Mit Schokolade neue ethische Massstäbe setzen

Mit dem Swiss Ethics Award werden alle zwei Jahre Projekte ausgezeichnet, die im Bereich der Wirtschaft neue ethische Massstäbe setzen. Dieses Jahr gewinnen Coop & Chocolats Halba mit ihrem Gemeinschaftsprojekt „Nachhaltige Schokolade aus Ecuador“ diesen Preis.

Setzen ethische Massstäbe in der Wirtschaft und wurden dafür ausgezeichnet: Petra Heid, Leiterin Nachhaltigkeit und Kommunikation, Anton von Weissenfluh, CEO, beide Chocolats Halba, Céline Arnold, Corporate Social Responsibility, Coop. (Bild: Ernst A. Kehrli / Swiss Excellence Forum)

Das Gemeinschaftsprojekt „Nachhaltige Schokolade aus Ecuador“ von Coop und ihrem Tochterunternehmen Chocolats Halba verfolgt wirtschaftliche, ökologische und soziale Ziele: u.a. die Steigerung des Lebensstandards, der Biodiversität und die Integration und Förderung von Nachwuchsbauern. Das Projekt orientiert sich am „Train the Trainer“ Prinzip. Kakaobauern in Ecouador (speziell Frauen und junge Leute) werden in den Methoden dynamischer Agrarforstwirtschaft ausgebildet. Als sog. Facilitadores geben sie ihr Wissen weiter und werden zu Botschaftern für nachhaltigen Kakaoanbau. Damit wird der Grundstein für eine nachhaltige Existenzsicherung der Kleinbauern in Ecuador gelegt.

Dieses in seiner Wirkung umfassende Projekt wurde am 26. April 2018 durch das Swiss Excellence Forum im Rahmen der Ethical Leadership Tagung im KKL Luzern mit dem Swiss Ethics Award ausgezeichnet. Ebenfalls nominiert waren die Clinica Luganese Moncucco, Ikea und Swisscom mit ihren jeweils eigenen Projekten für höhere ethische Massstäbe in der Wirtschaft. Beim Siegerprojekt gewürdigt wurden u.a. der Fokus auf die nachhaltige Kakaoproduktion und das Anpacken einer ganzen Reihe von tiefgreifenden Problemen wie Armut, kleine Anbauflächen, niedrige Marktpreise, schlechte Infrastrukturen und mangelndes Wissen, was den ecuadorianischen Kleinbauern zu schaffen macht. Indem Chocolats Halba diese Problemfelder proaktiv angeht, zählt sie heute zu den Nachhaltigkeitspionieren der Schweizer Schokoladenbranche.

Informationen: Swiss Excellence Forum

White Paper zum Thema Hiring on demand

Flexible Arbeit gilt als einer der Megatrends der Zukunft. Statt auf festangestelltes Personal setzen Unternehmen immer häufiger auf temporär, befristet oder punktuell eingesetzte Fachkräfte. Wo liegen die Vorteile von Hiring on demand? Und welche rechtlichen Aspekte müssen Arbeitgeber beachten? Ein neues White Paper von Careerplus liefert Antworten.

Mitarbeitende befristet einzustellen ist immer mehr verbreitet. Ein White Paper klärt Fragen rund um das Thema „Hiring on demand“. (Foto: Stockfotos-MG / Fotolia.com)

Die Zahl flexibler Arbeitsverhältnisse steigt jährlich. 2016 haben knapp 318 000 Menschen in temporär vermittelten Arbeitsverhältnissen gearbeitet – viermal mehr als noch 1993. Mit der Digitalisierung verliert die klassische Festanstellung zunehmend an Bedeutung, die temporäre und befristete Arbeit hingegen wird immer beliebter.

Hiring on demand immer weiter verbreitet

«Die Digitalisierung verändert das Arbeitsverhältnis zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Fachleute stellen ihre Fähigkeiten für eine gewisse Zeit zur Verfügung und profitieren so von mehr Flexibilität und Unabhängigkeit. Arbeitgeber auf der anderen Seite steigern durch den unkomplizierten und punktuellen Einsatz spezifischer Leistungen ihre Kosteneffizienz und bleiben agil», erklärt Jacqueline Scheuner, CEO von Careerplus, die Vorteile von Hiring on demand.

Nicht nur hat sich in den letzten Jahren die Zahl flexibler Arbeitskräfte erhöht, auch deren Qualifikationsniveau steigt zunehmend. So ist der Stundenlohn in den letzten fünf Jahren um 50 Prozent gestiegen. Welche Faktoren diese Entwicklung beeinflussen und wie sich die Zunahme flexibler Arbeit erklären lässt, erfährt man in einem neuen White Paper von Careerplus.

Tipps aus der Branche

Wollen Unternehmen Fachleute für befristete Einsätze anstellen oder beauftragen, müssen sie sich mit einigen Fragen auseinandersetzen. Besteht beim Einsatz einer Person ein Arbeitsverhältnis, oder wird diese als Freelancerin eingesetzt? Welche Verträge kommen zum Tragen? Wer bezahlt die Sozialversicherungsbeiträge? Im White Paper erhalten Unternehmen Tipps und Informationen, welche rechtlichen Aspekte sie bei Hiring on demand beachten müssen und welche Vorteile die Vermittlung über einen Personalverleiher bietet. Wie sich die Temporärarbeit in Zukunft weiterentwickeln wird, erklärt Myra Fischer-Rosinger, Direktorin des Verbands Schweizer Personaldienstleister swissstaffing, im Interview.

Das White Paper «Hiring on demand: Die Zukunft der Arbeit ist befristet» steht als Download kostenlos zur Verfügung.

Papierloses Büro: Erfolgsgeschichten

Das Ostschweizer IT-Unternehmen Clavis IT hat auf seiner Website eine Wissensserie zum papierlosen Büro publiziert. Im sechsten Teil wird über einige erfolgreiche Umsetzungen berichtet. Für den letzten Teil ist ein Meetup geplant.

