HES-SO: ein neues Rektorat für die zweitgrösste Schweizer Hochschule

Das von der Rektorin Luciana Vaccaro vorgeschlagene Rektoratsteam für ein Mandat von vier Jahren ist nun bestätigt. Die Vizerektorin für Forschung und Innovation, Frau Christine Pirinoli, wird zum 1. März 2018 ihre neue Funktion antreten.

Leitet das Rektorat der HES-SO: Luciana Vaccaro. (Bilder: HES-SO)

Der Regierungsausschuss, der am Donnerstag den 16. November in Lausanne tagte, bestätigte das von der Rektorin der HES-SO Luciana Vaccaro vorgeschlagene Rektoratsteam. Das Rektorat setzt sich damit für die kommenden vier Jahre aus den folgenden Personen zusammen:

  • Luciana Vaccaro, Rektorin
  • Yves Rey, Vizerektor Lehre
  • Geneviève Le Fort, Vizerektorin Qualität
  • Christine Pirinoli, Vizerektorin Forschung und Innovation (neu).
Christine Pirinoli

Christine Pirinoli, 52 Jahre, tritt ihre Funktion als Vizerektorin Forschung und Innovation am 1. März 2018 an. Gegenwärtig ist sie Direktionsmitglied der HESAV – Haute Ecole de Santé Vaud und leitet dort die Bereiche aF&E, internationale Beziehungen und Dienstleistungen. Sie verfügt über ein Masterdiplom in öffentlicher Verwaltung des IDHEAP und ein Doktorat in Sozialwissenschaften der Universität Lausanne. Ihre hervorragende Kenntnis der Hochschullandschaft verbindet sie mit langjähriger Erfahrung in der Führung und Steuerung von Forschung.

Der bisherige Vizerektor Forschung und Innovation Patrick Furrer, der sein Mandat nicht verlängert, wird seine Aufgaben Ende Februar 2018 abgeben. Gewürdigt wurden sein Engagement und seine Leistungen, darunter namentlich die Einführung eines Finanzierungssystems mit stärkeren Anreizen für die Forschung in der HES-SO, der Aufbau der Forschungseinheit aF&E, die den Forschern einen proaktiven Service bietet, die Schaffung des Innovationspreises der HES-SO oder auch die Einführung von Verfahren, die den Anforderungen von Open Access gerecht werden.

Die ernannten Personen bilden ein Team aus komplementären Profilen, das die Rektorin Luciana Vaccaro bei allen Aufgaben unterstützen wird, die es in den kommenden vier Jahren zu bewältigen gilt. Dazu gehört insbesondere, die HES-SO angesichts der Herausforderungen der Digitalisierung und der Welt 4.0 weiterzuentwickeln, die Forschung in den Hochschulen zu unterstützen, um deren Qualität und Leistung weiter zu steigern, die institutionelle Akkreditierung der HES-SO zu garantieren sowie ihre nationale und internationale Positionierung zu stärken. Die HES-SO ist die grösste Hochschule auf Universitätsniveau der Westschweiz. Sie bildet ein weites Hochschulnetz über sieben Kantone und umfasst 21 000 Studierende aus sechs akademischen Fachbereichen. Jährlich verleiht sie über 5 000 Bachelor- und Masterdiplome und mehr als 96 % der Absolventinnen und Absolventen finden innert weniger als einem Jahr nach ihrem Abschluss eine Stelle.

www.hes-so.ch

 

Gelungene Kundenerlebnisse sind relevanter als je zuvor

Das erste Schweizer Adobe Symposium präsentierte am 16. November Use Cases von Unternehmen, die gelungene Kundenerlebnisse schaffen. Firmen wie Swisscom, Ringier und Raiffeisen Schweiz teilten ihre Expertise.

Mit dem ersten Schweizer Adobe Symposium sorgte dieses Unternehmen gleich selbst für neue Kundenerlebnisse. (Bild: Adobe)

Fast 300 Besucher besuchten nach Angaben des Veranstalters das Adobe Symposium vom 16. November 2017. Der Anlass im Stage One lockte hauptsächlich Kunden und Partner von Adobe sowie Interessenten von Marketing- und Experience-Trends an. Angelo Buscemi, Country Manager Adobe Schweiz und Österreich, zieht ein Fazit: «Das Adobe Symposium hat unsere Erwartungen mehr als übertroffen. Wir freuen uns sehr, dass wir an unserem Schweizer Anlass aufzeigen konnten, welch grossen Einfluss das Marketing im Bereich Experience bereits heute einnimmt. Auch konnte konkret aufgezeigt werden, wie Unternehmen die Customer Experience über alle verfügbaren Kanäle steigern können und so die Loyalität ihrer Kunden gewinnen können. Viele der teilnehmenden Unternehmen sind Pioniere und nutzen die neuen Möglichkeiten bereits für sich und für ihre Kunden. Was am Symposium in Zürich ganz klar hervorkam ist, dass Unternehmen das Thema Customer Experience unbedingt in ihre Marketing-Strategie integrieren müssen, um langfristig erfolgreich zu sein. Wie Vijayanta Gupta in seiner Präsentation hervorhob: „experience is the new loyalty“.»

Partnerschaften als Grundlage für neue Kundenerlebnisse

Angelo Buscemi war es denn auch, der den Event zusammen mit David Burnand, Director, Enterprise Marketing EMEA bei Adobe eröffnete. Vijayanta Gupta, Head of Product & Industry Marketing and Industry Strategy EMEA, erläuterte anschliessend seinen persönlichen Bezug zur Schweiz und vermittelte dem Publikum mit anschaulichen Beispielen, wie gelungene Kundenerlebnisse geschaffen werden können. Michael Gubelmann von Microsoft präsentierte, wie sich die Partnerschaft zwischen Adobe und Microsoft bemerkbar machen wird und wie Sales und Marketing bestmöglich verknüpft werden können. Wie Unternehmen es schaffen können, getreu dem Motto des Anlasses, Experience zu ihrem Geschäftsmodell zu machen zeigte Marc Eaman, Director, Experience Cloud, Technical Marketing Adobe.

Kundenerlebnisse praktisch umgesetzt…

Vor dem Mittag wurden jeweils zwei sogenannte Breakout Sessions durchgeführt. Diese wurden thematisch in «Creative», «Marketing» und «Advertising» eingeteilt. An einer Creative-Session erklärte zum Beispiel Sebastian Pfotenhauer von der Ringier AG, warum Virtual Reality in der heutigen Zeit einen Game Changer darstellt und wie VR in eine Multiplattform-Strategie am besten integriert werden kann. Aus dem Bereich Marketing präsentierte Nicolas Mériel von der Swisscom, wie die Swisscom Künstliche Intelligenz bereits heute einsetzt und welche neuen Möglichkeiten sie damit erschliessen können. In zwei weiteren Breakout-Sessions gab zum einen Stefan Gass von Veeam Software Tipps, wie man sein B2B-Business durch «connected customer brand experiences» optimieren kann. Zum anderen wurde auch das brennend heisse Thema GDPR (General Data Protection Regulation – zu Deutsch Datenschutzgrundverordnung) dank Heiner Bünting, Senior Legal Counsel EMEA bei Adobe, erörtert. Bünting erklärte, was die Datenschutzgrundverordnung für Unternehmen konkret bedeutet und wie sie sich darauf vorbereiten sollten.

…und etwas Magie

Am Nachmittag stellten Felix Wenger, Head Distribution & Channels bei Raiffeisen Schweiz, und Karsten Krämer, Senior Manager Digital Portals Deutsche Lufthansa AG, Use-Cases aus ihren Unternehmen vor. Das Publikum ganz zum Schluss nochmals zu fesseln vermochte Marco Tempest, seines Zeichens Cyber Illusionist, der mit seiner Performance Technologie, Story Telling und ein bisschen Magie verband.

Quelle und weitere Informationen: Adobe System (Schweiz) GmbH

Internationales Inkasso: Wenn Kunden im Ausland nicht zahlen

Je länger ein Gläubiger mit dem Einziehen der Forderung zuwartet, desto höher wird die Gefahr, dass ihm dies nie gelingt. Gerade im internationalen Forderungsmanagement sind deshalb mehrere aufeinander folgende Schritte notwendig.

CEO Florian Kälin erkennt, dass es Sinn macht, sich schon vor seinen weltweiten Geschäftsaktivitäten mit den Möglichkeiten des Auslandsinkassos auseinanderzusetzen.

Das Schweizer Handelsunternehmen Optiremo AG (Firma fiktiv) vertreibt seine Produkte aus der Medizin-, Mess-, Steuer-, Regeltechnik und Optik seit kurzem weltweit. Neu unterhält CEO Florian Kälin auch gute Kontakte nach China und konnte kürzlich sogar einen Kunden für eine grosse Lieferung industrieller Druckmessgeräte gewinnen. Allerdings hat dieser bis anhin seine Rechnung noch nicht beglichen. Deshalb fragt sich Florian Kälin, wie er das Risiko für sein Unternehmen senken und was er machen kann, um den Zahlungsverkehr sicherzustellen. «Oft beeinflussen externe Einflüsse wie die Wirtschaftslage, die geltenden Sitten, die Sprache sowie generell die Kommunikation zwischen zwei Geschäftspartnern die Zahlungsmoral», sagt Pance Antevski, Teamleader International Service Line bei der Intrum Justitia AG. «Da zudem von Land zu Land unterschiedliche Gesetze gelten, ist das Eintreiben von internationalen Forderungen keine einfache Aufgabe.» Immerhin: Sind internationale oder bilaterale Abkommen vorhanden, vermindert dies das Risiko von Zahlungsausfällen.

