Verbindliche Regeln für das Autogewerbe ab 2024

Die bisherige KFZ-Bekanntmachung der Wettbewerbskommission (WEKO) enthält zentrale Händlerschutzbestimmungen und Konsumentenrechte innerhalb der Automobilbranche. Ab 1. Januar 2024 sollen diese Regeln als KFZ-Verordnung des Bundesrates für alle Behörden und Gerichte – wie in der EU – verbindlich werden. So setzt der Bundesrat den Parlamentswillen um, welcher auf eine Motion von Nationalrat Pfister zurückgeht. Treibende Kraft hinter diesem Anliegen war auch der Verband freier Autohandel Schweiz VFAS.

Roger Kunz kämpft weiterhin mit dem Vorstand, Geschäftsleitung und Sekretariat für die Anliegen der freien Autohändler und gegen die Marktmacht der Generalimporteure. (Bild: VFAS)

Die Marktmacht der wenigen Kfz-Hersteller und deren Importeure hat sich für die über 5000 KMU-Händler/Garagen in der Schweiz immer wieder als latente Gefahr erwiesen. Immer wieder kam es zu kartellrechtlichen Verstössen: Hersteller versuchten den Schweizer Markt vom Ausland abzuschotten, indem der Parallel- oder Direktimport unterbunden oder erschwert wurde. Auch die Verweigerung von Garantien bei importieren Fahrzeugen kam vor oder unabhängige Werkstätten wurden nicht mit Ersatzteilen beliefert. Der technische Zugang zu markenspezifischen Diagnosen oder elektronischen Serviceheften wird verweigert. Vertragshändler werden in ihren Rechten beschnitten.

Dieses „Sündenregister“, wie es der Verband freier Autohandel Schweiz VFAS aufzählt, ist lang. Leidtragende solcher Auswüchse sind die Schweizer Konsumenten und KMU: Es gibt weniger Auswahl zu höheren Preisen und Behinderungen für die Konsumenten und KMU («Hochpreisinsel Schweiz»). Die WEKO hat deshalb 2002 eine KFZ-Bekanntmachung mit zahlreichen Händlerschutz- und Konsumenten Bestimmungen erlassen. Dies ist indessen – mangels Verbindlichkeit für Gerichte – in der Praxis selten umgesetzt worden.

Der Weg zur Gesetzesänderung

Nationalrat Gerhard Pfister hat 2018 eine Motion (Nr. 18.3898) eingereicht mit dem Ziel, die WEKO-Bekanntmachung in eine KFZ-Verordnung fliessen zulassen und damit für Gerichte und Behörden – wie in der EU – verbindlich zu machen. Unterstützt wurde die Motion von einer breiten Allianz unter politischer Führung des VFAS mit den Verbänden AGVS, ACS, Carrosserie Suisse, SAA, VSS, 2rad Schweiz, Unia und Syna. National- und Ständerat haben die Motion gutgeheissen. Die neue Verordnung wird nun per 1. Januar 2024 in Kraft treten.

Welche Rechte KMU und Konsumenten nun erhalten

Als Verstoss gegen das Kartellgesetz gelten ab 1. Januar 2024 namentlich folgende Verhaltensweisen der Hersteller/Importeure:

  • Behinderungen von Importen, etwa durch Erschwernisse bei der Gewährung der Herstellergarantie.
  • Beschränkungen Fahrzeuge anderer Marken zu vertreiben.
  • Beschränkungen des Zugangs zu originalen Ersatzteilen und des Rechts, gleichwertige Originalersatzteile zu verwenden, ohne den Verlust der Garantie zu riskieren
  • Beschränkungen des Zugangs zu allen Arten von mechanischen und digitalen Tools, die für die Wartung von Fahrzeugen notwendig sind.
  • Beschränkungen des Zugangs zu Informationen und fachlicher Unterweisung.
  • Beschränkungen, Service und Reparaturen an importierten Fahrzeugen mit Werksgarantie durchzuführen.
  • Verweigerung eines Servicevertrags, wenn der freie oder Markenhändler alle Standards des Herstellers erfüllt.

Sehr glücklich zeigt sich der VFAS-Präsident Roger Kunz als treibende Kraft hinter dem Anliegen des Schweizer Parlaments: «Für den VFAS ist der Schutz der Schweizer Kfz-Händler und Werkstätten und Automobilisten zentral. Der Einsatz hat sich gelohnt. Jetzt werden die Kfz-Regeln der WEKO auf eine verbindliche gesetzliche Grundlage gestellt». Der Verband vertritt seit 1956 die Interessen des unabhängigen und freien Autohandels in der Schweiz. Er wehrt sich gegen sämtliche Einschränkungen und Behinderungen des freien Autohandels. Der Direkt- und Parallelimport generiert gemäss Erhebungen des VFAS eine jährliche volkswirtschaftliche Wertschöpfung von 1,5 Milliarden Schweizer Franken.

Quelle: VFAS

Klimastiftung Schweiz feiert ihr 15-Jahr-Jubiläum

Das Jahr 2008 war für den Klimaschutz in der Schweiz ein Meilenstein. Als Reaktion auf die Einführung der CO2-Abgabe, wurde am 4 Juli .2008 die Klimastiftung Schweiz gegründet. Swiss-Re-Präsident Peter Forstmoser sagte damals, dass es sich bei der Stiftungsidee um Bekenntnis aus der Schweizer Wirtschaft handle, dem voranschreitenden Klimawandel entgegenzuwirken. Wo steht die Klimastiftung Schweiz heute, 15 Jahre später?

Born on the 4th of July für eine grünere Zukunft: Seit 2008 hat die Klimastiftung Schweiz über 2300 KMU unterstützt. (Bild: Pixabay.com)

Seit ihrer Gründung 2008 hat die Klimastiftung Förderbeiträge in der Höhe von über 37 Millionen Franken für über 2’300 KMU in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein ausbezahlt. «Die Klimastiftung ist ein Erfolgsmodell», betont Geschäftsführer Vincent Eckert, der seit Anbeginn diese Position innehat.

Die Zeit der Luftschlösser ist vorbei

«Anfänglich waren viele Anträge ungenügend» erinnert sich Eckert. «Da gab es Projekte, die wären physikalisch unmöglich umzusetzen gewesen.» Unter den Antragsstellern waren richtige Träumer. «Die bauten teils regelrechte Luftschlösser und entwickelten manchmal ein spezielles Gerät, was aber kaum zu skalieren gewesen wäre und daher nicht klimarelevant.» Die Qualität stieg – auf beiden Seiten. «Auch unsere Prozesse wurden wesentlich verbessert, mit dem Ziel, die Förderungen unbürokratischer, dafür zielgerechter auszurichten.»

Das alles führte zu einem bereichernden Austausch für alle Beteiligten. «Die Anträge kamen und kommen quer von vielen Industrien wie Käsereien, Schreinereien über Wäschereien zum Gastgewerbe», fasst Vincent Eckert zusammen. «Jede Produktion braucht Energie».

Bundesrat Rösti als Keynote-Speaker

Im Jubiläumsjahr 2023 finden zwei Feierlichkeiten statt, um die Bedeutung der Stiftung zu unterstreichen. Bundesrat und UVEK-Vorsteher Albert Rösti tritt am 13. September im Rahmen einer Podiumsdiskussion in Bern als Keynote-Speaker auf. Und am 25. Juli führt die Klimastiftung Schweiz einen Networkinganlass durch, wo Partnerfirmen und interessierte Kreise auf geförderte Projekte treffen. Am 25. Juli ist die Stiftung Gast an der Allianz Cinema Night. Als Moderator wird Christian Jungen, Direktor des Zurich Film Festival, elegant den Bogen zwischen der Filmwelt und den Klimaschutzbemühungen schlagen.

