Nachhaltigkeit: Wo steht der Schweizer Mittelstand?

Mazars und die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) haben untersucht, wie der Schweizer Mittelstand den Trend zu mehr Transparenz in der Nachhaltigkeit umsetzt. Haben die Gesellschaften eine klare Nachhaltigkeitsstrategie, wird diese nach aussen kommuniziert und erfolgt dies nach einem Standard oder Regelwerk?

Noch viele Leerstellen: Der Schweizer Mittelstand bzw. KMU tun sich mit Nachhaltigkeitsberichterstattung noch schwer. (Bild: Pixabay.com)

Der Schweizer Mittelstand betrachtet Nachhaltigkeitsthemen als wichtig, aber nur wenige haben klare Strategien oder berichten darüber. Dies ergab eine gemeinsam vom Wirtschaftsprüfungsunternehmen Mazars und der ZHAW herausgegebene Studie. Gemäss dieser Untersuchung erfolge eine Berichterstattung zu Nachhaltigkeit erst bei rund 18% der befragten Unternehmen. Rund 26% der Unternehmen sind zurzeit an der Ausarbeitung eines Nachhaltigkeitsberichts, während rund 56% aktuell keine Nachhaltigkeitsberichterstattung planen, so die weiteren Ergebnisse. Fast alle befragten Unternehmen gehen davon aus, dass die Nachhaltigkeitsberichterstattung in Zukunft an Bedeutung gewinnt.

Schweizer Mittelstand mit Nachholbedarf in der Berichterstattung

Bei jenen 18% der befragten Unternehmen, die bereits heute einen Nachhaltigkeitsbericht auf jährlicher Basis erstellen, handelt es sich mehrheitlich um grössere Unternehmen. 70% der Unternehmen, die einen Nachhaltigkeitsbericht erstellen, wenden dabei überwiegend die
Global Reporting Initiative (GRI) Standards an. Unternehmen, die aktuell noch keinen Nachhaltigkeitsbericht erstellen oder auch keinen solchen planen, geben als Gründe an, dass Erfordernisse seitens der Anspruchsgruppen dazu fehlen würden und es an personellen Ressourcen mangle. Als grösste Herausforderungen im Rahmen der Umsetzung der Nachhaltigkeitsberichterstattung sehen die Unternehmen fehlendes oder ungenügendes Knowhow sowie die schwierige Verfügbarkeit des Datenmaterials.

Externe Unterstützung notwendig

Die Methodik der vorliegenden Studie basiert auf einer Kombination aus quantitativen und qualitativen Befragungen. Befragt wurden 500 Unternehmen in der Schweiz. Zudem wurden zehn Interviews mit Fachexpertinnen und -experten geführt. In diesen persönlichen Interviews wurde deutlich, dass die Nachhaltigkeitsberichterstattung in Zukunft generell, aber insbesondere auch für Unternehmen, die aktuell von den entsprechenden nationalen und internationalen Regelungen nicht betroffen sind, weiter an Bedeutung zunehmen wird. Als Haupttreiber für die Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichts wird der externe Druck seitens Kundinnen und Kunden und Abnehmern in einer Lieferkette, aber grundsätzlich auch der Druck aus der Öffentlichkeit gesehen, heisst es dazu in der Studie. Als die grössten Herausforderungen werden auch von den befragten Personen oft Themen wie das fehlende Fachwissen und die Verfügbarkeit des notwendigen Datenmaterials wahrgenommen. Viele der Expertinnen und Experten sind aufgrund dieser Herausforderungen der Ansicht, dass die Unternehmen auf externe Unterstützung angewiesen sind.

Quellen: www.mazars.ch / www.zhaw.ch/ifi

PAWI-Gruppe übernimmt Printmax

Die PAWI-Gruppe übernimmt das in Warschau (Polen) ansässige Verpackungswerk Printmax. Damit erweitert PAWI ihr Angebot an hochwertigen Verpackungslösungen aus Kar-ton und Papier für den Food- und Non-Food-Bereich um hochveredelte Faltschachteln für die Bereiche Kosmetik, Near-Pharma und Luxusgüter aller Art.

Die PAWI-Gruppe, hier das Firmengebäude in Winterthur – übernimmt die polnische Verpackungsdruckerei Printmax. (Bild: PAWI)

Seit über 60 Jahren produziert PAWI hochwertige Verpackungen aus Karton und Papier für das Back- und Süsswarengewerbe. Zusätzlich bietet das Familienunternehmen Verpackungen für den industriellen Food- und Non-Food-Bereich an. Mit Werken in Winterthur (Schweiz) und Singen (Deutschland) ist es in der Branche sehr gut etabliert. «Unsere Strategie besteht darin, uns gezielt zu vergrössern und neue internationale Märkte zu erschliessen. Durch die Übernahme der polnischen Printmax in Warschau erweitern wir unser Produktangebot auf attraktive Weise und vergrössern unser Kundenportfolio signifikant», erläutert Andreas Keller, Geschäftsführer der PAWI-Gruppe.

Durch die Übernahme von Printmax in Warschau (Polen) erhält PAWI ein drittes Verpackungswerk, das rund 80 Mitarbeitende beschäftigt und auf Hochveredelung von Faltschachteln im Offsetdruck sowie Heissprägung, Kaltfoliendruck und spezielle Laminagen spezialisiert ist. Dieses Segment bietet PAWI eine attraktive Erweiterung ihres Produktangebotes speziell für den wachsenden Non-Food-Markt. Die Übernahme von Printmax erweitert das europäische Kundenportfolio der Gruppe und stärkt dadurch ihre Wettbewerbsposition erheblich. Die PAWI-Gruppe beschäftigt nach der Akquisition rund 370 Mitarbeitende an drei Standorten. Andreas Keller: «Die Übernahme des in Warschau ansässigen Verpackungswerkes Printmax ermöglicht es uns, unser Angebot an hochwertigen Verpackungslösungen durch hochveredelte Faltschachteln für die Bereiche Kosmetik, Near-Pharma und Luxusgüter aller Art zu erweitern.»

Gehören zum neuen Portfolio von PAWI: Verpackungen für den Near-Pharma-Bereich. (Bild: PAWI / Printmax)

Seit jeher basiert die Strategie der PAWI-Gruppe auf einer strikten Ausrichtung auf die Stärken der einzelnen Werke. Diese konsequente Konzentrationsstrategie wird auch mit der Übernahme von Printmax weiterverfolgt: Es werden keine Aufträge von Winterthur und Singen nach Warschau verschoben, teilt das Unternehmen mit. Durch die konsequente Fokussierung sei PAWI in der Lage, ihren Kundinnen und Kunden ein umfassendes Angebot an innovativen Faltschachteln aus Karton durch das jeweilige Werk anzubieten, heisst es weiter.

