Papierloses Büro, Teil 3: Welche Dokumente anfallen
Im dritten Teil der Wissens-Serie wird anhand von konkreten Beispielen aufgezeigt, wo das Potential, das ein papierloses Büro bietet, liegt. Desweiteren wird ein Kalkulator vorgestellt, womit jedermann selbst das eigene Potential in der Digitalisierung berechnen kann.
Redaktion
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27. März 2018
Wo liegt das wirkliche Potential für ein papierloses Büro? Eine Wissens-Serie gibt Antworten dazu. (Bild: Clavis IT)
In den letzten Teilen der Wissens-Serie von Clavis IT aus Herisau ging es vor allem um die rechtliche Ausgangslage und um die Begriffsdefinition. Im aktuellen dritten Teil wird es nun konkret: Es wird gezeigt, bei welchen Dokumenttypen in einem Unternehmen erfahrungsgemäss die Digitalisierung einen maximalen Nutzen für ein papierloses Büro generiert.
Die elektronische Verarbeitung und Archivierung von Geschäftsdokumenten kann auf nahezu alle Dokumenttypen angewendet werden und doch ist der Nutzen der Digitalisierung unterschiedlich gross. Einen Nutzen lässt sich aus zweierlei Bereichen ziehen: Entweder durch die Digitalisierung von Verarbeitungsprozessen oder bei der Archivierung von Dokumenten selbst. Der Artikel gibt eine Übersicht, welches Potential hinter welchem Dokumenten-Typ steckt, etwa bei Verträgen, Rechnungen, Auftragsdokumenten, physischer Post, aber auch bei branchenspezifischen Dokumenten wie etwa Baupläne, Regierapporte, Lieferscheine oder Fracht-/Zoll-Dokumente.
Ferner vorgestellt wird ein Kalkulator, mit dem sich das Kostensparpotential, das ein papierloses Büro bietet, gleich selbst berechnen lässt.
Motorradrennfahrer Tom Lüthi war der Stargast am diesjährigen KMU SWISS Forum in Baden. In der Poleposition standen weitere Referenten wie Unternehmer Nils Planzer, CEO Planzer Transport AG, Profiler Suzanne Grieger-Langer und SRF-Direktor Ruedi Matter. Alle waren sich einig: Um gut im Rennen zu bleiben, braucht es weit mehr als die Geschwindigkeit.
Redaktion
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26. März 2018
Tom Lüthi lernt in der MotoGP-Klasse mit noch höherer Geschwindigkeit umzugehen. (Bild: Thomas Berner)
Armin Baumann, Geschäftsführer des KMU-Netzwerks KMU Swiss, durfte rund 450 Teilnehmerinnen und Teilnehmer am 16. KMU Swiss Forum vom 22. März 2018 im Kongresszentrum Trafo Baden begrüssen. Sieben Referentinnen und Referenten referierten zum Thema «Dynamik – Flexibilität der Aktion». Moderiert wurde der Anlass einmal mehr von Hugo Bigi.
Tom Lüthi: mit 340 Stundenkilometer unterwegs
Stargast war Motorradrennfahrer Tom Lüthi. «Die Königsklasse ist der Traum von jedem Fahrer», schwärmte Tom Lüthi über seinen Wechsel in die MotoGP-Klasse. «Jede Veränderung ist ein Risiko, aber nur so kann ich mich weiterentwickeln.» Um weiter nach vorne zu kommen, brauche es Kondition, einen klaren Fokus, viel Fachwissen zur Elektronik und vor allem einen freien Geist, um die geballte Kraft bei 340 Stundenkilometer im Griff zu haben. «Aber an die Geschwindigkeit gewöhnt man sich, schliesslich fahren alle so schnell!», ergänzte Tom Lüthi schmunzelnd. Für die aktuelle Saison wird Tom Lüthi noch viele Lernschritte unternehmen müssen. Aber er will in der Königsplatze weiter Plätze gut machen. Für ihn gelte es, diese einmalige Chance zu packen.
Den Faktor «Zeit» als Vorteil nutzen
Die Geschwindigkeit ist auch in der Logistik ein grosses Thema. Die Firma Planzer Transport AG transportiert täglich 23’000 Sendungen. Abends wird von den Lastwagen auf die Schiene verlagert. «Das schont die Umwelt und verkürzt die Transportzeit», so Nils Planzer, CEO der Planzer Transport AG. «Relevant ist die erste und letzte Meile. Man muss schnittstellenfähig sein, um die Zukunft zu meistern». Und für die Zukunft ist Planzer überzeugt, dass es weiterhin Fahrer brauchen werde, trotz selbstfahrender Lastwagen. Im Gegenteil: Inskünftig könnten Fahrer nicht nur Pakete nach Hause liefern, sondern gleich noch Zusatz-Services wie Installation oder den Zusammenbau von Möbeln übernehmen.
Madeleine Stöckli von B. Braun Medical: „Regulierungen kosten Geld, bringen aber keinen Gewinn. KMU haben da grosse Probleme, und das ist unschön.“ (Bild: Thomas Berner)
Erfolgsrezepte für Geschwindigkeit in KMU
Für viel Dynamik sorgte auch Buchautorin und Profiler Suzanne Grieger-Langer. Sie gab Einblick in ihre facettenreiche Arbeit als Profiler und verriet in sieben Schritten ihr Erfolgsrezept zur Führung von heute. Dass es eine klare Führung brauche, unterstrich auch Jürg Brandt, Verwaltungsratspräsident der vonRoll infratec (holding) ag, in seinem Referat. Die Firma erholte sich dank Leadership und einem Kulturwandel aus der Krise. Für schnelle Entscheidungen plädierte Madeleine Stöckli, CEO der B. Braun Medical AG: «Wichtig dabei ist globales Denken, aber lokales Handeln!» Auch für das Schweizer Fernsehen SRF ist globales Denken wichtig, denn die grössten Konkurrenten sind globale Giganten wie Apple, Amazon oder Google. «Wir investieren in neue Technologien, um konkurrenzfähig zu bleiben. Ausserdem fokussieren wir auf unser Kerngeschäft und fördern interdisziplinäre Arbeitsformen», so der SRF-Direktor, Ruedi Matter. Derek Brandt, CEO Sensile Medical AG, sieht das Erfolgsrezept der Zukunft vor allem bei den Mitarbeitenden: «Es herrscht Fachkräftemangel. Wir müssen attraktive Arbeitsbedingungen anbieten, um die besten Mitarbeitenden zu gewinnen».
