren oder für temporär genutzte Geschäftsstandorte, die über keinen Internetanschluss verfügen: Für diese Situation bietet die Swisscom mit 5G FWA (Fixed Wireless Access) eine Anbindung ans superschnelle Ultrabreitbandnetz via Mobilfunk und ersetzt so das Internet über den Festnetzanschluss. Friederike Hoffmann, Head of Connected Business Solutions bei Swisscom, sagt zum Internet über 5G: „5G FWA bietet unseren Geschäftskunden ein grosses Potential. Damit profitieren sie von schnellstem Internet an ihren Standorten und sind bereit, alle Services vollumfänglich zu nutzen“.
Internet über 5G mit Zusatznutzen
Dank der Netzwerklösung „Enterprise Connect“ von Swisscom können Kunden ohne Glasfaser- oder Kupferanschluss ganz einfach einen oder mehrere Geschäftsstandorte über 5G FWA in ihre Standortvernetzung integrieren. Damit ist dieser Telekom-Dienstleister nach eigener Darstellung der einzige Anbieter der Schweiz, der den Kunden eine cloud-basierte Vernetzung der Geschäftsstandorte mit einer Fixed Wireless Access-Lösung über 5G ermöglicht. Swisscom setzt FWA als Ergänzung zur Festnetzinfrastruktur ein und erhöht damit die Verfügbarkeit von Ultrabreitband. 5G FWA kann aber noch mehr: Die Lösung kann auch als 5G Mobile-Backup (Failover) eingesetzt werden. Hier ist der Internetanschluss über einen Glasfaser- oder Kupferanschluss sichergestellt. 5G FWA greift als Ausfallsicherheit ein – die Verbindung ist zusätzlich übers Mobilfunknetz sichergestellt.
Einfache Nutzung
Voraussetzung für die Nutzung von 5G FWA ist eine Mobilfunkabdeckung mit 5G oder 4G. Das mehrfach als das beste in der Schweiz ausgezeichnete 5G-Netz von Swisscom steht für 99% der Bevölkerung zur Verfügung. Die schnellere Version 5G+ ist aktuell für über 70% verfügbar. Für die Einrichtung braucht es einen kleinen Empfänger, das 5G Mobile-Toolkit von Nokia; dieses wird an der Aussenseite des Gebäudes montiert. Das Toolkit verbindet sich mit der Mobilfunkantenne und stellt so eine drahtlose Datenverbindung ins Swisscom Netz her. Geschäftskunden können 5G FWA mit Enterprise Connect als 5G Mobile Access oder als Option 5G Mobile-Backup nutzen.
Welt-Risikokarte neu mit Daten zur psychischen Gesundheit
Die Risk Map 2023, herausgegeben von International SOS, zeigt das Sicherheits- und medizinische Risikoniveau in allen Ländern weltweit. Neu enthält die Karte auch Daten zur psychischen Gesundheit. Indes ist aber auch offensichtlich: Steigende globale Risiken werden sich auf Arbeitnehmer auswirken.
Redaktion
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30. November 2022
Die neue Welt-Risikokarte. (Bild: International SOS).
International SOS, ein führender Anbieter von Sicherheits- und Gesundheitsdienstleistungen, hat heben seine jährliche interaktive Risk Map 2023 veröffentlicht. Diese unterstützt Unternehmen und ihre mobilen Mitarbeiter dabei, einen besseren Überblick über das Risikoniveau der einzelnen Länder weltweit zu bekommen. Angesichts der anhaltenden Auswirkungen von COVID-19 und des Sicherheitskonflikts in der Ukraine liefert die Risikokarte wertvolle Informationen, die es Unternehmen ermöglichen, die spezifischen Auswirkungen dieser Risiken auf ihre Mitarbeitende zu erkennen und zu verstehen. Da sich die globalen Risiken weltweit immer weiterentwickeln, kann der Einsatz von datengestützten Instrumenten wie der Risikokarte Organisationen und Unternehmen dabei helfen, ihrer Fürsorgepflicht in diesen oft unsicheren Zeiten nachzukommen.
Psychische Erkrankungen als Risiko
Ergänzend zu den medizinischen und sicherheitsrelevanten Risikoebenen bietet die Karte nun eine weitere Kategorie, die psychische Erkrankungen weltweit darstellt. Diese basiert auf externen Daten des Institute for Health Metrics and Evaluation, Global Burden of Disease. Die neue Risikoebene zeigt den geschätzten Prozentsatz der Bevölkerung eines jeweiligen Landes, der an psychischen Erkrankungen leidet. Dadurch können Organisationen, insbesondere grosse multinationale Unternehmen, nachvollziehen, welche Standorte für das Auftreten psychischer Erkrankungen möglicherweise anfällig sein könnten. Die Daten zeigen das Ausmass der epidemischen Zunahme psychischer Erkrankungen, mit der Arbeitnehmer konfrontiert sind und die Arbeitgeber auffangen müssen. Schätzungen zufolge leiden derzeit etwa 14 Prozent (1 von 7) der Menschen weltweit an einer oder mehreren psychischen Erkrankungen oder Substanzkonsumstörungen.