Quelle: PAWI

Wie Firmen direkt mit der Community agieren können

Das Schweizer Jungunternehmen Decommerce hat eine Software entwickelt, mit der Firmen ihre Kunden direkt in ihrem eigenen Community-Space hosten können und so die relevanten Verhaltensdaten der Community in ihr CRM einspeisen können. Die Lösung lässt sich dank dem Fokus auf die Community breit anwenden.

Eine neue Software ermöglicht eine direktere Interaktion mit der Kunden-Community. (Bild: Decommerce)

Die Gründer des Herrenunterwäsche-Startups TBô haben innert kurzer Zeit eine 400.000-köpfige Community aufgebaut und für deren Management eigens eine Software programmiert. Da sie mit dieser Lösung eine dreimal höhere Kundenbindung erreichen konnten, bieten sie nun unter der Firma Decommerce die Whitelabel Software auch anderen Unternehmen an. «Die meisten wissen nicht, dass man auf Social Media nur zwei Prozent der eigenen Follower erreicht», sagt Mitgründer Roy Bernheim. «Mit Decommerce bieten wir eine Alternative gegen die Geldverschwendung in den sozialen Medien.»

Weniger für grosse Werbeplattformen ausgeben

Grosse Werbeplattformen heimsen in den USA fast die Hälfte aller Ausgaben für digitales Marketing ein. Auch in Europa fliesst mittlerweile knapp 30 Prozent des Online-Werbebudgets an Suchmaschinen oder Social Media-Plattformen. Diese Kanäle bergen für Unternehmen jedoch einige Einschränkungen: Die Daten bezüglich Reichweite, Interaktion und Kundenverhalten sind bei diesen Plattformen zentralisiert. Für Firmen, welche sich mittels Community-Building eine Kundenbasis erarbeitet haben, ergibt sich daraus die Schwierigkeit, dass sie nur schwerlich abschätzen können, ob ein Post die eigene Community erreicht. «Die Kontrolle über den Output der meist hohen Marketing-Ausgaben ist so nicht gewährleistet», so Bernheim.

Viel mehr Daten und Einsichten

Nachdem TBô ihre Community mit einer eigenen Software wieder selber «in Besitz» genommen hat, zeigten sich überraschende Ergebnisse. Die Software wurde im Mai 2021 in den TBô-Webshop implementiert und vom gesteigerten Umsatz bis zum dreimal höheren durchschnittlichen Bestellwert zeigten sich innert kurzer Zeit die Wirkung des inhouse entwickelten Tools. «Wir können das Engagement auf der Website auswerten, die Kundendaten über Schnittstellen zum CRM verwalten und die Suchmaschinenoptimierung läuft ebenfalls über die gleiche Software», führt Bernheim aus. Die Kunden können sich direkt austauschen und man kommuniziert nicht über Chatbots.

Community im Fokus

Seit knapp einem Jahr vermarkten Bernheim und sein Mitgründer Allan Perrottet die Community Management-Softwarelösung. Kunden aus der Schweiz, Deutschland und den USA haben die Lösung bereits implementiert. Darunter sind Anbieter aus dem Luxus-, Kosmetik- und Gamingbereich. «Unsere Lösung lässt sich dank dem Fokus auf die Community breit anwenden», ist Bernheim überzeugt, also nicht nur im B2C-, sondern auch im B2B-Bereich. Und:  «Wir haben eine volle Pipeline an Dingen, die wir noch umsetzen möchten», so Bernheim. So sollen zusätzliche analytische Features basierend auf Machine Learning dazukommen. Die Daten dazu haben Decommerce-Nutzer ja zur Verfügung.

Quelle und weitere Informationen: www.decommerce.com

PKG Pensionskasse analysiert CO2-Ausstoss ihrer Immobilien

Die PKG Pensionskasse mit Sitz in Luzern ist eine der führenden autonomen Gemeinschaftseinrichtungen für die berufliche Vorsorge in der Schweiz. Kürzlich hat sie ihren Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht. Einen neuen Bestandteil bildet die Analyse des CO2-Ausstosses der Immobilien.

Den CO2-Ausstoss von Immobilien analysiert: Die PKG Pensionskasse unternimmt weitere Schritte in Richtung CO2-neutrales Unternehmen. (Symbolbild; Pixabay.com)

Nachdem die PKG Pensionskasse 2022 erstmals in einer eigenständigen Publikation über ihre Aktivitäten mit Blick auf Umwelt, Gesellschaft und verantwortungsvolle Unternehmensführung informiert hat, wurde der Bericht dieses Jahr um eine umfassende Treibhausgas-Analyse des eigenen Immobilienportfolios ergänzt. Die Ergebnisse würden zeigen, dass man auf dem Weg zum CO2-neutralen Betrieb der Liegenschaften weiter sei als der Branchendurchschnitt, heisst es dazu. Und Peter Fries, Vorsitzender der Geschäftsleitung der PKG Pensionskasse ergänzt: „Wir sind keine Pioniere oder first mover im Bereich ESG, aber wir arbeiten daran, jedes Jahr einen Schritt weiterzukommen. Wir glauben, dass Nachhaltigkeit mit Transparenz anfängt – gegenüber der Gesellschaft, gegenüber uns selbst. Je mehr Fakten wir haben, desto besser können wir handeln.“

Das Geschäftsjahr 2022 ist wegen dem Anstieg von Inflation und Zinsen sowie Turbulenzen an der Börse hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Der Deckungsgrad sank von zuvor hervorragenden 123,2 Prozent auf immer noch solide 106,6 Prozent. Die Verpflichtungen der PKG Pensionskasse sind damit nach wie vor mehr als gedeckt. Ein überdurchschnittlicher Deckungsgrad bleibe aber ein Schwerpunkt der Anstrengungen, um auch künftigen Generationen Vorbild und verlässlicher Partner beim Aufbau ihrer Vorsorge zu sein, teilt die Pensionskasse mit.

Die PKG Pensionskasse wurde 1972 als Vorsorgeeinrichtung für kleine und mittelgrosse Unternehmen (KMU) errichtet. Heute zählt sie mit 1768 angeschlossenen Unternehmen, 41076 Versicherten, 6167 Rentnerinnen und Rentnern und einem Anlagevermögen von aktuell 9 Milliarden Franken zu den grössten privatrechtlichen Vorsorgeeinrichtungen der Schweiz. Sie beschäftigt 40 Mitarbeitende.

Quelle und weitere Informationen: www.pkg.ch

E-Mobilität: Schweiz ist gut vorbereitet

Europa ist besser denn je auf den Wechsel hin zur E-Mobilität und Elektrofahrzeugen (EV) vorbereitet. Beim EV-Reifegrad zeigen sich auf dem ganzen Kontinent enorme Verbesserungen.

Unter den europäischen Ländern zählt die Schweiz beim Reifegrad des Marktes sogar zu den Top 15. (Grafik: LeasePlan)

Der Car-as-a-Service-Anbieter LeasePlan untersucht regelmässig den Entwicklungsstand der E-Mobilität in Europa. Auch unser Land kann sich auf den Treiber Europa verlassen. Dies ist eine der Hauptschlussfolgerungen aus dem EV Readiness Index 2023 von LeasePlan, in dem umfassend analysiert wird, wie die 22 europäischen Länder auf die elektrische Revolution bei der Mobilität gerüstet sind. Der Index basiert auf drei Faktoren: dem Reifegrad des EV-Markts, dem Reifegrad der EV-Infrastruktur und den Gesamtbetriebskosten (TCO) eines EV in jedem Land.

