Wie bedeutend Leasing volkswirtschaftlich ist

Leasing ist eine wichtige Finanzierungsmöglichkeit für Unternehmen. Dies zeigt eine Studie zur volkswirtschaftlichen Bedeutung des Leasing. Und: Mit Leasing lassen sich die Chancen der digitalen Transformation nutzen.

Eine Studie hat die volkswirtschaftliche Bedeutung von Leasing untersucht. (Bild: stadtratte – Fotolia.com)

Leasing ist eine wichtige Finanzierungsmöglichkeit für Unternehmen. Eine Studie von BAK Basel und der Hochschule für Wirtschaft FHNW zeigt, dass die Schweizer Leasingwirtschaft im Jahr 2015 direkt und indirekt eine Bruttowertschöpfung von CHF 800 Mio. ausgelöst hat. Der Beschäftigungseffekt liegt bei 5‘000 Arbeitsplätzen. Bedeutender sind die zusätzlichen Investitionen, die durch Leasing ermöglicht werden. Mit diesen Investitionen waren in 2015 eine Bruttowertschöpfung von CHF 5.3 Mia. und rund 41’000 Arbeitsplätzen verbunden. Leasing wird in der Industrie 4.0 noch an Bedeutung gewinnen. In einer digitalisierten Wirtschaft, in der für die Nutzung und nicht das Eigentum bezahlt wird, ist Leasing die ideale Finanzierungsform. Szenarioberechnungen zeigen ein erhebliches Potenzial: Würden Schweizer Unternehmen auf dem Niveau europäischer Vergleichsländer leasen, könnte innerhalb von 10 Jahren ein zusätzliches Wachstums von 6.5 Mia. CHF realisiert werden. Das entspricht etwa einem Prozent des heutigen Bruttoinlandsprodukts. Die Studie zeigt, dass Leasing mehr als eine Finanzierungsform ist: Leasing ermöglicht nicht nur Investitionen, sondern erleichtert auch den anstehenden Strukturwandel und trägt dazu bei, dass die mit der digitalen Transformation verbundenen Wachstumspotenziale besser ausgeschöpft werden können.

Die Schweizer Leasingwirtschaft

Der Schweizer Leasingmarkt betrug 2015 ca. 12 Mia. CHF (Neugeschäft). Dies steht für eine Bruttowertschöpfung von 490 Mio. CHF und rund 2‘700 Arbeitsplätze (FTE). Bezieht man indirekte Effekte ein, ergibt sich eine Wertschöpfung von rund 800 Mio. CHF Bruttowertschöpfung und rund 5’200 Arbeitsplätze. Noch stärker ist der wirtschaftliche Impuls von Leasing, also die mit Leasing finanzierten Konsumausgaben und Investitionen. Daraus entsteht eine  Bruttowertschöpfung von 5.3 Mia. CHF, verbunden mit rund 41’000 Arbeitsplätzen.

Als Finanzierungsinstrument weniger gefragt als in anderen Ländern

Leasing schont die Liquidität, hilft bei der Optimierung der Kapitalstruktur, kann die Kapitalkosten senken und vereinfacht das Cash Management. Die im Rahmen der Studie durchgeführte Unternehmensbefragung zeigt, dass diese Vorteile den meisten Unternehmen der Schweiz bekannt sind. Dennoch wird diese Finanzierungsform von Schweizer Unternehmen weniger genutzt, als von ihren Wettbewerbern im europäischen Ausland. 2015 wurden lediglich 6.5 Prozent der gesamten Unternehmensinvestitionen mit Leasing finanziert. Die Studie zeigt die Ursachen hierfür auf: Schweizer Unternehmen finanzieren ihre Investitionen vorrangig mit Eigenmitteln, bilanzpolitische und steuerliche Argumente stechen weniger, es wirken sich aber auch weniger günstige rechtliche Rahmenbedingungen (in anderen Ländern kann das Eigentum am Leasingobjekt einfacher abgesichert werden) oder kulturelle Gründe (Präferenz für das rechtliche Eigentum) negativ auf die Nutzung von dieses Finanzierungsinstruments aus.

Mehr als eine Finanzierungsform

Leasing erlaubt eine stärkere Partizipation an Innovationszyklen, setzt finanzielle Mittel frei für Forschung und Entwicklung und stärkt in Form des Vendorleasing die Wettbewerbsfähigkeit der Industrieunternehmen. Man schafft sich damit finanzielle Spielräume, die für Investitionen und Wachstum genutzt werden können. Es spricht vieles dafür, dass diese Effekte in der Zukunft eine noch grössere Rolle spielen.

Schlüsselrolle bei der Transformation traditioneller Geschäftsmodelle

In der «Industrie 4.0» organisieren und steuern Unternehmen ihre Wertschöpfungskette über den gesamten Lebenszyklus der Produkte. Dies verlangt nach integrierten Lösungen der Hersteller, stets aktueller IT-Infrastruktur und an das Erlösmodell angepassten Vergütungssystemen. Eine Schlüsselrolle kommt dem Leasing bei der Transformation traditioneller Geschäftsmodelle zu. Mit der Tendenz nicht einen Vermögenswert zu besitzen, sondern für eine Lösung zu bezahlen, werden flexible und auf das Geschäftsmodell abgestimmte Finanzierungsformen an Bedeutung gewinnen. Leasing ist dann nicht nur eine Variante das Geschäft zu finanzieren, sondern wird zu dessen integralem Bestandteil.

Modellsimulationen zeigen, dass eine vermehrte Nutzung von Leasing unter plausiblen Annahmen zu einer spürbaren Steigerung von Wirtschaftswachstum und Wohlstand führen kann. Sofern die Nutzung von Leasing auf das Niveau in relevanten internationalen Vergleichsländern (D, F, NL, UK) gehoben werden kann und damit grösstenteils eine Ausweitung der Investitions- und Innovationstätigkeit verbunden ist (geringe Substitutionseffekte), ist in den kommenden 10 Jahren gesamthaft (kumuliert) eine Steigerung des Bruttoinlandproduktes um 6.5 Mia. CHF möglich. Das entspricht etwa einem Prozent des heutigen Bruttoinlandsprodukts.  Die Produktivitätseffekte führen in den Modellsimulationen nicht zu einem Rückgang der Beschäftigung.

Quelle: Fachhochschule Nordwestschweiz

 

Fernao Networks und bestehendes Management erwerben vonRoll itec

Die auf IT-Outsourcing und Cloud spezialisierte vonRoll itec geht mit neuen Eigentümern in die Zukunft und schliesst sich als weiterhin eigenständiges Unternehmen den IT-Security- und Netzwerkspezialisten Fernao Networks an. Die langjährige Geschäftsleitung um CEO Martin Vogt und COO Vanja Rohr beteiligt sich signifikant am Unternehmen und wird es auch fortan operativ leiten.