Dr. Stefan Esser, Ärztlicher Leiter Zentraleuropa bei International SOS kommentiert: „Aufgrund der wachsenden Zunahme von Reise- und Gesundheitsrisiken in vielen Regionen, ist es wichtig, dass sich die Unternehmen auch auf die Entschärfung der anhaltenden Auswirkung von psychischen Gesundheitsproblemen konzentrieren. Obwohl regelmässig andere akute medizinische Probleme auftreten, die ebenfalls erheblichen Einfluss haben können, bleiben die psychische Gesundheitsprobleme im Hintergrund bestehen und dürfen nicht übersehen werden.“ Die von der Risikokarte bereitgestellten Details könnten den Entscheidungsträgern nun helfen, Mitarbeitende besser zu schützen: „Verantwortliche erkennen auf einen Blick, an welchen Standorten der Zugang zu medizinischer Versorgung erschwert ist oder welche Standorte besonders anfällig für das Auftreten psychischer Probleme sind“, so Stefan Esser.
Welt-Risikokarte zeigt veränderte Sicherheitslagen
In diversen Ländern hat sich das Risikolevel im Vergleich zum Vorjahr geändert. So haben sich die karibischen Inseln bezüglich medizinischer Risken wesentlich verbessert, was vor allem auf die Lockerung der COVID-bedingten Reisebeschränkungen zurückzuführen ist. Hingegen wurde das medizinische Risiko für Mali auf „Sehr hoch“ erhöht, da das Sicherheitsumfeld in Mali komplex ist. Dies hat zu einer schwierigen humanitären Lage geführt und schwächt die Gesundheitssysteme angesichts der steigenden Nachfrage. Die Risikokarte ermöglicht zudem ein besseres Verständnis der allgemeinen Sicherheitslage in den Ländern, durch die Mitarbeitende möglicherweise reisen werden oder in denen sie arbeiten. Dies wiederum hilft den Unternehmen, massgeschneiderte Lösungen zu entwickeln, um die spezifischen Risiken, denen ihre Mitarbeitenden ausgesetzt sein könnten, abzuschwächen.
In verschiedenen Regionen der Welt hat sich die Sicherheitslage gegenüber den Vorjahren verändert. In Afrika etwa ist vor allem ein Anstieg der Risikoeinstufung in der Sahelzone zu verzeichnen, wo sich die Bereiche mit einem extremen Sicherheitsrisiko aufgrund der zunehmenden Militanz ausgeweitet haben. Dieser Trend ist auch in Mosambik und anderen Teilen Afrikas zu beobachten. Oder in Lateinamerika: Dort hat in Kolumbien ein Anstieg der Kriminalität, der zum Teil auf die sozioökonomischen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie zurückzuführen ist, zu einer Zunahme der Hochrisikozonen geführt.
Sicherheit: Ukrainekrise verändert die Sicherheitslage in Europa
Die grösste Sicherheitskrise des vergangenen Jahres war zweifelsohne der Konflikt in der Ukraine. Dies spiegelt sich in der Sicherheitsebene der Karte wider, da Teile der Ukraine nun mit einem „extremen“ Sicherheitsrisiko gekennzeichnet sind. Gautier Porot, Head of Crisis management Practice EMEA bei International SOS kommentiert: „Die Sicherheitskrise in der Ukraine hat das Land und die angrenzenden Regionen in vielfältiger Weise beeinträchtigt. International SOS hat in dieser schwierigen Zeit mit einer Vielzahl von Organisationen und Unternehmen zusammengearbeitet und in sämtlichen Sicherheits-, Gesundheits- und Reiseangelegenheiten unterstützt. Unsere Unterstützung erfolgte auf zweierlei Arten: zum einen auf strategischer Ebene mit dem Ziel die Krisenzellen der Unternehmen direkt zu beraten, damit sie die gegenwärtige Lage, die mögliche Entwicklung der Situation sowie die zu ergreifenden Sofortmassnahmen verstehen, um ihre Handlungsfreiheit zu bewahren. Zum anderen auf operationeller und taktischer Ebene mittels Evakuierungen für grosse multinationale Unternehmen in der ganzen Welt, darunter auch Schweizer Firmen. In diesem Bezug haben wir, wo erforderlich, einen Teil ihrer Mitarbeitenden, d.h. internationale Mitarbeitende und Ukrainer ohne militärische Verpflichtungen, bei der Ausreise aus der Ukraine unterstützt.“ Zudem hat International SOS den Unternehmen, die in der Ukraine geblieben sind, mit Hilfe vor Ort sowie rechtzeitigen Informationen, über die sie eventuell betreffenden Risiken, unterstützt. Dies erweist sich insbesondere als wichtig für Nicht-Regierungs-Organisationen, für die Medien und für Dienstleistungsunternehmen, bei denen viele ukrainische Mitarbeitende nach Hause zurückkehren wollen, um Angehörige zu besuchen. „Wir verfolgen die aktuelle Situation im Detail und informieren unsere Kunden weiterhin über die Lage des Konflikts und achten dabei darauf, dass wir ihnen eine objektive Einschätzung der Fakten, inkl. deren kurz-, mittel- und langfristigen Auswirkungen, liefern. Es ist von entscheidender Bedeutung, diesen Konflikt äusserst sorgfältig zu prüfen, da schleichende und (langsam) aufkommende Krisen systemische Auswirkungen auf die gesamte Region und darüber hinaus haben könnten (z. B. Energiekrise, Nahrungsmittelkrise). Um sich auf zukünftige Krisen vorzubereiten, ist es von zentraler Bedeutung, Zukunftsszenarien und mögliche Problemlösungen durchzugehen. Dies ermöglicht es, die Auswirkungen der Krise – in Bezug auf die Resilienz des Unternehmens – einzuschränken. Das Aufdecken schwacher Signale ist hierbei einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren“, fügt Porot hinzu.