«Die Schweiz ist bereit für eine elektrische Zukunft. Die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen ist hierzulande konstant hoch. Unter den europäischen Ländern zählen wir beim Reifegrad des Marktes sogar zu den Top 15. Einzig bei der Infrastruktur und bei den Gesamtbetriebskosten haben wir noch starken Aufholbedarf. Die skandinavischen Länder zeigen, dass die Nachfrage weiter gestärkt werden kann, wenn eine einheitliche, staatliche Unterstützung vorhanden ist. Daher braucht es stärkere politische Massnahmen auf Bundesebene», beurteilt Niklas Zetterlund die Schweiz im aktuellen EV Readiness Index 2023. In Bezug auf den Reifegrad des EV-Marktes konnte die Schweiz gegenüber sogar einen Platz gut machen.

«Die Schweiz ist bereit für eine elektrische Zukunft» – Niklas Zetterlund, Managing Director LeasePlan Schweiz. (Bild: LeasePlan)

Die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Index 2023 zeigen einen Anstieg um 12 % (72 Punkte insgesamt) bei der EV-Bereitschaft in den untersuchten Ländern, was eine allgemeine Verbesserung des EV-Reifegrads in ganz Europa hervorhebt. Insgesamt stieg der Reifegrad des Markts für E-Mobilität um 19 % (42 Punkte) in ganz Europa, was eine insgesamt verbesserte Durchdringung mit EV in den europäischen Ländern widerspiegelt. Auch bei der Ladeinfrastruktur gab es erhebliche Verbesserungen. Hier stieg der Index um 43 Prozent (45 Punkte) in ganz Europa. Die lokalen und nationalen Regierungen sowie die EU-Regierung werden zukünftig aber weiter in die Ladeinfrastruktur investieren müssen, damit diese mit der stark ansteigenden Nachfrage Schritt halten kann, so die Studie.

Obwohl EV in den meisten Ländern günstiger sind als ein vergleichbares Fahrzeug mit Verbrennungsmotor, war der TCO-Reifegrad bei den EV leicht rückgängig (6 % bzw. 14 Punkte). Dies war hauptsächlich bedingt durch die steigenden Energiepreise 2022. Und: Die Schweiz weist zusammen mit Rumänien – im Vergleich zu 2022 – den höchsten Anstieg bei den EV-Laufzeiten auf. Im Allgemeinen ist die Laufzeit in allen Ländern gestiegen oder gleich geblieben, mit Ausnahme von Italien.

Quelle: LeasePlan

ChatGPT: Die fünf wichtigsten Anwendungen am Arbeitsplatz

Der Hype um ChatGPT geht weiter: Wird es Arbeit und Gesellschaft verändern? Dasselbe wurde auch schon über die Blockchain und das Metaverse gesagt. Nur um zu sehen, wie beide Technologien damit kämpfen, sich im Mainstream durchzusetzen – zumindest bis jetzt. Bei ChatGPT könnte es anders laufen: Die Nutzung von ChatGPT wird dazu beitragen, neue Fragen, Ideen und Anwendungsfälle aufzudecken.

ChatGPT wird im Arbeitsleben immer mehr Anwendungen finden. (Bild: Unsplash.com)

„Suchmaschinen haben bereits massiv unsere Arbeitsweise verändert, wie wir auf Wissen zugreifen können. Inzwischen gibt es einen massiven Datenpool an Informationen, bei dem es oft schwer ist, die richtigen Quellen zu finden oder es zeitintensiv ist, das gewünschte Material, zum Beispiel eine Vorlage, den richtigen Datensatz oder Hilfestellung für den eigenen Programmcode, zu finden“, sagt Cosima von Kries, Director Solution Engineering EMEA bei Nintex, einem Anbieter für Lösungen rund um Prozessintelligenz und -automatisierung. „ChatGPT revolutioniert hier in vielen Bereichen, wie digitale Daten noch besser konsumierbar und einsetzbar für uns gemacht werden können, um noch schneller und effizienter ans Ziel zu gelangen. Zusammenarbeit zwischen Mensch und KI ist nicht länger ein ungreifbares Buzzword, sondern spürbare Realität mit erheblichem Mehrwert für die eigene Arbeitsbewältigung,“ so Cosima von Kries weiter und nennt die fünf wichtigsten Anwendungen von ChatGPT am Arbeitsplatz:

1. Mit ChatGPT die Kundenbetreuung verbessern

Fast 90 Prozent der Verbraucher bevorzugen die Interaktion mit einem Menschen gegenüber einem Chatbot. Frustrierender botbasierter Kundenservice ist schlecht für ein Unternehmen. Einen umfassenden persönlichen Kundenservice anzubieten ist schwierig und teuer. ChatGPT stellt dieses Kalkül auf den Kopf (über eine Anwendung im Versicherungsbereich haben wir bereits berichtet).

ChatGPT ist in der Lage, Antworten zu lernen und darauf aufzubauen. Wenn es mit einer internen Datenbank verbunden ist, wird es unsere Fähigkeit verändern, auf organisationsspezifische Kundendienstanfragen wie „Wie bekomme ich eine Genehmigung?“ oder „Wo ist Ihr nächstgelegenes Büro?“ zu antworten. Darüber hinaus wird es in der Lage sein, Inhalte zu erstellen und Antworten in einem visuellen Format darzustellen, wie beispielsweise „Bitte senden Sie mir einen Bericht über die Umsätze des letzten Monats.“.

2. Sprachübersetzung auf ein neues Level heben

Wir leben in einer global-agierenden Welt, in der es immer wichtiger wird, über Regionen, Sprachen und Kulturen hinweg zu kommunizieren. Bestehende Übersetzungstechnologien helfen bei kurzen Fragen und Befehlen und können kleine Textblöcke interpretieren. Das ist ein Anfang, aber ChatGPT verfügt über die Lese- und Verständnisfähigkeiten, um längere Texte zu verstehen und die Übersetzung auf die nächste Stufe zu heben.

ChatGPT kann den Standort eines Mitarbeiters ermitteln und automatisch Seiten mit Inhalten in die Landessprache der Person übersetzen. Für Entwickler, IT-Fachleute und Nutzer allgemein bedeutet dies eine enorme Zeit-, Arbeits- und Kostenersparnis bei der Markteinführung ihrer Arbeit. ChatGPT bietet auch ein großes Potenzial für die Entwicklung automatisierter assistiver Arbeitsplatztechnologien wie Echtzeit-Bildschirmleser und Gebärdensprachübersetzungen für Menschen mit Behinderungen.