IT-Outsourcing und Cloud-Dienstleistungen sind Kerngeschäfte von vonRoll itec und Fernao Networks. (Bild: Fotolia.com)

Die auf IT-Outsourcing und Cloud spezialisierte vonRoll itec geht mit neuen Eigentümern in die Zukunft und schliesst sich als weiterhin eigenständiges Unternehmen den IT-Security- und Netzwerkspezialisten Fernao Networks an. Die langjährige Geschäftsleitung um CEO Martin Vogt und COO Vanja Rohr beteiligt sich signifikant am Unternehmen und wird es auch fortan operativ leiten. Dass für Kontinuität gesorgt ist, zeigt weiter die Zusammensetzung des neuen Verwaltungsrats: Die beiden nehmen Einsitz in den Verwaltungsrat, dem Vogt als Präsident vorsteht. „Wir sind dankbar, dass wir uns unter dem Dach der vonRoll infratec Gruppe so gut entwickeln konnten und sehen in der Partnerschaft mit Fernao Networks für beide Seiten einen grossen Mehrwert — und zwar nicht nur für uns als Unternehmen, sondern auch für unsere Kunden“, ist Vogt überzeugt. Die bisherige Unternehmensstrategie mit Fokus auf hybride Cloud-Betriebskonzepte, SAP Hana, Digitalisierung sowie Auslandstrategie und alle bestehenden Strukturen und Organisationen werden konsequent weitergeführt. Die Rechenzentren an den Standorten Gerlafingen und Solothurn bleiben erhalten. „Neu können wir unseren Kunden Know-how und Ressourcen in den Bereichen IT-Netzwerk und IT-Security anbieten. So können wir unseren Wachstumskurs weiterhin beschreiten und das Unternehmen positiv entwickeln“, sagt Vogt.

Einstieg in den Schweizer Markt

Für die Kunden von Fernao Networks ergeben sich dank dem Zugang von vonRoll itec zur Gruppe zusätzliche Kompetenzen im Bereich PaaS (Platform as a Service). Hendrik Sauer, Geschäftsführer bei Fernao Networks: „Wir sind glücklich, dass wir mit vonRoll itec einen erfahrenen und renommierten Spezialisten für Lösungen in den Bereichen Microsoft Azure und SAP Hana für die Fernao-Gruppe gewinnen konnten.“ Dies bedeute für Fernao Networks den Einstieg in den Schweizer Markt. „Wir freuen uns auf die künftige Zusammenarbeit mit der Geschäftsleitung der vonRoll itec und sind überzeugt, die Gruppe gemeinsam weiter zu bringen“, so Sauer.

Unternehmensgruppen mit Erfahrung

Fernao Networks ist eine Unternehmensgruppe, die das Know-how mehrerer erfolgreicher IT-Unternehmen in den Bereichen IP-Networks, IT-Security, IT-Infrastruktur sowie Carrier-Solutions vereint. Mit über 180 Mitarbeitenden an acht Standorten in Deutschland bietet das Unternehmen Dienstleistungen wie Consulting, Implementation und Managed Services aus einer Hand. Die vonRoll itec wiederum wurde 2002 aus der IT-Abteilung der Von Roll Management AG gegründet und beschäftigt heute über 50 ICT-Spezialisten. Mit Standorten in Gerlafingen und Zürich sowie zwei hochverfügbaren Rechenzentren hat sich vonRoll itec als verlässlicher ICT-Partner für mittlere bis grössere, auch international tätige KMU mit zahlreichen Referenzen etabliert.

Weitere Informationen: www.vonroll-itec.ch, www.fernao.de

Bauhauptgewerbe verzeichnet gute Umsätze im ersten Quartal

Die Umsätze im Schweizer Bauhauptgewerbe sind im ersten Quartal 2017 gegenüber dem Vorjahresquartal um sieben Prozent gestiegen. Der Anstieg ist vor allem auf den Hochbau zurückzuführen. Dies geht aus der neusten Quartalsstatistik des Schweizerischen Baumeisterverbands

Das Bauhauptgewerbe verzeichnet im ersten Quartal 2017 höhere Umsätze. (Petra Bork / pixelio.de)

Nach dem guten Baujahr 2016 deutet vieles im aktuellen Jahr auf eine Konsolidierung auf hohem Niveau hin. Die Umsätze im Bauhauptgewerbe im ersten Quartal steigen zwar um 7.2% auf knapp 4 Milliarden Franken, wobei der Hochbau (+10.2%) besser abschneidet als der Tiefbau (+4.1%). Im ersten Quartal spielen jedoch Witterungseffekte immer eine grosse Rolle, weshalb der Anstieg nicht überbewertet werden darf. Im Mitteland war der Januar sehr kalt, allerdings wird im Januar sowieso nur wenig gebaut. In den entscheidenderen Monaten Februar und März war die Witterung den Baufirmen dann aber gewogen, was den kalten Januar mehr als kompensiert haben dürfte.

Konsolidierung auf hohem Niveau zu erwarten

Die Auftragseingänge sind im Vorjahresvergleich um 8.1% gesunken. Ebenfalls rückläufig sind die Auftragsbestände. Dies deutet darauf hin, dass der Umsatzanstieg im ersten Quartal vorübergehender Natur war und im Verlaufe des Jahres eine Konsolidierung auf hohem Niveau zu erwarten ist. Insgesamt geht der Schweizerische Baumeisterverband davon aus, dass das Bauvolumen im laufenden Jahr ähnlich hoch sein wird wie 2016.

Langfristig höhere Risiken im Wohnungsmarkt

Die fundamentalen Faktoren für die Bauwirtschaft, vor allem das tiefe Zinsniveau und das trotz Rückgang der Nettoeinwanderung immer noch ansehnliche Bevölkerungswachstum, bleiben nach wie vor intakt. Sorgen macht jedoch, dass seit einigen Jahren mehr Wohnungen gebaut werden als der Markt aufnehmen kann. Entsprechend steigt die Leerstandsquote. Sie befindet sich zwar noch nicht auf einem kritischen Niveau, mittel- bis langfristig steigen aber die Risiken im Wohnungsmarkt.

Weitere Informationen: Schweizerischer Baumeisterverband

Berufliche Vorsorge: Markantes Prämienwachstum bei Pax

Im Geschäftsjahr 2016 erzielte Pax in der Beruflichen Vorsorge ein starkes operatives Ergebnis. In einem Markt, der laut Schweizerischem Versicherungsverband SVV um 6.2 Prozent geschrumpft ist, wuchs Pax bei den Bruttoprämien um 19.2 Prozent und erwirtschaftete ein Prämienvolumen von CHF 518 Millionen. Die Kunden profitierten von einer nachhaltigen Überschusspolitik.

Pax erzielt bei der Beruflichen Vorsorge ein markantes Prämienwachstum und setzt die stabile Überschussbeteiligung für ihre Kunden fort. (Bild: Fotolia.com)

Im Jahr 2016 konnte Pax in der Beruflichen Vorsorge mit einer nach eigener Darstellung „ausgezeichneten operativen Leistung“ aufwarten. Gegenüber 2015 habe sich das Neugeschäft nahezu verdoppelt und erreichte ein Volumen von CHF 14.6 Millionen, teilt der Versicherer mit. Auch bei den periodischen Bestandesprämien lag Pax im Plus. Das Prämienvolumen wuchs um 1.9 Prozent auf CHF 229.7 Millionen. Mit diesem Resultat übertraf Pax die Entwicklung des Marktes, der um 6.2 Prozent geschrumpft ist. Damit hat sich das Unternehmen erfolgreich behauptet und konnte Marktanteile gewinnen. Verantwortlich für dieses Resultat sind laut Pax die hohe Flexibilität der Vorsorgelösungen, weitere Optimierungen bei den Serviceleistungen und der intensive Dialog mit den Vertriebspartnern. Diese Massnahmen stellen sicher, dass die Produktion auch nachhaltig ist. Denn beim Wachstum setze Pax nicht auf Quantität, sondern stelle die Qualität ins Zentrum, wie es in der Medienmitteilung heisst.

