«Smarte Events: Live, aber digital begleitet!»

«Wir glauben nicht an hybride Veranstaltungen, bei denen parallel zur Live-Messe eine Online-Version übertragen wird» sagt Roland Brand, CEO Easyfairs D,A,CH-Länder im Interview.

Roland Brand von Easyfairs zum Thema „Smarte Events“: „Digitale Technologien helfen Ausstellenden vor allem, ihre Reichweiten zu steigern und das Lead-Management zu optimieren.“ (Bild: Easyfairs)

Anfang März geht’s weiter mit einem Messe-Doppelpack der Easyfairs-Messen all about automation in der Messe Friedrichshafen und der KPA in der Ulm-Messe mit einem freien Eintritt für BesucherInnen. Das sind Termine, für die sich die Fahrt aus der Schweiz respektive Österreich und Liechtenstein ins nahe Deutschland lohnt. Roland Brand, Easyfairs CEO für die D,A,CH-Länder spricht im folgenden Interview über die Zukunft der Messe.

Roland Brand, wir stehen kurz vor der Automatisierungsmesse all about automation und der Kunststofftechnologiemesse KPA Kunststoff Produkte Aktuell. Was beschäftigt Sie dazu zur Zeit am meisten und lässt Sie nicht schlafen?
So kurz vor der Messe schläft man immer etwas unruhiger. Wir wollen unseren Ausstellenden und Partnern eine durchwegs positive Erfahrung bieten und sie auf dem Weg zur Fachmesse bestmöglich unterstützen. Da darf nichts vergessen gehen und man muss auf jedes Detail achten. Die ausstellenden Firmen sind unsere Stars und wir wollen sie vor der Messe wie auch auf der Messe bestmöglich in Szene setzen. In Friedrichshafen sind erstmals über 300 Aussteller am Start, alle unsere bisherigen Messen im 2023 sind in den Pluszahlen. Auf der Kuteno vom Mai 2023 in Rheda-Wiedenbrück sind die Messehallen, ebenfalls mit 300 Ausstellern, praktisch ausgebucht. Das sind unmissverständliche Voten der Aussteller für das Medium Messe. Da will man alles richtig machen, damit alle Teilnehmenden die zwei Messetage voller Business, Know-How und Networking in vollen Zügen genießen und ihre Messeziele erreichen können.

Dominierende Themen der Industrie für Fertigung und Robotik sind Kostensteigerungen, Lieferschwierigkeiten, Materialknappheit und der Anspruch an künftige Klimaneutralität in der Fertigung: Was ist davon auf den kommenden Messen zu sehen?
Davon gibt es sehr viel zu sehen. Einerseits zeigen unsere Aussteller, mit welchen innovativen Ansätzen und Lösungen sie diese Herausforderungen angehen. Auf der anderen Seite nehmen diese Themen im Rahmenprogramm einen zentralen Platz ein.

Ein weiteres grosses Thema der Wirtschaft ist der Mangel an Fachkräften. Wohin sind die eigentlich während Covid verschwunden? Wie findet ein Unternehmen auf dem der Werkplatz Schweiz die so wichtigen Fachkräfte? Im Ausland?
Die abschliessende Antwort auf diese Frage habe auch ich nicht. Gerne erwähne ich aber, dass Messen zur Lösung dieser Herausforderung der Wirtschaft eine wichtige Rolle spielen. Auf Expertenpodium werden sie an alle Easyfairs-Messen zum Thema. Denn unter den Besuchenden einer Messe finden sich natürlich auch immer wieder interessante und interessierte Kandidat/-innen für offene Positionen.

Der erfahrene Messeprofi Björn Kempe sagt: «Für mich hat online in der Messewirtschaft ganz klar nicht funktioniert und auch hybrid nur bedingt. Ich sehe eher einen Trend zurück zu den Basics im Marketing, zu Medien, sozialen Netzwerken und zu Themenmarketing.» Anderseits hat die Pandemie auch in der Messewirtschaft zu anhaltenden Transformationen geführt. Zu welchen?
Auch wir von Easyfairs führten während und nach der Pandemie Dutzende Online- und Hybrid-Veranstaltungen in den unterschiedlichsten Formen durch. Unsere Erfahrungen aus dem Feedback der Teilnehmenden zeigte aber klar, dass das Live-Format, die «echte» Messe, das bei weitem bevorzugte Medium der Unternehmen ist. Wir glauben auch nicht an hybride Veranstaltungen, bei denen parallel zur Live-Messe, eine Online-Version übertragen wird. Wir glauben aber klar an das Hybride im Sinne einer ganzjährigen, digitalen Bedienung der Aussteller- und Besucher-Communities mit Informationen rund um das entsprechende Messethema. Diese Transformation vom Messemacher zum Community-Plattformbetreiber ist eine der offensichtlichsten, die man beobachten konnte. Die Benchmark für die Bewertung des Messe-Erfolgs nach der post-Covid Euphorie, weil Live Events wieder möglich waren, sind unter anderem die Besucher/-innenzahlen. Sie weisen sich bisher auf allen Easyfairs-Messen im 2023 in Zunahme an Gästen und absoluten Zahlen auf Rekordhöhe!

Braucht die Wirtschaft im Zeitalter der digitalen Transformation eigentlich noch Messen? Welche Messen braucht die Wirtschaft wirklich?
Natürlich braucht es Messen! Gerade jetzt, nach der Pandemie, sind wir sehr glücklich über die vielen Feedbacks von Ausstellerfirmen und Besuchenden, die froh sind, dass es endlich wieder möglich ist, sich live und persönlich zu treffen, Neuigkeiten zu finden und auszuprobieren, die potentiellen Kundendateien wieder zu füllen usw. Übrigens wurde mir bei Firmenbesuchen im Silicon Valley von High Techunternehmen bestätigt, dass auch diese an das Format Live-Messe glauben und auch für nötig halten. Welche Messen braucht die Wirtschaft? Eigentlich jede, welche der entsprechenden Industrie auch etwas bringt. Also jene Messen, die für genügend Aufmerksamkeit sorgen, interessanten Content aufweisen und Innovationen zeigen und welche für die richtige Atmosphäre und Gelegenheit zum Knüpfen von neuen Kontakte sorgen. Messen also, welche den Ausstellenden einen guten ROI (Return On Investment und den BesucherInnen einen hohen ROT (Return On Time Invested) bescheren.

Vor der all about automation in Friedrichshafen und der Kunststoff Produkte Aktuell KPA in Ulm beide am 7. und 8. März 2023 respektive der Kunststofftechnik Nord, der Kuteno vom 9 – 11. Mai in Rheda-Wiedenbrück: Wie sind hier die Anmeldestände? Und vor allem: was sagen die Aussteller zu den bevorstehenden Messen?
Die Anmeldestände sind wirklich hoch erfreulich. An der all about automation in Friedrichshafen wird mit gegen 300 teilnehmenden Unternehmen ein neuer Höchststand erreicht werden, die Kuteno ist schon jetzt praktisch ausverkauft und die KPA wird mit weit über 100 Ausstellenden zum Neustart unter unserer Führung stärker sein als bei der letzten Austragung vor 4 Jahren. Ich denke, diese Zahlen und Fakten alleine widerspiegeln den Tenor aus der Wirtschaft: es braucht Messen!

Was ist in bezug auf die digitale Flankierung der Easyfairsmessen im 2023 zu erwarten? Wie geht es weiter mit dem Fokus auf Communities?
Die bereits bestehende, umfassende digitalen Flankierung unserer Messen geht mit hohem Tempo weiter. Einerseits sollen die bestehenden Angebote verbessert, andererseits mit neuen Features ausgebaut werden. Vor allem in Richtung Community-Matchmaking wollen wir weiter ausbauen.

Wenn man Sie fragt, was den Mindset von Easyfairs ausmacht, was sagen Sie?
Unsere Denkweise zielt primär darauf, den Communities, also Gemeinschaften zu helfen, ihr Kunden- und Beziehungsnetz zu erweitern. Dafür schaffen wir die jeweils sinnvollsten und nicht grösstmöglichen Formate und veranstalten diese dort, wo es für die entsprechenden Branchen am erfolgversprechendsten ist, und nicht dort, wo unsere eigene Infrastruktur steht. Zusammen mit den wenig aufwändigen und finanziell überschaubaren all-in-Standangeboten streben wir immer danach, den AusstellerInnen und BesucherInnen im Gesamtpaket den grösstmöglichen ROI respektive ROT zu garantieren und ihnen und ihren Industriezweigen damit bestmöglich zu helfen.

