KMU - Zuversicht im Wandel: So lautet das Thema des diesjährigen KMU-Tags. Er findet am 27. Oktober 2017 in St.Gallen statt.
thb
-
21. April 2017
Spricht am KMU-Tag 2017: Philipp Riederle. (Foto: thb)
Alles spricht von Wandel – und mittendrin stehen die KMU. Dies inspirierte die Verantwortlichen für den KMU-Tag 2017 zum diesjährigen Motto: Zuversicht im Wandel. Der Titel kann durchaus mehrdeutig verstanden werden: Der laufende Wandel rund um Digitalisierung, Industrie 4.0, Arbeitswelt etc. erfordert von den Unternehmen auch neue Formen von Zuversicht…
Unternehmer und Denker unter den Referenten
Gastgeber Prof. Dr. Urs Füglistaller vom KMU-HSG und seinem Team ist es gelungen, für den KMU-Tag 2017 ein interessantes Referenten-Panel zusammenzustellen:
Ludwig Hasler, Publizist und Philosoph
Prof. Dr. Wolfgang Jenewein, Ordinarius für Betriebswirtschaftslehre an der Universität St. Gallen
Philipp Riederle, Digital Native und Jung-Entrepreneur (Bild)
Wolfgang Frick, Geschäftsführer Marketing von SPAR Schweiz
Gabriela Manser, Chefin der kleinsten Mineralquelle der Schweiz
Martina Gerster, CEO der Härterei Gerster AG
Die Poetry Slammerin und Kolumnistin Hazel Brugger wird für pointierte „Zwischenrufe“ besorgt sein. Die Moderation übernimmt dieses Jahr Patrizia Laeri, Wirtschaftsjournalistin am Schweizer Fernsehen.
Das detaillierte Programm wird demnächst auf www.kmu-tag.ch aufgeschaltet.
Coople: Ein Unternehmen revolutioniert die Arbeitswelt
Der Online-Personalverleiher Staff Finder entwickelt sich strategisch weiter zum Software- und Dienstleistungsunternehmen der modernen Arbeitswelt. Damit einher geht ein Rebranding des Unternehmens. Ab sofort tritt Staff Finder unter dem Namen Coople auf. Gleichzeitig geht eine neue Version der Plattform von Coople mit einer neuen Architektur und zukunftsweisenden Funktionen online.
PD / thb
-
21. April 2017
Das prägnante neue Logo von Coople. (Bild: zVg)
Warum fiel die Namenswahl auf Coople? Der Name ist kurz, einfach und prägnant und verkörpert die einfachste Verbindung zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Nicht zuletzt ist das Rebranding auch eine Folge des globalen Expansionskurses, welchen das Unternehmen letztes Jahr mit einer grösseren Finanzierungsrunde und dem Markteintritt in UK gestartet hat. Dort war der bisherige Name bereits geschützt.
Synonym für die moderne Arbeitswelt
Das Timing für den Namenswechsel sei für das Unternehmen auch deshalb optimal, weil sich Coople seit der Unternehmensgründung vor sechs Jahren stark weiterentwickelt habe, heisst es in einer Medienmitteilung. Cooples Vision ist es, die Digitalisierung und Automatisierung zu nutzen, um Chancen für alle zu schaffen, und nicht nur Vorteile für wenige. Der neue Name steht für einen Arbeitsmarkt, in dem das Verhältnis zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber nicht von Abhängigkeit, sondern von gegenseitigem Nutzen geprägt ist. „Coople verbindet Menschen, die ihre Jobs ihrem Leben anpassen wollen und nicht umgekehrt, mit Unternehmen, die einer Arbeitswelt im Wandel nicht mit starren Konzepten, sondern mit Flexibilität begegnen“, heisst es weiter.
Komplett überarbeitete Plattform
Parallel zum Rebranding geht das Unternehmen mit einer komplett überarbeiteten Version seiner Plattform online, über die sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer auf direktem Weg für Arbeitseinsätze finden. Die auf dem aktuellsten Stand der Technologie gebaute Architektur erlaubt die Abwicklung beliebig grosser Daten-Volumen. Sie zeichnet sich durch eine intuitive und benutzerfreundlichere Navigation aus und unterstützt Arbeitgeber noch besser dabei, ihre eigenen Pools mit favorisierten Arbeitnehmenden anzulegen und zu managen. Die Plattform wird regelmässig entsprechend den neusten Markt- und Kundenbedürfnissen weiterentwickelt.
Vom Personalverleiher zum HR-Dienstleister der modernen Arbeitswelt
Coople stellt sich derzeit strategisch neu auf, um den Weg für die Zukunft der Arbeitswelt zu ebnen. Viktor Calabrò, Gründer, CEO und Chairman, sagt dazu: «Wir haben Grosses vor. Wir wollen mit Coople Geschichte schreiben und die Art und Weise, wie die Welt arbeitet, verändern. Wir haben uns weiterentwickelt vom reinen Online-Personalverleiher für kurzzeitige und kurzfristige Arbeitseinsätze hin zum umfassenden HR-Dienstleister für die flexible Arbeitswelt.» Mit dem neuen strategischen Ansatz baut die Firma seine Geschäftsfelder weiter aus und wird auch zu einem Software- und Dienstleistungs-Unternehmen. Damit will Coople Unternehmen dabei unterstützen, die richtigen Antworten und Lösungen für die zunehmende Arbeitsmarktkomplexität zu finden. Mit der strategischen Anwendung des HR-Konzeptes der «Flexible Workforce» im Zusammenhang mit der Software von Coople kann die Unternehmung direkt Einfluss nehmen auf die Effizienzsteigerung der Wertschöpfungskette und die Optimierung der Resultate. Dazu gehören unter anderem die Arbeitsplanung, das Pooling, die Rekrutierung, die Kompetenz-Evaluation und die Abwicklung von Arbeitseinsätzen. Arbeitnehmende unterstützt Coople mit transparenten Arbeitseinsätzen dabei, das selbstbestimmte Arbeiten zu einem sozial akzeptierten und sicheren Lebenskonzept zu machen.
Disruption: Acht Bereiche, die Ihre Branche auf den Kopf stellen werden
Gerade für Unternehmen und Freelancer dürfte es in der Geschichte wohl kaum eine spannendere und schnelllebige Zeit gegeben haben als aktuell. Zwar steht die Menschheit aktuell auch vor ihren grössten Herausforderungen, jedoch bietet genau dies Unternehmern die Chance, darum herum ein neues Business-Modell aufzubauen.