Solide finanziert

Der Betriebsaufwand in der Beruflichen Vorsorge hat sich im Vergleich zum Vorjahr leicht erhöht und erreichte CHF 23.9 Millionen (2015: CHF 23.3 Millionen). Gleichzeitig ist die Anzahl der an Pax angeschlossenen Vorsorgewerke gestiegen, und zwar von 8‘533 auf 8‘741 Verträge. Dank dieser Zunahme im Bestand ist der durchschnittliche Verwaltungsaufwand leicht gesunken und beträgt pro Person CHF 449. Finanziell steht die Pax Versicherung solide da. Das Eigenkapital im Bereich Berufliche Vorsorge nahm um 7.6 Prozent zu und erreichte CHF 40.6 Millionen. Zudem liegt der Quotient des Swiss Solvency Test (SST) per Ende 2016 deutlich über der 100-Prozent-Marke.

Versicherte profitieren von nachhaltiger Geschäftspolitik

Als Genossenschaft ist Pax einzig den Interessen der Kunden verpflichtet, die gleichzeitig auch Genossenschafter sind. Die Gewinne bleiben im Unternehmen, wovon die Versicherten in Form einer stabilen Überschussbeteiligung profitieren. 2016 wurden den Versicherten in der Beruflichen Vorsorge CHF 4.4 Millionen aus dem Überschussfonds ausbezahlt. Zudem wurde dem Überschussfonds CHF 1 Million zugewiesen. Diese Zuweisung zusammen mit den restlichen Massnahmen zugunsten der Versicherten führen dazu, dass die Kunden über die «Legal Quote» mit 97.8 Prozent an den Erträgen beteiligt werden. Damit liegt Pax deutlich über den 90 Prozent, die vom Gesetzgeber vorgeschrieben sind.

Hohe Sicherheit dank Vollversicherung

In der Beruflichen Vorsorge baut Pax auf Lösungen im Vollversicherungsmodell. Für die angeschlossenen Unternehmen bedeutet dies Sicherheit und Stabilität, denn Pax trägt das Anlagerisiko sowie die versicherungstechnischen Risiken für Alter, Tod und Invalidität. Dabei sorgen flexible Vorsorgepakete für einen passenden Schutz während den unterschiedlichen Phasen, die eine Firma durchlaufen kann – vom Start-up über den Kleinbetrieb bis zum Grossunternehmen.

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Wunsch und Wirklichkeit: Wie sich verantwortungsbewusste Führungskräfte verhalten

Weniger als ein Drittel der Entscheidungsträger und Personalverantwortlichen ist zufrieden mit dem Verantwortungsbewusstsein der Führungskräfte im eigenen Unternehmen. Dies zeigt eine globale Umfrage.

Eine Umfrage über das Verantwortungsbewusstsein von Führungskräften zeigt: Wunsch und Wirklichkeit klaffen oft weit auseinander. (Bild: LHH-Leadership-Accountability-Global-Study-de-ch)

Lee Hecht Harrison, ein Unternehmen der Adecco Group und ein führendes Unternehmen im Bereich Outplacement und der beruflichen Neuorientierung, stellt in einer globalen Umfrage über das Verantwortungsbewusstsein von Führungskräften eine grosse Kluft zwischen Wunsch und Wirklichkeit fest. Online und bei Kundenveranstaltungen wurden rund 2000 Entscheidungsträger und Personalverantwortliche auf allen Kontinenten befragt. Das Verantwortungsbewusstsein von Vorgesetzten ist für fast drei Viertel von ihnen ein wichtiges Thema in der freien Wirtschaft. Doch nur gerade 31 Prozent der Befragten sind mit dem Mass an Verantwortungsbewusstsein zufrieden, das die Führungskräfte in ihrem Unternehmen an den Tag legen. Und nur etwas weniger als der Hälfte (48 Prozent) der Vorgesetzten wird zugestanden, wirklich verantwortungsbewusst zu handeln. Weltweit gibt es kaum Unterschiede in diesen Befunden.

Eigene Ergebnisziele und Fachliches im Vordergrund

Hauptgrund für die Kluft zwischen Wunsch und Wirklichkeit beim Verantwortungsbewusstsein der Führungskräfte: In der täglichen Führungsarbeit haben die eigenen Ergebnisziele und das Fachliche Vorrang. Vernachlässigt werden dagegen allzu oft die gezielte Förderung der Mitarbeitenden, das einfühlsame Angehen von Leistungsschwächen oder der Aufbau eines motivierenden Arbeitsklimas. Nur etwas über ein Viertel (27 Prozent) der Befragten bescheinigt seinem Unternehmen, über eine starke Führungskultur zu verfügen.

Verantwortungsbewusstsein steigert Unternehmensleistung

In der Analyse der Umfrageergebnisse wird hervorgehoben, dass ein hohes Verantwortungsbewusstsein der Vorgesetzten mit einer besseren Unternehmensleistung einhergeht. Caroline Pfeiffer Marinho, Country Manager Schweiz Lee Hecht Harrison, meint dazu: «Verantwortungsbewusstes Führen ist eine Voraussetzung für den Aufbau und das Wachstum eines dauerhaft erfolgreichen und flexiblen Unternehmens. Das gilt mehr denn je in dieser Zeit des herausfordernden Wandels infolge der Digitalisierung, der Zunahme der älteren Menschen in den entwickelten Volkswirtschaften und der politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten.»

Mangel an verantwortungsbewussten Führungskräften

Der Mangel an verantwortungsbewussten Führungskräften ist heute eines der dringendsten Probleme im Bereich des Personalwesens. Die Umfrage belegt, dass die Unternehmen dieses Problem eher zögerlich anpacken. Knapp die Hälfte der Befragten ist zwar der Meinung, in ihrem Unternehmen würden gegenüber den Führungskräften strenge Erwartungen klar und deutlich zum Ausdruck gebracht. Aber nur gerade in einem Fünftel der Unternehmen wird der Mut aufgebracht, mittelmässige und unverantwortliche Vorgesetzte im Hinblick auf eine Verhaltensänderung zurechtzuweisen.

«Das Verantwortungsbewusstsein wecken»

Andreas Rudolph, Regionaldirektor Deutschschweiz Lee Hecht Harrison, unterstreicht: „Wir haben diese globale Umfrage speziell dafür gemacht, um das grosse Ausmass der Kluft zwischen Wunsch und Wirklichkeit beim Verantwortungsbewusstsein von Führungskräften glasklar aufzudecken. Die Dringlichkeit des Problems erfahren wir tagtäglich in der Zusammenarbeit mit unseren Kunden, die beispielsweise in den USA die Hälfte der Fortune-500-Unternehmen umfassen. Weil viele Unternehmen das Problem nicht konsequent anpacken und somit dauernd mittelmässige Führungskräfte fördern, wird das Unternehmenspotenzial nicht voll ausgeschöpft. Der Bericht über die Umfrage soll die Unternehmen sensibilisieren, bei ihren Führungskräften ein starkes Verantwortungsbewusstsein zu wecken und eine entsprechende Führungskultur zu schaffen.»