Eine starke Marke ist wichtig
Urs Kessler, CEO der Jungfraubahnen, zeigte in seinem Referat auf, wie wichtig eine klare Markenführung ist: «Top of Europe verlangt auch ein Top an Qualität!». Wie sich andere Unternehmen präsentieren, erlebten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer während den Pausen im Aussteller-Bereich. Es wurden Fachwissen und Visitenkarten ausgetauscht und für einmal gingen alle als Gewinner nach Hause. Das nächste KMU Swiss Forum findet am 21. März 2019 zum Thema «Herausforderung 2030» statt.
10 Jahre Marktplatz Baden – Anschlussveranstaltung
Die Stadt Baden lud bereits zum 10. Mal Badener Unternehmen zum Marktplatz Baden ein, wo sich die Gäste untereinander vernetzen und austauschen konnten. Moderator Hugo Bigi interviewte Barbara Lüthi, die langjährige SRF-China-Korrespondentin und heutige Moderatorin des «Clubs».
Digitale Zukunft: Mehr Chancen für Diversity und Inclusion?
Im Vorfeld des Global Inclusion Seminars in Zürich (22./23. März 2018) trafen sich „lokale“ Expertinnen und Experten sowie weitere Interessierte am 21. März zu einer Tagung, um sich über Chancen und Risiken der Digitalisierung für Diversity und Inclusion auszutauschen.
Thomas Berner
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23. März 2018
Zukunftsberater Gerd Leonhard weiss, dass nicht alles digitalisierbar ist – etwa auch Diversity und Inclusion. (Bild: Thomas Berner)
Im Rahmen des Global Inclusion Seminars, an dem sich Experten aus aller Welt über Best Practice und Trends zum Thema Diversity und Inclusion austauschen, hat Helena Trachsel, Leiterin der kantonalzürcherischen Fachstelle für die Gleichstellung von Frau und Mann, einen Tag explizit für lokale und regionale KMU lanciert. Dieser Tag widmete sich neuen Berufsbildern, Arbeitsprozessen, Geschäftsmodellen und Organisationsstrukturen, die die gesellschaftliche Vielfalt und neue technologische Entwicklungen zunutze machen. Als Referenten geladen waren der Zukunftsberater Gerd Leonhard, Bea Knecht, die visionäre Gründerin von Zattoo, und Florian Wieser, Gründer von The Relevent Collective. Die Zürcher Regierungsrätin Jacqueline Fehr schliesslich vertrat die „politische Sicht“ auf das vielschichtige Thema der Integration und Einbezug sämtlicher Menschen unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem Geschlecht, sexueller Orientierung Religion etc.
Die Zukunft den Frauen?
Zunächst gab Gerd Leonhard einen Überblick über das, was uns Menschen in Zukunft erwarten könnte. Er warnte davor, Angst vor der Zukunft zu haben. „Die Zukunft ist besser als wir denken. Aber wir müssen uns einig werden, was und wer wir in Zukunft sein wollen“, so der Referent. Die Technologie werde uns noch viel Nutzen bringen, doch: „Die Technologie hat keine Ethik“, warnte er. Deshalb müssten wir Menschen die Technologie so gestalten, dass sie der Chancengleichheit wirklich dienen könne. Da Künstliche Intelligenz immer mehr Routine-Arbeiten übernehmen würde, werde inskünftig vor allem die Ausbildung der Emotionalen Intelligenz eine zentrale Rolle spielen. „Der EQ wird wichtiger als der IQ“, so Gerd Leonhard. Und das hat Folgen für die Diversity und Inclusion: Da Männer etwa viel stärker in Plänen und strukturierten Prozessen denken, seien sie viel einfacher durch Künstliche Intelligenz zu ersetzen. Die Frage sei gestellt: Beginnt nun das Zeitalter der Frauen? „Frauen sind besser für die neue Welt“, meint dazu Gerd Leonhard zustimmend.
Nicht nur eine Geschlechterfrage
Frau vs. Mann, Mann vs. Frau: Diese Diskussion dominiert nach wie vor das Diversity-Thema. Dies wurde auch in den Tischgesprächen immer wieder deutlich. Doch es gab auch andere Beispiele: So zeigte etwa Ann-Kathrin Greutmann von der Zürcher Kantonalbank, wie in ihrem Unternehmen dank des technischen Fortschritts auch Hör- und Sehbehinderte ihre Stärken ausspielen können. Oder Laurenz Uhl erläuterte, wie durch Künstliche Intelligenz unterstützte HR-Prozesse die Diversity und Inclusion fördern kann. Oder Reto Schneider (Swica) appellierte an den Umgang mit Menschen, welche andere Voraussetzungen haben als die meisten von uns. „Diesen Umgang müssen wir noch besser lernen“, meint er dazu. Oder aber Bea Knecht: Die Pionierin in Sachen Internet-Fernsehen und Gründerin von Zattoo hat sich in ihrem Leben viel mit „Anderssein“, dem Schwimmen gegen den Strom und anderem mehr auseinandersetzen müssen. Entsprechend eindrücklich waren denn auch ihre Schilderungen über die Entwicklung ihrer eigenen Resilienz-Fähigkeit.
