Alpensymposium 2017: Trumputin, Brexit und Populismus

Die Ungewissheit über die politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen in unmittelbarer Zukunft und deren langfristige Auswirkungen haben das 15. Alpensymposium geprägt. Dieses fand am 10. und 11. Januar 2017 mit über 300 Gästen - zumeist Führungskräfte aus KMU - in Interlaken statt.

Sorgte für angeregte Diskussionen am Alpensymposium: Guy Verhofstadt (Foto: thb)

In den Referaten und Diskussionen von hochrangigen Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Sport und Gesellschaft dominierten vor ausverkauftem Haus globale Themen wie der frisch gewählte US-Präsident Donald Trump, Putin, China, Europa mit Brexit und die weltweiten populistischen Trends. Ein Highlight zum Abschluss bot der neue FC Bayern Präsident Uli Hoeness, der im Interview mit Moderator Stephan Klapproth in emphatischer Manier über persönliche und berufliche Erfolge und Misserfolge sowie seine Führungsstrategie beim führenden deutschen Fussballclub zu berichten wusste.

Uli Hoeness auf die Frage, was ihn denn mit 65 noch antreibe: „Wenn ein Amerikaner mit 71 noch Präsident werden kann, kann ich auch Präsident eines Vereins sein.“ (Foto: thb)

Europa muss sich neu finden

Die Schweiz muss sich mitten in einem Europa im Umbruch, einer ungewissen politischen und wirtschaftlichen Entwicklung in den USA und China und im Zeitalter einer rasanten Digitalisierung neu zurecht finden. Darin waren sich die Referentinnen und Referenten am 15. Alpensymposium in Interlaken einig. Der belgische Politiker Guy Verhofstadt, Brexit-Chefunterhändler und Kandidat für das Präsidium des Europäischen Parlaments sorgte sich als überzeugter Europäer, dass es in der EU keine einheitliche Sicht der Entwicklungen gibt. Und er gestand offen: „Unsere Institutionen in Europa sind nicht geschaffen für Krisensituationen!“  Den Ausstieg Grossbritanniens sah Verhofstadt „als Mutter aller Scheidungen“, allerdings auch als grosse Chance die EU als Institution neu zu erfinden. In der gegenwärtigen Situation und mit Trump als US-Präsident sei eine Neuorganisation nicht nur eine Möglichkeit, sondern ein Notwendigkeit, forderte der engagierte Politiker.

Für den bekannten Nahost-Korrespondenten Ulrich Tilgner hat das Scheitern des Westens im Nahen Osten mit US-Interventionen, verbunden mit der dortigen Flucht in Traditionen und Vergangenheit den Terrorismus gestärkt und die Entstehung des Islamischen Staates (IS) gefördert. Er machte deutlich, dass die fundamentalistische Missionierung und die damit verbundenen terroristischen Ideologien durch Saudiarabien finanziert werden. Nach Tilgners Einschätzung ist der Terrorismus denn auch nicht durch militärische Mittel zu bekämpfen, sondern nur mit ökonomischer und politischer Hilfe vor Ort. Insbesondere wirft er der Administration Obama vor, „die Lektion nicht verstanden“ zu haben. Er habe zu häufig auf die falschen Partner gesetzt, denn Partnerschaften mit Regierungen von Staaten, wo der Terrorismus Fuss fasst, seien Partnerschaften mit genau denjenigen, die den Terrorismus erst hervorbringen, so Tilgner.

Präsidiale Einmannshow und Abkehr von Europa

Der SRF-Moderator und ehemalige US-Korrespondent Arthur H. Honegger zeichnete angesichts der Präsidentschaft Donald Trumps ein düsteres Bild. Seine Wähler wollten, dass es kracht und die Einmannshow, die er offensichtlich auch als Präsident abziehen wolle, habe bereits jetzt das Vertrauen in die Institutionen erschüttert. „Ich bin nicht sonderlich optimistisch, was die nächsten vier Jahre angeht“, so Honegger. Für den Börsen- und Finanzspezialisten Dirk Müller war die Wahl Trumps alles andere als ein Unfall. Die Börse sei nicht unglücklich über die Wahl. Chancen sah Müller in den angekündigten Steuervergünstigungen und staatlichen Investitionen, die das erste Halbjahr 2017 bestimmen würden. US-Firmen sollen mit tiefen Steuern gelockt werden, ihre im Ausland parkierten Milliarden nach Amerika zurückzubringen. Grosse Risiken sah er allerdings im globalen Vormarsch der Nationalisten als Reaktion auf die Globalisierung sowie einem hohen Inflationsrisiko und steigenden Zinsen bereits im zweiten Halbjahr.

Auch die Vorsitzende der economiesuisse-Geschäftsleitung Monika Rühl befürchtet eine Abkehr der USA von Europa und die Tendenz zum politischen Populismus einhergehend mit wirtschaftlichem Protektionismus. Sie machte deutlich, dass angesichts von Brexit auch die Schweiz betroffen wäre, wenn es im wichtigen Handelspartner Grossbritannien zu einer Strukturkrise und einem konjunkturellen Einbruch komme. Für eine starke Schweizer Wirtschaft forderte Rühl ein Ja zur Steuerreform, stabile Beziehungen zur EU und eine tragbare Lösung in der Altersvorsorge.

Optimistischer zeigte sich der ehemalige regierende Berliner Bürgermeister Klaus Wowereit. Er zeigte sich zufrieden mit seiner 14jährigen Regierungszeit in Berlin. Von einer hohen Verschuldung und einer überall vorherrschenden Subventionsmentalität habe er es über ein radikales Programm und kreativen Menschen dazu gebracht, dass Berlin heute angesichts finanzieller Überschüssen aus eigener Kraft investieren könne. Für die Entwicklung von grösseren Gemeinwesen sei es wichtig, eine Gesellschaft zu formieren, die freiheitlich ist. Wenn man Diskriminierung zulasse, werde man die kreativen Kräfte nicht bekommen.

Weitere Magic Moments am Alpensymposium

Unter dem Motto „Think big. Create future.“ hat der Organisator Oliver Stoldt zum 15. Mal unternehmerisch denkende Menschen eingeladen, ihre Ideen vor einem begeisterten Publikum aus Wirtschaft und Gesellschaft zu präsentieren. Eine gewaltige Ladung an Swissness präsentierten die passionierte Unternehmerin Céline Renaud, der Sunrise CEO Olaf Swantee, der Gründer und CEO von pom+, Dr. Peter Staub, und der CSS-Verwaltungsrat Hans Künzle am Unternehmenstalk. Der erfolgreiche Fotograf und Philantrop Hannes Schmid, der den Marlboro Man schuf, Hunderte von Pop- und Rockstars fotografierte und hyperrealistisch malt, zeigte eine eindrückliche Schau seines Schaffens.