Das Interview führte Urs Seiler von der Smartville Agentur AG.

Die nächsten Messen von Easyfairs:

Wirtschaftskrisen können die Dekarbonisierung beschleunigen

Krisen können den Strukturwandel antreiben und eine absolute Entkopplung der CO2-Emissionen vom Wirtschaftswachstum befördern. Als besonders wandlungsfähig haben sich Länder erwiesen, die bereits vorher eine ambitionierte Klimapolitik verfolgten.

Während Wirtschaftskrisen wird weniger Energie verbraucht – entsprechend sinkt auch der CO2-Ausstoss. (Bild: Pixabay.com)
„Building back better“ ist ein beliebtes Schlagwort in Zeiten der Krise, aber ist es auch realistisch? Eine neue Studie, die im Februar in der Zeitschrift „Nature“ veröffentlicht wurde, hat die Auswirkungen von Wirtschaftskrisen auf die Dekarbonisierung untersucht und gezeigt, dass Krisen zwar nicht automatisch zu strukturellen Veränderungen und langfristiger Dekarbonisierung führen, aber eine wichtige Rolle bei der Einleitung systemischer Veränderungen gespielt haben. „Fast alle Länder, die einen Scheitelpunkt ihrer CO2-Emissionen erreicht haben, taten dies während einer Wirtschaftskrise“, sagt Erstautor Germán Bersalli vom Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit (RIFS) in Potsdam. Mit Kollegen vom RIFS und der ETH Zürich untersuchte er den Zusammenhang von Emissionsspitzen und Wirtschaftskrisen in den 45 Ländern, die zwischen 1965 und 2019 der OECD und der G20 angehörten.

Dekarbonisierung dank Wirtschaftskrisen?

In den vergangenen 50 Jahren erreichten 28 dieser Länder ihren Emissionshöchststand, 26 davon kurz vor oder während der grossen Wirtschaftskrisen dieses Zeitraums. Dazu zählen die Ölkrisen 1973-75 und 1979-80, der Zusammenbruch der Sowjetunion (1989-91) und die Weltfinanzkrise (2007-09). Auch als die Konjunktur in den Ländern wieder anzog, stiegen die Emissionen nicht wieder auf ihr Vorkrisenniveau an. Diese positive Entwicklung steht im Gegensatz zum globalen Trend: Der weltweite Ausstoss von Kohlenstoffdioxid nahm im Untersuchungszeitraum kontinuierlich zu, mit nur kleinen Einbrüchen während der Krisen.
Langfristige Auswirkungen der Ölkrise in Deutschland (oben), des Zusammenbruchs der UdSSR in Litauen Mitte) sowie der Finanzkrise in den USA (unten) auf die CO2-Emissionen: Diese bleiben tief trotz steigendem BIP. (Grafiken: IASS Potsdam)

Die Mechanismen hinter tieferen Emissionen

Die Forscher beschreiben drei Mechanismen, die langfristig zu niedrigeren Emissionen geführt haben:
  • Mit Energieeffizienzmassnahmen reagieren Regierungen und Unternehmen auf höhere Energiepreise oder schlechtere wirtschaftliche Bedingungen. „Dieser Mechanismus ist während der Ölkrisen besonders ausgeprägt. In den Ländern, die in diesem Zeitraum ihren Spitzenwert erreichten – zum Beispiel Grossbritannien, Deutschland und Frankreich –, kam es zu einer erheblichen Verbesserung der Energieintensität. Der Verbrauch teurer importierter Brennstoffe sank, die industrielle Effizienz stieg“, sagt Bersalli. Neben den staatlichen Massnahmen reagierten auch die Unternehmen auf Krisen und lösten neue Markttrends aus, wie eine Umstellung auf kleinere und effizientere Autos während der Ölkrisen.
  • Veränderungen in der Wirtschaftsstruktur umfassen einen Rückgang der CO2-intensiven Industrien und einen Aufschwung für weniger energieintensive Industrien nach der Krise. Diese Veränderung wird durch wirtschaftliche und manchmal auch politische Kräfte angetrieben. Wenn sich die Wirtschaft erholt, setzen Unternehmen verstärkt auf weniger energie- oder kohlenstoffintensive Anlagen. Es ist aber auch eine Verschiebung vom Waren produzierenden zum Dienstleistungssektor zu verzeichnen. Bersalli führt Spanien als eindrucksvolles Beispiel für dieses Phänomen an: „In Spanien, das während der globalen Finanzkrise und der darauf folgenden Eurokrise zu den am stärksten betroffenen Ländern gehörte, litt die Industrie besonders stark. Ihr Anteil am BIP fiel von 26 Prozent im Jahr 2007 auf 20 Prozent im Jahr 2015. Die Bauindustrie brach zusammen und erreichte nie wieder auf das Vorkrisenniveau. Die spanische Rückkehr zum Wachstum fand in anderen, weniger kohlenstoff- und energieintensiven Sektoren statt.“
  • Neue Marktbedingungen oder politische Veränderungen haben Veränderungen im Energiemix begünstigt, die die CO2-Emissionen sinken liessen. Die erste Ölkrise Anfang der 1970er-Jahre wirkte sich besonders in Westeuropa nachhaltig auf den Energiemix aus: Die Kernenergie wurde ausgebaut und das Interesse an den aufkommenden Technologien für erneuerbare Energien stieg.

Die Auswirkungen von Massnahmen verstehen

Die Erkenntnisse könnten dabei helfen, robustere Klimaschutzmassnahmen zu entwickeln, betont Ko-Autor Johan Lilliestam (RIFS): „Wir beobachten auch im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie, dass sich eine ehrgeizige Klimapolitik in Krisenzeiten bewährt. Länder, die bereits vorher den Übergang zu einem kohlenstoffneutralen Energiesystem unterstützten, investierten mit ihren Konjunkturpaketen am meisten in grüne Sektoren und nutzten die Gelegenheit, um ihre Marktposition in neu entstehenden kohlenstofffreien Technologien und Industrien zu stärken.“ Das werde langfristig zu sinkenden Emissionen führen. Die Ergebnisse lieferten auch eine Antwort auf die vieldiskutierte Frage, ob grünes Wachstum möglich sei: Eine absolute Entkopplung von Wachstum und Emissionen ist demnach möglich, wenn das Wirtschaftswachstum moderat ausfällt. In der Vergangenheit ist die Kohlenstoff- und Energieintensität selten mehr als vier Prozent pro Jahr gesunken. Selbst die ersten Volkswirtschaften, die in den 1970er Jahren ihren Spitzenwert erreichten, haben noch einen langen Weg vor sich, um ihre Volkswirtschaften vollständig zu dekarbonisieren. Bersalli, G., Tröndle, T., Lilliestam, J. (2023). Most industrialised countries have peaked carbon dioxide emissions during economic crises through strengthened structural change, Communications Earth & Environment, 4, 44 The post Wirtschaftskrisen können die Dekarbonisierung beschleunigen appeared first on Organisator.

IT-Branche als grösster Treiber von M&A-Aktivitäten von Schweizer KMU

Nach einer starken Zunahme der M&A-Aktivitäten im Jahr 2021 – sowohl global als auch in der Schweiz – und den bereits 2021 verzeichneten neuen Rekordhöhen stieg die Anzahl Transaktionen von Schweizer KMU auch 2022 erneut. Kleine und mittlere Schweizer Unternehmen traten in insgesamt 244 Fällen entweder als Käufer auf oder wurden übernommen. Das sind rund 5 Prozent mehr Abschlüsse als im Vorjahr (233). Am stärksten wuchs die Anzahl Zukäufe von Schweizer KMU im Ausland. Dies zeigt eine Analyse von Deloitte.