Verhaltensweisen einer verantwortungsbewussten Führungskraft

Eine verantwortungsbewusste Führungskraft

  • Entwickelt seine Führungsqualitäten laufend weiter
  • Baut die Motivation und die Führungsqualitäten der Teammitglieder bewusst auf
  • Beschränkt schädliche Verhaltensweisen auf ein Minimum
  • Zeigt ein hohes Mass an Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Umwelt
  • Handelt stets im Interesse des gesamten Unternehmens
  • Arbeitet mit Führungskräften der gleichen Stufe zusammen, um über sein angestammtes Gebiet hinauszuschauen und die Arbeitsweisen anzugleichen
  • Zeigt sich optimistisch in Bezug auf das Unternehmen und seine Zukunft
  • Kommuniziert die Geschäftsstrategie gut verständlich in seinem Verantwortungsbereich
  • Nimmt anspruchsvolle Herausforderungen in Angriff und trifft schwierige Entscheidungen
  • Verlangt von sich und den Mitarbeitenden ein hohes Leistungsniveau

Quelle: Lee Hecht Harrison

 

10. Ostschweizer Innovationstagung: Rapid Innovation

Mit Rapid Innovation eröffnen sich auch für KMU Chancen, wie sie Innovationen vorantreiben und Produktionsprozesse automatisieren können. Wie das geht, erlebten die Teilnehmenden an der 10. Ostschweizer Innovationstagung zum Thema Rapid Innovation an der Fachhochschule St.Gallen praxisnah.

Konstruieren und programmieren: Konzentriert arbeiten die Workshop-Teilnehmer an ihren Prototypen. (Bild: FHS)

Firmen überzeugen mit Innovationen ihre Kundschaft. Aber nur, wenn der Faktor Zeit stimmt. Ein Trumpf im globalisierten Markt ist deshalb Rapid Innovation: Produkte möglichst rasch entwickeln, auf den Markt bringen, Feedback abholen und umsetzen. Schnelle Iterationsschritte aufgrund automatisierter Prozesse bringen kontinuierlich verbesserte Produkte hervor und – den Erfolg. An der 10. Ostschweizer Innovationstagung, organisiert vom Institut für Innovation, Design und Engineering (IDEE-FHS) der Fachhochschule St.Gallen, drehte sich alles um Rapid Automation und Rapid Innovation.

Transportieren, umladen, sortieren

Im Workshop Rapid Automation erlebten die Teilnehmenden praxisnah die Vorteile von iterativ entwickelten Prototypen. Nach einer kurzen Einführung erhielten sie den Auftrag, aus unterschiedlichen Roboterbausätzen wie littleBits, Lego Mindstorms EV3 oder Arduino Prototypen für das Transportieren, Sortieren, Um- und Aufladen von Altglas zu bauen. Und dies in einer bestimmten Abfolge. Mit dem Ergebnis ist Lukas Schmid, Leiter des IDEE-FHS, zufrieden. «Nicht nur alle Prototypen, sondern auch die Produktionsstrasse funktionieren.» Ziel des Workshops sei es gewesen, den Teilnehmenden ein Gefühl zu vermitteln, was alles mit einfachen Roboter-Bausätzen in sehr kurzer Zeit möglich sei. Und sie sollten verschiedene Bausätze mit ihren Vor- und Nachteilen kennenlernen.

Schnell aufgebaut, einfach programmiert

Im Anschluss an den praktischen Teil der Tagung erfuhren die Teilnehmenden, wie nationale und internationale Marktleader Innovationen mit Rapid Innovation vorantreiben und sich damit erfolgreich auf ihren Märkten positionieren. So etwa die Optrel AG. Die Wattwiler Firma ist spezialisiert auf Blendschutzprodukte, die vor allem beim Schweissen und in der Medizin zum Einsatz kommen. Ramon Hofer Kraner, Leiter Forschung und Entwicklung, zeigte in seinem Referat auf, wo seine Firma ähnliche Prototypen einsetzt, wie sie zuvor im Workshop entstanden sind. Zum Beispiel einen Schneideroboter, der Klebeband auf die benötigte Breite zuschneidet. Dazu sei nur ein kleiner Aufbau auf einen vorhandenen Roboter nötig gewesen und schon hätten sie 10‘000 bis 20‘000 Klebestreifen schneiden können, sagte Hofer. Mithilfe relativ kostengünstiger Roboterarmsystemen wie etwa jene von EVA Robotics, Dobot oder Franka werde dies in Zukunft immer schneller und einfacher möglich. «Perfekt für Pick&Place-Prozesse sind sie im Nu aufgebaut und mit dem Tablet programmierbar.»

Neuronales Netz malt Gemälde

Einen Einblick in die Welt der Daten gab Romeo Kienzler, Chief Data Scientist bei IBM Watson IoT (Internet of Things). Im Produktionsprozess liefern viele kleine Computer und Sensoren eine grosse Menge Daten. Daten, die hochgeladen in eine Cloud bereits dort analysiert und dann entsprechend genutzt werden können, um etwa Anomalien zu erkennen und vorherzusagen. Eine wichtige Rolle spielen dabei künstliche neuronale Netze, die ähnlich wie unsere Nervenzellen im Gehirn funktionieren. Die Idee ist, immer grössere und leistungsstärkere Netzwerke zu bilden, Deep-Learning-Systeme. Sie können nicht nur alle mathematischen Formeln lernen, sondern auch Funktionen. «Ein neuronales Netzwerk lernt zum Beispiel den Stil eines Künstlers und malt dann selber ein neues Gemälde», sagt Romeo Kienzler. Mithilfe von neuronalen Netzwerken können deshalb für die Industrie Vorhersagemodelle erstellt werden. «Big Data und physische Produktion sind das Herz und der Kopf von Rapid Automation», sagte Romeo Kienzler.

Roboter mit Gefühlen

Michael Schüpbach, Sales Engineer bei Fanuc, zeigte schliesslich auf, dass Roboter mittlerweile nicht nur immer intelligenter sind, sondern auch über eine Gefühlssensorik verfügen. Die in Japan gegründete Firma Fanuc ist Weltmarktführer in der Industrierobotik und stellt 120 verschiedene Robotermodelle her mit einem Handhabungsgewicht von 500 Gramm bis zu 2,3 Tonnen. Eine wichtige Sparte sind kollaborative Roboter mit eingebundenen Sensoren. Dadurch können sie ohne Schutzzaun sicher bedient werden. Der Roboterarm beispielsweise stoppt, sobald er berührt wird. Zudem kann er ganz einfach weggeschoben werden. «Weil kein Schutzzaun mehr nötig ist, können die Roboter verschiedene Aufgaben übernehmen. Damit eröffnen sich neue Möglichkeiten zur Gestaltung der Produktion und des Arbeitsplatzes. Dieser kann sowohl für den Roboter als auch für den Menschen bereitgestellt und flexibel umgerüstet werden.» Vereine man in der Robotik 2D- und 3D-Vision-Systeme, Kräftemomentsensoren und Gefühls-Sensorik, dann entstehe Rapid Automation. «Baut man daraus ein ganzes System, dann entsteht Rapid Innovation.»

Die 11. Ostschweizer Innovationstagung findet nächstes Jahr am Mittwoch, 2. Mai 2018 statt.

Weitere Informationen: IDEE-FHS

 

Carlson Wagonlit Travel mit neuer Leitung der Kundenbetreuung

Ab 1. Juli 2017 wird die Kundenbetreuung des Geschäftsreisedienstleisters CWT in der Schweiz neu geordnet. Die Leitung des Bereichs für ganz Zentraleuropa wird Katharina Turlo als Senior Director Program Management Central Europe übernehmen. Als direkter Ansprechpartner in der Schweiz wird Mirco Biasi als Head of Program Management Switzerland agieren.

