Abacus schliesst 2016 mit zweistelligen Wachstumsraten ab
Der Schweizer Pionier in Sachen Business Software Abacus Research hat 2016 seinen konsolidierten Gesamtumsatz gegenüber dem Vorjahr um 10,8 Prozent erhöht. Auch bei der Anzahl der Beschäftigten ist ein Wachstum zu verzeichnen.
PD
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10. März 2017
Der Hauptsitz von Abacus in Wittenbach / St. Gallen (Foto: PD / Daniel Ammann)
Abacus konnte seine führende Stellung im Schweizer Markt für Business Software erneut auch im letzten Jahr behaupten, wie es in der am 9. März versandten Medienmitteilung heisst. Die Lösungen seien auch in „Zeiten der Digitalisierung“ gefragt wie nie zuvor. Allein von den jüngsten Produkten für Mobilanwendungen wie etwa der App zur Arbeitszeit- und Leistungserfassung sowie Spesenrapportierung, mit der sich Geschäftsprozesse ohne Medienbruch von A bis Z elektronisch abwickeln lassen, wurden letztes Jahr über 4’600 Abos abgesetzt, teilt Abacus mit.
Weiterhin hoch im Kurs steht die Nutzung der Abacus-Software aus der Cloud. So habe sich der Umsatz der Web-Abos für die entsprechenden Miet-Programme im letzten Jahr um 24,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesteigert. Seit ihrer Lancierung vor zehn Jahren wurden insgesamt über 15’600 Programmabonnements von KMU erworben. Eine markante Steigerung hat auch das Geschäft mit neuen Programmlizenzen erfahren. Dieses Segment sei um 43 Prozent gegenüber 2015 gewachsen. Insgesamt hätten sich im letzten Jahr 350 KMU erstmals dazu entschlossen, die Abacus Business Software zu nutzen. Wesentlich zu diesem Umsatzplus beigetragen haben die verschiedenen Branchenlösungen, heisst es weiter. So seien allein im Bereich „Öffentliche Hand“ 35 Gemeinden auf die Finanzsoftware dieses Schweizer Software-Herstellers umgestiegen.
Wie seit den Anfängen vor über 30 Jahren erfolgt der Vertrieb der Business Software auch heute über Partnerunternehmen. Die „Bestenliste“ für den Verkauf von neuen Softwarelizenzen führt die Firma Axept Business Software vor BDO und All Consulting an. Claudio Hintermann, CEO von Abacus Research, kommentiert denn auch zufrieden den guten Geschäftsverlauf: „Die Investitionen, die wir in neue Technologien für die mobilen und Cloud-basierten Anwendungen getätigt haben, tragen erste Früchte. Das ist allerdings nur ein Zwischenschritt, da sich derzeit noch viele andere Entwicklungen in der Pipeline befinden.“
PwC Schweiz und die INTES Akademie für Familienunternehmen spannen zusammen. Gemeinsam bieten sie familiengeführten Unternehmen in der Schweiz eine einzigartige Kombination aus inhaber- und unternehmensstrategischer Beratung, wie es in einer Mitteilung heisst.
PD / thb
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10. März 2017
PwC und die INTES Akademie bieten familiengeführten Unternehmen in der Schweiz eine einzigartige Kombination aus inhaber- und unternehmensstrategischer Beratung. (Bild: Fotolia.com)
Die INTES Akademie gilt als Marktführer und erster Ansprechpartner für die generationsübergreifende Qualifizierung, Vernetzung und inhaberstrategische Beratung von Familienunternehmen und Unternehmerfamilien. Seit 2013 ist INTES ein Unternehmen der deutschen PwC-Gruppe. Aufgrund dieser erfolgreichen Zusammenarbeit und der gemeinsamen Leidenschaft gehen nun auch PwC Schweiz und INTES gemeinsame Wege und entwickeln zukunftsfähige Strukturen für Schweizer Unternehmen und Familien. INTES bringt die Erfahrung aus fast zwei Jahrzehnten Beratung von Inhaberfamilien ein. PwC kann diese nun mit hochwertiger Expertise in der Wirtschaftsprüfung sowie Strategie-, Management-, Rechts- und Steuerberatung bereichern, wie die beiden Unternehmen mitteilen.
„Familiengeführte Unternehmen prägen die Schweizer Wirtschaft. Wir freuen uns, gemeinsam mit INTES deren Erfolg in der Schweiz zu unterstützen. Unsere gemeinsame Mission ist es, solche Unternehmen erfolgreicher und Unternehmerfamilien stärker zu machen“, sagt Norbert Kühnis, Leiter Familienunternehmen und KMU bei PwC Schweiz. Dr. Dominik von Au, Geschäftsführer der INTES Akademie für Familienunternehmen, ergänzt: „INTES unterstützt Familienunternehmen dabei, über eine klare Inhaberstrategie zu einer zukunftsfähigen Family- und Corporate-Governance zu gelangen. PwC macht Familienunternehmen noch besser. INTES macht Inhaberfamilien noch stärker. Wir freuen uns sehr darauf, zusammen mit PwC Schweiz und ihren Experten zukunftsfähige Lösungen für Unternehmen und Familien in der Schweiz zu entwickeln.“
Deutschland: Fachkräfte wünschen sich Rückkehrrecht auf Vollzeit
Während in der Schweiz viel versucht wird, Teilzeit-Arbeitsmodelle attraktiver zu machen, sieht es in unserem nördlichen Nachbarland anders aus: Da möchten viele Fachkräfte, die Teilzeit arbeiten, wieder auf Vollzeit wechseln.
thb / PD
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8. März 2017
In Deutschland wollen viele Frauen nach der Elternzeit wieder Vollzeit arbeiten. (Bild: Fotolia.com)
Neun von zehn Beschäftigten in Deutschland wollen die Möglichkeit haben, aus der Teilzeitarbeit in eine Vollzeitstelle zurückzukehren. Damit ist ein solches Recht für Fachkräfte in Deutschland die wichtigste Massnahme zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Das hat die Online-Jobbörse StepStone in einer Befragung von rund 5.000 Fach- und Führungskräften herausgefunden. Die Studie zeigt auch: 28 Prozent der befragten Frauen haben fest vor, in Zukunft eine Führungsrolle zu übernehmen. Knapp 60 Prozent aller Teilzeitbeschäftigten glauben, dass sie eine verantwortungsvolle Führungsposition auch mit reduzierter Stundenzahl angemessen ausfüllen können.