Unternehmer-Talk am Alpensymposium mit Peter Staub, Céline Renaud, Olaf Swantee und Hans Künzle. (Foto: thb)

Das Alpensymposium bot auch in der Jubiläumsausgabe beste Gelegenheiten für wertvolle persönliche Kontakte, Geschäfte, Client Relations und gesellschaftliche Präsenz. Organisator Oliver Stoldt und Konferenzleiterin Janin Heukamp gelangen an der innovativen Tagung zahlreiche „Magic Moments“ mit dem Innovationsstrategen Anders Sörman-Nilsson oder der erfolgreichen Profilerin Suzanne Grieger-Langer. Sie hat sich zur Aufgabe gemacht, in Unternehmen die wahren „Pfeifen“ auszumachen. Schmunzeln musste das Publikum etwa über den folgenden Dialog zwischen Moderator Stephan Klapproth und der Referentin: Klapproth: „Wo ist der Pfeifenquotient am höchsten?“ – Grieger-Langer: „Bei Behörden und Konzernen.“ – Klapproth: „50:50?“ – Grieger-Langer: „Kein Kommentar.“ Ferner rief whatchado-Gründer Ali Mahlodji dazu auf, in die heute 15-jährigen zu investieren. Denn diese sind in 10 Jahren die neuen Erwachsenen und müssten dereinst unsere Probleme lösen. Und nicht zuletzt beeindruckten am diesjährigen Alpensymposium auch die beiden Sportler Silvan Zurbriggen und Joey Kelly mit ihren Berichten darüber, wie sich Ziele mit Willen und eiserner Disziplin erreichen lassen.

Link zur Veranstaltung

 

Acht ERP-Trends für kleine und mittlere Unternehmen 2017

Die zunehmende Digitalisierung der Produktion und Industrie 4.0 stehen im Fokus.

ERP-Trends für 2017: Was auf KMU alles zukommt. (Bild: Fotolia.com)

Die Themen „Industrie 4.0“ und „Digitalisierung von Geschäftsabläufen“ werden produzierende KMU im Jahr 2017 weiter massiv  beschäftigen: Unternehmen beginnen verstärkt, große Datenmengen mit Hilfe von Business Intelligence zu analysieren, setzen auf das Internet der Dinge und nutzen Cloud-Lösungen sowie mobile Apps. Eine Schlüsselrolle in den mittelständischen Fertigungsunternehmen nimmt dabei das ERP-System als Rückgrat der digitalen Transformation ein. Basierend auf den Ergebnissen von Experten-Prognosen, Studien und Trend-Einschätzungen sieht das Software-Unternehmen proALPHA für 2017 acht entscheidende ERP-Trends im deutschen Mittelstand, die sich insgesamt aber durchaus auch auf die Schweiz übertragen lassen:

  1. Cloud-Lösungen verändern IT-Landschaft nachhaltig. Die Cloud kommt im Mittelstand immer öfter zum Einsatz. Laut einer Trendbefragung des deutschen Industrieverbands VDMA messen mehr als 80 Prozent der befragten Firmen diesem Thema mittlerweile eine wichtige Bedeutung bei. Mit ERP aus der Business Cloud gewinnen mittelständische Unternehmen an Skalierbarkeit. So zum Beispiel, wenn die IT-Ressourcen mit dem Wachstum nicht Schritt halten oder kleinere Auslandsniederlassungen schnell anzubinden sind. Die Cloud hilft dabei nicht nur, IT-Investitionen niedrig zu halten. Sie bietet auch eine höhere Sicherheit als die meisten kleineren Mittelständler heute im eigenen Rechenzentrum gewährleisten können. Mehr Flexibilität und Individualisierbarkeit ermöglichen Angebote mit ERP-Hosting oder Mietmodelle, auch ergänzend zum ERP-System im eigenen Rechenzentrum.
  2. ERP ist das Rückgrat für die digitale Transformation. Bereits jedes dritte deutsche Unternehmen – so eine Bitkom-Umfrage – setzt ERP-Lösungen ein, weitere 21 Prozent planen konkret deren Einführung. proALPHA sieht ERP-Software als den neuen Integrationshub für die Industrie 4.0 an. Dies zeigt sich bei etlichen erfolgreichen Industrie-4.0-Projekten von Kunden, bei denen das ERP-System das Rückgrat bildet. Dabei ist Industrie 4.0 kein reines Produktionsthema. Logistik, Montage, Entwicklung, Instandhaltung und Service profitieren gleichermaßen von der Vernetzung der Systeme und der Automatisierung von Prozessen.
  3. Mobile Anwendungen spielen im industriellen Umfeld eine wichtigere Rolle. Eine größere Mobilität steigert die Produktivität in Verkauf, Lager, Service und Fertigung. Sie ermöglicht flexibles Arbeiten, egal von welchem Ort. Damit Abläufe aber optimal funktionieren, muss sich die mobile Technologie den Prozessen anpassen und nicht umgekehrt. Adaptierbare, direkt mit dem ERP-System vernetzte Web-Applikationen sorgen für mehr Flexibilität und Investitionssicherheit bei gleichzeitig geringerem Aufwand für Wartung und Pflege.
  4. Dokumenten-Management wird zum integrierten Teil von ERP-Lösungen. Wenn relevante Dokumente für alle beteiligten Mitarbeiter in kürzester Zeit verfügbar sind, laufen Geschäftsprozesse besonders schnell und reibungslos. Daher sollte ein Dokumenten-Management (DMS)-Modul immer auch ein integrierter Bestandteil einer ERP-Lösung sein. Sämtliche E-Mails, Belege, Rechnungen, Zeichnungen und andere Unterlagen lassen sich per Drag & Drop einem Geschäftsfall zuordnen und mit diesem archivieren. Das DMS-Modul stellt dabei die revisionssichere Archivierung der Dokumente gemäß den GoBD (Grundsätzen zur ordnungsmäßigen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form sowie zum Datenzugriff) sicher.
  5. Mit Business Intelligence im ERP auch große Datenmengen analysieren. Laut der genannten VDMA-Befragung hat das Thema Business Intelligence (BI) für jeden zweiten Maschinenbauer bereits heute schon eine mittlere bis sehr hohe Bedeutung. Vorreiter mit einem Einsatzanteil von 10 Prozent sind der Service und die Instandhaltung. Auf den weiteren Plätzen folgen Produktion (8 Prozent) und Logistik (4 Prozent). „Der heute vergleichsweise noch geringe Anwendungsanteil wird in den kommenden zwei Jahren deutlich ansteigen, rund ein Viertel der Befragten plant bis 2018 entsprechende Einführungen“, heißt es in der Studie. Da Manager oder Sachbearbeiter für schnelle und richtige Entscheidungen vollständige und aktuelle Daten benötigen, braucht ein ERP-System intuitiv bedienbare BI-Werkzeuge. Vom Monatsbericht mit betriebswirtschaftlichen Kennzahlen bis zur komplexen Ad-hoc-Auswertung großer Maschinendatenmengen werden so für jede Entscheidungssituation im Mittelstand fundierte Antworten bereitgestellt.
  6. Die Integration von CRM und ERP schreitet weiter voran. Etwa ein Drittel der für eine internationale Studie der Marktforscher von IDC befragten Mittelständler in Deutschland setzt heute sowohl Systeme für ERP als auch für das Customer Relationship Management (CRM) ein. Deren Kopplung birgt Vorteile –  von der durchgängigen und effizienteren Gestaltung von Prozessen bis hin zur Vermeidung von Redundanzen durch doppelte Datenpflege. Ein integriertes CRM-Modul ermöglicht eine 360-Grad-Sicht auf Kunden und Interessenten und unterstützt deren individuelle Betreuung vom Angebot bis zum After-Sales-Service. Als zentrale Plattform stellt das ERP-System allen Abteilungen konsistente Informationen in Echtzeit für ein systematisches Kundenbeziehungsmanagement zur Verfügung. Umfassende CRM-Funktionalitäten, darunter Marketingaktionen oder die Kontakt- und Verkaufschancenverwaltung, bringen Effizienz in die Abläufe. Anhand von Wettbewerbsinformationen, Forecasts und Vertriebscontrolling lassen sich so sämtliche Kundenbeziehungen mit Weitsicht steuern.
  7. Das Internet der Dinge stellt neue Anforderungen an das ERP. Das „Internet of Things“ (IoT) ist ein integraler Bestandteil vieler Industrie-4.0-Projekte. Laut der Studie „Wettbewerbsfaktor Analytics im Internet der Dinge” der Universität Potsdam haben bereits 15 Prozent der befragten Unternehmen IoT-Anwendungen zur Effizienzsteigerung in ihre bestehenden Prozesse integriert. Hauptanwendungsbereich ist dabei die Prozessüberwachung, hier sind 39 Prozent der Betriebe schon mit konkreten Projekten unterwegs. Die für die Umsetzung erforderliche Hardware wie Barcodes, Sensoren und RFID-Chips ist inzwischen längst kein Kostenfaktor mehr. Die große Herausforderung besteht allerdings in der korrekten Erfassung und Analyse der anfallenden Daten, damit sie in Lieferketten- und Fertigungsprozessen produktiv genutzt werden können.
  8. Anbindung von Lieferanten und Kunden über ein Web-Portal. Industrie 4.0 macht nicht an den eigenen Unternehmensgrenzen halt, sondern vernetzt neben den Abläufen in der eigenen Fabrik auch die Partner, Zulieferer und Kunden, so die aktuelle Studie „Digitale Transformation der Fertigungsindustrie“ des Beratungsunternehmens KPMG. Auch hier übernimmt das ERP-System eine Schlüsselrolle. So lassen sich Kunden, Lieferanten, Vertreter und eigene Mitarbeiter einfach über einen Web-Browser anbinden. Mit Web-Portalen, die vollständig ins ERP-System integriert sind, geht dies unabhängig von Endgerät, Plattform und Standort. Jeder berechtigte Nutzer kann darüber in Echtzeit online auf für ihn bestimmte Daten aus der ERP-Komplettlösung zugreifen und erhält dabei nur die Informationen, die er für seine Arbeit benötigt.