3. Effektive Zusammenfassungen erstellen

E-Mail sollte den Schriftverkehr bei der Arbeit beschleunigen, damit wir alle mehr Zeit haben, uns auf die eigentliche Arbeit zu konzentrieren. Stattdessen füllten wir unsere Tage mit immer mehr Korrespondenz mit immer mehr Menschen. Neuere Messaging-Plattformen für die Arbeit haben die Kommunikationsflut nur noch verstärkt. Von E-Mails über Nachrichten bis hin zu Berichten kann ChatGPT wichtige Informationen zusammenfassen und an viel beschäftigte Mitarbeitende weitergeben. In Verbindung mit Word oder Outlook kann ChatGPT Informationen prüfen und das Wichtige herausfiltern. Es ist in der Lage, eine E-Mail in ein Handlungselement umzuwandeln und es in einen Arbeitsablauf einzubinden, der mit einem größeren Team geteilt wird.

4. Neue Inhalte erstellen

ChatGPT besitzt ebenfalls die Fähigkeit, ausgehende schriftliche und visuelle Inhalte zu erstellen, von E-Mail-Antworten über Berichte bis hin zu externen Online-Inhalten. Mitarbeitende können vielleicht nicht alle ihre schriftlichen Aufgaben an ChatGPT abgeben, aber sie werden definitiv eine Reihe von Routineaufgaben weniger haben und Schreibideen und Unterstützung erhalten, wenn sie diese benötigen.

„Ja, ChatGPT kann eine E-Mail beantworten und ein Urlaubsantragsformular oder andere interne Papierdokumente ausfüllen. Aber es kann auch einen 10-stufigen Bericht über Gesundheits- und Sicherheitsrisiken oder einen Blog über die Geschäftsentwicklung oder einen neuen Trend erstellen. In den letzten Jahren wurden selbst die technisch versiertesten Mitarbeitenden mit einem gewissen Maß an kreativen Schreibaufgaben in ihrer Kommunikation und dem internen Marketing ihrer Arbeit betraut. ChatGPT kann ein verlässlicher Partner sein, der diese Aufgabe erheblich erleichtert und manchmal sogar ganz abnimmt,“ erklärt Cosima von Kries weiter.

5. Ebenfalls eine Aufgabe für ChatGPT: Code überprüfen und verbessern

Von der Erstellung von Arbeitsabläufen bis hin zu Vorschlägen kann ChatGPT den Code erstellen, überprüfen und verbessern. Egal, ob Unternehmen gerade mit einem Projekt starten oder bestehende Arbeit untersuchen, um herauszufinden, wie sie verbessert und optimiert werden kann: ChatGPT unterstützt die Codierung auf die gleiche Weise wie das Schreiben.

Technologische Innovationen beruhen zunehmend auf Citizen Developern, die eine großartige Idee oder einen Einblick in die Bedürfnisse ihrer Organisation haben, aber keine oder nur eine geringe formale Ausbildung im Programmieren besitzen. ChatGPT ist ein wichtiges Werkzeug, um diese zu unterstützen.

Quelle und weitere Informationen: www.nintex.de

38. Zürcher Logistik-Kolloquium: Erfolge aus der Praxis

Die Logistik stellt sich neuen Herausforderungen – auch in neuen Gebieten. Das zeigt das 38. Zürcher Logistik-Kolloquium, durchgeführt von Dr. Acél & Partner AG in Zusammenarbeit mit der ETH Zürich, Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigung IWF mit seinen Leuchtturmprojekten «Building the Future».

Jedes Jahr im Frühling findet das traditionelle Zürcher Logistik-Kolloquium statt. Bei diesem Anlass stellen jeweils drei oder mehr Manager der Schweizer Wirtschaft ihre Leuchtturmprojekte vor. (Bild: Dr. Acél & Partner)

Das Zürcher Logistik-Kolloquium im Dozentenfoyer der ETH Zürich war wieder ein voller Erfolg. Rund 70 Gäste aus Industrie und Wirtschaft nutzten am Dienstag, 2. Mai 2023, die Gelegenheit für einen regen Gedankenaustausch im Verlauf der drei inspirierenden Referate.

Modernisiertes Logistikzentrum vorgestellt

Den Anfang machte Herr Dr. Jean Philippe Burkhalter, Leiter Operations (COO) und Mitglied der Geschäftsleitung der Elektro-Material AG in Zürich, der unter dem Titel «Logistikzentrum – Neue Massstäbe» ihr modernisiertes Logistikzentrum vorstellte.

Zu Beginn betonte Dr. Burkhalter die Unabdingbarkeit des nachhaltigen und verantwortungsvollen Handelns in der gesamten Wertschöpfungskette jedes Unternehmens. Dies bildete die Basis bei der Entwicklung der eigenen Lösungskonzepte, bei der die EM eine sogenannte «Urban Areas Strategy» anwandte. Das bedeutet, die Firma verfügt über kein Zentrallager, sondern über neun Niederlassungen an für die Kundennähe optimal platzierten Standorten. Zusätzlich wird die Kundenbindung über digitale Channels, persönliche Beratung in den EM-Shops sowie durch kundenzentrierte Dienstleistungen gefestigt.

In diesem Zusammenhang stellte Dr. Burkhalter das «movEM» Projekt vor, bei dem in Zusammenarbeit mit der Dr. Acél & Partner AG ein wegweisendes Logistikzentrum entwickelt wurde. Die Gebäudeplanung folgte dem Grundsatz «Shape Follows Function», sodass fast alle Logistik-Aktivitäten prozessorientiert im Erdgeschoss Platz finden. Die hohe Automatisierung steigert zusätzlich die Effizienz in der Logistik. Die umgesetzte Lösung ist wegweisend für die Schweiz.

Auch Strom braucht Logistik

«Stromversorgung: Eine logistische Aufgabe?» stellte Herr Dr. Maurus Bachmann, Geschäftsführer Verein Smart Grid Schweiz (VSGS) und Swisseldex, als Frage seinem Vortrag voran. Obwohl die Stromversorgung selten so wahrgenommen wird, gehört sie zur High-End-Logistik. Was das Stromnetz heute an logistischer Leistung vollbringt, gilt für viele andere Unternehmungen als anzustrebendes Fernziel. Heute liegt seine Verfügbarkeit bei 99.996 %.

Die Herausforderung bei der Stromversorgung besteht vor allem in der «Kommissionierung» der Spannung und in der Unmöglichkeit, Strom zu «lagern». Das heisst, die Stromversorgung benötigt eine perfekt abgestimmte Logistik. In Echtzeit gesteuert, muss stets die richtige Menge und Spannung bereitstehen.

Die Produktion muss also permanent örtlich sowie zeitlich auf den Verbrauch abgestimmt werden. Dies ist eine komplexe Aufgabe: Welche Rahmenbedingungen gelten bei der Produktion, wie verändert sich der Verbrauch, was leisten die Stromnetze, welche lokalen Nutzungsmodelle bestehen und wie ist mit der enormen Herausforderung der Saisonverläufe umzugehen?

