Wettbewerb um Talente: Die Top 10 der meist gesuchten Arbeitgeber

Welche Firmennamen werden bei jobs.ch besonders oft ins Suchfeld getippt? Eine Analyse der Suchabfragen auf dem führenden Online-Jobportal jobs.ch zeigt: Neben dem Flughafen Zürich und der SBB stehen vor allem Detailhändler bei Stellensuchenden hoch im Kurs. Eine starke Arbeitgebermarke hilft im Wettbewerb um Talente.

Diese Unternehmen sind im Wettbewerb um Talente vorne dabei. (Grafik: jobs.ch)

Der Flughafen Zürich ist bei Jobsuchenden augenscheinlich besonders beliebt, wie eine Auswertung der meistgesuchten Arbeitgeber auf jobs.ch zwischen Januar und September 2017 zeigt. Auf den weiteren Podiumsplätzen folgen die SBB und die Migros. Generell scheinen die grossen Detailhändler besonders beliebte Arbeitgeber zu sein: Neben der Migros finden sich auch Manor, Coop und Globus in den Top 10.

Gut unterwegs im Wettbewerb um Talente

«Im Detailhandel sind die Einstiegsbarrieren vielfach niedriger als in anderen Branchen und auch Teilzeitarbeit ist weit verbreitet», erklärt Renato Profico, CEO der JobCloud AG – zu welcher jobs.ch gehört – die möglichen Hintergründe. «Interessant ist das Ranking innerhalb dieser Branche – es zeigt uns, welche Detailhändler als besonders attraktive Arbeitgeber gelten.»

Nicht nur Detailhandelsunternehmen werden besonders oft direkt gesucht: Das Facility Service Unternehmen ISS, Nestlé, das Inselspital Bern und BMW sind ebenfalls auf den vordersten Rängen. Sie alle sind als Marken stark positioniert: «Wenn potenzielle Arbeitnehmer direkt nach Firmennamen suchen, zeigt das, wie gut diese Unternehmen im Employer Branding unterwegs sind», so Renato Profico.

Neue Funktion für Arbeitgeber-Bewertung

Für Unternehmen ist es immer wichtiger, sich als starke Arbeitgebermarke im Wettbewerb um Talente und qualifizierte Mitarbeitende zu profilieren. Gleichzeitig recherchieren Jobsuchende immer bewusster nach Informationen über potenzielle Arbeitgeber – nicht zuletzt auch via jobs.ch. Neben dem Firmenprofil, wo sich Arbeitgeber präsentieren können, hat die Plattform eine neue Funktion lanciert, mit der Stellensuchende Firmen direkt auf dem Portal bewerten können. Dazu steht eine Sternen-Bewertung sowie die Möglichkeit, einen Kommentar zu hinterlassen, zur Verfügung.

www.jobs.ch

Online-Handel der KMUs: Mehr Details zu Produkten und Dienstleistungen gefragt

Für Einkäufer von KMUs in der Schweiz, Deutschland und Österreich Plattformen und Marktplätze für Online-Handel zunehmend wichtiger. Wie eine Umfrage des führenden Online-B2B-Marktplatzes „Wer liefert was“ zeigt, wird bei der internetbasierten Suche nach Rohstoffen, Produkten und Dienstleistungen vor allem die rasche Auffindbarkeit geschätzt.

Online-Handel: Viele Gründe sprechen für die Nutzung von Plattformen und Marktplätzen.

Der Online-Marktplatz „Wer liefert was“ hat auf den eigenen länderspezifischen Online-Marktplätzen des DACH-Raumes im August und September 1’313 Einkäufer zur Nutzung von Online-Plattformen und -Marktplätzen befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass Online-Bezugskanäle für KMUs bald mindestens so wichtig sind wie der persönliche Kontakt zwischen Handelsvertretern. So gaben 53,4 Prozent der Befragten an, dass sie als Bezugskanal überwiegend Online-Shops nutzen oder auch Online-Marktplätze (45,9 Prozent). Der Direktkontakt wurde nur noch von 59,4 als relevant eingestuft. Messen wurden von einem Anteil von 36,9 Prozent der Einkäufer bevorzugt, gefolgt von Branchenverzeichnissen (27,8 Prozent) und eigenen Liefersystemen (11,1 Prozent). Die übrigen Bezugsquellen liegen mit 11,9 Prozent deutlich dahinter, wobei Google und persönliche Empfehlungen noch am häufigsten genannt wurden.

Plattformen und Marktplätze für den Online-Handel werden für KMUs zunehmend wichtiger

„Die Umfrage zeigt, dass Online-Plattformen und -Marktplätzen für die Suche nach Produkten bei den Unternehmen an Bedeutung gewinnen”, erklärt Peter F. Schmid, CEO von „Wer liefert was“ und Chairman von EUROPAGES. „In der Tendenz ist der persönliche Kontakt erst relevant, nachdem sich der Einkäufer bereits online über die möglichen Lieferanten informiert hat”, erklärt Schmid. Der Grossteil der Umfrageteilnehmer nutzt Online-Plattformen und -Marktplätze vor allem, um konkrete Produkte zu finden (67,3 Prozent) und neue Lieferanten zu suchen (47,9 Prozent). Lediglich rund ein Drittel der Befragten führt auch Bestellungen durch.

Peter F. Schmid: „Es gibt seitens der Unternehmen einen grossen Aufholbedarf, wenn es darum geht, genügend Detailinformationen online zur Verfügung zu stellen.” (Bild: wlw)

Schnelligkeit als wichtigster Nutzungsfaktor

Wichtigster Faktor für die Nutzung von Online-Plattformen und -Marktplätzen ist für 36,3 Prozent der befragten Einkäufer, dass sie hier Produkte schnell finden. Mit einigem Abstand folgen die Vergleichbarkeit von Preisen (18,9 Prozent) und Produkten (13,6 Prozent) sowie eine grosse Auswahl an Produkten (16,6 Prozent). „Die Umfrage hat gezeigt, dass Online-Plattformen und -Marktplätze sehr effizient und daher besonders beliebt sind”, sagt Peter F. Schmid. Er ortet im Ergebnis der Umfrage denn auch brachliegendes Potential.

Mehr Details zu Produkten und Dienstleistungen gefragt

„Es gibt seitens der Unternehmen einen grossen Aufholbedarf, wenn es darum geht, genügend Detailinformationen online zur Verfügung zu stellen”, erklärt Peter F. Schmid. Der Grund: Nach den Hürden bei der Nutzung von Online-Plattformen und -Marktplätzen gefragt, empfanden rund 45,8 Prozent der Teilnehmer das Fehlen detaillierter Produktinformationen als kritisch. Der B2B-Marktplatz „Wer liefert was“ hat gemäss Schmid bereits reagiert. „Auf wlw.ch können detaillierte Produktinformationen heute sogar automatisiert und tagesaktuell integriert werden”, sagt er.