Ein papierloses Büro: Es gibt bereits einige Erfolgsgeschichten. (Bild: Clavis IT)

Die seit März laufende Kampagne «In wenigen Schritten zum papierlosen Büro» des Herisauer IT-Dienstleisters Clavis IT neigt sich dem Ende zu. Im aktuell sechsten Teil wird gezeigt, wie Kunden die Digitalisierung der Dokumente angepackt und ihr Dokumentenmanagement damit erheblich verbessert haben. Aussgewählt wurden Beispiele aus verschiedenen Branchen und unterschiedliche Lösungen. Dies veranschaulicht, wie viele individuelle Möglichkeiten ein papierloses Büro bietet.

Beim ersten Anwendungsfall handelt es sich um den Einsatz eines Dokumenten-Management-Systems zur Verarbeitung von Rechnungen, eine branchenunabhängige Lösung, welche fast überall angewendet werden kann. Der Kreditorenprozess ist nun weniger fehleranfällig und enthält weitaus geringere Durchlaufzeiten. Der zweite Fall beschreibt ein papierloses Büro in einem Pharma-Logistikbetrieb, welcher täglich zahlreiche Fax-Bestellungen manuell verarbeiten musste. Dank dem Datenerkennungssystem mit Capturing-Technologie, werden nun die relevanten Daten extrahiert und nach Prüfung der Mitarbeiter direkt an das ERP System weitergegeben. Zu guter Letzt wird noch ein Beispiel aus der Industrie beschreiben und aufgezeigt, wie bereits digitalisierte Dokumente und Daten in einem Unternehmen optimal integriert und verknüpft werden können.

Für den letzten Teil der Wissensserie plant Clavis IT ein Meetup in Form einer Veranstaltung, wo sich interessierte Personen zum Thema Digitalisierung informieren und austauschen können.

Hier geht es zur Wissensserie

On gewinnt den Export Award 2018

Das Zürcher Laufschuhlabel On ist am 26. April am Aussenwirtschaftsforum von Switzerland Global Enterprise (S-GE) mit dem Export Award 2018 ausgezeichnet worden. Das Unternehmen, welches von drei Sportbegeisterten gegründet wurde, überzeugte die Jury mit ihrer cleveren Exportstrategie.

Freude über den Export Award 2018: Das Gewinner-Team von On. (Bild: S-GE)

Eine unabhängige Jury aus Wirtschafts-, Wissenschafts- und Medien-Vertretern wählte aus allen eingereichten Bewerbungen drei Finalisten für den Export Award 2018, die nun am Aussenwirtschaftsforum geehrt wurden.

90 Prozent Exportanteil

Zum Sieger kürte die Jury das Sportlabel On. Weltweit setzen über drei Millionen Läufer auf die Schweizer Laufschuhe, welche sich vor allem durch die revolutionären und patentierten CloudTec-Sohlen auszeichnen. Acht Jahre nach der Gründung ist On die am schnellsten wachsende Marke im Laufschuhmarkt. Inzwischen ist das Unternehmen in über 50 Ländern präsent: In den USA, Deutschland oder Japan ist es mit eigenen Niederlassungen vertreten, in Zentral- und Südamerika, Asien oder Osteuropa arbeitet es mit Distributoren zusammen oder ist im Onlinehandel aktiv. Beim Export fokussiert sich On konsequent auf das Premiumsegment und setzt heute 90 Prozent der Produkte im Ausland ab.

Gefragte Schweizer Premiumprodukte

Die Trophäe wurde am 26. April 2018 anlässlich des Aussenwirtschaftsforums von Ruth Metzler-Arnold, Verwaltungsratspräsidentin von S-GE, überreicht. «Das Laufschuhlabel On verbindet Schweizer Qualität mit neuartiger Technologie und einer erfolgsorientierten Strategie. Mit diesem Export Award wird die Innovationskraft unserer Schweizer Unternehmen erneut hervorgehoben», sagt Ruth Metzler-Arnold stolz. «Zudem zeigt die Geschichte von On, wie Schweizer Premiumprodukte trotz der internationalen Konkurrenz und des Preisdruckes weltweit Erfolg haben können.»

Weitere Informationen: www.s-ge.com/exportaward

Fünf Glaubenssätze, die Ihren Erfolg verhindern

Wie Sie die Welt interpretieren, bestimmt Ihren Erfolg weit mehr als das, was wirklich um Sie herum vorgeht. Das gilt für Ihr Leben genauso wie für Ihre Karriere, Ihr Team und Ihr Unternehmen. Nachfolgend ein weiterer Erfolgs-Impuls für die Praxis.

Erfolglosigkeit im Unternehmen und privat: Dagegen hilft die Überwindung von überholten Glaubenssätzen. (Bild: Fotolia.com)

Zwei Beispiele: Wenn Sie starken Wettbewerb als Bedrohung sehen, werden Sie andere Massnahmen treffen (und zwar oft unbewusst) als wenn Sie glauben, dass Wettbewerb den willkommenen Druck schafft, die Positionierung zu schärfen. Wenn für Sie die Bezahlung Ihrer Mannschaft ein notwendiges Übel ist, um Ihr Unternehmen zu betreiben, werden Sie anders agieren, als wenn Sie überzeugt sind, dass die Investitionen in Ihre Teammitglieder der beste Garant für Wachstum und Profitabilität sind.

