Herausforderungen und Hürden im Content Marketing

Eine kürzlich durchgeführte Umfrage zeigt einen Blick auf Herausforderungen und Hürden im Content Marketing. Demnach sind technische und organisatorische Missstände die Gründe, warum der eigentliche Wert von Content Marketing für Kundenbindung nicht ausgeschöpft wird.

Content Marketing ist nicht immer ganz trivial – möglichst viele „Likes“ entscheiden allein nicht über Erfolg oder Misserfolg dieser Marketing-Massnahme. (Bild: Fotolia.com)

Unter dem Titel „Content Marketing 2018: Spagat zwischen realen Hürden und theoretischen Anforderungen“ führte der deutsche Fullservice-Mediendienstleister w&co Media Service kürzlich eine Umfrage durch. Für diese Snapshot-Studie wurden in persönlichen Gesprächen Geschäftsführer sowie Marketing- und Vertriebsverantwortliche von Online-Händlern und Markenherstellern in Deutschland auf der Internet World Messe 2018 rund um das Thema Content Marketing befragt. Ein zentrales Thema der w&co-Studie waren die Ziele und Hürden im Content Marketing. Zunächst erscheinen die Antworten wenig spektakulär: Absolute Top-Antwort bei den wichtigsten Zielen im Content Marketing ist mit 37 Prozent die Differenzierung vom Wettbewerb, gefolgt von 15 Prozent Stärkung des Marken- bzw. Unternehmensimages. 13 Prozent wollen damit den Bekanntheitsgrad der Marke stärken. Das heißt, ganze 65 Prozent setzen mit Content Marketing auf klassische Ziele, die sich in nichts von denen angestammter Werbeformate unterscheiden. Nur wenige wagen einen etwas konkreteren Ansatz. So geben 15 Prozent als wichtigstes Ziel die Kundenbindung an, gut jeder Zehnte (11 Prozent) will damit den Umsatz bei Bestandskunden steigern, sechs Prozent haben mit Content Marketing vor allem neue Zielgruppen im Fokus. Für nur zwei Prozent steht der Transport von bestimmten Unternehmenswerten im Mittelpunkt.

Fehlende Antworten zeigen interessante Einblicke zu Content Marketing

Niemand jedoch entschied sich für die Antwortoption, aus der Response-Analyse von Content Marketing Kundenbedürfnisse besser zu verstehen. Keine Zustimmung fand zudem, Leads bzw. Kundenkontaktdaten zu generieren für eine personalisierte Ansprache. Da überrascht es dann nicht, dass auch der Aufbau einer Community bzw. Influencer, die sich aktiv mit der Marke auseinandersetzen, keine Stimme erhielt. „Bei der Frage nach den Content-Marketing-Zielen ist – angesichts der Antwortoptionen in der Umfrage – viel spannender, was heute in der Praxis nicht zu den Zielen gehört“, erklärt Janina Pielken, Marketing Manager von w&co MediaServices. „Im Content Marketing gelten – zumindest in der Theorie – die Möglichkeiten für Personalisierung, Analyse der Kundenbedürfnisse und Multiplier-Effekte durch Communities und Influencer als wesentliche Vorteile und werden in allen Facetten diskutiert. Dass Führungskräfte aus Marketing, Vertrieb und Management sich der vielfältigen Potenziale von Content Marketing nicht im Klaren sind, ist unwahrscheinlich.“

Die Gründe für diese vagen Zielsetzungen im Content Marketing sind technischer und organisatorischer Natur. Etwa ein Drittel (31 Prozent) sieht als größte Herausforderung die komplexen Prozesse. Viele Schnittstellen und Zeitverzögerungen in der Abstimmung zwischen Teams und Dienstleistern stehen der Entwicklung, Produktion und Freigabe von Inhalten entgegen.
Weitere 14 Prozent sagen, dass ihr Content-Management unzureichend und fehleranfällig ist. Die Suche nach bestimmten Versionen und Formaten von Content kostet Zeit, Freigaben gestalten sich komplex, vieles erfolgt manuell ohne systemgestützte Workflows. Gut jeder Zehnte (11 Prozent) erachtet als größtes Problem, dass Kontrollmöglichkeiten während der Content-Produktion fehlen, Korrekturen erfolgen erst zu einem sehr späten Zeitpunkt.