Quelle: proALPHA

Kündigungen: Outplacement-Statistik zeigt erstaunliche Resultate

Die Zahlen der jährlichen von Rundstedt Outplacement-Statistik zeigen für 2016 einige erstaunliche Resultate und Überraschungen zum Kündigungsverhalten von Unternehmen. Sowohl die relative Betroffenheit einzelner Gruppierungen als auch die aktuelle Funktionsweise des Arbeitsmarktes lassen aufhorchen.

Kündigungen: Bei über 50-Jährigen entspannt sich die Situation, hingegen sind immer mehr Frauen betroffen. (Bild: Pauline – Pixelio.de)

Der  von Rundstedt Arbeitsmarkt-Barometer betrifft die gesamte Schweiz und basiert auf den Informationen von 746 durch Kündigungen betroffene Mitarbeiter und von 142 Unternehmen, welche 2016 in der Schweiz Kündigungen aussprechen mussten. Er ergibt somit ein interessantes Stimmungsbild des gesamtschweizerischen Arbeitsmarktes 2016. Im Folgenden die wichtigsten Erkenntnisse auf einen Blick:

1. Erste Entspannung bei den über 50-Jährigen (Ü50)

Nachdem die Polemik und öffentliche Diskussion rund um die Diskriminierung älterer Mitarbeiter auf dem Arbeitsmarkt stark zugenommen hat, scheint sich auf dem Arbeitsmarkt eine Entspannung abzuzeichnen. Der Anteil der Ü50 unter den Gekündigten ist 2016 signifikant gesunken, und zwar von 38% auf nur noch 27%. Dieser Wert liegt zum ersten Mal seit einigen Jahren unter der Referenzgrösse des Ü50-Anteils an der Erwerbsbevölkerung von 30.5%. Dies lässt den Schluss zu, dass 2016 relativ weniger Ü50 von Kündigungen betroffen sind als andere Altersgruppen. Dieses Zeichen der Entspannung ist ermunternd und wahrscheinlich damit zu erklären, dass die zum Teil heftige und emotional geführte öffentliche Diskussion in der Presse, Politik und auf Social Media erste Wirkung zeigt. Zahlreiche praktische Beispiele belegen, dass Arbeitgeber für ältere Mitarbeiter vermehrt nach schonenden Alternativen suchen.

2. Immer mehr Frauen von Kündigungen betroffen

Dem Ruf nach mehr Frauen im Erwerbsleben zum Trotz: 2016 waren verhältnismässig mehr Frauen als Männer von einer Kündigung betroffen als im Vorjahr. Der Frauenanteil unter den Gekündigten ist 2016 signifikant gestiegen, und zwar von 38% im Vorjahr auf 46%. Dieser Wert liegt genau auf der Referenzgrösse des Frauenanteils an der Erwerbsbevölkerung von ca. 46%. Der rasante Anstieg ist trotzdem erstaunlich, da immer noch ein grosser Teil der weiblichen Erwerbstätigen Teilzeit arbeitet und deshalb nicht primär Zielgruppe von Outplacement-Dienstleistungen ist.