M&A-Aktivitäten mit Schweizer KMU seit 2013 ( Quellen: Reuters, Refinitiv)

Die M&A-Aktivitäten von Schweizer KMU erreichten gemäss einer Analyse des des Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmens Deloitte 2022 einen neuen Höchststand. Die Anzahl M&A-Transaktionen mit Beteiligung von Schweizer KMU belief sich auf 244. Das sind 4,7% mehr als im Vorjahr. Grund dafür ist vor allem die hohe Zahl an grenzüberschreitenden Transaktionen, die über 70% aller Abschlüsse ausmachten. Von den 173 internationalen Transaktionen gingen 75 von Schweizer KMU aus, die eine Akquisition im Ausland tätigten – 25% mehr als 2021. Seit der Erstpublikation der Deloitte MidCap-M&A-Studie im Jahr 2013 haben noch nie so viele Schweizer KMU Unternehmen im Ausland gekauft. Die Anzahl inländischer Transaktionen sank um 7 Prozent auf 71. Die Studie zu M&A-Aktivitäten von Schweizer KMU untersucht jeweils Fusions- und Übernahmetransaktionen (Erwerb von Mehrheitsbeteiligungen) von kleinen und mittleren Schweizer Unternehmen zwischen dem 1. Januar und dem 31. Dezember. Schon im ersten Halbjahr 2022 zeichnete sich eine hohe Zahl an KMU-Firmentransaktionen ab.

Schweizer KMU sind für Investoren immer noch attraktiv

Die Gesamtzahl der übernommenen Schweizer KMU fiel 2022 mit 169 lediglich um 2 Prozent geringer aus als im Vorjahr. Die Zahl der durch ausländische Unternehmen getätigten Übernahmen blieb mit 98 auf hohem Niveau beinahe stabil, nachdem sie 2021 um über einen Drittel angestiegen war. 65% der Käufer von Schweizer KMU waren Unternehmen aus Europa, die anderen Käufer stammten zum grössten Teil aus den USA (23%). Während die Gesamtzahl der M&A-Abschlüsse von Schweizer KMU im ersten Halbjahr 2022 mit 133 Transaktionen noch sehr hoch war, ging sie im zweiten Halbjahr aufgrund von Inflations- und Rezessionsängsten deutlich zurück (111 Transaktionen). Somit wurden nur 45% aller Transaktionen 2022 im zweiten Halbjahr aufgegleist. Das ist der tiefste Halbjahresanteil seit Beginn dieser Studienreihe im Jahr 2013. «Die weiter gestiegenen Übernahmeaktivitäten von Schweizer KMU sind ein Zeichen der robusten Schweizer Wirtschaft und der Innovationskraft unseres Standorts. Der starke Schweizer Franken und die im Ausland wesentlich stärker steigende Inflation haben zudem viele Schweizer KMU zu Akquisitionen veranlasst. Und Schweizer KMU waren für Investoren trotz der hohen Preise nach wie vor attraktiv», erklärt Anthony West, Partner und Leiter Corporate Finance Schweiz bei Deloitte.

IT-Branche mit Höchstwert an M&A-Aktivitäten

Die M&A-Aktivität der Schweizer TMT-Industrie (Technologie, Medien und Telekommunikation) erzielte 2022 einen neuen Höchstwert. Sie umfasste 62 Abschlüsse, die für 26% aller Transaktionen mit Schweizer KMU standen. 2021 lag der Anteil noch bei 23%. Bemerkenswert ist der Anteil des IT-Subsektors, dem mit 48 der Grossteil der TMT-Transaktionen zugewiesen werden kann. In der IT wurden anteilsmässig viel mehr Schweizer KMU von ausländischen Unternehmen gekauft (56%) als über alle Sektoren hinweg (40%). Das zeigt, dass die Schweizer IT-Branche in den letzten Jahren viele attraktive Unternehmen hervorgebracht hat. Ein Grund für das hohe Interesse an Schweizer IT-Dienstleistern dürften die grossen Fortschritte der Digitalisierung während der letzten Jahre und der Corona-Schub gewesen sein, die das Wachstum der IT-Dienstleister befeuert und auch zu vielen Neugründungen in der Schweiz geführt haben. Viele dieser Unternehmen bieten Dienstleistungen wie Cloudlösungen, Software as a Service (SaaS) oder Cyber-Security-Software an.

Anteil aller Transaktionen (insgesamt 244) mit Schweizer KMU im Jahr 2022 nach Sektoren. (Grafik: Deloitte)

«Um das Wachstum in der IT- und Tech-Branche voranzutreiben, sind talentierte IT-Spezialistinnen und -Spezialisten gefragt. Sie zählen zu den wichtigsten Ressourcen. In Zeiten des demografischen Wandels und Fachkräftemangels sind KMU, die über solche Fachkräfte verfügen, äusserst attraktive Übernahmeziele. Auch Skalierbarkeit, hohes Wachstum sowie auf wiederkehrenden Einnahmen basierende Geschäftsmodelle machen Unternehmen äusserst attraktiv. Die aktive Start-up-Community in der Schweiz, die stark von der ETH und der EPFL gespeist wird, hat die Attraktivität von Schweizer IT-Unternehmen ebenfalls gestärkt», sagt Stephan Brücher, Partner Financial Advisory bei Deloitte Schweiz.

Private Equity stabil auf hohem Niveau

Die Fusions- und Übernahmetätigkeiten unter Beteiligung eines Private-Equity-Fonds blieben im Jahr 2022 auf einem hohen Niveau stabil, nachdem sie in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen waren. Bei 94 der gesamthaft 244 abgeschlossenen Transaktionen waren private Beteiligungsgesellschaften als Käuferin oder Verkäuferin involviert.

Weltweit gesehen war 2022 ein verhaltenes M&A-Jahr: Die weltweite Zahl der Transaktionen sank wegen eines starken Einbruchs im zweiten Semester von 62’193 auf 54’914. Der Appetit auf Verkäufe und Übernahmen liess aufgrund des widrigen globalen Wirtschaftsumfelds – mit Inflation, steigenden Zinsen und dem Krieg in der Ukraine – nach.

«Die Verlangsamung der M&A-Aktivitäten von Schweizer KMU in der zweiten Jahreshälfte 2022 spiegelt den globalen Trend wider, der bereits Anfang des Jahres begann. Viele Ökonominnen und Ökonomen prognostizieren für 2023 aufgrund steigender Zinsen und einer weiterhin hohen Inflation eine wirtschaftliche Verlangsamung in den westlichen Volkswirtschaften. Diese Elemente schaffen ein Umfeld der Unsicherheit, das für M&A nicht förderlich ist. Abgesehen davon haben sich die Wirtschaftsdaten und die allgemeine Marktstimmung seit Beginn des Kalenderjahres besser als erwartet entwickelt. Dies könnte zu einem fruchtbaren Boden für anhaltende M&A-Aktivitäten führen», so Jean-François Lagassé, Partner Financial Advisory und Leiter Finanzindustrie bei Deloitte Schweiz.

Quelle: Deloitte

iWay liefert Activ Fitness neue schweizweite VoIP-Telefonielösung

Der Internet-Serviceanbieter iWay stattet die Fitness-Center von Activ Fitness mit einer neuen skalierbaren VoIP-Telefonielösung aus. Diese verspricht eine verbesserte Funktionalität bei tieferen Kosten.

Die Trainingscenter von Activ Fitness werden mit einer neuen VoIP-Telefonielösung von iWay ausgerüstet. (Bild: Activ Fitness)

Die Fitnesskette der Migros, Activ Fitness, erhält eine neue skalierbare VoIP-Telefonielösung von iWay. Die Beschaffung wurde für nötig, weil zusätzlich zum Wechsel zu All-IP über die Jahre in den Studios eine heterogene Telefonielandschaft entstanden war, welche den Anforderungen nicht mehr genügte. Die Verwaltung der neuen Telefonielösung läuft zentral über die virtuelle, beim Internet-Serviceanbieter iWay gehostete vPBX. «Verfügbarkeit und Support konnten deutlich verbessert werden», sagt Philipp Werder, Head of IT Infrastructure Services bei der Genossenschaft Migros Zürich und Zuständiger für die ICT-Dienste von Activ Fitness. Die neue Telefonielösung weist in allen Studios Callcenter-Funktionen auf und es können lokale Rufnummern einfach übernommen werden. «Insgesamt konnten wir mit der neuen Lösung von iWay die Kosten senken und gleichzeitig die Funktionalität verbessern», so Werder.