Weg aus dem Biotop
Bei den Teilnehmenden stiessen die Themen auf offene Ohren. Für die meisten ist klar, dass noch viel Arbeit für die Gleichstellung aller Menschen in der Arbeitswelt besteht. Und mit der Digitalisierung kommen neue Herausforderungen auf die Unternehmen zu: Neue Arbeitsformen, alternative Arbeitszeitmodelle und flexiblere Organisationen sind ein Gebot der Stunde. Die Anwesenden konnten bereits über viel Erreichtes berichten und zeigten die Bereitschaft und die Notwendigkeit, auch mal Neues zu wagen. Nur: Die Tagung trug stark den Anschein eines „Treffens von Gleichgesinnten“. In der Welt ausserhalb dieses „Biotops“, wie sich ein Teilnehmer ausdrückte, muss wohl noch viel Überzeugungsarbeit geleistet werden. Auf der anderen Seite sind es viele global aufgestellte Unternehmen, die mit vielen guten Beispielen aufwarten – nicht, weil dies nur ihrem Image dient, sondern weil sie aufgrund ihrer internationalen Ausrichtung zu Diversity und Inclusion gleichsam gezwungen sind.
Nehmen wir einmal an, Sie wollen in Zukunft etwas erreicht haben, das Sie heute noch nicht haben. Sie wollen vielleicht jemand sein, der Sie heute noch nicht sind (oft eine Voraussetzung für Ersteres). Oder Sie wollen mehr Gutes tun als heute. Oder finanziell frei werden. Oder deutlich mehr verkaufen. Oder Ihren Traumpartner finden. Dann ist hier mein Tipp: Werden Sie extrem!
Volkmar Völzke
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23. März 2018
Extrem werden heisst: Härtere Massstäbe an sich selbst stellen. (Bild: Daniel Stricker / pixelio.de)
Werden Sie extrem! Und zwar vor allem in dem, was Sie als Massstab definieren. Sie müssen nicht einmal die üblichen “Verdächtigen” wie Elon Musk, Steve Jobs oder Richard Branson zitieren: Jeder, der in gegebener Zeit deutlich mehr erreicht als andere, hat “extreme” Maßstäbe in Bezug auf das, was möglich ist.
Härtere Massstäbe anlegen
Die meisten von uns haben von Kindesbeinen an gelernt, sich zu beschränken. Das hat natürlich Vorteile und ist oft eine Voraussetzung für ein angenehmes Leben. Das Problem: dieselbe Einstellung hindert uns daran, wirklich Herausragendes zu erreichen. Dafür müssen wir nämlich deutlich anspruchsvoller werden.
Ich wiederhole es immer wieder: Sie können viel mehr erreichen, wenn Sie härtere Massstäbe anlegen, vor allem an sich selbst.
Drei Bereiche, wo Sie „extrem“ werden können
Hier sind drei Bereiche, mit denen Sie sofort starten können, “extrem“ zu werden (natürlich im positiven Sinn):
Ziele. Wollen Sie um 5% wachsen oder 10% mehr Kunden haben? Dann verdoppeln Sie und ändern Ihre Ziele auf 10% Wachstum und 20% mehr Kunden. Unrealistisch? Klar, genauso wie der Mondflug, das iPhone oder die Erfindung und Massenproduktion eines Autos. Sie haben mit Sicherheit auch schon die Erfahrung gemacht, dass Sie scheinbar “Unmögliches” erreichen können, wenn es ein Muss ist.
Lernen. Hören und Lesen Sie von Experten, die einen viel radikaleren Standpunkt als Sie selber vertreten, gerade wenn sich das total unkomfortabel anfühlt (“Das ist ja viel zu Amerikanisch” höre ich immer wieder). Wollen Sie mehr Neukunden gewinnen? Dann konsumieren Sie täglich jemanden, der nachweisbar 10 neue Kunden pro Tag gewinnt. Wollen Sie eine Spitzenkultur? Dann studieren Sie Zappos, Ritz Carlton, Virgin oder Google, und zwar täglich! Lassen Sie dieses Gedankengut einen täglichen Bestandteil Ihres Lebens werden.
Mut: Probieren Sie laufend Neues aus, sei es im Leadership, Marketing, Sales oder wo auch immer. Seien Sie mutig und gehen Sie mindestens einmal pro Woche (besser: täglich) aus Ihrer berühmten Komfortzone. Für viele sind das Dinge wie Videos (Sie selbst vor der Kamera), das Zeigen von Emotionen als Führungsperson, das Feiern von Erfolgen und vieles mehr.
Ich weiss schon: 95% meiner Leser werden die Punkte vielleicht lesen, aber nicht anwenden. Die anderen sind diejenigen, die Herausragendes erreichen und die Welt ein Stück ändern. Sind Sie dabei?
Zum Autor: Volkmar Völzke ist Erfolgs-Maximierer. Buchautor. Berater. Coach. Speaker. www.volkmarvoelzke.ch
Der schweizerische Arbeitsmarkt aus psychologischer Sicht
Berner Forschende des Instituts für Psychologie haben die Entwicklung des schweizerischen Arbeitsmarktes seit 1991 analysiert und stellen fest: Frauen und Männer arbeiten seit über zwanzig Jahren insbesondere in typisch «weiblichen», beziehungsweise «männlichen» Berufen.
Redaktion
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22. März 2018
Sie ist die Ausnahme von der Regel: Im schweizerischen Arbeitsmarkt wählen Frauen immer noch eher Berufe im erziehend-pflegenden oder im ordnend-verwaltenden Bereich. (Bild: Fotolia.com)
Frauen arbeiten mehrheitlich in pflegend-erzieherischen Berufen, wohingegen Männer überwiegend in handwerklich-technischen Berufen tätig sind – daran hat sich in den letzten 23 Jahren auf dem schweizerischen Arbeitsmarkt kaum etwas geändert. Verschiebungen gab es hingegen bei der Verteilung der Berufstypen: Berufe mit handwerklich-technischer Ausrichtung machen zwar immer noch den grössten Anteil am Arbeitsmarkt aus, aber die Anzahl führendverkaufender Berufe stieg seit zwei Jahrzehnten stark an. Dies zeigt eine Untersuchung von Daten der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung von über einer halben Million Berufstätigen über einen Zeitraum von 23 Jahren. Anhand von sechs beruflichen Interessenstypen haben Forschende um Anja Ghetta und Andreas Hirschi vom Institut für Psychologie der Universität Bern die Entwicklung des schweizerischen Arbeitsmarktes von 1991 bis 2014 aus psychologischer Sicht analysiert. Die Ergebnisse wurden im «Swiss Journal of Psychology» publiziert.