Mehrheit kann Content-Marketing-Ziele nicht erreichen

Insgesamt 56 Prozent – über der Hälfte – fehlen also geeignete IT-Infrastrukturen und Workflow-Steuerung über Medien-Plattformen. „Dies macht Content Marketing mühselig, die Reaktionsfähigkeit sinkt, eine aktive Interaktion mit Kunden bzw. Communities ist so unmöglich“, ergänzt Pielken. „Die technischen Mängel beeinträchtigen das Marketing-Team erheblich, machen es unproduktiv und – viel schlimmer noch – ersticken die Kreativität, eine Kernkompetenz, die gerade im Content Marketing den Unterschied ausmacht, um sich als Marke zu differenzieren.“
Für nahezu jeden Vierten (23 Prozent) ist das Problem, dass Content nicht aus einem Guss produziert wird. Das Content Marketing über einzelne Kanäle trägt daher zu wenig zur übergreifenden Markenentwicklung und -identität bei. Das heißt, die aktuell höchsten Ziele dieser Massnahmen können bei 79 Prozent der Befragten von vornherein nicht erreicht werden.

Unnötige Verteuerungen

Knapp jeder Fünfte (18 Prozent) beklagt, dass unterschiedliche Teams für unterschiedliche Kanäle zuständig sind. Daher ist kaum eine Mehrfachnutzung bestehender Inhalte möglich, es lassen sich keine Synergieeffekte bei der Content-Erstellung für unterschiedliche Kanäle ausschöpfen. Damit wird Content Marketing allein aus organisatorischen Gründen unnötig teuer. Für die eigentliche Anforderung, sich konsistent mit Alleinstellungsmerkmalen am Markt zu positionieren, bleiben keine Mittel.

Quelle: www.w-co.de

Wirtschaftsaufschwung lässt Hotel- und Flugpreise steigen

Der erwartete Weltwirtschaftsaufschwung und steigende Ölpreise sorgen dafür, dass die Hotelpreise im weltweiten Schnitt um 3,7% und die Flugpreise um 2,6% steigen werden. Dies zeigt der jüngste Global Travel Forecast der GBTA und Carlson Wagonlit Travel.

Nicht nur Flugpreise, sondern auch die Preise für Hotels und Taxis dürften im Jahr 2019 steigen. (Bild: Rainer Sturm / pixelio.de)

Im kommenden Jahr ist mit einem starken Preisanstieg der Reisekosten zu rechnen, wie der fünfte Global Travel Forecast zeigt, der jährlich von der Global Business Travel Association GBTA und Carlson Wagonlit Travel mit Unterstützung der Carlson Family Foundation veröffentlicht wird. Allein in Westeuropa muss mit einem Anstieg der Hotelpreise um 5,6% und der Flugpreise um 4,8% gerechnet werden. „Obwohl die meisten Märkte wirtschaftlich auf einem guten Weg sind, gibt es mehrere Faktoren, die einen negativen Einfluss auf die Weltwirtschaft haben könnten. Dazu gehören protektionistische Maßnahmen, das Risiko von Handelskriegen und die Unsicherheiten rund um den Brexit“, erklärt Michael W. McCormick, Executive Director und COO der GBTA. Und Kurt Ekert, Präsident und CEO von Carlson Wagonlit Travel, ergänzt: „Es wird erwartet, dass die Preise in vielen Märkten auf der Welt steigen werden, auch wenn die Inflation gedämpft bleibt“.

Prognosen für Flugpreise 2019

Der Flugsektor wird durch die Einführung von Ultra-Langstreckenflügen, der Tendenz der Airlines hin zu neuen Vertriebsmodellen und einem wachsenden Wettbewerb durch Billigfluggesellschaften, die inzwischen auch auf den Markt von Interkontinentalflügen drängen, geprägt sein. Aufgrund des steigenden Ölpreises, einer Wettbewerbsverschärfung durch einen Mangel an Piloten, möglichen Handelskriegen und einer Zunahme der Preissegmentierung ist letztlich mit höheren Flugpreisen zu rechnen.

  • In Westeuropa kann mit einer Preissteigerung von bis zu 4,8% bei Flügen gerechnet werden. Besonders in Norwegen (+11,5%), Deutschland (+7,3%), Frankreich (+6,9%) und Spanien (+6,7%) ist der Anstieg deutlich. Im Gegensatz hierzu werden die Flugpreise in Osteuropa, Nahost und Afrika zwischen 2% und 2,3% fallen.
  • In Nordamerika ist laut der Prognose nur ein leichter Preisanstieg von 1,8% zu erwarten. Die Fluggesellschaften in den USA überarbeiten ihr Angebot, um besser auf die Nachfrage am Markt reagieren zu können – je nachdem, wie sich die Handelsbeziehungen zwischen den USA und anderen Ländern entwickeln werden. Die Preise für Flüge in Lateinamerika werden voraussichtlich um 2% im kommenden Jahr fallen. In Mexiko und Kolumbien kann allerdings ein leichter Anstieg von 0,1% und 1,2% beobachtet werden. Sehr deutlich wird der Preisanstieg in Chile ausfallen (+7,5%).
  • In der Region Asien-Pazifik sagt der Forecast einen Preisanstieg von 3,2% voraus. Dabei bleibt die Nachfrage in China hoch (+3,9% bei Flugpreisen) – das Land wird im Jahr 2020 auch den weltweit größten Reisemarkt stellen. Neben China sehen aber auch andere Länder der Region steigende Flugpreise auf sich zukommen – besonders Neuseeland (+7,5%) und Indien (+7,3%). Das einzige Land in der Region, bei dem die Preise fallen werden, ist Japan mit -3,9%, weil das Land seine Kapazitäten für die Olympischen Spiele 2020 bereits ausgeweitet hat.