Für die neue Lösung wurde der VoIP-Telefonie-Dienst von iWay über die vorhandene Datenleitung über eine Partner-Firewall an das MPLS-Netz (Multiprotocol Label Switching) von Activ Fitness angebunden. Dieses Vermittlungsverfahren erlaubt eine stabile und leistungsstarke Verbindung. Die Telefonie des Backoffice und auch der Zentrale ist via einem Business Trunk und einem Session Border Controller mit der iWay-Infrastruktur vernetzt. Die Studios verfügen mit der neuen Lösung über ein DECT-Multizellensystem von Gigaset mit zwei Handsets sowie ein Festnetztelefon von Yealink. Das System ist skalierbar und die schweizweite Einführung der VoIP-Telefonie kann damit einfach umgesetzt werden. «Wir unterstützen mit der neuen VoIP-Lösung von iWay auch die schweizweite Expansion von Activ Fitness», freut sich Werder. Nach und nach sollen dereinst sämtliche 119 Activ-Fitness-Studios mit VoIP-Telefonie von iWay ausgestattet und bedient werden.

Die iWay AG mit Sitz in Zurich gehört zu den führenden Schweizer Internet Service Providern (ISP) für Privatpersonen sowie kleinere und mittlere Unternehmen. Das 1995 gegründete Unternehmen bietet massgeschneiderte Losungen in den Bereichen Internet Access, VoIP-Telefonie, Mobiltelefonie, TV, E-Mail, Hosting und Datacenter.

Quelle und weitere Informationen: iWay

Die Selbstwirksamkeit erhöhen

Unternehmen benötigen zunehmend Mitarbeiter, die hochmotiviert auch neue, komplexe Aufgaben angehen und aus den hierbei gesammelten Erfahrungen für die Zukunft lernen. Diese Kompetenz gilt es zu fördern.

Neue Herausforderungen beherzt anpacken. Das sollten wir lernen – um attraktive Arbeitskräfte zu bleiben und unser Leben mit Erfolg zu meistern. (Bild: Pixabay.com)

Menschen sind verschieden. Diese Erfahrung sammeln wir täglich – beruflich und privat. So registrieren wir zum Beispiel, dass manche Frauen und Männer bei neuen Herausforderungen sofort denken: Das kann ich nicht. Entsprechend unmotiviert gehen sie die Aufgabe an und entsprechend gering sind ihre Erfolgsaussichten. Andere hingegen denken bei derselben Herausforderung zwar zunächst auch: Oh Schreck. Doch dann: Irgendwie schaffe ich das schon. Also gehen sie die Aufgabe voller Elan an. Meist mit Erfolg – auch weil sie nach dem ersten Fehlversuch die Flinte nicht sogleich ins Korn werfen.

Neue Schlüsselkompetenz: beruflich und privat

Eine solche Zuversicht wird immer wichtiger. Denn in unserer modernen Welt werden wir permanent mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Also wird es zu einer Schlüsselkompetenz, mit ihnen adäquat umzugehen. Das haben auch die Unternehmen erkannt. Sie erwarten von ihren Mitarbeitenden zunehmend, dass sie sich neuen Herausforderungen stellen und diese meistern; des Weiteren, dass sie sich eigeninitiativ die Fähigkeiten aneignen, die sie im Beruf (künftig) brauchen. Oder anders formuliert: Ihre Mitarbeitenden sollen selbstwirksamer sein.

Laut Untersuchungen des kanadischen Lerntheoretikers Albert Bandura, der leider 2021 verstarb, speist sich unsere Selbstwirksamkeit aus vier Quellen:

  1. Eigene Erfahrungen: Sie sind sehr wichtig. Denn wer schon wiederholt die Erfahrung gesammelt hat „Ich kann schwierige Aufgaben lösen“, traut sich dies auch bei neuen zu.
  2. Vorbilder: Beobachtet eine Person eine andere beim Lösen einer schwierigen Aufgabe, dann kann dies ebenfalls ihr Selbstvertrauen stärken – getreu der Maxime: „Wenn der oder die das kann, dann kann ich das auch!“
  3. Unterstützung: Auch das Wissen „Wenn es eng wird, habe ich Unterstützer“ ermutigt.
  4. Reaktionen und Emotionen: Menschen schließen aus ihren körperlichen Reaktionen auf ihre Fähigkeiten. Verspüren sie zum Beispiel Herzrasen bei einer Aufgabe, dann denken sie oft unmittelbar: Ich kann das nicht. Also ist es wichtig, analysieren zu können: Ist meine Reaktion der Aufgabe angemessen?

Die Selbstwirksamkeit Schritt für Schritt erhöhen

Wer seine Selbstwirksamkeit steigern möchte, sollte sich also regelmässig Herausforderungen stellen, bei denen er zunächst vermutet: Diese Aufgabe könnte mich überfordern. Denn hieran wachsen wir.

Sinnvoll ist es, die Aufgabe als Projekt zu betrachten und zunächst zu analysieren: Welche Teilaufgaben sind hiermit verbunden? Danach können wir ermitteln, warum wir vor bestimmten Teilaufgaben zurückschrecken. Zum Beispiel, weil wir hiermit noch keine Erfahrung haben? Haben wir dies ermittelt, können wir die nötige Unterstützung organisieren. Ausserdem können wir aus den Teilaufgaben Teilziele ableiten, die es auf dem Weg zum grossen Ziel zu erreichen gilt.

Das Definieren von Teilzielen ist für den Fall wichtig, dass wir das Projektziel nur teilweise erreichen. Dann können wir anhand der erreichten Teilziele ermitteln, welche Teilaufgaben wir mit Bravour gelöst haben und welche nicht. Wir können also unser „Scheitern“ relativieren. Außerdem können wir so analysieren, welche neuen Fähigkeiten wir erworben haben und wo noch Lernbedarf besteht.

Wenn wir beim Bewältigen von herausfordernden Aufgaben so vorgehen, begeben wir uns in eine Lernspirale, die zu einem stetigen Ausbau unserer Kompetenz und Selbstwirksamkeit führt.

Zum Autor:
Joachim Simon, Braunschweig, ist als Führungskräftetrainer und Vortragsredner auf das Thema (Self-)Leadership spezialisiert (www.joachimsimon.info). Er ist u.a. Autor des Buchs „Selbstverantwortung im Unternehmen“ und Co-Founder der (Self-)Leadership-Coaching-App Mindshine (www.mindshine.app). Von ihm erschien auch schon dieser Artikel.

CFO Robert Erni verlässt Dachser

Im Vorstand des Logistik-Konzerns Dachser kommt es zu einer personellen Veränderung: Der Schweizer CFO Robert Erni wird das Unternehmen verlassen.

Wechsel im Dachser-Vorstand: CFO Robert Erni verlässt das Unternehmen Mitte 2023. (Bild: zVg / Dachser)

Wechsel im Dachser-Vorstand: CFO Robert Erni wird seinen zum Jahresende auslaufenden Vertrag aus persönlichen Gründen nicht verlängern und verlässt das Unternehmen zum 30. Juni 2023. Dachser CEO Burkhard Eling wird dann die Leitung des Finanzressorts in Personalunion übernehmen. Eling hatte die Position des CFO bei Dachser bereits acht Jahre lang, von 2013 bis zu seiner Berufung zum Vorstandsvorsitzenden am 1. Januar 2021, inne. „Wir bedanken uns bei Robert Erni für sein erfolgreiches Wirken in den vergangenen zwei Jahren. Mit seiner immensen Erfahrung und seinem frischen Blick von außen hat er das Finanzressort bei Dachser zukunftsgerichtet weiterentwickelt und im Vorstand wichtige Impulse für das gesamte Unternehmen gegeben“, sagt Bernhard Simon, Verwaltungsratsvorsitzender von Dachser.

Das Familienunternehmen Dachser mit Hauptsitz in Kempten, Deutschland, bietet Transportlogistik, Warehousing und kundenindividuelle Services innerhalb von zwei Business Fields: Dachser Air & Sea Logistics und Dachser Road Logistics. Mit rund 31.800 Mitarbeitenden an weltweit 376 Standorten erwirtschaftete Dachser im Jahr 2021 einen konsolidierten Netto-Umsatz von knapp 7,1 Milliarden Euro. Der Logistikdienstleister bewegte insgesamt 83,6 Millionen Sendungen mit einem Gewicht von 42,8 Millionen Tonnen. Dachser ist mit eigenen Landesgesellschaften in 42 Ländern vertreten, so auch in der Schweiz. Dachser Schweiz beschäftigt 292 Mitarbeitende und erwirtschaftete im Jahr 2021 einen Nettoumsatz von 128.8 Millionen Schweizer Franken.