Psychologie des Schweizer Arbeitsmarktes
Das persönliche Interesse ist einer der wichtigsten Faktoren für die Berufswahl. Um einen passenden Beruf zu finden, ist es einerseits wichtig, die eigenen Interessen zu kennen und andererseits zu wissen, wie sich diese Interessen im Arbeitsmarkt verwirklichen lassen. Arbeitsmärkte werden typischerweise basierend auf Branchen oder Wirtschaftssektoren beschrieben. Innerhalb dieser Branchen und Sektoren gibt es jedoch wesentliche Unterschiede in den Interessen, die in bestimmten Berufen verwirklicht werden können. So weisen Köche beispielsweise ganz andere berufliche Interessen auf als Hotelfachfrauen, auch wenn sie in der gleichen Branche arbeiten. Bisher wusste man wenig darüber, wie stark bestimmte berufliche Interessenstypen im schweizerischen Arbeitsmarkt vertreten sind und wie sich diese in den letzten Jahrzehnten entwickelt haben. Berufe des Typs «handwerklich-technisch» zeichnen sich dadurch aus, dass Personen darin gerne mit Gegenständen und Materialien arbeiten und Werkzeuge einsetzen oder Maschinen bedienen. Dazu gehören Berufe wie Tontechniker, Landwirtin oder Schreiner. Die Resultate zeigen, dass zwischen 1991 und 2014 der prozentuale Anteil an diesen Berufen auf dem schweizerischen 2 Arbeitsmarkt abnahm. Allerdings stellte dieser Typ durchgehend das Interessensfeld mit den meisten Beschäftigten dar; 2014 arbeiteten 30% in einem handwerklich-technischen Beruf. Personen in Berufen des Typs «untersuchend-forschend» beschäftigen sich gerne mit Ideen und möchten mit wissenschaftlichen Methoden und logischem Denken etwas Neues herausfinden. Beispiele von Berufen sind Wissenschaftlerin, Detektiv oder Psychologin. Berufe dieses Typs wuchsen über die letzten Jahre prozentual stark an, jedoch auf tiefem Niveau (9% in 2014). In Berufen des Typs «künstlerisch-kreativ» interessieren sich Personen typischerweise für Kunst, Sprache und abstrakte Konzepte und möchten kreativ etwas erschaffen oder gestalten. Typische Berufe sind Sänger, Grafikerin oder Autor. Dieser Berufstyp verharrte während den analysierten 23 Jahren auf sehr tiefem Niveau; 2014 arbeiteten 3% in einem künstlerisch-kreativen Beruf. Personen in Berufen des Typs «erziehend-pflegend» arbeiten gerne mit Menschen, welche sie unterstützen, beraten, pflegen oder erziehen möchten. Dazu gehören Berufe wie Lehrerin, Pfleger oder Sozialarbeiterin. Dieser Berufstyp ist in den letzten Jahren stark gewachsen und stellt aktuell 16% des Arbeitsmarktes dar.
Frauen- und Männeranteil in den beruflichen Interessensfeldern 2014 (Grafik: Uni Bern)
Beschäftigungsmöglichkeiten der Zukunft
Der Berufstyp «führend-verkaufend» reflektiert ein Interesse an wirtschaftlichen und unternehmerischen Aktivitäten, wie es beispielsweise in Berufen wie Werbefachmann, Unternehmerin oder Verkäufer der Fall ist. Dieses Interessenfeld ist seit 1991 von allen am stärksten gewachsen und stellt 2014 mit 25% den zweitgrössten Bereich auf dem schweizerischen Arbeitsmarkt dar. Berufe des Typs «ordnend-verwaltend» sind zum Beispiel Archivarin, Sekretär oder Juristin. Personen in diesen Berufen interessieren sich für gewissenhaftes und strukturiertes Arbeiten mit Daten und Fakten. Prozentual ist dieses Berufsfeld über die letzten 23 Jahre leicht geschrumpft auf 18% in 2014. Insgesamt zeigte sich, dass der schweizerische Arbeitsmarkt für Personen mit unterschiedlichen Interessen unterschiedliche Möglichkeiten bereithält. Personen mit handwerklich-technischen Berufsinteressen finden nach wie vor einen grossen Arbeitsmarkt vor. Jedoch weist der starke Anstieg an Berufen des erziehend-pflegenden sowie führend-verkaufenden Interessentyps auf wichtige zukünftige Beschäftigungsmöglichkeiten für Personen mit entsprechenden Interessen hin. «Diese Resultate können in der Berufswahl und Laufbahnberatung eine wichtige Rolle spielen», sagt Andreas Hirschi.
Stabile Unterschiede zwischen Männern und Frauen
Frauen und Männer sind unterschiedlich stark in den verschiedenen Interessensfeldern tätig und diese Unterschiede waren über die untersuchten 23 Jahre erstaunlich stabil. In Berufen mit handwerklich-technischem Interesse waren Männer konstant in der Mehrheit, wohingegen Berufe mit erziehend-pflegenden Interessen immer grossmehrheitlich von Frauen ausgeübt wurden. Am ausgeglichensten ist das Geschlechterverhältnis in Berufen mit führend-verkaufenden Interessen, in welchen seit 1991 ungefähr die Hälfte der Beschäftigen Frauen sind. Verglichen mit Männern sind Frauen weniger stark auf ein Interessensfeld konzentriert, sondern in einem breiteren Berufsspektrum tätig – jede Vierte bis Fünfte arbeitet in einem erzieherisch-pflegenden, führendverkaufenden, ordnend-verwaltenden, bzw. handwerklich-technischen Beruf. Bemerkenswert ist, dass während den letzten 23 Jahren trotz zunehmender Gleichberechtigung in der Gesellschaft keine grossen Schwankungen der Frauen- und Männeranteile in den sechs Berufstypen zu verzeichnen war. «Die Resultate legen nahe, dass die Ausübung von Berufen anhand geschlechtstypischer Berufsinteressen äusserst stabil ist», so Anja Ghetta.