Prognosen für Hotelpreise 2019

Die Prognosen für Hotelpreise stehen in direktem Zusammenhang mit dem Zuwachs im Flugsektor, der für eine größere Nachfrage nach Hotelzimmern sorgt. Hotels setzen auf den Einsatz neuer Technologien, um ihren Gästen ein personalisiertes Reiseerlebnis bieten zu können. Die Hotellandschaft wird sich zudem durch weitere Zusammenschlüsse verändern, da hochpreisige Hotels mit Hotels der mittleren Preisklasse um jüngere Reisende konkurrieren müssen, die vermehrt auf Boutique-Hotels setzen.

  • In der Region Europa, Nahost und Afrika muss für Westeuropa mit einer Preissteigerung von 5,6% für Hotelübernachtungen gerechnet werden. Die Preise in Osteuropa und Nahost/Afrika fallen hingegen um 1,9% und 1,5%. Besonders deutlich fällt der Preisanstieg in Norwegen (11,8%), Spanien (8,5%), Finnland (7,1%) und Frankreich sowie Deutschland mit jeweils 6,8% aus.
  • Die Hotelpreise in Nordamerika werden laut der Prognose ebenfalls steigen – 5% in Kanada und 2,7% in den USA.
  • Die Region Asien-Pazifik wird eine Preissteigerung von 5,1% verzeichnen. Dabei gibt es große Unterschiede: während in Japan mit fallenden Preisen von 3,2% gerechnet werden kann, wird es in Neuseeland voraussichtlich einen Preisanstieg von 11,8% geben.
  • In Lateinamerika sagt die Prognose fallende Preise von 1,3% voraus. Während die Hotelpreise in Argentinien um 3,5%, in Brasilien um 1,9% und in Kolumbien um 0,7% zurückgehen werden, muss in Chile (+6,4%), Peru (+2,1%) und Mexiko (+0,6%) mit einer Zunahme der Preise gerechnet werden.

Preisprognose für Bus, Bahn, Mietwagen und Taxi

Laut des Travel Price Forecast muss im kommenden Jahr nur in Nordamerika mit leicht erhöhten Preisen für Transportmittel wie Bus, Bahn und Taxi gerechnet werden (+0,6%). In allen anderen Regionen werden die Preise stabil bleiben. Allerdings könnten die Mietwagenunternehmen insbesondere im vierten Quartal 2019 ihre Preise anheben. Die Reisenden werden vermehrt auf Apps für private Fahrdienste setzen, während das Interesse an Highspeed-Zügen aufgrund von hohen Kosten in Verbindung mit dem geringen Ausbau der benötigten Technik sinken wird. Im Mietwagenbereich setzen neue Technologien Trends, wie beispielsweise der Einsatz von vernetzten Autos.

  • Die Prognose sagt stabile Preise für die Region Europa, Nahost und Afrika voraus. In einigen westeuropäischen Ländern, wie Finnland, Frankreich, Deutschland, Italien und Spanien können allerdings Preissteigerungen von über 4% möglich sein – in Norwegen werden es voraussichtlich sogar +10%. Im Gegenzug kann Schweden mit einem Preisabfall von 13,9% rechnen.
  • Während die Preise in der Gesamtregion Nordamerika nur leicht steigen (+0,6%), sollen sie in Kanada um 3,6% steigen. Trendsetter in der Region könnte Audis App-basierter Mietwagenanbieter Silvercar sein, der mobile Buchungen ermöglicht und die Abwicklung bei der Abholung und Abrechnung stark vereinfacht hat.
  • Auch in der Region Asien-Pazifik bleibt die Preisentwicklung bei den Beförderungsmitteln auf Straße und Schiene stabil. Lediglich in Neuseeland (+4%), Indien (+2,7%) und Australien (+2,4%) werden die Preise steigen. Das Unternehmen Didi Chuxing wird seine Investitionen im Bereich des autonomen Fahrens weiter ausbauen, während Uber den heimischen privaten Fahrdiensten bereits das Feld in Südostasien überlassen hat.