Bis zu 1,5 Mio. Teilzeitkräfte würden Vollzeit arbeiten
„Gerade hoch qualifizierte Frauen wollen im Job etwas bewegen – auch dann, wenn sie vorübergehend in Teilzeit arbeiten wollen oder müssen. Unsere Marktforschung hat ergeben, dass vier von zehn Frauen auf Vollzeit umsteigen würden, wenn sich die Kinderbetreuung optimal organisieren ließe. Die Bereitschaft, mehr zu arbeiten, ist damit im Vergleich zu unserer Vorjahresbefragung noch einmal um zehn Prozentpunkte gestiegen“, sagt Simone Reif, Geschäftsführerin bei StepStone.de. „Für die Wirtschaft sind das gute Nachrichten, denn in Zeiten knapper Fachkräfte sind Unternehmen auf diese Frauen angewiesen.“ Schätzungen von StepStone zufolge beläuft sich die Anzahl der Frauen, die unter den richtigen Voraussetzungen in Vollzeit arbeiten würden, allein unter Fach- und Führungskräften auf bis zu 1,5 Millionen.
Wege aus der Teilzeit-Falle
Flexible Arbeitszeiten sind für 95 Prozent aller Befragten ein Muss. Frauen wünschen sich als Unterstützung vom Arbeitgeber Fortbildungen zur Vorbereitung auf eine Führungsposition sowie Massnahmen zur gezielten Förderung von Teilzeitkräften. Knapp zwei Drittel der weiblichen Fachkräfte sahen sich nach der Rückkehr aus der Familienpause mit anderen Aufgaben konfrontiert – 28 Prozent üben seitdem weniger anspruchsvolle Tätigkeiten aus. Dass die Unterbrechung der Berufstätigkeit ihrer Karriere geschadet hat, meint mehr als die Hälfte der Frauen. Das hat auch finanzielle Folgen: 60 Prozent rechnen langfristig mit negativen Auswirkungen auf ihr Gehalt.
In der Schweiz: Mehr weibliche Führungskräfte
In der Schweiz gelingt es der Wirtschaft hingegen, deutlich mehr Vakanzen in ihren Geschäftsleitungen mit Frauen zu besetzen. Der Frauenanteil in den Geschäftsleitungen der 100 grössten Schweizer Arbeitgeber springt von 6 % auf 8 %, von allen Neuzugängen in den Geschäftsleitungen waren 21 % weiblich – im Vorjahr nur 4 %. In den Verwaltungsräten der Unternehmen wurden ebenfalls 21% der offenen Mandate mit einer Frau besetzt, damit stieg der Frauenanteil dort auf 17%. Dies zeigt der jüngste „schillingreport“ des Executive Search-Spezialisten Guido Schilling AG. Will die Schweizer Wirtschaft den Anschluss an die anderen Länder Westeuropas jedoch nicht verlieren, muss sie den eingeschlagenen Weg konsequent weitergehen. Im öffentlichen Sektor ist das Vergleichsgremium mit 24 % weiblichen Regierungsräten sowie 14 % weiblichen Topkadern deutlich weiter als die Privatwirtschaft.
HR in Europa: Milliardenverlust durch fehlende Digitalisierung
Jährlich 1 Milliarde Euro verschwendete Gelder – und dies alleine in den HR Abteilungen der DACH-Region. Der Grund? Fehlende Digitalisierung in Rekrutierungsprozessen! Eine neue Untersuchung zeigt, dass die Digitalisierung noch lange nicht in den Unternehmen Europas angekommen ist und dadurch viel Potenzial und Geld verschenkt wird.
thb / PD
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28. Februar 2017
Immer noch viel Papier: Fehlende Digitalisierung im HR führt zu Geldverschwendung. (Foto: Fotolia.com)
Der Schweizer Cloud Software-Anbieter jacando hat kürzlich die Studie „Digitalisierung von HR in Europa“ im Rahmen einer Status-Quo-Analyse erstellt. Dabei wurden über 1000 Karriereseiten von KMUs (50-499 Mitarbeitern) und Corporates (500+ Mitarbeiter) aus 12 europäischen Ländern zu Rekrutierungsthemen untersucht. Ein zentrales Ergebnis: Fehlende Digitalisierung führt zu grosser Geldverschwendung in HR-Abteilungen.
Bewerben wie früher
Aber noch einmal von vorne. Die Studie „Digitalisierung von HR in Europa“ hat ergeben, dass Rekrutierungsprozesse trotz vielfältigen digitalen Möglichkeiten in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) Europas oftmals noch wie früher gehandhabt werden: So verlangt mehr als jedes 3. KMU noch nach Bewerbungen in Postform und in 54% aller Fälle kommen E-Mails zum Zuge. Diese werden dann aber nicht effizient mit einem Bewerbermanagementsystem bearbeitet, sondern hauptsächlich noch händisch. Ein solches System wird – trotz einer Zeitersparnis von rund 30 Minuten pro Bewerbung – lediglich in 14% der Fälle eingesetzt.
Immense Geldverschwendung
Dass dies die Unternehmen teuer kommt, liegt auf der Hand. Bei durchschnittlich 50 Bewerbungen pro Vakanz bedeutet das, dass jährlich 60 Millionen Bewerbungen auf ineffiziente Weise gehandhabt werden. In Arbeitsstunden sind dies 30 Millionen. Und die Kosten, die fehlende Digitalisierung verursacht, sind immens: Alleine in der DACH-Region gehen so 1 Milliarde Euro aufgrund von fehlenden digitalen Bewerbungsprozessen verloren – und dies jährlich!
E-Recruiting allgemein? Kaum verbreitet!
Auch der Blick auf weitere effiziente E-Recruiting-Methoden, wie beispielsweise die One-Click-Bewerbung mit dem Social Media Profil oder Mobile-Recruiting verheisst nichts Gutes. Mit 10% (One-Click), respektive 6% (Mobile Recruiting) sind diese beiden Formen quasi inexistent. Und à-propos Mobile: die Tatsache, dass nur gerade 66% der untersuchten Webseiten überhaupt mobile-responsive sind, zeigt, dass es bei den mobilen Massnahmen bereits an der Grundvoraussetzung scheitert. Und was ist mit Social Recruiting? Auch Social Recruiting kränkelt an derselben Stelle, denn nicht einmal jedes 2. KMU verfügt über einen eigenen Social Media Account. Und somit fehlt auch hier die wichtigste Voraussetzung für eine erfolgreiche Umsetzung.