Trotz der weitreichenden Auswirkungen des Ukraine-Konflikts sowie eines zu beobachtenden Anstiegs sozialer Unruhen im Zusammenhang mit gestiegenen Lebenshaltungskosten hat sich das grundlegende Sicherheitsrisikoumfeld in Europa nicht verändert.
Insgesamt achten Mitarbeitende zunehmend auf Risiken, und sind in Bezug auf Reisen besorgter als vor der Pandemie. Daher sollten Unternehmen bei ihrer Planung Änderungen der Risikobewertung und Trends berücksichtigen. Sie sollten sicherstellen, dass die Mitarbeitenden Zugang zu verlässlichen Informationen über die Risiken haben, denen sie ausgesetzt sein könnten, diese mit wirksamen Massnahmen zur Risikominderung unterstützen und klare Kommunikationspläne für die Mitarbeitende vor und während Reisen mit erhöhtem Risiko erstellen.
Michael Yang wird neuer Chef von Huawei in der Schweiz
Michael Yang übernimmt als neuer CEO die Führung der hiesigen Landesgesellschaft des weltweit agierenden Technologieausrüsters mit den drei Standorten Liebefeld, Dübendorf und Lausanne. Der neue Schweiz-Chef hat Huaweis Geschicke in Europa bereits lange Jahre als Führungspersönlichkeit mitgeprägt, bevor er nun im Rahmen einer normalen Rotation auf Haitao Wang nachfolgt.
Redaktion
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30. November 2022
Wird neuer CEO von Huawei in der Schweiz: Michael Yang. (Bild: Huawei)
Der neue CEO von Huawei Technologies Switzerland heisst Michael Yang. Für diese neue Aufgabe wechselt er von Deutschland in die Schweiz: Michael Yang leitete bis anhin als Chief Representative das Hauptstadtbüro von Huawei in Berlin und war in dieser Funktion für Government Relations, Kommunikation und Aktivitäten wie das Huawei Cyber Security Innovation Lab in Bonn sowie das Huawei Digital Competence Center in Saarbrücken verwantwortlich.
Erfahrung in der Führung von Huawei-Landesgesellschaften habe Michael Yang bereits in den Niederlanden und in Westafrika gesammelt, wie der Anbieter von Informationstechnologie und Telekommunikationslösungen mitteilt. In seiner mehr als 14-jährigen beruflichen Laufbahn bei Huawei hatte er bereits viele weitere Führungspositionen inne; unter anderem betreute er während über 4 Jahren als General Manager den Grosskunden Deutsche Telekom. Gestartet war er nach seinem Abschluss an der Bejing Foreign Studies University als Account Service Manager bei Motorola.
Michael Yang blicke voller Tatendrang auf seine neue Aufgabe, wie es weiter heisst: «Huawei ist seit bald 15 Jahren fest in der Schweiz verankert und unterhält hervorragende Beziehungen zu namhaften Kunden und loyalen Partnern in unseren verschiedenen Geschäftssparten. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir noch mehr zur Digitalisierung, Innovation und Nachhaltigkeit der Schweiz beitragen können mit unseren bisherigen Lösungen und vielen neuen smarten Technologien. Das macht Huawei nicht nur zu einem Investor, sondern auch zu einem Partner, der Innovationen ermöglicht, die Umwelt schützt und Energie spart und einen Beitrag für viele Haushalte, Unternehmen, Institutionen und Organisationen in einer Vielzahl von Sektoren in der Schweiz leistet», lässt sich der designierte CEO zitieren.
