Hochkarätige Gäste am 25. Wirtschaftsforum Südostschweiz

Das Wirtschaftsforum Südostschweiz ist seit einem Vierteljahrhundert ein Pflichttermin für Entscheidungsträger aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft. Die 25. Ausgabe findet am 29. August 2023 unter neuer Leitung statt. Hochkarätige Referierende wie die Unternehmer Peter Spuhler und Giada Ilardo, Ökonom Reiner Eichenberger, Weisse-Arena-CEO Markus Wolf und Genetiker Markus Hengstschläger werden zu aktuellen Themen sprechen.

Hochkarätiges Programm: Giada Ilardo, Peter Spuhler, Reiner Eichenberger, Markus Hengstschläger und Markus Wolf sowie Moderator Tobias Müller (von oben links nach unten rechts). (Bild: Wirtschaftsforum Südostschweiz)

Der wichtigste Wirtschaftsanlass der Südostschweiz feiert in diesem Jahr ein besonderes Jubiläum. Die 25. Ausgabe des Wirtschaftsforums Südostschweiz findet am Dienstag, 29. August, in der Stadthalle Chur statt und steht unter dem Motto «Aufbruch Südostschweiz». Namhafte Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft werden dabei aufzeigen, wie der Wirtschaftsstandort Südostschweiz die Chancen im aktuell schwierigen Umfeld nutzen kann.

Industriekapitän und bekannter Ökonom

Das Jubiläumsprogramm wartet mit einer Reihe von bekannten Gesichtern auf. Einer der Hauptreferenten ist der Ostschweizer Unternehmer Peter Spuhler. Der Miteigentümer und Verwaltungsratspräsident des Bahnherstellers Stadler Rail zeigt auf, wie die Schweiz die aktuellen Herausforderungen mit hoher Inflation und unsicheren Exportmärkten seiner Ansicht nach meistern kann. Die Züge von Stadler Rail sind auch auf den Strecken der Rhätischen Bahn unterwegs.

Ein weiterer Referent ist Reiner Eichenberger. Er ist eine der pointiertesten Stimmen und gehört seit Jahren zum Kreis der wichtigsten Schweizer Ökonomen. Der Fribourger Wirtschaftsprofessor wird über die Ausgangslage für die Wirtschaftsregion Südostschweiz sprechen. Eichenberger kennt die Region bestens: Er ist Besitzer einer Zweitwohnung im Prättigau und davon überzeugt, dass neue Formen von Home Office und mobilem Arbeiten besondere Chancen für die Südostschweiz bieten.

Self-Made-Millionärin und Bündner Innovationsvorreiter

Eine weitere Erfolgsunternehmerin ist Giada Ilardo. Die Schweizer Unternehmerin mit italienischen Wurzeln wird dem Publikum schildern, wie sie im Alter von 16 Jahren ihr erstes Tattoo-Studio eröffnete und heute das grösste Tattoo- und Piercing-Label Europas mit mehr als 50 Mitarbeitenden in fünf Studios betreibt. Weit über die Südostschweiz hinaus bekannt ist Markus Wolf. Der CEO der Weissen Arena Gruppe leitet die Bergbahnen Flims-Laax mit diversen Hotel- und Gastronomiebetrieben, Sportshops und -schulen, sowie einer eigenen Baugesellschaft. Die Weisse Arena beschäftigt in der Wintersaison mehr als 1000 Mitarbeitende. Bergbahnen-Manager Wolf wird darauf eingehen, wie Innovation dabei helfen kann, den Mangel an Fachkräften zu mildern.
Umgang mit Unsicherheiten lernen

Der renommierte Wissenschaftler Markus Hengstschläger wird das Publikum auf eine Reise durch aktuelle Fragestellungen mitnehmen. Der Genetiker zeigt, wie Menschen auf unsichere Situationen reagieren und mit unvorhersehbaren Ereignissen umgehen. Hengstschläger ist Vorstand des Instituts für Medizinische Genetik an der Medizinischen Universität Wien und schrieb erfolgreiche Sachbücher wie «Die Durchschnittsfalle» und «Die Lösungsbegabung».

Auf dem Podium diskutieren regionale Entscheidungsträgerinnen und Unternehmer über die aktuellen Chancen und Herausforderungen für den Wirtschaftsstandort Südostschweiz. Enrico Uffer ist Holzbauunternehmer in vierter Generation und setzt Meilensteine im modularen Bauen für unterschiedliche Anwendungsgebiete. Das erste digitale und durchgehend automatisierte Sägewerk nimmt 2023 den Betrieb auf. Weitere Gäste an der Podiumsdiskussion folgen in Kürze. Durch das Wirtschaftsforum Südostschweiz führrt SRF-Journalist und «Einstein»-Moderator Tobias Müller.

Veranstaltung unter neuer Leitung

Das Wirtschaftsforum Südostschweiz geht nach einem Vierteljahrhundert in neue Hände über. Die Eventagentur Skunk hat im Rahmen einer Nachfolgeregelung die Veranstaltung von der Domenig-Gruppe übernommen, welche das Wirtschaftsforum Südostschweiz zusammen mit der damaligen Bündner Herbstmesse Gehla ins Leben gerufen hatte. «Wir danken der Domenig-Gruppe für das Vertrauen und freuen uns sehr, mit den bisherigen Hauptpartnern Graubündner Kantonalbank, ÖKK, Somedia und Domenig-Gruppe zusammenarbeiten dürfen», sagt Skunk-Geschäftsführer Markus Goop. Die Eventagentur veranstaltet unter anderem den Unternehmertag in Vaduz, den Businesstag für Frauen sowie das Finance Forum in Liechtenstein, St. Gallen und Zürich.

Die neuen Organisatoren wollen das Wirtschaftsforum Südostschweiz noch stärker als zentralen Treffpunkt für Entscheidungsträger aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft positionieren. Dazu wird das Programm, welches interaktiver gestaltet wird, auf regionale und nationale Wirtschaftsthemen wie Fachkräftemangel, Bildungspolitik, Digitalisierung und Exportwirtschaft ausgerichtet. Umrahmt wird die Veranstaltung durch ein attraktives Rahmenprogramm und einen hochwertigen Netzwerk-Apéro. Die Veranstalter erwarten 300 bis 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Hauptpartner sind die GKB, ÖKK, Domenig sowie die Weisse Arena, Medienpartner ist Somedia. Zahlreiche weitere Partnerfirmen und Organisationen unterstützen das 25. Wirtschaftsforum Südostschweiz.

Weitere Informationen und Anmeldungen unter www.wifo-suedostschweiz.ch

Umfrage unter KV-Lehrabgänger:innen: Überstunden und Digitalisierung im Fokus

Die Lehrabgänger:innen-Umfrage 2022 des Kaufmännischen Verbands hat gezeigt, dass ein Grossteil der Befragten (72%) optimistisch auf die digitalen Veränderungen blickt, obwohl sie gleichzeitig feststellen, dass Automatisierung und Digitalisierung viele Bereiche der täglichen Arbeit fundamental verändern werden. Heikel gestaltet sich die Überstunden-Praxis während der Lehre: So mussten knapp 20% aller Lernenden mehrmals monatlich unfreiwillig Überstunden leisten.