Google und Co. bringen Europa in die Abhängigkeit der USA

Insgesamt blicken die Befragten optimistisch in die Zukunft und zeichnen ein positives Bild. Plattformen und Marktplätze werden vor allem als Treiber des eigenen Geschäfts gesehen, ermöglichen sie doch das einfache Erschliessen von neuen Beschaffungsmärkten (45,5 Prozent), senken die Kosten im Einkauf (39,2 Prozent) und sind Wachstums-, vor allem aber wichtige Innovationstreiber (41,8 Prozent). Nur 4,6 Prozent der Teilnehmer gaben an, dass es keinerlei Änderungen geben werde. Bei aller Zuversicht erkennen die Befragten jedoch auch die Dominanz von GAFA an und befürchten, dass Europa zunehmend in die Abhängigkeit gedrängt wird (36,4 Prozent).

Was denkt das europäische Ausland?

Die Umfrage über den Online-Handel wurde zeitgleich von der europäischen Plattform EUROPAGES durchgeführt. Hier haben rund 900 internationale Teilnehmer (überwiegend aus Europa) an der Befragung teilgenommen. Insgesamt ähneln sich die Ergebnisse in allen Bereichen. Die wichtigste Bezugsquelle ist für die Einkäufer der Direktkontakt (63 Prozent), gefolgt von Online-Shops (45,6 Prozent) und Marktplätzen (36,9 Prozent). Die Plattformen werden vor allem für die Recherche spezifischer Produkte eingesetzt (57,9 Prozent). Bei den genutzten Plattformen für Online-Handel zeigt sich dagegen ein unterschiedliches Bild zum DACH-Raum: Im englischsprachigen Raum ist Alibaba (52,7 Prozent) wesentlich verbreiteter als andere Plattformen. In Frankreich liegt das chinesische Unternehmen auf Platz 2 (37,3 Prozent) – hinter EUROPAGES (51,1 Prozent). Hauptgrund für die Nutzung ist die schnelle Auffindbarkeit der Produkte (24,6 Prozent), grösste Hürden sind versteckte Kontaktinformationen (37,6 Prozent) und fehlende oder unvollständige Produktinformationen (40,1 Prozent). Die Vorteile werden auch hier erkannt: 41,3 Prozent gaben an, dass sich mittels der B2B-Plattformen und Marktplätze neue Beschaffungsmärkte einfach erschliessen lassen und dass KMU die Kosten im Einkauf senken können (35,6 Prozent).

Quelle und weitere Informationen: www.wlw.ch

 

Michael Fahrni wird neuer Geschäftsführer des Swiss Venture Club

Per 2. April 2018 wird Michael Fahrni neuer Geschäftsführer des Swiss Venture Club (SVC). Als ehemaliger SVC Regionenleiter Zentralschweiz kennt er den Verein seit Jahren von Grund auf. Die bisherige Geschäftsführerin Sabine Herren hatte sich entschieden, den SVC nach 16 Jahren zu verlassen.

Michael Fahrni, der designierte neue Geschäftsführer des Swiss Venture Club. (Bild: SVC)

Mit Michael Fahrni übernimmt ab 2. April 2018 ein ausgewiesener Betriebswirtschafter mit langjähriger Führungserfahrung die Leitung des Swiss Venture Club. Michael Fahrni ist nicht nur bestens in der Schweizer KMU-Szene verankert, sondern engagiert sich bereits seit sechs Jahren für den SVC in der Region Zentralschweiz: von 2011 bis 2016 als Regionenleiter, seit 2012 als Jury-Mitglied sowie seit 2014 als OK-Präsident des regionalen Prix SVC. Beruflich war er während vielen Jahren im Firmenkundengeschäft der Credit Suisse tätig, baute für die Grossbank einzelne, neue Geschäftsbereiche auf und leitete verschiedene Teams im Bereich der Firmenkundenbetreuung. SVC Präsident Andreas Gerber freut sich auf die Zusammen­arbeit: «Mit Michael Fahrni konnten wir unseren Wunschkandidaten gewinnen. Er bringt alle Eigenschaften mit, um den Stellenwert des SVC langfristig hoch zu halten und um die Zukunft des Vereins aktiv mitzugestalten.»

Abschied nach 16 erfolgreichen Jahren

Mit Geschäftsführerin Sabine Herren verlässt eine Person den SVC, die seit der Gründung entscheidend zum Erfolg des SVC beigetragen hat. Während sie zuerst hauptsächlich für die Prix SVC Veranstaltungen zuständig war, trieb sie seit 2012 auch als Geschäftsführerin die Professionalisierung und das Wachstum des SVC unermüdlich voran, sodass sich der Verein zu einem der wichtigsten Unternehmer-Netzwerke der Schweiz entwickeln konnte.

Übernimmt eine neue Herausforderung: Sabine Herren. (Bild: SVC)

Sabine Herren hat sich nun entschieden, als COO und Geschäftsleitungsmitglied der Bernapark AG in Deisswil (www.bernapark.ch) eine neue Herausforderung anzunehmen. In dieser Funktion wird sie dafür mitverantwortlich sein, auf dem Areal der ehemaligen Kartonfabrik Deisswil ein neues, attraktives Wohn- und Arbeitsquartier zu entwickeln. Andreas Gerber bedauert ihren Weggang: «Im Namen des gesamten Vereins danke ich Sabine Herren herzlich für ihren langjährigen, ausserordentlich grossen Einsatz für den SVC und wünsche ihr für die Zukunft viel Erfolg und alles Gute.»

Amtsübergabe an Michael Fahrni mit dem Wechsel des Geschäftsjahres

Herren wird die Geschäfte noch bis 31. März 2018 führen und den Verein zum Ende des Geschäftsjahres übergeben. Damit ein nahtloser Übergang gewährleistet ist, wird sich Fahrni bereits vorher mit einzelnen seiner zukünftigen Aufgabenstellungen auseinandersetzen und sich einarbeiten. Michael Fahrni freut sich auf die neue Arbeit, die ihn zurück in seine Berner Heimat führt: «Der SVC ist ein äusserst spannender und aktiver Verein, der eine unglaublich erfolgreiche Entwicklung hinter sich hat», erklärt er. «Es wird eine tolle Herausforderung sein, den SVC in die Zukunft zu führen und ihn gemeinsam mit dem SVC Team weiterzuent­wickeln.»

Swiss Venture Club

Das macht Schweizer Familienunternehmen erfolgreich

Zwei Forscherinnen der Hochschule Luzern haben untersucht, wie Schweizer Familienunternehmen im Spannungsfeld von Innovation und Tradition überleben. Ihr Ergebnis: Ein Unternehmen, das von einer Familie geleitet wird, die professionell agiert, geeint auftritt und sich kontinuierlich entwickelt, hat gegenüber anderen Firmen wichtige Vorteile.

Ein bekanntes Schweizer Familienunternehmen ist der Zahnbürsten-Hersteller Trisa AG. (Bild: Trisa Gruppe)

Schweizer Familienunternehmen beschäftigen 60 Prozent aller Arbeitskräfte und erwirtschaften zwei Drittel des Bruttoinlandproduktes; auch weltweit sind Familienunternehmen die Pfeiler der Wirtschaft. Viele bekannte Schweizer Traditionsunternehmen wie Victorinox, Kambly oder Bernina befinden sich seit Jahrhunderten in Familienbesitz. Das Metallunternehmen Pestalozzi zum Beispiel wird seit seiner Gründung 1763 bereits in neunter Generation geleitet.