Zahlreiche Gratulant/-innen

Zum 15-Jahr-Jubiläum gratulieren verschiedene Persönlichkeiten. «Von der Wirtschaft für die Wirtschaft ist wichtiger denn je», freut sich Monika Rühl von economiesuisse. «Die Partnerfirmen tragen die Botschaft der Stiftung weiter und zeigen, dass sie gemeinsam in der Finanzindustrie etwas bewegen können», fasst es Gabriele Burn, Präsidentin des Stiftungsrates von 2008-2019 zusammen. Und für Patrick Hofstetter von WWF Schweiz ist die Stiftung «ein wunderbares Beispiel für privatwirtschaftliches Engagement, das zu mehr Klimaschutz und -gerechtigkeit führt.»

Quelle: Klimastiftung Schweiz

«Innovation von Anfang im Fokus»

Vincent Eckert, seit Anbeginn Geschäftsführer der Klimastiftung Schweiz. (Bild: Klimastiftung Schweiz)

Seit Anbeginn ist Vincent Eckert Geschäftsführer der Stiftung. Im Interview spricht er über seine Erfahrungen und den Nutzen der Klimastiftung Schweiz für Unternehmen.

Herr Eckert, was ist Ihre ersönliche Motivation, sich tagtäglich für den Klimaschutz zu engagieren?
Vincent Eckert: Ich bin fasziniert vom Unternehmertum und begeistert von den vielen innovativen Projekten, die bei uns eingehen. Auch der regelmässige Austausch mit den Partnerfirmen motiviert mich. Ich bin stolz, sagen zu können, dass die Klimastiftung Schweiz echte Lösungen für die Wirtschaft bietet.

Was ist das Erfolgsgeheimnis der Stiftung? 
In der Schweiz gibt es viel High-Technologie. Die Wirtschaft forscht und erfindet. In der Entwicklung der Batterie- und Speichertechnologie nimmt die Schweiz zum Beispiel weltweit einen Spitzenplatz ein. Ich empfinde unser Land als Testgarten. Die Ideen und Produkte der Schweizer und Liechtensteiner KMUs starten oft global durch. Wenn es also ein Erfolgsgeheimnis gibt, dann ist es der Ideenreichtum der KMUs. Davon profitiert die Klimastiftung Schweiz, davon profitieren im Netzwerk unsere Partnerfirmen. Wir haben von Anfang an auf die Dynamik der KMU-Landschaft gesetzt. Und wir wurden und werden bis heute nicht enttäuscht.

Wenn Sie auf die Anfänge zurückblicken, was fällt Ihnen dazu ein?
Die Innovation stand von Anfang im Fokus. Schon zum fünften Jubiläum sorgten vorgestellte Projekte für Begeisterung. Ich erinnere mich an Hey Chimpy. Die Firma ist bis heute erfolgreich am Markt. Und da sind wir durchaus etwas stolz, das war auch möglich, wegen der Förderung durch die Stiftung.

Was bedeutet der Klimastiftung Schweiz die Unterstützung der mittlerweile 31 Partnerfirmen?
Wir spüren den unbedingten Willen, mitzugestalten, anzupacken und in einem starken Verbund dem Klimawandel die Stirn zu bieten.

Welche Vorteile hat eine Partnerfirma der Klimastiftung Schweiz? 
Die Stiftung wird von namhaften Dienstleistungsunternehmen wie Banken, Versicherungen und Beratungsfirmen getragen. Diese Partnerfirmen unterstützen die Stiftung mit ihrem finanziellen Beitrag, aber auch durch die Bereitstellung von Expertinnen und Experten im Stiftungs- und Beirat. So entsteht ein Wissenskreislauf zwischen der Stiftung, den Partnerfirmen und den KMUs, deren Projekte wir fördern.

Welche Rolle hat ein Partner? 
Jede Partnerfirma kann einen oder 2 Beiräte stellen und hat bei Abstimmungen eine Stimme. Die Hauptaufgabe des Beirats ist die Beurteilung der eingegangenen Projektanträge. Dabei steht der Klimanutzen des jeweiligen Projekts im Zentrum. Wir freuen uns über die regelmässige Teilnahme und den Austausch an den Beiratssitzungen. Dadurch kann der Beirat eine klare Empfehlung zur Annahme oder Ablehnung abgeben, die dann dem Stiftungsrat unterbreitet wird. Um im Beirat effizient zu einer Abstimmungsempfehlung für den Stiftungsrat zu kommen, wird ein Projektgötti-System eingesetzt.

Avadis Vorsorge AG: Wechsel in der Geschäftsleitung

Seit 1. Juli 2023 ist Christian Zoss neues Geschäftsleitungsmitglied der Avadis Vorsorge AG. Er übernimmt die Gesamtverantwortung für den Bereich Vermögensanlagen, der die Vermögensverwaltungsmandate von Avadis und die Avadis Anlagestiftungen umfasst.

Bei der Avadis Vorsorge AG folgt Christian Zoss auf Claudia Emele. (Bild zVg / Avadis)

Bei der Avadis Vorsorge AG, die autonome Pensionskassen und Sammelstiftungen verwaltet und eigene Anlagestiftungen der Marken Avadis und AFIAA mit insgesamt rund CHF 14 Milliarden Vermögen führt, kommt es zu einem Wechsel in der Geschäftsleitung: Christian Zoss folgt auf Dr. Claudia Emele, die sich auf eigenen Wunsch auf die Geschäftsführung und Weiterentwicklung der Avadis Anlagestiftungen konzentrieren wird. «Mit Christian Zoss verstärken wir die Geschäftsleitung mit viel Markterfahrung im Bereich Vermögensanlage», betont CEO Benno Halter. «Wir sind froh, eine hervorragende interne Nachfolgelösung gefunden zu haben.» Christian Zoss ist seit Sommer 2016 als Leiter Vertrieb Anlagen bei Avadis tätig. Davor war er bei verschiedenen Banken und Vermögensverwaltern in der Schweiz verantwortlich für die Betreuung der institutionellen Kunden. Der 51-Jährige ist Betriebsökonom und Chartered Alternative Investment Analyst (CAIA).

Dr. Claudia Emele steht dem Unternehmen weiterhin als Geschäftsführerin der Avadis Anlagestiftungen zur Verfügung und wird sich verstärkt auf die Weiterentwicklung und den Ausbau der Bereiche Nachhaltigkeit und Produktentwicklung fokussieren. «Wir danken Claudia Emele für ihr Engagement und freuen uns, weiterhin auf sie zählen zu dürfen», sagt Benno Halter.

Die personelle Änderung in der Geschäftsleitung der Avadis Vorsorge AG erfolgt vorbehaltlich der Zustimmung durch die FINMA.

Weitere Informationen

SBV-Studie: „Fehlen qualifizierte Handwerker, können Bauprojekte nicht realisiert werden“

Der Tag der Bauwirtschaft, der traditionelle Netzwerk-Event des Schweizerischen Baumeisterverbandes SBV, fand am am 30. Juni 2023 in Lugano statt. Über 550 Vertreterinnen und Vertreter aus Bauwirtschaft und Politik wohnten dem Anlass im Kulturzentrum LAC Lugano Arte e Cultura bei. Schwerpunktthema war der Fachkräftemangel.