Empfohlene Vorgehensweise beim Forderungsmanagement im Ausland

Welche Vorkehrungen sollten Unternehmen vor der Aufnahme von internationalen Aktivitäten treffen, um Mahnungen und Forderungsbetreibungen im Ausland zu verhindern?

  • Meiden Sie besonders risikoreiche, instabile Regionen und Länder.
  • Achten Sie darauf, dass der Geschäftspartner Mitglied in einem nationalen Fachverband ist.
  • Versichern Sie sich bei Vertragsabschluss genau, dass die Konditionen klar und deutlich sind.
  • Vereinbaren Sie in den AGB/im Vertrag, dass Schweizer Recht gilt und der Gerichtsstand in der Schweiz ist. Ist dies nicht möglich, dann einigen Sie sich auf eine internationale Arbitrage.
  • Informieren Sie sich über die finanzielle Situation des zukünftigen Vertragspartners.
  • Besorgen Sie sich möglichst viele Kontaktangaben über den Geschäftspartner.
  • Klären Sie ab, ob die Verhandlungspartei tatsächlich im Namen der Firma entscheiden darf.

Handlungsablauf bei Zahlungsverzug…

Im vorliegenden Fall ist der Zahlungsverzug bereits eingetreten. Pance Antevski: «Deshalb soll Florian Kälin innert kurzer Frist mit dem Kunden in Kontakt treten und abklären, weshalb die Rechnung nicht bezahlt wurde. Sofern er dies nicht innerhalb von 30 Tagen klären kann oder der Vertragspartner keine eindeutige Antwort gibt, sollte er sich mit der Idee befassen, den Fall an ein spezialisiertes Unternehmen für internationales Inkasso mit Vertretung vor Ort zu übergeben. Dabei ist es entscheidend, dass die Optiremo AG möglichst alle Informationen und Unterlagen zur Verfügung stellt.»

… und nach der Falleröffnung

Die Optiremo AG will die Zahlung mittels internationalem Forderungsmanagement durchsetzen. Deshalb übergibt der Inkasso-Anbieter den Fall zuerst an seine Vertretung in China. «Unsere lokal stationierten, mit den nationalen Gegebenheiten bestens vertrauten Mitarbeitenden bemühen sich, innerhalb von 60 Tagen durch vorrechtliche Inkassoschritte die Realisierung der Forderung zu erwirken», unterstreicht Pance Antevski. Stellt sich innerhalb dieser Zeitspanne heraus, dass die Forderung bestritten wird und keine Einigung erzielt werden kann, teilt sie der Optiremo AG eine Empfehlung mit den nächsten (rechtlichen) Schritten mit.

«Das internationale Inkasso ist eine wichtige Ergänzung für den optimalen weltweiten Geschäftserfolg.» Pance Antevski, Teamleader International Service Line bei der Intrum Justitia AG. (Bild: Intrum Justitia)

Internationales Inkasso: Wichtiges in Kürze

  • Ist das internationale Inkasso teuer? Das vorrechtliche Inkasso durch die Intrum Justitia AG verursacht in der Regel keine oder nur minime Kosten. Alle weiteren Schritte, bei denen Zusatzkosten entstehen können, werden dem Kunden vorab mitgeteilt und erst nach dessen Zustimmung durchgeführt. Somit ist die Kostentransparenz für das auftraggebende Unternehmen stets vorhanden. Lediglich im Falle eines erfolgreichen internationalen Forderungsmanagements bezahlt der Kunde die vereinbarte Provision.
  • Wie lange dauert ein solcher Prozess? Die Prozessdauer ist individuell und von der Komplexität der Sache abhängig. Hinzu kommt die unterschiedliche Effizienz der Gerichte im jeweiligen Land.

 

Kontakt für weitere Informationen:

Intrum Justitia AG, sales.ch@intrum.ch, +41 44 806 85 57

Weitere Artikel zum Thema:

Die IT-Trends 2018

Was erwartet uns im kommenden Jahr aus IT-Sicht? F5 Networks, ein Anbieter von Cloud- und Sicherheitslösungen, wagt einen Blick in die Glaskugel und zeigt die aus seiner Sicht wichtigsten Trends für 2018. Adobe wiederum stellt fest, dass IT-Managern Kundenanforderungen wichtiger sind als die Funktionsfähigkeit ihrer Systeme.

Was sind die IT-Trends 2018? Diverse IT-Systemanbieter schauen schon jetzt in die Glaskugel für die nahe Zukunft. (Bild: Warakorn – Fotolia.com)

Das Jahr 2017 geht zu Ende – ein aus Perspektive der IT-Sicherheit einmal mehr ein ereignisreiches. Diverse IT-Systemanbieter machen sich Gedanken über digitale Trends in der IT-Branche: Eine Studie von Adobe zeigt etwa, dass heutigen IT-Managern Kundenanforderungen wichtiger sind als die Funktionsfähigkeit ihrer Systeme. Und auch IT-Dienstleister wie F5 Networks wagen einen ersten Ausblick auf das kommende Jahr.

IT-Trends 2018

  • Anwendungen als Sicherheitsgefahr: Unternehmen geben weiterhin den größten Teil ihrer Sicherheitsbudgets zum Schutz des Netzwerks aus – und vergessen dabei die Absicherung von Nutzeridentitäten und kritischen Anwendungen. Doch gerade hierauf zielen die Cyberkriminellen inzwischen ab. Das Sicherheitskonzept sollte sich daher auf die Bereiche konzentrieren, die wirklich wichtig sind sowie gefährliches Verhalten und Störfälle wirkungsvoll bekämpfen. Dann können sich Unternehmen auf die Bedrohungen fokussieren, von denen die größte Gefahr für ihren Betrieb ausgeht.
  • Daten umfassend schützen: Es reicht nicht mehr, den Netzwerkperimeter zu schützen. Die Vertraulichkeit der Daten muss bei der Erfassung, der Übertragung und am Speicherort gewährleistet werden – ob in der Cloud oder im Rechenzentrum. Werden Daten durch Unbefugte oder automatisierte Bots verändert, muss es Backups oder redundante Datenhaltung geben. Werkzeuge für die Cybersicherheit sollten dabei vollständige Transparenz gegenüber allen Bedrohungen bieten. Der Schutz jeglicher Infrastruktur bedeutet: sicherer Datenzugriff jederzeit, von jedem beliebigen Gerät aus und in jeder Umgebung.
  • Kritische Infrastrukturen absichern: Die Infrastrukturen für Wasser-, Strom- und Treibstoffversorgung werden zunehmend digital – und damit zu attraktiven Zielen für Cyberangriffe. Die Motive der Hacker reichen von Datendiebstahl, Rufschädigung und Störung des Geschäftsbetriebs bis zur Bedrohung von Bürgern. Neben der Einhaltung des IT-Sicherheitsgesetzes sollten Betreiber kritischer Infrastrukturen gemeinsam mit Anbietern und Penetrationstestern nach offenen Schwachstellen suchen und Maßnahmen zur Risikominderung festlegen.
  • EU-DSGVO steht vor der Tür: Ab dem 25. Mai 2018 gilt die EU-Datenschutz-Grundverordnung (EU-DSGVO). Dann müssen betroffene Organisationen die Art jedes Sicherheitsvorfalls genau beschreiben, die Anzahl der kompromittierten Datensätze angeben, die Kontaktdaten der zuständigen Führungskräfte nennen und die getroffenen Gegenmaßnahmen aufführen. Mögliche Bußgelder können bis zu 4 Prozent des weltweiten Umsatzes oder 20 Millionen Euro betragen. Doch Unternehmen, die richtig damit umgehen, können sich damit große Wettbewerbsvorteile verschaffen.
  • Künstliche Intelligenz: Mehr Nutzen und Risiken: Optimierte KI-Lösungen werden die Grundlage für eine neue Generation kognitiver Anwendungen bilden. Diese bieten den Nutzern nicht nur hochpersonalisierte Dienstleistungen in Echtzeit, sondern werden auch vorausschauend und vorbeugend tätig. Durch den Aufstieg des Internets der Dinge (IoT) werden diese Anwendungen zunehmend das Herzstück von umfangreichen Systemen bilden, zahlreiche Sensoren mit Echtzeitanalyse kombinieren und so die Entscheidungsfindung optimieren. Fortschritte bei tragbaren und einbettbaren Geräten (Wearables bzw. Embeddables) führen dabei zu hoher Nutzerfreundlichkeit, aber auch zu neuartigen Risiken für Sicherheit und Datenschutz.
  • Fachkräftemangel verschärft sich: Der Fachkräftemangel im Bereich Cybersicherheit wird sich weiter verschärfen. Dies erfordert kombinierte Maßnahmen inklusive Investitionen, politischem Willen und einem Kulturwandel. Cybersicherheit ist keine finstere Wissenschaft, sondern Teil unseres täglichen Lebens. Die Karrieremöglichkeiten sind in einem schnellen, dynamischen und von neuester Technik geprägten Markt schier unendlich. So müssen Organisationen offensiver nach geeigneten Talenten für die Teams von morgen suchen.
  • 5G ist im Kommen: Unternehmen sollten schon jetzt mit der Planung für eine 5G-Implementierung beginnen. Dabei ist zu berücksichtigen, wie sie die Technologie unterstützen wollen, wie diese die Nutzung durch Kunden beeinflusst und wie sich dadurch die Zusammenarbeit mit Partnern verändert. Grundsätzlich benötigen Unternehmen skalierbare Netzwerke, welche die massiven Traffic-Steigerungen bewältigen. Zudem sind Sicherheitsgefahren von Anfang an zu adressieren, ohne dass dies zu Einschränkungen bei der Erreichbarkeit führt.