Huawei hat seit 2008 seinen Schweizer Sitz in Liebefeld (Bern) und unterhält seit 2012 weitere Büros in Dübendorf, Oerlikon (Zürich) und Lausanne. Zurzeit zählt Huawei Schweiz über 400 Angestellte aus über 30 verschiedenen Nationen. Huawei arbeitet mit allen grossen schweizerischen Telekommunikationsanbietern zusammen und ist auch im Enterprise- und Consumer-Bereich tätig.
Mit Lohnabstrichen gegen steigende Energie- und Materialkosten
Die steigenden Energie- und Materialkosten bereiten den Händlern in Europa besonders Sorgen. Dies zeigt eine Umfrage des Finanztechnologie-Anbieters SumUp bei knapp 3'500 Unternehmenden in der Schweiz, Grossbritannien, Frankreich, Italien und Deutschland.
Redaktion
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30. November 2022
Steigende Energie- und Materialkosten belasten kleine Händler besonders. (Grafik: SumUp)
Mit Energiesparmassnahmen, Einbussen bei den Margen, Preiserhöhungen sowie Kürzungen des eigenen Lohns reagieren Klein- und Kleinsthändler europaweit auf das schwierige Geschäftsumfeld. Auch wenn viele für das Weihnachtsgeschäft einen Umsatzrückgang befürchten, schliessen in der Schweiz 83% eine temporäre oder permanente Geschäftsschliessung aus. Denn für über einen Drittel der befragten SumUp-Händler haben die steigenden Energiepreise und Materialkosten den grössten negativen Einfluss auf den Geschäftsgang. In der Schweiz bereiten die Energiekosten (39 Prozent) den Händlern etwas mehr Kopfzerbrechen als die steigenden Materialkosten (30 Prozent). Dazu kommt das veränderte Einkaufsverhalten der Kunden: 36% der Händler haben das Gefühl, dass Kundinnen und Kunden in der Schweiz weniger oft einkaufen und dabei weniger ausgeben. Diese Entwicklungen werden auch in Grossbritannien, Frankreich, Italien und Deutschland beobachtet.
Schweizer Händler am positivsten
Mit Weihnachten steht für viele Unternehmen die umsatzstärkste Zeit vor der Tür. In der Schweiz sind Händler für das saisonale Geschäft eher zuversichtlich: jeder sechste Händler (12%) erwartet mehr Umsatz als 2021. Bei unseren Nachbarn und in Grossbritannien liegen diese Werte mit 5 bis 9 Prozent deutlich darunter. Zudem erwarten rund die Hälfte der Klein- und Kleinsthändler in diesen Ländern einen Umsatzrückgang. Ein Drittel der Schweizer SumUp-Händler verspüren dabei keinen Anstieg des Stressniveaus – ganz anders hingegen verhält es sich in Italien: dort empfingen 80% der Umfrageteilnehmenden die aktuelle Situation als stressig. Um Stress abzubauen, setzen die europäischen Händler stark auf Yoga oder Meditation (ca. 20%) und verbringen mehr Zeit mit Familie und Freunden (ca. 20%). Professionelle Unterstützung in Form von psychologischer Hilfe holen sich die Briten mit 9.5% am häufigsten und die Deutschen am wenigsten (2.8%). Die Schweiz liegt mit 7% im europäischen Durchschnitt.
Wie Händler in der Schweiz und Europa mit den Herausforderungen umgehen
In der Schweiz wollen 47 Prozent der Befragten weiterhin den Energiebedarf reduzieren. Ähnlich verhält es sich in Deutschland (47%) und auch in Italien (39%), während in Grossbritannien (31%) und Frankreich (29%) Energiesparen weniger im Fokus steht. Die Schweizer Unternehmungen sind europaweit am ehesten bereit, auch beim eigenen Lohn Kosten zu reduzieren: 28% geben dies als Sparoption an. Auch in Frankreich (24%) und Grossbritannien (26%) ist diese Bereitschaft stark, etwas tiefer ist diese in Deutschland (18%) und Italien (15%). Zudem sehen sich europaweit knapp ein Drittel aller Händler gezwungen, ihre Margen zu reduzieren – in der Schweiz liegt der Wert mit 21% klar darunter. Ohne Preisabwälzungen auf die Kundschaft wird es aber auch bei den Klein- und Kleinsthändler in Europa nicht gehen: durchschnittlich planen zwei Fünftel der Befragten, die Preise zu erhöhen, in Deutschland sogar mehr als die Hälfte (52%).