Gian-Luca Lardi, Präsident des Schweizerischen Baumeisterverbands, erläuterte die Ergebnisse der SBV-Studie zum Fachkräftemangel. (Bild: SBV)

Der Fachkräftemangel wird auch die Baubranche in den kommenden Jahren stark beschäftigen. Zentralpräsident Gian-Luca Lardi präsentierte am Tag der Bauwirtschaft vom Freitag, 30. Juni 2023, die Ergebnisse einer neuen Studie des Schweizerischen Baumeisterverbands SBV. „Unserer Branche geht es nach drei Jahren Dauerkrise gut“, begrüsste Zentralpräsident Gian-Luca Lardi die über 550 Gäste. „Die Baumeister haben gelernt, mit den Auswirkungen des Ukraine-Krieges umzugehen, ebenso wie sie es zuvor mit den Preissteigerungen und Lieferengpässen in Folge der Corona-Pandemie getan haben.“ Und die Zukunftsaussichten sind gemäss Lardi mittel- bis langfristig ebenfalls recht positiv. Die Bautätigkeit dürfte weiter wachsen, „wenn auch etwas langsamer“. Während für den Wohnungsbau bis 2040 ein starkes Wachstum prognostiziert wird, sind im Wirtschaftsbau, im öffentlichen Hochbau sowie im öffentlichen Tiefbau ein mildes Wachstum bis hin zu einer Stagnation zu erwarten. Gleichzeitig dürfen sich die Baumeister darauf freuen, dass die Preise für Baumaterial allmählich wieder sinken.

SBV-Studie zeigt: Fachkräftemangel gefährdet Arbeitsplätze

Der Fokus des diesjährigen Netzwerk-Events lag auf dem Fachkräftemangel und mit welchem Massnahmenmix dieser bekämpft werden kann. Die Suche nach geeigneten Mitarbeitenden auf allen Ebenen stellt heute viele Gewerbetreibende vor grosse Herausforderungen, auch die Baumeister. Und es ist davon auszugehen, dass sich die Situation noch verschärfen wird. Mit weitreichenden Konsequenzen. „Ohne genügend qualifizierte Handwerker können wichtige Bauprojekte in unserem Land nicht mehr realisiert werden“, erklärte Lardi. Um ein solches Szenario zu verhindern, erteilte der Schweizerische Baumeisterverband dem Kompetenzzentrum Demografik den Auftrag für eine „Studie zur langfristigen Entwicklung der Konjunktur und Fachkräfte im Bauhauptgewerbe“. Nun sind die Studienergebnisse öffentlich: Während der Bedarf an Fachleuten im Bauhauptgewerbe weiter ansteigt, sinkt das Angebot. Bis 2040 dürfte der Fachkräftemangel in den wichtigsten Berufen im Bauhauptgewerbe – gemessen am Bauvolumen – 16 Prozent erreichen. Ohne Gegenmassnahmen würden allein bei den Maurern und Maurerinnen rund 30 Prozent der benötigten Mitarbeitenden, also etwa 2500 Fachkräfte, fehlen. Das wirkt sich auf den Umsatz aus: Sollten keine Massnahmen ergriffen werden, würden dem Bauhauptgewerbe durch die fehlenden Fachkräfte jährlich bis zu 800 Millionen Franken entgehen, über die nächsten 20 Jahre. gesamthaft und preisbereinigt 13 Milliarden Franken.

Digitalisierung und Personalrekrutierung als Hoffnungsträger

Die Studie zeigt mehrere Lösungen gegen den Fachkräftemangel auf. „Wenn wir den Umsatz pro Kopf jährlich um 0.5 Prozent steigern, können wir 50 Prozent des Fachkräftemangels wettmachen“, beruhigte Gian-Luca Lardi aber. Diese Produktivitätssteigerung soll hauptsächlich mit Hilfe der Digitalisierung und durch Innovationen erfolgen. Zugleich müsse die Branche alles daran setzen, „mehr Lernende auszubilden, die Fachkräfte länger im Beruf zu halten und letztlich auch mehr Quereinsteiger zu rekrutieren“. Auf diese Weise könnte die andere Hälfte der Fachkräftelücke geschlossen werden. Die Studie zeigt hier mehrere Stellschrauben auf. Bei Bauführern und Bauführerinnen, bei denen sich der Mangel weniger prekär entwickeln wird als in anderen Bauberufen, spielen Quereinsteiger und Quereinsteigerinnen schon heute eine wichtige Rolle. Mit gezielter Karriere- und Nachwuchsplanung und -begleitung kann der Bestand auf den Kaderfunktionen gesteigert werden. Bei der Lehrlingsausbildung ist es sehr wichtig, die jungen Leute zu motivieren, ihre Maurerlehre erfolgreich zum Abschluss zu bringen und auch langfristig im Bauhauptgewerbe zu bleiben. Entscheidend sei nicht nur die Führung und Betriebskultur, sondern vor allem auch die vielen tollen, „coolen“ Bauprojekte, welche die jungen Menschen aktiv mitgestalten können. Dann sehen sie, dass ihre Arbeit Sinn bietet und nachhaltige Werte schafft. Lardi beendete sein Votum mit einem Appell an alle Projektbeteiligten, also Bauherren, Planer, Spezialisten, Bauunternehmen und politische Entscheidungsträger gleichermassen: „Wir werden unseren zukünftigen Gebäudepark und unsere Infrastrukturen nur dann realisieren können, wenn wir in echter Partnerschaft und auf Augenhöhe zusammenarbeiten.“

Hochkarätiges Podium

Durch den Tag der Bauwirtschaft führte Moderatorin Melanie Winiger. Nach einer Videobotschaft von Bundesrat Guy Parmelin hiess Staatsrat Norman Gobbi die Teilnehmenden in seinem Heimatkanton Tessin willkommen. Nach den Referaten mehrerer Gäste aus Wirtschaft und Politik, leitete Winiger eine hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion zum Fachkräftemangel mit Gian-Luca Lardi, Zentralpräsident des Schweizerischen Baumeisterverbands, Peter Knäbel, Vorstandsmitglied des deutschen Fussballvereins FC Schalke 04, Valentina Kumpusch, Vizedirektorin des Bundesamts für Strassen ASTRA, Andreas Zindel, CEO des Bauunternehmens Zindel United, und Matthias Mölleney, Leiter des Centers for HRM & Leadership an der HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich.

Abschliessend durfte SBV-Direktor Bernhard Salzmann einige Lernende für ihre aussergewöhnlichen Leistungen ehren.

Quelle und weitere Informationen: SBV

Stressreduktion: das Potenzial der Sozialen Medien

In den Sozialen Medien wie Instagram und Co. finden Nutzer*innen eine Vielzahl an Verhaltenstipps – auch zu Stressreduktion, beispielsweise durch Meditation und Achtsamkeit. Doch können diese Ratschläge wirklich etwas in Sachen Gesundheitsförderung bewirken? Eine Absolventin der Fachhochschule Münster (Deutschland) hat dazu eine Untersuchung gemacht.