Geschäftsreiseverkehr wird immer personalisierter

Neben wirtschaftlichen Ausblicken und Prognosen für Hotel- und Flugpreise liefert der Bericht außerdem einen Überblick über die aktuellen Trends der Geschäftsreisebranche. „Die Zukunft des Geschäftsreiseverkehrs kann als beschleunigte Personalisierung bezeichnet werden. Mobile Technologien, künstliche Intelligenz und der Einsatz von Chatbots und prognostischen Daten spielen dabei eine wichtige Rolle“, sagt Kurt Ekert. „Der Erfolg eines Reiseprogramms ist eng mit neuen Technologien und der intelligenten Verarbeitung von Daten verbunden.“

Quelle: Carlson Wagonlit Travel

 

Firmenverkäufe ins Ausland auf Rekordniveau

Im ersten Halbjahr 2018 haben die Schweizer KMUs stark an Attraktivität gewonnen: Im Vergleich zur Vorjahresperiode kauften ausländische Firmen 38% Prozent mehr Schweizer KMUs, die Zahl inländischer Käufer blieb beinahe gleich. Gemäss einer Analyse von Deloitte nahm die Zahl der Transaktionen insgesamt um 6,4% zu.

Firmenverkäufe: Investitionen in Schweizer KMUs sind sehr beliebt und relativ sicher. (Bild: Fotolia.com)

Die Firmenverkäufe ins Ausland erreichten zwischen Januar und Juni 2018 einen neuen Rekord: 40 Schweizer KMU gingen in ausländischen Besitz über, das ist ein markanter Anstieg von 38% im Vergleich zur Vorjahresperiode. Die Käufer sind mehrheitlich in Europa zu finden, neun stammen aus Deutschland, je drei aus Frankreich und Grossbritannien und zwei aus Schweden. Sechs Käufer sind aus den USA und nur zwei aus China, wie der Halbjahres-Auswertung der Deloitte KMU M&A Studie zu entnehmen ist.

Firmenverkäufe an chinesische Investoren nehmen ab

«Der Anstieg bei den Verkäufen ins Ausland ist eindeutiges Zeichen für die Stärke und Attraktivität der Schweizer KMUs. Viele von ihnen haben sich in Nischenmärkten bedeutende Positionen erarbeitet und sich international gut vernetzt. Daher sind sie auch begehrte Ziele, sei es für Finanzinvestoren oder für Unternehmen aus derselben Branche. Mit der Abschwächung des Frankens sind auch die Preise etwas erschwinglicher geworden. Die allermeisten Investoren hegen zudem langfristige Pläne und wollen Knowhow und Arbeitsplätzen in der Schweiz erhalten», erklärt Jean-François Lagassé, Partner Financial Advisory bei Deloitte Schweiz. Die chinesischen Investoren seien zurückhaltender geworden und trennten sich auch wieder von ihren Schweizer Beteiligungen, beobachtet Stephan Brücher, ebenfalls Partner Financial Advisory und Corporate Finance Advisory.

Schweizer KMUs konnten weniger kaufen

Die KMUs waren im laufenden Jahr bisher etwas zurückhaltend beziehungsweise weniger erfolgreich mit Investitionen und Übernahmen von Konkurrenten im In- und Ausland. Waren es in der gleichen Periode des Vorjahres noch 65 Unternehmen, die diesen Schritt gewagt hatten, taten dies im laufenden Jahr nur noch 60 Firmen. Ähnlich wie in den Vorjahren gingen die Schweizer KMUs vor allem in den Nachbarländern auf Einkaufstour. Von den insgesamt 31 Firmen, die in Besitz Schweizer KMUs übergingen, stammen 24 aus Europa und alleine 11 aus Deutschland. Deren 5 Zukäufe tätigten Schweizer Firmen in den USA, was diese zum zweitattraktivsten Markt für Übernahmen macht.

Entwicklung der Fusionen und Übernahmen nach Transaktionstyp 2014 – 2018.

Industriesektor und Telekommunikation sehr aktiv

Die grösste Zahl an Transaktionen wurde mit 22 im Industriesektor verzeichnet, dahinter folgen Dienstleistungen (16) und Konsumgüter (14). Auffällig viele Unternehmen aus Technologie, Medien und Telekommunikation (TMT) wechselten den Besitzer, acht wurden ins Ausland verkauft, drei fanden eine neue Besitzerin aus der Schweiz. «Neue Technologien und die Digitalisierung fördern das Wachstum und steigern die Produktivität in vielen Sektoren: Vorausschauende KMUs nutzen dieses Potenzial aktiv und finden in der Schweiz passende Kaufkandidaten. Dies erstaunt wenig, hat die Schweiz doch Hochschulen von Weltrang, die regelmässig spannende Start-Ups und Spin-Offs hervorbringen», erläutert Lagassé.