Selbst die Grossen haben noch Potenzial
Corporates haben einerseits deutlich mehr Ressourcen und werden andererseits aufgrund der vielen Vakanzen (und entsprechender Anzahl Bewerbungen) aus Kapazitätsgründen quasi zur Digitalisierung gezwungen. So erstaunt es nicht, dass sie in puncto E-Recruiting weiter als die KMUs sind. Aber selbst bei den Corporates gibt es noch Digitalisierungs-Potenzial: Zwar sind 99% der Karriereseiten mobile-optimiert, Bewerbermanagementsysteme werden aber erst in 77% der Fälle eingesetzt und auch Social Media könnte mit 80% noch reger verbreitet sein. Ein Blick in die Tiefe zeigt ausserdem, dass auch Corporates in Digitalisierungsthemen erst an der Oberfläche kratzen: Die One-Click-Bewerbung mit dem Social Media Profil ist erst in 14% der Fälle möglich und die Anzahl Unternehmen, die eine Bewerbung per Mobile-App ermöglichen, kann sogar nur an einer Hand abgezählt werden
Digitalisierung? Grundstadium
Obwohl Digitalisierung kein neuer Begriff ist und sie durch zahlreiche Programme gefördert und unterstützt wird, scheint sie zumindest in Rekrutierungsfragen noch nicht in den europäischen HR Abteilungen angekommen zu sein. „Rückständig“ oder „Grundstadium“ fassen so den aktuellen Grad der Digitalisierung der untersuchten KMUs am besten zusammen. Ob es am Willen zur Digitalisierung, dem Wissen darüber oder mangelnden Ressourcen liegt, darüber lässt sich vorerst nur spekulieren und dafür bedarf es einer weiteren Untersuchung. Die Tatsache, dass die Digitalisierung von einzelnen Teilbereichen jedoch bereits erhebliche Kosteneinsparungen mit sich bringen würde, sollte aber für alle Unternehmen Grund genug sein, der Digitalisierung wenigstens eine Chance zu geben.
Um mehr zu den Hintergründen und Ursachen der zögerlichen Digitalisierung zu erfahren, führt jacando aktuell eine weitere, grösser angelegte Studie zusammen mit diversen Partnern durch. Die Resultate werden im Frühjahr 2017 publiziert.
Vertrauen vs. Kontrolle: Sieben Trends bei Bürowelten
Worauf setzen Angestellte und Unternehmer in puncto Arbeitsplatzgestaltung künftig? Sieben Trends bei Bürowelten liefern Antworten.
thb / PD
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22. Februar 2017
So sehen moderne Bürowelten aus. (Bild: Modal M GmbH / conceptsued gmbh, Christian Krinninger)
Globalisierung, Digitalisierung und Wissenstransfer: Die Arbeitswelt verändert sich. Und mit ihr ändern sich die Anforderungen von Angestellten und Unternehmern an ihre Arbeits- bzw. Bürowelten. „Aktuelle Entwicklungen sind nicht grundlegend anders als vor zehn Jahren. Aber: Ihre Interpretation geht sehr viel weiter. Digitalisierung oder Mobilität durchdringen die Arbeitswelt in einer neuen Dimension. Das beschleunigt und verändert Prozesse nachhaltig. Darauf muss sich ein nachhaltig entworfenes Büro einstellen. Interessant dabei ist, dass aktuell eher die grossen Firmen von den kleinen Firmen lernen, dies zu tun“, sagt Sven Bietau, Geschäftsführer von conceptsued gmbh. Das Beratungsunternehmen aus München unterstützt Unternehmen bei der Auswahl und Neugestaltung von Gewerbeimmobilien. Eine zentrale Beobachtung: Gerade kleine, unerfahrene Unternehmen sind die treibende Kraft bei aktuellen Entwicklungen. Sie probieren mehr aus, erlauben auch das Scheitern von Ideen. Wie der Arbeitsplatz der Zukunft aussehen wird, erklärt Sven Bietau anhand von sieben Trends.
Megatrend: Individualisierung der Arbeit
Neue Techniken und die Digitalisierung ermöglichen ein zunehmend individuell gestaltetes Leben. Das Auto lässt sich auf die eigenen Bedürfnisse ausrichten. Beim Einkaufen ist der Konsument nicht mehr an Städte oder Geschäfte gebunden. Auch wenn sich ältere Generationen schwerer damit tun: Die ab 1980 geborenen sogenannten Generationen Y und Z sind Digital Natives. Für sie sind gewisse Freiheiten normal. Das wirkt sich auch auf ihre Anforderungen an den Arbeitsplatz aus. „Früher gab es Arbeitsplätze, die mit Menschen gefüllt wurden. Heute dreht sich das Büro um den Menschen und neue Arten zu arbeiten. ‚Srcum Working’ und agiles Arbeiten sind da nur zwei Trends, die sich in vielen Unternehmen durchsetzen“, sagt Sven Bietau. Dabei gibt es nach den Worten des Experten nicht das eine richtige Büro. Vielmehr müssen gewisse Grundvoraussetzungen erfüllt werden, wie beispielsweise feste Orte für die Sachbearbeitung. Darüber hinaus aber werden Bereiche geschaffen, die sich individuell und flexibel nutzen lassen. Es gibt keine festen Spielregeln oder Plätze mehr.
Das Büro als emotionales Bindemittel zum Unternehmen
Der Ort des Arbeitsplatzes war Angestellten früher kaum wichtig. Der Stolz galt der Unternehmensmarke. Heute stehen Lage, Konzept und Einrichtung des Büros im Fokus der Wertschätzung. Sven Bietau: „Viele Experten sagen, der Ort sei heute wichtiger als das Gehalt. Ich bin davon überzeugt, beides hat inzwischen einen so hohen Stellenwert bei jungen Fachkräften, dass der viel beschriebene ‚War of Talents’ nicht nur mit einer guten Lage oder mit einem angemessenen Gehalt zu gewinnen ist.“
Das Büro als Wohlfühlort
Was für die eigene Wohnung gilt, gilt heute zunehmend auch im Job: Der Mensch möchte sich an seinem Arbeitsplatz wohl fühlen. Zukunftsorientierte Unternehmer wissen, dass Bürowelten, die den Mitarbeitern Spaß machen, wichtige Voraussetzungen für Motivation und Leistung sind. Dabei gilt wie in den eigenen vier Wänden: Die Einrichtung sollte multifunktional und flexibel sein. So können ganze Räume immer wieder neu gedacht und auf unterschiedliche Arbeitssituationen jederzeit eingestellt werden.
Das Office als sozialer Hub
Innerhalb des Büros wird die Arbeit im Team wichtiger – allerdings für begrenzte Zeiträume. Nach dem sogenannten ‚Scrum Working’-Modell arbeiten Kollegen beispielsweise für zwei Wochen an einem Thema zusammen. Gestartet wird in der Gruppe. Hier wird das Wissen aller gebündelt. Anschließend erfolgen die individuelle Umsetzung der notwendigen Einzelleistungen sowie Diskussionen in kleinen Teams. Diese präsentieren ihre Ergebnisse dann wiederum vor den Kollegen im großen Team. Ziel ist die schnelle und kreative Entwicklung von Ideen innerhalb kurzer Zeitintervalle. Arbeitsbereiche entwickeln sich so zu ‚Hubs’, die sich zum gemeinsamen Brainstorming schnell vergrößern lassen. Rückzugsorte ermöglichen konzentriertes Arbeiten allein. Lounges laden zu ungezwungenen Gesprächen, Sportbereiche zu Bewegung ein.