Dr. Bachmann unterstrich am Zürcher Logistik-Kolloquium, dass für das Verteilnetz der Zukunft die Gesamtsicht über die Stromversorgung von Produktion bis Verbrauch zentral ist. Für diese Planung sind kurz-, mittel- und langfristige Konzepte notwendig. Aber auch beim Verbraucher muss sich insbesondere bzgl. E-Mobilität ein neues Bewusstsein und Anpassungsvermögen etablieren.

Zusammenfassend sieht Dr. Bachmann die grössten Herausforderungen für die Logistik der Stromversorgung bei der saisonalen Speicherung, der Integration der Photovoltaik und im Mangel eines eindeutig gesetzten Fokus.

Entsorgungslogistik beim Grossprojekt «Stuttgart 21»

Abschliessend präsentierte Herr Dipl. Ing. Wolf-Dieter Tigges, Leiter Technik S-Bahn Frankfurt-Friedberg / Gateway-Gardens, DB Netz AG, das Grossprojekt der Deutschen Bahn mit Fokus auf die Entsorgungslogistik «Stuttgart 21: Herausforderungen an die Entsorgungs-Logistik». Stuttgart 21 fügt sich als Knotenpunkt ins Projekt «Stuttgart-Ulm» ein, welches auf den Ausbau des transeuropäischen Verkehrsnetzes auf der zentralen West-Ost-Achse zur Optimierung des Personen- und Güterverkehrs abzielt.

Das Riesenprojekt der Deutschen Bahn hat mit eher ungewöhnlichen logistischen Anforderungen zu tun. Beim Umbau des Stuttgarter Hauptbahnhofs in einen unterirdischen Durchgangsbahnhof, der um 90 Grad zur heutigen Lage gedreht werden soll, sind neue Lösungen nicht nur für die Entsorgung des anfallenden Ausbruchs notwendig. Aufgrund der aussergewöhnlichen Lage mitten in der Stadt müssen auch Belästigungen durch Lärm, Erschütterungen, Staub, Schmutz und Licht möglichst reduziert werden. Neue Lösungen lösen diese Herausforderungen. Für Stuttgart 21 wurde ein neues Baustrassensystem eingerichtet, sodass der öffentliche Strassenverkehr durch den Bau nicht beeinträchtigt wird. Die Entsorgung kann zu 98% über den Schienenverkehr oder LKWs stattfinden, der Ausbruch kann dank eines elektronischen Abfallnachweisverfahrens lückenlos kontrolliert werden, neue Technologien werden gegen die Immissionsbelastung eingesetzt. Als besonderen Erfolg hob Herr Tigges die Entwicklung eines neuen intermodal einsetzbaren Transportbehälters hervor. Der zusammen mit Schmitz Cargobull entwickelte Spezialcontainer ermöglicht einen effizienten und sicheren Ablauf beim Schüttgutumschlag.

Quelle und weitere Informationen: Dr. Acél & Partner

Erste durchgängig digitale Firmengründung der Schweiz

In der Schweiz werden jährlich zwischen 40’000 und 50’000 Firmen gegründet. Die dafür notwendigen Unterzeichnungen, welche in der Regel noch analog erfolgen, machen eine Gründung aufwändig und langwierig. Der Gründungsplattform Hoop ist es in Zusammenarbeit mit DeepCloud und Yapeal gelungen, den Gründungsprozess vollständig digital auszugestalten und damit Unternehmen rasch und unkompliziert zu gründen. Davon profitieren Firmengründerinnen und Firmengründer in der ganzen Schweiz.

Bis hin zur digitalen Unterschrift: Kürzlich wurde in der Schweiz die erste vollständig digitale Firmengründung vollzogen. (Symbolbild; Unsplash.com)

Am 6. April 2023 um 9.30 Uhr startete Pascal Huber, Geschäftsführer der Ostschweizer Treuhandfirma Breitenmoser-Edelmann Treuhand AG, die digitale Sitzung zur Gründung des Startups SpeedGo AG. Auf der digitalen Gründungsplattform Hoop bereitete er die entsprechenden Dokumente vor. Sämtliche Gründungsunterlagen wurden von den Gründern von SpeedGo digital an ihren unterschiedlichen Arbeitsplätzen unterzeichnet. Um 10.00 Uhr war das Geld auf dem Kapitalgründungskonto des Fintech Yapeal einbezahlt. Bereits um 10.15 Uhr waren sämtliche Dokumente digital von allen Parteien unterzeichnet und dem Notar zur Gründung digital übermittelt worden.  Drei Stunden später startete der Notar die Überprüfung der Dokumente und unterschrieb diese anschliessend selbst digital. Um 14.00 Uhr wurden alle zur Gründung von SpeedGo erforderlichen Dokumente wiederum digital dem Handelsregisteramt übermittelt.

Digitale Firmengründung in sechs Stunden

Der gesamte Gründungsprozess, der in der Schweiz üblicherweise mehrere Wochen bis Monate in Anspruch nimmt, konnte in einer Rekordzeit von rund sechs Stunden erledigt werden. Sechs Arbeitstage nach der ersten Sitzung war die Firma SpeedGo beim Handelsregister Zürich aufgeschaltet. Nach der Eröffnung eines Geschäftskontos bei Yapeal ist das Unternehmen nun voll handlungsfähig und kann Rechnungen empfangen und versenden.

“Ich war selber überrascht, wie bequem, einfach und schnell das Ganze über die Bühne gegangen ist“, kommentiert Pascal Huber die Premiere. Silvio Enzler, COO von Hoop fügt hinzu: “Wir haben eine neue Ära bei Firmengründungen eingeleitet, welche durch Digitalisierung, Geschwindigkeit und Einfachheit geprägt ist“. Claudio Hintermann, CEO von DeepCloud meint erfreut: “Wir sind stolz, hier einen wichtigen Beitrag zur Vereinfachung von Firmengründungen zu leisten. Ohne DeepID und DeepSign Technologien wäre ein so schneller und durchgehender Prozess nicht möglich gewesen“. Auch Yapeal ist stolz darauf, Teil der ersten durchgehend digitalen Firmengründung der Schweiz zu sein. “Unsere Realtime-Services ermöglichten die sofortige Eröffnung des Kapitaleinzahlungskontos“, so Thomas Hilgendorff, CEO von Yapeal.

Ab Juni 2023 definitiv für alle verfügbar

Das Handelsregisteramt des Kantons Zürich spricht von der in Zusammenarbeit mit Schmidhäusler Rechtsanwälte AG realisierten Gründung und Eintragung der SpeedGo AG, welche von A-Z digital erfolgte von «einem Meilenstein auf dem Weg zur vollständig digitalisierten Dokumenten-einreichung bei einer Firmengründung».

Die Hoop Plattform steht aktuell als Beta-Version 20 Treuhändern zur Verfügung. Im Juni dieses Jahres soll sie allen interessierten Unternehmerinnen und Unternehmern zur Verfügung stehen.