Katharina Turlo übernimmt neu die Leitung des Bereichs für ganz Zentraleuropa bei CWT. (Bild: PD)

Ab  Juli 2017 wird die Kundenbetreuung des Geschäftsreisedienstleisters Carlson Wagonlit Travel (CWT) in der Schweiz neu geordnet. Die Leitung des Bereichs für ganz Zentraleuropa wird die Schweizerin Katharina Turlo als Senior Director Program Management Central Europe übernehmen. Als direkter Ansprechpartner in der Schweiz wird Mirco Biasi als Head of Program Management Switzerland agieren. Damit folgt er auf Ralf Stephan, der das Unternehmen im Juni auf eigenen Wunsch verlassen wird. „Wir danken Ralf Stephan für seine stets exzellente Arbeit in den vergangenen Jahren und wünschen ihm nur das Beste für seine Zukunft“, sagt Walter Ruggli, Vice President Switzerland & Eastern Europe bei CWT. „Gleichzeitig freuen wir uns, mit Mirco und Katharina eine Nachfolge mit viel Kundenerfahrung und Schweizer Marktexpertise gefunden zu haben. Von Vorteil für unsere Kunden ist außerdem, dass beide Ansprechpartner fließend Deutsch, Englisch und Französisch sprechen.“

Mirco Biasi ist neuer Head of Program Management Switzerland. (Bild: PD)

Mirco Biasi ist seit fast 20 Jahren für CWT im operative Bereich Traveler Services tätig, unter anderem als Manager Traveler & Transaction Services Support und als Manager Products &  Optimization. Er wird in seiner neuen Position Mitglied des Schweizer Leadership-Teams und berichtet direkt an Katharina Turlo, die den Schweizer Markt noch aus ihrer 19-jährigen Tätigkeit bei CWT in der Schweiz kennt. Dort war sie sowohl im operativen Bereich als auch in der Kundenbetreuung und im Vertrieb tätig. Bereits Anfang des Jahres wurde bei Carlson Wagonlit Travel die Kundenbetreuung von Deutschland und Österreich gebündelt. Mit der Erweiterung auf den Schweizer Markt soll eine engere Zusammenarbeit und ein intensiverer Austausch der Regionen gefördert werden.

Quelle: www.carlsonwagonlit.ch

Schweizer Pensionskassen: Stabil, aber Anlagepotenzial nicht ausgeschöpft

Die Pensionskassen sind trotz anhaltendem Tiefzinsniveau insgesamt gut aufgestellt. Die Kapitalrenditen im Anlagejahr 2016 fielen zufriedenstellend aus. Breit investierte Pensionskassen erzielten an den Märkten nachhaltig bessere Kapitalrenditen. Insgesamt haben die Pensionskassen aber nicht das gesamte Anlagespektrum ausgeschöpft.

Gemäss der diesjährigen Pensionskassenstudie von Swisscanto haben Schweizer Pensionskassen ihr Anlagepotenzial nicht ausgeschöpft (Bild: Swisscanto)

An der „Schweizer Pensionskassenstudie 2017“, durchgeführt von der Swisscanto Vorsorge AG, haben dieses Jahr 507 Vorsorgeeinrichtungen teilgenommen (Vorjahr 467). Aus den Rückmeldungen ergibt sich ein Gesamtbild, das als „durchzogen“ bezeichnet werden kann. Die Schweizer Pensionskassen reagierten zum einen auf die demographische Entwicklung und die anspruchsvollen Märkte, indem sie auch 2016 ihre Anlagestrategie sowie die Umwandlungssätze und zukünftigen Rentenverpflichtungen angepasst haben. Um ihre langfristige Stabilität zu sichern, schöpfen die Pensionskassen ihren Handlungsspielraum aus. Zum anderen hat ertragsseitig die Risikoneigung leicht zugenommen, Investitionen in Aktien und in alternative Anlagen wurden anteilsmässig erhöht. Risikoseitig haben die Vorsorgeeinrichtungen die relevanten Kenngrössen den demografischen und kapitalmarktbedingten Erfordernissen weiter angepasst. „Der Fokus der Pensionskassen liegt nach wie vor auf dem technischen Zinssatz und dem Umwandlungssatz. Die Pensionskassen sehen weiterhin vom zwingenden Kapitalbezug aus dem überobligatorischen Teil ab“, kommentiert René Raths, Verwaltungsrat Swisscanto Vorsorge AG, die Anpassungen der Pensionskassen.

Befriedigende Anlagerendite, aber Handlungsbedarf ist angezeigt

Die Kapitalrenditen im Anlagejahr 2016 waren nach dem schwachen Vorjahr (1,1%) mit durchschnittlich 3,6% zufriedenstellend. Die Risikoneigung der Schweizer Pensionskassen im Anlagebereich hat leicht zugenommen. Während der Anteil der festverzinslichen Anlagen und liquiden Mittel zurückgegangen ist, haben Investitionen in Aktien und Immobilien zugelegt. Grosse Pensionskassen investierten zudem vermehrt in alternative Anlagen. Sie erzielten eine überdurchschnittliche Performance von 4,0%. Demgegenüber stehen kleine Pensionskassen mit einer Performance von 3,3%. Langfristig lässt sich die bessere Rendite auf die breitere Diversifikation zurückführen.

Im Unterschied zu den kleinen Pensionskassen waren die grossen Pensionskassen häufiger von Negativzinsen betroffen. So gaben 67% der Kassen mit über 500 Mio. Vermögen an, Negativzinsen bezahlt zu haben. Bei den kleinen Pensionskassen beläuft sich der Anteil auf 52%. Gesamthaft entspricht dies einer Zunahme gegenüber dem Vorjahr von rund 3% (58% gegenüber 55% im Vorjahr).

Zu starre BVV2-Richtlinien in der Vermögensallokation

Die Schweizer Pensionskassen haben ihre Vermögensallokation im letzten Jahr weiter optimiert. Dabei haben hohe 44% der Vorsorgeeinrichtungen angegeben, die Möglichkeiten zur Überschreitung der Limiten der BVV2-Richtlinien genutzt zu haben. Vor allem grosse Pensionskassen haben anteilsmässig mehr Vorsorgegelder in alternative Anlagen investiert als im Rahmen der BVV2 Verordnung vorgesehen ist. Demgegenüber nutzen kleine Pensionskassen den Erweiterungsartikel vor allem, um ihre Immobilienquote zu erhöhen.

Iwan Deplazes, Leiter Asset Management Swisscanto Invest, kommentiert: „Es gibt keine Alternative zur Erschliessung weiterer, illiquider Anlageklassen, wenn man auch in Zukunft das volle Renditepotential im Interesse der Versicherten erschliessen will. Denn die Pensionskassen verfügen grundsätzlich über den notwendigen langfristigen Anlagehorizont dazu.“ Gemäss Studie würden zwei Drittel der Pensionskassen es ebenfalls begrüssen, wenn die Obergrenzen für die Kategorien aufgehoben würden.