Das Büro als Wissensvermittler
Mit der Individualisierung des Angestellten gehen auch steigende Anforderungen an den Arbeitgeber in puncto Weiterbildung einher. Sven Bietau: „Arbeitnehmer wollen heute ihre eigenen Fähigkeiten aus- oder Defizite abbauen. Zugleich müssen sie dies auch, weil der technische Fortschritt immer schneller wird. Auch hierfür muss der Arbeitgeber Räume im eigenen Unternehmen schaffen und entsprechende Technologien anbieten.“
Das Büro als Techniklabor
Früher dem Chef oder Abteilungsleiter vorbehalten, gehört das schnurlose Telefon heute zum Bürostandard. Damit sind Angestellte am festen Arbeitsplatz, im Besprechungsraum oder in der Lounge erreichbar. Zunehmend wichtiger allerdings werden Software und Technik: Programme schreiben Mitarbeiter in den Unternehmen selbst und teilen sie über Bildschirme mit den Kollegen; unendliche Whiteboards können von allen gemeinsam genutzt und mit Informationen befüllt werden. „Bildschirme sind heute lebendig: Das computergestützte Zeichenprogramm kann auf einem Bildschirm geöffnet werden und daneben zeitgleich eine Website im Internet, ein Videoscreen und eine Handskizze. Das ist zunehmend wichtig für die Kommunikation mit Kunden und Kollegen, die sich nicht am selben Standort befinden, für die Entwicklung von Produkten sowie die Lösung immer komplexer werdender Aufgaben“, sagt Bietau.
Vertrauen vs. Kontrolle
Sofa, Park, See oder ‚Homeoffice’: Der Angestellte will heute selbst entscheiden, von wo aus er seinen Laptop startet oder mit dem Lieferanten telefoniert. Auch das führt zu Veränderungen innerhalb der Bürowelten. Sven Bietau: „Grundlage und Voraussetzung für den Erfolg der neuen Arbeitsweisen und der dafür vorgesehenen Bürowelten ist Vertrauen. Nicht mehr die Präsenz ist der Leistungsnachweis, sondern das Arbeitsergebnis.“
Internationale Karrieren: Die Schweiz ist nicht (mehr) so beliebt
Deutschland, Grossbritannien und Frankreich führen die Liste der Länder an, die europäische Arbeitnehmer für internationale Karrieren ins Auge fassen. Die Schweiz liegt auf der Beliebtheitsskala auf Rang 4.
thb / pd
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22. Februar 2017
Die europäischen Arbeitnehmer haben einen starken Appetit auf internationale Arbeit bzw. internationale Karrieren. Fast drei Viertel (74%) würden laut Recherche von ADP® erwägen, in einem anderen Land zu arbeiten, um Karrierechancen wahrzunehmen. Für die Studie mit dem Titel „Die Arbeitnehmersicht in Europa 2017“ wurden fast 10‘000 Beschäftigte in ganz Europa befragt, was sie über die Zukunft der Arbeit, die internationale Wettbewerbsfähigkeit und das Talentmanagement denken.
Schweiz auf Platz 4
Deutschland (21%), Grossbritannien (15%) und Frankreich (12%) führen die Liste der wünschenswertesten Arbeitsorte an, während Nordamerika überraschenderweise viel weiter unten auf Platz 12 der Liste zu finden ist.
Internationale Karrieren: Das sind die attraktivsten Länder für europäische Arbeitnehmer. (Grafik: ADP)
Deutschland
Grossbritannien
Frankreich
Schweiz
Österreich
Belgien
Spanien
Norwegen
Niederlande
Italien
Schweden
Nordamerika
Irland
Dänemark
Luxemburg
Finnland
Portugal
Russland
Asien Pazifik
Island
Was macht die Top-Länder so ansprechend?
Trotz ihrer Beliebtheit für internationale Karrieren sind Deutschland, Grossbritannien und Frankreich nicht besonders stark in den Bereichen, die in der Studie abgefragt wurden, wie Kompetenzen und Entwicklung, flexible Arbeitsmöglichkeiten und Stress am Arbeitsplatz. In der Tat könnten Arbeitnehmer laut der Studie ein ausgeglicheneres Leben und interessantere Möglichkeiten in Ländern haben, die nicht die Liste anführen. Stattdessen wirken sich bereits vorhandene Wahrnehmungen des Landes, wirtschaftliche Stabilität, Distanz vom Heimatland und Sprachkenntnisse stärker auf die Präferenz aus. Beschäftigte, die am meisten daran interessiert sind, im Ausland zu arbeiten (Polen, Spanien und Italien), sind auch diejenigen, die angeben, dass es wichtig ist, seine Sprachkenntnisse zu verbessern.
Will jedes Talent Grenzen überschreiten?
Trotz des überwältigenden Interesses auf dem gesamten Kontinent an internationaler Arbeit, würden über ein Viertel der Beschäftigten (26%) niemals im Ausland arbeiten. Bezeichnenderweise gibt es einen deutlichen Meinungsunterschied zwischen Männern und Frauen, wobei 18% bzw. 36% nicht im Ausland arbeiten wollen würden. Interessanterweise sind französische (46%) und britische (43%) Angestellte am wenigsten daran interessiert, im Ausland zu arbeiten. Die Ergebnisse zeigen auch eine zu erwartende Tendenz von jüngeren Arbeitern, die eher im Ausland arbeiten würden. Erstaunliche 87% der 16- bis 24-Jährigen wären interessiert, Karrierechancen im Ausland zu verfolgen, im Gegensatz zu nur 56% der über 55-Jährigen.
Internationaler Kampf um Talente
Sebastien Moyon, Service Delivery Director bei ADP Switzerland, sagt: „Es ist offensichtlich, dass Europa Appetit auf internationale Arbeit hat. Der Kampf um Talente und die sich weitenden Qualifikationsunterschiede sind Herausforderungen, die sich über den ganzen Kontinent erstrecken. Es ist essentiell, dass Unternehmen in Erwägung ziehen, sich an eine internationalere Belegschaft anzupassen. Die Förderung der grenzüberschreitenden Entwicklung von Talenten und die Beschäftigung von Menschen mit verschiedenen Hintergründen, ist wichtig, um im globalen Wettbewerb mithalten zu können. Wenn Unternehmen die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter und potentielle Talente berücksichtigen, werden sie die Vorteile einer engagierten und optimistischen Belegschaft ernten können.