Weitere Digitale Trends

Gemäss einer Studie von Adobe seien IT-Verantwortliche immer stärker dazu angehalten, flexibel auf Kunden-Trends zu reagieren und die entsprechende Infrastruktur für personalisierte Echtzeit-Services bereitzustellen. Bei Änderungen von Kundenerwartungen und -verhalten stets auf dem Laufenden zu bleiben, stelle daher für 40 Prozent der IT-Entscheider die aktuell grösste Herausforderung in ihrem Job dar. Dieser Aspekt ist ihnen inzwischen sogar wichtiger als die Sorge um die Funktionsfähigkeit ihrer IT-Systeme (31 Prozent). Einzig die Bedrohung durch Sicherheitsverletzungen und Cyber-Attacken (41 Prozent) besitzt einen ähnlich hohen Stellenwert. Dies sind Ergebnisse der erwähnten Studie mit dem Titel «Digitale Trends 2017 in der IT-Branche». Diese hat das Marktforschungsinstitut Econsultancy im Auftrag von Adobe durchgeführt. Im Rahmen dieser weltweiten Studie wurden mehr als 14.000 Marketingverantwortliche und über 500 IT-Führungskräfte befragt. Die Zusammenführung von Daten für einen einheitlichen Blick auf den Kunden geniesst in grösseren Unternehmen demnach allergrösste Priorität (57 Prozent). In kleineren Firmen pressiert das Problem isolierter Datenbestände in verschiedenen Abteilungen und Systemen nicht ganz so stark (35 Prozent). Neben dem Datenschutz (55 Prozent, Grossunternehmen: 54 Prozent) steht in mittelständischen Betrieben vor allem die Unterstützung aller Endgeräte für das mobile Arbeiten vermehrt im Fokus (41 Prozent, Grossunternehmen: 32 Prozent).

Ganz oben auf der Agenda: Die Weiterentwicklung digitaler Workflows

Neben allen IT-Trends 2018: Die Auswirkungen digitaler Technologien auf unternehmensinterne Abläufe sind laut der Adobe Studie für IT-Entscheider jeder Unternehmensgrösse deutlich spürbar. Für knapp die Hälfte von ihnen (49 Prozent) zählt die Optimierung von digitalen Prozessen zu den Top-Prioritäten. Zu den häufigsten Vorhaben gehört dabei die Umstellung auf papierlose, durchgängig digitale Workflows. Jedes zweite Unternehmen ist diese Herausforderung bereits aktiv angegangen (Grossunternehmen: 47 Prozent, kleine Betriebe: 53 Prozent). Als weitere wichtige Massnahmen werden derzeit insbesondere die Verlagerung von mehr Technologie in integrierte Cloud-Lösungen (42 bzw. 31 Prozent), die Integration elektronischer Unterschriften (41 bzw. 26 Prozent) sowie das Verknüpfen automatischer Workflows mit Backend-Systemen mit dem Ziel kürzerer Verarbeitungszeiten (40 bzw. 44 Prozent) genannt. Insgesamt sehen sich die IT-Verantwortlichen mehr denn je gefordert, mit den wichtigen Innovationstechnologien Schritt zu halten. Dabei stehen die IT-Führungskräfte in Grossunternehmen unter einem deutlich höheren Druck, mit neuen Technologien und Innovations-Trends mitzuhalten, als ihre Kollegen in kleineren Firmen (46 Prozent vs. 36 Prozent).

Quellen: F5 Networks, Adobe

 

One Workspace: Aktuelle Herausforderungen bei der Umsetzung von 4.0-Arbeitsplätzen

Das Thema "One Workspace" ist hochaktuell. Oliver Bendig, CEO bei Matrix42, fasst im folgenden Artikel zusammen, worauf es bei der Umsetzung von One Workspace-Konzepten ankommt.

Mit One Workspace werden den Mitarbeitern alle ihre Geräte, Applikationen, Daten, Identitäten und Services über eine persönliche Cloud zur Verfügung gestellt. (Bild: Fotolia.com)

Es dauert noch, bis der „Homo Deus“, wie ihn der israelische Historiker Yuval Noah Harari in seinem vieldiskutierten, gleichnamigen neuen Buch beschreibt, in unserer Arbeitswelt aktiv werden wird. Vielleicht wird diese Vision von einem Mensch-Maschine-Hybriden auch nie Realität. Dennoch sind erste Schritte in diese Richtung längst getan: Künstliche Intelligenz hält genauso Einzug am Arbeitsplatz wie Virtual und Augmented Reality; auch subkutan getragene Datenchips werden schon getestet. All diese Aspekte sind vielleicht Utopie oder Dystopie. Das One Workspace-Konzept aber ist hochaktuell, weil es ein besseres Arbeitsleben ermöglicht und wird somit von zunehmend vielen Unternehmen verwirklicht. Dabei sind etliche Herausforderungen zu meistern: Prozesse müssen überdacht werden, Mitarbeiter mit der richtigen Kompetenz ausgestattet und die Führungskultur neuen Ansätzen unterworfen werden. Oft vergessen bzw. fälschlicherweise kaum beachtet, aber dennoch genauso wichtig, ist das Thema Rechtskonformität der IT und dabei das Sonderthema Data-Center Compliance. Hier verstecken sich betriebsrechtliche und finanzielle Risiken, die vermeidbar sind. Im Gegenteil, eine aktive Steuerung ermöglicht Kostenoptimierungen und Rechtssicherheit für Unternehmen und Mitarbeiter.

Wieso One Workspace?

Moderne Wissensarbeiter nutzen für ihre Arbeit verschiedene Geräte (PC, Laptop, Smartphone, Tablets, etc.) sowie unterschiedliche Anwendungstypen, wie etwa mobile, virtuelle oder physische Apps und SaaS-Apps. Sie verwenden verschiedene Datencontainer, z. B. Google Drive, Dropbox, Sharepoint, und sehr viele digitale Identitäten, etwa den Active Directory Account im Unternehmen, die Google ID, die Apple ID, etc. Geräte und Anwendungen sind zudem häufig privat finanziert und organisiert, werden aber für die Arbeit eingesetzt. Auf den Geräten und Datencontainern liegen private und geschäftliche Daten nebeneinander. Der Anspruch der Mitarbeiter ist es, jederzeit, an jedem Ort und mit jedem Gerät arbeiten zu können, also uneingeschränkten Zugriff auf Anwendungen und Daten zu bekommen und dabei sowohl daten- und rechtssicher zu agieren. Allein die Vielfalt an mobilen Geräten und den darauf laufenden Betriebssystemversionen stellt die IT vor große Herausforderungen. In Kombination mit der Vielfalt an Anwendungen und den Ansprüchen, die ein modernes Lizenzmanagement an das Unternehmen stellt, wird die kontextbasierte Bereitstellung und Verwaltung des modernen Arbeitsplatzes zu einer äußerst komplexen Aufgabe. Nur ein Beispiel: Wie schafft es die IT, zu wissen, welcher Mitarbeiter welches Office 365 Abonnement benötigt und welche Bestandteile der Lizenz er überhaupt nutzt oder ob die Lizenzausgaben angesichts der Nicht-Nutzung womöglich unnötig sind? Dennoch will jedes Unternehmen die Produktivität seiner zunehmend mobil arbeitenden Mitarbeiter unterstützen und verbessern und die Möglichkeiten der Geräte und Applikationen effizient ausschöpfen. Menschen und Technologien sollen optimal für den Geschäftserfolg zusammenwirken. Mit den althergebrachten Methoden der Arbeitsplatzverwaltung ist das in einer zunehmenden Cloud- und Mobile-affinen Welt nicht zu erreichen. Daher hat das One Workspace-Konzept seinen Siegeszug durch die Unternehmen angetreten. Mit One Workspace werden den Mitarbeitern alle ihre Geräte, Applikationen, Daten, Identitäten und Services über eine persönliche Cloud zur Verfügung gestellt. Organisiert, verwaltet, serviciert sowie IT-technisch und rechtlich abgesichert wird dieser Cloud-Workspace für jedes Gerät zu jeder Zeit zum richtigen Servicepreis bereitgestellt.