Fünf Glaubenssätze

Nochmals: Das ist einzig und allein Ihre persönliche Interpretation von neutralen Fakten. Mein Punkt ist der: Es gibt Interpretationen, die besser geeignet sind, nachhaltigen Erfolg zu schaffen, als andere. Hier sind meine Top-5-Glaubenssätze, denen ich immer wieder in Führungsetagen begegne und die grösseren Erfolg verhindern (oft ohne dass sich die Manager darüber bewusst sind):

  1. „Ich habe (oder meine Leute haben) kein Talent!” Studien belegen immer wieder, dass es praktisch kein “Talent” gibt, sondern eine stark unterschiedliche Bereitschaft, laufend dazuzulernen und sich zu verbessern, auch wenn es hart ist. Mit der Aussage “kein Talent“ geben wir uns die Begründung, nichts ändern zu wollen.
  2. „Ich bin angestellt!” Allein das Wort ist furchtbar! Niemand ist “angestellt”. Wir alle sind Präsidenten unseres eigenen Lebens. Vielleicht verkaufen Sie Ihre Zeit momentan an ein exklusives Unternehmen (Ihren “Arbeitgeber”), der Ihnen dafür monatliche Zahlungen garantiert.
  3. „Ich habe keine Zeit!” Ebenfalls Fehlanzeige: Natürlich haben wir alle dieselben 24 Stunden am Tag. Einige schaffen in dieser Zeit mehr Resultate als andere. “Keine Zeit” meint immer “keine Priorität”.
  4. “Anderes oder andere sind schuld!” Nein, Sie selbst sind verantwortlich für alle Ihre Entscheidungen, selbst wie Sie auf die Dummheiten anderer und auf schwierige Einflüsse reagieren. Und es gibt immer einige, die längst voranmarschieren, während andere noch Schuldige suchen.
  5. “Die Erfolgreichen haben mehr Glück!” Einzig wer mehr lernt und mehr tut, hat am Ende mehr „Glück”. Die Erfolgreichsten sehen und ergreifen mehr Gelegenheiten als der Durchschnitt. Die nicht Erfolgreichen nennen das dann “Glück”, um ihr eigenes Versagen zu entschuldigen.

Bei der einen oder anderen Aussage werden Sie vielleicht widersprechen. Gut so, denn damit ist das Thema im Bewusstsein.

Tipp für die Praxis:

Schätzen Sie, inwieweit Sie diese Glaubenssätze in Ihrem Team oder gesamten Unternehmen wiederfinden. Dann starten Sie, diese zu ändern und eine “Gewinnerteam-Kultur” mit besseren Glaubenssätzen zu schaffen. Dafür braucht es Schulung und regelmässiges Training über einen gewissen Zeitraum. Die positiven Folgen davon überwiegen viele andere Aktionen bei weitem.

Zum Autor:
Volkmar Völzke ist Erfolgs-Maximierer. Buchautor. Berater. Coach. Speaker. www.volkmarvoelzke.ch

Randstad Award: Das sind die attraktivsten Arbeitgeber der Schweiz

Der Personaldienstleister Randstad zeichnete zum fünften Mal die attraktivsten Arbeitgeber der Schweiz aus. Zum ersten Mal gewinnt Swiss International Air Lines (SWISS) den Randstad Award. Nach der Fluggesellschaft belegen der Flughafen Zürich und Patek Philippe die Plätze zwei und drei. Eine spezielle Ehrung ging dieses Jahr an Google Schweiz für ihre wiederholt ausgezeichneten Leistungen in Sachen Employer Branding.

Die Gewinner des Randstad Award 2018: v.l.n.r. Paul Nagel – Flughafen Zürich, Christoph Ulrich – SWISS, Daniel Rochat – Patek Philippe. (Foto: Randstad)

„It’s all about employer branding“ – so in etwa konnte man die stimmungsvolle Feier vom 25. April in Zürich zusammenfassen. Das Motto des Abends lautete «Engagement». Der Keynote-Speaker Felix Plötz zeigte den Event-Teilnehmenden auf, was die Generationen Y und Z dazu bringt, sich bei einem Arbeitgeber längerfristig zu engagieren. Dazu gehöre das Schaffen eines „Startup-Spirits für Erwachsene“, wie der Referent ausführte. Backstein-Wände, bunte Sitzecken und Töggeli-Kästen im Büro allein genügen nicht, um junge Talente zu fördern und längerfristig ans Unternehmen zu binden.

Der Gedächtnistrainer Gregor Staub erreichte mit seinen Memory-Methoden auf unterhaltsame Art, dass die Ergebnisse der Employer Branding Studie für die Gäste unvergessen blieben. Einige zentrale Befunde der Studie, die Randstad seit 17 Jahren durchführt: 72 Prozent der Jobs werden heute über Suchmaschinen gefunden. Die Art und Weise, wie Stellen gesucht würden, ist eine Frage des Alters: Junge googeln, die „mittelalterliche Generation“ setzt auf berufliche Netzwerke und die älteste Generation liest immer noch Stellenanzeigen. Und was hält Mitarbeitende bei ihren Arbeitgebern? Frauen schwören auf gute Teams, bei Männern muss die Bezahlung stimmen. Und: In der Schweiz zeigen Mitarbeitende eine hohe Bereitschaft, sich weiterbilden zu lassen.

Employer Branding Bemühungen tragen Früchte

Zum ersten Mal gewinnt SWISS den Randstad Award als attraktivster Arbeit-geber der Schweiz. Christoph Ulrich, Head of HR bei Swiss International Air Lines meint erfreut: «Es ist uns wichtig, eine starke Arbeitgebermarke zu etablieren, die es uns ermöglicht nicht nur unsere Talente zu halten, sondern auch den Nachwuchs für uns zu begeistern. Dieser erste Platz zeigt, dass unsere Bemühungen Früchte tragen. Wir nehmen den Randstad Award als Ansporn, den eingeschlagenen Kurs beizubehalten und weiter intensiv daran zu arbeiten, uns kontinuierlich zu verbessern.»