Unter KMU droht eine digitale Zweiklassengesellschaft
Die Bedeutung der Digitalisierung hat für Schweizer Unternehmen innert Jahresfrist stark zugenommen. Kleine und unprofitable Betriebe verlieren den Anschluss. Es droht eine digitale Zweiklassengesellschaft.
thb / pd
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20. Februar 2017
Die Digitalisierung bei Schweizer Unternehmen schreitet in grossen Schritten voran. Gemäss einer aktuellen Umfrage bei 700 Schweizer Unternehmen mit 30 bis 2‘000 Mitarbeitenden durchgeführt vom Beratungsunternehmen EY droht bei KMU aber eine digitale Zweiklassengesellschaft: Es öffnet sich eine Schere zwischen erfolgreichen und weniger erfolgreichen Betrieben. Die Bedeutung von digitalen Technologien hat sich im Vergleich zum Vorjahr stark erhöht. Weit über die Hälfte setzt bereits auf digitale Technologien: 60 Prozent messen diesen eine mittlere bis grosse Bedeutung zu – im Vorjahr lag der Anteil noch bei 45 Prozent.
Allerdings setzen erfolgreiche Unternehmen deutlich stärker auf Digitalisierung als Unternehmen mit schlechter Geschäftslage und negativen Geschäftsaussichten. Für 62 Prozent der «Top-Performer» spielt sie eine sehr grosse oder eine mittelgrosse Rolle. Bei den weniger erfolgreichen Unternehmen sagen dagegen nur 30 Prozent, dass digitale Technologien für ihr Geschäftsmodell elementar sind.
Keine Investition aufgrund fehlender Mittel
Über zwei Drittel der Befragten sehen keine grundsätzlichen Hindernisse, um in digitale Technologien zu investieren. Mehr als doppelt so viele wie im letzten Jahr (15 Prozent) haben allerdings zu wenig Geld, 9 Prozent fehlt es an qualifizierten Mitarbeitenden und 8 Prozent haben zu wenig Know-how. «Viele mittelständische Unternehmen stehen am Scheideweg», lautet der Befund von Marcel Stalder, CEO von EY Schweiz. «Ein Teil der Unternehmen passt sich flexibel an die neuen Entwicklungen an. Diese schaffen es, durch innovative Produkte und Dienstleistungen ihr Geschäftsmodell weiterzuentwickeln. Andere werden jedoch den Anschluss verlieren: Sie investieren nicht genug in die Umstellung auf digitale Technologien, suchen zu wenig spezifisch nach geeigneten Mitarbeitenden oder vernachlässigen die Kulturentwicklung. Es droht der Schweizer Wirtschaft eine digitale Zweiklassengesellschaft.»
Antworten auf die Frage: „Spielen digitale Technologien für das Geschäftsmodell Ihres Unternehmens derzeit eine Rolle?“ (Grafik: EY)
Digitale Fürsprecher auf dem Vormarsch
Die Unternehmen wissen selbst, dass sie sich der Digitalisierung stellen müssen: Der Anteil der Unternehmen, die diesem Megatrend offen gegenübersteht, ist auf 83 Prozent gestiegen. Nur noch 17 Prozent (Vorjahr 36 Prozent) geben an, dass die Bedeutung digitaler Technologien für ihr Geschäftsmodell in den kommenden fünf Jahren nicht steigen wird. Diese Erkenntnis im täglichen Geschäft umzusetzen ist für viele Unternehmen aber noch schwierig. Für Martin Ceccon, EY Digital Strategy Leader Schweiz steht fest: «Viele Unternehmen werden noch gravierende Umwälzungen erleben. Sie brauchen eine agile Strategie für die Digitalisierung, innovative Produkte, Serviceleistungen und neue Geschäftsmodelle. Sofern die Führung die Digitalisierung als Chance begreift und fördert, ergeben sich neue spannende Wachstumsmöglichkeiten. Wer zu lange an einem veralteten Geschäftsmodell festhält, wird dagegen zu den Verlierern gehören.»
Gegen digitale Zweiklassengesellschaft
«Size matters» – zumindest wenn es darum geht, neue Technologien für das eigene Geschäft einzusetzen: So nutzen beinahe drei Viertel der Unternehmen (73 Prozent) mit einem Umsatz über 100 Millionen Franken digitale Technologien. Bei Unternehmen mit einem Umsatz unter 30 Millionen Franken dagegen sagt nur knapp jedes Fünfte (21 Prozent), digitale Technologien hätten eine sehr grosse Bedeutung.
Martin Ceccon ruft auch die kleineren Unternehmen auf, offen für die Digitalisierung zu sein, sich neue Fähigkeiten und Kenntnisse anzueignen und in entsprechende Technologien zu investieren, denn sonst drohe eine gefährliche Abwärtsspirale. «Auch Betriebe mit 100 oder 200 Mitarbeitenden können Lieferketten optimieren, Kundenbeziehungen intensivieren oder Produkte individualisieren. Sie werden so flexibler und sparen Geld, Zeit und Ressourcen. Kooperationen sind wichtig, nicht nur wenn im Betrieb das Geld oder das Wissen für eigene digitale Lösungen fehlt. Die Unternehmen müssen ein digitales Ökosystem mit Partnern aufbauen. Dies bedeutet mehr und mehr auch anorganisches Wachstum.» Neben einer Zunahme der Kooperationen rechnet Martin Ceccon auch damit, dass die Zahl der spezialisierten digitalen Lösungsanbieter in den kommenden Jahren massiv zunehmen wird. «Es besteht noch viel Luft nach oben für digitale Lösungen als Baukastensysteme. So können kleinere Unternehmen, die keiner eigenen Lösung bedürfen, auf offene Plattformen zurückgreifen und diese in ihre Prozesse einbauen. Wir werden in Zukunft vermehrt solche Dienstleistungen für kleine und mittlere Unternehmen auf dem Markt sehen.»
Schweiz gleichmässig digitalisiert – Deutschland gespalten
Die digitale Zweiklassengesellschaft verläuft keiner klaren Grenze entlang. Denn bei der Digitalisierung ist in der Schweiz kein Röstigraben erkennbar. Die Umfrage zeigt, dass der Digitalisierung von Genf bis Romanshorn beinahe der gleiche Stellenwert zugemessen wird. Auch die von EY Schweiz und vielen anderen Organisationen unterstützte Standortinitiative für Digitalisierung und Innovation, digitalswitzerland, setzt sich zum Ziel, dass digitale Strategien, Businessmodelle und Technologien in der ganzen Schweiz Verbreitung finden, vor allem auch durch die Förderung von Start-Ups. Ein im Vergleich unausgeglichenes Bild bezüglich regionaler Verteilung zeigt die gleichzeitig in Deutschland durchgeführte Befragung: Im Nordosten des Landes ist der Anteil der Unternehmen, welche die Digitalisierung als sehr wichtig für ihr Geschäft bezeichnet, sechs Mal tiefer als im Südwesten.