Keine Angst vor Digitalisierung, aber viele Überstunden: Dies sagen KV-Lehrabgänger:innen in einer aktuellen Umfrage. (Bild: Unsplash.com)

Mit über 12 000 Absolvierenden pro Jahr ist die KV-Lehre die beliebteste Grundbildung der Schweiz. Um die Situation während und nach der Lehre sowie die Zukunftspläne der jungen Berufsleute zu observieren, führt der Kaufmännische Verband seit 2006 jährlich eine Umfrage bei KV-Lehrabgänger:innen in der Schweiz durch. An der ersten Erhebungswelle der diesjährigen Lehrabgänger:innen-Umfrage im Juli 2022 haben rund 4000 Personen und somit knapp ein Drittel aller KV-Lehrabgänger:innen der Schweiz teilgenommen; an der zweiten Erhebungswelle im November 2022 etwa 1600 Personen. Im Hinblick auf die KV-Reform, die im Sommer 2023 startet, hat der Kaufmännische Verband in Kooperation mit dem Institut für Politikwissenschaften der Universität Zürich den Fokus auf die Digitalisierung gelegt.

Stabile Stellensituation und viele Weiterbildungspläne

Die Mehrheit der Absolventinnen und Absolventen (65.9%) ist zum Zeitpunkt der zweiten Erhebungswelle im November 2022 erwerbstätig (vgl. Grafik 1). Zwar ist der Anteil der Erwerbstätigen im Vergleich zum Vorjahr leicht tiefer, liegt aber weiterhin im Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Rund 25.5% sind nach der Lehre in einer nicht-erwerbstätigen Situation wie einer Weiterbildung, einem Sprachaufenthalt oder im Militärdienst. Nur 5.5% befinden sich im November 2022 auf Stellensuche.

Grafik 1: Erwerbstätigkeit vier Monate nach Lehrabschluss (in Prozent). (Grafik: KV Schweiz)

Überstunden und Kompensation während der Lehre

Ein Fokus der Umfrage 2022 liegt auf den Überstunden während der Lehre: Knapp zwei Drittel aller Teilnehmer:innen (63%) hat angegeben, dass sie während der Grundbildung Überstunden leisten mussten. Davon sind 40% der Fälle freiwillige Überstunden im Rahmen von Gleitzeit und flexiblen Arbeitsstunden. Ebenfalls 40% haben unfreiwillig Überstunden geleistet, um Arbeitsaufträge zu erledigen. «Besorgniserregend ist der Anteil von Personen, die wöchentlich unfreiwillig Überstunden leisten musste», betont Kathrin Ziltener, Fachverantwortliche Berufsbildung beim Kaufmännischen Verband Schweiz. Das sind rund 7% aller Teilnehmenden. Weitere 12% mussten mehrmals im Monat unfreiwillig Überstunden leisten. «Gerade während der Lehre, wo Arbeit und Schule bereits eine Doppelbelastung darstellen, können sich häufige und lange Überstunden negativ auf die psychische Gesundheit der Lernenden auswirken.»

Mehrheitlich positive Wahrnehmung der Digitalisierung

Die Digitalisierung verändert die Arbeitswelt in vielen Branchen und hat auch im kaufmännischen Bereich erhebliche Auswirkungen auf den Arbeitsalltag. So fallen Routinetätigkeiten vermehrt weg, während analytische, koordinative und interpersonelle Tätigkeiten verstärkt ins Zentrum rücken. Darum hat der Kaufmännische Verband Schweiz in Zusammenarbeit mit dem Institut für Politikwissenschaften der Universität Zürich untersucht, wie die Lehrabgänger:innen die Digitalisierung wahrnehmen. Die Mehrheit der Teilnehmer:innen sieht in der Digitalisierung eher eine Chance (72%) als ein Risiko (21%) – 7% äusserten sich nicht zu dieser Frage. Am häufigsten begründen die Lehrabgänger:innen die positive Sicht damit, dass die Arbeit durch die Digitalisierung einfacher wird. Prof. Dr. Thomas Kurer, Assistenzprofessor am Institut für Politikwissenschaften der Universität Zürich, ergänzt: «Die Teilnehmenden haben bestätigt, dass sie sich durch ihre Ausbildung gut auf die Arbeitswelt vorbereitet fühlen.» Dennoch weist Kurer darauf hin: «Die Digitalisierung wird aber nicht von allen nur als positive Kraft gesehen. Rund ein Fünftel macht sich Sorgen um ihre berufliche Zukunft.» Der Hauptgrund dafür sei die Befürchtung, dass Computer oder Software menschliche Arbeit ersetzen.

Grafik 2: Digitalisierung: Wahrnehmung der Lehrabgänger:innen. (Grafik: KV Schweiz)

Gleichzeitig stellen die Lehrabgänger:innen realistisch fest, dass Automatisierung und Digitalisierung viele Bereiche der täglichen Arbeit fundamental verändern werden. So schätzen die Teilnehmer:innen, dass theoretisch durchschnittlich 48% ihrer Arbeit digitalisiert werden könnte (vgl. Grafik 2). Dies entspricht annähernd einer empirischen Studie der OECD, welche den Anteil automatisierbarer Tätigkeiten im kaufmännischen Bereich auf 57% schätzt.

KV-Lehrabgänger:innen fühlen sich gut vorbereitet

Zusammenfassend sehen die meisten Teilnehmenden Veränderungen durch die Digitalisierung als Chance und haben eine positive Sicht auf den digitalen Wandel. «Die kaufmännische Grundbildung gilt dabei als eine wertvolle Grundlage und gute Vorbereitung auf den modernen Arbeitsmarkt», ergänzt Ziltener. «Gleichzeitig gibt es ein hohes Bewusstsein für die Bedeutung und Notwendigkeit fortlaufender Weiterbildung.»

Quelle: KV Schweiz

Purpose: Wie viele Schweizer Unternehmen sind diesbezüglich glaubwürdig?

Die Mehrheit der Schweizer Unternehmen erfüllt die Voraussetzungen, sich glaubwürdig über einen gesellschaftlich relevanten Daseinszweck positionieren zu können. Das zeigt die neue «Purpose Readiness Studie» der Zürcher Managementberatung Globeone.

Wie glaubwürdig kommunizieren führende Schweizer Unternehmen ihren gesellschaftlich relevanten Unternehmenszweck? Eine Studie diesbezüglich einen „Purpose Readiness Index“ entwickelt. (Bild: Unsplash.com)

Eine kürzlich veröffentlichte Studie zeigt, wie glaubwürdig sich Schweizer Unternehmen positionieren können. Der für die repräsentative Studie der Managementberatung Globeone eigens entwickelte «Purpose Readiness Index» (PRI) setzt sich aus 15 Purpose-relevanten Imageattributen in fünf Imagedimensionen zusammen. Der auf Basis der Befragungsergebnisse erstellte PRI zeigt demnach auf einer Skala von eins bis hundert sowie in vier Stufen an, wie glaubwürdig die Unternehmen und Institutionen einen gesellschaftlich relevanten Unternehmenszweck in der öffentlichen Wahrnehmung vertreten können. Unternehmen, die einen PRI-Wert von unter 50 aufweisen, fehlt oft die geeignete Basis, ihren Purpose glaubwürdig zu kommunizieren, während Unternehmen mit einem Wert über 70 über eine hohe Purpose-Glaubwürdigkeit verfügen, die kaum durch negative Assoziationen überlagert ist. Im aktuellen PRI sind 60 führende Schweizer Unternehmen gerankt.