Die Top 10 der attraktivsten Arbeitgeber der Schweiz 2018

  1. Swiss International Air Lines
  2. Flughafen Zürich
  3. Patek Philippe
  4. Rolex
  5. Victorinox
  6. Swatch Group
  7. Nestlé
  8. Lindt & Sprüngli
  9. Swissport International
  10. SBB

Google Schweiz in der Randstad Award Hall of Fame

Eine spezielle Auszeichnung ging dieses Jahr an Google Schweiz. Das Unternehmen wurde in die Randstad Award Hall of Fame aufgenommen. Die Hall of Fame würdigt herausragende Employer Branding Leistungen. Google Schweiz gewann in den letzten Jahren wiederholt den Randstad Award und ist nun der erste Arbeitgeber der Schweiz in der Hall of Fame.

Der Randstad Award wird jährlich in 30 Ländern an den attraktivsten Arbeitgeber verliehen. Die Ergebnisse basieren auf der repräsentativen und weltweit umfassendsten Employer Branding Studie. Die Randstad Employer Brand Research ist eine unabhängige Studie auf dem Gebiet «Employer Branding». Die Unternehmen können sich nicht für eine Teilnahme bewerben, sie werden aufgrund ihrer Mitarbeiterzahl für die Studie ausgewählt. Von da her ist auch zu erklären, dass nur wenige „klassische“ KMU in diesem Ranking auftauchen. Aber jene, wie etwa Victorinox, beweisen, dass sie in Sachen Employer Branding mit den besten mithalten können. Starke Produkt-Marken erweisen sich hierbei sicher als Vorteil.

Artificial Intelligence vs. Mensch – Wer gewinnt?

Verschiedenste Aspekte und Sichtweisen zu Artificial Intelligence (AI) dominierten das 4. Digital Economic Forum 2018 (DEF) im Park Hyatt in Zürich. Das fachkundige Publikum erhielt dazu von erfahrenen Referenten verschiedenste Ansätze zur künstlichen Intelligenz (AI) und deren Potenzial für künftige Anwendungen.

Die Auswirkungen von Artificial Intelligence auf Mensch und Gesellschaft standen am diesjährigen Digital Economic Forum im Zentrum (Bild: Digital Economic Forum).

Der neue DEF-Organisator Thomas Zwahlen vollzog einen kleinen Paradigmawechsel: Während die Veranstaltungen der Vorjahre stark von der Prominenz von Referenten lebten, soll der Anlass inskünftig verstärkt die Auswirkungen der Digitalisierung auf den Menschen in den Vordergrund rücken. Am 24. April erhielt das Publikum einen ersten – durchaus gelungenen – Vorgeschmack davon. Auswirkungen von Artificial Intelligence auf verschiedene Lebensbereiche und Branchen standen im Fokus der Referate.

Begrüsst wurde das Publikum durch die Zürcher Regierungsrätin und Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh. Sie wies darauf hin, dass sich Zürich zu einem führenden ICT-Standort entwickelt hat. Die Industrie 4.0 fordere einen enormen Anpassungsdruck für alle Akteure, sagte Carmen Walker Späh. Es brauche aber auch eine Politik 4.0, die Innovation nicht durch den Regulierungsmodus abwürgt. Stephan Sigrist, der Leiter des Think Tanks W.I.R.E und Mitautor der Studie «Zukunft Digitale Schweiz» forderte einen neuen Lösungsansatz für den Umgang mit der unbekannten digitalen Zukunft, eine differenzierte Perspektive jenseits der gängigen Mythen. Digitalisierung sei heute Normalität. Der Fokus von Innovation müsse allerdings auf die Menschen und die Gesellschaft gerichtet werden. „Computer ausschalten – Hirn einschalten“, war seine Botschaft, denn die Technologie allein wird es nicht richten können.

Führungsrolle der Schweiz für AI

Lukas Sieber, Co-Founder von Mindfire & Executive Director North America Greater Zurich Area (GZA), fand, dass die Welt in den letzten paar Jahren «high» wurde auf Blockchain und Crypto. Man dürfe sich aber nicht blenden lassen, das meiste davon sei „Schrott“. Zusammen mit seinem Co-Founder Pascal Kaufmann präsentierte Sieber das soeben veröffentlichte White Paper von Mindfire, einem Non-Profit Projekt das mit den 100 intelligentesten Menschen in den kommenden Jahren das menschliche Hirn dekodieren will. Mindfire sei gegründet worden, damit die Schweiz im Bereich AI die Führung übernehmen könne und die Entwicklung nicht Privaten oder Unternehmen überlassen werde. Die Resultate des Projekts sollten denn auch allgemein zur Verfügung stehen und entsprechende Lizenzen für die innovativen Inputs der Teilnehmenden über IOC (Blockchain/Token) wertschöpfend refinanziert werden.

Matthias Plattner, Head Technology & Platform Innovation – Global Financial Intermediaries UBS AG, rechnete damit, dass das Bankgeschäft künftig stark abhängig von sogenannten „augmented“ Technologien sein wird. Man müsse die Risiken verstehen und entsprechend die Chancen nutzen, um die Menschen umfassend und vor allem vertrauensvoll beraten zu können. Das Thema Vertrauen nahm dann Karsten Stampa, COO/CFO Healthbank Innovation AG, auf: «Ohne Vertrauen wird viel Potential in der digitalen Gesundheit vergeudet», erklärte Stampa. Digital Health könne anhand von «Live Data of Real Live» unglaublich viele Vorteile bringen. Allerdings müsse man sich von geschlossenen Systemen verabschieden und den Datenschutz beim User selbst verstärken, dann klappe es auch mit dem Vertrauen.

Achtung vor dem Darknet und 007!