Angaben zur Publikation:
Ghetta, A., Hirschi, A., Herrmann, A., & Rossier, J.: A Psychological Description of the Swiss Labor Market from 1991 to 2014: Occupational Interest Types, Gender, Salary, and Skill Level. Swiss Journal of Psychology. März 2018, 77, 83-94.
CAS Agile Organisation: Neue Weiterbildung zur Digitalen Transformation
Agile Arbeitsmethoden werden seit Jahren in der Softwareentwicklung erfolgreich eingesetzt. Vermehrt finden agile Vorgehensweisen auch ausserhalb der Informatik Verbreitung. Darum richtet sich die neue Weiterbildung der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW gezielt an Unternehmen, die den digitalen Wandel planen und meistern wollen.
Redaktion
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21. März 2018
Agile Teams erzielen messbare Erfolge (Foto: Fotolia)
In Zeiten zunehmender Globalisierung und Digitalisierung ist es für Organisationen mehr denn je zentral, schnell auf sich ändernde Kundenbedürfnisse reagieren zu können. Das weiss auch Andreas Hink, Chief Digital Officer von Globus: «Früher war Stabilität das Credo der IT», sagt der gelernte Betriebswirt, «durch die Digitalisierung werden flexiblere Arbeitsmethoden nötig».
Agile Organisation
In der berufsbegleitenden Weiterbildung CAS Agile Organisation lernen die Teilnehmenden, wie sich ihr Unternehmen über Agilität einen dauerhaften Wettbewerbsvorteil sichern kann. Der Kurs wird gemeinsam von der FHNW und der ZHAW in Kooperation mit der agilist cooperative und dem Swiss Agile Research Network durchgeführt. Inhaltlich setzen sich die Teilnehmenden mit dem Prinzip der Agilität als persönliches Arbeitsprinzip, im Team und im Unternehmen auseinander. Die Transformation von einem traditionellen Arbeitsprozess hin zu einer Agilen Denk- und Vorgehensweise wird von ausgewiesenen Experten thematisiert. Ausgewählte Case Studies geben einen spannenden Einblick in verschiedene Unternehmen. In seinem E-Commerce-Team bei Globus begann Andreas Hink schrittweise agile Arbeitsprozesse nach dem Modell von «Scrum» einzuführen. Scrum ist ein Rahmenwerk für komplexe adaptive Aufgabenstellungen, um effektiv und kreativ Produkte mit höchstmöglichem Wert auszuliefern. Dabei wird das Produkt iterativ und inkrementell in kurzen Zyklen entwickelt.
Schwieriger Kulturwandel
Der Kulturwandel in der Organisation ist laut Prof. Martin Kropp eine der grössten Herausforderungen bei der Einführung von agilen Arbeitsmethoden. Das Arbeiten nach agilen Werten und Prinzipien ist weit mehr als ein neues Vorgehensmodell. Der Professor für Softwareentwicklung an der Hochschule für Technik FHNW ist einer der Autoren der Swiss Agile Study, die alle zwei Jahre die Anwendung von Agilen Methoden in der Schweizer IT-Branche untersucht. Neben dem Kulturwandel ist die geänderte Rolle des Managements eine weitere Herausforderung. «Selbst-organisierte Agile Teams werden nicht mehr nach dem Kontroll- und Befehlsprinzip geführt, sondern verlangen nach einer Führung nach dem Servant Leadership Prinzip», erklärt Martin Kropp, «die Rollen werden neu definiert».
Messbare Erfolge
Mittlerweile wenden laut der letzten Swiss Agile Study 85 Prozent der IT-Unternehmen agile Vorgehensmodelle an – und sind zufrieden damit. «Die Geschwindigkeit der Prozesse hat sich bei uns etwa verdoppelt», berichtet auch Andreas Hink, «die Liefertreue kann vermehrt eingehalten werden und die Zielerreichung ist von 30 auf etwa 80 Prozent gestiegen». Das wird durch die Erkenntnisse der Swiss Agile Study bestätigt. «Dass man überhaupt den Erfolg konsequent misst, halte ich für das wichtigste Resultat von Agilen Methoden», sagt Hink. Neben der IT wird die Vorgehensweise bei Globus auch in der Logistik und im Marketing eingesetzt. «Überall, wo Projekte durchgeführt werden, können Agile Methoden angewandt werden», sagt Martin Kropp.
Berner Unternehmen integrieren lernschwache Jugendliche: Auszeichnung mit dem Prix Lions Club
Der zum zweiten Mal von der Stiftung des Lions Clubs Bern vergebene und mit CHF 25’000 dotierte Prix Lions Club Bern geht dieses Jahr zu gleichen Teilen an die Taroni Metallbau AG, Ittigen, und an die Schibler & Haldi AG, Frauenkappelen. Mit dem Prix Lions Club Bern werden Unternehmen ausgezeichnet, die sich in besonderem Masse für die Ausbildung oder die berufliche Integration von Jugendlichen mit einer Lernschwäche engagieren.
Redaktion
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21. März 2018
Gianpietro Taroni (Taroni Metallbau AG, Ittigen), links, und Martin Schibler (Schibler & Haldi AG, Frauenkappelen) freuen sich über den Prix Lions Club Bern 2018. (Bild: PD)
Jungen Menschen mit einer Lernschwäche fällt der Einstieg ins Berufsleben besonders schwer. Oft fehlt Ihnen die Möglichkeit, sich mit einer für sie geeigneten Ausbildung und Betreuung für das Berufsleben fit zu machen. Dies ist in zweierlei Hinsicht schade: zum einen, weil die betroffenen Menschen in ihrer Entwicklung gehemmt werden, zum andern, weil die Wirtschaft Potenzial ungenutzt lässt, das auch lernschwache Menschen bieten.