Terrence Schweizer, CDO, Bison IT Services AG
-
20. April 2017
Disruption: Gestalten Sie Ihren eigenen Technologie-Radar. (Roberto Adrian Photography)
Wenn Sie verstehen wollen, welche Wellen auf Ihr Unternehmen und Ihre Branche zukommen können, ist es zwingend notwendig, dass Sie einen Technologie-Radar betreiben. Sie müssen also genau beobachten und die Lage einschätzen können. Im Silicon Valley gibt es dafür sogar einen geflügelten Spruch. Dieser lautet: „Which Technology or Business Model is going from deceptive to disruptive.“ Dabei gibt es acht Bereiche, die Ihre Branche auf den Kopf stellen, die sich aktuell in einem großen Umbruch befinden und bei denen die Entwicklung sehr stark exponentiell fortschreitet:
Kommunikation und Netzwerke
Energie
Kampf gegen Krankheiten und Krebs
Stammzellen und Langlebigkeit
Transportwesen
Robotics und Workforce
Materialien, Produktion und 3D-Printing
Computation und künstliche Intelligenz
Fragen stellen
Die folgenden Beispiele zeigen auf, wie schwierig es jedoch ist, aus derart exponentiellen Fragen, die sich derzeit stellen, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Eine wichtige Grundvoraussetzung dafür besteht darin, die richtigen Fragen zu stellen. Diese lauten unter anderem: Was bedeutet es für mein Unternehmen, wenn
plötzlich Milliarden zusätzliche Menschen Zugang zum Internet haben?
Jeder Mensch die Möglichkeit hat, sich online weiterzubilden?
Transportkosten durch autonomen Autos und Lastwagen sowie Drohnen enorm gesenkt werden?
Der Energietransport weniger wichtig wird als das Speichern von Energie?
Krankheiten wie Krebs plötzlich erfolgreich bekämpft werden können?
Künstliche Intelligenz bessere Diagnosen erstellen kann als Ärzte?
Menschen 100 oder 150 Jahre alt werden können?
Roboter und 3D-Printing den Herstellungsprozess zur Commodity werden lassen?
Sich organische Zellen mit Technologie kombinieren lassen?
Künstliche Intelligenz im Alltag omnipräsent wird, etwa um lippenzulesen oder zu diagnostizieren?
Wenn im Office die einfachen täglichen Arbeiten von Machine Learning übernommen werden
Zwei Varianten stehen zur Wahl
Wenn Sie Ihr Unternehmen angesichts dieser Herausforderungen unserer Zeit wettbewerbsfähig machen wollen, können Sie grundsätzlich zwischen zwei Varianten auswählen: Erstens, Sie können die Kosten im Vergleich zu Ihren Mitbewerbern senken, dadurch günstiger produzieren und entsprechend günstiger anbieten. Oder zweitens können Sie den Nutzen Ihrer Produkte und Dienstleistungen für die Kunden erhöhen und damit sowohl Ihren Umsatz als auch Ihre Marge steigern.
Doch egal, für welche Variante Sie sich entscheiden, in jedem Fall spielt die IT eine äußerst wichtige Rolle. Firmen, die heute erfolgreich auf ihrem jeweiligen Markt agieren, haben längst erkannt, dass sie die IT nicht nur als reinen Kostenfaktor auffassen dürfen. Die IT ist nämlich vielfach ein Business-Enabler oder sogar ein Business-Katalysator. Allerdings ist die Vorgehensweise meist geradliniger und offensichtlicher, wenn es darum geht, die Kosten zu senken. Wird die IT als Enabler genutzt, lassen sich sowohl im Bereich der Prozessoptimierung als auch der Prozessautomatisierung erhebliche Einsparungen erreichen. In den Bereich der Prozessoptimierung fällt neben der «Elektrifizierung» auch die «Digitalisierung», nämlich die komplette Umstellung der bisherigen analogen Prozessabläufe, sodass diese im Gesamtkontext völlig neu und effizienter gestaltet werden können.
In Sachen Disruption von Start-ups lernen
Geht es hingegen darum, den Nutzen für die Kunden zu erhöhen, ist die optimale Vorgehensweise nicht mehr so offensichtlich. Deshalb gilt gerade dieser Bereich als absolute Königsdisziplin im Umgang mit neuen Geschäftsmodellen und Technologien. Aus diesem Grund wird die Verbesserung des Kundennutzens von großen Konzernen entsprechend gefürchtet. Der Hauptgrund für diese Tatsache liegt darin, dass kleine Start-up-Unternehmen dank der Demokratisierung in IT und Technologie, die sich bereits seit Jahren in einem zunehmenden Ausmaß abzeichnet, sehr viel agiler auf den Märkten agieren können und wesentlich schneller «verbesserten Kundennutzen» auf den Markt bringen können, als es bei großen Konzernen – nicht zuletzt wegen der dort etablierten Strukturen und der Angst vor eigener Kannibalisierung – der Fall ist. Weil es sich hierbei in den meisten Fällen um exponentielle Vorgänge handelt, fällt es Marktteilnehmern, aber auch Analysten, ungleich schwerer, genaue Voraussagen zu treffen.
Ich lade Sie ein etwas tiefer in die Materie einzutauchen! Da meine Recherchen diesen Blog sprengen würden, habe ich für Interessierte ein kleines Whitepaper zusammengestellt mit vielen Beispielen und Quellen aus diesen 8 exponentiellen Gebieten. Lassen Sie sich mit vielen Praxisbeispielen überraschen und erfahren Sie welche Technologien schon sehr weit fortgeschritten sind und wo aktuell Investoren ihren Fokus haben.
Social Collaboration: Wie wir zusammenarbeiten, bestimmt unseren Erfolg
Eine neue Studie zeigt Social Collaboration als Wegbereiter der digitalen Transformation: Unternehmen wollen durch soziale Vernetzung innovativer werden und ihren Cultural Change beschleunigen. Cloud-Nutzung und Tool-Verknüpfung verstärken Effizienzeffekte, doch Effizienz- und Innovationspotenzial werden bei weitem nicht ausgeschöpft.
PD / thb
-
20. April 2017
Unternehmen wollen durch soziale Vernetzung (Social Collaboration) innovativer werden und ihren Cultural Change beschleunigen (Bild: Fotolia.com)
Social Collaboration steigert nachweislich die Arbeitseffizienz und befähigt Mitarbeiter dazu, aktuelle Herausforderungen zielgerichtet zu bewältigen. Darüber hinaus unterstützten moderne Collaboration-Tools neue Formen der Zusammenarbeit und verändern dabei grundlegende Verhaltensweisen und Einstellungen der Mitarbeiter – vor allem, indem sie die Innovationsorientierung und das Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb der Belegschaft stärken. Zu diesem Ergebnis kommt die soeben veröffentlichte Deutsche Social Collaboration Studie 2017. Dabei handelt es sich um die zweite Untersuchungswelle einer gemeinsamen Zeitreihenstudie des Fachgebiets Wirtschaftsinformatik der Technischen Universität Darmstadt und der Unternehmensberatung Campana & Schott.