Der Däne Hans Ulrik Staehr, Founder MarketScape, Denmark und Co-founder Munit.io, gab einen eindrücklichen Einblick in illegale Prozesse und Geschäfte (Drogen, Waffen, Cybercrime) im versteckten Darknet mit einer Kombination von Crypto assets und dem TOR-Browser. Darknet sei eine Bedrohung, aber auch eine Gelegenheit, kriminelle Vorgänge und kriminelle Psychologie zu erkennen. In einem effektvollen Referat legte die Profilerin Suzanne Grieger-Langer dar, wie man die 007-Typen findet und die 08.15-Typen umschifft. Die wichtigste Ressource sei heute das Wissen. Kommunikation und Kooperation auf höherem Niveau sei heute digital. Die (00)7 Fähigkeiten Orientierung; Entscheidung; Fokus; Disziplin; Achtsamkeit; Fitting und Individualität machten den «Homo Deus», die Führungspersönlichkeit, aus.

Andrew Garrihy, Chief Marketing Officer Consumer Business, Western Europe des chinesischen Technologieunternehmens Huawei stellte sein Unternehmen vor und welches Verständnis von Artificial Intelligence (AI) es hat. «Wir glauben, dass AI der Menschheit dienen muss», erklärte Andrew Garrihy. Sie sollte mithelfen das Potenzial des menschlichen Hirns zu verstärken. «Irgendwann werden die Maschinen uns in einem materialistischen Sinne überholen», prognostizierte Prof. Joachim Buhmann von der ETH Zürich (siehe dazu auch den Bericht in ORGANISATOR 4-2018). Das Ziel seien selbstlernende Algorithmen, die die Wirklichkeit erforschen. Patrick Schraut, Vice President Consulting Europe bei NTT Security, sah die IT-Security auf dem Weg vom Nischendasein zum Business Driver und Teil der Wertschöpfungskette eines Unternehmens. Sie werde so zu einem Wettbewerbsvorteil und Erfolgsfaktor zugleich.

Künstliche neurale Netzwerke verändern die Welt

Der Deep Learning Engineer von NVIDIA LTD, Adam Grzywaczewski beeindruckte das Publikum mit seinem Referat zur «Entmystifizierung der Artificial Intelligence». Durch immer grössere Datenmengen, eminent verbesserte Computerperformances und deren Vernetzung seien heute künstliche neurale Netzwerke mit hohem Anwendungspotential möglich. Beispiele seien autonome Fahrzeuge, die bessere Erkennung von Krankheiten oder Smart Robots, erklärte Grzywaczewski. Diese künstlichen neuralen Netzwerke würden Wirtschaft und Gesellschaft verändern. Dagegen schätzte Thomas Asger Hansen, Senior Manager, Big Data, AI & IoT Lab, Grundfos A/S, dass AI zur Steigerung der menschlichen Leistungsfähigkeit eingesetzt werden sollte und durch ein «intelligentes System» implementiert werden muss, das eine Vielzahl von Paradigmen orchestriert, anstatt auf ein einziges Paradigma zu setzen. «Wir haben die Vision, die Wartung – auch bei komplexen Systemen – so weit wie möglich zu vereinfachen und zu automatisieren, damit auch Laien eine Reihe komplexer Aufgaben sicher erledigen können», erklärte Hansen.

www.digitaleconomicforum.ch

 

Partnerschaft für Robotiklösungen geschlossen

Der Schweizer Robotics Spezialist Stäubli und Schneider Electric haben am 23. April eine langfristige Vereinbarung unterzeichnet. Schneider Electric integriert massgeschneiderte Vier-Achs-SCARA-Roboter der TS-Reihe von Stäubli in die EcoStruxure Machine-Architektur und -Plattform.

Der neue Ausstellungsraum von Stäubli Robotics in Faverges, Frankreich (v.l.n.r.: Jean-Marc Dalmasso, Deputy Business Unit Manager, Stäubli Faverges; Andrea Barbolini, VP, Solutions Management, Machine Solutions, Schneider Electric; Gerald Vogt, Group Division Manager, Stäubli Robotics; Ali Haj Fraj, SVP Machine Solutions, Industry Business, Schneider Electric; Yves Gelon, Robotics Division Manager, Stäubli Faverges). Das Unternehmen hat mit Schneider Electric eine Partnerschaft für Robotiklösungen unterzeichnet. (Foto: zVg)

Schneider Electric nimmt eine massgeschneiderte Version des vierachsigen SCARA-Roboters der Stäubli TS-Reihe in sein Lösungsangebot auf. Unter der Bezeichnung Lexium STS werden diese Roboter nun vollständig in die Architektur der Schneider Electric Motion-Control-Lösung PacDrive integriert. Zu sehen ist diese Lösung u.a. am Stand von Schneider Electric in Halle 11, Stand C58 auf der Hannover Messe 2018.

«Starke Marktposition von Schneider Electric bringt Vorteile»

«Diese Kooperation hat weitreichende Vorteile für beide Partner», so Gerald Vogt, Group Division Manager von Stäubli Robotics. «Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit Schneider Electric und die Vorteile, welche die starke Marktposition des Unternehmens in Branchen wie dem Maschinenbau bietet. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit können wir unsere Angebote Maschinenbauunternehmen zugänglich machen, die komplette Automatisierungslösungen benötigen.» Und seitens Schneider Electric ergänzt Ali Haj Fraj, Senior Vice President Machine Solutions: «Unsere EcoStruxure-Architektur und -Plattform basiert auf der Grundlage von Offenheit, die durch diese Partnerschaft noch verstärkt wird. Die Integration von Stäubli Robotern wird die Weiterentwicklung von EcoStruxure Machine, unserer für Maschinen entwickelten Automationsarchitektur, noch stärker vorantreiben. Dieses System versetzt Maschinenbauer in die Lage, intelligente Maschinen auf Basis hochentwickelter digitaler Technologien und offener Standards zu entwickeln. Dadurch können sie ihre Time-to-Market-Werte und ihre Entwicklungskosten reduzieren und dabei gleichzeitig die Leistung ihrer Maschinen verbessern.»