Die Studentin Julia Sandach hat in ihrer Bachelorarbeit an der FH Münster untersucht, wie wirksam Verhaltenstipps von Influencer*innen auf die Stressreduktion tatsächlich sind – mit überraschenden Befunden. (Bild: FH Münster)

Ja, Soziale Medien können durchaus einen positiven Einfluss auf Stressreduktion haben, aber anders, als man vielleicht annehmen könnte. Julia Sandach, Absolventin des Bachelorstudiengangs Lehramt an Berufskollegs mit der Fachrichtung Gesundheitswissenschaften/Pflege, hat in ihrer Abschlussarbeit den Einfluss von Social-Media-Vorbildern auf die Bildung stressreduzierender Gewohnheiten untersucht. Dafür zeichnete die FH Münster sie mit dem Hochschulpreis aus.

Positiver Einfluss durch Influencer*innen?

„Mein Lieblingsfach im Studium war die Gesundheitspsychologie“, erzählt Sandach. Stressreduktion finde sie besonders interessant. Den Social-Media-Aspekt brachte dann ihre Bachelorarbeitsbetreuerin Dr. Jennifer Schmidt, Professorin und Dekanin am Fachbereich Gesundheit, dem Münster Department of Health (MDH), hinzu. „Ich habe mir erhofft, herauszufinden, wovon eine positive Einstellung zu Social Media abhängt, damit die Gesellschaft mehr davon profitieren kann“, erklärt die Hochschulpreisträgerin. Ihre Annahme war es, dass Personen mit hoher Selbstwirksamkeit positiv von Influencer*innen beeinflusst werden und andersherum, dass Personen mit geringer Selbstwirksamkeit durch Bilder und Videos von besonders erfolgreichen Influencer*innen eher eingeschüchtert werden. Selbstwirksamkeit in der Sozialwissenschaft sei der Glaube an die eigene Fähigkeit zur Bewältigung von Umweltanforderungen beziehungsweise daran, durch das eigene Verhalten die gewünschten Ergebnisse zu erzielen.

Wenn das vermeintlich perfekte Social-Media-Vorbild doch nicht passt

„Als ich mit meiner Bachelorarbeit angefangen habe, war ich sehr optimistisch, dass ich meine Hypothese über die Wirkungsweise von Social-Media-Vorbildern auf ihre Follower am Ende bestätigen kann“, so die 22-Jährige. Die Ergebnisse ihrer Online-Befragung hätten sie dann überrascht. 121 junge Erwachsene zwischen 18 und 29 Jahren nahmen daran teil und gaben Antworten zu ihrer Auffassung von Social-Media-Vorbildern, zu ihrer persönlichen Selbstwirksamkeit und zu ihrem Meditations- und Achtsamkeitsverhalten. Tatsächlich komme es auf andere Aspekte an: die persönliche Einstellung zu Social-Media-Vorbildern im Allgemeinen, die Medienkompetenz der Nutzer*innen und auf einen vergleichbaren Lebenskontext. „Beispielsweise ist ein vermeintlich perfektes Social-Media-Vorbild, das auf Bali lebt und dort am Strand täglich meditiert, viel zu weit weg vom eigenen Lebenskontext, um sich positiv beeinflussen zu lassen – so gaben es die meisten Befragten an“, erklärt die FH-Alumna.

Besonders wichtig: Medienkompetenz

Ihre Thesen hat Sandach in der Arbeit widerlegt. Das Gute daran: „Es zeigt sich, dass Medienkompetenz sehr wichtig ist, um beispielsweise in den Sozialen Medien einschätzen zu können, wer glaubwürdig ist. Medienkompetenz sollten Kinder schon früh lernen“, ist Sandach überzeugt. Dies sei sehr relevant für die Lehrtätigkeit, da diese Kompetenzen direkt in der Schule adressiert werden könnten – auch mit Hinblick auf die steigende Relevanz der Sozialen Medien. „Social Media bietet ein breites Spektrum an Mentorinnen und Mentoren auf verschiedensten Gesundheitsgebieten – und das, ohne lange danach suchen zu müssen.“ Ihre Bachelorarbeit habe ihre Perspektive verändert, so Sandach: Soziale Medien sollten nicht per se mit dem Begriff „fake“ assoziiert werden.

„Frau Sandach hat sich für eine Bachelorarbeit mit einem sehr innovativen und anspruchsvollen Thema und Forschungsdesign entschieden und die Arbeit nach den hohen Standards des wissenschaftlichen Arbeitens perfekt umgesetzt. In der Arbeit konnte sie zeigen, dass auch sehr gut begründete Forschungshypothesen nicht immer durch die Empirie bestätigt werden können, aber gut gemachte wissenschaftliche Studien dennoch zum Erkenntnisgewinn für die Praxis beitragen. Hier zum Beispiel dahingehend, dass wir Soziale Medien nicht nur kritisieren, sondern auch ihr Potenzial und die entsprechend förderlichen Umstände genau ins Auge fassen sollten.“

Quelle: FH Münster

Energiespeicher und die Rolle von Wasserstoff

Die grosse Bedeutung von Energiespeichern für eine erneuerbare und wirtschaftliche Energieversorgung ist unbestritten. Welche Speichertechnologien für welche Anwendungen zum Einsatz kommen sollen und welche Rolle Wasserstoff für die Energiewende generell und als Energiespeicher im Speziellen spielt, diskutierten Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft im Rahmen des Roundtables des Forums Energiespeicher Schweiz.

H2 Produktionsanlage direkt bei einem Wasserkraftwerk der Alpiq. (Bild: H2 Energy)

«Für die Energiewende ist das Zusammenspiel verschiedener Technologien und saisonaler Energiespeicher zentral», zu diesem Fazit kommt Dr. Gianfranco Guidati, stellvertretender Direktor am Energy Science Center der ETH Zürich, im Rahmen des Roundtables des Forums Energiespeicher Schweiz (FESS). Ein zu starker Fokus auf die Schweiz müsse jedoch unbedingt vermieden werden: «Eine optimale Netto-Null Strategie der Schweiz muss auch den Austausch von Energie mit unseren Nachbarn berücksichtigen», so Guidati.

Europäisch, nicht nur schweizerisch denken

Diese Position machte auch Dr. Philipp Dietrich, CTO bei der H2 Energy AG deutlich. Das Energiesystem dürfe nicht schweizerisch, sondern müsse europäisch gedacht und geplant werden. Und für den Energietransport werde Wasserstoff ein Kernelement sein: «Wasserstoff ist eine Schlüsseltechnologie für die Dekarbonisierung.» Bereits heute leiste Wasserstoff auch in der Schweiz einen konkreten Beitrag zum Klimaschutz. So konnten durch die 47 Wasserstoff-LKW, die H2 Energy AG gemeinsam mit Partnern unterstützt, rund 4’000 Tonnen CO2 eingespart werden.

Wie wichtig die Anbindung an das europäische Energiesystem ist, betonte auch Daniela Decurtins, Direktorin des Verbands der Schweizerischen Gasindustrie (VSG): «Das ungeklärte institutionelle Verhältnis mit der EU schafft auch im Gasbereich Unsicherheiten.» Die Schweiz müsse unbedingt sicherstellen, dass sie mit der europäischen Energieinfrastruktur verbunden bleibt. Weiter sehe sich die Gasbranche – inklusive Wasserstoff – mit der Herausforderung konfrontiert, dass der Fokus, insbesondere der Politik, zu stark auf dem Stromsektor liegt. Generell sei die Gasversorgung der Schweiz nur schwach reguliert, was auch die Förderung von erneuerbaren Gasen betreffe. Auch fehle nach wie vor eine nationale Wasserstoffstrategie. In diesen Bereichen sieht die VSG-Direktorin die Politik gefordert.