Quelle und weitere Informationen: Dachser

Diversität, Nachhaltigkeit, Risikobewertung: Verwaltungsräte mit Nachholbedarf

In vielen VR-Gremien wird die Nachhaltigkeit noch kurzfristig gedacht, wie eine aktuelle Deloitte-Studie zeigt: Nur gerade 27 Prozent der Unternehmen haben in den Vergütungssystemen für ihre Geschäftsleitungsmitglieder langfristige Nachhaltigkeits-Ziele berücksichtigt. Und auch nur 23 Prozent der Unternehmen geben an, mehrmals jährlich eine Risikobeurteilung durchzuführen. Bezüglich der Zusammensetzung von Verwaltungsratsgremien nach Geschlechtern wiederum seien allerdings wesentliche Fortschritte erzielt worden.

Grafik 1: Zusammensetzung des Verwaltungsrats. (Grafik: Deloitte)

Eine vielfältige Zusammensetzung und eine reibungslose Zusammenarbeit des Verwaltungsratsgremiums ist elementar für die Einhaltung einer guten Corporate Governance. Eine aktuelle Studie des Prüfungs- und Beratungsunternehmens Deloitte Schweiz hat den kürzlich überarbeiteten «Swiss Code of Best Practices for Corporate Governance» von economiesuisse analysiert, Daten der Geschäftsberichte der 20 SMI-Unternehmen und der 30 Unternehmen des SMIM ausgewertet sowie mit erfahrenen Verwaltungsräten gesprochen.

Fortschritte erkennbar – Nachhaltigkeit wird an Bedeutung gewinnen

Die Deloitte-Analyse zeigt, dass eine langjährige berufliche Laufbahn nach wie vor als bedeutendes Kriterium für die Auswahl der Mitglieder des Verwaltungsrats beurteilt wird. Nur 2 Prozent der Personen in Verwaltungsräten sind jünger als 40 Jahre. Am meisten vertreten sind die Altersgruppen 51-60 Jahre (37%) und 61-70 Jahre (42%). 8 Prozent aller VR-Mitglieder sind älter als 71 Jahre. Bei der Zusammensetzung nach Fachkenntnissen dominieren die Bereiche Finanzen/Banking (43%) und Jurisprudenz (12%). Einen wesentlichen Fortschritt haben die VR-Gremien in der Zusammensetzung nach Geschlechtern gemacht (siehe Grafik 1). Waren 2012 nur gerade 9 Prozent aller Verwaltungsräte Frauen, sind es 2022 bereits 32 Prozent. Zudem sitzen Verwaltungsräte weniger lang im Sessel als noch vor zehn Jahren: Die durchschnittliche Dauer eines Verwaltungsratsmandats betrug 2022 zwischen 5 und 6 Jahre. 2012 waren es im Schnitt noch 6 bis 7 Jahre.

«Die Verwaltungsräte sind die obersten Steuerungsgremien der Schweizer Unternehmen, sie stellen die Weichen bei den wichtigen Themen der Zukunft. Dazu gehört die Nachhaltigkeit. Aspekte wie der Einfluss auf Umwelt und Gesellschaft werden in den Verwaltungsräten an Bedeutung gewinnen», schätzt Alessandro Miolo, Leiter Audit & Assurance bei Deloitte Schweiz und Mitglied der Geschäftsleitung, die Resultate ein.

«Diversität» reicht weit über Geschlechtervertretung hinaus

Für umfassende Wahrnehmung der Aufgaben und eine gelebte Corporate Governance müssen aber noch weitere Punkte bei der Zusammensetzung der Gremien berücksichtigen werden: Die Mitglieder sollten über unterschiedliche Denkweisen verfügen, verschiedene Fragestellungen anwenden und Denkansätze aus anderen Branchen, Unternehmenskulturen und Märkten mitbringen. Dabei hilft ihnen ein breiter Erfahrungsschatz sowie Führungserfahrung auf Stufe Geschäftsleitung.

Durch Einbezug dieser Faktoren befassen sich die Mitglieder von Verwaltungsräten nicht nur isoliert mit ihrem eigenen Kompetenzgebiet. Vielmehr sollen sich Vertreter mit unterschiedlichsten Erfahrungen auch über ihr eigenes Themengebiet hinaus einbringen können. Die vielfältigen Betrachtungsweisen sind wichtig, um sich mit Prognosen und Zukunftsthemen zu beschäftigen und wirksame Antworten auf konkrete Herausforderungen zu finden. Verwaltungsratsgremien mit einer herausragenden Zusammenarbeit nutzen diese sogenannte «Kognitiven Diversität» zu ihrem Vorteil. «Die überarbeiteten Vorgaben im «Swiss Code of Best Practices for Corporate Governance» sind eine wichtige Antwort auf aktuelle Entwicklungen bei der Nachhaltigkeit, neue gesetzliche Vorgaben sowie veränderte wirtschaftliche Herausforderungen. Deloitte hat sich in der Vergangenheit wiederholt für eine Stärkung der Corporate Governance in der Schweizer Wirtschaft eingesetzt – zum Beispiel durch Studien zu verschiedenen VR-Themen, die Mitwirkung in Fachgremien von verschiedenen Verbänden und nicht zuletzt durch die konkrete Arbeit für unsere Kundschaft», sagt Reto Savoia, CEO Deloitte Schweiz.

Nachhaltigkeit zu kurzfristig gedacht

Zwar veröffentlichen 79 Prozent aller 50 untersuchten SMI/SMIM-Unternehmen bereits einen Nachhaltigkeitsbericht, der sich mit Herausforderungen, Zielsetzungen und Fortschritten im Bereich der finanziellen, sozialen und ökologischen Nachhaltigkeit (ESG) befasst. Gleichzeitig haben nur gerade 27 Prozent der Unternehmen in den Vergütungssystemen für ihre Geschäftsleitungsmitglieder über das kommende Geschäftsjahr hinausgehende ESG-Ziele berücksichtigt (siehe Grafik 2).

Grafik 2: ESG Ziele für Mitglieder der Geschäftsleitung. (Grafik: Deloitte)

Weiterer Handlungsbedarf zeigt sich auch im Risikomanagement, das eine tragende Rolle spielt in der Zielerreichung und im Reputationsschutz. Nur 44 Prozent der untersuchten Unternehmen gaben an, jährlich eine Risikobeurteilung durchzuführen. Ein Drittel der Geschäftsberichte enthielten keine Angaben zur Häufigkeit ihrer Risikobeurteilungen, die der VR vornimmt. Ähnlich verhält es sich auch beim Thema Whistleblowing: 35 Prozent aller Unternehmen haben keine spezifische Hotline für die unabhängige und anonyme Meldung von vermuteten Verstössen gegen geltende Gesetze, Vorschriften oder Kodizes.

«Instrumente wie die Whistleblowing Hotline oder Massnahmen zur Verankerung der Risikokultur an der Unternehmens-spitze sind elementar, damit Unternehmen ein aktives Risikomanagement betreiben, Schwachstellen identifizieren und so zum Schutz ihrer Reputation wie auch des Wirtschaftsstandorts Schweiz beitragen können. Beim Risikomanagement ist weitsichtiges Denken zentral. Dadurch können Verwaltungsrat und Geschäftsleitung vorbereitet und pragmatisch agieren, statt nur zu reagieren», erklärt Alessandro Miolo weiter.

Quelle: Deloitte

Matthias Egli wird neuer Geschäftsführer von Swissolar

Swissolar, der schweizerische Fachverband für Sonnenenergie, erhält ab Mai mit Matthias Egli einen neuen Geschäftsführer. Der heutige Geschäftsführer David Stickelberger hat beschlossen, nach 25-jähriger Tätigkeit die Hauptverantwortung abzutreten und sich künftig als Leiter Markt und Politik und als Teil der Geschäftsleitung für den weiteren Ausbau der Solarenergie in der Schweiz einzusetzen. Der bisherige stellvertretende Geschäftsführer Andreas Hekler wird in seiner bisherigen Position das dritte Mitglied der neuen Swissolar-Geschäftsleitung sein.