Fast zwei Drittel der Marken sind „Purpose ready“

In der Studie trat zu Tage: Immerhin 64 Prozent der Schweizer Marken nimmt die Öffentlichkeit als zumindest teilweise «Purpose ready» wahr – sie weisen keine grösseren Defizite in Purpose-relevanten Imagedimensionen auf. Fünf Marken (acht Prozent) gelten als voll glaubwürdig und verfügen damit über eine sehr gute Grundlage für eine erfolgreiche Purpose-Aktivierung. Mit einem Wert von 72,3 liegt Victorinox im Purpose Readiness Index (PRI) an erster Stelle. Migros, Geberit, Lindt & Sprüngli sowie Coop notieren mit PRI-Werten von mehr als 70 ebenfalls im Spitzenfeld. Rund 36 Prozent der untersuchten Marken kämpfen mit Glaubwürdigkeitsproblemen, die sie auch anfälliger für Greenwashing-Vorwürfe machen.

Aktuelles Ranking des Purpose Readiness Index. (Grafik: Globeone)

«Insbesondere der Einzelhandel, Technologiemarken, genossenschaftlich organisierte Handelsunternehmen sowie traditionsreiche Verbrauchermarken erweisen sich hinsichtlich einer Purpose-zentrierten Positionierung in der öffentlichen Wahrnehmung als besonders glaubwürdig», so Carina Hauswald, Managing Partnerin bei Globeone. «Viele PRI-Gewinner profitieren dabei sicherlich auch stark von ihrer Alltagsnähe zu den Kunden.»

Konsumentinnen und Konsumenten betrachten Unternehmen kritisch

Im Vergleich zur ersten Purpose Readiness Studie für die Schweiz von 2020 fällt jedoch auf, dass die Spitzenreiter im Purpose Readiness Index (PRI) nicht mehr ganz so hohe Werte erzielen: Die zweitplatzierte Migros etwa büsste 6,5 Indexpunkte ein, PRI-Gewinner Victorinox 5,1 Indexpunkte. Die Mobiliar verlor 6,2 Indexpunkte und rutschte von Platz fünf auf Platz 15. «Der Rückgang bei den Bewertungen ist vermutlich auch ein Zeichen dafür, dass die Schweizer Konsumenten Unternehmen grundsätzlich immer kritischer an deren Purpose-Versprechen messen – ein in anderen Industrieländern ebenfalls zunehmend festzustellender Trend», so Hauswald. «Auch an besonders glaubwürdige Marken ist der Anspruch gestiegen, ihren gesellschaftsrelevanten Beitrag stetig zu verbessern, konkret zu belegen und transparent zu kommunizieren.» Selbst Marken, die voll und ganz mit Zukunftsfähigkeit, Nachhaltigkeit, Authentizität und gesellschaftlicher Relevanz punkten, müssten ihren Purpose rund um die Uhr leben und deutlich machen, um ihre Reputation zu halten oder zu steigern.

(Grafik: Globeone)

Pharma- und Finanzbranche leiden unter negativem Image

Als Rückgrat der Schweizer Wirtschaft können Finanz- und Pharmaunternehmen in der öffentlichen Wahrnehmung insbesondere in den Imagedimensionen Nachhaltigkeit, Ehrlichkeit und Profitorientierung nur wenig überzeugen. Unternehmen aus diesen Sektoren wie beispielsweise Novartis (58,1), Vontobel (56,7), Roche (56,7), Julius Bär (56,2) und UBS (53,0) leiden unter den Risiken, die das angeschlagene Image ihrer Branchen bei einer Purpose-zentrierten Positionierung birgt. Bei der Credit Suisse (48,6) zeigt sich anhand der Daten, dass sich bereits vor den jüngsten Turbulenzen, die in einer Übernahme durch die UBS gipfelten, eine erhebliche Glaubwürdigkeitskrise abzeichnete.

Bauwesen und Rohstoffe Schlusslicht des Branchen-Rankings

Die Transformation der Bau- und Rohstoffbranche zu mehr Nachhaltigkeit kommt nur langsam in der Öffentlichkeit an. Sowohl Implenia (PRI 59,2), Holcim (58,1) und Glencore (41,0) weisen kritische Purpose-Lücken in der öffentlichen Wahrnehmung auf. Mit einem durchschnittlichen PRI von 52,8 Punkten liegt die Branche somit am unteren Ende des Rankings. Verbrauchermarken wie Nestlé (49,8) oder Philip Morris (48,3) standen in den vergangenen Jahren häufig in der Kritik und rangieren im 2023er PRI ebenfalls weit hinten.

Quelle und weitere Informationen: Globeone

Schweizer Retailbanken: Erträge könnten bis 2030 um bis zu einem Drittel sinken

Den im Retailkundengeschäft tätigen Schweizer Banken geht es nach wie vor gut. Nun aber stellen neue Entwicklungen die aktuell dominierenden Geschäftsmodelle zunehmend infrage: Unter anderem sind dies der Übergang von einem geschlossenen Bankgeschäftsmodell hin zu einem Plattform-gestützten «Open Banking» Modell, die immer weitergehende Öffnung der Wertschöpfungsketten sowie die intensivierte Kooperation mit Drittanbietern. Dies zeigt die neue Deloitte Studie «Future of Retail Banking».

Schweizer Retailbanken, zu denen auch die Kantonalbanken gehören, müssen wohl bis 2030 mit sinkenden Erträgen rechnen, wie eine Analyse von Deloitte zeigt. (Bild: Depositphotos.com)

Traditionelle Schweizer Retailbanken bedienen in erster Linie Privatkunden und KMU und bieten zuvorderst standardisierte Dienstleistungen an – vom Zahlen, Sparen, Anlegen bis zum Finanzieren. Neben den beiden Grossbanken sind die Kantonal- und Raiffeisenbanken die dominierenden Akteurinnen am Markt. Hierbei sind die Schweizer Retailbanken – verglichen mit ihrer europäischen Konkurrenz – in einem sehr attraktiven Marktumfeld tätig. Charakteristisch ist der robuste wie stabile Binnenmarkt, der tiefgreifende Veränderungen nur mit langen Vorlaufzeiten annimmt.

Eigenheiten des Schweizer Marktes werden zunehmend verschwinden

Was die unterschiedliche historische Entwicklung von Schweizer und europäischen Retailbanken anbelangt, so stechen drei Kernfaktoren hervor: Erstens das hohe Geschäftsvolumen von rund 150’000 Franken pro Kunde, das im Schnitt zu einem jährlichen Betriebsgewinn von satten 550 Franken – ebenfalls je Kunde – führt. Im europäischen Vergleich bewegen sich die Gesamtgeschäftsvolumina je Kundin zwischen 30’000 und 60’000 Euro, und der Betriebsgewinn liegt zwischen 150 und 350 Euro. Der zweite Faktor ist der Boom am Schweizer Hypothekenmarkt, der den Schweizer Banken in den letzten zwei Jahrzehnten ein beständiges Ertragswachstum beschert hat. Der dritte Unterscheidungsfaktor des Schweizer Retailbankenmarktes ist die grosse Markentreue der Kundschaft. Kundinnen und Kunden haben eine enge Beziehung zu ihrer jeweiligen Hausbank aufgebaut und sind kaum bereit, diese zu wechseln.