Quelle: Hoop Corporate Services SA 

Forster Profilsysteme baut nachhaltig mit Green Steel

Der Forster Campus ist das erste Gewerbegebäudeensemble der Schweiz, welches die international bekannte LEED-Zertifizierung mit Level „Gold“ für besonders nachhaltige Bauten erhält. Debrunner Acifer hat für den Neubau 600 t Green Steel geliefert.

Die Debrunner Acifer AG hat 600 t Green Steel für die Dachkonstruktion geliefert. (Bild: Debrunner Acifer AG)

In Romanshorn TG baut die Forster Profilsysteme AG auf 30’000 m2 einen Campus als neuen Firmensitz. Er besteht aus einer Produktions- und Logistikhalle, einem Bürogebäude und einem Technologiezentrum. Es wird das erste Gewerbegebäudeensemble in der Schweiz sein, das die international bekannte LEED-Zertifizierung mit Gold-Level erhält. „Gold“ zeichnet besonders nachhaltige Bauten aus. „Fast alle Dächer des Forster Campus sind mit Solarpaneelen ausgestattet. Mit einer Leistung von bis zu 1,5 MW versorgen sie die Produktion vollständig mit Grünstrom“, sagt Willi Lüchinger, CEO der Forster Profilsysteme AG.

LEED-Gold-Level nur dank Green Steel möglich

Mit 600 t Green Steel für die Dachkonstruktion der Produktions- und Logistikhalle und des Technologiezentrums ist der Forster Campus für Debrunner Acifer als Lieferant das erste grosse Green-Steel-Projekt in der Schweiz. Mit Green Steel zu bauen, ist für Willi Lüchinger eine logische Konsequenz, wenn man nachhaltig bauen will. „Natürlich ist auch konventioneller Stahl zu 100% recycelbar. Aber mit der Verwendung CO2-reduziert produzierten Stahls gehen wir noch einen Schritt weiter bei der Nachhaltigkeit: Dank Green Steel erreichen wir das LEED-Gold-Level.“

20 Fachwerke aus Green Steel für 15’000 m2 Dachfläche

Bei der Romanshorner Ernst Fischer AG sind aus den Green-Steel-Trägern, die der besten Kategorie (Prime) der von Klöckner & Co SE entwickelten Metrik entsprechen, unter anderem 20 Fachwerke mit einer Länge von 37 m, einer Höhe von 3 m und einem Gewicht von je 10 t entstanden – für 15’000 m2 Dachfläche. Severin Gutjahr-Preisig, Mitglied der Geschäftsleitung, hat für den Forster Campus zum ersten Mal mit Green Steel produziert und gute Erfahrungen gemacht: „Green Steel lässt sich genauso gut verarbeiten wie konventioneller Stahl. Der CO2-reduziert produzierte Stahl ist der richtige Weg, um die CO2-Bilanz der Stahlindustrie zu verbessern“, sagt er.

Campus-Einweihung zum 150-Jahr-Jubiläum

Für Forster Profilsysteme ist der Forster Campus eines der grössten Projekte in der Firmengeschichte. Er wird 2024, zum 150-Jahr-Jubiläum des Unternehmens, fertiggestellt sein – als klares und starkes Bekenntnis zum Werkplatz Schweiz, wie das Unternehmen betont.

Quelle und weitere Informationen: Debrunner Acifer

Verband Swissmechanic empfiehlt Ja zum Klimaschutzgesetz

Swissmechanic, der Verband der Schweizer KMU-MEM-Betriebe, steht hinter dem im Klimaschutzgesetz erarbeiteten Kompromiss und unterstützt die Abstimmungsvorlage vom 18. Juni 2023. Der Verband weist aber gleichzeitig darauf hin, dass das Klimaschutzgesetz in erster Linie die klimapolitischen Ziele und Zwischenziele festlegt.

Swissmechanic empfiehlt ein Ja zum Klimaschutzgesetz. (Symbolbild; Pixabay.com)

Am 18. Juni 2023 stimmt das Schweizer Stimmvolk über das Bundesgesetz vom 30. September 2022 über die Ziele im Klimaschutz, die Innovation und die Stärkung der Energiesicherheit (Klimaschutz­gesetz) ab. Das Klimaschutzgesetz wurde in der Herbstsession 2022 von National- und Ständerat verabschiedet. Es handelt sich um den indirekten Gegenvorschlag zur Gletscher-Initiative. Die Vorlage kommt zur Abstimmung, da die SVP das Referendum ergriffen hatte. Der Verband Swissmechanic empfiehlt die Annahme des Gesetzes. Gemäss einer im April 2023 durchgeführten Umfrage bei den Swissmechanic-Mitgliedsfirmen befürworten 2/3 der befragten Unternehmen das Klimaschutzgesetz.

Flexibel den Übergang zu Netto-Null-Treibhausgasemissionen voranbringen …

Ein hohes Bewusstsein für den Klimaschutz sei in der MEM-Industrie generell und bei den Swiss­mechanic-Mitgliedsfirmen im Besonderen vorhanden, schreibt dazu der Verband. So hätten viele KMU-MEM-Betriebe in den letzten Jahren bereits viel umgerüstet und wirtschaftlich, technisch und ökologisch sinnvolle Lösungen eigenverantwortlich umgesetzt.

Die Vorlage legt nationale Zwischenziele zur Emissionsverminderung bis 2050 fest und setzt Richt­werte für die Emissionsverminderung in den einzelnen Sektoren – und schafft so Investitionssicherheit für die Schweizer Wirtschaft und die KMU-MEM. Der Richtwert zur Senkung der Treibhausgasemissionen um 50 Prozent bis 2040 gibt der Industrie die nötige Flexibilität, um allfälligen Technologiesprüngen und Investitionszyklen Rechnung zu tragen.

Ein weiteres wichtiges „Flexibilitäts-Plus“ sei nach Einschätzung von Swissmechanic, dass die Wirkung der verbleibenden Treibhausgasemissionen durch die Anwendung von Negativemissionstechnologien in der Schweiz, aber auch im Ausland ausgeglichen werden könne. Für das Klima sei es schliesslich unerheblich, wo CO2 eingespart wird.

… ohne Verbote, aber mit Anschubfinanzierung

Für Swissmechanic ist zentral, dass das Klimaschutzgesetz fossile Energieträger nicht ausdrücklich verbietet, denn der Verband setzt sich für marktwirtschaftliche, unternehmerische Lösungen im Klima- und Umweltschutz ein und lehnt jegliche Verbote von Energieformen, Technologien, Produktionsmethoden und dergleichen entschieden ab. Aufgrund des herrschenden Wettbewerbsdrucks müssen die Unternehmen ohnehin energieeffizient produzieren.

Situativ unterstützt Swissmechanic eine zweckgebundene Anschubfinanzierung der öffentlichen Hand. Gemäss Vorlage sollen Unternehmen, die auf freiwilliger Basis Fahrpläne zur Erreichung des Netto-Null-Ziels ausarbeiten, mit Finanzhilfen für die Anwendung von neuartigen Technologien und Prozessen unterstützt werden können.