Die Bedeutung der einzelnen Technologien und Anwendungsgebiete ist gemäss der Umfrage in der Schweiz durchgehend gestiegen. Vor allem Kundenbeziehungen werden von den befragten Unternehmen inzwischen digital organisiert. 69 Prozent der Unternehmen nutzen dafür digitale Technologien. Mobile Endgeräte wie Smartphones oder Tablets werden inzwischen von 54 Prozent der Unternehmen eingesetzt, sei es für die Arbeit ihrer Mitarbeitenden oder den Vertrieb der Produkte. Bereits mehr als die Hälfte der Unternehmen verkauft zudem Produkte online, der Anteil stieg von 44 auf 52 Prozent.
Weitere Information finden Sie auch in einem Experteninterview im Jahresbericht von EY.
Schilter: Museum zeigt die Geschichte der Stanser Maschinenfabrik
Das Nidwaldner Museum eröffnet am 31. März 2017 die neue Ausstellung «Schilter – die Geschichte der Stanser Maschinenfabrik». Gezeigt wird der Aufstieg und Fall der Firma Schilter, welche in ihrer Blütezeit ein bedeutender Arbeitgeber im Kanton Nidwalden war.
thb / pd
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20. Februar 2017
Mit seinem legendären Ladewagen erzielte Schilter ab 1968 grosse Verkaufserfolge. Das Fahrzeug bestach durch seine grosse Hangtauglichkeit. (Bild: zVg)
Die Geschichte der Stanser Maschinenfabrik Schilter lässt an Dramatik nichts zu wünschen übrig. Zwischen 1959 und 1972 entwickelt sich das Unternehmen vom 3-Mann-Betrieb in der Stanser Schmiedgasse zum international tätigen KMU mit 270 Mitarbeitern. Ihr Produkt: geländegängige Kleintransporter für die Berglandwirtschaft. Zu besten Zeiten produziert und verkauft Schilter 1000 Fahrzeuge pro Jahr. Das Stanser Unternehmen gilt als Pionier der mechanisierten Berglandwirtschaft. Aber dem beeindruckenden Aufstieg folgt ein tosender Zusammenbruch, bei dem auch gleich noch die Nidwaldner Kantonalbank (NKB) ins Strudeln gerät: Ein faszinierendes Stück Nidwaldner Technik und Wirtschaftsgeschichte.
Begleitet wird die Ausstellung durch verschiedene Begleitveranstaltungen:
Schlaglicht-Rundgang: Mittwoch, 3. Mai 2017, 18.30 Uhr Im Dialog mit Fachexperten führt Eva-Maria Knüsel, Leiterin Vermittlung, durch die Ausstellung.
Motorenlärm und Ölgestank. Ein Spoken-Word-Abend im Museum in Kooperation mit dem lit.z: Mittwoch, 21. Juni 2017, 18.30 Uhr (Details zur Veranstaltung folgen).
Öffentliche Führung: Mittwoch, 23. August 2017, 18.30 Uhr Fabian Hodel, Kurator, führt durch die Ausstellung.
Schiltergeschichten. Zeitzeugen erzählen. Mittwoch, 20. September 2017, 18.30 Uhr, Chäslager Stans (Details zur Veranstaltung folgen).
Die Ausstellung im Nidwaldner Museum Salzmagazin dauert bis am 29. Oktober 2017.
Der neue US-Präsident Donald Trump füllt über Twitter die Zeitungsspalten. „Eines steht jetzt schon fest“, so Kommunikations-Trainer Stefan Häseli, „Trotz aller Vorbehalte gegenüber seiner Person, kann man wohl in einem Punkt von ihm lernen.“ Der Schweizer Speaker zum Thema Kommunikation analysiert, inwieweit Politik in 140 Zeichen wirksam sein kann.
Thomas Berner / pd
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16. Februar 2017
Kommunikations-Experte Stefan Häseli äussert sich zu Twitter als präsidiales Führungsinstrument. (Foto: zVg)
Eines vorab, so Stefan Häseli: „Ob dieser Akt für die Welt gut ist oder wie schlecht es werden wird, wenn der impulsive neue Präsident die nächsten vier Jahre nicht nur die Geschicke der USA, sondern damit verknüpft auch zu einem guten Teil die der Welt prägt, sei den politischen Beobachtern überlassen. Berechtigt sind zweifellos die Befürchtungen, dass Donald Trump mit seinen oft unverblümten Äußerungen weiterhin viele erschrecken wird. Schon jetzt staunt die Weltöffentlichkeit über das, was er sich verbal erlaubt.“ Dabei sei es durchaus spannend zu verfolgen, wie Donald Trump kommuniziere: „Man muss hier zweierlei trennen. Auf der einen Seite ignoriert er sehr oft sämtliche Regeln einer konstruktiven Kommunikation und eines wertschätzenden Feedbacks. Das ist ohne Frage etwas, das mir missfällt. Das andere ist, dass er, wie kaum ein anderer versucht, mit 140 Zeichen aus dem ‚Twitter-Fenster’ heraus die Welt zu regieren. Und darüber sollten wir nachdenken.“
Die Sache auf den Punkt bringen
Unter diesem Aspekt, so der Kommunikationsexperte, sei es einen Versuch wert, das Bedrohliche vom Nützlichen zu trennen: „Wird die Angst vor dem Inhalt provokativer Statements einmal zurückgestellt, lässt sich rein kommunikationstechnisch daraus eine Menge lernen. Denn es geht darum, eine Sache auf den Punkt zu bringen. Damit wird die Diskussion angestoßen. 140 Zeichen reichen, um – ob positiv oder negativ – in die ‚News’ zu kommen. Oder etwas weniger spektakulär ganz einfach ins Gespräch. Wichtige Aussagen über Twitter in 140 Zeichen zu packen, sei sicher nicht immer richtig – ganz besonders dann nicht, wenn es um globale Interessen geht. Aber die Kunst es zu können, sei wichtig! Noch werde diese Fähigkeit in der modernen Gesellschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit nicht wirklich und überall gut genutzt“, so Stefan Häseli, der sich bereits seit vielen Jahren mit Alltagskommunikation beschäftigt. “Es zeugt keineswegs von Oberflächlichkeit, Informationen auf 140 Zeichen zu beschränken. Vielmehr muss so eine Kernaussage treffend formuliert werden. Anders sieht es natürlich bei komplexen Zusammenhängen aus. Wer das Sowohl-als-auch beherrscht, ist ein ‚Commander in Tweets’“.