Wie die Studie des Prüfungs- und Beratungsunternehmens Deloitte zeigt, verändern sich diese Faktoren aber und führen mittelfristig zu grossen Herausforderungen im hiesigen Retailbankenmarkt. Angesichts der aktuellen Unsicherheiten und Veränderungen auf dem Bankenplatz Schweiz steigt die Wechselbereitschaft der Bankkundschaft tendenziell an – eine Chance für Retailbanken, die nun rasch handeln.

Strukturelle Veränderungen gefährden die Erträge der Retailbanken

«Für Schweizer Retailbanken wird es schwieriger, das hohe Niveau bei Rentabilität und Wachstum aufrechtzuerhalten», ist Cyrill Kiefer, Leiter Banking von Deloitte Consulting Schweiz, überzeugt. Gründe dafür sieht er in der Umstellung von Gesellschaft und Wirtschaft auf «Netto-Null» Emissionen, im höheren Reifegrad des Marktes, in der zunehmenden Sättigung des Wohnimmobilienmarktes, in der Überalterung der Kundenbasis sowie im wachsenden Bedarf der Kundschaft an funktionalen «End-to-End» Lösungen der gebotenen Bankdienstleistungen.

Neo-, Challenger- und Nichtbanken steigen ein

Eine weitere Herausforderung stellen die aufkommenden Neo- und Challenger-Banken dar. Sie bieten mit ihren ausgeklügelten digitalen Bankbetriebsmodellen ein besseres Erlebnis für die Kundschaft – und auch noch zu geringeren Kosten. Auch kapitalkräftige Nichtbanken (NBFI) werden bei einigen Kernbankdienstleistungen vermehrt zur ernsthaften Konkurrenz. Dazu zählen vor allem Versicherungsunternehmen und Pensionskassen. Verschiedene NBFI sind in den letzten Jahren in das attraktive Hypothekengeschäft für Retailkunden eingestiegen und arbeiten zu diesem Zweck mit unabhängigen Maklerinnen und Maklern und Anbietern von Kreditplattformen zusammen. Auch werden die NBFI versuchen, ihren Marktanteil bei weiteren Finanzdienstleistungen wie beispielsweise der Finanzberatung und Vermögensverwaltung zu erhöhen.

Neue «Open Banking» Ökosysteme konkurrenzieren das klassische Bankenmodell

Das traditionelle Geschäft von Schweizer Banken steht vor einem grundlegenden Wandel. Das Zauberwort heisst «Open Banking». Damit wird es möglich, separate Services von Banken und anderen Dienstleistern auf digitalen Plattformen zusammenzuführen und den Kundinnen und Kunden als Gesamtpaket anzubieten. Der Aufbau dieser neuen Ökosysteme wird vor allem durch agile FinTech Unternehmen vorangetrieben, die Inhalte und Angebote sammeln, aufbereiten und zur Verfügung stellen.

«Angesichts der sich verändernden Bedürfnisse und Erwartungen der Kundschaft, neuer Interaktionsmodelle, der zunehmenden Zersetzung der Wertschöpfungsketten und der technologischen Fortschritte müssen Retailbanken neue Strategien für den Umgang mit den entstehenden Ökosystemen und ihrer Positionierung darin entwickeln», führt Kiefer aus und ergänzt: «Die Banken sollten sich von der klassischen Strategieplanung verabschieden und viel stärker in Szenarien denken. Nur so können sie langfristig überleben.»

Massnahmen helfen bei der Zukunftsbewältigung der Retailbanken

Schweizer Retailbanken müssen je nach Szenario und ihrer Position darin rasch wichtige strategische Entscheidungen treffen. Sie haben dabei grundsätzlich zwei Möglichkeiten: Sie können entweder innovative und attraktive Produkte entwickeln und anbieten oder sich darauf konzentrieren, Kundenkanäle und -beziehungen zu verwalten. Zudem müssen sie sich Gedanken darüber machen, wie sie die Elemente des traditionellen Bankings mit den Dienstleistungen aus einem breiteren Ökosystem zusammenführen können.

«Um die geschäftliche Flexibilität zu erhöhen und die Innovation und das Wachstum zu fördern, müssen Retailbanken den Blick von innen nach aussen richten. Sie sollten sich besser auf externe Partnerschaften und Kooperationen konzentrieren, anstatt sich mit internen Praktiken und Richtlinien zu befassen», rät Kiefer. Auch werde die Digitalisierung im laufenden Jahrzehnt ein unverzichtbarer Erfolgsfaktor sein. Und er ergänzt: «Dies erfordert aber mehr, als mit den aktuellen technologischen Trends Schritt zu halten. Denn der Kunde erwartet heutzutage das Beste beider Welten: eine personalisierte Interaktion gepaart mit den Vorteilen eines digitalen Angebots.»

Quelle und weitere Informationen: Deloitte

Erfolgreicher Career Day 2023 an der FHNW

Am Career Day 2023 trafen Studierende der Hochschule für Technik, der Hochschule für Wirtschaft und der Hochschule für Angewandte Psychologie der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW auf eine breite Auswahl an Unternehmen.

Grosses Interesse am Career Day 2023 der FHNW (Bild: Karin Weinmann, FHNW)

Im Campussaal an der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW in Brugg-Windisch präsentierten sich am 22. März 2023 über 110 Unternehmen als attraktive Arbeitgebende für den Karrierestart nach dem Studium. Eine grosse Bandbreite an Branchen ist auf der Suche nach den begehrten Fachkräften: Vertreten waren von Technologie- und Informatikbetrieben über Dienstleistungs- und Beratungsfirmen bis hin zu Finanzinstituten und Industrieunternehmen zahlreiche unterschiedliche Wirtschaftssektoren. 600 Studierende der drei Hochschulen der FHNW nutzten die Gelegenheit, um sich einen Eindruck von möglichen Karrierewegen zu machen, Kontakte zu knüpfen und Jobangebote zu vergleichen.

Eine Premiere: Die Berufsbilder-Lounge

Zum ersten Mal gab es in diesem Jahr eine Berufsbilder-Lounge. Fachkräfte wie IT System Engineers, Portfoliomanager/innen Strom oder Projektleitende berichteten im persönlichen Gespräch mit den Studierenden aus ihrem Berufsalltag. Wer die Gespräche über den Messetag hinaus vertiefen wollte, konnte sich über die App Talentspace für virtuelle One-to-One-Gespräche mit den teilnehmenden Unternehmen anmelden. Diese fanden vom 27. bis zum 29. März statt und boten die Chance zum persönlichen Austausch mit dem Wunscharbeitgebenden.

Prof. Stephan Burkhart, Leiter der FHNW-Karriereorganisation next Career Services ist sehr zufrieden mit dem Anlass: «Der Career Day 2023 war ein grosser Erfolg. Die über 110 Unternehmen konnten mit 600 Studierenden spannende Gespräche führen. Die Studierenden haben die Vielfalt der Unternehmen und die lockere Atmosphäre geschätzt. Wir freuen uns bereits auf den Career Day 2024.»