Neuartige Windkrafttechnologien und weitere Klima-Innovationen durch Klimastiftung gefördert
Die Klimastiftung Schweiz spricht 1,1 Millionen Franken für KMU, die mit innovativen Projekten den Klimaschutz stärken. Die Fördergelder fliessen unter anderem in neuartige Windkrafttechnologien in der Schweiz. Finanzielle Unterstützung geht auch an eine digitale Plattform für die Wiederverwendung von Bauteilen, die der Bauindustrie den Weg in die Kreislaufwirtschaft ebnen will.
Wollen die Schweiz und Liechtenstein ihre Netto-Null-Klimaziele erreichen, braucht es zusätzliche alternative Energiequellen. Auch angesichts einer möglichen Energiekrise nimmt die Bedeutung einheimischer und erneuerbarer Energiequellen zu. Windenergie wird in der Schweiz bisher noch wenig genutzt. Die Klimastiftung Schweiz gibt deshalb den Windkrafttechnologien einen Anschub und unterstützt zwei lokale KMU bei der Realisierung innovativer Windenergieprojekte.
Windenergie vom eigenen Dach und im hochalpinen Raum
In diesem Sinne fördert die Stiftung die Schlosserei Nägelin aus Kaiseraugst bei der Entwicklung von Vertikalturbinen für die lokale Stromproduktion. Die 1×1 Meter grosse Turbine soll beispielsweise auf privaten Hausdächern oder entlang von Autobahnen praktisch geräuschlos erneuerbaren Strom liefern, selbst bei geringen Windstärken. Auch der Urner Ingenieur und Maschinenbauer Urs Giger erhält neu Fördergelder der Stiftung. Seine Firma entwickelt ein derzeit wohl noch einzigartiges Konzept für Windturbinen im hochalpinen Raum. Die technisch anspruchsvolle und auf den Alpenraum zugeschnittene «Windbrücke» verbindet fünf Windkraftanlagen in einer gemeinsamen Konstruktion und soll bis zu fünfmal mehr Wind ernten als herkömmliche Einzelanlagen.
«Windkraft spielt in der Energiewende eine wesentliche Rolle», sagt Daniel Wild, Stiftungsrat der Klimastiftung Schweiz und Chief Sustainability Officer bei der Bank J. Safra Sarasin. Eine besondere Bedeutung kommt den Windkrafttechnologien im Winter zu: «Windenergie kann mögliche Stromlücken im Winter überbrücken, wenn Photovoltaik und Wasserkraft weniger Energie liefern. Neue Technologien und mutige Ideen im Bereich Windkraft sind deshalb dringend notwendig. Mit unserer Förderung tragen wir zur Stärkung solcher Technologien bei.»
1,1 Millionen für zehn innovative KMU
Total 1,1 Millionen Franken hat die Klimastiftung Schweiz in ihrer aktuellen Förderrunde gesprochen. Zehn Klima-Innovationen erhalten neu Fördergelder der Stiftung. Dazu zählt auch die Online-Plattform useagain.ch, die auf die Kreislaufwirtschaft in der Bauindustrie fokussiert. Die Plattform fungiert als Marktplatz und Prozessunterstützung für die Wiederverwendung von Bauteilen und will so die Ressourcenverschwendung in der Bau- und Immobilienbranche reduzieren.
Möglich wird das Engagement der Klimastiftung Schweiz nicht zuletzt dank Partnerschaften mit Grossunternehmen: Insgesamt 30 Dienstleister aus der Schweiz und Liechtenstein tragen die Initiative bisher mit und spenden der Stiftung jedes Jahr die Mittel aus der Rückverteilung ihrer CO2-Abgabe. Im Oktober sind die Basler Kantonalbank (BKB) und die Basellandschaftliche Kantonalbank (BLKB) als Partnerfirmen zur Stiftung gestossen. Und schon früher konnte die Stiftung einen Zuwachs an Partnern verzeichnen. Ennio Perna, Leiter der Fachstelle Nachhaltigkeit bei der BKB, wurde neu in den Stiftungsrat gewählt.
Mangel an Fachkräften erreicht noch nie dagewesene Dimension
Nach einer coronabedingten Entspannungsphase in den vergangenen zwei Jahren (2020 und 2021), spitzt sich der Fachkräftemangel in der Schweiz nun drastisch zu. Dies vermeldet der Personaldienstleister Adecco. Aktuell erreiche demnach der Fachkräftemangel-Index einen historischen Rekordwert.
Redaktion
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29. November 2022
Jobs gibt es jede Menge, es herrscht aber auch grosser Mangel an Fachkräften. (Bild: Pixabay.com)
Die Rekrutierung von neuem Personal für Unternehmen entwickelt sich immer mehr zu einer grossen Herausforderung. Über alle Branchen hinweg herrscht Mangel an Fachkräften. Insbesondere Stellen für Gesundheitsspezialist:innen, IT-Fachkräfte und Ingenieurtechnische Fachkräfte sind aktuell sehr schwierig zu besetzen. Dies zeigt der Fachkräftemangel-Index der Adecco Gruppe Schweiz und des Stellenmarkt-Monitors Schweiz der Universität Zürich.