Mit dem Prix Lions Club Bern will der Lions Club ein Zeichen setzen für die Förderung und die berufliche Integration von lernschwachen Jugendlichen. Für den Preis bewerben können sich Unternehmen, die jungen Menschen Platz bieten, welche im regulären Arbeitsmarkt Schwierigkeiten haben, eine Stelle zu finden und die in der beruflichen Ausbildung und Integration etwas mehr Unterstützung brauchen. Es werden ausschliesslich Unternehmen ausgezeichnet, die privatwirtschaftlich organisiert sind.
Die beiden Preisträger 2018, die Taroni Metallbau AG und die Schibler & Haldi AG, durften ihre Auszeichnung am Montagabend, 19. März, in feierlichem Rahmen im Kursaal Bern entgegennehmen:
Die Taroni Metallbau AG, Ittigen, ist spezialisiert auf Treppen, Türen, Inneneinrichtungen und den allgemeinen Metallbau. Das Unternehmen beschäftigt 10 Mitarbeitende, darunter zwei Jugendliche mit einer Lernbehinderung.
Die Schibler & Haldi AG, Frauenkappelen, ist spezialisiert auf Bauarbeiten wie Maurer- und Verputzarbeiten, Abbund und Aufrichte von Holzkonstruktionen, Dachsanierungen, Holzböden und Isolierarbeiten. Sie beschäftigt 30 Mitarbeitende, sechs davon sind Jugendliche mit einer Lernbehinderung.
Das Schweizer Crypto Valley erhält ein Gesicht. Die Startup-Investoren und Berater von Lakeside Partners und das IT-Beratungsunternehmen inacta haben über 350 Blockchain-Firmen auf der öffentlich zugänglichen Karte Crypto Valley Map erfasst und kategorisiert. Das Verzeichnis liefert auch Angaben zur Tätigkeit der Firmen.
Redaktion
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19. März 2018
Erste Schweizer Karte der Blockchain-Firmen: Nach wie vor ist die Dichte im Crypto Valley bei Zug am dichtesten. (Screenshot: www.cryptovalley.directory)
Immer mehr Firmen sorgen mit der Forschung und Anwendung der Blockchain-Technologie für Wertschöpfung. Damit werden sie zu einem einen wichtigen Wirtschaftsfaktor. Weiter hat sich im Crypto Valley in Zug und Zürich ein Momentum entwickelt, das auch in andere Regionen ausstrahlt. In der Romandie und im Tessin gibt es mehr und mehr Blockchain-Startups, so dass sich die Schweiz tatsächlich zur Crypto Nation entwickelt.
Blockchain-Firmen werden für Wertschöpfung immer wichtiger
Nun ist erstmals ist eine umfassende Übersicht greifbar, die die Grösse, Bedeutung und Vielfalt der Blockchain-Unternehmen im Crypto Valley zeigt. Unter der Internet-Adresse www.cryptovalley.directory sind mehr als 350 Firmen aufgelistet, die Blockchain-Technologien entwickeln und anwenden. Das erste Inventar über das Crypto Valley wurde in minutiöser Kleinarbeit von den Startup-Investoren und Beratern von Lakeside Partners und vom IT-Beratungsunternehmens inacta zusammengetragen. Für Mathias Ruch, Gründer und Managing Partner bei Lakeside Partners, steht fest: «Die Zahlen zeigen klar, wie wichtig die Blockchain-Technologie für die Wertschöpfung in der Region Zug schon geworden sind.» Das Ökosystem dieser Firmen werde zu einen immer wichtigeren Wirtschaftsfaktor für die ganze Schweiz. Das zeigen die Zahlen der Zuger Firma: «Wir haben vor drei Wochen mit den Crypto Valley Labs unseren zweiten Standort eröffnet und zählen dort bereits rund 50 Blockchain-Firmen. In der Summe sind es heute allein bei uns um die 100 Unternehmen», sagt der Startup-Investor. Das ist bemerkenswert, denn vor anderthalb Jahren waren es noch um die 20 Firmen.
Nur eine Momentaufnahme
Beim Tempo der Entwicklung in dieser Branche versteht es sich von selbst, dass die Karte eine Momentaufnahme ist und sich laufend verändert. Dazu sagt Daniel Rutishauser, Head Blockchain bei inacta: «Wir sehen in der Karte ein wichtiges Hilfsmittel und wollen sie regelmässig aktualisieren.» Neue Blockchain-Firmen können sich deshalb auf der Website melden, wenn sie auf der Karte verzeichnet sein wollen. Die Karte sei ein auch im Ausland greifbarer Beweis dafür, dass das Crypto Valley einer der wichtigsten Blockchain-Hubs weltweit sei. «Dieses Werkzeug erleichtert Startups und Investoren die Entscheidung, die Schweiz als Basis zu wählen», so Rutishauser.
Regelmässige Updates sind auch nötig, weil immer wieder neue Firmen im Crypto Valley auftauchen. Private und öffentliche Anlaufstellen verzeichnen nach wie vor steigende Anfragezahlen. Bei ihnen erkundigen sich weit über 100 Firmen und Gründer pro Woche, wie sie nach Zug ins Crypto Valley ziehen können. Gleichzeitig steigt das Interesse von Investoren, Crypto-Enthusiasten und etablierten Unternehmen der Old Economy weiter. Es vergeht kein Monat, in dem nicht eine hochrangige ausländische Delegation das Valley besucht.
Crypto Valley strahlt in andere Regionen aus
Die Karte zeigt erstmals, wie stark das Valley schon in den Rest der Schweiz ausstrahlt. Die Dynamik hat die Romandie und das Tessin erfasst. So gibt es in der Romandie über 40 und im Tessin schon rund 10 Einträge in der Crypto Valley Map. Ruch sagt: «Was Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann im Januar propagierte, wird durch die Karte erstmals ersichtlich: Die Schweiz ist auf dem Weg zu einer Crypto Nation.»