Deckungsgrade bleiben stabil, technische Zinsen sinken

Der durchschnittliche Deckungsgrad der Pensionskassen ist gemäss der Rückmeldungen der Schweizer Pensionskassen im Jahr 2016 stabil geblieben. Bei den privatrechtlichen Kassen ist der Deckungsgrad trotz guter Anlageperformance leicht auf 109,7% gesunken (Vorjahr 110,4%). Der Deckungsgrad der öffentlich-rechtlichen Kassen verzeichnet dagegen eine leichte Zunahme auf 94,6% (Vorjahr 92,0%). Die Entwicklung ist vor dem Hintergrund erneut gesunkener technischer Zinsen zu sehen, wobei die Anpassung der technischen Zinssätze im öffentlichen Sektor weniger stark vorangetrieben wurde.

Die rückläufige Entwicklung bei den technischen Zinsen setzt sich seit 10 Jahren in Folge fort. Der technische Zinssatz gibt als Bewertungszinssatz an, wie hoch das zurückgestellte Vorsorgekapital erwartungsgemäss verzinst werden kann. Bei den privaten Kassen liegt der technische Zins nun bei durchschnittlich 2,19%, bei den öffentlich-rechtlichen bei 2,55%. Im Vergleich dazu lagen die Werte im Jahr 2007 bei privatrechtlichen Pensionskassen noch bei 3,51% und bei öffentlich-rechtlichen bei 3,69%.

Umwandlungssatz bereits heute bei 6,0%

Der Umwandlungssatz fällt im Gleichschritt mit dem technischen Zinssatz. Seit 2005 ist der Mittelwert des Umwandlungssatzes von 6,9% auf 6,0% im Jahr 2017 bei Männern im Rücktrittsalter von 65 Jahren gesunken. Damit liegen die Umwandlungssätze der meisten Pensionskassen deutlich tiefer als im BVG-Obligatorium vorgesehen. Grund dafür ist, dass die meisten Pensionskassen umhüllend organisiert sind und ihre Umwandlungssätze im überobligatorischen Bereich nach unten angepasst haben. Für 85% der Versicherten gilt der umhüllende Umwandlungssatz. Dieser ist bereits heute auf die Marke von 6,0% abgesunken. Dies entspricht dem in der «Altersvorsorge 2020» vorgesehenen Mindestumwandlungssatz. Zudem sehen rund 70% der Pensionskassen in einigen Jahren Umwandlungssätzen in der Grössenordnung zwischen 5% und 6% vor.

Othmar Simeon, Geschäftsführer Swisscanto Vorsorge AG, ergänzt: „Zur langfristigen Erhaltung der finanziellen Stabilität werden die technischen Zinsen und die zukünftigen Rentenverpflichtungen im aktuellen Niedrigzinsumfeld weiter sinken. Im Jahr 2016 konnten die Vorsorgegelder dank den freundlichen Kapitalmärkten aber nach wie vor gut verzinst werden. So betrug die durchschnittliche Verzinsung der Sparkapitalien über alle Kassen 1,72%, während die Minimalverzinsung deutlich tiefer auf 1,25% festgesetzt ist.“

Quelle: Swisscanto Vorsorge AG

 

Service-Geschäft der Maschinen- und Anlagenbauer im DACH-Raum wächst

Unternehmen sind unterschiedlich auf die Internationalisierung ihrer Service-Organisation vorbereitet. Die Digitalisierung zeigt sich dabei als Grundlage für einen weltweiten Erfolg.

Maschinen- und Anlagenbauer der DACH-Region verstärken ihre Services. (Bild: Karl-Heinz Laube / pixelio.de)

In den vergangenen Jahren sind Kundenservice-Dienstleistungen zu einem immer wichtigeren Element des Produktlebenszyklus und somit zur kritischen Globalisierungskompetenz geworden. Insbesondere die grossen Maschinen- und Anlagenbauer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wollen ihr Geschäft mit dem Kundenservice künftig weiter international ausbauen: Für die kommenden fünf Jahren planen sie ein Wachstum ihrer Service-Niederlassungen ausserhalb der Heimatregionen von 15 Prozent. Dabei profitieren besonders stark Südamerika (+37 Prozent) und Ostasien (+31 Prozent), gefolgt vom Nahen und Mittleren Osten (+28 Prozent) sowie Nordamerika (+24 Prozent). Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der Management- und Technologieberatung BearingPoint in Kooperation mit dem Fachmagazin LOGISTIK HEUTE. Befragt wurden Experten aus 61 Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau im DACH-Raum. Im Fokus standen dabei Status Quo und Entwicklungsperspektiven im internationalen Geschäft mit Kundenservice-Dienstleistungen.

Reife- und Internationalisierungsgrad der Service-Organisationen

Die Analyse zeigt, dass bei vielen Unternehmen noch deutliches Verbesserungspotenzial in der Service-Organisation besteht: Bei knapp der Hälfte liegt der durch den Kundenservice erwirtschaftete Umsatzanteil noch bei unter 20 Prozent. Drei Viertel der Unternehmen wollen daher die Internationalisierung als Chance nutzen, das profitable Service-Geschäft konsequent ausbauen und in neue Märkte expandieren. Im Hinblick auf die Service-Strategien gibt es jedoch teils deutliche Unterschiede. Grundlage für die Beurteilung des Service-Reifegrads der einzelnen Unternehmen waren die Kategorien Service-Produkt-Management, Service-Marketing, standardisierte Prozesse, Ressourcen-Management, Ersatzteil-Management sowie der Abdeckungsgrad durch Digitalisierung bzw. IT-Lösungen). Auffällig ist hier, dass Unternehmen oftmals hinter den eigenen Erwartungen zurückbleiben: Die Relevanz der Kategorien wird im Schnitt viel höher eingeschätzt, als der eigene Reifegrad belegt. Aus der Kombination von Globalisierungs- und Reifegrad ergibt sich dann die Einordnung der Unternehmen in „Champions“ (25 Prozent der untersuchten Unternehmen), „Potentials“ (22,5 Prozent), „Beginner“ (22,5 Prozent) und „Underachiever“ (30 Prozent).

„Obwohl das Service-Geschäft bei den meisten Unternehmen im deutschsprachigen Anlagen- und Maschinenbau noch keinen signifikanten Umsatzanteil erzielt, erfasst die Globalisierungsdynamik nach Produktion, Einkauf und Vertrieb zunehmend auch den Service-Bereich. Wir erwarten in den nächsten Jahren einen starken Zuwachs an internationalen Service-Niederlassungen bzw. Aktivitäten und folglich einen konsequenten Ausbau dieses Geschäftsbereichs. In puncto Digitalisierung haben viele Unternehmen noch grossen Nachholbedarf. Gerade die Digitalisierung des Service wird immer stärker zur Mindestvoraussetzung für die Wettbewerbsfähigkeit im Markt. Ziehen Unternehmen hier nicht nach, können sie langfristig nicht bestehen“, kommentiert Donald Wachs, Partner bei BearingPoint.

Digitale Service-Konzepte als Erfolgsfaktoren

Viele Maschinen- und Anlagenbauer haben laut Studie ihre Service-Schwachstellen erkannt und planen, ihren Reifegrad durch gezielte Verbesserungsmassnahmen zu erhöhen. So soll im Kontext der Digitalisierung vor allem mit der Einführung digitaler Service-Konzepte gepunktet werden. Hierzu zählen zum Beispiel die digitale Inspektion, digitale Kundenportale, vernetzte Produkte (IoT), Remote Monitoring und vorausschauende Wartung. Im Zuge der vielfältigen Initiativen avanciert die Digitalisierung endgültig zum Industriestandard. Sollte die Neustrukturierung der Service-Organisation zum Ausbau der Internationalisierung wie geplant gelingen, liegt für die Mehrheit der Unternehmen (77 Prozent) der Beitrag des Service-Geschäfts zum Gesamtumsatz zukünftig bei über 20 Prozent. Teilweise sollen sogar bis zu 40 Prozent mit Dienstleistungen verdient werden.