Social Collaboration zielt auf Digitalisierung und gelebte Firmenkultur
Wie die aktuelle Umfrage zeigt, gewinnt Social Collaboration als strategisches Element der digitalen Transformation zunehmend an Bedeutung. „Die meisten Studienteilnehmer nutzen vernetzte Formen der Zusammenarbeit nicht primär, um Kosten zu sparen, sondern in erster Linie, um ihre Unternehmenskultur weiterzuentwickeln und die Digitalisierung ihrer Geschäftstätigkeit voranzutreiben“, sagt Dr. Eric Schott, Geschäftsführer von Campana & Schott. Konkret benannten 57 Prozent der Befragten den kulturellen Wandel in ihrem Unternehmen als zentrales Motiv für den Einsatz kollaborativer Technologien. Auf dem zweiten Platz der wichtigsten Ziele rangiert mit 53 Prozent das Streben nach höherer Innovativität der Mitarbeiter. Erst an dritter Stelle folgt mit 47 Prozent der Wunsch nach Kostensenkung und höherer Arbeitseffizienz.
Motor für mehr Effizienz und Innovationskraft
Die Effizienzeffekte von Social Collaboration stehen laut Studie in einem vielschichtigen Wechselwirkungsverhältnis zu unternehmenskulturellen Faktoren: So steigert zum Beispiel ein Enterprise Social Network (ESN) die Arbeitseffizienz umso mehr, je intensiver die Belegschaft das Netzwerk im Arbeitsalltag einsetzt. Je nach Einsatzszenario arbeiten ESN-Nutzer um bis zu 42 Prozent effizienter als Nichtnutzer. Außerdem korreliert die Nutzungsintensität statistisch signifikant mit der Innovationsorientierung der Mitarbeiter. „Social Collaboration fördert die netzwerkartige Zusammenarbeit und wirkt positiv auf Innovationskraft, Agilität, Technologieaffinität und Unternehmenskultur – all das belegt auch die zweite Social Collaboration Studie eindrucksvoll“, kommentiert Boris Ovcak, Director Social Collaboration bei Campana & Schott und Initiator der Studie.
Soziale Vernetzung in Unternehmen: Welche Ziele Führungskräfte verfolgen. (Grafik: Campana & Schott)
Umgekehrt beeinflusst aber auch die bestehende Unternehmenskultur den Erfolg von Social-Collaboration-Projekten. Die Vorjahreserhebung zeigte schon deutlich diesen Zusammenhang. Die aktuelle Studie knüpft an die Ergebnisse an und liefert tiefergehende Erkenntnisse. Und noch ein Studienergebnis, aus dem sich direkte Schlüsse für die praktische Umsetzung im Unternehmen ziehen lassen: Überall da, wo Collaboration-Tools aus der Cloud zur Verfügung stehen und intensiv genutzt werden, ist der Effizienzgewinn um bis zu 13 Prozent größer als bei konventioneller Tool-Bereitstellung. Sogar 17 Prozent mehr Effizienz sind erreichbar, wenn verschiedene Social-Collaboration-Lösungen optimal aufeinander abgestimmt werden.
Die meisten Chancen stehen noch offen
Bislang jedoch bleibt ein Großteil des in der Studie nachgewiesenen Potenzials weitgehend ungenutzt: Auf einer Skala zwischen 0 und 3 beläuft sich der durchschnittliche Social-Collaboration-Reifegrad aktuell auf 1,14. Die 0 steht hierbei für ausschließlich konventionelle Technologien beziehungsweise analoge Formen der Kooperation, während die 3 den durchgängigen Einsatz fortgeschrittener Collaboration-Lösungen anzeigt. Aufgrund der stark vergrößerten Teilnehmerzahl lassen sich valide Aussagen zum Adaptionsfortschritt seit 2016 nur aus den Antworten derjenigen Unternehmen ableiten, die schon im Vorjahr an der Erstbefragung teilnahmen: In diesem Segment stieg der Reifegrad um vier Prozentpunkte an.
Kooperationen sind das Mittel der Wahl, um Ressourcen effektiv zu nutzen, standortübergreifend neue Produkte oder Dienstleistungen zu entwickeln oder sich mit externen Akteuren zu vernetzen. Ein Kurzfilm von cinco.systems gibt Inputs dazu.
Thomas Berner
-
12. April 2017
Vernetztes Führen: In funktionierenden Kooperationen bringt jeder Partner seinen passenden Beitrag ein. (Bild: alotofpeople – Fotolia.com)
Mit Insider-Wissen und Best-Practice-Beispielen zeigen Praktiker und Vordenker aus verschiedenen Positionen in der Wirtschaft und anderen Organisationen wie sie mit vernetztem Führen und unterschiedlichen Kooperationsformen zukunftsfähig bleiben können. Der nachfolgende Filmausschnitt aus dem 50-minütigen Film „Vernetztes Führen“ von cinco.systems gibt dazu erste Impulse“.
SAP Schweiz zeichnet KMU für schnelle Implementierung aus
In der Rubrik «Fast Delivery» holte das Schwyzer Unternehmen Pi2 Process AG für die Einführung der SAP Business Suite on HANA innerhalb von nur zehn Wochen den silbernen SAP Quality Award 2017.
PD / thb
-
7. April 2017
Über den Award freuen sich bei der Pi2 Process AG (v.l.n.r.): Pascal Jenni, Leiter Additive Manufacturing, Yvonne Risi, Leiterin Buchhaltung & HR, Pietro Pignatiello, CEO/Inhaber, Martin Stamm, CTO/Business Development, und Remo Züger, Leiter Komponenten & Geräte. (Bild: zVg)
Die Pi2 Process AG ist ein spezialisierter, international tätiger Zulieferbetrieb in Lachen SZ. Die Geschäftsfelder sind mechanische Lösungen und Prozesse respektive die Produktion von präzisen Bauteilen, Montagen von Komponenten und Geräten sowie die Unterstützung von KMU in der Verbesserung von Prozessen. Für die reibungslose Implementierung von SAP und das schnelle Live wurde das Unternehmen kürzlich von SAP Schweiz ausgezeichnet. Entscheidend für das erfolgreiche Projekt waren gemäss Mitteilung primär das eigene, überzeugte Vorgehen sowie die Erfahrung der Berater der Partnerfirma GIA Informatik AG aus Oftringen, die mit einem vorgefertigten ERP-Template aufwarteten. Pietro Pignatiello, CEO und Project Manager der Pi2 Process AG: «Mein Team und ich freuen uns sehr über diesen gewonnenen SAP-Award. Er zeigt auf, dass wir mit der raschen Projektabwicklung einen neuen Standard gesetzt haben, der national Anerkennung findet.» Auch bei der Partnerfirma GIA zeigt man sich glücklich über diese Auszeichnung. Martin Ryser, Mitglied der Geschäftsleitung und Leiter Business Solutions von GIA: «Pi2 Process zeigte von Anfang an viel Leidenschaft und fokussierte sich während des Projektverlaufs auf das Wesentliche. Dies ermöglichte eine schnelle Umsetzung dieses digitalen Cores. Wir werden auch zukünftig mit Freude die Pi2 Process AG auf dem Weg in die Digitalisierung ihres Geschäftes begleiten.»