Wasserstoff in der Logistik

Ein weiterer Programmpunkt des FESS-Roundtables waren die anschaulichen Erklärungen von Felix Felder, Flottenchef der Galliker Transport AG, anhand eines wasserstoffbetriebenen LKW. Die Galliker Transport AG hat Wasserstoff-LKW im Einsatz, die mit grünem Wasserstoff betrieben werden und ausschliesslich Wasserdampf ausstossen und somit komplett CO2-neutral unterwegs sind.

Moderiert wurde der Roundtable von Thomas Nordmann in seiner Funktion als FESS-Sprecher der Wirtschaft. Weiter sorgte Prof. Dr. Frank Krysiak von der Universität Basel mit seiner Expertise und Fragen für eine spannende Podiumsdiskussion. Krysiak amtet als FESS-Sprecher der Wissenschaft.

Quelle: aeesuisse

KMU-Tag 2023: KMU und Momentum – was Unternehmertum ausmacht

Am 27. Oktober 2023 geht es am 20. Schweizer KMU-Tag um das Thema «KMU und Momentum – was Unternehmertum ausmacht». Das Programm stellt inspirierende und spannende Referentinnen und Referenten in den Vordergrund und bringt dafür auch neue Formate wie den «KMU-Talk». Moderiert wird der Anlass von 10vor10-Moderator Arthur H. Honegger.

Sie referieren und diskutieren am Schweizer KMU-Tag 2023: (oben von links nach rechts): Thomas Zurbuchen, Nicole Büttner, Tanja Zimmermann-Burgerstein, Til Zollinger, Tobias Wolf, Philomena Schwab, Bernhard Ehrenzeller, Katharina Lehmkuhl, Bernhard Heusler, Pascal Bieri, Claudio Minder, Arthur H. Honegger (Moderation) und Melusine Bliesener. (Foto pd)

St.Gallen wird einmal im Jahr zum Treffpunkt der Schweizer KMU – in diesem Jahr bereits zum zwanzigsten Mal. Der Schweizer KMU-Tag 2023 stellt erneut die aktuellen Herausforderungen für Klein- und Mittelunternehmen (KMU) in den Fokus.

Künstliche Intelligenz, Leadership, Pitches, KMU-Talk und NASA

Nach der Einführung in den diesjährigen KMU-Tag durch Gastgeber Tobias Wolf begrüsst Bernhard Ehrenzeller, Rektor der HSG, die Teilnehmenden – denn auch die HSG feiert ein Jubiläum, sie wurde vor 125 Jahren gegründet. Anschliessend startet Unternehmerin Nicole Büttner mit Ihrem Auftritt zu «Künstliche Intelligenz (KI) in KMU – eine Einordnung», darauf folgt Bernhard Heusler, früherer Präsident des FC Basel und gefragter Berater, mit «Das entscheidende Momentum Leadership». Nach dem Mittagessen inspirieren Startup-Unternehmer:innen (Philomena Schwab, Pascal Bieri, Melusine Bliesener und Katharina Lehmkuhl) in der mittlerweile bewährten «Inspiration Session» mit ihren Geschäftsmodellen. Für die Zwischentöne zur Auflockerung ist am diesjährigen KMU-Tag das «Duo Lapsus» zuständig, gleich darauf folgt das neue Format «KMU-Talk» mit Claudio Minder, Tanja Zimmermann-Burgerstein und Til Zollinger. And last but not least erfahren wir von Thomas Zurbuchen, dem langjährigen Nasa-Forschungschef, mehr zu «Was können KMU von der NASA lernen?».

Schweizer KMU tauschen sich aus

Der Schweizer KMU-Tag ist eine gefragte Plattform zum Austausch von Unternehmerinnen, Unternehmern und Führungskräften aus Schweizer KMU. Patronate für den Schweizer KMU-Tag haben wichtige Institutionen übernommen: Der Schweizerische Gewerbeverband (SGV), economiesuisse, die Industrie- und Handelskammer St.Gallen-Appenzell sowie der Kantonale Gewerbeverband St.Gallen. Unterstützt wird der Anlass durch eine Reihe von Co-Sponsoren und langjährige Hauptsponsoren, denen KMU-Anliegen sehr wichtig sind: Abacus, Helvetia, OBT, Raiffeisen und Swisscom sowie zahlreiche KMU aus dem Industrie- und Dienstleistungssektor.

Organisiert wird der Schweizer KMU-Tag vom Schweizerischen Institut für KMU und Unternehmertum an der Universität St.Gallen (KMU-HSG) und von der Agentur alea iacta ag. Die Anmeldung für die Tagung ist ab sofort über https://www.registration-kmu-tag.ch/2023 möglich.

Schweizer KMU-Tag 2023 in Kürze

Thema: KMU und Momentum – was Unternehmertum ausmacht
Datum: Freitag, 27. Oktober 2023, 9.45 Uhr bis 17 Uhr (Workshops ab 9 Uhr)
Ort: Olma-Halle 9, St.Gallen
Referent(inn)en: Tobias Wolf, Bernhard Ehrenzeller, Nicole Büttner, Bernhard Heusler, Thomas Zurbuchen, Claudio Minder, Tanja Zimmermann-Burgerstein, Til Zollinger, dazu die Startup-Persönlichkeiten Philomena Schwab, Pascal Bieri, Melusine Bliesener und Katharina Lehmkuhl, sowie Arthur H. Honegger (Moderation)
Kosten:

 

CHF 450, CHF 400 für Mitglieder des Kantonalen Gewerbeverbands St.Gallen und der IHK St.Gallen-Appenzell, CHF 350 für Mitglieder des FörderVereins KMU-HSG

Zahl der Insolvenzen weltweit deutlich gestiegen

Im Jahr 2022 hat sich die Zahl der weltweiten Firmenschliessungen um knapp elf Prozent gegenüber dem Vorjahr erhöht. Damit zeigt der Trend bei den Insolvenzen wieder nach oben, nachdem im Jahr 2021 nur eine sehr geringe prozentuale Zunahme bei den Geschäftsaufgaben zu verzeichnen war (plus 0.6 Prozent). Die Ursachen für die gestiegene Zahl der Insolvenzen sind vielschichtiger Natur, haben aber im eingetrübten ökonomischen und monetären Umfeld einen gemeinsamen Nenner. Überdurchschnittlich stark betroffen ist die Schweiz.

Düstere Wolken über der Wirtschaft: Die Zahl der Insolvenzen weltweit nimmt zu. (Bild. Pixabay.com)

Wie der Global Bankruptcy-Report von Dun & Bradstreet zeigt, legte die Zahl der Konkurse im zurückliegenden Jahr in rund 60 Prozent der 48 untersuchten Länder zu, wobei 14 Staaten eine Steigerungsrate von mehr als 10 Prozent verbuchten. In Europa am schwersten betroffen von der Pleitewelle waren Österreich, Frankreich und das Vereinigte Königreich – mit einem Anstieg der Konkurse von jeweils rund 50 Prozent. Aber auch die Schweiz verzeichnete mit einem Plus von 27 Prozent auf 7‘751 Fälle eine signifikante Zunahme bei den Betriebsaufgaben, wobei die Kurve zum vierten Quartal 2022 hin steiler wurde. Der starke Anstieg an Insolvenzen in der Schweiz dürfte unter anderem auf den Nachfragerückgang in den Abnehmermärkten der Schweizer Exportindustrie zurückzuführen sein. Aber auch eine mangelnde Absicherung gegen steigende Rohstoff- und Energiepreise könnte insbesondere bei kleinen und mittleren Unternehmen zu einer höheren Konkursanfälligkeit beigetragen haben.