Quelle und weitere Informationen: FHNW

WI-Award 2023 für beste Abschlussarbeiten in Wirtschaftsingenieurwesen

Bereits zum vierzehnten Mal wurden die schweizweit besten Diplomarbeiten in Wirtschaftsingenieurwesen ausgezeichnet. Am Mittwoch lud der Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen der Berner Fachhochschule Technik und Informatik in Zusammenarbeit mit der Vereinigung Wirtschaftsingenieure (VWI) Schweiz zum diesjährigen WI-Award im Switzerland Innovation Park in Biel ein.

Die Finalisten für den WI-Award 2023: (v.l.n.r.) Fabiano Ulmke (ZHAW), Tobias Frech (ZHAW), Enrico Pfyffer (HSLU), Roger Waltenspül (HSLU), Armando Demarmels (HSLU), Sandro Gafner (BFH), Alexander Zingrich (FHNW), Roger Rinderer (OST) (Bild: zVg / Berner Fachhochschule)

Wohin geht es mir der digitalen Transformation? Wo stehen wir heute? Was sind verbreitete Fehlvorstellungen, was digitale Transformation können muss? Diesen und weiteren Fragen ging Prof. Dr. Bastian Widenmayer in seinem Keynote «Digitale Transformation – Quo vadis?» auf den Grund. Sein Keynote bildete den thematischen Auftakt zum Abend. «Die digitale Transformation ist ein bereits seit einigen Jahren dauernder Prozess. Anstatt digitale Transformation managen und simplifizieren zu wollen, sollten wir vielmehr lernen, deren Komplexität auszuhalten und Digitalisierung – beispielsweise im eigenen Unternehmen – zu reflektieren und sich die Frage zu stellen, ob das, was man macht, auch tatsächlich das Richtige ist», führt Widenmayer aus. Prof. Dr. Stefan Grösser, Leiter Wirtschaftsingenieurwesen an der Berner Fachhochschule, ergänzt: «Instrumente, Methoden und Prozesse, welche die Digitalisierung ermöglichen, sind unabdingbar, jedoch nicht der alleinige Schlüssel zum Erfolg. Viel wichtiger ist es, Personen auszubilden, die diese richtig anwenden können und als Treiber des Wandels ihr Wissen in den Unternehmen wirksam werden lassen.» Wirtschaftsingenieur*innen brächten genau diese Kompetenzen mit, um fachübergreifend technische und wirtschaftliche Aspekte in Unternehmensabläufen, Geschäftsmodellen und Lieferketten analysieren, interpretieren und optimieren zu können.

Vom datenbasierten Persona-Tool bis zum On-Demand Urban Air Mobility Netzwerk

Der WI-Award zeichnete dieses Jahr die besten Arbeiten in den Kategorien Bachelor und Weiterbildungsmaster (MAS) aus. «Wir sind stolz, mit unserem schweizweiten Netzwerk aus Partnerschulen unseren Beitrag zur Sichtbarkeit des Berufsbildes beitragen zu können. Die eingereichten Arbeiten zeugen von der Vielfalt der Anwendungs- und Tätigkeitsgebiete: Von der Produktion bis hin zum Marketing können Wirtschaftsingenieur*innen mit ihrer Arbeit eine Schlüsselposition belegen», so Daniel Büchel, stellvertretender Präsident der Vereinigung Wirtschaftsingenieure Schweiz. Die in den Diplomarbeiten bearbeiteten Fragestellungen zeigen auf, wie breit, interdisziplinär und relevant die Arbeit von Wirtschaftsingenieur*innen für die Bewältigung der aktuellen Herausforderungen in der Wirtschaft und Gesellschaft ist: Die nominierten Abschlussarbeiten behandeln Themen von der Erstellung von Personas für Unternehmen anhand von Daten aus Google Analytics bis hin zur Bearbeitung von strategischen und operativen Aspekten für die Einführung eines städtischen «on-demand» Luftmobilität-Netzes in der Region Zürich. Die Jury beurteilte die eingereichten Arbeiten nach Kriterien zur Wirtschaftlichkeit, Aufarbeitung des Themas, zur Nachhaltigkeit und zum realen Praxisbezug bzw. zur Umsetzbarkeit. Überzeugen konnten schliesslich die Bachelor-Arbeit «Datengestützte Prozess- und Kostenoptimierung für Kommissionierung und Versand» von Alexander Zingrich (Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW) sowie die Master-Arbeit «Development of an on-demand Urban Air Mobility network in the greater Zurich Area» («Entwicklung eines bedarfsgesteuerten urbanen Luftmobilitätsnetzes im Grossraum Zürich») von Fabiano Ulmke (Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften ZHAW).Den Publikumspreis für die beste Präsentation holte Sandro Gafner (BFH) für seine Bachelor-Arbeit «Google Analytics as Basis for Creation of Personas».

WI-Award wird im Rotationsprinzip vergeben

Nach dem Rotationsprinzip wird der WI-Award 2024 an einer anderen Hochschule aus dem Netzwerk der Partnerschulen gastieren.
Partnerschulen: Berner Fachhochschule, Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW, Ostschweizer Fachhochschule OST, Hochschule Luzern HSLU, Fernfachhochschule Schweiz FFHS und Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften ZHAW.

Wirtschaftsingenieur*innen entwerfen Produkte, digitalisieren Lieferketten, optimieren Logistikabläufe und Produktionsanlagen. Sie beschäftigen sich mit technischen und wirtschaftlichen Fragen der digitalen Welt und bilden das Bindeglied zwischen Wirtschaft, Informatik und Technik. In einer digitalen Welt, aus der Nachhaltigkeit nicht mehr wegzudenken ist, bringen sie die besten Voraussetzungen mit, um eine Schlüsselposition in einem vernetzten, zukunfts- und wettbewerbsfähigen Unternehmen einzunehmen.

Quelle: Berner Fachhochschule

Firmennachfolgen in der Schweiz: Druckwelle steigt

Der Schweizer Dachverband für Unternehmensnachfolge CHDU präsentiert erstmals eine "Nachfolge-Demographie". Diese dokumentiert die Bestandsentwicklung aller im HR eingetragenen Gesellschaften, Organisationen und Unternehmen: Waren es 1922 knapp 80'000 sind es heute über 680'000. Aktuell wird für rund 93'000 Schweizer KMU die Firmennachfolge demnächst zum Thema. Das entspricht gut 15 % aller Unternehmen in der Schweiz.

Die Zahl der Firmen in der Schweiz steigt weiter – und damit auch die Zahl an Firmennachfolgen. (Bild: Schweizer Dachverband für Unternehmensnachfolge (CHDU))

Mit der Nachfolge-Demographie der Schweiz unterstreicht der Schweizer Dachverband für Unternehmensnachfolge (CHDU) die Bedeutung der Firmennachfolgen. Dargestellt am Kanton Zürich wurde erstmals eine „Nachfolgekarte“ präsentiert. Sie zeigt 100 Jahre Schweizer und Zürcher Nachfolge-Entwicklung und -Demographie – von 1922 bis 2022. Die Erhebungen der Nachfolge-Demographien Schweiz und Kanton Zürich in der Nachfolgekarte 2022 resultieren aus der Gegenüberstellung von Gründungen und heutigem Bestand von im Schweizer Handelsregister eingetragenen Einzel-/, Kollektiv-/Kommandit-Gesellschaften, Genossenschaften, GmbHs und AGs über den Zeitraum von 1922 bis 2022, jeweils in 10-Jahres Schritten.