Durchgängiger Daten- und Wertefluss
Die Pi2 Process AG setzt auf das ERP-System von SAP («SAP Business Suite on HANA») als Basis für das Zusammenführen aller relevanten Daten und aufgrund der gesamtheitlichen Vernetzung und Flexibilität. Pietro Pignatiello: «Unsere Ziele sind ein durchgängiger Daten- und Wertefluss sowie aktuelle und transparente Unternehmenskennzahlen. Je kleiner ein Betrieb ist, desto wichtiger ist es, diese Ströme in einer integrierten Komplettlösung zu vernetzen. Mit SAP verfügt die Pi2 Process AG über die Grundlage, ihre Vision von ‹Pi2-MTO (Verbindung von Mensch, Technik, Organisation)› im Sinne von Industrie 4.0 zu verwirklichen.»
Die Einführung übernahm die GIA Informatik AG aus Oftringen. In einer ersten Projektphase bildete sie die Angebots-, Auftragsabwicklungs-, Beschaffungs- und Rechnungswesen-Prozesse, inklusive einer integrierten Dokumentenverwaltung, im ERP-System ab. Wichtige Elemente waren das aussagefähige Management-Cockpit sowie die SAP-HANA-Plattform und die Nutzung des neuen, zentralen Geschäftspartners, was bereits als Vorbereitung auf den S/4-HANA-Einsatz dient.
Einführung dauerte nur 75 Tage
Das Projekt dauerte von Anfang September bis Mitte November 2016. Bereits 75 Tage nach Projektstart konnte die Pi2 Process AG mit dem Produktivbetrieb beginnen. Investitionen waren keine notwendig; das Finanzierungsmodell geschah auf Subskriptions-Basis. Pietro Pignatiello: «Mit GIA haben wir einen Partner an unserer Seite, der die Anforderungen eines KMU aufgrund seiner Erfahrung gut versteht. Mittels Einsatz des neuen und einfachen Branchentemplates ‹gia//fertigung› realisierte das IT-Unternehmen eine auf unsere Bedürfnisse ausgerichtete ERP-Lösung, die wir nun schrittweise weiter ausbauen. Die Basis für den Projekterfolg war die gemeinsame Sprache und das Verständnis füreinander.»
Wie der «Swiss Tax Report 2017» von KPMG zeigt, waren vergangenes Jahr insgesamt keine nennenswerten Verschiebungen bei den Steuersätzen auszumachen. Auf kleinere Senkungen im letzten Jahr ist für 2017 wieder ein Trend zur Stagnation bei den ordentli-chen Gewinnsteuersätzen für Unternehmen erkennbar.
PD / thb
-
6. April 2017
Die Zentralschweizer Kantone sind bei der Unternehmensbesteuerung am attraktivsten. (Grafik: KPMG)
Der «Swiss Tax Report 2017» von KPMG vergleicht die Gewinn- und Einkommenssteuersätze von 130 Ländern sowie allen 26 Kantonen. Die aktuelle Ausgabe verzeichnet bis auf einzelne Ausnahmen keine nennenswerten Verschiebungen: Auf kleinere Senkungen 2016 sei für das laufende Jahr wieder ein Trend zur Stagnation bei den ordentlichen Gewinnsteuersätzen für Unternehmen erkennbar, heisst es. Über die letzten zehn Jahre betrachtet reduzierte sich der durchschnittliche Steuersatz der Schweizer Kantone um 2.99%, so der Tax Report weiter. Ein ähnliches Bild zeige sich bei der Individualbesteuerung: Nach einem moderaten Abwärtstrend scheinen die durchschnittlichen Spitzensteuersätze in den letzten Jahren zu stagnieren, der Grossteil der Spitzensteuersätze variierte nur marginal. Verschiedene politische Entwicklungen im In- und Ausland könnten mittelfristig für mehr Dynamik im Steuerwettbewerb sorgen.
Zentralschweiz unangefochtener Spitzenreiter bei der Unternehmensbesteuerung
Im nationalen Vergleich wird das Steuer-Ranking weiterhin von den Zentralschweizer Kantonen angeführt. Bei den ordentlichen Gewinnsteuersätzen nahm die Mehrheit der Schweizer Kantone keine Änderung vor. Während Luzern seinen Steuersatz von 12.32% auf 12.43% leicht erhöhte, senkte Schaffhausen den ordentlichen Gewinnsteuersatz von 16.04% auf 15.97% und der Kanton Graubünden von 16.68% auf 16.12%. Eine erneute Steuersatzreduktion von 15.01% auf 14.92% verzeichnete der Kanton Uri. Grösstenteils unverändert blieben die Steuersätze auch in den hinteren Rängen, welche sich die Westschweiz, das Mittelland und die Stadtkantone teilen. Einzig Solothurn hat die Gewinnsteuern von 21.85% auf 21.49% gesenkt. Im Zusammenhang mit der anstehenden Steuervorlage 17 sind jedoch weitere Senkungen insbesondere in den Hochsteuerkantonen zu erwarten.
Schweiz im vorderen Drittel
Im europäischen Vergleich gab es 2016 keine nennenswerten Veränderungen – bis auf diejenigen in Ungarn und Italien: Während Ungarn eine drastische Steuersatzsenkung von 19% auf 9% vorgenommen hat, wurde der Satz in Italien von 31.40% auf 24% gesenkt. Mit Blick auf Europa sind insbesondere die Zentralschweizer Kantone weiterhin gut positioniert, allen voran Luzern (12.43%). Tiefere ordentliche Gewinnsteuersätze werden einzig von den Kanalinseln sowie vereinzelten südosteuropäischen Staaten angewendet. Die grösste Konkurrenz in Europa stellt nach wie vor Irland dar mit einem ordentlichen Gewinnsteuersatz von 12.50%.
Global betrachtet zählen neben den bekannten Offshore-Domizilen insbesondere Hongkong und Singapur zum Kreis der attraktiven Steuerstandorte für Unternehmen. Die Schweiz liegt im weltweiten Vergleich im vorderen Drittel. Über die letzten zehn Jahre gesehen wurden besonders im Nahen Osten teils deutliche Senkungen der Gewinnsteuersätze vorgenommen. Grossbritannien hat angekündigt, bis 2020 seine Gewinnsteuer auf 17% zu senken.