Matthias Egli wird ab Mai neuer Geschäftsführer von Swissolar. (Bild: zVg Swissolar)

Der schweizerische Fachverband für Sonnenenergie verzeichne einen markanten Mitgliederzuwachs, parallel zur positiven Entwicklung am Markt, wie es in einer Mitteilung an die Medien heisst. Gleichzeitig seien zahlreiche neue Aufgaben zu bewältigen, wie der Aufbau einer Berufslehre. Dies alles erfordert erweiterte Kapazitäten der Geschäftsstelle des Verbands. Vor diesem Hintergrund hat der aktuelle Geschäftsführer David Stickelberger beschlossen, nach 25-jähriger Tätigkeit kürzer zu treten und die Hauptverantwortung im operativen Bereich des Verbands abzugeben: «Ich freue mich, nach 25 Jahren die Geschäftsführung in neue, kompetente Hände übergeben zu dürfen. Ich werde mich in meiner neuen Rolle bei Swissolar weiterhin voller Elan dafür einsetzen, dass die Solarenergie neben der Wasserkraft zur zweiten tragenden Säule der Schweizer Energieversorgung wird», so Stickelberger.

David Stickelberger wird voraussichtlich bis zum Pensionsalter zusammen mit seinem bisherigen Stellvertreter Andreas Hekler sowie Matthias Egli die neue Geschäftsleitung bilden. Dabei wird er für den Bereich Markt und Politik zuständig sein. Diese Lösung ermöglicht eine fliessende Übergabe der Verantwortlichkeiten in einer dynamischen und anspruchsvollen Phase der Entwicklung des Verbands.

Neue Geschäftsleitung ab 1. Mai 2023

Als neuen Geschäftsführer hat der Swissolar-Vorstand Matthias Egli gewählt. Er wird seine Stelle am 1. Mai 2023 antreten. Der gebürtige Luzerner mit Jahrgang 1978 verfügt über breite berufliche Erfahrungen in der Energie-, Bau- und ICT-Branche. Als gelernter Bauzeichner ist er mit dem Alltag in der Bauwirtschaft bestens vertraut. Auf dem zweiten Bildungsweg absolvierte er ein französischsprachiges Studium als Umweltingenieur an der ETH Lausanne. Betriebswirtschaftliche Kenntnisse erwarb er mit dem MBA-Studium an der University of Rochester New York und an der Universität Bern: «Es ist fantastisch, was die Solarbranche und der Verband Swissolar in den letzten Jahren erreicht haben. Ich bin sehr motiviert, das starke Wachstum der gesamten Branche mit Swissolar weiter zu beschleunigen, um die Ziele der Schweizer Energiestrategie zu erreichen», so Egli.

Matthias Egli hat von der Strategieentwicklung bis zur operativen Umsetzung Teams geführt, Projekte entwickelt und Unternehmen aufgebaut. In seiner Freizeit hat er sich verschiedentlich für die Energiewende engagiert, unter anderem als Co-Gründer der Vereine Sunraising und Smart City Bern sowie in seiner politischen Arbeit im Stadtparlament von Bern. Matthias Egli begleitet zurzeit mit seiner eigenen Firma Energieprojekte und Start-Ups und wohnt mit seiner Familie in Wabern bei Bern.

Schritt vom Fach- zum Branchenverband

Für Swissolar-Präsident Jürg Grossen ist der Verband mit der kompetent aufgestellten Geschäftsleitung bereit für den Schritt vom Fach- zum Branchenverband: «Ich freue mich sehr, dass wir mit Matthias Egli einen kompetenten und erfahrenen Geschäftsführer engagieren dürfen und bin überzeugt, dass er zusammen mit der neuen Geschäftsleitung und dem gesamten Swissolar-Team unseren Verband erfolgreich in die nächste Dekade führen wird. Mein grosser Dank geht an David Stickelberger für sein jahrelanges, erfolgreiches Engagement an der Spitze von Swissolar und für seine Bereitschaft, weiterhin motiviert in der Geschäftsleitung tätig zu sein. Herzlichen Dank auch an Andreas Hekler für seine grossen Verdienste und die zuverlässige, seriöse Arbeit als stellvertretender Geschäftsführer, welche er gerne weiterführt. Mit dieser sehr kompetent aufgestellten Geschäftsleitung ist Swissolar bereit für den nächsten Schritt hin zum Branchenverband», so Grossen.

Quelle und weitere Informationen: Swissolar

Buchtipp: WhatsApp Business für KMU

24 Best Practice Beispiele für Marketing, Verkauf, Kundendienst & Support im DACH-Markt: Dies bietet ein eben erschienenes Buch von Rolf Limacher.

Messenger-Dienste wie WhatsApp gehören zu den meistgenutzten Applikationen in Deutschland, Österreich und der Schweiz – 7,3 Millionen Schweizer nutzen WhatsApp. Jede freie Minute wird das Smartphone genutzt, um zu schauen, was Freunde und Familienmitglieder schreiben. Nicht nur die Jungen kommunizieren so. Aktuelle Studien zeigen, dass jede Altersgruppe die Messenger-Dienste für sich erobert hat.

Verwunderlich ist, dass trotz dieser starken Marktdurchdringung so viele Unternehmen noch nicht darüber nachgedacht haben, diesen Kanal zu nutzen! Felder, in denen sich WhatsApp bereits bewährt hat, sind:

  • Kundendienst – Schnelle Hilfe
  • Verkauf – Einfache Bestellungen übermitteln (ohne PC)
  • Terminvereinbarung – Unkomplizierte Abstimmung
  • Beratung – Produktinformationen senden
  • Marketing – Hinweis auf Aktionen oder Rabatte
  • Events – Ticket und Lageplan direkt aufs Smartphone senden und vieles mehr.

Im vorliegenden Buch erläutert Rolf Limacher, wie sich strukturiert vorgehen lässt, um dieses Potenzial zu erschliessen. Anhand von zahlreichen Beispielen zeigt er auf, wie erfolgreich innovative Unternehmen diesen direkten Kanal zur Kundschaft bereits nutzen.

Wichtig zu wissen: Das Potenzial von Messenger-Diensten ist noch lange nicht ausgeschöpft. Alle entwickeln sich stetig weiter und bauen den Funktionsumfang aus. Und sollte eine Applikation nicht mehr erfolgreich sein, dann gibt es sicher schon eine neue, die diesen Platz rasch einnimmt. Das heisst, Leserinnen und Leser dieses Buchs sind perfekt aufgestellt und können ihr Wissen für die neue Plattform nutzen.

Das Buch ist erhältlich direkt beim BPX Verlag

ESG in der eigenen Lieferkette: Probleme bei der Berichterstattung

Gemäss einer Studie sind nur 39 % der befragten Produktionsbetriebe zuversichtlich, genau und vertretbar zu ESG in der eigenen Lieferkette berichten zu können.

ESG-Berichterstattung bei der eigenen LIeferkette: Viele Produktionsunternehmen sehen sich Schwierigkeiten konfrontiert. (Bild: Pixabay.com)

Von Assent Inc. (Assent), einem Anbieter im Bereich Nachhaltigkeit und Compliance in Lieferketten, gibt es eine neue qualitative Studie zur Umsetzung von ESG- und Nachhaltigkeitsstrategien in Lieferketten bei Unternehmen mit komplexer Herstellung. Darin wurden 152 Personen auf verantwortlichen Positionen nach Hindernissen, Plänen und Status Quo der Nachhaltigkeitsprogramme befragt. Die von Assent bei Endeavor Business Intelligence beauftragte Studie wurde im Oktober 2022 in Nordamerika und Europa durchgeführt. Die Befragten stammen hauptsächlich aus den Bereichen Maschinenbau, Automotive, Electronics und Aerospace.

ESG geniesst hohe Priorität

Die Studie zeigt, dass 87 % der Befragten ESG und Nachhaltigkeit innerhalb der eigenen Lieferkette eine hohe oder mittlere Priorität einräumen. Die Mehrheit ist der Auffassung, dass Lieferketten stärker als die eigene Produktion die Einhaltung von ESG-Standards gefährden. Entsprechend planen 88 % der Teilnehmer, die Auswahl ihrer Zulieferer innerhalb der nächsten fünf Jahre unter anderem von deren Nachhaltigkeitsbemühungen abhängig zu machen.