Wie schaffen es diese Familienunternehmen, über Generationen als Unternehmen erfolgreich zu sein und als Unternehmerfamilie geeint zu bleiben? Diese Fragen haben Claudia Astrachan Binz und Sylvie Scherrer vom Institut für Betriebs- und Regionalökonomie IBR der Hochschule Luzern – Wirtschaft untersucht. Für das Forschungsprojekt befragten sie 13 erfolgreiche Schweizer Familienunternehmerinnen und -unternehmer. Die Erkenntnisse zeigen, was die Geheimnisse von erfolgreichen Unternehmerfamilien sind.

Zusammenspiel von Bewahren und Erneuern

«Die Familien befinden sich im Zusammenspiel von Bewahren und Erneuern», sagt Sylvie Scherrer, Mitarbeiterin am Themenschwerpunkt Familie und Unternehmen des IBR. Langlebige Familienunternehmen beziehen sich auf ihre Werte, Traditionen und ihre Geschichte – und schöpfen gerade daraus Kraft zur Erneuerung. Denn oftmals ist der Firmengründer ein Vorbild für Innovation, Mut und Risikofreude.

Obwohl funktionierende Familienunternehmen ein sehr starkes Bewusstsein für ihre Tradition hätten und diese sorgfältig pflegten, seien sie offen für Veränderung. So zitiert die Studie Oscar A. Kambly mit den Worten: «Die Ur-Idee muss mit der Zeit weiterentwickelt werden, aber die Essenz, die Werte, die müssen bleiben.» Auch wenn sich heutige Geschäftsfelder oftmals von ihrem Ursprung entfernt haben – etwa der Grossbetrieb der Kambly AG von der Bäckerei von 1906, die Trisa AG von der Bürstenfabrik von 1887, oder die Victorinox von der Messerschmiede von 1884, sind diese langlebigen Familienunternehmen ihren Wurzeln dennoch treu geblieben.

Auch Kambly ist seit Generationen eine bekannte Marke. Hier der heutige Kambly-Geschäftsführer Oscar A. Kambly (Mitte)
mit Vater (rechts) und Grossvater (links). (Bild: Kambly)

Nicht zu Wachstum gezwungen

Viele Schweizer Familienunternehmen haben eine hohe Eigenkapitalquote; sie können schnell investieren ohne Fremdkapital aufzunehmen und sich von Geldgebern abhängig zu machen. «Wir waren nie – im Gegensatz zu weltweit tätigen Firmen mit grossen Konkurrenten – zu einem Wachstum gezwungen, das den Einsatz von ausserfamiliärem Kapital nötig gemacht hätte», wird Matthias Pestalozzi in der Studie zitiert.

Nebst der hohen finanziellen Unabhängigkeit ist der langfristige Planungshorizont ein weiterer Vorteil von Familienunternehmen. Denn dieser erlaubt es, mehrjährige Forschungs- und Entwicklungsprojekte anzugehen, die Publikumsgesellschaften vermeiden würden. Oscar A. Kambly sagt in der Studie: «Mein Planungshorizont ist mein ganzes Leben und das meiner Nachfolger, und nicht der Quartalsbericht.»

Individuelle Bedürfnisse auf dem Prüfstand

Die Bedürfnisse der Familienmitglieder können sich im Zeitverlauf auseinanderentwickeln, und es kann dazu kommen, dass die finanziellen Erwartungen der – exponentiell wachsenden – Familie längerfristig die finanziellen Möglichkeiten des Unternehmens übertreffen. Insbesondere dann, wenn gewisse Familienmitglieder finanziell vom Unternehmen abhängig sind, können Konflikte entstehen. «Hier es wichtig, dass sich die Familie der Verbindung der Familienbedürfnisse und Unternehmensziele bewusst ist, und diese aufeinander abstimmt», sagt Claudia Astrachan Binz, Leiterin des Themenschwerpunkts Familie und Unternehmen am IBR.

Doch wie stellt man sicher, dass sich die Familie nicht zerstreitet, wenn verschiedene Interessen und Bedürfnisse vorhanden sind? Eine geeinte Familie beschreiben die Forscherinnen so: «Die Familienmitglieder verpflichten sich auf ein gemeinsames, übergeordnetes Ziel und akzeptieren, dass ihre individuellen, auf das Unternehmen bezogenen Bedürfnisse – beispielsweise Beschäftigungsmöglichkeiten im Unternehmen – dem nachhaltigen Gedeihen des Unternehmens unterzuordnen sind.»

Schweizer Familienunternehmen stellen hohe Anforderungen an Nachfolge

Die Studie gibt Empfehlungen, auf welche Punkte die Familie achten sollte: Dazu gehört die Förderung der Mitarbeitenden und die rechtzeitige Suche nach einer geeigneten und gut ausgebildeten Nachfolge. «Wenn man einem Familienmitglied einen Posten gibt, muss er oder sie mindestens gleich gut sein wie der externe Kandidat – eher fünf Prozent besser, damit das unverdächtig ist», sagt Carl Elsener von Victorinox AG in der Studie.

«Eine professionelle Familie nutzt viele Instrumente, um die Schnittstelle zwischen Familienverbund und Unternehmen effektiv zu handhaben, den Kommunikationsfluss innerhalb der Familie sowie zwischen Familie und Unternehmen zu steuern, und mit Konflikten umzugehen», schreiben die Forscherinnen. Doch ist Claudia Astrachan Binz überzeugt: «Man kann eine Nachfolge noch so genau planen und so viele Verträge schreiben und Regeln definieren wie man will – viel wichtiger ist es sicher zu stellen, dass die Familie geeint ist und gemeinsam etwas erreichen will. Wenn eine Wertebasis und eine Vision, die alle begeistert, fehlen, dann wird es schwierig.»

Forum für Familienunternehmen am 1. Februar 2018

Seit 2011 veranstaltet das Institut für Betriebs- und Regionalökonomie IBR der Hochschule Luzern – Wirtschaft jährlich einen Anlass ausschliesslich für Mitglieder von Eigentümerfamilien. Das nächste Forum für Familienunternehmen findet am 1. Februar 2018 im Hotel National in Luzern statt. Thema: «Sind Sie zukunftsfähig? Familien und Unternehmen, die mit der Zeit gehen».

Weitere Informationen zur Studie und zum Forum für Familienunternehmen

Führungskompetenz kann man lernen

Im November 2017 startet die GEDANKENtanken Akademie Nordschweiz in Kooperation mit der Steinbeis-Hochschule Berlin mit einer umfassenden, hochschul-zertifizierten Führungsausbildung in Basel. Ab 2018 gibt es das Weiterbildungsangebot mit Blended-Learning-Konzept auch in Zürich, St. Gallen, Solothurn und Bern.