Einfacher und schneller zu programmieren

Laut den beiden Partnern bietet diese Integration Industrieanwendern wesentliche Vorteile: Eine allgemeine Programmiersprache nach IEC 61131-3 Standard vereinfacht die Programmierung der Roboterbewegungen deutlich. Das Erlernen einer speziellen Roboter-Programmiersprache ist somit nicht mehr vonnöten. Zudem entfällt die proprietäre Robotersteuerung komplett aufgrund der vollständigen Integration in das PacDrive-System. Massgeblich reduziert werden dadurch die Anzahl der Schnittstellen, der Verdrahtungsaufwand sowie der Platzbedarf.

EcoStruxure heisst die IoT-fähige, offene und interoperable Systemarchitektur und Plattform von Schneider Electric. Getreu dem Motto «Innovation at every Level» verbindet EcoStruxure vernetzte Produkte, Edge Control und Apps, Analysen und Services in einer übergreifenden Plattform. Das System ermöglicht, intelligente Maschinen zu entwickeln, weil es fachliches Know-how aus dem Bereich Maschinenbau mit Produkten und Softwarepaketen in Automatisierungslösungen für OEM-Maschinenbaubetriebe kombiniert.

Robotiklösungen für jede Industrie

Stäubli Robotics entwickelt spezialisierte und professionelle Robotiklösungen für alle Branchen, einschliesslich Elektrotechnik, Medizin, Fahrzeugtechnik, Lebensmittel, Kunststoffverarbeitung, Mechanik und Lackierung. Mit den vierachsigen FAST Pick-Robotern der TP-Baureihe, den erwähnten TS SCARA Robotern sowie den kollaborativen Sechsachsern der TX- und TX2-Serie bietet das Unternehmen ein nach eigenen Angaben einmaliges und umfangreiches Produktangebot. Stäubli-Roboter dienen als Lösung für jede Branche, in der Geschwindigkeit, Präzision und Zuverlässigkeit entscheidende Faktoren sind.

Weitere Informationen: www.staubli.com, www.schneider-electric.ch

 

Randstad Award feiert 5-Jahr-Jubiläum

Am 25. April 2018 zeichnet Randstad zum fünften Mal den attraktivsten Arbeitgeber der Schweiz mit dem Randstad Award aus. Welches Unternehmen dieses Jahr als Gewinner hervorgeht, wird im Rahmen einer feierlichen Award Verleihung und einem exklusiven Networking Event im «Aura» in Zürich preisgegeben.

Am 25. April wird der Randstad Award an den attraktivsten Arbeitgeber verliehen. (Bild: Randstad)

Worauf kommt es Bewerbern wirklich an, wenn sie  nach einem neuen Arbeitgeber suchen? Was bewegt Mitarbeitende dazu, bei ihrem Job zu bleiben oder diesen zu verlassen? Und welches Unternehmen bewerten Schweizerinnen und Schweizer als attraktivsten Arbeitgeber des Landes? Diese Fragen werden in der Employer Branding Studie untersucht und am 25. April an der Randstad Award Night beantwortet.

Neuer Sieger

In den vergangenen fünf Jahren gab es dreimal denselben Gewinner: Google Schweiz. Damit ist bereits klar, es wird 2018 einen neuen attraktivsten Arbeitgeber geben. Denn das Reglement besagt, dass ein Unternehmen nur dreimal innerhalb von fünf Jahren gewinnen kann. Wer dieses Jahr den Award gewinnt, wird am 25. April bekannt gegeben.

Der Randstad Award – Anerkennung und Ansporn

Der Randstad Award ist die Auszeichnung, die jedes Jahr an das Unternehmen mit dem besten Arbeitgeber-Image verliehen wird. Für die Gewinner ist er Anerkennung für die sorgfältige Pflege ihrer Marke. Der Preis soll aber auch Motivation für alle Unternehmen sein, permanent und intensiv an ihrem Image als attraktive Arbeitgeber zu arbeiten.

Umfassende Studie zum Employer Branding

Im Rahmen einer weltweiten Employer Brand Research werden potenzielle Mitarbeitende zwischen 18 – 65 Jahren zur Attraktivität der 150 grössten Firmen in ihrem Land befragt. Daraus resultiert schlussendlich der attraktivste Arbeitgeber der Schweiz, welcher am exklusiven Networking Event mit dem Randstad Award ausgezeichnet wird. Die Studie liefert umfassende Ergebnisse zum Employer Branding und hilft Unternehmen zu verstehen, wie sie als Arbeitgeber wahrgenommen werden.

Quelle: Randstad

Zahlungsverzug: Wer kommt für den verursachten Schaden auf? Cash is King, Teil 5

Im Forderungsmanagement sind sich Kunden und Konsumenten häufig uneinig, wer den Verzugsschaden zu begleichen hat. Wie dieses Problem in der Praxis gelöst wird, zeigt der folgende Artikel.

Wer bezahlt den Schaden bei Zahlungsverzug? Unklarheiten auf Seiten der Konsumenten bleiben aus, wenn die Unternehmen klar kommunizieren. (Bild: zVg / Intrum)

Was wäre wenn? Stellen Sie sich vor: Ein Schuldner begleicht die Forderungen einer im Maschinenbau tätigen Firma nicht. Dieses Szenario passt zur Realität. Denn laut einer Studie des Inkasso-Unternehmens Intrum in 29 europäischen Ländern kämpft ein Drittel der Schweizer KMU mit Umsatzrückgängen aufgrund von Zahlungsverzögerungen. Wer übernimmt den Schaden dafür?

Verzugsgebühren klar deklarieren

 Zurück zum Beispiel aus Teil 1 dieser Fortsetzungsgeschichte: Die bestellten Anlagen für die Veredelung von Rollenmaterial wie Papier und Metallfolien haben einen Wert von rund 200 000 Franken.