Schweizer Unternehmen kaufen im Ausland viele Industriebetriebe, 12 von 31 Übernahmen stammten aus diesem Sektor, die Hälfte davon waren deutsche Betriebe. Von diesen sechs waren vier strategische Investoren, die zu ihrem Produktportfolio passende Firmen aufkauften, und zwei Finanzinvestoren.

Private Equity unter Investitionsdruck

Im ersten Halbjahr 2017 waren noch an 28% der Transaktionen Private-Equity-Fonds beteiligt, inzwischen sind es schon 36%. Viele PE-Gesellschaften profitieren von dem noch immer attraktiven Zinsumfeld und sammeln viel Geld zum Investieren ein. «Sie stehen unter hohem Anlagedruck und suchen intensiv nach Investitionsmöglichkeiten. Hochwertige und unterfinanzierte Unternehmen sind sehr begehrt und teuer. Die aufgekauften Unternehmen werden zielstrebig neu ausgerichtet. Prozesse sowie Strukturen werden verbessert, um die Firma später wieder zu verkaufen. Diese Entwicklung ist volkswirtschaftlich gesehen sinnvoll, weil brachliegendes Potenzial genutzt wird. Investoren gehen heute auch bewusster mit Assets wie langjährigen Mitarbeitenden oder im Markt eingeführten Markennamen um», sagt Brücher.

Neben den PE-Firmen haben auch strategische Investoren mit gesunden Bilanzen Anlagedruck und sind deshalb ebenfalls auf der Suche nach passenden Akquisitionsobjekten. Die Preise ziehen daher weiter an und der Bewertungsindikator für die so genannten ‘Deal Multiples’ steigt bereits seit sechs Jahren an, im ersten Halbjahr 2018 kletterte er erneut, von 9 auf 9,5. «Das ist eine neue Rekordmarke und zeigt klar, dass die bezahlten Preise nicht immer den realen Werten entsprechen. Diese Entwicklung sehen wir nicht nur in der Schweiz, sondern auch in der ganzen Eurozone. Früher oder später steht hier eine Korrektur an», warnen die Spezialisten von Deloitte.

Hohe Unsicherheit macht Prognosen schwierig

International gesehen haben die politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten im laufenden Jahr eher zugenommen. «Ein Ende des Handelskrieges ist nicht abzusehen, langsam steigen die Zinsen, Italien sorgt für Instabilität in der Eurozone und der Franken hat wieder etwas angezogen. Wir wissen nie, wann die Märkte wieder drehen, darum bleiben wir für das restliche Jahr vorsichtig optimistisch», erläutert Lagassé.

Der sich auf globaler Ebene bereits klarer abzeichnende Trend zu mehr disruptiven Zukäufen (Disruptive M&A) könnte allerdings an Bedeutung gewinnen und das Geschäft beleben. Im letzten Halbjahr stammten erst bei zehn Prozent der Transaktionen Käufer und Verkäufer aus unterschiedlichen Branchen. «Immer mehr Firmen kaufen sich digitales Knowhow zu, um ihr eigenes Geschäftsmodell zu erweitern oder komplett auf den Kopf zu stellen. Traditionell ausgerichtete Firmen stehen heute unter besonderem Druck, sich durch strategische Zukäufe für die Zukunft fit zu machen, dabei stehen KMUs aus den Bereichen Fintech, Künstliche Intelligenz, Robotics oder Cyber Security unter besonderer Beobachtung», ergänzt Brücher.

Quelle: Deloitte

 

Flexible Arbeitsplatzgestaltung: Vorgesetzte sind noch zu wenig Vorbild

Bereits knapp ein Viertel der Bürobeschäftigten in der Schweiz muss sich morgens zuerst einen Arbeitsplatz suchen. Und zwei Drittel arbeiten zumindest gelegentlich bereits auswärts. Die zunehmende Flexibilität in Schweizer Büros ist eine Reaktion auf sich verändernde Arbeitswelten, die immer wissensintensiver, kreativer und vernetzter werden. Noch sind die Arbeitsumgebung, die technologischen Hilfsmittel und vor allem die Unternehmenskultur aber nicht genügend aufeinander abgestimmt.

Arbeitsplatzgestaltung heute: In vielen Unternehmen sieht es trotz Digitalisierung und flexiblen Arbeitsmodellen immer noch so aus. (Bild: Margot Kessler – pixelio.de)

Das Beratungsunternehmen Deloitte hat 1000 Büroangestellte in der Schweiz dazu befragt, wie die vieldiskutierten aktuellen Veränderungen der Arbeitswelt heute konkret im Alltag abgebildet sind. Die Befragten verbringen mindestens die Hälfte ihrer Arbeitszeit vor einem Computer. Zwei Drittel von ihnen sind nicht mehr fix an die Büroräumlichkeiten des Arbeitgebers gebunden. 40 Prozent arbeiten mindestens einen Tag pro Woche zuhause oder an einem anderen Ort, wie etwa einem Coworking-Space.