Weniger Firmenpleiten in den USA

Die US-Firmen erwiesen sich als widerstandsfähiger. In den USA sanken die Insolvenzen um zwei Prozent auf 18.765 Fälle. Einen vergleichsweise geringen Anstieg der Insolvenzen verzeichnete mit rund vier Prozent auch Deutschland (14‘553 Fälle). Das dürfte unter anderem daran gelegen haben, dass die deutsche Regierung infolge des Energiepreisschocks eine Lockerung des Insolvenzrechts beschlossen hat. Zum anderen wurden in Deutschland infolge der Explosion der Energiepreise die Unternehmen und privaten Haushalte stärker entlastet als in anderen europäischen Ländern. Geschätzt belief sich das Volumen der Massnahmen auf rund sieben Prozent des deutschen Bruttoinlandprodukts (BIP). Zum Vergleich: Frankreich wandte nur 3,7 Prozent seines BIPs für entsprechende Entlastungen auf.

Insolvenzen weltweit steigend aus verschiedenen Gründen

Dass die Insolvenzfälle im vergangenen Jahr insgesamt – das heisst, über alle Länder hinweg betrachtet – spürbar zugenommen haben, dürfte mehrere Ursachen haben. Zum einen sind in vielen Ländern die pandemiebedingten staatlichen Unterstützungsprogramme ausgelaufen. Zum anderen haben die rasant gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise die Betriebskosten insgesamt nach oben getrieben. Zudem haben die Notenbanken zur Inflationsbekämpfung die Leitzinsen erhöht. Die Zinswende hat wiederum die Unternehmensfinanzierung erschwert. Kredite sind nicht nur teurer geworden, sondern werden von den Banken auch zunehmend restriktiver vergeben. Ein weiterer Punkt ist der russische Einmarsch in die Ukraine, der nicht nur die Energiekrise ausgelöst hat, sondern auch zu sanktionsbedingten Einschränkungen führte.

Keine Entspannung in Sicht

Betrachtet man diese herausfordernde makroökonomische Umfeld, dürfte sich der Trend steigender Insolvenzahlen in diesem Jahr fortsetzen. Leitzinserhöhungen beeinflussen die Konjunktur bekanntlich mit einer zeitlichen Verzögerung. Eine weitere Abkühlung der Weltwirtschaft ist daher zu erwarten. Vor diesem Hintergrund dürfte das Jahr 2023 eher im Zeichen von wirtschaftlicher Stagnation und eines entsprechend nüchternen Geschäftsklimas stehen. Auch für die Schweiz erwartet der Dun & Bradstreet-Report eine weitere Zunahme der Konkurse. Als Gründe nennt der Bericht eine weitere Abschwächung der Exportmärkte sowie den Stopp der während der COVID-19-Pandemie gewährten Vergünstigungen.

Quelle: Dun & Bradstreet

Die Schweiz als digitaler Tresor der Welt

Die globale Förderinitiative für die Schweizer Blockchain-Industrie, Home of Blockchain.swiss (HoB), hat den Swiss Digital Asset Custody Report 2023 veröffentlicht. Der Bericht liefert erstmals umfangreiche Erkenntnisse über die Verwahrung digitaler Vermögenswerte in der Schweiz.

Digitaler Tresor: Die Schweiz ist in der blockchain-basierten Verwaltung von Vermögenswerten führend. (Bild: Pixabay.com)

Die Schweiz hat sich als weltweit führend in der Verwahrung digitaler Vermögenswerte wie Kryptowährungen, Token und NFTs etabliert. Durch einen regulatorischen Rahmen, der Innovation und Vielfalt fördert, ermöglicht das Land professionellen und institutionellen Anlegern einen konformen und sicheren Zugang zu digitalen Vermögenswerten. Die angebotenen Verwahrungsdienstleistungen umfassen verschiedene Optionen wie B2C- und B2B-Konten, bilanzneutrale Verwahrung, Einlagensicherung und Steuerberichterstattung. Dies und noch viel mehr steht im ersten Swiss Digital Asset Custody Report 2023, der von Home of Blockchain.swiss lanciert wurde.

Digitaler Tresor: Private Schlüssel sicher verwalten

Die sichere Verwahrung von Vermögenswerten ist von entscheidender Bedeutung, da Anbieter von Verwahrdiensten die Risiken bewältigen und gleichzeitig die Sicherheit der Vermögenswerte ihrer Kunden gewährleisten müssen. Die Verwahrung digitaler Vermögenswerte birgt einzigartige Herausforderungen im Vergleich zum traditionellen Finanzwesen. Die Aufbewahrung privater Schlüssel ist essenziell für die Wiederherstellbarkeit digitaler Vermögenswerte. Fehlerhafte Transaktionen sind aufgrund der Unumkehrbarkeit von Blockchain-Transaktionen schwer zu korrigieren. Das Gleichgewicht zwischen Sicherheit, Komfort, Transaktionsgeschwindigkeit und Kosten stellt ein wichtiges Optimierungsproblem dar.

«Die privaten Märkte bergen das grösste Potenzial für digitale Vermögenswerte, insbesondere in Bereichen, die noch nicht an traditionellen Börsen gehandelt werden, wie digitale Anleihen», betont Alexander Brunner, Autor des Berichts und Präsident von Home of Blockchain.swiss. «Die Verwahrung bei der Erleichterung der institutionellen Übernahme ist ausschlaggebend. Dabei ist es essenziell, die privaten Schlüssel sicher zu verwalten.»

Stärkung der Schweiz im Vermögensmanagement

In der Schweiz haben sich verschiedene Institutionen zur Verwahrung digitaler Vermögenswerte spezialisiert und etabliert. Das schweizerische Ökosystem ist vielfältig und umfasst verschiedene Geschäftsmodelle und Anbieter, von Technologieunternehmen bis hin zu Universalbanken. Im Rahmen des Custody Reports wurden insgesamt 34 Institutionen identifiziert, darunter etablierte Unternehmen wie Bitcoin Suisse und Crypto Finance sowie neuere Akteure wie die Berner Kantonalbank BEKB. 44,1 Prozent der Anbieter sind Banken wie Julius Bär, Vontobel oder Credit Suisse, die neben der Vermögensverwahrung auch Handels- und Staking-Dienstleistungen anbieten. 70.4 Prozent der Befragten unterliegen einer regulatorischen Aufsicht oder halten eine Lizenz. Dies reicht von einer SRO-Mitgliedschaft über eine Asset Management Lizenz bis zu einer Security Firm oder Bank Lizenz.

Ein weiterer Hinweis auf die Vielfalt des Schweizer Ökosystems für die Verwahrung digitaler Vermögenswerte ist die Kundenbasis. 50 Prozent der Befragten betreuen sowohl Privatkunden als auch professionelle und institutionelle Kunden, wobei 26,5 Prozent ausschliesslich professionelle Kunden betreuen.