  • Da der Schulder diese Rechnung nicht bezahlt, empfiehlt Intrum den Versand einer kostenlosen Mahnung 40 Tage nach der Rechnungsstellung.
  • Bleibt die Zahlung weiterhin aus, soll die Geschäftsführerin am 60. Tag die zweite Mahnung – kostenpflichtig zu 30 Franken – versenden und auf die weiteren Konsequenzen bei Zahlungsverzug hinweisen.
  • Bleibt die Rechnung auch am 75. Tag unbezahlt, sollte sie die Rechnung einem Inkassodienstleister übergeben. Eine konsequente Eskalation kann überlebenswichtig sein.

Fazit: Damit Unternehmen auf alle Fälle vorbereitet sind, sollten sie die anfallenden Gebühren, sofern möglich, in den AGB als auch in der zweiten Mahnung transparent ausweisen. Die vertragliche Regelung entspricht auch der Empfehlung des Bundesrates, der aufgrund der politischen Vorstösse dazu klar Stellung bezogen hat. Für den Erfolg ist eine konsequente Eskalation zentral. Bei transparenter Kommunikation der Konsequenzen bleiben auch Irritationen auf Seiten der Konsumenten aus.

Jason Glanzmann, Director Serviced Portfolios bei Intrum: „Fair und konsequent: Unternehmen sollten die anfallenden Gebühren in den AGB und auf der zweiten Mahnung ausweisen und anschliessend konsequent eskalieren.“ (Bild: zVg / Intrum)

Welche Kosten werden unter Zusatzkosten subsumiert?

Fehlt eine vertragliche Vereinbarung zwischen den Parteien, kommt die seit Jahren gelebte Praxis gemäss den Artikeln 103 und 106 des Schweizerischen Obligationenrechts zum Zug. Diese Gesetzesnormen besagen, dass der Gläubiger seinen Verzugsschaden nicht selbst bezahlen muss. Unter Verzugsschaden versteht man eine pauschalisierte Gebühr, die den durchschnittlichen Aufwand für den Inkassoprozess abdeckt. Darunter fallen beispielsweise Kosten für Mahnungen, Telefonate, Betreibungen und Pfändungen. Der Gläubiger darf diesen Schaden somit verursachergerecht dem Konsumenten (Schuldner) weiterverrechnen.

Die Pauschalisierung findet gemäss Vorgaben des VSI (Inkasso Verband) frühestens nach zwei Mahnungen und 70 Tagen nach Rechnungsstellung statt.

Endlich bezahlt: So geht es weiter

Was sollen Geschäftsführer und Entscheider tun, wenn ihr Kunde die offenen Forderungen endlich beglichen hat? Welches sind die nächsten Schritte, die sie unternehmen müssen? Mehr zu diesem Thema erfahren Sie in der Folge 6 dieser Fortsetzungsgeschichte.

Kontakt für weitere Informationen: Intrum AG, sales.ch@intrum.ch, +41 44 806 85 57, www.intrum.ch

 

Hier geht es zu Teil 1

Hier geht es zu Teil 2

Hier geht es zu Teil 3

Hier geht es zu Teil 4

 

 

 

KMU-Studie 2018: Wie viele KMU gibt es in der Schweiz?

Das Institut KMU-HSG und das Wirtschaftsprüfungs-Unternehmen OBT AG haben die nunmehr sechste KMU-Studie herausgegeben. Ausgewertet wurden dafür die aktuellsten Zahlen des Bundesamts für Statistik (BfS). Den Fokus legt die KMU-Studie 2018 u.a. auch auf die Auswirkungen, welche die Aufhebung der Franken-Euro-Untergrenze durch die Schweizerische Nationalbank hatte.

Die Schweizer KMU spielen gemäss der KMU-Studie 2018 immer noch eine dominierende Rolle. Allerdings sind u.a. im Gross- und Detailhandel die Mitarbeitenden-Zahlen stark zurückgegangen. (Bild: Fotolia.com)

Die Schweizer KMU-Studie 2018 mit den vom BfS im Jahr 2015 erhobenen Zahlen zeigt, dass die KMU die Schweizer Unternehmenslandschaft zahlenmässig weiterhin dominieren. Insbesondere die Anzahl der Betriebe mit weniger als zehn Mitarbeitenden ist enorm. Sie machen fast 90% aller Betriebe aus und beschäftigen über 23% aller Mitarbeitenden. Ein vertiefter Blick in die kleinsten Firmen zeigt: Zwar arbeiten in Ein-Personen-Firmen «nur» 5% aller Beschäftigten, doch machen sie die Hälfte aller Firmen aus.

Anzahl Unternehmen nach Unternehmensgrösse 2015 (Daten des BfS, 2017b, Tabelle: OBT / KMU-HSG)

KMU ist nicht gleich KMU

Trotz ihrer Dominanz wäre es falsch, alle KMU in einen Topf zu werfen. Es gibt trotz ähnlicher Unternehmensgrössen gewaltige Unterschiede. So zählen der Coiffeur, die Bäckerei, der Malerbetrieb oder die Werbeagentur um die Ecke genauso zu den KMU wie hochtechnologische Weltmarktführer in der Medizinaltechnik oder der Drohnenherstellung. Deshalb sind auch die Unterschiede in den Branchen gross, wobei in jeder Branche und jedem Kanton Kleinstunternehmen tätig sind. Dies ist – bezogen auf frühere Untersuchungen – erneut ein zentraler Befund der KMU-Studie 2018.

Mitarbeiterrückgang in verschiedenen Branchen

2015 war das erste Jahr nach der Aufhebung der Franken-Euro-Untergrenze durch die Schweizerische Nationalbank. Welchen Effekt hatte diese Massnahme auf die KMU-Zahlen? Die KMU-Studie 2018 zeigt: Kurzfristig waren die Auswirkungen auf die Betriebe unterschiedlich und stark branchenabhängig. Insbesondere Branchen wie die Uhrenbranche, die Käse- und Teigwarenhersteller sowie der Gross- und Detailhandel verzeichneten im Jahr 2015 einen starken Mitarbeiterrückgang, der überdurchschnittlich im Vergleich zu den Vorjahren war.