Der Teufel steckt im Detail

Unternehmen möchten ihre Prozesskosten, etwa im Service Desk, aktiv steuern und die Hoheit über ihre Daten haben, und zwar auch über ihre kaufmännischen Daten. Sprich: Sie wollen auch ihre Lizenzen aktiv steuern. Die Lizenzierung von Anwendungen aber ist hochkomplex. In der Praxis stammen die meisten Anwendungen auf mobilen Geräten aus Public Apps-Stores, wo die Mitarbeiter sie selbst beziehen. Was die meisten Mitarbeiter dabei nicht beachten: Manche Apps sind zwar für den Privatgebrauch kostenfrei, aber nicht für die berufliche Nutzung. Und selbst wenn es sich um kostenpflichtige Apps handelt, gilt die Lizenz häufig dennoch nur für den privaten Einsatz. Dazu kommt, dass die Hersteller bei kostenpflichtigen Apps oft Volumenkaufprogramme anbieten, die für Unternehmen interessant sind, um die Kosten zu reduzieren. Der Einzelbezug durch die Mitarbeiter ist also kaufmännisch in den wenigsten Fällen sinnvoll. Nicht weniger relevant ist die indirekte Lizenzierung, wenn Software genutzt wird, die womöglich im Serverumfeld Zugriffslizenzen für Datenbanken oder Anwendungsserver (Thema CAL Client Access License) benötigt. In diesem Bereich ist die aktive Steuerung durch das Unternehmen von noch größerer Relevanz. Denn damit sind unter Umständen erhebliche Kostenrisiken verbunden. Hersteller haben hier deutlich mehr Möglichkeiten, Preise zu gestalten, zu differenzieren und zu modularisieren. Und sie nutzen das nach Kräften. Allein am Beispiel Oracle zeigt sich, dass bereits Kleinigkeiten große finanzielle Auswirkungen haben können. Was für den Datenbankadministrator vielleicht ein „Klacks“ ist, lässt den Lizenzverantwortlichen womöglich blass werden.

Transparenz über Prozesse und Kosten

One Workspace Lösungen schaffen Abhilfe. Sie bieten Transparenz über die im Unternehmen eingesetzten Lizenzen auf PCs, mobilen Geräten, Cloud-basierten Arbeitsplätzen bis hin zum Rechenzentrum und die damit einhergehenden Kosten und ermöglichen so die aktive Steuerung. Durch die Möglichkeit von Nutzungsvermessungen geben sie der IT einen Überblick darüber, welche Anwendungen auf welchem Gerät installiert sind und wie häufig diese genutzt werden. Sind private Geräte im Unternehmen im Einsatz, sollte vor der Durchführung von Nutzungsvermessungen Unternehmensrichtlinie eingeführt werden, die den Zugriff auf diese teilweise privaten Informationen regelt. Grundsätzlich gibt es für die Einführung und Anwendung von technischen Einrichtungen, die dazu geeignet sind, das Verhalten oder die Leistung der Arbeitnehmer zu überwachen, klare gesetzliche Vorgaben – unabhängig davon, ob es sich um private oder unternehmenseigene Geräte handelt. Auch nimmt in vielen Unternehmen die Mitarbeitervertretung eine große Rolle bei der Wahrnehmung solcher Interessen ein. Die IT aber braucht die Kontrolle über die Anwendungen, wenn sie sowohl Sicherheits- als auch Kostenaspekte aktiv steuern will. Je nach Ergebnis der Vermessung hat die IT verschiedene Optionen: Mit einem One Workspace-Tool können etwa ungenutzte Lizenzen auf den Geräten deinstalliert oder gleich das Anwendungsportfolio reduziert werden. Auch die Optimierung von Wartungsverträgen, der Kauf von unnötigen Updates kann eingeschränkt und Rahmenverträge können neu verhandelt werden.

Den gesamten Digital-Lifecycle abdecken

One Workspace-Lösungen bringen aber nicht nur im Lizenzmanagement Vorteile. Sie decken den gesamten Lifecycle eines Arbeitsplatzes ab. Von der individuellen Konfiguration des Workspaces, über die Einbindung in die IT-Landschaft des Unternehmens bis hin zum Services Desk und zum Lizenzmanagement sind alle Aspekte abgedeckt und können vom Unternehmen zentral gesteuert werden. Auch für die Wissensarbeiter von heute und von morgen, Stichwort Generation Z, stellt das Konzept des One Workspace alles zur Verfügung, um im Zeitalter der Digitalisierung ungebremst und produktiv arbeiten zu können. Denn mit einer One Workspace-Lösung ist die Basis gelegt, um auch künftige Szenarien abdecken zu können. Welche Geräte und Funktionalitäten auch immer das Internet of Things sowie die Wearables- und Virtual-Reality-Entwicklung für die Arbeit von morgen bereitstellen werden. All diese Geräte und Funktionen müssen verwaltet werden – One Workspace-Lösungen sind genau darauf spezialisiert. Investitionen in One Workspace-Systeme sind daher auch Investitionen in die Zukunft des Arbeitsplatzes.

One Workspace bei den Schweizer Unternehmen

Auch in der Schweiz ist das Thema One Workspace bereits angekommen. Die Schweizer Unternehmen haben die Herausforderungen, die sich durch die rasanten Veränderungen der Art, wie heute und in naher Zukunft gearbeitet wird, erkannt. Allerdings geben viele Verantwortliche dem Thema noch nicht die richtige Gewichtung. Dabei ist es von strategischer Bedeutung, rechtzeitig auch den kommenden Generationen Arbeitsplätze nach Maß zur Verfügung zu stellen und diese kostentechnisch sowie IT- und datenrechtlich optimal zu betreiben. Denn der Unternehmenserfolg hängt in der globalen Wissenswirtschaft zu einem sehr großen Teil von der Produktivität und Zufriedenheit der Mitarbeiter ab. Je früher die Unternehmen handeln, desto eher beeinflussen sie ihren Erfolg am Markt und am Arbeitsmarkt zu ihren Gunsten nachhaltig.

Oliver Bendig ist CEO von Matrix42.

Automatisierungssoftware und Lern-Algorithmen sind die Gewinner am Swiss ICT Award 2017

Die wichtigste Auszeichnung der Schweizer Informatikbranche geht an zwei zukunftsorientierte Unternehmen: Nomos System AG wurde für die universell nutzbare IoT-Automatisierungssoftware mit dem Swiss ICT Award 2017 ausgezeichnet. Advertima AG gewann den Swiss ICT Newcomer Award 2017 für ihr Experience Management System auf der Basis von Lern-Algorithmen.

Nur Gewinner: Die Verleihung des Swiss ICT Award 2017. (Bild: Jonas Weibel)

Aus den zehn nominierten, innovativen IT-basierten Projekten und Unternehmen hat sich die interdisziplinäre Fachjury beim Swiss ICT Award 2017 für die universell nutzbare IoT-Automatisierungssoftware von Nomos System AG entschieden. Sie entschlüsselt alle heute bekannten Automatisierungsprotokolle für Multimedia, Software, Service sowie Gebäude und verbindet sie nach Belieben mit proprietären IoT-Apps. Den Newcomer Award erhält Advertima für ihr Experience Management System (EMS), das dank maschinellen Lernalgorithmen aus Vergangenheitsdaten lernen und so die Leistungsfähigkeit ständig verbessern kann. An der Preisverleihung haben am 14. November 2017 in Luzern rund 800 Gäste aus der Schweizer ICT-Branche, Forschung, Wirtschaft und Politik teilgenommen.

Automatisierungssoftware ebnet dem Internet of Things den Weg

Der Gewinn des Swiss ICT Award 2017 durch die Nomos System AG wird in der Würdigung durch die Jury mehrfach begründet. Wer nämlich beginne, IoT zu nutzen, stelle rasch fest, dass die Protokolle, die Software und die Hardware meist proprietär und untereinander nicht kompatibel sind. Eine IoT-Automatisierungssoftware, die sämtliche Automatisierungsprotokolle für Multimedia, Software, Service und Gebäude entschlüsselt und mit proprietären IoT-Apps nach Belieben verbindet, sei denn auch die Lösung. Die Jury hat deshalb die Weitsicht, den Mut und die Umsetzung dieser Initiative honoriert und Nomos System zum Sieger erklärt. Die Zahl der IoT-Komponenten und Protokolle wachse in den kommenden Jahren rasant. Es werde deshalb immer wichtiger, eine einfache und integrierte Bedienung zu ermöglichen. Hier habe sich Nomos System durch die Modularität ihrer Plattform einen strategischen Vorsprung erschaffen, so die Jury in ihrer Laudation weiter.

Wurden für ihre Automatisierungssoftware ausgezeichnet: Nomos System AG. (Bild: Jonas Weibel)

Swiss ICT Newcomer Award 2017 für Lernalgorithmen

Der diesjährige Gewinner des Newcomer Awards heisst Advertima AG. Gemäss Jury zeige dieses Unternehmen eindrücklich auf, wie Technologie die Effizienz von Werbung und Information steigern kann. Advertima vereine die Werbung im öffentlichen Raum mit einer variablen Zielgruppenansprache, die durch neueste Technik möglich wird. Die elektronische Plakatwand erfasst mittels Sensoren anonymisierte, biometrische Eckdaten der Person, die sich ihr nähert und ist damit fähig, eine Zuordnung nach Geschlecht, Alter und anderen werbetechnisch relevanten Profildaten vorzunehmen. Die Jury überzeugt habe vor allem das Gesamtkonzept des Experience Management System (EMS). Dank Machine Learning kann EMS aus Vergangenheitsdaten lernen und so die Zielqualität ständig verbessern. Solche maschinellen Lernalgorithmen seien zukunftsweisend und fähig, noch weitaus verblüffendere Anwendungen hervorzubringen.