Firmennachfolgen nehmen zu

Die Zahlen sind eindrücklich: Waren 1922 erst 80’000 Gesellschaften im Handelsregister eingetragen, waren es Ende 2022 680’000, Tendenz weiter steigend, wenn man die Entwicklungen bei Firmengründungen weiter in Betracht zieht. Gehen von allen Unternehmen weiterhin rund 15% in die Nachfolge, wird bald die Grenze von 100’000 Unternehmen im Nachfolgeprozess überschritten. Eine noch nie dagewesene Zahl an Firmen, die grösstenteils übergeben oder übernommen werden wollen. Es entsteht eine regelrechte Druckwelle der Nachfolge mit daraus folgendem Handlungsdruck für die Schweizer Volkswirtschaft, denn mit diesen Unternehmen verknüpft sind etwa 800’000 Arbeitsplätze.

Bemerkenswert ist zudem, dass von den 5’756 Organisationen, die 1922 in der Schweiz gegründet und im HR eingetragen wurden, heute, 100 Jahre später, nur noch 97 bzw. 1.7% zu finden sind. Zahlen, die einmal mehr deutlich machen, wie anspruchsvoll langfristiges Unternehmertum ist. In die Nachfolgekarte 2022 integriert ist die «100er Liste» für die Schweiz und den Kanton Zürich. Dort sind die Gesellschaften, Organisationen und Unternehmen aufgeführt, die diese Herausforderung und damit auch mehrere Nachfolgeregelungen erfolgreich bewältigt haben.

Kanton für Kanton

Mit der Nachfolgekarte 2022 hat der CHDU die Erstausgabe dieser Publikation lanciert, die zukünftig jährlich erscheint. Die Karte gliedert sich zu gleichen Teilen in eine gesamtschweizerische und eine kantonale Darstellung der aktuellen Nachfolge-Entwicklung und -Demographie. Insbesondere die kantonale Darstellung dient den Kantonen als ergänzender Service, um den dort ansässigen Unternehmen die Relevanz erfolgreicher Unternehmensnachfolge anhand sprechender Zahlen und Graphiken nahezubringen sowie auf kantonale Anlaufstellen und Unterstützungsmöglichkeiten hinzuweisen.

Ab sofort steht jedem Kanton die Möglichkeit einer Nachfolgekarte mit eigener kantonaler Nachfolge-Demographie offen. Den Auftakt für die Nachfolgekarte 2022 machte der Kanton Zürich und hebt damit den hohen Stellenwert der Unternehmensnachfolge hervor. Dazu Regierungsrätin und Volkswirtschaftsdirektorin des Kantons Zürich Carmen Walker Späh: « (…) Um wettbewerbsfähig zu bleiben, ist unsere Wirtschaft auch in Zukunft auf eine agile, innovative und nachhaltige KMU-Landschaft angewiesen. Das rechtzeitige Vorbereiten der Unternehmensnachfolge ist ein wichtiger Teil davon. Nur so wird es gelingen, dass unsere traditionsreichen KMU möglichst viele weitere Jahrzehnte an ihre Firmengeschichte anhängen können.»

Die Standortförderung im Amt für Wirtschaft und Arbeit (AWA) des Kantons Zürich unterstützt den Auf- und Ausbau des Verbands als Partnerorganisation. Die digitale Nachfolgekarte 2022 ist dort auf der Website verfügbar unter diesem Link: www.wirtschaftsraum-zuerich.ch/100-jahre-nachfolge-entwicklung-die-druckwelle-steigt

Webinar zu Logistikeinkauf in der Chemiebranche

Das Logistikunternehmen Dachser Chem Logistics führt am 19. April 2023, von 15:00 bis 16:30 Uhr, ein Webinar unter dem Motto «Logistikeinkauf neu gedacht» durch. Die Veranstaltung richtet sich an Experten und Expertinnen der Chemiebranche in der Schweiz und Österreich.

Herausforderungen im Logistikeinkauf: Damit befasst sich ein Webinar am 19. April 2023. (Bild: zVg / Dachser)

Die Chemiebranche ist geprägt durch teilweise komplexe Lieferketten. Im Webinar von Dachser Chem Logistics wird  erörtert, wie die Logistik zu einem Wettbewerbsfaktor für Chemieunternehmen werden kann. Der Mehrwert für die Teilnehmenden liegt darin, eigene Ansichten mit anderen Firmenvertretern und dem Referenten zu teilen, Innovations- und Optimierungspotenziale zu entdecken, sowie Handlungsempfehlungen und umsetzbare Lösungen zu diskutieren.

Im Fokus des Webinars steht die Studie «Einkauf von Logistikdienstleistungen in der Chemie», deren Ergebnisse Prof. Dr. Christian Kille von der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) vorstellen wird. Es folgt eine Diskussionsrunde, moderiert von den Business Development Managern Dachser Chem Logistics Selina Hipp (Schweiz) und Manuel Schmelz (Österreich).

Das Webinar gibt neue Impulse für Logistik-Dienstleistungen in der Chemie von morgen und bietet einen interaktiven Wissens- und Erfahrungsaustausch. Teilnehmen können Entscheider aus Einkauf, Logistik und Supply Chain Management sowie Vertreter der Fachpresse.

Die Anmeldung erfolgt per E-Mail an selina.hipp@dachser.com.

Quickline wächst bei Mobile-Abos und TV-Streaming

Im hart umkämpften Markt wächst Quickline im Jahr 2022 bei Mobile-Abos (+9.3%) und TV-Streaming (+8.5%). Ein Branchentrend ist der Rückgang beim Festnetz (-4.3%). Der Umsatz im Quickline-Verbund steigt leicht gegenüber dem Vorjahr auf 247 Millionen Franken. Die bereits hohe Kundenzufriedenheit ist weiter gestiegen.

Das Telekommunikationsunternehmen Quickline verzeichnete im Jahr 2022 Zuwächse in verschiedenen Bereichen. (Bild: zVg / Quickline)

Die Telekommunikationsanbieterin Quickline  verzeichnete im Jahr 2022 nicht nur Zuwächse bei Mobil-Abos und im TV-Streaming, sondern darf sich auch über eine Steigerung bei der Kundenzufriedenheit freuen. «Die hohe Kundenzufriedenheit und hervorragende Weiterempfehlungsrate bestätigen die hohe Qualität unserer Produkte und Dienstleistungen. Seit September 2022 können Kundinnen und Kunden in der ganzen Schweiz von unserem Angebot profitieren», sagt Frédéric Goetschmann, CEO von Quickline. «Als Schweizer Unternehmen erwirtschaften wir die Wertschöpfung in der Schweiz, handeln dank unserer Grösse agil und sind in den Regionen präsent. Das gehört zu unserer DNA und wird von Kundinnen und Kunden sehr geschätzt.»

Neukunden gewinnen, Treue belohnen

Im September ist Quickline vom regionalen zum nationalen Anbieter geworden und bietet neu die ganze Produktpalette auch ausserhalb des Verbundgebietes der Quickline-Partner an. «Das Kunden-Feedback zeigt, dass Quickline als sympathische Telekom-Anbieterin wahrgenommen wird. Unsere Leistung in der Produktentwicklung, Vermarktung und im Support kommt bei unserer Kundschaft gut an. Ich bin sehr stolz auf unsere Mitarbeitenden im Quickline-Verbund, die mit ihrem täglichen Einsatz für ein ausgezeichnetes Kundenerlebnis sorgen», sagt Frédéric Goetschmann.