Corona-Pandemie: Ein Fluch und Segen für den Schweizer Arbeitsmarkt
Die Corona-Pandemie hat den Schweizer Arbeitsmarkt in den letzten zwei Jahren merklich aufgewirbelt. Der Ausbruch der Pandemie und die damit einhergehenden Massnahmen bremsten weite Teile des Wirtschaftslebens in den Jahren 2020 und 2021 stark aus. Trotz der Einführung von breitflächigen, wirtschaftlichen Unterstützungsmassnahmen, sowie der Ausweitung und Vereinfachung von Kurzarbeitsentschädigungen, waren die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt deutlich spürbar. Die Arbeitslosenzahlen schossen in die Höhe. Gleichzeitig suchten Unternehmen merklich weniger Personal, was an der Abnahme des Job Index zu erkennen ist. Diese zwei gegenläufige Effekte führten dazu, dass der Fachkräftebedarf im Jahr 2021 einen Tiefstand erreichte.
Erst mit dem Zugang zur Impfung und der schrittweisen Abschaffung der Massnahmen erhöhte sich das Konsumbedürfnis national wie auch international sprunghaft. Der kräftige wirtschaftliche Aufschwung trieb die Anzahl Stellenausschreibungen im Eiltempo auf neue Rekordhöhen. Unternehmen aller Branchen benötigten auf einen Schlag deutlich mehr Personal, um die gestiegene Nachfrage bedienen zu können. Der erhöhte Personalbedarf wiederum liess die Arbeitslosenzahlen drastisch sinken. Während das SECO im September 2021 noch 120’294 Arbeitslose zählte, sank diese Zahl im September 2022 auf 89’526. Selbst Arbeitslosengruppen, welche üblicherweise eine längere Vermittlungsdauer aufweisen, wie 50-64-Jährigen (-25.6%) und Langzeitarbeitslose (-47%), profitierten vom Personaldurst der Unternehmen.
Rekordwerte wohin man schaut
Trotz dieser Erkenntnisse sorgt die kräftige Zunahme des Fachkräftemangels bei den Arbeitsmarkt-Expertinnen und -Experten für Erstauen: Der Fachkräftemangel-Index erreicht dieses Jahr einen Rekordwert von 155 Punkten; einen Wert, der bisher noch nie registriert worden sei. Verglichen mit dem Jahr 2021 liegt der aktuelle Index ganze 68% höher. Zudem übersteigt er den Wert des Vorkrisenjahres 2019 um 21%.
Ein Blick auf die Sprachregionen zeigt, dass sowohl die Deutschschweiz wie auch die lateinische Schweiz Rekordwerte erreichen, wobei der Fachkräftebedarf in der Deutschschweiz (+77%) deutlich stärker zugenommen hat als in der lateinischen Schweiz (+48%). Der Wachstumsunterschied zwischen den Sprachregionen ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass die Deutschschweiz zu Beginn der Pandemie einen deutlich stärkeren Einbruch im Fachkräftebedarf erlitten hatte als die lateinische Schweiz. Somit besass der Deutschschweizer Arbeitsmarkt ein deutlich grösseres Aufholpotenzial, welches sich nun in einem stärkeren Aufschwung bemerkbar macht.
«Die Corona-Pandemie war für den Schweizer Arbeitsmarkt eine Achterbahnfahrt. Erreichte der Fachkräftebedarf letztes Jahr zunächst noch einen historischen Tiefpunkt, so schnellte er dieses Jahr umso rasanter auf eine noch nie dagewesene Höhe. Die Pensionierung der Baby-Boomer sowie die Diskussion nach Re- und Near-shoring von Produktionstätigkeiten aufgrund globaler Unsicherheiten dürften bewirken, dass der Bedarf an qualifizierten Fachkräften weiter steigen wird. Deshalb wählen zunehmend nicht mehr Unternehmen ihre Arbeitnehmenden aus, sondern umgekehrt», sagt dazu Marcel Keller, Country Head Adecco Schweiz.