Swiss ICT Special Award 2017 für Urs Hölzle

Der Swiss ICT Special Award 2017 wurde an Urs Hölzle, Senior Vice President of Technical Infrastructure bei Google, verliehen. Urs Hölzle, aufgewachsen in Liestal/BL, startete 1999 bei Google als achter Mitarbeiter. Der Schweizer Informatiker, zuvor als Professor an der University of California in Santa Barbara tätig, war als erster Chief Engineer von Google für „30 PCs mit improvisierter Verkabelung“ zuständig und gab sich selber den Job-Titel „Search Engine Mechanic“, weil es „auch immer wieder physisch etwas zu flicken gab“. Als Senior Vice President of Technical Infrastructure ist er heute für die gesamte technische Infrastruktur des Internet-Riesen weltweit verantwortlich, deren Auf- und Ausbau er massgeblich geprägt hat. Dabei setzt sich Urs Hölzle auch konsequent für die Reduktion des Energieverbrauchs in Rechenzentren ein.

Es ist neben dem hohen Bildungsstandard in der Schweiz und der Nähe zu den technischen Hochschulen von Zürich und Lausanne, nicht zuletzt das Verdienst von Urs Hölzle, dass Google im Jahr 2004 mit ein paar Mitarbeitern in Zürich angefangen hat. Auch der Ausbau der Zürcher Büros zum grössten Google-Entwicklungszentrum für maschinelles Lernen ausserhalb der USA wäre ohne den Schweizer Informatiker wohl nicht möglich gewesen. Patrick Warnking, Geschäftsführer von Google Schweiz, bezeichnet ihn den auch als „Götti“ des Projekts.

Zum Zeitpunkt des Einzugs in die neuen Büros an der Europaallee anfangs 2017 arbeiteten 2000 Mitarbeitende bei Google Zürich – in den nächsten Jahren sollen bis zu 5000 Angestellte hierzulande stationiert sein. Die Zürcher Volkswirtschaftsdirektorin und Regierungsrätin Carmen Walker Späh, kommentierte anlässlich des Eröffnungs-Events im Januar 2017: „Google ist ein wichtiger Arbeitgeber, Kooperationspartner von Hochschulen und Imageträger für den ICT-Standort Zürich. Mit der Eröffnung des neuen Entwicklungszentrums an der Europaallee bekräftigt Google die grosse Bedeutung der Region Zürichs als internationalen Ausgangspunkt für die digitale Transformation. Dieses Bekenntnis zu unserem Wirtschaftsstandort freut mich ausserordentlich und ich danke Google und seinen Mitarbeitenden herzlich für das Vertrauen in unseren Standort.“

Swiss ICT Public Award 2017

Bereits zum zweiten Mal konnte das Saalpublikum zusätzlich zur Leserschaft des Swiss IT Magazins den Gewinner des „Swiss ICT Public Awards“ mitbestimmen. Als beliebtester Kandidat entpuppte sich swisscognitive. Der Sieger wurde aus der Reihe der nominierten Finalisten des Swiss ICT Awards sowie des SwissICT Newcomer Awards erkoren.

Videos mit weiteren Informationen zu den Finalisten und Preisträgern des Swiss ICT Award 2017 gibt es hier.

 

Frankenschock lässt Unternehmen im St.Galler Rheintal erstarken

Eine Schockwelle erfasste den Werkplatz Schweiz, als die Nationalbank Anfang 2015 den Euromindestkurs unerwartet aufhob. Um im internationalen Wettbewerb mit den plötzlich teurer gewordenen Produkten konkurrenzfähig zu bleiben, waren nun schnelle Lösungen gefragt. Die Unternehmen im St.Galler Rheintal glaubten an den Standort und begegneten dem Frankenschock mit unterschiedlichen Ansätzen. Ein Unternehmen ist heute gar stärker als zuvor.

Das international tätige Rheintaler Unternehmen SFS zeigt sich nach dem Frankenschock sogar gestärkt. (Bild: Rheintal.com)

Das St.Galler Rheintal überrascht mit seiner unerwartet leistungsfähigen Wirtschaft. Zahlreiche Unternehmen sind in ihren jeweiligen Bereichen Weltmarktführer. Dank Hightech- und Highquality-Produkten gehört das Rheintal zu den führenden Technologie-Standorten weltweit. Es zeichnet für fast die Hälfte des Exportvolumens des Kantons St.Gallen verantwortlich. Über 90 Prozent der im Rheintal hergestellten Güter gehen an Kunden im Ausland.

Der Frankenschock gepaart mit der starken Exportorientierung, stellte die Rheintaler Wirtschaft vor besondere Herausforderungen. Wie geht es den Unternehmen heute? Mit welchen Herausforderungen waren sie in den letzten zweieinhalb Jahren konfrontiert und welche Massnahmen waren dabei erfolgreich? Glauben sie weiterhin an den Werkplatz Schweiz? Darüber informierten die Rheintaler Unternehmen SFS Group, Bauwerk Parkett, Coltène/Whaledent und Leica Geosystems unlängst in einer gemeinsamen Mitteilung.

Mit umfassendem Massnahmenpaket gegen den Frankenschock

Die SFS Group mit Hauptsitz in Heerbrugg gehört zu den weltweit führenden Unternehmen für mechanische Befestigungssysteme und Präzisionsformteile. Hauptabnehmer des Unternehmens sind Kunden der Automobil-, Bau-, Beschläge-, Elektro- und Elektronikindustrie. Präzisionskomponenten von SFS leisten zum Beispiel einen Beitrag zur Erhöhung der Sicherheit für die Passagiere oder zur Verbesserung der Verbrauchs- und Emissionswerte in Autos.

Die Schweizer Produktionswerke von SFS exportieren rund 90% ihrer Produkte ins Ausland. Die Preise sind dabei typischerweise in Euro festgelegt, die Kosten fallen jedoch überwiegend in Schweizer Franken an. Zudem haben die Haupt-Wettbewerber ihre Kostenbasis in Euro. Um die Wettbewerbsfähigkeit wiederherzustellen, hat SFS mit einem umfassenden Massnahmenpaket reagiert, das auf vier Pfeilern aufgebaut war, so CEO Jens Breu: «SFS hat rasch gehandelt, ihre Stärken konsequent genutzt, die Abhängigkeit des Schweizer Frankens reduziert und die Partnerschaft mit den Mitarbeitenden aktiv gelebt.»

Dank den ergriffenen Massnahmen nach der Aufwertung des Schweizer Frankens stieg die Produktivität an den Schweizer Produktionsstandorten gegenüber 2015 um 15.9% gemessen am Deckungsbeitrag pro Mitarbeitenden. Der aktuelle Wert übertrifft sogar das Ergebnis von 2014 vor der Aufgabe des Euro-Mindestkurses um 5.8%. Das Unternehmen ist überzeugt, sich auch künftig aus der Schweiz heraus erfolgreich im internationalen Wettbewerb behaupten zu können. So wird in der Schweiz die Fokussierung auf die Entwicklung und Herstellung von innovativen Produkten vorangetrieben. Dabei gelangen zunehmend know-how-intensive sowie technologisch anspruchsvolle und kapitalintensive Produkte und Prozesse zur Anwendung. Im Gegenzug wird die Herstellung von anderen Produkten an ausländische Standorte transferiert. Das Beschäftigungsniveau in der Schweiz kann dabei aber gehalten werden.

Fusion als Herausforderung und Erfolgsmittel für Bauwerk Parkett

Mit rund CHF 280 Mio. Umsatz und rund 1‘900 Mitarbeitenden ist Bauwerk Parkett einer der führenden Parketthersteller Europas. Das Unternehmen mit Sitz in St.Margrethen ist nach fünf schwierigen Jahren ebenfalls auf gutem Weg, zur bekannten Stärke zurück zu finden. CEO Klaus Brammertz rechnet damit, dass 2017 mit einem guten Ergebnis abgeschlossen wird. Als grösste Herausforderung, aber zugleich erfolgreichste Massnahme im Frankenschock war der damals bereits initiierte Zusammenschluss mit der BOEN AS. Der Frankenschock forcierte eine beschleunigte Fusion der gleich grossen, aber kulturell sehr unterschiedlichen Unternehmen. «Aus heutiger Sicht war dies die mit Abstand wichtigste Massnahme, um heute gar stärker dazustehen, als vor 2015», so Brammertz. Durch den Zusammenschluss konnte nämlich Zugang zu Wachstumsmärkten und kostengünstige Produktionsstätten in Osteuropa generiert werden. Nach wie vor bietet der Werkplatz Schweiz jedoch die verlässlichste Basis für die Gruppe und ist ihr bedeutendster Absatzmarkt. „Deshalb haben wir in 2016 und 2017 jeweils über 2 MCHF in der Schweiz investiert und werden dies auch weiterhin tun“, wie Brammertz bekräftigt. Herausforderungen identifiziert er hauptsächlich im erwarteten Rückgang der Bautätigkeit in der Schweiz, der grassierenden „Geiz ist geil“ Mentalität und der wachsenden Bedeutung von einigen Holzersatzprodukten.