In den Seminaren der GEDANKENtanken lässt sich Führungskompetenz in Kleingruppen lernen. (Bild: Fotolia.com)

Am 15. November startet die erste Veranstaltung des 3600 Führungskräftetrainings der GEDANKENtanken Akademie im EuroAirport Business Center, Basel. Das Lehrkonzept wendet sich vor allem an KMU. Angeboten wird ein Blended-Learning-System bestehend aus 24 Lernmodulen, mit Halbtagespräsenzveranstaltungen einmal im Monat. Dies ist ein Pensum, das auch von Führungsverantwortlichen, die stark ins Tagesgeschäft eingebunden sind, zu stemmen ist. Es gibt kein festes Lehrpersonal, sondern zu jedem Fachthema als Referenten ausgewiesene Experten (Buchautoren, Professoren u.Ä.) mit Praxiserfahrung. Dadurch ist ein hohes Niveau bei der Wissensvermittlung gewährleistet. Zusätzlich haben die Kursteilnehmer Zugang zu einer Videofakultät mit 400 Lernvideos zu den Themenbereichen Mitarbeiterführung, Kommunikation und Vertrieb. Ausserdem können Sie zu einem reduzierten Preis an den äusserst beliebten Rednerveranstaltungen in Deutschland teilnehmen. Durch die Auslegung auf zwölf Monate haben die Teilnehmer Gelegenheit, sich intensiv und nachhaltig mit den Experten und anderen Kursteilnehmern auszutauschen. Unterrichtssprache ist Deutsch.  Zur weiteren Wissensvertiefung wird ein sechsmonatiger Aufbaukurs angeboten.

Führungskompetenz ist lernbar

Das Führungskräftetraining ist ein Produkt des Beratungsunternehmens GEDANKENtanken, das 2012 in Köln (D) gegründet wurde. Es betreibt inzwischen in Deutschland 20 Akademien auf Franchise-Basis und verfügt über ein breit abgestütztes Netzwerk von hochqualifizierten Referenten. Zsolt Kubecska, Senior Consultant bei der Mohler Burkhard Partner AG, ist seit Herbst 2017 Franchisenehmer für die Nordschweiz. „Unser Credo ist: Führungskraft wird man nicht durch Beförderung. Führungskompetenz kann man lernen! Mann/Frau muss aber etwas tun, um erfolgreich zu sein“, erklärt Zsolt Kubecska.

Zusätzliches Angebot in Zürich ab 2018

Die GEDANKENtanken Akademien scheinen mit ihrem Angebot einen Nerv getroffen zu haben. Mittelständische und grössere Unternehmen zeigen bereits grosses Interesse an den Trainings- und Weiterbildungskonzepten, um Führungskompetenz zu schulen und zu erwerben. Neben dem 360° Führungskräftetraining (Jahresausbildung Leadership) werden ein 360° Vertriebstraining (Jahresausbildung Verkauf & Vertrieb), eine Management-Trainerausbildung (Jahresausbildung mit Hochschulzertifikat) und eine Train-the-Trainer-Ausbildung angeboten. 2018 beginnt zudem ein Jahreskurs des 3600 Führungskräftetraining  in Zürich. Standort ist das Park Inn Radisson Zurich Airport Hotel in Rümlang. Die Teilnehmerzahl ist auf 10 beschränkt. Damit will man eine hohe Effizienz gewährleisten. „Unser Konzept ist für KMU sehr attraktiv, insbesondere für Selbstständige und Familienunternehmen, die ihren Nachwuchs als Nachfolger befähigen wollen. Im Rahmen der Trainings bieten wir praktisches und erprobtes Fachwissen sowie Werkzeuge, Denkweisen und Strategien, deren Anwendung jeder lernen kann. Auf Wunsch können Teilnehmer auch ein Hochschul-Zertifikat der renommierten, privaten Steinbeis-Hochschule Berlin, unserer Partnerorganisation, erwerben. Dies entspricht einem Leadership Diplom bzw. Dipl. Experte in Leadership in der Schweiz“, ergänzt Zsolt Kubecska.

Weitere Informationen

 

 

IFM-Symposium 2017: Innovationen im Facility Management für gesunde Lebens- und Arbeitsräume

Im Facility Management ist in Forschung und Praxis sehr viel in Bewegung. Dies zeigte das IFM-Symposium der ZHAW am 6. Oktober 2017 im Technopark Zürich. Im Rahmen des Symposiums konnten auch 56 Bachelors in Facility Management ihr Diplom entgegennehmen.

Prof. Vivian Loftness von der Carnegie Mellon University, Pittsburgh, USA, spricht am IFM-Symposium über das Internet der Dinge. (Bild: zhaw)

150 Teilnehmende aus Wirtschaft, Verwaltung und Wissenschaft konnte Institutsleiterin Prof. Dr.-Ing. Antje Junghans vom Institut für Facility Management IFM begrüssen. Das Symposium im Technopark Zürich stand unter dem Titel «Innovationen für gesunde Lebens- und Arbeitsräume» und vereinigte Fachleute aus dem In- und Ausland, so  aus Finnland (Tampere University of Technology), Grossbritannien (University of Oxford), Norwegen (Norwegian University of Science and Technology, Trondheim) und den USA (Carnegie Mellon University, Pittsburgh). Im Anschluss bildete ein internationaler Doktorandenworkshop den Auftakt zum neuen Doktorandenprogramm in Facility Management.

Gesundheitsfördernde Faktoren für den Arbeitsplatz

Im Vortrag «Gesundheitsförderliche Büroräume und Workplace Change Management» von ZHAW-Experte Prof. Dr. Lukas Windlinger wurden gesundheitsfördernde Faktoren für die Arbeitsplatzgestaltung und deren Auswirkung auf die Nutzerinnen und Nutzer analysiert. Die Sichtweise von innen nach aussen wurde von Heinz Bernegger, ZHAW-Dozent für Life Cycle Management, in seinem Vortrag aufgegriffen, mit dem Titel: «Präsentation der neuen Schweizer DGNB-Zertifizierung für Innenräume der SGNI». Die DGBN (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen) hat ein international anerkanntes Zertifizierungssysstem zur Nachhaltigkeit von Gebäuden entwickelt. Bernegger erläuterte unter anderem die Zusammenarbeit von Forschung und Praxis hinsichtlich der Zertifizierung von nachhaltigen Gebäuden. Höhepunkt der ersten Session war die feierliche Übergabe des DGNB Platin Awards an Urs Frey, Productmanager Greenproperty bei der Credit Suisse durch den Präsidenten der SGNI (Schweizer Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft), Ronald Schlegel im Anschluss an dessen Vortrag «Projekte mit dem Schweizer DGNB Zertifikat».