MEM-Betriebe leisten wichtigen Beitrag für eine sicherere, umweltschonendere und gesündere Schweiz

„Für unsere KMU-MEM-Betriebe sind innovationsfreundliche Rahmenbedingungen und eine sowohl sichere wie auch wettbewerbsfähige Energieversorgung das Lebenselixier“, heisst es im Communiqué von Swissmechanic. Dies sei bei der Ausgestal­tung der Erlasse und Gesetzesrevisionen, die zur Erreichung der klimapolitischen Ziele des Klima­schutzgesetzes folgen werden, zwingend zu berücksichtigen. Nur so könne der Werkplatz, Technolo­giestandort und Forschungsplatz Schweiz gestärkt, wertvolle Arbeitsplätze – gerade auch in Rand­regionen – gesichert und ein Beitrag zu einer nachhaltigen Zukunft geleistet werden. „Denn mit ihren innovativen technologischen Lösungen liefern unsere Betriebe einen wichtigen Beitrag für eine sicherere, umweltschonendere und gesündere Schweiz“, so Swissmechanic abschliessend.

Quelle und weitere Informationen: Swissmechanic

Trisa Gruppe vermeldet ansprechende Geschäftsentwicklung

Die Trisa Gruppe blickt auf eine solide Geschäftsentwicklung zurück. Trotz eines erfreulichen mengenmässigen Wachstums von 5 Prozent verharrte währungsbedingt der Gruppenumsatz mit 227,9 Mio. Franken auf Vorjahresniveau. Stark positiv entwickelte sich der Auslandsumsatz mit einem Wachstum von 6,4 Prozent, während sich der Inlandsumsatz in Schweizer Franken um 7,8 Prozent reduzierte.

Mitverantwortlich für ein ansprechendes Geschäftsergebnis: Trisa-Mitarbeiter Logathas Manikavasakar in der Zahnbürsten-Produktion. (Bild: Trisa)

Die Hoffnung, nach der Pandemie aufatmen zu können, war von kurzer Dauer. Stark gestiegene Preise für Energie und Rohstoffe, angespannte Lieferketten sowie Inflationsdruck haben die wirtschaftliche Lage im 2022 alles andere als beruhigt. Die Trisa Gruppe, bestehend aus Trisa Holding AG, Trisa AG, Trisa Electronics AG, Trisa Accessoires AG, Ebnat AG und Trisa Bulgaria GmbH, hat nach eigener Darstellung jedoch schnell und flexibel auf die volatilen Dynamiken in einem geopolitisch herausfordernden Umfeld reagiert und blickt auf eine solide Geschäftsentwicklung zurück. Dem starken Kostendruck mit konsequenten Anstrengungen in der Kostenoptimierung und Effizienzsteigerung über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg begegnet, teilt das Unternehmen mit. Ein Teil des gestiegenen Aufwandes habe man an den Markt weitergeben können. Und weiter wird betont, dass dank sorgfältiger Planung und hoher Flexibilität die volle Lieferfähigkeit in allen Gruppengesellschaften jederzeit aufrechterhalten wurde.

95 Prozent der Trisa-Zahnbürsten gehen in den Export

Im Schweizer Markt haben sich pandemiebedingte Umsatzsteigerungen der Vorjahre und Verschiebungen zwischen den Produktkategorien ausgeglichen, insbesondere im Bereich Haushalt Elektrogeräte. Im Kerngeschäft Zahnbürsten betrug der Exportanteil beachtliche 95 Prozent. Der ausgewiesene Reingewinn beträgt CHF 12,0 Millionen.

Innovationen als Wettbewerbsvorteil

Dass bedürfnisorientierte Innovationen sich hoher Beliebtheit erfreuten, davon zeuge der Umsatzanteil neuer Produkte, jünger als drei Jahre, von gut 26 Prozent. Insbesondere der Bereich Elektromundpflege konnte erneut zulegen. Die erfolgreiche Markteinführung nachhaltiger Produkt- und Verpackungskonzepte in verschiedenen Segmenten hätten ebenfalls überzeugt. Neu im
Einsatz seien zudem hausintern recycelte Kunststoffe für die Herstellung von nachhaltigen Mund-, Haar- und Körperpflegeprodukten. Im Fokus des Innovationsmanagements stehen Neuheiten aus nachhaltigen Materialien, die den Kunden einen Mehrwert bieten und gleichzeitig die Umwelt schonen würden, so Trisa weiter.

Investitionen in die Zukunft

Mit CHF 15,8 Millionen hat die Trisa Gruppe wiederum kräftig in die Zukunft investiert, insbesondere in mehrere Produktentwicklungen, neue Betriebsmittel, Automatisierungen und  Digitalisierungsprojekte. Kernstücke sind hier ein neues ERP-System inklusive Lagerverwaltungstool sowie eine leistungsfähige Smart-Factory-Lösung zur optimalen Planung und Steuerung der Produktionsprozesse.  Bei der Infrastruktur wurden weitere Investitionen zum signifikanten Ausbau der Solaranlagen freigegeben.

Trisa Gruppe zwischen Bewährtem und Neuem

Das neue Jahr ist die Unternehmensgruppe mit vielen Zielen und innovativen Produkten in der Pipeline zuversichtlich angegangen. „Wir stellen uns mit dem nötigen Respekt den wirtschaftlichen Herausforderungen, bleiben unserer Strategie treu und setzen auf die Leistungsfähigkeit unserer Teams“, heisst es dazu in der Mitteilung an die Medien. Mit dem Jahresthema „Agilität & Resilienz – zwischen Bewährtem und Neuem“ will das Unternehmen sich vertieft mit Strategien auseinandersetzen, um unter veränderten Rahmenbedingungen vorausschauend zu agieren und erfolgreich zu bleiben.

Quelle und weitere Informationen

Pirmin Jung Schweiz AG gewinnt den Prix SVC Zentralschweiz 2023

Gewinnerin des Prix SVC Zentralschweiz 2023 ist die Pirmin Jung Schweiz AG aus Sursee, die seit über 25 Jahren das Bauen mit Holz entwickelt und fördert. Auf dem zweiten Platz landete Infoguard AG aus Baar, den dritten Platz belegt die Stöckli Swiss Sports AG aus Malters (LU). Des Weiteren wurden die Bachmann Forming AG aus Hochdorf, die EVZ Holding AG aus Zug sowie die Trihow AG aus Rotkreuz ausgezeichnet.