Coltène/Whaledent: Trotz Frankenstärke hohe Qualität und Innovation halten

Auch Coltène/Whaledent, das international führende Unternehmen im Bereich Entwicklung, Herstellung und Vertrieb zahnmedizinischer Verbrauchsgüter und Kleingeräte, hat im Januar 2015 sofort Massnahmen eingeleitet, um dem Frankenschock zu begegnen. Insbesondere beim Einkauf der Rohmaterialien musste sofort reagiert werden. Zusätzlich wurden Effizienzprogramme und Optimierungen gestartet, um die Kosten in den Griff zu kriegen. «Von Lohnkürzungen oder Mehrarbeitszeiten haben wir bewusst abgesehen», wie CEO Martin Schaufelberger berichtete. «Nachdem wir uns auf einen Kurs von CHF 1.10 eingestellt hatten, hilft uns der aktuelle Kurs von CHF 1.15.»

Trotz den Herausforderungen mit dem starken Franken, war es für Colténe/Whaledent auch in dieser Zeit wichtig, in Sachen Qualität und Innovation mitzuhalten, denn nur so lassen sich auch die Preise halten. Im Werk in Altstätten werden Top-Leute mit guter Ausbildung und hoher Motivation beschäftigt. Aber: Die Lohnkosten sind auch Spitzenklasse und jedes Jahr werden Erhöhungen erwartet. Dennoch glaubt die Geschäftsleitung um Schaufelberger an den Werkplatz Schweiz. «Es ist der Ort, an dem wir unser Geschäft am besten führen können. Wir kennen uns hier aus, sei es bei Zulieferfirmen, Engineering- und Beratungspartnern, im Arbeitsmarkt und den staatlichen Anforderungen. Ich wüsste keinen Ort an dem ich Probleme wie den Währungs-Schock lieber lösen würde.» Coltène/Whaledent ist bezüglich Aktionären, Mitarbeitern und vielen Zulieferfirmen ein Rheintaler Unternehmen. Deshalb und aufgrund der verschiedenen Standortvorteile wird in Altstäten in einen Neubau für Produktion und Büros über 11 Mio CHF investiert. «Wir zementieren damit unseren Standort in der Region.»

Leistungsstarke Innovationsfabrik Leica Geosystems in Heerbrugg

Die Leica Geosystems AG, heute Teil von Hexagon AB, ist weiterhin erfolgreich unterwegs, wie CEO Jürgen Dold bekräftigt. «Wir halten an unserer globalen Wachstumsstrategie fest, die auf drei bewährten Säulen steht. Zum ersten betreiben wir ohne Unterbruch Innovation in all unseren Produktlinien und ergänzen durch gezielte Akquisitionen unser Portfolio mit zusätzlichen Technologien. Zum zweiten erweitern wir unsere weltweite Marktpräsenz nicht nur mit Investitionen in unser Vertriebsnetz in Wachstumsmärkten, sondern auch durch neue digitale Verkaufskanäle und neue Serviceleistungen. Zum dritten arbeiten wir an der kontinuierlichen Verbesserung unserer Produktivität, und zwar in all unseren Geschäftsbereichen und Funktionen. Der Frankenschock hat unsere Strategie nicht verändert, aber gewisse Massnahmen im Bereich Effizienzsteigerungen beschleunigt.»

In den letzten Jahren gab es vielfältige makroökonomische und geopolitische Herausforderungen, die bewältigt werden mussten. Die hohe Innovationskraft und die kontinuierlichen Effizienzsteigerungen sind sicherlich Hauptgründe, warum sich Leica in einem sehr anspruchsvollen, weltweiten Marktumfeld gut positionieren kann. Kurzfristig werden die Herausforderungen ähnlich bleiben. Das Unternehmen muss weiterhin agil unterwegs sein, um makroökonomische und geopolitische Herausforderungen zu bewältigen. Mittelfristig wird es spannend werden, wie schnell die Digitalisierung von unternehmensübergreifenden Geschäftsprozessen voranschreiten wird. «Neue Technologien werden uns ermöglichen, verschiedenste Geschäftsprozesses transformativ zu verändern.» Der CEO ist überzeugt, dass die Leica Geosystems als Teil von Hexagon ausgezeichnet positioniert ist, um die Chancen der Digitalisierung für ihr nachhaltiges Wachstum nutzen zu können.

In Heerbrugg wird die Leica Geosystems bald ihr 100-jährige Bestehen feiern. Seit 1921 ist das Unternehmen im Rheintal zuhause. Eine leistungsstarke Innovationsfabrik, die jährlich etwa 40 neue Produkte erfolgreich in den Markt einführt. «In der jüngsten Vergangenheit haben wir zusätzliche neue agile Entwicklungsmethoden eingeführt, mit denen wir hoch innovative Produkte noch schneller zur Marktreife bringen», so Dold. Heerbrugg ist einer der grössten Standorte im Hexagon Konzern und hat nicht nur eine zentrale Bedeutung für die Leica Geosystems, sondern auch für Hexagon, der hier seine Konzernforschung ausgebaut hat.

Weitere Informationen: Verein St.Galler Rheintal, www.rheintal.com

Schweizer Finanzchefs rechnen mit einem Boom

Geht es nach den Einschätzungen von Schweizer Finanzchefs, deuten vielen Anzeichen auf einen wirtschaftlichen Boom hin. Diese Interpretation lässt die jüngste CFO-Umfrage des Beratungsunternehmens Deloitte zu.

Die Konjunkturaussichten deuten nach oben: Ist mit einem Boom zu rechnen? (Bild: Fotolia.com)

Schweizer CFOs sehen so optimistisch in die Zukunft wie nicht mehr seit die Schweizerische Nationalbank (SNB) Mitte Januar 2015 den Mindestkurs des Frankens aufhob. Konjunkturoptimismus und Wachstumsstimmung macht sich in den Teppichetagen breit – fast schon darf man von Aussichten auf einen Boom sprechen: 74% (Vorquartal 71%) der CFOs beurteilen die Wirtschaftsaussichten für die Schweiz positiv; knapp vier Fünftel (79%, Vorquartal 76%) budgetieren für die kommenden zwölf Monate mehr Umsatz. Über zwei Drittel der Finanzchefs (68%, Vorquartal 66%) beurteilen die finanziellen Aussichten ihres Unternehmens als positiv. Und 41% (Vorquartal 38%) rechnen mit höheren Margen, sodass sich auch die Gewinne der Schweizer Unternehmen im kommenden Jahr verbessern dürften.

Boom mit unsicheren Vorzeichen

Laut der durch Deloitte im September unter 114 CFOs durchgeführten Umfrage steigen auch die Investitionen. Mehrheitlich sind diese in der Schweiz geplant – ein gutes Zeichen für die Binnenkonjunktur. Massgeblich verantwortlich für den gestiegenen Optimismus dürfte neben den allgemein positiven Konjunkturdaten auch der sich abschwächende Schweizer Franken sein. Damit ist die positive Stimmung aber anfällig für ein mögliches Wiedererstarken des Frankens. Entsprechend rücken Währungsrisiken wieder in den Fokus der Schweizer CFOs. Da sich die Mehrheit der Schweizer Unternehmen mittlerweile auf das volatilere Umfeld und die Währungsrisiken eingestellt haben, ist diese Gefahr aber inzwischen weniger ausgeprägt als in der Vergangenheit.

Antworten von Schweizer CFOs auf die Frage: Wie beurteilen Sie die finanziellen Aussichten für Ihr Unternehmen in den nächsten zwölf Monaten? (Grafik: Deloitte)

Zweitwichtigstes Risiko sind interne Unternehmensprobleme, geopolitische Risiken sind hingegen wieder etwas aus dem Fokus gerutscht. «Die Schweizer Unternehmen haben breites Vertrauen in die wirtschaftlichen Rahmendaten in Europa und in die Stabilität des Welthandels. Auch auf die aktuellen Unabwägbarkeiten der US-Politik scheinen sie sich zunehmend eingestellt zu haben. Sie haben das eigene Unternehmen fit gemacht sowie ihre Analyse- und Reaktionsfähigkeit ausgebaut. Zudem machen sie innovative Produkte und Dienstleistungen unabhängiger von externen Risiken», sagt Michael Grampp, Chefökonom bei Deloitte Schweiz.

Frankenschock weitgehend verdaut

«Die Schweizer Finanzchefs freuen sich auf den Aufschwung – alle relevanten Indikatoren zeigen nach oben», so die weitere Einschätzung von Grampp. «Der für 2018 erwartete wirtschaftliche Aufschwung muss aber noch realisiert werden, ein Nachlassen bei den Anstrengungen liegt nicht drin. Generell lässt sich aber bereits sagen, dass die Schweizer Unternehmen den Frankenschock weitgehend verdaut haben und dessen Auswirkungen weniger gravierend sind als man damals gemutmasst hatte. Viele Unternehmen aus exportierenden Branchen hatten Investitionen und Beschäftigung stark zurückgefahren. Nun ist die Investitionsbereitschaft wieder auf breiter Front vorhanden. Exportorientiere Unternehmen rechnen auch viel häufiger mit einer wachsenden Belegschaft als die übrigen Unternehmen.»