Neue Entwicklungen im Facility Management in Health Care

Der zweite Themenblock setzte das Thema Facility Management in Health Care in den Mittelpunkt. Verschiedene Aspekte wurden in den Vorträgen von ZHAW-Fachleuten behandelt. So sprach Nicole Gerber über «Enterprise Application Integration von nicht-medizinischer Software in Spitälern» und Dr. Andrea Kofler und Paul Schmitter über das Thema «Digitalisierung und Neue Technologien verändern unsere Healthcare-Landschaften». Im Mittelpunkt des Themenblocks stand eine Podiumsdiskussion mit weiteren Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis. Das Thema FM in Health Care wird am Netzwerktreffen «FM Perspektiven» am 20. April 2018 weiter vertieft.

Blick in die Zukunft 

Einen Blick in die Zukunft warf der dritte Themenblock mit den Vorträgen von Prof. Vivian Loftness von der Carnegie Mellon University über «The Internet of Things is Transforming Indoor Environments for Comfort and Energy Efficiency» und von Dr. Suvi Nenonen von der Tampere University of Technology über «Innovative work Environment». Für die Entwicklung von gesunden Lebens- und Arbeitsräumen bietet sich eine Integration von Hightech- und Lowtech-Lösungen zur Steigerung der Nachhaltigkeit in der gebauten Umwelt an. Im Mittelpunkt von Nenonens Vortrag stand die Nutzungs- und Funktionsfähigkeit, die «usability» von innovativen Arbeitsumgebungen. Sie stellte in einem Modell die Wechselwirkung von «Emotionen» und «Real Estate» in Verbindung mit «Prozessoptimierung» und «Wirtschaftlichkeit» dar.

Michael Bürki, Vorstandsmitglied IFMA CH, im Gespräch mit Master Studierenden am IFM-Symposium (Foto: RGB Photo, Zürich)

56 Bachelors in Facility Management diplomiert

Im Rahmen des IFM-Symposiums fand auch die Diplomfeier für 56 Bachelors in Facility Management statt. Die 25 Frauen und 31 Männer erhielten ihre Diplome von der Institutsleiterin Prof. Dr. Antje Junghans und von Studiengangleiterin Irene Arnold Moos. Die Festansprache hielt Michael Bürki, Vorstandsmitglied des Verbands IFMA Schweiz (International Facility Management Association) und Mitglied der erweiterten Geschäftsleitung der Post Immobilien Management & Services AG. Dank einer anhaltenden Nachfrage nach ausgebildeten Fachkräften im Facility Management sind die Berufschancen für die Absolventinnen und Absolventen sehr gut. Dies bestätigte die vierte Befragung von ehemaligen Bachelorstudierenden rund ein Jahr nach Studienabschluss. Demnach hatten Dreiviertel der Bachelors bei Studienabschluss eine qualifizierte Anstellung zugesichert. Das Lohnniveau der Bachelors in Facility Management liegt mit 80‘200 Franken deutlich über dem durchschnittlichen Einkommen aller Fachhochschul-Bachelorstudiengänge in der Schweiz von 76’000 Franken.

Quelle und weitere Informationen

Wissensarbeiter zu stark mit Routinetätigkeiten beschäftigt

36 Prozent ihrer Arbeitszeit sind Wissensarbeiter mit Routinearbeit beschäftigt. Während eine grosse Mehrheit der Führungskräfte ihre Wissensarbeiter für schwer ersetzbar hält, glaubt nur jeder zweite Wissensarbeiter selbst daran. Dies zeigt eine kürzlich veröffentlichte Studie.

Führungskräfte halten Wissensarbeiter für schwer ersetzbar, diese selbst sehen dies nicht so. (Bild: Fotolia.com)

Routineaufgaben gehören zum Alltag von Wissensarbeitern, und zwar mehr, als angenommen: 36 % ihrer Arbeitszeit verbringen Wissensarbeiter im Durchschnitt mit solchen Tätigkeiten. Für die Lösung komplexer Probleme sind es dagegen nur 29 Prozent und für wissensbasierte Tätigkeiten 36 Prozent.Dies zeigt die aktuelle Wissensarbeiterstudie der Gesellschaft für Wissensmanagement (GfWM), der Hays AG und des Beratungsunternehmens PAC auf, für die 1215 Wissensarbeiter und Führungskräfte befragt worden sind. Alle Befragten verfügten über eine akademische Ausbildung. Die Hälfte davon waren Führungskräfte, die andere Hälfte Wissensarbeiter ohne Führungsverantwortung. Die gleiche Studie wurde 2013 schon mal durchgeführt; im Vergleich zu damals haben sich die Ergebnisse kaum verändert.

Wissensarbeiter: Loyal zu ihren Themen, weniger aber zum Unternehmen

Die Hälfte der befragten Führungskräfte (51 %) spricht Wissensarbeitern eine herausragende Bedeutung und eine stärkere Förderung zu. Dies sehen aber nur 37 Prozent dieser Fachkräfte so. Vor vier Jahren lagen beide Werte mit 57 bzw. 49 Prozent noch deutlich höher. Jeder zweite Wissensarbeitende (51 %) fühlt sich eher mit seinen Themen als mit seinem Unternehmen loyal verbunden. Daher wären 53 Prozent auch bereit, das Unternehmen für eine fachliche Weiterentwicklung zu wechseln.

Nichtsdestotrotz halten 85 Prozent der befragten Führungskräfte die Wissensarbeiter für schwer ersetzbar. Dies spiegelt sich jedoch nicht im Selbstbewusstsein der Wissensarbeiter wider. Nur 50 Prozent der befragten Fachkräfte sehen dies selbst so.

Massnahmen zur Unterstützung der Wissensarbeit. (Grafik: Hays)

Mit IT die Wissensarbeit besser ausschöpfen

Um Wissensarbeit besser auszuschöpfen, sollte vor allem in IT-Infrastrukturen investiert werden. 54 Prozent der Führungskräfte und 60 Prozent der Wissensarbeitenden sehen hier das grösste Potenzial. Dagegen rangieren Organisationsthemen, wie der Ausbau flexibler Arbeitszeiten und -orte oder neue Führungsmodelle, deutlich weiter unten auf der Dringlichkeitsskala.

„Wissensarbeit findet auf immer spezialisierteren Themenfeldern statt. Um einen Tunnelblick zu vermeiden, sollten Unternehmen ihren Wissensarbeitern regelmässig die Option eröffnen, sich mit anderen Inhalten zu beschäftigen. Denn in der digitalen Welt sind Weitblick und die Fähigkeit, sich in neue Fragen einzuarbeiten, wichtige Kompetenzen“, so das Fazit von Marc Lutz, Managing Director bei der Hays (Schweiz) AG.

Weitere Informationen: Hays (Schweiz) AG

 

 

Studienabschlüsse an der FHNW: Trend zu berufsbegleitenden Studiengängen hält an

Allein die Hochschule für Wirtschaft FHNW vergibt über 500 Bachelor- und Master-Diplome.