Grösster Personalmangel bei den Spezialist:innen in Gesundheitsberufen
Den ersten Platz des Fachkräftemangel-Rankings belegen die Spezialist:innen in Gesundheitsberufen (bspw. Fachärzt:innen, spezialisierte Pflegefachkräfte oder Apotheker:innen). In dieser Berufsgruppe bestand schon vor der Pandemie ein deutlicher Fachkräftemangel. Auch danach hat sich der Mangel weiter zugespitzt. Corinne Scheiber, Leiterin von Adecco Medical stellt fest: «Ein Grund für den verschärften Fachkräftemangel bei den Gesundheitsspezialist:innen liegt darin, dass in der Schweiz zu wenig spezialisiertes Gesundheitspersonal ausgebildet wird, um die tatsächliche Nachfrage nach diesen Fachkräften zu decken. Um diese Lücke zu schliessen, wird ein beträchtlicher Teil des Gesundheitspersonals im Ausland rekrutiert. So betrug, gemäss dem Schweizerischen Gesundheitsobservatorium, der Anteil des diplomierten Pflegefachpersonals mit einem ausländischen Diplom in Schweizer Spitälern und Pflegeheimen im Jahr 2019 ganze 30 Prozent. Auf ein ähnliches Resultat kommt die FMH-Ärztestatistik in Bezug auf Ärzt:innen. Viele Gesundheitsfachkräfte kommen aus dem angrenzenden Ausland. In diesen Ländern zeichnet sich aber ebenfalls ein zunehmender Fachkräftemangel nach Gesundheitsspezialist:innen ab. Der Wettbewerb um diese Fachkräfte hat sich somit intensiviert». Des Weiteren führt Yanik Kipfer vom Stellenmarkt-Monitor Schweiz aus: «Der zunehmende Fachkräftemangel übt zusätzlichen Druck auf das bestehende Gesundheitspersonal aus, da die Arbeitslast aufgrund des fehlenden Personals grösser wird». Corinne Scheiber ergänzt: «Es macht sich ein Frust über die herausfordernden Arbeitsbedingungen und die schleppende Umsetzung der Pflegeinitiative bemerkbar. Die Konsequenz ist, dass viele Fachkräfte sich für Temporärstellen entscheiden, welche eine bessere Vergütung und grössere Flexibilität versprechen, als eine Festanstellung».
Den zweiten Platz belegen die Entwickler:innen und Analytiker:innen von Software und IT-Anwendungen (bspw. Informatikingenieur:innen, Softwareentwickler:innen oder Systemanalytiker:innen). Ähnlich wie bei den Spezialist:innen in Gesundheitsberufen, herrscht in dieser Berufsgruppe schon seit mehreren Jahren ein deutlicher Fachkräftemangel, der sich dieses Jahr erneut stark zuspitzt und einen Höchstwert erreicht. James Peck, Vice President von LHH Recruitment Solutions Schweiz stellt fest: «Vor allem Softwareentwickler:innen mit Erfahrung in objektorientierten Programmiersprachen wie, Java oder C# und Front-End Softwareentwickler:innen mit Kenntnissen von Angular oder React Frameworks werden zurzeit händeringend gesucht.» Etwas erstaunlich ist, dass die Berufsgruppe der Informations- und Kommunikationstechniker:innen (bspw. Web Content Manager:innen, Telematiker:innen oder E-Commerce Spezialisten) dieses Jahr elf Rangplätze verlieren. Dies, nachdem der Fachkräftebedarf dieser Berufsgruppe im Jahr 2021 schlagartig angestiegen war. Yanik Kipfer vom Stellenmarkt-Monitor erklärt «Die Informations- und Kommunikationstechniker:innen scheinen von dem coronabedingten gestiegenen Bedarf nach E-Commerce Lösungen profitiert zu haben. Der E-Commerce Boom scheint sich nun jedoch wieder zu normalisieren, wie von der Swiss Retail Federation festgestellt wird. Dies lässt auch die Nachfrage nach diesen Fachkräften stagnieren».
Dauernder Mangel an Fachkräften in der Industrie
Nebst den Bauführer:innen, Polier:innen und Produktionsleiter:innen, welche den 4 Rang besetzen, sind vorwiegend auch Industrieberufe deutlich von einem Mangel an Fachkräften betroffen. So belegen die ingenieurtechnischen und vergleichbaren Fachkräfte (bspw. Maschinenbautechniker:innen, Elektrotechniker:innen oder Steuerer:innen von Verfahren in der Metallerzeugung) den dritten und die Polymechaniker:innen , Produktionsmechaniker:innen, Maschinenmechaniker:innen und -schlosser:innen den fünften Rang. Der Fachkräftemangel in diesen Berufsgruppen hat sich im Jahresvergleich mächtig verstärkt. Yanik Kipfer vom Stellenmarkt-Monitor Schweiz stellt fest: «Der starke Fachkräftebedarf nach Industrieberufen zeigt, dass die Schweiz weiterhin über eine starke industrielle Basis verfügt». James Peck, Vice President von LHH Recruitment Solutions Schweiz, erklärt weiter: «Um dem internationalen Wettbewerb für Industrieprodukte standzuhalten, hat sich die Schweizer Industrie auf komplexe und technisch anspruchsvolle Nischenprodukte spezialisiert, wie beispielsweise die Produktion von Präzisionswerkzeugen, Medtech oder der Entwicklung und dem Bau von Subsystemen für die Luft- und Raumfahrt. Dadurch ergeben sich verschiedenen Nischenmärkte für Industrieberufe, in welchen Kandidat:innen mit sehr spezifischen Kenntnissen gesucht werden. Diese Kenntnisse können nur schwer auf andere Nischen transferiert werden, was die Suche nach geeigneten Fachkräften erschwert». Des Weiteren ergänzt Tom Vanoirbeek, VP von Adecco Workforce Solutions Western & Southern Switzerland: «Gerade in technischen Berufen wie jene der Uhrenindustrie sind wir mit einem bedeutenden Fachkräftemangel konfrontiert, welcher nicht nur die hoch qualifizierten, sondern auch die gering qualifizierten Fachkräfte betrifft. Adecco Schweiz hat deshalb die Watch Academy in Genf gegründet, um in neue Talente zu investieren. Aufgabe der Watch Academy ist es, handwerklich begabte Personen zu Uhrmacher:innen auszubilden und ihnen damit einen Einstieg in diese einzigartige Branche zu ermöglichen».