Europäische Unternehmen positiv eingestellt – Ausnahme UK

Die gleichzeitig auch in anderen europäischen Ländern bei über 1500 CFOs durchgeführte Umfrage zeigt, dass in den meisten Ländern die Zukunft des eigenen Unternehmens besser eingeschätzt wird als bei der letzten Umfrage vor einem halben Jahr. Die Finanzchefs haben zudem hohe und weiter steigende Umsatzerwartungen, rechnen mit mehr Investitionen und einem deutlichen Anstieg der Mitarbeiterzahlen – ein sehr erfreuliches Zeichen angesichts der in den lateinischen Länder nach wie vor hohen Arbeitslosigkeit.

Die Aussichten auf einen wirtschaftlichen Boom sind aber auch anderswo günstiger als auch schon. Von den grossen Volkswirtschaften präsentiert sich Frankreich bei mehreren Kennzahlen als beinahe euphorisch (Unternehmensaussichten, Investitionen oder Mitarbeitendenzahlen), aber auch Deutschland (Umsatz), Italien (Margen) oder Spanien (Investitionen) weisen sehr gute Zahlen aus. Die wahrgenommene Unsicherheit nimmt in den grossen Volkswirtschaften durchgehend ab – ausser in Grossbritannien, wo sich angesichts der anhaltenden Unsicherheiten beim Brexit die meisten Kennzahlen verschlechtert haben.

Zinswende in der Schweiz nicht vor 2020

Die CFOs aus der Eurozone gingen bei der Befragung noch mehrheitlich davon aus, dass die Zinsen innert Jahresfrist ansteigen würden. Sie dürften nun vom Zinsentscheid der EZB von Ende Oktober eher enttäuscht sein. Für zwei Drittel der Eurozonen-CFOs ist die Geldpolitik allerdings nicht zentral, sie würden ihre Strategie auch bei einer Zinswende nicht verändern.

«Die CFOs gerade aus wirtschaftsstärkeren Ländern sehen die Geldpolitik der EZB eher kritisch. Sie halten sie mehrheitlich für zu locker und befürchten die Entstehung von Immobilienblasen oder Überreaktionen an den Finanzmärkten. Sie möchten nicht mehr lange auf die Zinswende warten und sehnen sich nach einer Rückkehr zur geldpolitischen Normalität», sagt Dennis Brandes, Senior Economic Analyst und Ko-Autor der Umfrage.

Die kleinste Anzahl Finanzchefs, die in ihrem Land einen Zinsanstieg innert zwölf Monaten erwartet, findet sich in der Schweiz. «Die Unternehmen in der Schweiz rechnen inzwischen eher wieder mit einer längeren Dauer der Negativzinspolitik. Die SNB kann auch bei einem stabilen Wirtschaftswachstum die Zinsen kaum vor dem Euroraum erhöhen, daher rechnen wir nicht mit einer Zinswende vor Anfang 2020», so die Einschätzung von Brandes.

Quelle und weitere Informationen: Deloitte CFO-Umfrage

 

Customer Experience in der privaten Vorsorge nicht überzeugend

Gemäss einer Untersuchung der Digitalagentur Namics sind viele Kunden mit der Beratung von Vorsorgeeinrichtungen nicht zufrieden. Bei 42 Prozent der befragten Kunden entsprechen die Vorsorgeprodukte nicht ihren Bedürfnissen.

Die Fullservice-Digitalagentur Namics hat eine Studie zum Thema “Customer Experience in der privaten Vorsorge – Bleibt persönliche Beratung in der digitalen Zukunft unverzichtbar?” durchgeführt. Für die Studie bewerteten die E-Business-Experten das Kundenerlebnis beim Abschluss von privaten Vorsorgeprodukten. Das Ergebnis: Die Customer Experience ist nur zufriedenstellend und kann nicht begeistern. Wichtigster Touchpoint ist immer noch die persönliche Beratung, die allerdings ein hohes Optimierungspotenzial aufweist. Befragt wurden über 800 Kunden von mehr als 24 verschiedenen Banken und Versicherungen, die in der Vergangenheit eine private Vorsorge abgeschlossen haben. Zu den untersuchten Unternehmen gehören unter anderem Allianz, Commerzbank, Credit Suisse und PostFinance.

Kundenbedürfnisse: Angst vor Altersarmut und Mangel an individuellen Angeboten

Die Finanzdienstleister müssen die Bedürfnisse und Anforderungen ihrer Kunden verstehen und darauf reagieren können. Die Studie zeigt, welche Ziele Kunden mit einer privaten Altersvorsorge verfolgen und was die Auslöser sind, sich mit diesem Thema zu beschäftigen:

Wer so klare Bedürfnisse definiert, verlangt auch entsprechend personalisierte Produkte. Daher wollen über 80 Prozent der Befragten ein Produkt abschliessen, das optimal auf ihre individuellen Wünsche einzahlt. Diese Produkte fehlen aber häufig, wie die Studie belegt: 42,0 Prozent der Kunden geben an, dass ihr aktuelles Produkt nicht auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist.

Kundentypen: Aktive und passive Verhaltensmuster

Die Studie zeigt deutliche Unterschiede im Kundenverhalten hinsichtlich der Interaktion mit Unternehmen. Besonders deutlich werden diese bei der Informationssuche innerhalb der Customer Journey. Es lassen sich zwei Verhaltenstypen ableiten:

Die “Multimedial Aktiven” informieren sich aktiv über alle Kanäle und bereiten sich auf ein Gespräch vor. Sie sind empfänglich für Werbung über klassische als auch Online-Kanäle und benötigen die Beratung als ergänzenden Touchpoint. Die “Persönlich Passiven” informieren sich kaum selbst und erwarten, sämtliche Informationen im Beratungsgespräch zu erhalten. Sie sind unempfänglich für Werbung und müssen vom Berater oder nahestehenden Personen auf das Thema aufmerksam gemacht werden. Auch hier ist die Beratung der zentrale Touchpoint – darüber werden alle Informationen eingeholt und über mögliche Ansätze entschieden.

Customer Journey: Die wichtigsten Touchpoints und Kanäle vom Auslöser bis zum Abschluss

Die beiden Typen durchlaufen die gleiche Customer Journey. Jedoch unterscheiden sie sich zum Teil stark in der Wahl ihrer Touchpoints und Kanäle. Als Auslöser, sich über private Vorsorge zu informieren, nennen zum Beispiel 60,6 Prozent der “Multimedial Aktiven” den Touchpoint Online-Werbung. Bei den “Persönlich Passiven” sind es nur 12,9 Prozent. Auch in der Informationsphase geht die Touchpoint-Wahl auseinander. Während sich 79,8 Prozent der “Multimedial Aktiven” auf Websites von Banken und Versicherungen informieren, nutzen nur 19,3 Prozent der “Persönlich Passiven” diesen Touchpoint. Beim Kontakt sind sich beide Typen allerdings einig: Mit über 77 Prozent ist der direkte Kontakt mit dem Kundenberater ein zentraler Kanal. Auch bei dem Wunsch nach einer persönlichen Beratung stimmen beide überein. Beim Abschluss gibt es wieder einen gravierenden Unterschied, gerade beim Thema Unterlagenversand. Hier sind 52,6 Prozent der “Multimedial Aktiven” für das Online-Portal, bei der anderen Gruppe nur 28,2 Prozent.

Kundenzufriedenheit: Begeisterung sieht anders aus

Laut der Studie sind die befragten Kunden insgesamt zufrieden, aber nicht begeistert. Ermittelt wurde dies durch den Customer Experience Index (CXi), der die allgemeine Kundenzufriedenheit misst. Dieser weist eine solide Leistung von 72,9 Prozent für die gesamte Branche aus. Im Vergleich ist die Wahrnehmung bei Versicherungen mit einem CXi von 75,6 Prozent geringfügig höher als bei Banken (vgl. 68,8 Prozent). Kunden erleben den Abschluss eines privaten Vorsorgeprodukts somit als “moderat positiv”.

Die komplette Studie zur Customer Experience ist hier als Download erhältlich.

Bauunternehmen Koch AG gewinnt den Raiffeisen Unternehmerpreis Ostschweiz

Die Gewinnerin des Raiffeisen Unternehmerpreises Ostschweiz steht fest: Die Koch AG aus Appenzell setzte sich am 9. November gegen 62 KMUs aus der Region durch. Den Publikumspreis sicherte sich die Bütschwil Käse AG.

Die Finalisten des Raiffeisen Unternehmerpreises Ostschweiz. (Bild: Raiffeisen)

Das Unternehmen Koch AG aus Appenzell ist im Strassen- und Tiefbau tätig und betreibt ein Kies- und Betonwerk sowie eine Aushub- und Kieswaschanlage. Umweltschutz ist dem Familienunternehmen, das von Urs, Benno und Sacha Koch geführt wird, ein grosses Anliegen. So wird der kieshaltige Aushub dank einer stationären Waschanlage bis zu 75 Prozent wiederverwertet, die Transporte massiv verringert und das Deponievolumen geschont. Das sorgt für eine umweltorientierte Ver- und Entsorgung von Baumaterial.