Quickline bietet nicht nur Neukunden attraktive Angebote an, sondern belohnt auch bestehende Kunden. Im Februar 2022 hat Quickline das Kundentreueprogramm Benefit lanciert. Kundinnen und Kunden werden mit kostenlosen oder vergünstigten Tickets für Sport-, Kultur- und Freizeitveranstaltungen für ihre Treue belohnt. Im Jahr 2022 konnten über 50 000 Kundinnen und Kunden vom Programm profitieren.

Quickline hat das Portfolio vereinfacht

Für den Eintritt in den nationalen Markt hat Quickline das Angebot vereinfacht und die Internetgeschwindig-keit bei den zwei kleineren Abos verdoppelt. Neu können auch Internet Only-Produkte abonniert werden. Kundinnen und Kunden können nun zwischen Quickline Internet S (100 Mbit/s) bis hin zu Quickline Internet XL (10 Gbit/s) wählen. Aktuell profitieren Kundinnen und Kunden ein Jahr lang von Internet-Abos für nur 34 Franken monatlich. Quickline TV und die Festnetztelefonie können sie je nach Bedürfnis dazu buchen. Das Mobile-Angebot hat sich bewährt und wurde beibehalten.

Das mobile Internet als Ergänzung zum kabelgebundenen Internet lancierte Quickline im Juni 2022. Mit diesem Produkt deckt Quickline die Bedürfnisse mobiler Kundinnen und Kunden ab, die ihren persönlichen Zugang zum Internet jederzeit nutzen wollen. Dies unabhängig davon, ob sie in einer Ferienwohnung oder in einem Camper ihre Zeit verbringen.

Smart Meter-Lösungen als Beitrag zur Energiewende

Seit Juli 2022 setzen kleine und mittlere Energieversorgungsunternehmen (EVU) auf die umfassende Smart Meter-Lösung von Quickline Energy. Vom Beschaffen der Zähler- und Kommunikationsmodule über das Datenmanagement bis hin zur Integration in das Abrechnungssystem und das Kundenportal bietet die Komplettlösung von Quickline Energy grosse Synergien. Damit können sich die EVU auf ihre Kunden und den Betrieb konzentrieren. «Smart Meter sind ein wichtiger Bestandteil intelligenter Verteilnetze. Mit Quickline Energy leisten wir einen Beitrag für die Umsetzung der Energiestrategie 2050 und damit zur Energiewende», sagt Frédéric Goetschmann.

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ChatGPT im Einsatz für Kundenservice

Als weltweit erste börsenkotierte Versicherung lanciert Helvetia einen Service im direkten Kundenkontakt auf Basis der ChatGPT-Technologie von OpenAI. Der Service nutzt die künstliche Intelligenz, um Kundenfragen zu Versicherung und Vorsorge zu beantworten. Noch hat der Service experimentellen Charakter; langfristig soll er den Zugang zu Versicherungs- und Vorsorgeprodukten vereinfachen.

Die Versicherung Helvetia testet ChatGPT für den Kundenservice. (Bild: Helvetia)

Bei ChatGPT handelt es sich um eine künstliche Intelligenz, die auf riesige Textmengen zurückgreifen und basierend darauf Fragen beantworten kann. Diese Technologie von OpenAI nutzt Helvetia als weltweit erste börsenkotierte Versicherung im Rahmen eines Live-Experiments mit Clara, der digitalen Assistentin von Helvetia in der Schweiz. Claras neuer Chatbot-Service gibt Auskunft zu Versicherungen, Vorsorge und Eigenheimbesitz. Dabei greift die Software auf Web-Inhalte von Helvetia Schweiz zurück – beispielsweise auf Produkteseiten oder Ratgeberbeiträge. Alle sind eingeladen, den neuen Chatbot-Service kostenlos auszuprobieren.

Mehrwert für Kundinnen und Kunden erkennen

Helvetia kennzeichnet ihren neuen Service klar als Experiment: Das Unternehmen will das Potenzial von Sprachmodellen wie ChatGPT ausloten und erfahren, wie Kundinnen und Kunden entsprechende Services annehmen. Im Vordergrund stehe dabei die in der Strategie helvetia 20.25 definierte Ambition, Massstäbe bei der Kunden-Convenience und beim Kundenzugang zu setzen, wie Jan Kundert, Leiter Kunden- und Marktmanagement und Mitglied der Geschäftsleitung von Helvetia Schweiz, erklärt: «Wir investieren laufend und auf verschiedenen Ebenen in ein positives Kundenerlebnis. Deshalb wollen wir erkennen, welchen Mehrwert künstliche Intelligenz unseren Kundinnen und Kunden bieten kann.»

Gemeinsame Erforschung steht im Vordergrund

Helvetia hat ihren Kundinnen und Kunden schon früh Chatbot-Services angeboten; sie gilt dank ihrer digitalen Assistentin Clara als Branchenpionierin in diesem Feld. Als OpenAI Anfang März die Programmierschnittstelle (API) zu ChatGPT veröffentlicht hat, habe man umgehend mit internen Tests begonnen. Achim Baumstark, CTO der Helvetia Gruppe: «Für uns ist klar, dass künstliche Intelligenz und insbesondere Sprachmodelle künftig eine wichtige Kompetenz darstellen. Dementsprechend interessiert sind wir, mit dieser Technologie schnellstmöglich innerhalb einer klar definierten Testumgebung Erfahrungen zu sammeln.» Begleitet wird das Experiment von der Hochschule Luzern. Diese wird Helvetia auch bei der Auswertung der Resultate unterstützen. Dass es sich um ein Experiment handelt, ist in den Nutzungsbedingungen klar beschrieben. Projektleiter Florian Nägele: «Wir testen gemeinsam mit interessierten Kundinnen und Kunden die Möglichkeiten von künstlicher Intelligenz. Der Chatbot ersetzt in keiner Weise ein individuelles Beratungsgespräch mit einer Fachperson.» Wie es mit Clara und ihren GPT-Fähigkeiten weitergeht, wird Helvetia nach Auswertung der ersten Erkenntnisse entscheiden.

Quelle und weitere Informationen: Helvetia

Wie Sie Ihre Leute garantiert demotivieren

Wer will das nicht: Ein hochmotiviertes Team, in dem sich jeder mit voller Energie und Freude zur Erreichung gemeinsamer Ziele einbringt. Doch im Alltag finden sich immer wieder Faktoren, die uns demotivieren. Welche das sind, verrät Volkmar Völzke in seinem neuen Erfolgs-Impuls.

Gelangweilt und frustriert: Nicht immer nur eine Frage der persönlichen Einstellung, sondern auch fehlende Führung kann demotivieren. (Bild: Pixabay.com)

Im Grunde sind wir alle motiviert. Doch wir alle werden durch alle möglichen Faktoren (gerade durch das Leadership) immer wieder demotiviert. Deshalb ist es Ihre wichtige Aufgabe als Leader, immer wieder die Demotivation zu stoppen und dadurch indirekt die Motivation Ihrer Leute zu steigern. Hier sind fünf Dinge, durch die Sie Ihre Leute demotivieren:

1. Ihre Leute wie Kinder behandeln

Ich weiss, es klingt provozierend, aber viele Führungskräfte behandeln Ihre Leute wie Kinder. Das drückt sich in der Sprache aus („Warum hast Du das so und nicht anders gemacht?“) und auch in vielen Regeln, Vorschriften und starker Kontrolle. Wenn Sie Ihre Leute für unmündig erklären, werden sich diese auch so verhalten. Und nur weil es mal einen oder zwei Fälle gab, wo es mehr Kontrolle gebraucht hätte, nehmen Sie nicht alle anderen in Sippenhaft, indem Sie mehr Vorschriften erlassen.