3. Zunehmende Polarisierung zwischen Gewinnern und Verlierern auf dem Arbeitsmarkt

Die Suchdauer nach einer neuen Stelle ist sich nicht für alle Erwerbsgruppen gleich. Sie hängt neu nicht mehr primär von der Altersgruppe ab, sondern vielmehr vom persönlichen Profil einer Arbeitskraft. Während die Suchdauer 2016 für gute und gefragte Profile von 5.2 Mte (2015) auf 4.3 Mte signifikant gesunken ist, so ist sie für schwierigere Profile von 9.8 Mte (2015) auf 11.2 Mte gestiegen. Das bedeutet, dass neu nicht mehr primär die Altersgruppe, sondern vielmehr die Beschäftigungsfähigkeit sog. Employability) darüber entscheidet, ob jemand zum Gewinner oder Verlierer des Arbeitsmarktes gehört. Das liegt vor allem an der «Zero Gap» Politik von Arbeitgebern, nur noch genau passende Arbeitnehmerprofile zu berücksichtigen. Wenn ein Profil im Trend und im Markt liegt, dann geht die Arbeitssuche sehr schnell. Im gegenteiligen Fall erweist sich die Arbeitssuche als sehr schwierig und langwierig.

4. Arbeitgeber lassen kaum Mobilität zwischen Branchen und Funktionen zu

Die gleiche Ursache des «Zero Gap» führt zu einem weiteren Phänomen auf dem Arbeitsmarkt. Obwohl Experten zur Überwindung des digitalisierungsbedingten Strukturwandels an die Veränderungsbereitschaft und Agilität der Arbeitskräfte appellieren, ist es für veränderungswillige Arbeitskräfte kaum möglich, die Branche oder ihren angestammten Funktionsbereich zu wechseln. Die Branchenmobilität hat 2016 markant abgenommen und liegt nach 32% (2015) neu noch bei 16%. Dies liegt nicht an der Veränderungsbereitschaft der Arbeitnehmer, sondern vielmehr am «Zero Gap» Verhalten der Arbeitgeber. Ähnlich verhält es sich bei der funktionalen Mobilität, wonach 2016 nur noch einen erfolgreichen Funktionswechsel vollziehen konnten, nach 24% im Vorjahr. Diese Entwicklung wird im Hinblick auf das Digitalisierungszeitalter zu grösseren volkswirtschaftlichen Herausforderungen führen.

5. Kein Lohndruck im Hochlohnland Schweiz erkennbar

Obwohl von Seiten der Arbeitgeber und Wirtschaftsverbände häufig beklagt wird, dass die hohen Lohnkosten des Standorts Schweiz zu einem zunehmenden Wettbewerbsnachteil werden, scheint sich dies nicht wirklich auf die Lohnentwicklung in der Schweiz auszuwirken. Es zeigt sich, dass die Löhne in der Schweiz trotz Druck mehr oder weniger stabil bleiben. Auch in Branchen, die unter besonders grossem Druck stehen (Bankenbranche, Industrie), bleiben die Gehälter in etwa gleich hoch. Es kann beobachtet werden, dass 2016 der Wiedereinstiegslohn eines Stellenlosen nach einer erfolgten Kündigung im Durchschnitt 8% tiefer ausfällt als der vorherige Lohn. Gleichzeitig erzielen Neueingestellte, welche direkt von einem anderen Arbeitgeber abgeworben werden, im Durchschnitt einen um 10% höheren Startlohn als beim vorherigen Arbeitgeber. In der Summe gleichen sich diese beiden Entwicklungen aus und behalten somit das Lohnniveau insgesamt stabil.

6. Social Media – ein Hype ohne Erfolgsnachweis

Alle reden von der aufkommenden Wichtigkeit der Social Media. Es ist zwar offensichtlich, dass Social Media (z.B. LinkedIn, Xing) auf dem Arbeitsmarkt stark an Bedeutung gewinnen. So werden Social Media zunehmend zur Informationsbeschaffung und als Distributionskanal für ausgeschriebene Stellen und Lebensläufe genutzt. Social Media sind jedoch für den Sucherfolg von Stellensuchenden weiterhin quasi unbedeutend. So haben 2016 nur gerade 4% der Bewerber über Social Media effektiv eine neue Stelle gefunden. Der wichtigste und erfolgreichste Suchkanal für Stellensuchende ist weiterhin das persönliche Netzwerk, dessen Bedeutung 2016 sogar noch signifikant zugenommen hat, und zwar von 42% im Vorjahr auf 51%. Auch erwähnenswert ist, dass Headhunter und Personalvermittler als Suchkanal laufend an Bedeutung verlieren. Sie machen 2016 nur noch 9% aus. Die Personalvermittlungsbranche wird immer mehr zu einem Commodity-Geschäft mit immer weniger Exklusiv- und immer mehr Erfolgsmandaten, wobei die Preise und Margen immer mehr fallen.

Quelle: von Rundstedt & Partner Schweiz AG

 

Prof. Dr. Peter Petrin ist neuer Rektor der HWZ

Prof. Dr. Peter Petrin hat am 3. Januar an der HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich als neuer Rektor das Zepter von Prof. Dr. Jacques F. Bischoff übernommen.

Prof. Dr. Peter Petrin: Seit 3. Januar 2017 Rektor der HWZ.

Der vor Jahresfrist in die Wege geleitete Wechsel an der Spitze der HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich hat nun stattgefunden. Prof. Dr. Peter Petrin hat die Funktion des Rektors als Nachfolger von Prof. Dr. Jacques F. Bischoff angetreten.

Jacques F. Bischoff führte die HWZ seit 2005. In dieser Zeit wuchs die Schule von rund 1000 Studierenden auf über 2200. Massgeblich trug dazu der markante Ausbau des Weiterbildungsangebots bei. «Nach 12 Jahren als Rektor freue ich mich, etwas kürzer zu treten», sagt Bischoff, der seine Nachfolge in besten Händen weiss: «Mit Prof. Dr. Peter Petrin haben wir eine erfahrene und ausgewiesene Persönlichkeit als Nachfolger gefunden.»

Peter Petrin (50) hat in den letzten zehn Jahren das SIB Schweizerisches Institut für Betriebsökonomie erfolgreich geführt und weiterentwickelt. Er verfügt über ein Doktorat in Betriebswirtschaft, ein Lizenziat in Betriebswirtschaft der Universität St. Gallen (HSG) sowie über mehrjährige Erfahrung in verschiedenen Leitungsfunktionen in der AKAD-Gruppe (heute Kalaidos). «Es ist mein Ziel, die ausgezeichnete Arbeit von Jacques Bischoff erfolgreich weiterzuführen. Als Hochschule mit privater Trägerschaft darf ich mit der HWZ eine ganz spezielle Institution übernehmen, die sich seit 30 Jahren erfolgreich am Markt behauptet», freut sich Petrin.