Mehrheit erlebt Veränderungen der Arbeitswelt durch die Digitalisierung positiv
Die Digitalisierung der Arbeitswelt wird eher als positiv empfunden, zeigt eine ZHAW-Studie. Besonders geschätzt wird mobil-flexibles Arbeiten. Als Schattenseiten werden die ständige Erreichbarkeit oder Arbeitsplatzunsicherheit empfunden. Die Studie zeigt auch, dass die meisten davon ausgehen, dass ihr Job künftig nicht von Maschinen ersetzt wird.
PD / thb
-
6. April 2017
Veränderungen der Arbeitswelt durch die Digitalisierung werden mehrheitlich positiv gesehen (Bild: bounlow-pic – Fotolia.com)
Die durch die Digitalisierung verursachten Veränderungen der Arbeitswelt werden von vielen als eher positiv empfunden; die Arbeit wird als vielfältiger und autonomer erlebt. Aber Themen wie Arbeitsplatzunsicherheit oder Veränderungen im Jobprofil werden klar weniger vorteilhaft gesehen. Dies zeigen erste Ergebnisse einer neuen Studie des IAP Institut für Angewandte Psychologie der ZHAW. Die Studie «Der Mensch in der Arbeitswelt 4.0» stellt den Menschen ins Zentrum des digitalen Wandels und fragt, wie Mitarbeitende die digitale Transformation erleben und einschätzen. Dazu befragten ZHAW-Forschende über 600 Personen in der Schweiz. Davon stammen ein Drittel aus KMUs und zwei Drittel aus Grossunternehmen. Zwei Drittel der Befragten haben Führungsaufgaben und 70 Prozent haben mindestens einen Fachhochschulabschluss. 45 Prozent der Befragten sind männlich und 55 Prozent weiblich. Das Durchschnittsalter beträgt 45 Jahre.
Veränderungen des Alltags durch Digitalisierung (Grafik: ZHAW)
Mehrheit sieht Job durch Digitalisierung nicht gefährdet
Die ZHAW-Studie zeigt, dass es kein einheitliches Verständnis von Digitalisierung, digitaler Transformation oder Arbeiten 4.0 gibt. «Einige der Befragten verstehen darunter Automatisierung und Beschleunigung, andere mobil-flexible Arbeitsformen oder Social Media», sagt ZHAW-Forscherin Sarah Genner, welche die Studie zusammen mit einem Team durchgeführt hat. Wieder andere denken an Industrie 4.0, Big Data, Robotik oder Künstliche Intelligenz. «Obwohl gemäss vielen Studien knapp die Hälfte der Arbeitsplätze durch die digitale Transformation wegfallen wird, denken mehr als drei Viertel, dass ihr Job in Zukunft nicht durch Maschinen ersetzt wird». Dies ist womöglich auch auf das überdurchschnittlich hohe Bildungsniveau der Befragten zurückzuführen. Denn der Jobverlust durch Digitalisierung betrifft in der Regel eher weniger gut Ausgebildete.
Mobil-flexibles Arbeiten meist möglich
Die durch Digitalisierung stattfindenden Veränderungen der Arbeitswelt beinhalten auch Entwicklungen, die mehrheitlich positiv wahrgenommen werden, wie die Arbeit in Smart Workplaces oder im Home Office. So geben in der ZHAW-Studie 83 Prozent der Befragten an, dass mobil-flexibles Arbeiten in ihrer Organisation möglich ist. Zeitlich und örtlich flexibles Arbeiten wird von drei Viertel als positive Veränderung wahrgenommen. Knapp die Hälfte können dazu mobile Arbeitsplätze innerhalb der Organisation nutzen. Einen eigenen Arbeitsplatz besitzen noch immer vier Fünftel der Befragten. 57 Prozent glauben aber, dass dies in den nächsten fünf Jahren nicht mehr der Fall sein wird. Die meisten sind bezüglich Arbeitszeitpunkt und Arbeitsaufwand autonom. Nur 38 Prozent der Befragten haben Vorgaben, wann sie arbeiten müssen. 85 Prozent wünschten sich dabei weniger Kontrolle.
Ständige Erreichbarkeit belastet
Berufs- und Privatleben vermischen sich durch ständige digitale Erreichbarkeit immer stärker. Zwei Drittel der Befragten ist die Trennung von Arbeit und Freizeit jedoch wichtig. 80 Prozent gelingt dies auch fast immer oder häufig. 46 Prozent sind jedoch auch ausserhalb der Arbeitszeit digital erreichbar. Ein Viertel wird nervös, wenn sie nicht online sind. Die ständige Erreichbarkeit hat auch Auswirkungen auf die Gesundheit. Bei knapp der Hälfte der befragten Personen verschlechtert sich dadurch die Gesundheit oder sie haben Schlafprobleme. 41 Prozent entspannt es, wenn sie offline sind.
Digitale Kommunikation führt nicht zu besseren Entscheiden
Gemäss knapp der Hälfte der Befragten hat sich die Führung von Mitarbeitenden verändert: «Es wird mehr auf räumliche Distanz und mittels digitaler Kanäle geführt», erklärt Sarah Genner. «Selbstführung wird dabei zunehmend wichtig. Zudem wird noch mehr über Identifikation und Zielvereinbarungen geführt.» Viele Organisationen legen Wert auf ein lernförderliches Klima. 72 Prozent der Befragten sagen, dass ihre Vorgesetzten dafür sorgen, dass sie ihre digitalen Kompetenzen weiterentwickeln können. In Teams wird am häufigsten über E-Mail, in Meetings oder mittels informellen Absprachen kommuniziert. Neuere digitale Kanäle wie Instant-Messaging-Programme, Skype oder Slack, aber auch das Telefon werden vergleichsweise wenig genutzt. Dank digitalen Medien fühlen sich viele Arbeitnehmende zwar besser informiert. Die Entscheide werden dadurch aber weder besser, noch werden sie im Arbeitsalltag effizienter umgesetzt, so das Feedback der Befragten. Auch bei der Weiterbildung hält die Digitalisierung Einzug. 55 Prozent möchten sich künftig in einem Blended-Learning-Format weiterbilden, in dem Präsenz-Kurse und digitale Lernformen gemischt sind. In der Personalrekrutierung haben sich Social-Media-Kanäle bereits durchgesetzt.
Rückblick Schweizer Bildungsforum: „Jeder Mensch bildet sich selbst“
Am 6. Schweizer Bildungsforum der Fachhochschule St.Gallen diskutierten die Expertinnen und Experten über die Weiterbildung und deren Tücken wie Chancen. Einig waren sie sich hierbei: Eine Weiterbildung ist mehr als eine Qualifikation, sie formt die Persönlichkeit.