Eine Qualität, die man lernen kann
Zu unterscheiden und abzugrenzen bleibe dabei, dass viel Schrott getwittert werde. Stefan Häseli: „Zu wenig wohlüberlegt erscheinen auch viele Posts von Donald Trump. Doch wer hat nicht selbst schon einmal eine Nachricht verschickt, ohne zu überlegen, was sie auslösen kann. Aber es ist eben ein Unterschied, ob eine unklare E-Mail an einen guten Bekannten geht, oder ob der mächtigste Mann der Welt einen Amtskollegen mit Atomwaffen im Schrank beleidigt.“ Auch wenn vieles nicht so heiß gegessen wird wie es gekocht wird, wie Stefan Häseli aus seinen Kontakten zu Politikern weiß: „Da wird manches für die Galerie gemacht. Wenn Donald Trump beispielsweise eine Twitter-Nachricht über Wladimir Putin postet, kann es sein, dass das persönliche Gespräch zwischen den Zweien längst stattgefunden hat und man voneinander sehr genau weiß, was man wirklich denkt.“ Womit sich der Kreis schließt, so der Experte: „Eine Botschaft in einer 140-Zeichen-Meldung zu verfassen, ist eine Qualität, die man lernen kann und die immer wichtiger wird. Das Gespräch dazu ist aber nach wie vor und bis auf Weiteres durch nichts zu ersetzen. Klar ist, dass auch Donald Trump am Ende des Tages an Handlungen gemessen wird und nicht aufgrund seiner Posts.“
Empfehlung von Stefan Häseli: Twitter als Training
„Wichtige Kernaussagen auf 140 Zeichen herunter zu brechen, ist harte Arbeit – aber sehr lehrreich. Ich habe das vor kurzem in einem Vortrag mit den wichtigsten Kernaussagen gemacht:
Die Welt der Kommunikation wird anspruchsvoller. Viel kommunizieren auf mehr Medien ergibt nicht zwangsläufig mehr Inhalt.
In der ganzen Euphorie und im Sog des vernetzten Denkens und der ganzheitlichen Ansätze: Im Markt muss nach wie vor verkauft werden.
Der Weg ist das Ziel. Mag meistens stimmen. Vergessen wir gleichwohl nicht: Ein schöner Zug nützt nichts, wenn er nicht in den Bahnhof einfährt.
Gefragt sind Lösungen der Probleme der Kunden, nicht nur Ergebnisse von Studien und Überzeugungen von Anbietern.
Das war fürs Publikum attraktiv und mir half es, mich intensiv mit dem Thema auseinanderzusetzen. Vermeintliche Oberflächlichkeit kann also auch das Resultat von Tiefgang sei.“
Über Stefan Häseli:
Stefan Häseli regt als internationaler Speaker dazu an, wirkungsvolle Kommunikation im Alltag mit Spaß zu erleben. Dazu ist er Autor von zahlreichen Büchern und bekannt als Ratgeber in Radio- und TV-Sendungen. www.stefanhaeseli.ch
Immer weniger Berufsunfälle
Erneut weniger Berufsunfälle und tiefere Heilkosten pro Fall: Das zeigt die Auswertung des Versicherungsjahrs 2016 der Suva. Insgesamt gingen die Unfallzahlen im letzten Jahr ebenfalls leicht zurück.
pd / Suva
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15. Februar 2017
Die Zahl der Berufsunfälle ging laut Suva 2016 erneut zurück.(KEYSTONE/PHOTOALTO/Vincent Hazat)
2016 meldeten die Versicherten der Suva 461 000 Unfälle, wie das Unternehmen in seinen aktuellen Zahlen nachweist. Dabei blieb die Anzahl Berufs- und Nichtberufsunfälle leicht unter dem Vorjahr: Die rund 178 000 registrierten Berufsunfälle und Berufskrankheiten gingen um 1,1 Prozent zurück, die Nichtberufsunfälle sanken um 0,5 Prozent auf knapp 264 000. In der Unfallversicherung für Arbeitslose stiegen die Unfallzahlen fast parallel mit der Zunahme der Stellensuchenden. Die Zahlen wurden am 15. Februar 2017 via Pressemitteilung kommuniziert.
Bei der Suva registrierte Unfälle (Quelle: Suva)
In der Berufsunfallversicherung sank die Zahl der Unfälle seit 2011 kontinuierlich um insgesamt 5,5 Prozent. Dies obwohl die Zahl der Vollbeschäftigten in diesem Zeitraum gestiegen ist. Auch das Berufsunfallrisiko (Anzahl Unfälle pro 1000 Vollbeschäftigte) nimmt seit Jahren ab, wie das Unternehmen weiter mitteilt. Die Suva führt diesen Rückgang zum einen auf ihre Präventionsarbeit im Bereich der Arbeitssicherheit zurück. Zum anderen nehmen die risikoreichen Tätigkeiten durch den fortdauernden Strukturwandel generell ab – beispielsweise wegen der Zunahme von automatisierten Abläufen, wie es weiter heisst.
Insgesamt kann die Suva ein gutes Resultat trotz höheren Kosten vorweisen: Die Versicherung berappte 2016 Taggeldkosten in der Höhe von 1,35 Milliarden Franken, das sind 3,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Die durchschnittliche Taggeldbezugsdauer blieb jedoch mit rund 40 Tagen stabil. Die höheren Taggeldkosten sind unter anderem darauf zurückzuführen, dass 2016 mehr Fälle abgerechnet wurden (+2,6 Prozent), nämlich insgesamt fast 231 000 Fälle. Grund dafür sei, so die Suva, dass man 2015 auf eine neue Software zur Schadenerledigung umgestellt habe. Diese Umstellung habe zu Arbeitsrückständen geführt, die man im letzten Jahr abarbeiten konnte. Dies schlägt sich nun in den Zahlen nieder. Im Weiteren beeinflussten die Taggeldkosten die generell steigenden Durchschnittslöhne sowie die Erhöhung des höchstversicherten Verdiensts auf 1. Januar 2016, wie die Suva weiter mitteilt.
Studie: Umfassende Digital Workplace Konzepte sind notwendig
Die im Zuge der Digitalisierung notwendige Modernisierung der Arbeitsplätze in den europäischen Unternehmen schreitet voran. Die Umsetzung eines Digital Workplace im Sinne eines umfassenden Design- und Servicekonzepts allerdings steckt vielfach noch in den Kinderschuhen.
pd / thb
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15. Februar 2017
Wie eine aktuelle, von Matrix42, einem Anbieter von Software für das Arbeitsplatzmanagement, unterstützte Studie zeigt, ist die Workplace Modernisierung in 38 % der europäischen Unternehmen bereits fortgeschritten. 10 % der Unternehmen stehen noch am Anfang, jedes zweite Unternehmen (52 %) ist in der Realisierungsphase.