Quelle und weitere Informationen: www.fh-hwz.ch

Sechs grosse IT- und Technologie-Trends für 2017

Augmented Reality, Blockchain, Drohnen für Unternehmen, Autonome Fahrzeuge und neue Materialien wie Graphen oder Silicen eröffnen spannende, neue Horizonte für das Jahr 2020 und darüber hinaus.

Sechs grosse IT- und Technologie-Trends prognostiziert das IT-Unternehmen Cisco für 2017 und die weitere Zukunft. Diese sollten Unternehmen denn auch kurzfristig im Auge behalten.

Die Welt der Digitalisierung dreht sich munter weiter: Cisco identifiziert sechs grosse IT- und Technologie-Trends. (Bild: Fotolia.com)
  1. Wachstum des Internet-Datenverkehrs erfordert noch mehr Breitband: Im Jahr 2020 wird der weltweite Datenverkehr über das Internet etwa 95-mal so gross sein wie im Jahr 2005, prognostiziert der Cisco Visual Networking Index 2015-2020. Dieses Wachstum wird zu mehr Internetnutzer (4,1 Milliarden im Jahr 2020), mehr mit dem Internet vernetzten Geräten, höheren Breitbandgeschwindigkeiten und einer stärkeren Videonutzung führen. 2020 werden 71 Prozent des gesamten IP-Traffics von Nicht-PC-Geräten wie Smartphones, Tablets oder Smart-TVs erzeugt. Digitalisierung und das Internet der Dinge (IoT) sorgen ebenfalls für stärkeren IP-Verkehr. Anwendungen wie Video-Überwachung, intelligente Stromzähler, digitale Gesundheitskontrolle und M2M-Dienste erzeugen immer mehr Traffic und neue Anforderungen für Breitbandnetze. Die Infrastrukturen müssen also mit den Technologie-Trends mithalten.
  2. Digitalisierung benötigt Digital-ready Networks: Bereits heute beschäftigt sich jeder mit Digitalisierung. Ob Hersteller, Technologiefirma, Beratungsunternehmen, Politiker oder Marktexperte: Alle springen auf die neuen Technologie-Trends auf. Auf dem World Economic Forum 2016 in Davos war Industrie 4.0 das zentrale Thema. Da die Welt immer digitaler und vernetzter wird, entwickeln sich Daten zum wichtigsten strategischen Wert für jedes Unternehmen und Land. Die Fähigkeit, Daten zu sichern, zu analysieren und darauf basierende Services bereitzustellen, bestimmt den Erfolg jeder Organisation. Doch dafür gibt es eine wichtige Voraussetzung: Digital-ready Networks.
    In Zukunft werden Netzwerk-Verbindungen einfach zu erstellen sein. So wie das World Wide Web die Komplexität des Internets verbarg und dessen Nutzung durch jeden Anwender ermöglichte, entwickelt sich das Unternehmens-Netzwerk zu einem offenen Modell. Ein Digital-ready Network bietet Controller-basierte Automatisierung, Echtzeit- und kontextbasierte Analysen, Netzwerkfunktions-Virtualisierung (NFV) und die unbegrenzte Skalierbarkeit der Cloud. Wie unterstützt ein offenes, Software-basiertes Netzwerk die digitale Transformation? Es bietet Netzwerk-basierte Einblicke, automatisiert Prozesse und schützt vor Gefahren. Zum Beispiel können Netzwerk-Geräte im digitalen Zeitalter ein Leitungsleck automatisch erkennen und schliessen oder vorausschauende Wartung in Produktionsfabriken ermöglichen.
  3. Künstliche Intelligenz und Deep Learning verbessern Cybersecurity: Technologie-Trends haben auch Schattenseiten. Eingefrorene Daten, Erpressung durch Ransomware, gestohlene Identitäten –  das Bewusstsein für die Bedrohungen durch Cyber-Attacken ist inzwischen bei vielen Unternehmen in der Schweiz angekommen. So schätzen, gemäss einer neuen Studie von IDG Research Services, 74 Prozent der in der DACH-Region befragten strategische Entscheider in Zukunft die Gefahr durch Cyber-Angriffe für ihr Unternehmen als «sehr hoch» oder «hoch» ein. Die Entdeckung und Abwehr von Gefahren muss heute automatisiert werden. Künstliche Intelligenz hilft bei der Analyse und automatischen Untersuchung von verdächtigem Web-Traffic. Damit lassen sich Angriffe erkennen, bevor diese zum Diebstahl sensibler Daten führen können.
    Systeme mit Künstlicher Intelligenz lernen kontinuierlich von den riesigen Datenmengen, die sie auswerten. Sie erkennen selbstständig, wie normales und verdächtiges Verhalten aussieht. Anschliessend können sie auf neue und effektivere Weise auf schädliches Verhalten reagieren. Diese Art von Deep Learning ermöglicht die Automatisierung der Abwehr neuer und unbekannter Gefahren. Die Automatisierung ist auch wichtig, zusätzliche Bedrohungen zu bewältigen, die durch das Internet der Dinge entstehen. Cisco nutzt Künstliche Intelligenz, um ein Self-Defending Network zu erzeugen, das automatisch mögliche Risiken erkennt und eine gesteuerte Reaktion aktiviert.
  4. Die Art des Arbeitens verändert sich: Gemäss einer Studie von Harvard Business Review im Jahr 2016 sagen 72 Prozent der Führungskräfte, dass in den vergangenen zwei Jahren effektive Team-Kommunikation immer wichtiger geworden ist. 68 Prozent der Befragten meinen, dass die Zusammenarbeit mit externen Partnern, Lieferanten, Kunden und Beratern sowie Kollegen an anderen Standorten ebenfalls an Bedeutung gewonnen hat. Die häufigsten Beschwerden über die eingesetzten Collaboration Tools lauten: Sie sind nicht in andere Geschäftsprozesse integriert (laut 38% der Befragten), sie sind nicht auf die Arbeitsstile der Anwender ausgerichtet (35%) und werden daher von den Mitarbeitenden zu wenig genutzt (44%). Zu den als am effektivsten bewerteten Collaboration Tools gehören Cloud und File-Sharing, Videokonferenzen und Unternehmensportale für Content Management. Die nächste Generation der Collaboration Tools ist Cloud-basiert, Mobile-first und offen für die Integration verschiedener Workflows.
  5. Fog Computing erweitert die Cloud zum Rand des Netzwerks: 2017 wird Fog Computing die Vorteile der Cloud weiter zum Rand des Netzwerks bringen sowie zunehmend in Lösungen wie Smart Cities integriert. Dort ermöglicht die Technologie die Nutzung von Server-, Storage- und Netzwerk-Funktionen in Geräten, die sich selbst an den abgelegensten Orten befinden. Dies verbessert städtische Dienste wir Verkehrsmanagement, intelligente Beleuchtung, Sicherheit und Parkleitsysteme. Zum Beispiel erkennt eine Videokamera das Blaulicht eines Rettungswagens, wodurch sich die Ampeln automatisch auf Grün schalten, damit er schneller durch den Verkehr kommt. Mit Hilfe von Fog Computing können auch Sensoren in Zügen Komponenten überwachen. Falls sie Probleme entdecken, senden sie eine automatische Warnung an den Zugbetreiber, damit er am nächsten Halt diese beheben kann. Fog Computing ermöglicht auch eine intelligente Energieversorgung. So können auf Geräten am Netzwerkrand Anwendungen für den Lastausgleich laufen, die je nach Bedarf, Verfügbarkeit und Preis automatisch auf alternative Energien wie Sonnen- oder Windkraft umschalten.
  6. Alternative Realitäten halten Einzug: Die Vermischung der Dimensionen wird 2017 weiter voranschreiten. So eröffnen bisherige reine Online-Händler wie Amazon reale Niederlassungen, gleichzeitig richtete Pokémon Go die Aufmerksamkeit der Massen auf Augmented Reality. Technologien für virtuelle Realitäten sind inzwischen für jeden Kunden verfügbar. Denn Geräte wie Smartphones oder Tablets ermöglichen neue, offene, Software-basierte Plattformen, über die Unternehmen neuartige Anwendungen bereitstellen können – ob online, real oder in virtuellen Räumen. IT- und Technologie-Trends werden sich also weiter fortsetzen.