Mehrheit noch mit festem Arbeitsplatz

Obwohl in Unternehmen in der Schweiz agile und flexible Arbeitskonzepte wie Home-Office oder das flexible Teilen der Büroarbeitsplätze (so genanntes Hotdesking) salonfähig werden, ist die grosse Mehrheit (77%) der Schweizer Beschäftigten nach wie vor fest einem Arbeitsplatz zugewiesen. Deutlich flexibler ist hingegen die Zeiteinteilung: 72 Prozent können ihre Präsenzzeit im Büro weitgehend frei gestalten und nur 9 Prozent geben an, sich an starre Arbeitszeiten halten zu müssen. Nur noch ein Drittel der im Büro Beschäftigten arbeitet jeden Tag fix im Büro des Arbeitgebers. Die Mehrheit kann also regelmässig ortsungebunden arbeiten. Es bestehen aber grosse Unterschiede: 28 Prozent tun dies weniger als einen Tag pro Woche, 12 Prozent genau einen Tag pro Woche und über ein Viertel (27%) arbeitet mehr als einen Tag pro Woche nicht im Büro des Arbeitgebers.

Anpassung der Arbeitsplatzgestaltung häufig ignoriert

Wenn die Mitarbeitenden häufiger auswärts arbeiten und im Büro Hotdesking eingeführt wird, lässt sich die Zahl der fixen Arbeitsplätze senken. Dies schafft Raum für spezielle Zonen zum konzentrierten Arbeiten, zum Austausch oder zum Ausruhen. Sorgfältig geplante und umgesetzte Massnahmen fördern die bereichsübergreifende Zusammenarbeit und die Mitarbeiterzufriedenheit. «Viele Schweizer Unternehmen ignorieren notwendige Anpassungen der Arbeitsplatzgestaltung und Arbeitsmodelle und verlieren dadurch Geld und Mitarbeitende», ist Matthias Thalmann, Partner für den Bereich Human Capital bei Deloitte Schweiz überzeugt. «Wenn sie auch in Zukunft produktive, kreative und motivierte Mitarbeitende haben wollen, müssen sie unabhängig vom Arbeitsort und -platz ein innovatives und inspirierendes Arbeitsumfeld bereitstellen. Um die hohen Anforderungen der jungen Mitarbeitenden nach mehr Flexibilität und den Wunsch nach Sicherheit und Orientierung der älteren Belegschaft unter einen Hut zu bringen, braucht es intelligente und strategisch abgestützte Konzepte.»

Deutlicher Aufholbedarf bei der Technologie

Bei der von Unternehmen zur Verfügung gestellten Hardware ist das Verbesserungspotenzial gross. Nur knapp die Hälfte (47%) hat einen Laptop vom Arbeitgeber erhalten, der mobiles Arbeiten ermöglicht. 11 Prozent haben nur ein Smartphone oder Tablet. Insgesamt 42 Prozent aller befragten Beschäftigten bekommen von ihrem Arbeitgeber gar kein digitales Gerät bereitgestellt, das ihnen erlaubt mobil zu arbeiten und auf die Unternehmensdaten zuzugreifen. Gerade mal etwas mehr als die Hälfte (53%) nutzt Chats oder Instant Messaging, 39 Prozent verwenden ein modernes Dokumentenmanagement und 36 Prozent können Videokonferenzen durchführen. Knapp ein Drittel der Unternehmen wenden aber gar keine modernen Kollaborationslösungen an.

Neue Unternehmenskultur und weniger Regulierung

Ein agiles und modernes Arbeitsplatzkonzept kann nur dann richtig funktionieren und sich positiv auf die Leistung und Zufriedenheit der Mitarbeitenden auswirken, wenn dieses auch verständlich kommuniziert und strategisch abgestützt ist. Viele Schweizer Unternehmen scheinen dieses Thema noch nicht angepackt zu haben, wie eine andere Deloitte-Umfrage bei HR-Verantwortlichen bereits zeigt. Die aktuelle Studie bestätigt dies: Nur 39 Prozent geben an, dass es in ihrem Unternehmen Richtlinien für flexibles Arbeiten gibt. Allerdings zeigen sich deutliche Unterschiede je nach Unternehmensgrösse: Bei Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitenden liegt der Anteil bei 55 Prozent, bei denen mit weniger als 50 Mitarbeitenden lediglich bei 24 Prozent.