Quellen: www.obt.ch/kmu-zahlen bzw. www.kmu.unisg.ch/kmu-zahlen

So schaffen B2B-Unternehmen eine optimale Customer Experience

Der B2B-Commerce ist ein vielversprechender Wachstumsmarkt. Doch wie können Unternehmen das B2B-Einkaufserlebnis genauso bequem gestalten, wie es im B2C bereits der Fall ist, und sich dadurch positiv von der Konkurrenz abheben?

Eine positive Customer Experience ist auch im B2B-Bereich immer mehr Mass aller Dinge. (Bild: Bloomreach)

Die Zukunft des B2B-Commerce sieht positiv aus: Bis 2019 soll der Umsatz z.B. in Deutschland auf mehr als 46 Milliarden Euro wachsen. Dabei sind nicht allein Preis und Produkt erfolgsentscheidend, sondern die positiven Erlebnisse, die Kunden mit einer Marke machen. Im B2B-Umfeld profitiert man von den Erfahrungen des B2C in puncto Digitalisierung. Es gilt, die Kundenbedürfnisse, basierend auf langjährigen Beziehungen, genau einzuschätzen und entsprechend personalisierte Services zu bieten. Das B2B-Einkaufserlebnis genauso bequem zu gestalten wie im B2C, hat oberste Priorität. Denn in einer zunehmend digitalisierten Welt müssen sich auch B2B-Unternehmen von der Konkurrenz abheben und die Bedürfnisse der Kunden in den Mittelpunkt aller Aktivitäten stellen. Neben einer flexiblen Systemarchitektur und personalisiertem Content führen folgende vier Schritte zum Ziel:

 1. Lenkungs-Komitees bilden 

Die Digitalisierung betrifft alle Abteilungen. Insbesondere die Geschäftsführung muss die digitale Transformation aktiv vorantreiben und die Mitarbeiter ins Boot holen. Als hilfreich erweist es sich, ein Komitee, bestehend aus Vertretern von Sales, Marketing, IT und anderen Abteilungen, zu bilden, das die Optimierung der Customer Experience (CX) verantwortet. Mitarbeiter, die mit der entsprechenden CX-Lösung arbeiten, müssen gut mit ihr zurechtkommen und etwa hinsichtlich des Designs ein Mitbestimmungsrecht haben.

2. Digitalen Fahrplan erstellen

Damit die Digitalisierung gelingt, benötigen Unternehmen einen digitalen Fahrplan bzw. eine Roadmap. Bei der Erstellung ist darauf zu achten, nicht stoisch über Monate an einem Plan festzuhalten. Vielmehr ist ein agiler Trial-and-Error-Ansatz anzuraten, der Abweichungen erlaubt und sich an akute Bedürfnisse bedarfsgerecht anpassen lässt. Für die Erstellung sollten sich Unternehmen einen Überblick über interne und externe Anforderungen verschaffen und im Blick behalten, welche personellen Ressourcen zur Verfügung stehen – und ob diese die Anforderungen erfüllen können. Zusätzlich sollten Unternehmen festhalten, wie die Digitalisierung den ROI verbessert. Ganz wichtig: Die Disruption geschieht nicht über Nacht, daher ist von Schritt zu Schritt zu denken.

3. Kanalübergreifend konsistent kommunizieren 

Auch im B2B-Umfeld wissen Kunden Komfort zu schätzen. Daher sollten Unternehmen die Usability mit einfachen digitalen Lösungen verbessern. So gelingt es etwa Außendienstmitarbeitern, Bestandsinformationen vor Ort in Echtzeit einzusehen und Bestands- oder Neukunden Produktbroschüren bereitzustellen. Wenn Unternehmen ein einheitliches Corporate Design in allen Kanälen, wie etwa Apps oder klassischen Printanzeigen, etablieren, sorgen sie für eine hohe Markenkontinuität und ein konsistentes Markenerlebnis. Schließlich sind die Touchpoints in allen Kundenkontaktkanälen sowohl optisch als auch funktional identisch.

Der Kunde im Mittelpunkt (Grafik: Bloomreach)

4. An die Zukunft denken

Um konkurrenzfähig zu bleiben, müssen Unternehmen umdenken. Neben der Roadmap gilt es, neue Touchpoints zu erschließen und innovative Technologien in die IT-Infrastruktur zu integrieren. Dabei ist wichtig, nicht nur die Komplexität bewährter Systeme im Blick zu behalten, sondern auch eine zukünftige Erweiterung in Betracht zu ziehen. Mit einer offenen Plattform, die durch einen API-First- und Mircroservice-Ansatz eine einfache Integration von Dritt-Systemen unterstützt, sind Unternehmen optimal für die Zukunft gewappnet.

Weitere Hilfestellung bzw. Tipps, wie Unternehmen eine bedarfsgerechte Personalisierung und konsistente Customer Experience etablieren, um neue Kunden zu gewinnen, ihre Stammkunden zu binden und mehr Umsatz zu generieren, finden Interessenten im kostenlosen Whitepaper von BloomReach „Customer Experience: Erfolgsfaktor im B2B“ unter https://goo.gl/xS6r4L.

 

Autor: Tjeerd Brenninkmeijer ist Executive Vice President EMEA bei BloomReach (www.bloomreach.com), einem Anbieter im Bereich personalisierter Digital Experience. Er überwacht neben der Wachstumsstrategie auch die strategischen Allianzen sowie das operative Geschäft in der EMEA-Region. Als ‘Thought Leader’ im Digital Experience-Bereich ist Tjeerd Brenninkmeijer häufig in Branchenpublikationen und auf Branchenevents vertreten.

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