Quelle und weitere Informationen: www.cisco.ch

Generationenwechsel bei Solis of Switzerland AG

Willy A. Nauer (75), Inhaber und Präsident des Verwaltungsrats der Solis Gruppe seit 1983, überträgt die Aktien der Solis of Switzerland AG sowie deren ausländischer Tochtergesellschaften auf seinen Sohn Thomas Nauer (38). Thomas Nauer ist CEO der Solis Gruppe. Die Übergabe fand im Rahmen der Weihnachtsfeier von Solis in Glattbrugg (ZH) statt.

Thomas Nauer, neuer Inhaber der Solis-Gruppe. (Bild: zVg)

1983 kaufte Willy A. Nauer (75) das 1908 gegründete Schweizer Traditionsunternehmen Solis mit Hauptsitz in Glattbrugg (ZH) und Produktion in Mendrisio (TI). Ursprünglich bildeten die Produktion und der Vertrieb eines Heizkissens das Kerngeschäft. 1933 folgte die Entwicklung des ersten Haartrockners.  Willy A. Nauer baute Solis nach seiner Übernahme zu einer internationalen Gruppe aus. 1985 war ein Meilenstein: Das Unternehmen lancierte den weltweit ersten Espresso-Vollautomaten für den privaten Haushalt. Gleichzeitig und systematisch wurden die Bereiche Beauty und Wellness sowie Küche und Klima im In- und Ausland ausgebaut. Heute zählt Solis zu den führenden Experten für hochwertige Haushaltskleingeräte. Die Werte der Firma sind nach Darstellung des Unternehmens solide Geschäftsbeziehungen, High-End-Produkte, Qualität, Innovationsfreude, Umsetzungskraft und visionäre Unternehmensentwicklung. Diese Werte sollen in der zweiten Unternehmergeneration Nauer vertieft und erweitert werden, wie es in einer Mitteilung des Unternehmens heisst.

CEO Thomas Nauer wird neuer Eigentümer von Solis

Nun wird CEO Thomas Nauer (38), Sohn von Willy A. Nauer, neuer Inhaber der Solis Gruppe. Er hält einen B. Sc. in Business Studies (City University of London) sowie einen M. Sc. in International Management (King’s College London). Nach dem Studium arbeitete er drei Jahre in verschiedenen Funktionen in den Bereichen Sales und Marketing für Nestlé in Peking und Schanghai. Gut gerüstet trat Thomas Nauer 2008 zunächst als Director Sales & Marketing ins Familienunternehmen ein, um dann dank ausgezeichneter Ergebnisse 2013 die operative Führung zu übernehmen. Gleichzeitig zog sich Willy A. Nauer aus der operativen Leitung zurück. Dasselbe gilt für Hildegard Nauer, 25 Jahre lang Leiterin Kommunikation/PR des Unternehmens. Thomas Nauer investierte seither noch vermehrt in Forschung und Entwicklung und baute die Produktionsstätte Mendrisio (TI) aus. Zur Firmen-Gruppe mit ihren rund 100 Mitarbeitenden gehören eigene Niederlassungen in Deutschland, in den Beneluxstaaten, in China, in Singapur und in Japan.

Quelle und weitere Informationen

Die Top-B2B-Suchbegriffe 2016: So werden Sie gefunden!

Welche Suchbegriffe waren im B2B-Bereich 2016 am wichtigsten? Nach welchen Lieferanten, Rohstoffen und Produkten suchten Schweizer Unternehmen im Internet, um den Bedarf für ihre Produktion zu decken?

Peter F. Schmid, CEO der B2B-Plattform „Wer liefert was“: „Die Top-Suchbegriffe bestätigen die starke Ausprägung der Schweizer Wirtschaft im Sektor der Metall- und Maschinenindustrie, aber auch allgemein den hohen Bedarf an Kunstoffen in der verarbeitenden Industrie“.

Der Online-B2B-Marktplatz „Wer liefert was“ hat die Top-Suchbegriffe 2016 zusammengetragen. Der auf http://www.wlw.ch/ mit Abstand am meisten gesuchte Begriff war dieses Jahr wieder „Maschinenbau“. Auf dem 2. Platz landete das Suchwort „Kunststoff“. Der Begriff „CNC“, die Abkürzung für das heutige Verfahren zur Steuerung von Werkzeug-Maschinen, wurde damit auf den 3. Platz verdrängt. In den Top 10 der Suchbegriffe deutlich zugelegt hat zudem das Suchwort „Maschinen“. Es ist von Platz 7 auf Platz 4 aufgestiegen und hat den Begriff „Metallbau“ auf Rang 6 zurückgeworfen. Auf Position 5 haben es dafür die „Lebensmittel“ geschafft. Sie haben um eine Position zugelegt. „Aluminium“ ist von Rang 10 auf 7 aufgestiegen. Neu in die Top 10 geschafft haben es mit den Rängen 8 bis 10 die Begriffe Kosmetik, Blech und Elektronik. „Stahl“ und „Laser“ (2015 auf Platz 8 und 9) sind auf die Ränge 20 und 16 abgefallen.