Es geht weiter auf der Karriereleiter: Frischgebackene Bachelors der Hochschule für Wirtschaft. (Bild: FHNW)

Die Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW umfasst neun Hochschulen mit den Fachbereichen Angewandte Psychologie, Architektur, Bau und Geomatik, Gestaltung und Kunst, Life Sciences, Musik, Lehrerinnen- und Lehrerbildung,  Soziale Arbeit, Technik und Wirtschaft.  Die Campus der Fachhochschule sind in den vier Trägerkantonen Aargau, Basel-Landschaft, Basel-Stadt und Solothurn angesiedelt. Rund 11’900 Studierende sind immatrikuliert und rund 800 Dozierende vermitteln in 29 Bachelor- und 18 Master-Studiengängen sowie in zahlreichen Weiterbildungsangeboten praxisnahes und marktorientiertes Wissen.

In den letzten Tagen fanden nun in Basel, Brugg-Windisch und Olten Diplomfeiern der Hochschule für Wirtschaft FHNW statt. Diese international ausgerichtete und praxisorientierte Fachhochschule nimmt mit ihrem breiten Weiterbildungsangebot eine führende Stellung in der Schweiz ein. Sie bildet an den genannten Standorten 2’500 Bachelor- und Master-of-Science-Studierende aus – ein wesentlicher Teil davon berufsbegleitend. Auch von den insgesamt 452 Bachelors hatten mehr als die Hälfte berufsbegleitend studiert. Dasselbe gilt auch für die 51 Master of Science.

Neben den berufsbegleitenden sind auch international ausgerichtete Studiengänge gefragt: Gegen 30% der Abschlüsse werden an der Hochschule für Wirtschaft FHNW in englischsprachigen Bachelor- und Master-Programmen erworben. Rund ein Dutzend Diplomandinnen und Diplomanden wurden im Rahmen der Feiern für hervorragende Leistungen geehrt.

Weitere Informationen

Cash is King – eine Fortsetzungsgeschichte. Teil 1: So senken Sie die Risiken von Zahlungsausfällen

Der Kauf auf Rechnung birgt Risiken für KMU. Um die Gefahr von Zahlungsausfällen zu minimieren, ist ein strukturiertes Risikomanagement hilfreich.

Anja Berchtold und andere Unternehmer/innen sind gut beraten, eine saubere Abklärung von Risiken durchzuführen.

Anja Berchtold (42) ist Geschäftsführerin der Holdener Maschinenbau AG, eines auf die Planung und Realisierung von Maschinen und Anlagen spezialisierten KMU. Diese Arbeiten werden aufgrund der zunehmenden Komplexität der Automatisierungslösungen immer aufwendiger. Nun hat das Unternehmen von der Papierwerk AG einen grösseren Auftrag für Anlagen für die Veredelung von Rollenmaterial wie Papier und Metallfolien erhalten. Trotz der scheinbaren Seriosität der Anfrage will sich Anja Berchtold rückversichern.

Adäquate Risikobeurteilung

Sie stellt sich die Frage, welches Risiko ein solcher Auftrag für die Liquidität ihres Unternehmens birgt. Und was passiert, wenn die Zahlung verzögert, nur teilweise oder gar nicht eingeht? Martin Honegger, Director Sales & Business Development bei Intrum Justitia: «Für das wirtschaftliche Gedeihen jedes Unternehmens ist es entscheidend, Ausstände schnell und ohne Verluste zu realisieren. Zu risikobehaftete Kunden kann man beispielsweise aufgrund einer Bonitätsprüfung ablehnen. Wir empfehlen zudem, sichere Bezahlmethoden anzubieten, wie zum Beispiel eine adäquat grosse Vorauszahlung.»

Risiken frühzeitig erkennen

Wer Risiken wie Zahlungsausfälle, die teilweise sogar die Existenz gefährden können, verhindern will, muss diese frühzeitig erkennen. Martin Honegger: «Deshalb sollten Firmen das Risikomanagement bereits in der Phase der Offertstellung oder Kundenakquisition einsetzen. Wer proaktiv Schutzmechanismen aufstellt, muss weniger nachgelagerte Massnahmen wie Mahnungen oder rechtliche Schritte ergreifen.»

«Firmen sollten das Risikomanagement bereits in der Phase der Offertstellung oder Kundenakquisition einsetzen.»
Martin Honegger, Director Sales & Business Development bei Intrum Justitia (Bild: Intrum Justitia)

Instrumente des Risikomanagements

Genau das tut Anja Berchtold: Sie lässt mittels Risikomanagement Abklärungen über die Papierwerk AG durchführen, da sich deren Auftragsvolumen auf eine höhere sechsstellige Summe beläuft und somit allenfalls eine systemkritische Grösse erreicht. Dazu gehören mitunter folgende Aufgaben:

  • Adressprüfung: Existiert die Adresse der Papierwerk AG überhaupt? Stimmt die angegebene Adresse? Wie steht es mit dem verwendeten Zahlungsmittel? Stammt dieses zum Beispiel aus einem anderen Land, kann dies bereits als Information für einen möglichen Betrugsfall dienen.
  • Firmen- und Identitätsprüfung: Wie ist die bisherige Firmenhistorie verlaufen? Ist die Kontaktperson auch tatsächlich bei der Papierwerk AG tätig?
  • Bonitätsprüfung: Bei der manuellen Lösung erteilt die Credit-Decision-Datenbank rund um die Uhr Auskünfte über Unternehmen wie Schuldnerverzeichnisse von Gerichten, Betreibungsinformationen, Informationen zum bisherigen Zahlungsverhalten, Geschäftsberichte und zeichnungsberechtigte Personen.
  • Scoring: Bei diesem Prozess handelt es sich um ein statistisches Verfahren, um die Ausfallwahrscheinlichkeit einer Zahlung zu berechnen.
  • Betrugsmustererkennung: Hilfreich ist hier vor allem das Sicherheitsverfahren «3D-Secure» der Kreditkartengesellschaften. Dieses zeigt auf, ob der Karteninhaber korrekt angegeben wurde. Zudem sollen bekannte Betrugsmethoden ausgeschlossen werden, so etwa anonymisierende Proxy-Server, die eine Erkennung der IP-Adresse des Nutzers verhindern wollen.

Vertrag richtig gestalten

Anja Berchtold möchte den Werkvertrag mit der Papierwerk AG in den kommenden Tagen unterzeichnen. Jedoch überlegt sie sich auch, die AGB präziser zu formulieren. Wie die Holdener Maschinenbau AG und andere KMU insbesondere die Klauseln zum Datenschutz und zum Gerichtsstand richtig verfassen, um sich besser zu schützen, erfahren Sie schon bald – im zweiten Teil dieser Fortsetzungsgeschichte.

Kontakt für weitere Informationen: Intrum Justitia AG, sales.ch@intrum.ch, +41 44 806 85 57, www.intrum.ch

Sicherheitsrisiko Nummer 1: Die Mitarbeitenden

Die grösste Gefahr für die IT-Sicherheit eines Unternehmens geht – bezogen auf den Faktor Mensch – von den eigenen Mitarbeitern aus, dicht gefolgt von Drittparteien. Diese Einschätzung teilt die Mehrheit der Befragten des aktuellen Risk:Value-Reports 2017 von NTT Security, Spezialist für Informationssicherheit und Risikomanagement.