Marianne Jung und Pirmin Jung freuen sich über den Gewinn des Prix SVC Zentralschweiz 2023. (Bild: Thomas Berner)

Vor rund 1100 Gästen wurde am 2. Mai 2023 im KKL Luzern zum neunten Mal der Prix SVC Zentralschweiz verliehen. Sechs Finalisten konnten sich in einem mehrstufigen Selektionsprozess durchsetzen und standen an diesem Abend vor der „End-Ausmarchung“. Kurz vor 19 Uhr liess SVC-Präsident Andreas Gerber dann die Katze aus dem Sack: Den ersten Preis holte sich die Pirmin Jung Schweiz AG aus Sursee. Damit wurde auch klar: Bauen mit Holz scheint in der Zentralschweiz hoch im Kurs zu stehen. Denn schon letztes Mal, 2021, gewann nämlich mit der Renggli AG ein Holzbau-Unternehmen die Auszeichnung.

Siegerpreis für Pirmin Jung Schweiz AG aus Sursee

Das Gewinner-Unternehmen 2023 hat sich ganz der Entwicklung von Bauten aus Holz verschrieben. Der Grundstein des Erfolgs von Pirmin Jung wurde mit der Berufswahl des Firmeninhabers Pirmin Jung als gelernter Zimmermann gelegt. Er hat schon früh die vielseitigen Möglichkeiten von Holz als Baustoff erkannt, „nicht nur für Einfamilienhäuschen, sondern auch für mehrstöckige Gebäude“, wie er bei der Vorstellung seines Unternehmens erläuterte. Seit 1996 entwickelt und fördert das Unternehmen entsprechend das Bauen mit Holz – aus Überzeugung. Es zählt heute 120 Mitarbeitende an sieben Standorten in der Schweiz und in Deutschland. Als realistische Vordenker einer neuen Holzbau-Generation planen und handeln sie langfristig, nachhaltig und rentabel, heisst es in der Würdigung des Unternehmens. Mit ihrem neuen Firmensitz «Haus des Holzes» in Sursee setzt Pirmin Jung ihre Firmenphilosophie „verantwortungsvoll bauen“ sprichwörtlich tragend um. Das Entwicklungs- und Vorzeigeprojekt für digitales, klimagerechtes und kreislauffähiges Planen und Bauen wird den höchsten gesellschaftlichen, ökologischen und ökonomischen Anliegen gerecht. Urban Camenzind, Jurypräsident und Volkswirtschaftsdirektor Kanton Uri, würdigte die Siegerin in seiner Laudatio: «Die Pirmin Jung Schweiz AG überzeugt durch Inspiration, Qualität und Umweltbewusstsein, kombiniert mit Teamleistung, Herzblut und Wissensaustausch.» Die Jury war besonders vom wegweisenden Bauprojekt «Haus des Holzes», welches die Vision der Firma für den Holzbau der Zukunft verkörpert, beeindruckt. Und mit dem Neubau des Docks A am Flughafen Zürich wartet ein weiteres Leuchtturm-Projekt auf die Realisierung.

Die Freude bei den Gewinnern – vertreten durch Pirmin Jung und Marianne Jung – war gross. „Der Preis ist eine riesige Anerkennung für uns und gilt als Wertschätzung für alle unsere Mitarbeitenden“, so Pirmin Jung in seiner Dankesrede. Und Marianne Jung äusserte ebenfalls ihre Genugtuung: Denn endlich würden mit den Ingenieurinnen und Ingenieure jene Leute mal im Rampenlicht stehen, die sonst vor allem in Hintergrund arbeiten.

InfoGuard AG aus Baar und Stöckli Swiss Sports AG aus Malters (LU) auf den Plätzen zwei und drei

Der zweite Rang geht an die InfoGuard AG aus Baar, das führende und unabhängige Schweizer Unternehmen für umfassende CyberSecurity. 200 Sicherheitsexpert:innen setzen sich tagtäglich für die Cyber-Sicherheit bei über 400 Geschäftskunden in der Schweiz, Deutschland und Österreich ein. Das sei immer ein Wettlauf mit den Cyberkriminellen: Manchmal seien diese einen Schritt voraus, manchmal wieder die Verteidiger, charakterisierte CEO Thomas Meier die tägliche Arbeit seines Unternehmens. Zu den Kunden zählen namhafte Banken, Versicherungen, Industrieunternehmen, Energiedienstleister, Spitäler sowie Service Provider und Behörden. InfoGuard ist eine eigenständige Gesellschaft, vollständig im Besitz der Geschäftsleitung und des Verwaltungsrats mit Beteiligung des Kaders.

Bronze holt sich die erfolgreichste Skiherstellerin der Schweiz, die Stöckli Swiss Sports AG mit Sitz in Malters (LU). Das seit 1935 bestehende Traditionsunternehmen betreibt in der Schweiz 10 Sportfachgeschäfte, 2 Testcenter und beliefert selektiv den Schweizer Sportfachhandel. Auch der erfolgreiche Skirennfahrer Marco Odermatt setzt auf die Schweizer Skimarke und ist damit ein wertvoller Markenbotschafter. Über 60 Prozent der jährlichen Skiproduktion wird in über 40 Länder exportiert. Das Unternehmen wird von CEO Marc Gläser geführt. Angesprochen auf den Klimawandel und dem damit verbundenen Schneemangel räumte er ein, dass man die Entwicklung beobachten müsse. Durch Diversifizierung – etwa in Sportbekleidung – sieht sich das Unternehmen aber auf verschiedene Szenarien vorbereitet. Der Ausblick auf das Wintergeschäft 2023 sei jedenfalls immer noch gut, so Gläser.

Diplomränge gehen an die Bachmann Forming AG aus Hochdorf, EVZ Holding AG aus Zug sowie die Trihow AG aus Rotkreuz

Mit dem Diplomrang ausgezeichnet wurden die Bachmann Forming AG mit Sitz in Hochdorf, der Schweizer Familienbetrieb entwickelt und produziert massgeschneiderte, intelligente Verpackungslösungen für den Food- und Non-Food-Bereich; die EVZ Holding AG, der grösste Eishockeyclub der Zentralschweiz und darüber hinaus ein innovatives Sportunternehmen in den Bereichen Sport, Management, Nachwuchs und Gastronomie; sowie die Trihow AG aus Rotkreuz, welche ganzheitlich und menschgerechte Lösungen im hybriden Raum entwickelt und damit Brücken zwischen der analog-sinnlichen und der digital-effizienten Welt schlägt.

Stelldichein der Wirtschaft

Der Swiss Venture Club (SVC) zeichnet mit dem Prix SVC Zentralschweiz zum neunten Mal vorbildliche kleine und mittlere Unternehmen (KMU) aus. Durch die Preisverleihung im KKL Luzern, welche zudem in einem Livestream übertragen wurde, führte Nik Hartmann. Der Anlass bot den 1’100 geladenen Gästen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Medien Einblicke in das beeindruckende und vielfältige Unternehmertum der Region. Christoph Baggenstos, SVC Regionenleiter Zentralschweiz, betonte: «Es war wunderbar, in diesem Jahr mit den sechs beeindruckenden Finalisten wieder vor gefüllten Sitzreihen um die begehrte Trophäe zu fiebern. Besonders freute ich mich über die tolle Stimmung und die vielen persönlichen Begegnungen beim anschliessenden Networking.»

Weitere Informationen: Swiss Venture Club

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