Detailinformationen gefragt

Im Unterschied zur Produktsuche auf Internet-Marktplätzen, die auf den Endkonsumenten ausgerichtet sind, besteht im B2B-Segment ein höherer Bedarf an Detailinformationen. „B2B-Produkte sind deutlich komplexer“, sagt Peter F. Schmid, CEO von „Wer liefert was“. „Viele Produkte besitzen einen hohen Individualisierungsgrad. Diese sind nicht einfach per Klick zu kaufen.“ Im täglichen Austausch mit den Anbietern und Nutzern von „Wer liefert was“ war es für den Marktführer die logische Konsequenz, die Darstellung von Produkten auf der Plattform voranzutreiben. Heute kann jeder Suchende auf www.wlw.ch für bestimmte Suchbegriffe nicht nur die Kontaktdaten eines passenden Anbieters, sondern auch über Produktbilder, Produktdetails, Preisangaben sowie Verfügbarkeiten die entsprechenden Firmen finden.

Der Online-B2B-Markt startet jetzt erst richtig durch

Immer mehr Anbieter nutzen die Möglichkeit, ihre Produkte bei „Wer liefert was“ zu präsentieren. „In nur einem Jahr haben wir bei der Anzahl der Produkte auf der Plattform die fünf Millionen-Grenze geknackt“, betont Peter F. Schmid. Das Ergebnis zeigt, wie sehr das Online B2B-Segment auch in Europa weiter an Fahrt aufnimmt. Doch was macht den Online-B2B-Markt so lukrativ? 2020 werden die B2B-E-Commerce-Verkäufe laut einer Studie von Frost & Sullivan Global gesehen voraussichtlich 6,7 Billionen Dollar erreichen – mehr als das Doppelte des gesamten B2C-E-Commerce, der sich auf etwa 3,2 Billionen Dollar belaufen soll. „Das B2B-Kundenverhalten wird sich immer weiter dem des B2C-Konsums anpassen, so erwarten B2B-Nutzer dieselbe Usability und User Experience, die sie aus dem B2C-Bereich bereits kennen“, weiss Peter F. Schmid.

Neu in 2016: Die Facettensuche

Für die optimale Auffindbarkeit der Produkte wurde in 2016 viel getan und die Suche weiter verbessert. So bietet zum Bespiel die „Facettensuche“ dem Nutzer die Möglichkeit, die eigene Suche über verschiedene Filter nach individuellen Bedürfnissen anzupassen und so zielgerichtet zu dem Produkt zu kommen, das er sucht. Die Suche passt sich dabei dynamisch jeder einzelnen Kategorie an – je nachdem wonach gesucht wird, werden unterschiedliche Filtermöglichkeiten angeboten.

Quelle: http://www.wlw.ch

Selbstmanager werden: 10 wichtige Kompetenzen

Es braucht konkrete Kompetenzen, um erfolgreich Selbstmanager zu werden. Leere Phrasen genügen da nicht. Im folgenden Beitrag finden Sie die 10 wichtigsten Kompetenzen, um das Leben besser zu meistern.

Selbstmanagement benötigt konkrete Kompetenz. (Bild: trueffelpix – Fotolia.com)

In vielen Kompetenz-Ratgebern steht: „Wir müssen mehr Verantwortung für unser Leben übernehmen.“ „Wir müssen heute dafür sorgen, dass wir künftig nicht in eine Krise geraten.“ Das klingt zwar gut, aber ist nicht konkret genug. Doch welche Kompetenzen brauchen wir künftig, um unser Leben zu meistern? Ein Antwortversuch.

Kompetenz 1: in Alternativen denken

Unser Lebensumfeld ändert sich immer schneller. Deshalb gilt beispielsweise: Wenn wir heute einen guten Job mit glänzenden Aufstiegschancen haben, garantiert dies nicht, dass wir ihn auch noch in fünf oder gar zehn Jahren haben. Vielleicht fusioniert das Unternehmen, für das wir arbeiten, mit einem anderen und unser Bereich wird dichtgemacht? Mit solchen Unwägbarkeiten müssen wir zu leben lernen; ebenso damit, dass wir nicht wissen, wie unser Lebensumfeld in fünf oder zehn Jahren aussieht. Das darf uns keine Angst bereiten. Sonst gehen wir mit angezogener Handbremse durchs Leben – so, als stünde schon fest, dass wir den Job verlieren. Wir müssen vielmehr heute darauf hinarbeiten, dass wir auch dann noch mehrere Optionen haben, wenn sich die Zukunft anders gestaltet, als wir vermuten.

Kompetenz 2: für schwache Signale sensibel sein

Realistische Optionen können wir uns nur erarbeiten, wenn wir sensibel für schwache Signale in unserer Umwelt sind. Welche Gefahren könnten uns künftig drohen? Welche Chancen könnten sich uns eröffnen? Weil die Zukunft nie Gegenwart ist, können wir unsere (Zukunfts-)Entscheidungen selten auf Tatsachen stützen. Wir müssen uns auf Vermutungen verlassen. Also müssen wir lernen, Signale für anstehende Veränderungen in unserer Umwelt wahrzunehmen und daraus abzuleiten, welche Konsequenzen sich hieraus für uns ergeben könnten.

Kompetenz 3: auf unsere Intuition vertrauen

Künftig müssen wir uns häufiger entscheiden, obwohl uns wichtige Informationen fehlen. Wir müssen zudem Entscheidungen treffen, deren Konsequenzen wir noch nicht voll überblicken, weshalb wir auch nicht wissen, ob sie zum Erfolg führen.

Vor dieser Herausforderung stehen heute schon Eltern beim Erziehen ihrer Kinder. Ihnen kann niemand sagen, wie viel Härte, Nachsicht oder Geduld nötig sind, damit ihre Zöglinge künftig ihr Leben meistern. Nur weil unklar ist, ob ihr Handeln zum (gewünschten) Ziel führt, können Eltern aber nicht auf ein Erziehen ihrer Kinder verzichten. Ähnliches gilt künftig für andere Lebensbereiche. Auch hier müssen wir verstärkt auf unsere Intuition vertrauen.

Kompetenz 4: das große Ganze sehen

Um die richtigen Entscheidungen zu treffen, müssen wir unser Leben als Ganzes im Blick haben. Nur wenn wir abschätzen können, welche Auswirkungen zum Beispiel unsere beruflichen Entscheidungen auch auf unser Privatleben und unser persönliches Wohlbefinden haben, können wir auf Dauer ein zufriedenes und erfülltes Leben führen. Fehlt uns diese Gesamtsicht, scheitert unser Versuch, die rechte Balance im Leben zu finden und zu bewahren.