Berufsgruppen mit Überangebot an Fachkräften
Nicht überall besteht Mangel an Fachkräften. Am unteren Ende des Rankings befinden sich Berufsgruppen, in denen ein Fachkräfteüberangebot herrscht. In diesen Berufen suchen mehr Personen eine Stelle, als es Vakanzen gibt. Auf dem letzten Platz landen die Hilfsarbeitskräfte, Fachkräfte in Land- und Forstwirtschaft und Fischerei (dazu gehören bspw. Hilfsköch:innen, Gärtner:innen oder Paketausliefer:innen), gefolgt von den Führungskräften sowie den Allgemeinen Büro- und Sekretariatskräften und sonstigen Bürokräften (bspw. Datenerfasser:innen, Bibliotheksassistent:innnen oder Korrekturleser:innen). Für viele Berufsgruppen im unteren Segment des Rankings sank der Fachkräftebedarf mit dem Ausbruch der Pandemie drastisch. Dennoch kann nun beobachtet werden, dass sich der Fachkräftemangel auch für die Berufsgruppen mit einem Fachkräfteüberangebot merklich verschärft. Das heisst, in diesen Berufsgruppen verbessert sich die Situation für Arbeitnehmende im Vergleich zum Vorjahr deutlich, da weniger Stellensuchende um die offenen Stellen konkurrenzieren. Gleichzeitig bedeutet dies jedoch, dass es für Unternehmen schwieriger wird, selbst bei den Berufsgruppen am unteren Teil des Rankings, geeignete Fachkräfte zu finden.
Karin Zahnd Cadoux, Präsidentin des Verwaltungsrats der Bank WIR, wird an der Generalversammlung im Mai 2023 nicht mehr zur Wiederwahl antreten. Die Weichen für die Nachfolge sind gestellt: Der Verwaltungsrat unterstützt die Kandidatur des bisherigen Vizepräsidenten Marc Reimann.
Redaktion
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28. November 2022
Wechsel im Verwaltungsrat der Bank WIR: Karin Zahnd Cadoux wird sich nicht mehr für die Wiederwahl zur Verfügung stellen. (Bild: zVg / Bank WIR)
Karin Zahnd Cadoux, die 2014 in den Verwaltungsrat der Bank WIR und 2019 zu dessen Präsidentin gewählt worden war, hat sich dazu entschieden, bei den Gesamterneuerungswahlen des Verwaltungsrats anlässlich der Generalversammlung am 5. Juni 2023 nicht mehr anzutreten. Die 49-Jährige nennt persönliche Gründe für diesen Entscheid: «Ich bin ein Workaholic, aber zwei Todesfälle und eine schwere Krankheit in meinem näheren Umfeld haben mich dazu veranlasst, meine Prioritäten zu überdenken.» Als Firmenchefin wolle sich Zahnd Cadoux deshalb nicht nur wieder vermehrt auf das eigene Unternehmen konzentrieren, sondern auch mehr Zeit für die Familie haben.
Wird als neuer Verwaltungsratspräsident vorgeschlagen: Marc Reimann. (Bild: zVg / Bank WIR)
Um den Spagat zwischen Kontinuität und frischem Wind zu schaffen, unterstützt der Verwaltungsrat der Bank WIR die Präsidentschaftskandidatur von Marc Reimann (41). Der CEO der Zirkumflex AG mit Sitz in Cham ist seit 2013 Mitglied des Verwaltungsrats – seit 2021 dessen Vizepräsident.
«Ich konnte in meiner Amtszeit dazu beitragen, dass in der Bank WIR wichtige Weichen für eine weiterhin erfolgreiche Zukunft gestellt wurden», so das Fazit von Zahnd Cadoux. Ihren designierten Nachfolger bezeichnet sie als «jungen, digitalaffinen Mann mit Weitsicht, der die für dieses Amt notwendigen Eigenschaften allesamt mitbringt».