PD
-
4. April 2017
Unterschiedliche Standpunkte am Schweizer Bildungsforum: HR-Leiter Martin Bircher, Leiter Weiterbildungszentrum WBZ-FHS Reto Eugster, Moderation Sabine Bianchi, erfolgreicher Unternehmer ohne Weiterbildungen Florian Reiser, angehender vierfacher Masterabsolvent Beatus Zumstein. (Bild: PD)
Wer sich weiterbilden möchte, hat die Qual der Wahl. Denn aktuell halten die Schweizer Hochschulen 317 Master-, 128 Diplom- und 543 Zertifikatslehrgänge für die Wissbegierigen bereit. Das wundert kaum, weil die Weiterbildung Thema der meisten Mitarbeitenden-Gespräche ist. Sie gilt als lohnenswerte Investition in die eigene Zukunft, als Mass der Dinge, um in der Arbeitswelt anschlussfähig zu bleiben. Aber ist dem wirklich so? Die Fachhochschule St.Gallen (FHS) setzte sich diese Frage am 6. Schweizer Bildungsforum vom 30. März als Leitplanke und ging sogar noch ein Stück weiter: «Ist die Weiterbildung eine lebenslange Aufgabe oder sind wir möglicherweise nur lebenslänglich Gefangene im stetig wachsenden, unüberschaubaren Angebotsdschungel?»
Eine Weiterbildung erfordert innere Ressourcen
Prof. Dr. José Gomez, Leiter des Zentrums für Hochschulbildung ZHB-FHS, stellte in seinem Referat sogleich klar: «Bildung bedeutet weit mehr als Lernen, auch mehr als eine Qualifikation.» Bildung sei als Selbstbildung zu verstehen, eine Art Persönlichkeitsformung und die Fähigkeit zur Selbstbestimmung. Die Weiterbildung ziele auf Erkenntnisse, stelle den Transfer in die Praxis her, fordere aber auch Zeit und Geld. Daher sollte sie flexibel gestaltbar sein. «Trotz der wertvollen Bausteine, die eine Weiterbildung liefert, ist sie kein Garant für Erfolg», fügt er weiter an. Genauso wichtig seien innere Ressourcen wie Interesse, Motivation, Ausdauer und der Wille, es noch besser können zu wollen. «Der Mensch wird nicht gebildet, er bildet sich selbst.»
«Learning by doing»
Ein anschauliches Beispiel für die Selbstbildung ist Florian Reiser, erfolgreicher Unternehmer und Mitinhaber der Focacceria in St.Gallen. Einst hatte er Psychiatriepfleger gelernt. Doch er reiste in der Welt herum und machte das, wonach ihm gerade der Sinn stand. Zum Beispiel Snowboardlehrer, Erlebnispädagoge oder sonst was Aktives. Dabei stiess er immer wieder auf neue Ideen. Eine Weiterbildung im klassischen Sinne absolvierte er keine. Seine Devise lautet vielmehr: Learning by doing. «Ich habe Abkürzungen schon immer geliebt und so ist es bei mir auch in der Weiterbildung. Ich hole mir das Wissen von überall her.» Dabei nimmt er schon mal eine grössere Reise unter die Füsse, um das beste Ravioli-Rezept zu finden. Anders Beatus Zumstein: Er hat schon drei Masterabschlüsse in der Tasche, beim vierten steht ihm nur noch die Abschlussarbeit bevor. Es sei die stetige Herausforderung, die ihn dabei reize. Dies habe seine Teamarbeit und die Orientierung in der Gesellschaft geprägt. Doch bringe es auch seine Tücken mit sich: «Ich habe es auch erlebt, dass ich als überqualifiziert eingestuft wurde oder man hatte das Gefühl, ich sei ein Theoretiker.»
Weiterbildung als «Anti-Aging-Pille»
Hinzu kommt das Alter: Moderatorin Sabine Bianchi zitierte Zahlen aus der Bundesstatistik, die besagten, dass sich Personen ab 40 weniger weiterbilden. Prof. Dr. Reto Eugster, Leiter des Weiterbildungszentrums WBZ-FHS, bestätigt diese Zahlen. Auch in der FHS St.Gallen sei der Anteil älterer Personen eher gering, einzig im Fachbereich Gesundheit liege er etwas höher. Martin Bircher, Geschäftsführer und HR-Verantwortlicher der Movis AG, erklärt es sich mit der Lebenssituation: Man sei um die 40 bis 50 voll engagiert im Beruf, kümmere sich um die Familie, da bleibe kaum Zeit für ein Studium. «Bei uns wird die Weiterbildung auf jeden Fall sehr geschätzt. Sie ist ein guter Leitfaden, um zu erkennen, was man gut und was falsch macht. Sie ist der ideale Wissenstransfer in die Praxis», sagt Bircher. Unternehmer Reiser sieht es pragmatisch: «Egal welchen Alters, man muss einfach dran bleiben.» Die Hochschulen sind allerdings gefordert. Laut Eugster gehe der Trend mehr in Richtung betriebsinterner Ausbildungen, um Abwesenheiten zu verringern. Auch die individuellen Ansprüche der Studierenden seien heute höher, verbunden mit der Frage, wie viel Zeit man investieren könne oder wolle. Doch letztlich gelte es, das Feuer zu entfachen und die Neugier zu wecken.
Das Schweizer Bildungsforum der FHS St.Gallen hat gezeigt: Weiterbildung ist mehr als blanke Theorie oder ein Abschlussdiplom, das man dem Arbeitgeber vor die Nase hält. Man erwerbe sich obendrein Sozialkompetenz, Konfliktfähigkeit und Teamgeist. «Wir haben jeden Tag die Chance, etwas zu lernen. Auf unzähligen Wegen. Ob lebenslang oder lebenslänglich bleibt jedem selbst überlassen», sagt Sebastian Wörwag, Rektor der FHS St.Gallen.
Weitere Informationen zum Schweizer Bildungsforum (Referat Prof. Dr. Gomez): www.fhsg.ch/bildungsforum
KMU Swiss Forum fordert Mut zu Veränderungen
Der 15-Jahr-Jubiläumsanlass startete mit der Eröffnungsrede der Bundespräsidentin und endete mit einem Überraschungsgast. Über 500 Gäste aus der ganzen Schweiz tauschten sich zum Thema «Veränderung – die stetige Konstante» am 23. März im Kongresszentrum Trafo in Baden aus. Welche Veränderungen kommen auf Unternehmer zu und wie gehen sie damit um?
PD / thb. Bilder: zVg / KMU Swiss Forum
-
28. März 2017
Gut gelaunte Gäste des 15. KMU Swiss Forum: Bundespräsidentin Doris Leuthard und Gastgeber Armin Baumann (rechts) sowie Moderator Hugo Bigi (ganz rechts aussen).