Um dies leisten zu können, erwarten 69 %, dass ihr Unternehmen trotz der angespannten wirtschaftlichen Lage seine Investitionen in Nachhaltigkeitspraktiken 2023 ausbaut. Etwa zwei Drittel, geben zudem an, hierfür innerhalb der nächsten drei Jahre zusätzliche Stellen schaffen zu wollen, die sich dediziert mit einer nachhaltigen Gestaltung der eigenen Lieferketten auseinandersetzen.

Kunden und Klimaschutz sind die wichtigsten Treiber zu nachhaltigeren Lieferketten

Auch die wichtigsten Treiber für die Implementierung von Nachhaltigkeits- und ESG-Praktiken wurden in der Studie abgefragt. Die dabei am häufigsten genannten Gründe sind Klima- und Umweltschutz (39 %) sowie entsprechendes Feedback und Verlangen von Kunden (33 %). Auch das Verbessern der eigenen Reputation (27 %), resilientere Lieferketten (27 %) oder erhoffte Wettbewerbsvorteile (27 %) wurden oft genannt.

Auf der Gegenseite zeigt die Studie auch, welche Konsequenzen Unternehmen als grösste Risiken sehen, falls ihnen misslingt, ihre Lieferketten nachhaltig zu gestalten. Annähernd die Hälfte (49 %) betrachtet einen möglichen Verlust von Kunden als am schwerwiegendsten. Es folgen das Riskieren von Nicht-Compliance samt entsprechender Geldstrafen (32 %), potenzielle negative Darstellung in der Öffentlichkeit (32 %) und ein möglicher Verlust von Partnern oder Zulieferern (25 %).

Die Zuversicht in die eigene Auskunftsfähigkeit ist niedrig

Nur 39 % der Befragten sind zuversichtlich, dass ihr Unternehmen akkurat und vertretbar über den Einfluss von Unternehmen innerhalb der eigenen Lieferkette hinsichtlich ESG berichten kann. Einer der Gründe dafür ist, dass 47 % angeben, bei der Implementierung von Nachhaltigkeitsstrategien in hohem oder sehr hohem Mass abhängig von ihren Zulieferern zu sein. 59 % denken, dass diese Abhängigkeit 2023 sogar weiter steigen wird. Problematisch ist, dass gleichzeitig nur 25 % glauben, dass ihre Partner und Zulieferer die Kapazitäten haben, um die eigenen Nachhaltigkeitsziele ausreichend zu unterstützen.

„Zuverlässige Daten aus der eigenen Lieferkette sind für alle Bemühungen hin zu wirklicher Nachhaltigkeit ein absolutes Muss“, sagt Sue Fortunato-Esbach, Regulatory & Sustainability Expert, Product Sustainability, bei Assent. „Für viele Hersteller ist es jedoch schwierig, an Daten zu kommen, die tief innerhalb der eigenen Lieferkette verborgen sind. Wir bei Assent unterstützen unsere Kunden dabei, indem unsere Experten auf verschiedenen Wegen Informationen über die Praktiken bei Zulieferern sammeln. Damit geben wir Unternehmen die Gewissheit, dass sie die eigenen ESG-Ziele erreichen und im Einklang mit aktuellen Gesetzen sind.“

Budgets und Expertise sind limitiert

Weiterhin hat die Studie nach den Hindernissen gefragt, die es den Herstellern erschweren, ihre ESG- und Nachhaltigkeitsziele wie angestrebt zu erreichen. Die am häufigsten genannten limitierenden Faktoren sind Kosten und Budget (55 %), gefolgt von kontinuierlichen Änderungen bei Anforderungen und Gesetzen (41 %). Auch Probleme beim Management der vorhandenen Daten (34 %), ein fehlendes Bewusstsein für die Problematik (33 %), mangelnde fachliche Expertise (32 %) oder dass es nicht möglich ist, bestimmte Lieferanten einzubinden (32 %) werden genannt.

„Der Zugang zu entsprechendem Fachwissen, um mit den fortwährenden Änderungen im gesetzlichen Bereich Schritt zu halten, ist limitiert. Das schränkt viele Unternehmen bei ihren Bemühungen um ESG und Nachhaltigkeit stark ein“, sagt Sue Fortunato-Esbach. „Der Fachkräftemangel, bereits überlastete Abteilungen und begrenzte Budgets erschweren es, solche Expertise in ausreichendem Mass intern zu schaffen. Hinzu kommen Probleme bei Verfügbarkeit, Qualität und Analyse der Daten. Gerade für komplexe Hersteller mit tausenden Zulieferern ist es deshalb meist die bessere Wahl, sich an spezialisierte Partner zu wenden.“

Schweizer Startup-Nationalmannschaft 2023 steht

Eine Expertenjury hat zehn vielversprechende Technologie-Startups für die Schweizer Startup Nationalmannschaft 2023 ausgewählt. Als Venture Leaders Technology werden die Gründungsmitglieder der Startups im April auf eine Roadshow in Silicon Valley gehen, wo sie mit Investoren und Branchenexperten in Kontakt treten und ihr Netzwerk sowie ihre Präsenz auf dem internationalen Parkett ausbauen werden.

Einmal im Silicon Valley pitchen: Für zehn Schweizer Technologie-Startups geht dieser Traum in Erfüllung. (Bild: Unsplash.com)

Nach der Prüfung von über 150 Bewerbungen hat eine Jury von Investoren und Technologieexperten zehn Tech-Startups ausgewählt, die an der Roadshow im Silicon Valley teilnehmen werden, einem der wichtigsten Technologiezentren der Welt. Die Roadshow bietet Unternehmern eine einzigartige Gelegenheit, die Expansion ihrer Startups in den USA zu beschleunigen, ihr berufliches Netzwerk zu erweitern und von Workshops mit Investoren und Branchenführern zu profitieren.

Schritt ins Wachstum

Das Venture Leaders-Programm zeigt auch die Dynamik und Vitalität des Schweizer Ökosystems für Technologie-Startups. Die ausgewählten Startups arbeiten an einer breiten Palette von Lösungen, von künstlicher Intelligenz und Sensoren bis hin zu Verschlüsselungs- und Ortungstechnologien, und bedienen eine Vielzahl von Sektoren wie Landwirtschaft, Gesundheitswesen, digitales Marketing und Engineering. „Die Startups, die für das Venture Leaders Technology Programm ausgewählt wurden, arbeiten an der Spitze der Innovation, so dass die Roadshow im Silicon Valley der natürliche nächste Schritt in ihrem Wachstum ist“, sagt Stefan Steiner, Co-Geschäftsführer von Venturelab. „Durch den Kontakt mit Branchenexperten und Investoren in diesem Zentrum der Innovation bietet das Programm den Unternehmern Zugang zu unschätzbaren Einblicken in den US-Markt sowie zu Branchen-Know-how und stärkt gleichzeitig ihr internationales Netzwerk. Wir freuen uns auf den Austausch und die Möglichkeiten, die die Roadshow für die Venture Leaders und ihre zukünftigen Investoren mit sich bringen werden.“

Die zehn ausgewählten Startups sind:

  • ecoRobotix SA
  • Fixposition AG
  • Lightly AG
  • Lyfegen HealthTech AG
  • Magnes AG
  • Neural Concept SA
  • nexoya
  • Smeetz SA
  • Tune Insight SA
  • Virtuosis Artificial Intelligence SA

Roadshow mit Wirkung auf den Unternehmenserfolg

Die diesjährigen Venture Leaders Technology schliessen sich einer beeindruckenden Gruppe von Alumni an, darunter Startups wie Lemoptix und Composyt Light Labs (übernommen von Intel), Faceshift (aufgekauft von Apple), HouseTrip (aufgekauft von TripAdvisor), Kooaba (aufgekauft von Qualcomm), Dacuda (von Magic Leap übernommen), und die Einhörner GetYourGuide und Scandit. „Es war sehr konstruktiv, von US-Investoren herausgefordert zu werden, um unsere Kommunikation und unsere Pitches zu verbessern“, sagte Matteo Vanotti, CEO von xFarm und Venture Leader Technology 2022 Teilnehmer, der nach der Roadshow eine Finanzierungsrunde von 17 Millionen Euro abschloss. „Ausserdem konnten wir die Atmosphäre des von Tech-Unternehmen bevölkerten Valley einatmen; wir kamen mit vielen Inspirationen in die Schweiz zurück.“