Die jüngsten Zusammenbrüche von Kryptoanbietern von FTX bis Celsius haben gezeigt, dass es von entscheidender Bedeutung ist, die Kundenvermögen insolvenzfern und ausserbilanziell zu verwahren. Auch hier bieten 70% der Befragten konkursferne Lösungen an, während die restlichen 30% Lösungen zur Selbstverwahrung anbieten, bei denen der Kunde die Vermögenswerte direkt überwacht oder reine Technologieanbieter sind.

Vorteile von Blockchain herausgestrichen

Der Bericht unterstreicht auch die potenziellen Vorteile von Blockchain-basierten Vermögenswerten wie Effizienzgewinne, Algorithmus-basierte Funktionalitäten, Transparenz, verbessertes Risikomanagement und eine gestärkte Durchsetzung von Governance. «Die lokale, sichere Verwahrung von digitalen Vermögenswerten ist im Fondsbereich von zentraler Bedeutung, da viele Rechtsordnungen eine lokale Verwahrstelle vorschreiben», sagt Lorenz Arnet, Senior Business Counsel bei der Asset Management Association Switzerland. «Zuverlässige und vertrauenswürdige institutionelle Custody-Lösungen sind ein vielversprechender Katalysator für die Beschleunigung der Einführung digitaler Vermögenswerte in der Schweiz. Wir begrüssen daher die Veröffentlichung dieses ersten Schweizer Custody-Berichts für digitale Vermögenswerte», so auch Andrea Luca Aerni, Policy Advisor Digital Finance, Schweizerische Bankiervereinigung.

Der Swiss Digital Asset Custody Report wurde in Zusammenarbeit mit Switzerland Global Enterprise, Swiss Banking Association, Asset Management Association Switzerland, Capital Markets and Technology Association und Swiss Blockchain Federation lanciert.

Quelle: Home of Blockchain.swiss

Schritt in die Selbständigkeit: Immer mehr Menschen wagen ihn

Die Gründungszahlen des ersten Halbjahres bestätigen: Immer mehr Menschen wagen den Schritt in die Selbständigkeit. Das zeigt die IFJ Studie «Nationale Analyse Schweizer Firmengründungen 1. Halbjahr 2023». Im ersten Halbjahr 2023 wurden per Stand heute bereits 25’836 Neugründungen verzeichnet.

Das 1. Halbjahr 2023 verzeichnet mit 25’836 Neugründungen einen neuen Rekordwert. Die Anzahl liegt mit +14.1% deutlich über dem Durchschnitt der letzten 10 ersten Halbjahre. (Quelle: Schweizerisches Handelsamtsblatt SHAB; Analyse und Grafik: IFJ Institut für Jungunternehmen AG)

Der Schritt in die Selbständigkeit ist für immer mehr Menschen in der Schweiz mehr als nur eine Option: Im Verlauf des ersten Halbjahres 2023 wurden täglich 145 Neugründungen registriert. Somit kann bis zum 30. Juni 2023 mit ca. 26’300 neuen Firmen gerechnet werden. Dies entspricht einem neuen Gründungsrekord und entspricht einem Wachstum von 4.5% im Vergleich
zur Vorjahresperiode 2022 und einem Anstieg von 0.4% im Vergleich zum Rekordhalbjahr 2021. Diese Statistik bestätigt, dass Jungunternehmer/-innen die Schweiz als Wirtschaftsstandort weiterhin als attraktiv ansehen, was für die Schweizer Volkswirtschaft enorm wichtig ist. Gemäss Angaben des BFS wurden im Jahr 2019 aufgrund neuer Firmen 57’067 neue Arbeitsplätze geschaffen. Mit dem Gründungsanstieg wird diese Zahl weiter steigen. Ausserdem sorgen neue Firmen für Innovation. Nach den letzten Angaben des European Innovation Scoreboard 2022 befindet sich die Schweiz diesbezüglich auf Platz eins.

Alle Regionen verweisen ein Gründungs-Wachstum

Im ersten Halbjahr 2023 sind die Nordwestschweiz (+9.0%), das Espace Mittelland (+6.9%), die Ostschweiz (+6.9%) und das Tessin (+6.8%) die Grossregionen mit dem stärksten Zuwachs. Zürich verzeichnet mit +4.7% ebenfalls ein deutliches Wachstum im Vergleich zur Vorjahresperiode. Nur ein knappes Wachstum ist in der Region Zentralschweiz (+0.9%) und Südwestschweiz (+0.8%) festzustellen. In den Kantonen Nidwalden (+26.6%), Graubünden (+25.2%), Uri (+16.7%) wurden besonders viele Unternehmen gegründet, während es im Wallis (-0.4%), Schwyz (-1.6%) und Zug (-4.0%) leichte Rückgänge gab. Die stärksten prozentualen Rückgänge an Firmengründungen wurden allerdings in den Handelsregisterämtern der Kantone Obwalden (-10.8%) und Appenzell Ausserrhoden (-13.5%) verzeichnet.

Neugründungen nach Branchen

Zu den top Wachstumsbranchen im laufenden Jahr gehören B2B & B2C Dienstleistungen (u.a. Fotografie, Facility Management, Gartenbau) mit +27.1%, Transport & Logistik mit +19.3% sowie
Coiffeur & Kosmetik mit +16.7%. Die höchsten prozentualen Rückgänge verzeichnen die Branchen Land- & Forstwirtschaft mit -17.2%, Hightech mit -15.3% sowie Druck- & Verlag mit -12.5%. Am meisten Firmen werden in den Branchen Handwerk, Beratung, Immobilienwesen und im Detailhandel gegründet. Diese vier Branchen machen rund 44% aller Neugründungen aus.

Quelle: IFJ Institut für Jungunternehmen AG

Haben Sie zu viele Entschuldigungen?

Menschen haben unterschiedliche Startpositionen im Leben. Doch sie haben es selbst in der Hand, das beste für sich herauszuholen und Veränderungen umzusetzen – wenn sie dafür nicht immer wieder Entschuldigungen vorschieben würden…

Resultate statt Entschuldigungen: Ein Erfolgs-Impuls gegen häufige Ausreden. (Bild: Pixabay.com)

Ich höre selbst von Top-Managern zu oft, warum sie Veränderungen angeblich nicht umsetzen können. Dabei vergessen wir eines: wir alle sind unglaublich mächtig. In den allermeisten Fällen sind wir nicht Opfer, sondern Gestalter der Umstände und unseres Verhaltens.

Klar gibt es unterschiedliche (auch „ungerechte“) Startpositionen im Leben. Aber von dort an haben wir es in der Hand – sofern wir nicht Entschuldigungen vorschieben. Fast immer können wir unsere Entscheidungen und Aktionen bestimmen – und auf jeden Fall immer unsere Reaktion. Was hat das mit Leadership und Teamerfolg zu tun? Eine Menge! Denn Sie können mit Ihrem Team nur dann Dinge voranbringen, wenn die Leute ihre Energie statt in Entschuldigungen in Gestaltung bündeln. Dazu müssen wir natürlich erstmal erkennen, wo überall Entschuldigungen statt Gestaltungswillen auftauchen. Hier sind drei typische Bereiche von Entschuldigungen, die Sie und Ihr Team an grösserem Erfolg hindern:

Entschuldigung Nr. 1: „Ich kann nicht, weil …

Diese Aussage hört man in allen möglichen Varianten. Schuld sind typischerweise andere Personen, andere Abteilungen, Tools, Vorschriften und so weiter.