Frank Duscheck, Partner bei BearingPoint, erläutert abschliessend: „Die GEXSO-Studie verdeutlicht, dass die untersuchten Unternehmen sehr unterschiedlich auf die Internationalisierung vorbereitet sind und auch strategisch unterschiedlich damit umgehen. Das spiegelt sich unter anderem darin wider, dass die Anzahl von Service- und Aussendienst-Mitarbeitern im Vergleich zur Gesamtmitarbeiterzahl stark variiert. Das wird sich jedoch schnell ändern, denn 93 Prozent der befragten Unternehmen planen in Zukunft die Erarbeitung einer globalen Service-Strategie, die Standardisierung von Prozessen und die Förderung des globalen Wissensaustauschs. Damit wird der Unterschied zwischen sogenannten ‚High- und Low-Performern‘ in den nächsten fünf Jahren deutlich geringer.“

Quelle: www.bearingpoint.com

Ransomware: Wie würden sich Mitarbeitende in Schweizer Firmen verhalten?

Wie abwehrfähig sind Unternehmen, wenn sie ins Visier von Ransomware geraten? Der Schweizer Informatik-Dienstleister advact inszenierte selbst einen Angriff auf 42 Schweizer Unternehmen, um der Frage auf den Grund zu gehen.

Würden Mitarbeitende in Ihrem Unternehmen mit Ransomware verseuchte E-Mail-Anhänge öffnen? Das hat eine Schweizer IT-Firma getestet. (Bild: Fotolia.com)

Der weltweit erfolgte Angriff mit der Malware WannaCry sorgt immer noch für Schlagzeilen und zeigt einmal mehr die Auswirkungen von Erpressungs-Software auf. Auch wenn der Fokus bei WannaCry stark auf die automatische Verbreitung durch das Ausnutzen einer Schwachstelle in Windows fokussiert, finden viele Infektionen mit WannaCry – wie bei Ransomware üblich – per Email statt. Die Schweiz scheint aktuell noch relativ wenig betroffen von den Angriffen. Was wäre aber, wenn die Schweiz in den Fokus gerät? Wie würden sich die Mitarbeitenden hier verhalten? Der Informatik-Dienstleister advact hat zwischen dem 8. Mai 2017 und 12. Mai 2017 im Einvernehmen mit den teilnehmenden Firmen ein Ransomware-Email an insgesamt 21’662 Mitarbeitende aus 42 unterschiedlichen Schweizer Unternehmen gesandt und deren Reaktion ausgewertet. In 41 Unternehmen öffnete mindestens ein Mitarbeitender das mit potentieller Ransomware verseuchte Email- Attachment. Insgesamt haben 1’803 Personen die Schadsoftware im Anhang ausgeführt, wie das Unternehmen mitteilt. Das heisst: Diese Personen könnten also auch zum Beispiel mit WannaCry infiziert worden sein. Dies entspricht 8,3% aller Email Empfänger. Die folgende – anonymisierte – Liste zeigt das Öffnungsverhalten der getesteten Unternehmen:

Die anonymen Resultate der teilnehmenden Firmen: Besonders anfällig auf Ransomware scheint das Gesundheitswesen und die öffentliche Verwaltung zu sein. Aber auch Mitarbeitende bei Finanzdienstleistern und Versicherungen fallen auf E-Mail-Angriffe herein. (Grafik: advact AG)

Selbstverständlich wurden im Anschluss an die Auswertung alle Mitarbeitenden über den Test aufgeklärt. Durch das Erlebnis und die Aufklärung konnten Teilnehmende lernen, Angriffsmechanismen schneller zu durchschauen und im Ernstfall richtig zu reagieren. Der beschriebene Attachment-Benchmark bot dadurch viel mehr als nur einen Unternehmensvergleich. Sicherheitsübungen dieser Art sind zudem ein fixer Bestandteil des Sensibilisierungsangebots von advact.

Weiterführende Informationen finden Sie unter: http://www.advact.ch

 

 

Digitalisierung: KMU leiden unter Kapitalmangel für Investitionen

Aktuelle Umfragen von Swissmechanic/FHS St.Gallen und Ernst & Young bestätigen Kapitalmangel als grösste Hürde der KMU-Digitalisierung. Engagement und Umsetzungswille hinsichtlich Digitalisierung haben das Limit erreicht, 17% können nicht mehr investieren. Einfach, weil dafür kein Geld mehr da ist.

Digitalisierung – wie etwa die Entwicklung von Robotern – kostet Geld, doch KMU leiden unter Kapitalmangel. (Foto: PD / Swissmechanic / Marc-Steffen Unger)

Umfragen von Swissmechanic/FHS St.Gallen und Ernst & Young bestätigen den Kapitalmangel als grösste Hürde der KMU-Digitalisierung. Nichtsdestotrotz zeigen Schweizer KMU ein überdurchschnittliches Engagement und einen überdurchschnittlichen Umsetzungswillen, wenn es um Digitalisierung und Industrie 4.0 geht, wie es in einer jüngst veröffentlichten Mitteilung heisst. Über 70 % der Schweizer Industrieunternehmen hätten Prozessoptimierung und Automation bereits umgesetzt, über 63 % würden weitere Innovationen forcieren, besagt die Befragung. Motivation sei bei vielen KMU der schiere Überlebenswille und der Kampf um Margen in einem sehr gut aufgestellten Umfeld „Extra Helvetia“: Der Euro wird durch eine expansive Geldpolitik immer günstiger, die Nachbarländer fördern aktiv die eigene Industrie, dort steigen Exporte, Umsatz und – im Gefolge der erzielten Gewinne – die Reinvestitionen. Das internationale Marktmachtgefüge verschiebt sich zu Ungunsten der Schweizer Elektro-, Metall- und Uhrenindustrie sowie des Schweizer Maschinenbaus. „Hier, auf dem internationalen Schlachtfeld der Digitalisierung, kämpft das Schweizer KMU sozusagen mit einem Sackmesser gegen eine gut gerüstete Übermacht“, schreibt Swissmechanic.

Eingeschränkte Investitionsmöglichkeiten wegen Kapitalmangel

Die aktuellen Umfrageergebnisse von Swissmechanic/FHS St.Gallen und die von Ernst &Young zeigen alle die gleiche Lage der Industrie-KMU Schweiz: Die Unternehmer sind an sich willens und technisch in der Lage, digitalisierte Prozesse zu implementieren. Jedoch sind ihre Investitionsmöglichkeiten derart eingeschränkt, dass sie ihr Digitalisierungspotential trotzdem pessimistisch einschätzen. Nach zwei schwachen Export- und Ertragsjahren durch den starken Franken sind die Reserven aufgebraucht und die Budgets für Neuinvestitionen erschöpft. In der Umfrage, die Swissmechanic zusammen mit der FHS St.Gallen durchführte und woran 200 Mitgliedsunternehmen von Swissmechanic teilnahmen, bezeichnen 51 % ihre Ertragslage als „nicht befriedigend“. 40 % haben Schwierigkeiten bei neuen Geschäftsmodellen und Strategien, weitere 42 % bei der Digitalisierung und Automatisierung der Produktion. Genau hier, bei den Kernstücken der Digitalisierung, liegen für KMU die grössten Hindernisse. Denn hier ist eine weitere Optimierung sehr kostenintensiv bzw. das verarbeitende Gewerbe hat immanent hohe Investitionskosten bei der Digitalisierung und Automation der Produktion.