Noch eindrücklicher: Während flexible Arbeitszeiten von mehr als der Hälfte (56%) der Vorgesetzten unterstützt werden, befürwortet nur ein Drittel der Vorgesetzten der Befragten flexible Arbeitsorte wie etwa Home-Office oder Coworking-Spaces. Vor dem Hintergrund einer offenen und modernen Unternehmenskultur ist es wichtig, dass Vorgesetzte flexibles Arbeiten nicht nur unterstützen, sondern auch vorleben und mit gutem Beispiel vorangehen. Ganze 38 Prozent geben aber an, dass ihre Vorgesetzten flexibles Arbeiten in keiner Weise vorleben würden.

Eine Studie von Deloitte zeigt, dass in Sachen moderner Arbeitsplatzgestaltung Vorgesetzte noch zu wenig Vorbild sind. (Grafik: Deloitte)

Gesetzgebung hinkt Realität hinterher

«Die Raumkonzeption, das Arbeitsortkonzept und die Technologie können noch so ausgereift sein – letztlich kann sich deren Wirkung nur vollständig entfalten, wenn die Unternehmenskultur aktiv angepasst wird und sich die Einstellungen der Mitarbeitenden und Führungskräfte entsprechend ändern», so Luc Zobrist, Ökonom bei Deloitte Schweiz und Co-Autor der Studie. «Unternehmen, die nur die Kostensenkung in den Vordergrund stellen und die Mitarbeiterzufriedenheit ignorieren, werden eine nachhaltige Umgestaltung des Arbeitsplatzes nicht erfolgreich bewerkstelligen.»

Nicht zu vergessen ist auch der gesetzliche Rahmen in der Schweiz. Neben flexiblen Arbeitsplätzen und -formen, moderner Technologie und einer vertrauensvollen Unternehmenskultur braucht es auch ein Entgegenkommen des Gesetzgebers: «Unser Arbeitsgesetz stammt noch aus dem Industriezeitalter und müsste für das digitale Zeitalter entsprechend angepasst werden.», erläutert Zobrist.

Quelle: Deloitte

Mobiliar übernimmt Software-Hersteller Bexio

Die Mobiliar erwirbt das Business-Software-Unternehmen bexio. Mit dieser Akquisition will sie künftig ihre starke Position im KMU-Markt auch digital ausbauen.

Das Unternehmen bexio wurde vor vier Jahren gegründet und entwickelte eine einfache, cloud-basierte Business-Software für Kleinunternehmen in der Schweiz. Dank rasantem Wachstum zählt es heute zu den führenden Anbietern mit über 15’000 Kunden. Nun wurde das Unternehmen von der Mobiliar übernommen, der nach eigenen Angaben grössten KMU-Versicherung der Schweiz. Diese wolle damit ihre Position im KMU-Markt „auch digital ausbauen“, wie sie mitteilt. Gemeinsam mit einem starken Partner und soliden Mutterhaus werden wir unsere Plattform noch schneller und nachhaltiger weiterentwickeln können“, schreibt bexio selbst auf dem eigenen Firmen-Blog. Betont wird dabei, dass das Unternehmen nicht in die Mobiliar integriert wird, sondern eigenständig bleibt. Aktuelle Verträge bleiben weiterhin in Kraft, ebenso bleiben Management und Gründer sowie das gesamte Team als Ansprechpartner erhalten. Nicht von den neuen Besitzverhältnissen betroffen ist auch die bestehende Zusammenarbeit zwischen bexio und Swiss Life. Den neuen Eigentümern ist es wichtig, dass das Unternehmen den Start-up-Charakter behält und sich voll aufs eigene Wachstum konzentrieren könne, wie es heisst. „Die Mobiliar verleiht uns zusätzlichen Schub, um uns als KMU-Plattform weiterzuentwickeln und die Bedürfnisse unserer Kunden rasch zu realisieren“, schreibt bexio weiter.

Warenannahme verweigern bei Anscheinsvollmacht? Der Teufel steckt im Detail!

Darf ein Arbeitgeber die Annahme von Ware verweigern, die von einem nicht berechtigten Mitarbeiter bestellt wurde? Grundsätzlich ja, aber wie so oft steckt der Teufel auch hier im Detail.

Wenn ein Mitarbeitender unberechtigterweise Waren bestellt: Darf dann die Lieferung einfach zurückgeschickt werden? Nur dann, wenn nachweislich keine sog. Anscheinsvollmacht vorliegt. (Bild: Rainer Sturm / pixelio.de)

«Wenn jemand, der zur Vertretung eines anderen ermächtigt ist, in dessen Namen einen Vertrag abschliesst, so wird der Vertretene und nicht der Vertreter berechtigt und verpflichtet.» Dies hält Artikel 32 des Obligationenrechts – soweit relativ klar – fest. Was geschieht aber, wenn es tatsächlich an einer Ermächtigung fehlt, der Lieferant aber in guten Treuen davon ausgeht, diese sei vorhanden? Hat der Arbeitgeber nach aussen den Anschein einer entsprechenden Berechtigung geschaffen, tritt die Vertretungswirkung gestützt auf Art. 33 Abs. 3 OR trotzdem ein. Der gute Glaube des Lieferanten wird geschützt, soweit er sich nicht unsorgfältig verhalten hat. Damit soll die Rechtssicherheit im kaufmännischen Verkehr gestärkt werden.