Mit 10’000 Franken dotiert

Urs P. Gauch, Leiter Departement Firmenkunden von Raiffeisen Schweiz, hebt besonders den Mut zu neuen Lösungen hervor: «Mit der Koch AG haben wir eine Gewinnerin gefunden, die mit einer innovativen Idee gleich einige Mehrwerte schafft – nicht zuletzt auch für die Umwelt.» Damit setzte sich die Koch AG gegen die fünf anderen Finalisten durch und gewinnt den mit 10‘000 Franken dotierten Unternehmerpreis.

Publikumspreis an Bütschwil Käse AG verliehen

Zusätzlich zum durch die Fachjury vergebenen Unternehmerpreis konnte die Öffentlichkeit im Vorfeld der Preisverleihung für ihren persönlichen Favoriten abstimmen. So durfte die Bütschwil Käse AG vor rund 300 Gästen den mit 5‘000 Franken dotierten Publikumspreis entgegennehmen. Die Veranstaltung wurde von Annina Campell moderiert und durch ein Gastreferat von Bernhard Heusler, ehemaliger Präsident des FC Basel, abgerundet.

Beim Raiffeisen Unternehmerpreis Ostschweiz handelt es sich um ein Pilotprojekt. Eine Ausweitung des Unternehmerpreises auf weitere Regionen in der Schweiz wird nach der Evaluation des Pilotprojekts geprüft.

Weitere Informationen

Cyber-Kriminalität: Informationssicherheit in Schweizer KMU mit Verbesserungspotenzial

Auch Schweizer KMU sind von Cyber-Kriminalität betroffen. Trotzdem rückt das Thema Informationssicherheit bei den Unternehmen nur langsam in den Fokus der Aufmerksamkeit, wie eine Studie der Hochschule Luzern zeigt.

Schweizer KMU widmen dem Thema Cyber-Kriminalität noch nicht genügend Aufmerksamkeit, wie eine Studie der Hochschule Luzern herausfand. (Bild: www.hslu.ch)

Nicht nur grosse Firmen wie Banken, Versicherungen oder die Pharma-Industrie sind von Cyber-Kriminalität bedroht. Auch Schweizer KMU sehen sich einer wachsenden Zahl von Angriffen  aus dem Internet ausgesetzt. Die Hochschule Luzern hat dies zum Anlass genommen, im letzten Jahr kleinere und mittlere Unternehmen zum Thema Informationssicherheit zu befragen.

Fehlendes Wissen zu Prävention von Cyber-Kriminalität

Nun haben die beiden Autoren Oliver Hirschi und Armand Portmann vom Departement Informatik die Resultate der Untersuchung veröffentlicht. Hauptautor Hirschi fasst die Ergebnisse wie folgt zusammen: «In vielen KMU fehlt es an Wissen zum Umgang mit dem Thema Informationssicherheit.» Dies, obwohl rund 40 Prozent der befragten Unternehmen angegeben hätten, vor kurzem – das heisst, in den 12 Monaten vor der Umfrage – von Cyber-Angriffen wie Malware oder Phishing-Mails betroffen gewesen zu sein.

Die Studie basiert auf einer Online-Umfrage, welche die Forschenden bei 230 KMU durchgeführt haben. Darunter waren Firmen aus verschiedensten Branchen wie Dienstleistung, Beratung, Gewerbe oder Gesundheitswesen. Fast zwei Drittel der Firmen erlaubt ihren Mitarbeitenden, geschäftliche E-Mails auf privaten Geräten zu bearbeiten. Knapp ein Drittel ermöglicht den Zugriff auf sämtliche IT-Anwendungen. «Das vergrössert natürlich die Angriffsfläche», so Hirschi, «genauso wie die Verwendung von Cloud-Diensten», also beispielsweise Datenspeichern, auf die man jederzeit von überall her zugreifen kann. Diese nutzten fast 60 Prozent der Firmen in irgendeiner Form.

Grosse Schäden durch Missbrauch befürchtet

Ist eine Firma von Cyber-Kriminalität betroffen, führt dies dazu, dass sie sich stärker mit dem Thema Informationssicherheit auseinandersetzt. Im Zentrum des Interesses steht dabei die Sicherstellung des Geschäftsbetriebs. Dies geschieht vor dem Hintergrund eines grossen Vertraulichkeitsanspruchs: Über zwei Drittel der Unternehmen beurteilen die Schäden, die durch die missbräuchliche Veröffentlichung ihrer vertraulichen Daten entstehen würde, als gross oder sehr gross.

Schutzmassnahmen sind also wichtig. «Trotzdem gab die grosse Mehrheit der Unternehmen an, keine oder nur minimale Ressourcen für das Thema Informationssicherheit bereitzustellen», sagt Armand Portmann, Co-Autor der Studie. Viele Unternehmen haben zudem ihr Personal im Jahr vor der Umfrage nach eigenen Angaben nicht im Umgang mit Gefahren geschult. Dementsprechend schwach entwickelt sind vielerorts die Steuerung und Kontrolle der Informationssicherheit: Nicht einmal die Hälfte der KMU prüft ihre Sicherheitsmassnahmen regelmässig auf deren Wirksamkeit. Dies erklärt auch, warum Standards oder Leitfäden für die Informationssicherheit eher selten zum Einsatz kommen. Besser sieht es bei technischen Massnahmen aus. Darunter fallen unter anderem Backups, Virenscanner und Firewalls. Diese setzen gemäss Umfrage fast alle befragten Unternehmen ein.

Wanted: mehr Personal, mehr Schulungen

Angesichts dieser Resultate sehen die beiden Studienautoren gerade im organisatorischen und personellen Bereich Nachholbedarf: Um die Situation in den Schweizer KMU zu verbessern, müssten die Firmen mehr Ressourcen für die Informationssicherheit bereitstellen und ihre Mitarbeitenden in Schulungen besser auf die Gefahren von Cyber-Angriffen vorbereiten.

Quelle: Hochschule Luzern
Weiterbildungen zu Informationssicherheit: www.hslu.ch/information-security-privacy
Tipps für mehr IT-Sicherheit gibt es u.a. hier

 

Nicht vergessen: Tieferer Mehrwertsteuersatz ab 1.1.2018

Die Abstimmung vom 24. September 2017 über die Reform der Altersvorsorge hat auch Folgen auf einem "Nebenschauplatz": Ab 1.1.2018 gilt nämlich ein tieferer Mehrwertsteuersatz.

Ein Mehrwertsteuersatz von 16 Prozent? Nicht in der Schweiz… Da sinkt die MWST per 1.1.2018 nämlich von 8 auf 7,7 Prozent. (Bild: Fotolia).

Am Sonntag, 24. September 2017, haben die Schweizer Stimmberechtigten die Vorlage «Altersvorsorge 2020» an der Urne abgelehnt. Deswegen sinken die MWST-Sätze ab dem 1. Januar 2018. Denn Ende 2017 läuft die Zusatzfinanzierung der IV durch die MWST um 0,4 MWST-Prozentpunkte aus. Gleichzeitig erhöhen sich per 1. Januar 2018 die MWST-Sätze um 0,1 Prozentpunkte aufgrund der Finanzierung des Ausbaus der Bahninfrastruktur (FABI). Aus diesem Grund verändern sich die MWST-Sätze ab 1. Januar 2018 wie folgt:

  • Der normale Mehrwertsteuersatz von bisher 8 % beträgt neu 7.7 %
  • Der Sondersatz von bisher 3.8% sinkt neu auf 3.7 %
  • Reduzierter Satz: bleibt wie bisher bei 2.5%

Wie sich die die Änderung der Steuersätze im Detail auswirkt, lässt sich aus der MWST-Info 19 Steuersatzänderung per 1. Januar 2018 entnehmen. Es empfiehlt sich in jedem Fall, so viel wie möglich per 31.12.2017 noch mit dem jetzt gültigen Mehrwertsteuersatz abzurechnen, um aufwändige Verrechnungen mit den neuen Mehrwertsteuersätzen im nächsten Jahr zu vermeiden.

Per 1. Januar 2018 tritt zudem die Teilrevision des Schweizer MWSTG in Kraft. Während diese für inländische Unternehmen keine wesentlichen Änderungen bringt, hat sie vor allem für die Steuerpflicht ausländischer Unternehmen Folgen. So ist zum einen für die Steuerpflicht eines ausländischen Unternehmens, das in der Schweiz Lieferungen ausführt oder Telekommunikations- und elektronische Dienstleistungen an Endverbraucher erbringt, nicht mehr nur der Umsatz in der Schweiz, sondern der weltweite Umsatz massgebend. Erzielt ein Unternehmen mit solchen Leistungen in der Schweiz weniger als CHF 100‘000 aber weltweit mindestens CHF 100‘000 Umsatz, wird es neu ab dem ersten Franken Umsatz in der Schweiz MWST-pflichtig. Zum anderen sind Sendungen mit geringem Wert bei der Einfuhr weiterhin steuerfrei. Allerdings werden unter dem neuen MWSTG (Online-)Händler, die mit derartigen Lieferungen in der Schweiz einen Jahresumsatz von über CHF 100‘000 erzielen, MWST-pflichtig. Das heisst, sie müssen diese Lieferungen mit Schweizer MWST fakturieren.

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