„Ich kann mit Sicherheit sagen, dass das Venture Leaders Programm in vielerlei Hinsicht einzigartig ist“, so Nicolas Abelé, Gründer und CEO von SONIX, ebenfalls Venture Leader Technology 2022. „Das Ausmass an persönlicher und beruflicher Entwicklung, das in diese eine Woche gepackt wird, ist unvergleichbar.“

Kickoff-Veranstaltung am 22. Februar 2023

Das Programm Venture Leaders Technology 2023 wird von Venturelab organisiert und von der ETH Zürich, der EPF Lausanne, Kellerhals Carrard, Rothschild & Co, dem Kanton Waadt und dem Kanton Zürich unterstützt. Die Unternehmen werden sich am 22. Februar 2023 im Rahmen einer Kick-off-Veranstaltung der Öffentlichkeit vorstellen

Metaverse: Schweizer Unternehmen drohen Anschluss zu verpassen

Die Marketingabteilungen in Schweizer Unternehmen sind noch nicht in der Zukunft angekommen. Im internationalen Vergleich hinken sie hinterher, wenn es um neue Technologien und Kreativität als Wachstumstreiber geht. Der Anteil der Unternehmen mit einer Präsenz im Metaverse ist weniger als halb so gross wie global. Beim Thema Nachhaltigkeit sind Schweizer Marketingabteilungen allerdings vorne mit dabei. Zu diesen Ergebnissen kommt die Studie Global Marketing Trends 2023 von Deloitte, für die weltweit über 1’000 Marketingverantwortliche befragt wurden – 100 davon in der Schweiz.

Das Interesse am Metaverse ist zwar da, doch so richtig warm werden Schweizer CMOs damit noch nicht. Verpassen sie damit den Anschluss? (Bild: Gerd Altmann / Pixabay.com)

Die Studie Global Marketing Trends 2023 von Deloitte zeigt zum einen, dass das Metaverse das Interesse der meisten befragten Chief Marketing Officers (CMOs) weckt. Zum anderen gibt rund ein Fünftel von ihnen an, es nicht vollständig zu verstehen. Beim Metaverse handelt sich um ein Netzwerk aus miteinander kompatiblen virtuellen Welten, in denen Nutzerinnen und Nutzer mittels Virtual- oder Augmented-Reality-Technologien arbeiten, spielen, sich treffen oder einkaufen können. Das Metaverse könne sich zu einem gigantischen Marketing-Kanal entwickeln, glauben überzeugte Anhänger dieses Netzwerks.

Metaverse beginnt ohne die Schweiz

In der Schweiz ist dieses Interesse jedoch weniger stark ausgeprägt. Nur 7 Prozent der Schweizer Befragten geben an, dass ihr Unternehmen bereits im Metaverse aktiv ist – gegenüber 17 Prozent im globalen Vergleich. Schweizer CMOs beobachten das Metaverse eher, als aktiv zu werden: Während ihre internationalen Kolleginnen und Kollegen entweder bereits im Metaverse aktiv sind oder dies innerhalb der nächsten 12 Monate planen (siehe Grafik 1), wird fast die Hälfte (42%) der befragten Schweizer Marketing-verantwortlichen dies erst innerhalb der nächsten 12 bis 24 Monate tun, und 12 Prozent haben sich noch gar nicht damit befasst.

Grafik 1: Zeitrahmen Metaverse und Gründe für Inaktivität (CH: n=100, global n=
1 015). (Quelle: Deloitte)

Als Hauptgrund für ihre Nichtteilnahme am Metaverse nennen Schweizer CMOs die Komplexität der Technologieimplementierung (55%), gefolgt von Skepsis hinsichtlich der langfristigen Relevanz (35%) und unzureichenden Talenten zur Umsetzung einer solchen Strategie (32%). «Mit ihrer abwartenden Haltung gegenüber neuen Web-3.0-Technologien und dem Metaverse tun sich die Schweizer Unternehmen keinen Gefallen», ist Roger Lay, Leiter Marketing, Commerce und Design bei Deloitte Schweiz, überzeugt und fügt hinzu: «Es ist zwar noch nicht klar, wie bedeutend beispielsweise das Metaverse für einzelne Unternehmen und Branchen in fünf oder zehn Jahren sein wird. Aber wenn Marketingverantwortliche nicht sehr bald erste Gehversuche wagen, dann werden sie den Trend verpassen.»

Nachhaltigkeit: Gekommen, um zu bleiben

Nachhaltigkeit wird zunehmend auch als Wachstumstreiber und neuer Markt angesehen. Das haben Schweizer CMOs schon früher erkannt als ihre Kolleginnen und Kollegen weltweit: Schweizer Marketingverantwortliche räumen dem Aufbau von Kompetenzen und Angeboten rund um Nachhaltigkeit eine höhere Priorität ein (31%) als ihre internationalen Kolleginnen und Kollegen (21%). Auch fällt dies ihnen im weltweiten Vergleich leichter (siehe Grafik 2). «Die meisten Marketingchefs hierzulande haben die Möglichkeiten der Nachhaltigkeit erkannt, wenn es um die Reputation ihres Unternehmens und als Chance für Wachstum geht», sagt Liza Engel, Chief Sustainability Officer von Deloitte Schweiz. Angesichts der demografischen Entwicklung und des gestiegenen Bewusstseins für die Auswirkungen einer Kaufentscheidung stehe die Nachhaltigkeit im Mittelpunkt des Interesses. Engel ist überzeugt: «Möchten Unternehmen bei ihren Bemühungen zur Nachhaltigkeit erfolgreich sein, müssen sie ehrlich und transparent konkrete Nachhaltigkeitsmassnahmen ergreifen, diese authentisch kommunizieren, ihre Kundschaft auf diese Reise mitnehmen und verstehen, dass Nachhaltigkeit entscheidend für die Langlebigkeit eines Unternehmens ist.»

Grafik 2: Nachhaltigkeitsthemen und Herausforderungen (CH: n=100, global n= 1 015). (Quelle: Deloitte)

Kreativität als Wachstumsmotor – nicht in der Schweiz

Die Studie zeichnet weiter ein eher konservatives Bild von Schweizer Marketingabteilungen. Nur etwa ein Drittel (35%) der Befragten glaubt, dass der langfristige Erfolg ihres Unternehmens davon abhängt, kreative Ideen zu entwickeln. Diese Überzeugung ist bei ihren Kolleginnen und Kollegen weltweit ausgeprägter: 48 Prozent von ihnen sind der Meinung, dass Kreativität ein Wachstumsmotor ist (siehe Grafik 3). Hingegen glaubt die Mehrheit hierzulande (51%), dass Problemlösung und Entscheidungsfindung die relevantesten Eigenschaften für den Erfolg ihres Unternehmens sein werden – international sind es nur 35 Prozent.

Grafik 3: Entscheidende Eigenschaften für Unternehmenserfolg und
Zusammenarbeit mit Kreativen/Influencern (CH: n=100, global n= 1 015). (Quelle: Deloitte)

«Schweizer Unternehmen lassen noch zu selten Fehler zu und zeigen zu wenig Risikobereitschaft und Kreativität, um Innovationen zu fördern», ist Roger Lay überzeugt. Nur 28 Prozent der Schweizer Marketingverantwortlichen (weltweit: 37%) glauben, dass die Förderung der Risikobereitschaft und des «Scheiterns» kreatives Denken begünstigt. Lay weiter: «Dies hängt womöglich damit zusammen, dass in der Schweiz noch immer eine eher traditionelle Unternehmenskultur vorherrscht, die von Risikovermeidung und Perfektionismus geprägt ist. Viele Marketingverantwortliche in der Schweiz beklagen sich, dass Kreativität in ihren Unternehmen ein Nischendasein fristet und nicht als strategischer Imperativ angesehen wird.» Vor diesem Hintergrund sei es denn auch keine Überraschung, dass hiesige Unternehmen auch bei der Zusammenarbeit mit externen Kreativen und Influencern zurückliegen würden, so ein weiteres Fazit der Studie. Derzeit würden nur 23 Prozent der Schweizer Marketingverantwortlichen mit solchen zusammenarbeiten – im Vergleich zu 33 Prozent weltweit. «Wollen Schweizer Unternehmen nicht den Anschluss an ihre globale Konkurrenz verlieren, sollten sie Kreativität und Risikobereitschaft fördern, offener gegenüber neuen Technologien sein und diese konsequenter nutzen», schliesst Lay.

Quelle: Deloitte

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