Von Mitarbeitenden geht das grösste Sicherheitsrisiko in der IT aus. (Bild: Fotolia.com)

Der jährlich vom Marktforschungsunternehmen Vanson Bourne im Auftrag von NTT Security erstellte Risk:Value-Report zeigt, in welchen Bereichen und bei welchen Personen die grössten IT-Sicherheitsgefahren drohen. Auf die Frage „Welche Person beziehungsweise Personengruppe steht für Sie bei den Sicherheitsschwachstellen an erster Stelle?“ nennen 23 Prozent der Teilnehmer die „Mitarbeiter ohne Führungsverantwortung“. Den zweiten Platz belegen Drittparteien mit 19 Prozent; hierzu zählt Vanson Bourne Subunternehmen, externe Dienstleister und Lieferanten. Position drei nimmt der CEO ein; ihn stufen 12 Prozent als schwächstes Glied in der IT-Sicherheit ein. Als weitere Sicherheitsschwachstellen nennen 11 Prozent der Befragten das Management, 10 Prozent die Kunden, 7 Prozent die Administratoren, 7 Prozent die Aufsichts- bzw. Verwaltungsräte und 6 Prozent die C-Level-Führungskräfte ohne CEO.

Mitarbeitende stärker sensibilisieren

„Eine durchgängige IT-Strategie muss die verschiedenen Sicherheitsschwachstellen gleichberechtigt adressieren. Bereits eine verwundbare Stelle kann für ein Unternehmen katastrophale Folgen nach sich ziehen“, betont Kai Grunwitz, Senior Vice President EMEA bei NTT Security. „Eines zeigt die Studie in aller Deutlichkeit: Unternehmen müssen abgesehen von den erforderlichen technischen Massnahmen die eigenen Mitarbeiter mit hoher Priorität stärker für das Thema Sicherheit sensibilisieren. Angesichts der sich ständig ändernden Bedrohungslage ist vor allem eine turnusmässige Durchführung von Workshops und Schulungen unverzichtbar.“

Überraschend: CEOs als drittgrösstes Sicherheitsrisiko

Besonders überraschend in den Augen von NTT Security ist, dass der CEO bei der Frage nach der grössten Sicherheitslücke an dritter Stelle genannt wurde. „Eigentlich sollte man davon ausgehen, dass gerade die IT-Systeme des CEO, seien es der Desktop-PC, der mobile Rechner oder das Smartphone, besonders gehärtet und geschützt sind“, so Grunwitz. „Die Befragten halten die ergriffenen Massnahmen aber anscheinend nicht für ausreichend, folglich sollten sie Unternehmen noch einmal genauestens auf den Prüfstand stellen, schliesslich liegt es auf der Hand, dass der Wissensträger CEO ein lukratives Ziel für potenzielle Angreifer ist. Wir haben bei NTT Security gute Erfahrungen mit speziell auf das Management ausgerichteten Angriffssimulationen gemacht, die zeigten, dass mehr als 70 Prozent des Managements nur unzureichend abgesichert sind.“

Das „Risk:Value Executive Summary“ steht für Interessierte zum Download unter http://www.nttsecurity.com/RiskValue2017 zur Verfügung.

Service-Angebote können die Mitarbeitermotivation deutlich steigern

Jeder dritte Arbeitnehmer vermag die Grenze zwischen Beruf und Privatleben nicht mehr klar ziehen und fühlt sich dadurch zunehmend gestresst. Arbeitgeber können durch Angebote diesen Effekt abmildern. Das ist das Ergebnis einer Arbeitsplatz-Studie, welche der Facility-Services-Anbieter Sodexo in Auftrag gab.

Arbeitgeber könnten mit integrierten Dienstleistungen viel zur Mitarbeitermotivation beitragen. (Bild: Fotolia.com)

Abends noch schnell E-Mails lesen, in den Ferien erreichbar sein oder mit den Kollegen nach Feierabend Sport treiben: Der moderne Alltag trennt kaum noch zwischen Beruf und Privatleben. Für die Zukunft erwarten Arbeitnehmer eher noch eine Zunahme dieses als „Work-Life-Blending“ bezeichneten Effekts (45 Prozent). Über die Hälfte derjenigen (54 Prozent) betrachten diese Entwicklung negativ. Flexible Angebote des Arbeitgebers, die auf die individuelle Lebenssituation der Mitarbeiter eingehen, finden rund zwei Drittel (65 Prozent) der Befragten wichtig. Vor allem Arbeitnehmer unter 30 Jahren erwarten solche Angebote. Unternehmen, die ihrer Belegschaft dabei helfen, die Anforderungen des Alltags zu meistern, profitieren durch deutlich motiviertere, leistungsbereitere Mitarbeiter. Zu diesen und weiteren Ergebnissen kommt die Studie „Arbeitgeberangebote: ein Hebel für Motivation, Leistung und Zufriedenheit“ des Meinungsforschungsinstituts Kantar Emnid im Auftrag von Sodexo Services.

Ernährung und Fitness beliebt, Kinderbetreuung noch selten

Die Verschmelzung von Beruf und Privatem verursacht merklich Stress. Daran können Angebote des Arbeitgebers zwar nur bedingt etwas ändern. Allerdings haben sie großen Einfluss auf die Mitarbeitermotivation und das allgemeine Wohlbefinden der Angestellten. Unternehmen profitieren von der Bereitstellung solcher Angebote außerdem, indem eine höhere Job-Zufriedenheit auch dafür sorgt, dass sie als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen und weiterempfohlen werden. Gerade im Kampf um Mitarbeiter können sich Firmen somit wertvolle Vorteile sichern. Allerdings unterscheiden sich die Wünsche an den Arbeitgeber mitunter sehr – je nach Alter, Geschlecht oder individueller Lebenssituation. Untersucht wurden im Rahmen der Studie vier Bereiche betrieblicher Zusatzangebote:

  • Ernährung (Betriebsrestaurant, Verpflegungsgutscheine, Bestellung via Apps etc.)
  • Fitness und Wellness (ergonomischer Arbeitsplatz, Massagen, Fitnessstudio etc.)
  • Concierge-Dienste (Reinigungsdienst, Paketversand, Gepäckaufbewahrung etc.)
  • Kinderbetreuungsangebote (Unterstützung bei der Kita-Suche, Vermittlung von Babysittern, Kinderbetreuung etc.)

Die beliebtesten Benefits sind demnach ein ergonomischer Arbeitsplatz, ein Betriebsrestaurant sowie Verpflegungsgutscheine, gefolgt von Gesundheitschecks, Massageangeboten und dem Zugang zu Fitnessstudios. Vor allem jüngere Arbeitnehmer legen großen Wert auf Services aus dem Bereich Essen und Ernährung. Bei ihnen ist das gemeinsame Essen in betriebseigenen Räumen mit 35 Prozent deutlich beliebter als bei den Mitarbeitern mit über 50 Jahren (23 Prozent). Mehr als die Hälfte aller Befragten (56 Prozent) messen diesen Angeboten einen hohen Einfluss auf das persönliche Wohlbefinden bei.