2. Immer sofort Antworten geben

Es klingt vielleicht merkwürdig, aber wenn Sie auf alle Fragen immer sofort Antworten geben, demotivieren Sie andere. Denn Sie nehmen anderen damit die Chance, selber auf Antworten und Lösungen zu kommen. Wenn Sie das konsequent tun, werden Ihre Leute schon zu Ihnen kommen, bevor sie überhaupt nachgedacht haben. Das ist alles andere als motivierend und führt geradewegs zum Dienst nach Vorschrift.

3. Entscheidungen aufschieben

Das sehe ich sehr häufig – vor allem in Leadership Teams: da werden Entscheidungen immer wieder aufgeschoben, oder sie versanden einfach. Oder die Entscheidung wird nicht kommuniziert. Das merken die Leute: „Die da oben entscheiden ja sowieso nichts!“ Es ist demotivierend. Jede motivierende Führung ist entscheidungsfreudig.

4. Angst haben, klar zu sein

Es ist erstaunlich, aber viele Führungspersonen haben Angst vor zu viel Klarheit. Denn dann muss man ja zu seiner Aussage stehen. Unklarheit hingegen hält mir weiterhin einige Optionen offen. Nur: Unklarheit schafft Unsicherheit und demotiviert Ihre Leute. Dahinter steckt oft das Bedürfnis, sehr gemocht werden zu wollen. Das ist aber eben kein gutes Leadership. Manchmal müssen Sie einfach „Kante zeigen“. Wenn Sie das richtig einsetzen, wirkt es motivierend. Unklarheit bewirkt in jedem Fall das Gegenteil.

5. Unangenehmes nicht anpacken

Wenn Sie Unangenehmes nicht anpacken, demotivieren Sie Ihre Leute. Das sind dann am Ende die berühmten „Leichen im Keller“, die irgendwann anfangen zu stinken. Ein häufiges Beispiel dafür sind übrigens Entscheidungen über Personen, die auf Dauer nicht in Ihrem Team bleiben sollten.

Fazit: Wenn Sie diese fünf Dinge stoppen, wird die Motivation Ihrer Leute nach oben gehen. Probieren Sie es aus.

Zum Autor:
Volkmar Völzke ist Erfolgs-Maximierer. Buchautor. Berater. Coach. Speaker. www.volkmarvoelzke.ch

Europas Unternehmen hinken bei digitalen Geschäftsmodellen den eigenen Ansprüchen hinterher

Die europäische Industrie überschätzt ihren digitalen Reifegrad. Denn obwohl sich acht von zehn Unternehmen bereits als digitales Industrieunternehmen bezeichnen, zeigt ein Blick hinter die Kulissen: Die Nutzung und Analyse wichtiger Produkt- und Prozessdaten wird vernachlässigt oder ist aufgrund inkompatibler Systeme noch gar nicht möglich.

Selbstüberschätzung: Viele europäische Unternehmen bezeichnen sich als „digital“, sind es in Tat und Wahrheit aber noch lange nicht. (Grafik: Aras)

Eine kürzlich veröffentlichte Industrie-Studie zeigt, dass Europas Unternehmen bei digitalen Geschäftsmodellen den eigenen Ansprüchen noch hinterher hinken. Für die Ende 2022 durchgeführte Studie „Europas Industrie im Wandel“ wurden Im Auftrag der Produkt-Innovations-Plattform Aras 442 Führungskräfte in 19 europäischen Ländern befragt. Die Umfrageteilnehmer sind in Unternehmen mit einem Mindestumsatz von 40 Millionen Euro in den Branchen Automobil, Luftfahrt & Verteidigung, Maschinenbau, Medizintechnik, Chemie, Pharma und Nahrungsmittel beschäftigt.

Der Wunsch ist Vater des Gedankens bei digitalen Geschäftsmodellen

Das in der Untersuchung zu Tage gelegte verzerrte Selbstbild sei gefährlich und schränke den Handlungsspielraum ein, monieren die Studienautoren. Dabei stünden die Unternehmen unter hohem Anpassungsdruck. Neun von zehn Industriebetrieben erwarten, dass sich ihr Geschäftsmodell in den kommenden Jahren weiter verändern wird. „Die wachsende Menge an Daten im unternehmerischen Alltag führt offenbar zu einer Selbstüberschätzung“, sagt Jens Rollenmüller, Geschäftsführer von Aras Deutschland. „Wenn sich 82 Prozent der Studienteilnehmer bereits als digitales Industrieunternehmen bezeichnen, ist hier wohl eher der Wunsch Vater des Gedankens.“ Das Stimmungsbild sei zu positiv und blende die bisherigen Versäumnisse aus. „In der Realität sind die Unternehmen noch nicht so weit. Sie verstehen unter Digitalisierung oft nur eine breite Datensammlung oder den digitalen Versand von Daten. Die tatsächlichen Möglichkeiten bis hin zu neuen, digitalen Geschäftsmodellen werden aber noch nicht ausgeschöpft“, so Industrie-Experte Rollenmüller weiter.

Vorhandene und neue Daten analysieren und miteinander in Beziehung setzen

Zwar sagen 78 Prozent der Befragten, dass jeder in ihrem Unternehmen Zugriff auf die Produktdaten habe, die er für seine Arbeit benötige. Gleichzeitig räumen aber 62 Prozent eine schlechte Qualität dieser Daten ein. Und 79 Prozent beklagen eine Silostruktur, also dass die Informationen in abgeschotteten Systemen an verschiedenen Stellen im Unternehmen liegen. Aras-Geschäftsführer Rollenmüller sieht die Industrie daher erst am Anfang ihrer Digitalisierungsreise: „Um langfristig konkurrenzfähig zu bleiben, müssen die Unternehmen versteckte Potenziale heben. Das gelingt nur, wenn vorhandene und neue Daten analysiert und miteinander in Beziehung gesetzt werden. Das setzt digital abgebildete Produkte und Lieferketten voraus, die im nächsten Schritt dann zu einem echten digitalen Zwilling weiterentwickelt werden können.“

Nach Ansicht von Branchenkenner Rollenmüller müssen die Unternehmen die Versäumnisse der Vergangenheit so schnell wie möglich aufholen. Denn die anstehenden Veränderungen setzen die Branche unter hohen Transformationsdruck. So gehen 87 Prozent der Befragten davon aus, dass sich ihr Geschäftsmodell in den nächsten Jahren weiter verändern wird. Jens Rollenmüller: „Der Wandel ist in vollem Gange. Immer mehr Unternehmen setzen bereits auf eine moderne Produktwelt. So bieten laut unserer Studie 36 Prozent der Unternehmen bereits PaaS-Lösungen (Product-as-a-Service) an, 35 Prozent befinden sich in der Umsetzungsphase dazu und 15 Prozent planen dies.“

Quelle: Aras

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