Erste Schweizer Finanzsoftware für Kryptowährungen
Sage lanciert mit der neuen Version von Sage 200 Extra die erste Schweizer Software, mit der digitale Start-ups, KMU, Grossunternehmen und Treuhänder Kryptowährungen in der Buchhaltung abbilden können.
Redaktion
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16. März 2018
Mit der neuen Version von Sage 200 Extra sind Verbuchungen und Abschlüsse auch in Kryptowährungen möglich. (Bild: depositphotos.com)
Die neue Software des Anbieters von cloud-basierten Business-Management-Lösungen ermöglicht das Buchen sowie Reporting digitaler Währungen und erlaubt den Jahresabschluss mit Kryptowährungen. Die Lösung ist ab 25. April 2018 verfügbar.
Weiterentwickelte Finanzsoftware
Sage hat somit das Kernprodukt Sage 200 Extra weiterentwickelt, um die wachsende Anzahl Kryptounternehmen in der Schweiz mit einer Buchhaltungssoftware für digitale Währungen auszustatten. «Unser Angebot zielt primär auf den wachsenden Markt digitaler Start-up-Firmen ab, die ihr ICO planen oder gerade durchgeführt haben», sagt Tobias Ackermann, Country Manager von Sage Schweiz AG. «Weiter adressieren wir Treuhänder, die die Kryptofirmen beraten und Schweizer Unternehmen, die ihren Kunden Zahlungen in Kryptowährungen ermöglichen und dies buchhalterisch abbilden möchten.»
Zahlungen, Buchungen und Jahresabschluss mit Kryptowährungen
Die neue Version von Sage 200 Extra ermöglicht Unternehmen, die Zahlungen von Kunden oder Überweisungen an Lieferanten in Kryptowährungen durchzuführen und zu verbuchen. Auch der Jahresabschluss mit Kryptowährung ist möglich. Die Transaktionen finden jeweils zwischen den Wallets (virtuelles Portemonnaie) des Unternehmens und des Kunden oder Lieferanten statt und werden automatisch mit dem Hauptbuch von Sage 200 Extra synchronisiert. Durch die Darstellung und Verarbeitung von beliebigen digitalen Währungen lassen sich Bitcoin, Ether, Litecoin und Co. im Hauptbuch führen. «Wir stehen in engem Kontakt mit Unternehmen und Treuhändern des innovationsträchtigen Kryptovalleys Zug, um die Lösung entsprechend den Marktbedürfnissen weiterzuentwickeln», so Ackermann. Die neue Version von Sage 200 Extra ist ab 25. April 2018 in Deutsch, Englisch, Französisch und Italienisch verfügbar. Preise auf Anfrage.
In einer 7-teiligen Blog-Serie beschreibt der IT-Dienstleister Clavis IT aus Herisau den Weg zum papierlosen Büro und vermittelt aus seiner Erfahrung wichtige Hinweise für die Praxis. Im ersten Teil ging es um die gesetzlichen Aufbewahrungsfristen der Dokumente. Der nun folgende zweite Teil befasst sich mit dem Thema "Revisionssicherheit".
Redaktion
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16. März 2018
Was bedeutet „revisionssicher“ für das papierlose Büro? Ein Blog gibt Antworten dazu. (Bild: Clavis IT)
Die Datensicherheit ist in Zeiten des digitalen Arbeitens wichtiger als je zuvor. Dokumente in digitaler Form können genauso wie in Papierform Manipulationen ausgesetzt sein, wenn die entsprechende Sicherheit nicht stimmt. Aus diesem Grund fordert der Gesetzgeber die Einhaltung bestimmter Regelungen in Bezug auf digitale Dokumente. Der Fachbegriff hierzu lautet «Revisionssicherheit». Aber was bedeutet „revisionssicher“ eigentlich?
Um diese Frage geht es im zweiten Teil der Blog-Serie des Ostschweizer IT-Dienstleisters Clavis IT. Zunächst wird der Begriff „Revisionssicherheit“ geklärt und auf die rechtlichen Grundlagen eingegangen. Ferner wird erläutert, welche Rolle die Datenintegrität spielt und worin die wichtigsten Punkte für die Sicherstellung der allgemeinen Sorgfaltspflicht im Umgang mit Dokumenten bestehen. Auch wie sich die Daten verfügbar halten und somit revisionssicher bleiben sowie die Verwendung zulässiger Informationsträger werden erläutert. Zitiert werden zudem die einschlägigen Passagen der Geschäftsbücher-Verordnung GeBüV.
In einem nächsten Teil geht es dann um die verschiedenen Dokumentenarten, die in Unternehmen anfallen und welche ein besonders hohes Potential im Bereich der Digitalisierung bergen.
Wirtschaftskriminalität: Schadensumme blieb 2017 unter dem langjährigen Durchschnitt
Letztes Jahr wurden 59 Fälle von Wirtschaftskriminalität an Schweizer Gerichten behandelt. Das Schadensvolumen betrug CHF 426 Mio. Dies und mehr zeigt der aktuelle «KPMG Forensic Fraud Barometer».
Redaktion
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15. März 2018
So viel Schaden richtete Wirtschaftskriminalität in der Schweiz in den vergangenen Jahren an (*darunter ein einzelner Fall mit einer geschätzten Schadensumme von 800 Millionen Franken). Grafik: KPMG
Im vergangenen Jahr verursachten 59 Fälle von Wirtschaftskriminalität in der Schweiz einen Schaden von CHF 426 Mio. Im Vorjahresvergleich ging das Schadensvolumen indes deutlich zurück: von CHF 1.4 Mia. auf CHF 426 Mio., wobei das Allzeithoch 2016 vor allem einem Fall mit einem Schadensvolumen von CHF 800 Mio. sowie drei Fällen mit einem Volumen von jeweils über CHF 125 Mio. geschuldet war. Im Vergleich zum langjährigen Mittel von CHF 512 Mio. liegt das Schadensvolumen 2017 leicht unter dem Durchschnitt.