Das KMU Swiss Forum gehört zu den bedeutendsten Wirtschaftsanlässen der Deutschschweiz. Das Programm des diesjährigen Jubiläumsanlasses stiess auf grosses Interesse – über 500 Gäste aus Politik und Wirtschaft nahmen teil. Das Tagesprogramm war gespickt mit hochkarätigen Referentinnen und Referenten. Sie diskutierten und beleuchteten das Thema «Veränderung – die stetige Konstante» aus verschiedenen Perspektiven. Durch den Anlass führte Hugo Bigi. Er sei derselbe wie vor 15 Jahren, aber nicht mehr der gleiche, betonte der Moderator gutgelaunt zu Beginn des Programms.
Armin Baumann, Initiant des KMU Swiss Forum und CEO von KMU Swiss AG betonte in seiner Begrüssungsrede, dass die Stimmung bei den Schweizer KMUs erfreulich sei. «Schweizer KMUs schaffen vermehrt Arbeitsplätze und bilden auf diese Weise das Rückgrat der Wirtschaft», so Armin Baumann. «Die Veränderung ist da. Immer und überall. Es ist wichtig, sie zu erkennen und als Chance zu nutzen». Diese Aussage bestärkt auch Bundespräsidentin Doris Leuthard in ihrer Eröffnungsrede.
Bundespräsidentin plädiert für Investitionen in die Aus- und Weiterbildung der Fachkräfte
Nach zwölf Jahren beehrt die Bundespräsidentin zum zweiten Mal das KMU Swiss Forum als Gastrednerin. Als Vorsteherin des Eidg. Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) ist Doris Leuthard täglich konfrontiert mit Veränderungen. Seit der Finanzkrise im 2008 ist die Schweiz in stetiger Veränderung, welche mit viel Unsicherheit begleitet wird. «Dennoch ist unser Land weltweit die einzige Konstante. Trotz Krise konnte die Schweiz Schulden abbauen und weist stabile Wachstumszahlen auf», erläutert die Bundespräsidentin erfreut. Das zeige, dass die hiesige Unternehmenslandschaft durchaus fähig sei, sich in schwierigen Zeiten anzupassen. Die Landesregierung sei überzeugt, dass sie bei Aus- und Weiterbildung noch mehr unterstützen könne mit einem Teilbetrag aus den Überschüssen des Staatsbudgets. «Aber Ideen für Veränderungen müssen die KMUs selber haben», betonte Doris Leuthard.
«From the root to the fruit»
Bruno Aregger hat gelernt, seinen Geist für Veränderungen zu sensibilisieren und zu öffnen. Aufgewachsen in einer Unternehmerfamilie war er stark beeinflusst durch den Trieb, alles selbst zu erledigen und an die Hand zu nehmen. Er ist Gründer von APPLETREE Think Thank und hält heute Vorträge über Unternehmenswerte. Aregger riet den Teilnehmenden, dass sie sich in der heutigen Zeit über ihre Werte bewusst werden. Die Mitarbeiter sind ein wichtiges Gut. Es lohnt sich als Unternehmer, in seine Mitarbeiter zu investieren. Er verglich ein KMU mit einem Apfelbaum und dem Kreislauf. Besitzt der Baum ein gutes Wurzelwerk (Mitarbeitende, Führungskräfte und Inhaber), so wirft der Apfelbaum eine höhere Ernte ab.
Bruno Aregger rief die anwesenden Unternehmer dazu auf, mehr in die Mitarbeitenden zu investieren.
Mit E-Gitarren die Welt revolutionieren
Die Jungunternehmer Silvan Küng und Pirmin Giger von Relish Brother AG sind Jugendfreunde. Aufgrund ihrer Leidenschaft zur Musik und zur Gitarre gründeten sie vor vier Jahren ihr Startup. Seitdem mischen sie mit neuartigen, qualitativ hochwertigen E-Gitarren den internationalen Markt erfolgreich auf und produzieren 600 Instrumente. Mit der Premium-Gitarre «Jane» ist ihnen ein erster Wurf gelungen, das in der Musikwelt neue Standards setzt. Namhafte Gitarristen wie Philipp Fankhauser oder Phil Campell von Motörhead sind begeistert von diesem Spitzenprodukt. «Dank unserer Neugierde auf Veränderungen haben wir es geschafft, nebst Schokolade und Uhren Gitarren zu einem wichtigen Exportgut der Schweiz zu etablieren», sagte Silvan Küng stolz. Nicht der Verdienst stand im Vordergrund, sondern die Freude und Leidenschaft Neues zu kreieren.
Erfolgreicher Jungunternehmer: Pirmin Giger baut mit seinem Jugendfreund Silvan Küng Gitarren für namhafte Musiker.
Der Mann hinter der Bühne
Liebe, Lust und Leidenschaft! Diese Eigenschaften prägten Freddy Burger, Inhaber der Freddy Burger Management Gruppe, zeitlebens. Er ist ein bejahender Machertyp, der stets seine Entscheidungen auf «Hirn, Bauch und Herz» prüfte. Ihm seien Werte sehr wichtig, und er verwies auf das Referat von Bruno Aregger. Er selbst hatte mit Udo Jürgens am Anfang ihrer Zusammenarbeit einen Baum gepflanzt. Dieser Baum ist heute als Hintergrundbild auf dem Handy von Freddy Burger verewigt – als Erinnerung an eine langjährige, treue Freundschaft.
Sprach am KMU Swiss Forum über seine Erfahrungen und was er daraus gelernt hat: Freddy Burger.
«Ich lernte aus den Erfahrungen, fiel hin, rappelte mich auf und startete von Neuem», erzählte der 71-Jährige. Er habe gelernt, mit Veränderungen umzugehen. Bis auf eine, gegen die er sich heute noch sträubt. Mit der Digitalisierung könne er nichts anfangen, verriet der Unternehmer. «Auf meinem Pult steht kein Laptop und ich schreibe keine Kurznachrichten oder Mails.» Auf die Frage von Moderator Hugo Bigi, wie er die anfallenden Arbeiten bewältige, antwortete Freddy Burger verschmitzt: «Ich habe zwei Assistentinnen, die diese Arbeiten für mich erledigen.» Heiteres Gelächter ging durch die Sitzreihen.
Heute der Bösewicht, morgen der Komödiant
Er weiss am besten mit Veränderungen umzugehen: Schauspieler Anatole Taubman. Sein Beruf bringt Herausforderungen mit sich, spielte er doch bereits in mehr als 90 Kino- und Fernsehproduktionen die Haupt- und Nebenrolle. Mit viel Witz und Charme erzählte er aus seinem Berufsalltag. Er war unter anderem Priester, Liebhaber, Krieger und Gerichtsmediziner. «Am liebsten spiele ich aber einen Bösewicht», verrät er schmunzelnd. Die Frage, ob er Angst habe, dass er plötzlich keine Aufträge mehr erhalten könnte, verneinte Taubman: «Es ist wichtig, dass ein Schauspieler hungrig und mutig bleibt.» Nur so könne er Chancen nutzen.