Einzellösungen reichen nicht mehr aus
Digitale Transformation bedeutet für die europäischen Unternehmen, fundamentale Veränderungen vorzunehmen. Die Ziele der Digitalisierung sind zwar unterschiedlich – Erhöhung der Agilität, Verbesserung der Servicequalität, Prozessoptimierungen oder Innovationsförderung; zentraler Ausgangspunkt für die Veränderungen ist aber stets die Arbeitsumgebung der Mitarbeiter. Denn die Performance der Mitarbeiter ist entscheidend in der digitalisierten, internationalen Wissenswirtschaft. Dementsprechend weisen drei Viertel der befragten IT- und HR-Manager der Qualität der IT-Arbeitsumgebung grosse Bedeutung für den Unternehmenserfolg zu. In jedem zweiten europäischen Unternehmen hat die Workplace Modernisierung daher hohe Priorität. Allerdings reichen Einzellösungen, wie die Ausstattung der Mitarbeiter mit Mobilgeräten, nicht aus, um den Anforderungen gerecht zu werden. Notwendig sind umfassende Digital Workplace Konzepte, die alle Aspekte von der Beschaffung, über die operativen Prozesse, bis hin zu Support und Sicherheit abdecken.
Die Investment-Agenda verändern
Das Wissen um die Bedeutung der Workplace Modernisierung spiegelt sich bei der Mehrheit der Unternehmen bislang noch nicht in deren Investmentagenda wider. Derzeitige Digitalisierungsinitiativen zielen primär auf die Verbesserung der Interaktion mit den Kunden, die Einführung von Internet of Things Infrastrukturen sowie von Big Data Lösungen. Projekte zur Arbeitsplatzmodernisierung waren in der Vergangenheit vor allem aus Effizienzgründen gestartet worden. Jetzt aber werden sie auf die Erreichung verschiedener Geschäftsziele ausgerichtet. Dazu gehören die Erhöhung der Mitarbeiterzufriedenheit sowie die Unterstützung der Zusammenarbeit und Innovation. Gleichzeitig müssen sie höchste Sicherheitsanforderungen erfüllen und Kosteneffizienzaspekte berücksichtigen. „Die Zeit, in der es ausreichend war, neue Endgeräte oder neue Applikationen einzuführen, ist vorbei. Die anspruchsvollen Digitalisierungsziele der Unternehmen sind nur mit modernen, integrierten IT-Arbeitsplatzumgebungen zu erreichen. Zunehmend viele Unternehmen werden daher ihre Budgets entsprechend ausrichten und sich am Markt nach geeigneten, ganzheitlichen Lösungen umsehen, mit denen sich diese Ziele bei gleichzeitig professionellem Betrieb und Service inklusive hoher Anwenderausrichtung und (Daten-) Sicherheit erreichen lassen“, erklärt Oliver Bendig, CEO von Matrix42.
In Sachen Digital Workplace sind die Franzosen am fortschrittlichsten. (Grafik: PAC / Matrix42)
Ländervergleich zeigt grosse Unterschiede
Was die Modernisierung der Arbeitsplätze angeht, sind die Unternehmen der europäischen Länder unterschiedlich weit fortgeschritten. Spitzenreiter in Sachen Workplace Modernisierung sind französische Unternehmen, während etwa deutsche Unternehmen bei der Arbeitsplatztransformation deutlich hinterherhinken. Und wie steht es um das Thema Digital Workplace in der Schweiz? Nadia Bischof, Geschäftsführerin der Region Alps bei Matrix42, erklärt: „Wir sehen an der Anzahl der Anfragen, dass auch die Unternehmen in der Schweiz und in Österreich sich intensiv mit der Workplace Modernisierung auseinandersetzen und nach Lösungen suchen. Unsere Teams vor Ort unterstützen Kunden und Interessenten bei der Planung und Umsetzung ihrer individuellen Workplace-Konzepte und sehen, dass es für die Verantwortlichen nicht leicht ist, die Balance zwischen Anforderungen und budgetären und Ressourcen-Restriktionen zu halten.“
Zum 9. Mal engagieren sich am Montag, 13. März zwischen 18 und 20 Uhr im «Pfalzkeller» St.Gallen Fachorganisationen und Arbeitgeber für die Eingliederung von Menschen mit Leistungseinschränkungen.
pd / procap
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13. Februar 2017
Psychische Krise am Arbeitsplatz: Viele Arbeitgeber wissen wenig darüber, wie man damit umgeht. (Bild: Fotolia.com)
Mehrere Behindertenorganisationen beschäftigen sich am Montag, 13. März 2017 im Forum im Pfalzkeller in St.Gallen mit dem Thema Psychische Krise – Wege zurück an die Arbeit. Gemäss Prof. Dr.med. Wolfram Kawohl, Chefarzt und Bereichsleiter Psychiatrie und Psychotherapie bei den Psychiatrischen Diensten Aargau – er ist am Forum anwesend – ist es trotz psychischer Erkrankung in viel mehr Fällen möglich, weiterzuarbeiten, als man bislang dachte. Der Einsatzbereich lässt sich verändern, um eine bessere Passung zwischen Arbeitnehmer und Arbeitsplatz zu schaffen.
Psychische Krise: Was tun?
Rundum besteht Unsicherheit. Der Betroffene fürchtet sich, den Job zu verlieren, der Vorgesetzte, ein heikles Thema anzuschneiden, der Behandler, gegen die Schweigepflicht zu verstossen. Die IV wird zu Unrecht häufig als Gegner statt als Partner wahrgenommen. Ein Gespräch kann schieflaufen – tut es aber meistens nicht. Doch wenn man nicht redet und der Arbeitnehmer wirklich ein Problem hat, geht es in jedem Fall schief.
Prof. Dr.med. Wolfram Kawohl, Chefarzt und Bereichsleiter Psychiatrie und Psychotherapie bei den Psychiatrischen Diensten Aargau spricht zum Thema „Psychische Krise“. (Foto: zVg)
Wie haben Arbeitnehmende mit einer psychischen Krankheit gemeinsam mit ihrem Arbeitgeber die Rückkehr an ihren Arbeitsplatz geschafft? Praxisbeispiele mit anwesenden Beteiligten zeigen zusammen mit Expertenhinweisen und Erfahrungen aus dem Publikum die Wege der Rückkehr auf. Das Expertengremium besteht aus den Bereichen Job Coaching, Psychiatrie, Berufliche Eingliederung IV, Recht und Versicherungen.
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Das St.Galler Forum im Pfalzkeller widmet sich zum neunten Mal dem Thema Arbeitsintegration von Menschen mit einer Behinderung. Die Veranstaltung richtet sich vor allem an Arbeitgeber von regionalen KMU. Am Apéro stehen den Teilnehmenden die Vertreter aller Organisationen und die Experten für Fragen zur Verfügung. Das Forum wird von Profil Arbeit & Handicap, Obvita, dreischiibe, Procap und der Suva organisiert sowie von der IV, SVA, dem Arbeitgeberverband, Gewerbe St. Gallen, der IHK und «Wirtschaft Region St. Gallen» unterstützt. Beginn im Pfalzkeller ist um 18 Uhr. Das Forum dauert bis 20 Uhr.