Geschlechterspezifische Bedürfnisse für höhere Mitarbeitermotivation

Frauen schätzen gesundheitsrelevante Angebote besonders. Sie erwarten eine positive Wirkung auf das persönliche Wohlbefinden (67 Prozent) sowie die eigene Arbeitsleistung (60 Prozent). Vergleichsweise wenig verbreitet sind sogenannte Concierge-Dienste: 25 Prozent der Befragten erhalten solche Services von ihrem Arbeitgeber. Etwa jeder Fünfte nimmt diese Dienste regelmäßig in Anspruch (19 Prozent).

Im Bereich Kinderbetreuung spielt die persönliche Lebenssituation eine maßgebliche Rolle bei den Wünschen an den Arbeitgeber: Arbeitnehmer mit Kindern unter zwölf Jahren sehen betriebliche Kinderbetreuungsangebote als zufriedenheits-, motivations- und leistungsfördernd. Außerdem ist ihre Bereitschaft hoch, das Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber weiterzuempfehlen. Gleichzeitig nutzen sie entsprechende Dienste allerdings nur zu geringem Anteil (7 Prozent). Häufigster Hinderungsgrund: Das Betreuungsangebot ist nicht auf die Arbeitszeiten der Eltern abgestimmt.

Eigene Angebote sind wichtiger Wettbewerbsvorteil

Eine ausgewogene Work-Life-Balance entsteht folglich dann, wenn die spezifischen Nutzungsinteressen von Männern, Frauen, Jüngeren, Älteren, Eltern und Kinderlosen berücksichtigt werden. So würden Männer ein Betriebsrestaurant eher nutzen wollen als Frauen (38 gegenüber 25 Prozent), während Massageangebote dagegen eher die Frauen ansprechen (34 gegenüber 19 Prozent der Männer). Vom Arbeitgeber angebotene Gesundheitschecks würde jeder dritte Arbeitnehmer über 50 in Anspruch nehmen, aber nur jeder fünfte der unter 30-Jährigen. Für die Jüngeren käme stattdessen vor allem der Besuch im Betriebsrestaurant infrage oder die Nutzung eines betrieblich organisierten Reinigungsdienstes. Beschäftigte mit jüngeren Kindern legen dagegen mehr Wert auf betriebliche Betreuungsangebote.

Der Stress, den Arbeitnehmer durch die Verschmelzung von Beruf und Privatleben empfinden, wird in Zukunft nicht weniger werden. Die Ergebnisse der Studie machen aber deutlich, dass betriebliche Angebote das Wohlbefinden und die Mitarbeitermotivation steigern können. Unternehmen, die  ihrer Belegschaft an die jeweilige Lebenssituation angepasste Dienstleistungen anbieten, können gleich dreifach profitieren: durch Reputationsgewinn dank erhöhter Weiterempfehlungsbereitschaft der Mitarbeiter, durch eine Verbesserung des Betriebsklimas und durch den Motivationsgewinn und die damit verbundene Arbeitsleistung des einzelnen Mitarbeiters.

Quelle: Sodexo

seif Awards 2017: Startups verbinden eine positive gesellschaftliche Wirkung mit einem Businessmodell

Zum siebten Mal wurden am 2. Oktober in Zürich die seif Awards for Social Entrepreneurship vergeben. Der seif Award zeichnet junge Unternehmen aus, die neben dem finanziellen auch einen sozialen oder ökologischen Mehrwert produzieren.

Gewann mit einem taktilen Tablet für Sehbehinderte einen der seif Awards 2017: Kristina Tsvetanova (links). (Bild: seif)

Am internationalen Wettbewerb haben dieses Jahr 171 Social Entrepreneurs aus ganz Europa teilgenommen. Die hochkarätig besetzte Jury wählte zehn Finalisten aus, die ihr Businessmodell am am 2. Oktober 2017 während 4 Minuten live dem 200 köpfigen Publikum vorstellten. Auffällig ist, dass unter den diesjährigen Finalisten viele Persönlichkeiten sind, welche eine schwierige Lebenssituation als Herausforderung für eine Geschäftsgründung mit gesellschaftlichem Mehrwert verstanden haben. Die Gesamtgewinnsumme von 50‘000 Franken wurde auf die folgenden fünf Gewinner verteilt:

  • myAbility gewann den seif Award für Integration und Präventation, welcher von der Suva unterstützt wird. 15% der Bevölkerung in Europa haben eine Behinderung. Das riesige Potential dieser Zielgruppe wird zumeist ignoriert. Gründer Gregor Demblin zog sich bei einem Badeunfall 1995 eine Querschnittlähmung zu. 2014 gründete er in Wien die Unternehmensberatung myAbility und entwickelte einen neuartigen, wirtschaftsorientierten Ansatz zur Inklusion von Menschen mit Behinderung.
  • Smart Home Technology durfte den Preis für unternehmerische Innovation entgegennehmen, welcher die UBS lanciert hat. Dieses Jungunternehmen baut auf der IoT (Internet der Dinge) Technologie auf und bietet ein Instrument an welches die Leistung und Effizienz ein es Produkts mit einer Cloud Lösung darstellt. Auf der Grundlage der Datenanalyse können kleinere und mittelgrosse Unternehmen Energie effiziente Massnahmen initiieren und damit CO2 einsparen.
  • Blitab heisst der Gewinner des Awards für zukünftige Trends, der von PwC ermöglicht wurde. Blitab ist das erste taktile Tablet für Blinde, welches online Daten in Brailleschrift bereitstellt.  Die Idee hatte die Mitgründerin, Kristina Tsvetanova, als ein guter Freund sie bat, für ihn eine Anmeldung für einen Kurs auszufüllen. Durch seine Sehbehinderung, konnte dieser ohne teure Hilfsmittel kein Notebook nutzen.  Nun können sich Studenten mit einer Sehbehinderung dank Blitab effizienter weiterbilden.
  • Fightthestroke hat den Preis für Digital Healthcare erhalten, welcher zum ersten Mal von Johnson & Johnson überreicht wurde. Die Geschichte von Fightthestroke begann als der kleine Mario, Sohn der Gründer, kurz nach seiner Geburt einen Schlaganfall erlitt. Die Eltern setzten sich mit dem Thema von jungen Schlaganfallpatienten auseinander und erlebten Hürden und fehlende Therapieangebote für Kinder. Aus den Recherchen entstand u.a. eine interaktive Plattform mit einem neuartigen Therapiemodell für zuhause.
  • Coolar hat den diesjährigen seif Award für Social Entrepreneurship gewonnen. 75% der Medikamente und Impfstoffe in Ländern des Südens verlieren ihre Wirksamkeit hauptsächlich aufgrund von fehlenden Kühlmöglichkeiten da ein elektrischer Zugang fehlt. Julia Römer hat ein kompaktes Kühlgerät entwickelt welches dieses Problem lösen kann ohne dass ein Zugang zu Elektrizität nötig ist. Aufgrund der grossen Bedeutung für die Gesundheitsvorsorge wird das gerät spezifisch für Medikamente eingesetzt.

Quelle: seif

get_footer();