Schauspieler Anatole Taubman im Gespräch mit Moderator Hugo Bigi.
Überraschung – Ein musikalischer Leckerbissen
Weitere namhafte Referenten unterhielten am Jubiläums-KMU Swiss Forum die Gäste mit spannenden Inhalten zur Mobilität und globalen Veränderungen. Nach einem Rückblick von Armin Baumann und Hugo Bigi auf die vergangenen 15 Jahre setzte Überraschungsgast und Soul-Sängerin Nubya dem Jubiläumsforum einen krönenden Abschluss. Die Basler Sängerin gab drei ihrer Lieder zum Besten und sang von Mut, Stärke und Veränderungen.
Hotel Seedamm Plaza: Veränderungen in der Führungsspitze
Neuer Wind weht bald durch das Hotel Seedamm Plaza bis in die Geschäftsleitung und den Verwaltungsrat. Nach vielen konstanten Jahren stehen dem Haus bedeutende personelle Wechsel bevor.
PD / thb
-
24. März 2017
Heinz Brassel wird neuer Direktor des Hotels Seedamm Plaza. (Bild: PD)
Ende Juni dieses Jahres verlässt Peter Ernst auf Grund seines bevorstehenden Ruhestandes das Hotel Seedamm Plaza, welches er in den letzten 20 Jahren als Direktor engagiert und mit viel Herzblut geprägt hat. Direktionsnachfolger wird ein Mann, welcher den komplexen Betrieb des Hotels ebenfalls bestens kennt und ihn mitprägte, mehrfach Auszeichnungen erntete, lokal verwurzelt ist und die gelebte Unternehmenskultur aufrechterhalten wird: Heinz Brassel (Bild). Seit Eröffnung 1998 ist Heinz Brassel ohne Unterbruch für die Hotel Seedamm AG tätig, mit eidg. Fachausweis und eidg. Diplom als Küchenchef und Produktionsleiter. Als Mitglied der Geschäftsleitung engagierte er sich beim Aufbau des kundenorientierten Qualitätsmanagements. Für seine neuen Aufgaben geniesst Heinz Brassel das vollste Vertrauen des Verwaltungsrates. Ihm sei es ein grosses Anliegen, dauerhaft zielorientierte Antriebskraft sowie Professionalität zu leben, welche sich an Ergebnissen statt an Aufwand messen, heisst es in einer Medienmitteilung des Hotels. Gerne sei er immer einen Schritt voraus mit den Zielen einer bedingungslosen Steigerung der innovativen, neuzeitlichen Gastronomie, Leistungsfähigkeit und bestmöglicher Resultate für den Kunden.
In den Verwaltungsrat weht die Veränderung ebenfalls hinein: Hans Giger, Initiant des Hotels Seedamm Plaza, zieht sich an der nächsten Generalversammlung ebenfalls zurück. Sein Nachfolger, Renato Musch, Unternehmensberater aus Uetikon am See, wird seine Verwaltungsratsaufgaben mit viel Erfahrung in der Gastronomie und der Hotellerie übernehmen. Der Verwaltungsrat und die gesamte Belegschaft des Hotels danken Hans Giger sehr für seine langjährige Treue und sein grosses Engagement.
In den ersten zwei Monaten des laufenden Jahres gingen bereits 807 Unternehmen in der Schweiz in die Insolvenz. Dies ist eine Zunahme um 4% gegenüber der Vorjahresperiode.
Redaktion
-
24. März 2017
In den ersten beiden Monaten 2017 haben die Insolvenzen zugenommen. (Bild: SENTELLO – Fotolia.com)
Regelmässig erhebt der Wirtschaftsinformationsdienst Bisnode D&B Daten zu Insolvenzen und Firmen-Neugründungen. Gemäss den neuesten Zahlen wurde in den ersten zwei Monaten 2017 in der Schweiz über 807 Unternehmen ein Insolvenzverfahren eröffnet. Das entspricht einer Zunahme um vier Prozent gegenüber der Vorjahresperiode. Weniger Firmenpleiten gab es nur in der Südwestschweiz (-16%) und in Zürich (-7%). In den anderen Regionen stieg die Zahl der Konkurse zum Teil massiv. So explodierten die Konkurszahlen in der Zentralschweiz (+41%) regelrecht und nahmen auch in der Nordwestschweiz (+22%), im Tessin (+15%) und in der Ostschweiz (+14%) stark zu. Im Espace Mitteland war der Zuwachs vergleichsweise moderat (+7%). Allerdings gingen die Firmenpleiten im Februar 2017 gegenüber dem Vorjahr zurück, und zwar um 11 Prozent.
Pleite-anfällige Baubranche
Betrachtet man die Entwicklungen von Insolvenzen nach Branchen, ergibt sich ein klares Bild: Das Baugewerbe ist bereits als eine der Pleitebranchen der Schweiz bekannt, doch die aktuellen Konkurszahlen schlagen alle bisherigen Werte. In den ersten beiden Monaten dieses Jahres war die Insolvenzhäufigkeit in der Baubranche fast vier Mal über dem Durchschnitt aller Branchen. Darauf folgt das Gastgewerbe mit einem 2.5-fach überhöhten Risiko. Handwerksbetriebe gingen 1.9 Mal vermehrt in Konkurs. Ein sehr geringes Risiko für Zahlungsunfähigkeit hatten dagegen die Holdings sowie die Immobilienbranche und das Druck- und Verlagsgewerbe.
Bisnode D&B analysierte die Anzahl an Firmenpleiten im Jahr 2017 nach Branchen. Dazu wurde die Anzahl der Insolvenzen im Verhältnis zum Gesamtbestand an Firmen in der jeweiligen Branche betrachtet. Der Wert 100 entspricht dem durchschnittlichen Konkursrisiko aller erfassten Firmenkonkurse durch Insolvenz während der Analyseperiode. Ein Wert über 100 bedeutet also ein überdurchschnittliches Konkursrisiko. (Grafik: Bisnode D&B)
Stagnation bei Firmengründungen
Die Gründungen von Unternehmen waren eher verhalten. Im Januar und Februar liessen Unternehmensgründer in der Schweiz 6‘854 Betriebe neu ins Handelsregister eintragen. Das ist eine Zunahme um zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr. Während in der Zentralschweiz (-6%) und im Tessin (-5%) die Gründungen abnahmen, stagnierten diese in der Ostschweiz. Mehr Firmen als im Vorjahr entstanden in Zürich (+1%), im Espace Mittelland (+5%) und in der Nordwestschweiz (+7%).