Dieser Befund findet im Ernst & Young-Unternehmensbarometer 2017 Unterstützung. Auf die Frage, ob die Industrieunternehmen den Wunsch hätten, mehr zu investieren, antworteten 31 % mit Ja. Weiter gaben 17 % aller Industrieunternehmen – KMU wie Grossunternehmen – an, dass sie aufgrund von Kapitalmangel nicht (mehr) in die Digitalisierung investieren können.

Digitalisierung auf den Boden gebracht

Somit scheitert die weitere Inangriffnahme der Digitalisierung für viele KMU an der Verfügbarkeit von Investitionskapital. Ein teurer Neuerwerb von Maschinen und die Aufrüstung bereits bestehender Maschinen und Anlagen sind längst überfällig. Dafür sind robuste Massnahmen nötig, sonst wird die Chance der Digitalisierung für die Schweizer KMU verpasst.

Swissmechanic führt deshalb am 14.09.2017 den Business Day in der Messe Luzern durch. Namhafte Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Finanzen, Fintech und Industrie 4.0 werden dort über das Thema „Digitalisierung auf den Boden gebracht“ diskutieren. Es geht dabei um Innovation, die Finanzierung und die konkrete Umsetzung der Digitalisierung für KMU. Über die Lösungsansätze referieren und debattieren auf dem Podium: Gerhard Pfister (Präsident CVP Schweiz), Ruedi Noser (Ständerat FDP), Prof. Dr. Peter Jaeschke (FHS St.Gallen), Otto Hofstetter (Hofstetter AG), Dr. Niklas Kramer (Sandvick AG) und Roland Goethe (Goethe AG, Präsident Swissmechanic Schweiz), Patrick Berhalter (Berhalter AG), Prof. Dr. Christian Thiel (FHS St.Gallen), Christian Frei (InspiredView Ltd), Andreas Rauch (GF), Alwin Meyer (Swisspeers) und viele mehr.

Weitere Informationen zum Business Day: www.swissmechanic-businessday.ch.

Digital Economic Forum in Zürich mit echter Innovation

Spannende Referenten - aber auch die Präsentation eines kantonalen Digitalisierungsprojekts: Das dritte Digital Economic Forum vom 9. und 10. Mai in Zürich vermochte alle Register zu ziehen.

Anonym und maskiert: Der Hacker FIL am Digital Economic Forum. (Bild: PD / zVg)

Ein Jungspund, ein Kommunikationspunk, ein Hacker und etliche andere Referenten aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft: Sie waren verantwortlich für einen spannenden Themenmix am diesjährigen Digital Economic Forum. Die massiven Auswirkungen der unaufhaltsamen Digitalisierung auf die Gesellschaft und die Cyber Security standen im Zentrum der mit ca. 250 Gästen ausverkauften Tagung. Philipp Riederle – eben der „Jungspund“ und Digital Native – präsentierte die Ansprüche der Millennials an Job und Leben. Autor, Blogger und Strategieberater Sascha Lobo sagte u.a., dass nicht die Technologie unsere Welt verändere, sondern die Art, wie wir damit umgehen. Und alle Illusionen einer sicheren Cyber-Welt zerstörte der „Gentlemenhacker“ FIL vom Team Red: Er machte deutlich, dass Privatpersonen, Organisationen und Unternehmen, die Ziel einer Hackerattacke werden, keine Chance haben sich zu wehren. Wichtig sei das persönliche Verhalten und das Bewusstsein, dass diese Unsicherheit permanent bestehe. Als VBS-Verantwortlicher für die Risikoanalyse in allen Belangen der Informations- und Cybersicherheit wusste Ferdinand Kobelt um die massive Relevanz, die enormen Chancen, aber auch die beispiellosen Risiken des nicht mehr aufzuhaltenden Internet of Things. Den Abschluss bildete der Wirtschaftsphilosoph Anders Indset mit der eindringlichen Forderung, dass die Philosophie von gestern mit der Wissenschaft und Technologie von morgen gepaart werden müsse. In verschiedenen Businesstracks präsentierte das Digital Economic Forum ausserdem erfolgreiche Visionen, Konzepte und Ideen zur Bewältigung der digitalen Herausforderungen.

Für Aufsehen sorgte am Digital Economic Forum aber die Ankündigung der Realisierung des digitalen Kantons Glarus. Innert lediglich 12 Wochen hat die Glarner Kantonalbank zusammen mit den kantonalen Technischen Betrieben und der HIAG Data AG die Basis für die „schnellste und günstigste Datenautobahn der Alpen“ geschaffen, wie es heisst. Dieses Projekt soll eine neue Basis für das Wirtschaften in einer peripheren Region bilden, damit der „digitale Graben“ überwunden werden kann. „Das Zusammenspiel der verschiedenen Stakeholder, um gute Rahmenbedingungen für Investitionen zu schaffen, ist offenbar im ländlichen Raum einfacher als in urbaner Anonymität“, erklärte Landolt an einem Medienroundtable und einer Paneldiskussion am DEF. Die Politik müsse dabei weder regional noch national regulieren, sondern solche Projekte zulassen und Freude haben. Für Glarus sei diese digitale Infrastruktur von eminenter Bedeutung, auch um Pendlerströme in beide Richtungen zu durchbrechen und um eine optimale Basis für das Wirtschaften zu realisieren. Hanspeter Tinner, COO der HIAG Data AG, machte deutlich, dass das Unternehmen als technischer Enabler grundsätzlich daran interessiert ist, Industriebranchen digital zu erschliessen und den Unternehmen, die für die neue Arbeitswelt nötige Infrastruktur zu bieten. Entsprechend gross sei das Interesse gewesen, in Zusammenarbeit mit der Glarner Kantonalbank als Initiantin ein innovatives, schnelles und vor allem sicheres Netz für die gesamte Region zu realisieren, erklärte Tinner. „Wir stellen mit 9,6 Terrabit die grösste Bandbreite für ein unabhängiges, schnelles und günstiges Glasfasernetz zur Verfügung, an das geschäftskritische Applikationen und Daten angeschlossen werden können. Digitalisierung und Wirtschaft werde nun zusammengebracht, führte Ralf Luchsinger, CIO der Glarner Kantonalbank und Vizepräsident der ebenfalls neu gegründeten Initiative NüGlarus, weiter aus. Diese Initiative soll mithelfen, dass über die schnellste und günstigste Datenautobahn der Alpen neue Startup-Dienstleistungen und Co-Working Möglichkeiten in allen grösseren Orten realisiert werden. Zudem will sie gemeinsame Innovationsstrukturen und die Verwaltung bei der Einführung von E-Government unterstützen. Der digitale Kanton biete jetzt einen riesigen Werkzeugkasten und NüGlarus habe die Aufgabe, dieses Potential zu vermitteln, ergänzte Hanspeter Tinner.

Weitere Informationen auf der Website der Tagung

 

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