Ein Beispiel: Manch junger Erwachsener unterschätzt, wenn er den Schritt in die Selbstständigkeit wagt, die Auswirkungen dieser Entscheidung auf seine anderen Lebensbereiche. Er übersieht zum Beispiel, dass er dann aufgrund der hohen Arbeitsbelastung nur noch wenig Freizeit hat. Und nach zwei, drei Jahren stellt er erschreckt fest: Nun floriert zwar mein Geschäft, doch in der Zwischenzeit habe ich meine Freunde verloren.

Kompetenz 5: Rat suchen und annehmen

In unserem Privatleben ist unser Blick für unser Gegenüber oft umso „getrübter“, je näher uns die Person steht. Wir betrachten unser Kind als „Goldschatz“, obwohl andere in ihm einen verwöhnten Fratz sehen. Wir empfinden unsere Liebesbeziehung als geglückt, obwohl wir uns darin aufgeben. Ähnlich ist es bei unserer Arbeit. Deshalb sollten wir lernen, ab und zu neutrale Beobachter oder Berater zu Rate ziehen, die uns helfen, unsere blinden Flecken zu entdecken. Oft ziehen Menschen Experten zu spät zu Rate. Arbeitnehmer etwa kontaktieren erst einen Coach oder Berater, wenn die Kündigung bereits auf ihrem Schreibtisch liegt. Sinnvoller wäre es, wenn sie noch in Lohn und Brot stehen, ab und zu checken, ob ihre Qualifikation künftig noch gefragt ist. Dann könnten sie proaktiv aktiv werden – zum Beispiel, indem sie sich weiterbilden.

Kompetenz 6: lernen können und wollen

Eine hohe Sensibilität für schwache Signale und alle guten Ratschläge sind jedoch vergebens, wenn wir nicht bereit sind, zu lernen, und aus unseren Erkenntnissen die nötigen Schlüsse zu ziehen. Viele Menschen können ihr Leben hervorragend analysieren und sagen, was nötig wäre – doch auf ihre Analyse folgt kein Tun. Das heißt: Wir müssen auch eine gewisse Härte gegen uns entwickeln und aktiv werden – auch wenn es uns schwer fällt.

Kompetenz 7: für neue Lösungen offen sein

Künftig müssen wir für viele Herausforderungen neue Lösungen entwerfen, weil sich die alten für das Bewältigen der Zukunft nicht mehr eignen. Teilweise müssen wir sogar das Gegenteil dessen tun, womit wir in der Vergangenheit erfolgreich waren.

Dies fällt fast allen Menschen schwer, denn unsere aktuellen Denk- und Verhaltensmuster haben wir uns über Jahrzehnte antrainiert. Sie sind ein Teil von uns; entsprechend schwer können wir sie ablegen. So sind zum Beispiel viele Angestellte überzeugt, eine Festanstellung biete ihnen die meiste Sicherheit. Das kann ein Trugschluss ein. Denn wenn morgen die ferne Konzernzentrale beschließt, den Laden zu verkaufen, können sie morgen arbeitslos sein – selbst wenn sie zuvor jahrelang Top-Mitarbeiter waren. Manchmal ist es deshalb sicherer, sich selbstständig zu machen, sofern man eine gute Geschäftsidee und das erforderliche „Unternehmer-Gen“ hat.

Kompetenz 8: Netzwerke aufbauen und pflegen

Das Springen über den eigenen Schatten erfordert Mut. Alleine bringen wir ihn oft nicht auf. Also sollten wir Allianzen schmieden. Das heißt: Wir müssen lernen, Verbündete zu suchen und zu finden. Das können wir nur, wenn wir bereit und fähig sind, unsere Bedürfnisse anderen Menschen mitzuteilen und mit ihnen bei Bedarf Kompromisse zu schließen.

Hierfür ein Beispiel: Künftig wird es vermutlich noch schwieriger als aktuell sein, dass beide Partner in einer Beziehung eine Top-Karriere machen und zugleich ein erfülltes Familienleben mit Kindern führen. Also müssen sie eine Übereinkunft erzielen, die es beiden Partnern ermöglicht, ihre Lebensvision soweit möglich zu realisieren. Hierfür müssen sie ihre Wünsche zunächst auf den Tisch legen. Außerdem müssen sie bereit sein, auf bestimmte Dinge, zum Beispiel einen möglichen Karriereschritt, zu verzichten, damit sie das für sie wichtigere Gut – zum Beispiel ein erfülltes Familienleben, eine befriedigende Partnerschaft – erlangen.

Kompetenz 9: die eigenen Werte kennen

Zum Entwickeln tragfähiger Kompromisse und Partnerschaften müssen wir wissen, was uns wirklich wichtig ist. Denn nur dann können wir sagen, worauf wir bereit sind zu verzichten und worauf nicht. Wenn wir diesbezüglich keine Klarheit haben, können wir entweder nicht mit anderen kooperieren, oder wir ordnen uns ihren Wünschen unter – beruflich und privat.

Generell gilt: Was uns wichtig ist, zeigt sich auch darin, worauf wir bereit sind, hierfür zu verzichten. Manche Berufstägige wollen zum Beispiel eine Top-Karriere machen und ein weit überdurchschnittliches Einkommen erzielen, zugleich möchten sie aber möglichst viel Freizeit haben – für ihre Familie, ihre Hobbies. Beides zugleich ist jedoch nur in Ausnahmefällen möglich. Also heißt es sich zu entscheiden: Was ist mir wichtiger?

Kompetenz 10: zuversichtlich sein

Eine positive Grundeinstellung zu Veränderungen ist eine der zentralen Eigenschaften, die wir brauchen. Denn wenn wir Angst vor Veränderungen haben, trauen wir uns auch nicht, neue Lebensentwürfe zu entwickeln. Dann bitten wir auch nicht rechtzeitig Experten um Rat, sondern verschließen unsere Augen vor den Herausforderungen, vor denen wir stehen.

Eine positive Einstellung zu Veränderungen zeigt sich auch darin, dass wir das Risiko eines Scheiterns akzeptieren und ein Scheitern nicht als persönliches Versagen interpretieren. Denn unser Scheitern beweist: Wir haben es – anders als viele Mitmenschen – versucht. Warum also nicht einen zweiten Versuch wagen?

Zu den Autoren: Frank Linde und Michael Reichl sind die Geschäftsführer der im-prove coaching und training GmbH, Lingen (Deutschland), die  (Dienstleistungs-)Unternehmen und KMU  sowie ihre Mitarbeiter bei Changeprojekten unterstützt und Change-Berater ausbildet (Tel.: 00 49 591/120 702 43; Email: kontakt_fl@im-prove.de; Internet: www.im-prove.de).

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