Ich habe es immer wieder erlebt: Diejenigen, die auch unter schwierigen Umständen deutlich mehr erreichen als der Durchschnitt, stellen sich eine andere Frage: „Was kann ich jetzt tun von dort, wo ich bin, mit dem, was ich habe?“

Es geht immer etwas. Die meisten Barrieren reden wir uns selber ein. Und diese scheinbaren Hindernisse werden dann zur Gewohnheit.

Entschuldigung Nr. 2: „Das läuft hier anders.“

Auch diese Entschuldigung ist weit verbreitet. Meist kommt diese Aussage unausgesprochen daher. Man macht sich und anderen klar, dass Dinge nach einem ganz bestimmten Muster zu laufen haben. Meine Frage ist dann immer: „Wirklich? Wer sagt das? Und warum?“

Denn das alles sind einfach nur Festlegungen, die man auch wieder ändern kann. Eine gute Hilfsfrage dafür ist: „Was passiert, wenn ich es jetzt doch tue?“ Viele Regeln und Gewohnheiten sind es wert, gebrochen oder zumindest auf den Prüfstand gestellt zu werden, wenn es sonst nicht vorangeht.

Entschuldigung Nr. 3: „So bin ich nicht!“

Das ist der Klassiker, der uns am meisten am Fortkommen hindert: „Ich bin halt so“ ist nichts anderes als eine Entschuldigung vor mir selbst, dass ich jetzt nichts tun muss. Das ist meist eine tief verwurzelte Angewohnheit.

Denn: Wer bestimmt denn, wie ich bin? Andere oder ich? Klar: Sie selbst bestimmen, wie Sie sind. Niemand anders. Diese Tatsache macht es für viele unangenehm. Denn jetzt habe ich ja volle Verantwortung für mich selbst – mit allen Schattenseiten.

Wichtig: Ich kann meine Glaubenssätze über mich selbst jederzeit ändern, wenn ich will. Einfach ist das meist nicht – aber immer möglich.

Fazit: Wenn Sie es schaffen, diese drei typischen Entschuldigungen bei sich und Ihrem Team als solche zu entlarven, können Sie einen grossen Schritt vorankommen.

 

Zum Autor:
Volkmar Völzke ist Erfolgs-Maximierer. Buchautor. Berater. Coach. Speaker. www.volkmarvoelzke.ch

Arbeitgebertag 2023: Severin Moser übernimmt Präsidium

«Für eine Zukunft mit Perspektive» – unter diesem Motto stand der Jahresanlass des Schweizerischen Arbeitgeberverbands. Passend zu diesem Leitsatz wurde in Anwesenheit von Bundesrätin Viola Amherd der Präsidentenwechsel beim Verband vollzogen.

Severin Moser, der neue Präsident des Schweizerischen Arbeitgeberverbands. (Bild: Pohlmann / Allianz)

«Ein zwölftes und letztes Mal habe ich die Ehre, mit Ihnen meine Standortbestimmung der Arbeitgeber zu teilen.» Mit diesen Worten begrüsste der scheidende Präsident Valentin Vogt die Gäste am Arbeitgebertag 2023 des Schweizerischen Arbeitgeberverbands (SAV). In seiner Rede blickte Valentin Vogt auf das herausfordernde Jahr zurück: Auf nationaler Ebene beschäftigte die Arbeitgeber der akzentuierte Fachkräftemangel, auf internationaler Ebene die Folgen des Ukraine-Kriegs. Im vergangenen Jahr durften die Arbeitgeber auch Erfolge feiern: So konnte mit der Annahme der AHV21 ein fast 25 Jahre andauernder Reformstau überwunden werden.

Fortschritte, aber zunehmende staatliche Eingriffe

Erfreulich sind auch die Fortschritte bei den Gesprächen zwischen der Schweiz und der EU zur Weiterentwicklung des bilateralen Wegs. Insbesondere bei den staatlichen Beihilfen, der Unionsbürgerrichtlinie und den Flankierenden Massnahmen konnten die allermeisten offenen Punkte geklärt werden. Valentin Vogt forderte den Bundesrat auf, spätestens bis zum Sommer 2024 ein neues Vertragspaket zu verhandeln.

Zum Schluss seiner Amtszeit zog Valentin Vogt Bilanz über die letzten 12 Jahre an der Spitze des SAV. «Wir mussten viel Kraft aufwenden und Überzeugungsarbeit leisten, damit unsere Rahmenbedingungen nicht schlechter wurden», resümierte Vogt. Als Unternehmer hätte er in seiner Amtszeit gerne eine Verbesserung der Rahmenbedingungen gesehen. Das war aber im politischen Umfeld, in dem der Nationalrat politisch stark nach links gerutscht ist, nicht zu erreichen. Es werde nicht einfach, den Wohlstand zu halten. Das liberale Modell, das auf Eigenverantwortung setzt, und die föderalistischen Strukturen seien zunehmend gefährdet. Die vielen Krisen hätten dazu geführt, dass sich der Staat ausbreitet und immer mehr durchgreift, das sei eine gefährliche Entwicklung. «Hier müssen wir als Arbeitgeber Einhalt gebieten», mahnte Vogt.

Severin Moser übernimmt das Präsidium

Vor dem öffentlichen Arbeitgebertag fand die jährliche Mitgliederversammlung statt. Severin Moser wurde einstimmig zum neuen Präsidenten gewählt. Severin Moser führt den renommierten Spitzenverband der Wirtschaft in den 115 Jahren seines Bestehens als 14. Präsident. «Ich trete hier und heute in grosse Fussstapfen, wenn ich auf die bewegte Geschichte des Verbands schaue und besonders auch auf die letzten erfolgreichen zwölf Jahre unter der Führung meines Vorgängers», erklärte Moser. Gewisse Kreise wollten die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt immer stärker regulieren, mahnte Moser. Sie würden am liebsten flächendeckende Mindestlöhne und einen stark ausgebauten Kündigungsschutz einführen. Oder eine staatlich verordnete Viertagewoche. «Unsere Firmen können nur das verteilen, was auch erwirtschaftet wurde. Erwirtschaftet in nationaler oder internationaler Konkurrenz.» Gerade als kleines Land mit wenig natürlichen Ressourcen sei die Schweiz auf eine hohe internationale Wettbewerbsfähigkeit angewiesen.

Vizepräsident Jean-Marc Probst bedankte sich im Namen des SAV bei Valentin Vogt für seine Arbeit als Präsident während der letzten zwölf Jahre. Der SAV habe sich seit dem Eintritt von Valentin Vogt 2011 nicht nur weiterentwickelt, sondern auch deutlich an Einfluss und Schlagkraft gewonnen, wie Direktor Roland A. Müller ausführte. Der SAV sei heute strategisch, personell und finanziell sehr gut aufgestellt.

Mehr als 200 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung besuchten den Arbeitgebertag 2023. Bundesrätin Viola Amherd, Vorsteherin des Departementes für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport, führte in einem Gespräch aus, wie sich die veränderte Sicherheitslage in Europa auf die Schweizer Sicherheitspolitik auswirkt. Ebenfalls war die Vereinbarkeit von Karrieren in der Privatwirtschaft und der Armee ein Thema.

Quelle: Schweizerischer Arbeitgeberverband

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