Grosse Schäden bei gemeinschaftlich begangenen Taten
Die häufigsten Delikte im Bereich der Wirtschaftskriminalität waren 2017 gewerbsmässiger oder einfacher Betrug sowie Veruntreuung. Die Motivation für die Täter lag oft in der Finanzierung eines aufwändigen Lebensstils oder in der Tilgung von Schulden. Privatanleger waren wie auch schon in den Jahren zuvor, die am stärksten betroffene Opfergruppe. Der Schaden belief sich hier auf rund CHF 162 Mio., was einem durchschnittlichen Schaden von CHF 20.2 Mio. pro Fall entspricht.
Wirtschaftskriminalität nach Tätergruppen (Quelle: KPMG)
Aufgrund ihrer besonderen Stellung im Unternehmen geht vom Kader potenziell immer noch die grösste Gefahr aus. Die Analyse zeigt, dass Manager 2017 (im Vergleich zu anderen Tätergruppen) mit CHF 120.9 Mio. den höchsten Gesamtschaden zu verantworten hatten. Ange-stellte wiesen eine Schadensumme von total CHF 117.4 Mio. auf, jedoch sinkt die Summe nach Abzug eines Einzelfalles in der Höhe von CHF 100 Mio. auf CHF 17.4 Mio., was einem Durchschnittsschaden von CHF 1.7 Mio. entspricht. Im Vergleich dazu betrug die durchschnittliche Deliktsumme beim Management CHF 11 Mio. Auch 2017 zeigte sich erneut, dass gemeinsam von Management und Angestellten begangene Taten besonders gravierende Folgen haben: Der durchschnittliche Schaden belief sich in den drei Fällen auf über CHF 25 Mio.
Hohe Dunkelziffer
Der «KPMG Forensic Fraud Barometer» erfasst jedes Jahr die öffentlich verhandelten und medial publizierten Gerichtsfälle. Er umfasst keine Straftaten, die zwar polizeilich angezeigt werden, jedoch nie zu Verurteilungen geführt haben. Der Grossteil der Straftaten wird zudem erfahrungsgemäss gar nicht erst zur Anzeige gebracht. «Die Gründe hierfür liegen in der Angst der Unternehmen vor Reputationsschäden, sollten die Vergehen an die Öffentlichkeit gelangen», fasst Matthias Kiener, Leiter Forensik bei KPMG Schweiz, die Problematik zusammen. «Ausserdem spielt die Tatsache, dass etwa bei der Cyberkriminalität, die Täterschaft nicht mit einem angemessenen Aufwand ermittelt werden kann, eine entscheidende Rolle», ergänzt Nico van der Beken, Leiter Forensic Technology bei KPMG Schweiz.
Microsoft baut Cloud-Services mit Schweizer Data-Centern aus
Microsoft baut seine Cloud-Infrastruktur zügig aus und reagiert damit auf die steigende Kundennachfrage in Europa. Das Unternehmen gab heute die Verfügbarkeit der Cloud-Services in Frankreich sowie die Erweiterung der selben aus Deutschland bekannt. Neu bietet Microsoft Cloud-Services aus Datacentern in der Schweiz an.
Redaktion
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14. März 2018
Microsoft baut seine Cloud-Services weiter aus und setzt dabei neu auch auf Data-Center in der Schweiz. (Foto: Microsoft / Amy Sacka)
Microsoft plant, Cloud-Services für Unternehmen, Behörden und NGOs von Datacentern in den Kantonen Zürich und Genf anzubieten. Damit kann das Unternehmen die Datenspeicherung in der Schweiz garantieren und unterstützt Schweizer Unternehmen und Institutionen, einschliesslich der Finanzdienstleistungsbranche, die digitale Transformation voranzutreiben. Die Microsoft Cloud – bestehend aus Microsoft Azure, Office 365 und Dynamics 365 – wird voraussichtlich ab 2019 aus Schweizer Datacentern verfügbar sein. «Wir wollen der erste globale Anbieter von Cloud-Services aus Schweizer Datacentern sein, der Unternehmen und Institutionen aller Grössenordnungen und Branchen ermöglicht, ihre Innovationen zu beschleunigen und ihre Produktivität zu steigern. Damit tragen wir zur digitalen Transformation bei, wie sie in unserem Bekenntnis zur Schweiz festgeschrieben ist», sagt dazu Marianne Janik, CEO von Microsoft Schweiz.
Regulatorische Anforderungen erfüllen
Die globalen Cloud-Services von Microsoft basieren auf den Prinzipien Sicherheit, Compliance, Datenschutz und Transparenz. Die Möglichkeit, Daten in den neuen Cloud-Regionen Zürich und Genf zu speichern, biete eine weitere Kontrollebene und helfe Unternehmen und Institutionen, die regulatorischen Anforderungen zu erfüllen, wie es heisst. Die aus der Schweiz angebotenen Cloud-Services wie Microsoft Azure, Office 365 und Dynamics 365 seien deshalb besonders interessant für Schweizer Unternehmen und Organisationen, die mit sensiblen Daten arbeiten, wie z.B. der Finanz- oder Gesundheitssektor, der öffentliche Sektor und der starke NGO-Sektor in der Schweiz, führt der Software-Gigant weiter aus. Die neuen Dienste aus der Schweiz werden die gleich hohen Standards bezüglich Sicherheit, Service und Qualität bieten, wie sie für alle Cloud-Dienste von Microsoft gelten.
Finanzinstitute profitieren von Cloud-Services
Microsoft arbeitet seit einigen Jahren intensiv mit Finanzinstituten und deren Aufsichtsbehörden in der Schweiz zusammen. Mit der Investition in eine Cloud-Plattform in der Schweiz will Microsoft Finanzinstituten und anderen regulierten Branchen die Möglichkeit geben, sich auf ihre Kernkompetenzen zu konzentrieren. Durch die Bereitstellung einzigartiger, auf die Branche und die Region zugeschnittener Services, darunter Blockchain, Azure’s PCI Blueprint und dem Financial Services Compliance Program, will Microsoft dazu beitragen, die bestehende Zusammenarbeit mit Referenzkunden in der Finanzdienstleistungsbranche und darüber hinaus zu beschleunigen.