Was ist eine Anscheinsvollmacht?

Eine sogenannte „Anscheinsvollmacht“ kann etwa bereits vorliegen, wenn ein Mitarbeiter Geschäftspapier oder Mailadresse des Arbeitgebers benutzt, jedenfalls sofern er Artikel bestellt, die dem Geschäftszweck der Firma entsprechen. Dies wäre beispielsweise ohne weiteres zu bejahen bei einer grösseren Fleischbestellung für ein Restaurant, nicht aber für eine Treuhandfirma. Auch die Menge muss stimmen; bestellt ein Mitarbeitender für einen Kiosk ein paar Schachteln Schokoriegel, wäre von einer Anscheinsvollmacht auszugehen, bei Bestellung einer Tonne Schokolade aber nicht mehr.

Wann darf eine Warenannahme verweigert werden?

Ist ein Mitarbeiter z.B. mit Einzelzeichnungsberechtigung im Handelsregister eingetragen, und hat der Lieferant von allfälligen, internen Einschränkungen der Vertretungsbefugnis keine Kenntnis, bindet der Kaufvertrag den Arbeitgeber ebenfalls, und dieser muss den Kaufpreis bezahlen. Fehlt es aber schon am Anschein einer Ermächtigung, muss der Lieferant gegen den Mitarbeiter vorgehen, falls der Arbeitgeber den Vertrag nicht im Nachhinein genehmigt (Art. 38 Abs. 1 OR). Erfolgt die Genehmigung nicht, haftet der Mitarbeitende, sofern er nicht nachweist, dass der Lieferant den Mangel der Vollmacht kannte oder hätte kennen sollen. Der Arbeitgeber darf die Warenannahme mit anderen Worten nur verweigern, sofern weder eine ausdrücklich kundgegebene noch eine Anscheinsvollmacht vorliegt.

Zeichnungsberechtigung überprüfen

Fazit: Als Lieferant darf es erst gar nicht so weit kommen. Mit der Bonitätsprüfung geht auch die Prüfung der Zeichnungsberechtigung einher. Hierfür braucht es verlässliche Informationen von einem verlässlichen Partner!

Zum Autor:
Raoul Egeli ist seit 2008 Präsident des Schweizerischen Verbands Creditreform und seit 2014 Präsident von Creditreform International sowie Mitglied der Gewerbekammer des SGV. Zudem ist er Geschäftsführer der Creditreform Egeli Gesellschaften in Basel, St. Gallen und Zürich. 2009 bis 2013 war er Zentralpräsident von TREUHAND|SUISSE. Raoul Egeli ist Autor mehrerer Fachbücher rund um das Thema Kredit und Forderungsmanagement. www.creditreform.ch

 

Schweizer KMU-Tag 2018: KMU und Entscheidungen – was im Alltag (wirklich) zählt

Der Schweizer KMU-Tag befasst sich am 26. Oktober 2018 mit dem Thema «KMU und Entscheidungen – was im Alltag (wirklich) zählt». Die Organisatoren rechnen wiederum mit weit über 1'200 Teilnehmenden aus der Schweizer KMU-Szene.

Sie referieren und diskutieren am Schweizer KMU-Tag 2018, (oben von links nach rechts): Tobias Wolf, Myriam Locher, Elgar Fleisch, Hansjörg Hinrichs, Miriam Baumann-Blocher, Rolf Dobelli, Markus Merk und Bernard Thurnheer.

St.Gallen wird einmal im Jahr zum Treffpunkt der Schweizer KMU – in diesem Jahr bereits zum sechzehnten Mal. Der Schweizer KMU-Tag stellt auch dieses Jahr die aktuellen Herausforderungen für Klein- und Mittelunternehmen (KMU) in den Fokus: Worauf müssen KMU achten, wie treffen sie Entscheidungen und wie sicher können sie sich dabei sein – darüber sprechen fachkundige Referent(inn)en.

Wandeln und wenden

Nach der Einführung in den diesjährigen KMU-Tag durch Gastgeber Tobias Wolf erläutert Elgar Fleisch, Forscher im «Internet der Dinge», sein Thema «der digitale Bauch». Miriam Baumann-Blocher, Geschäftsführerin und VR-Präsidentin der Läckerli Huus AG, behandelt den Aspekt «Tradition versus Innovation». Nach dem Mittagessen spricht Myriam Locher, Gründerin und CEO von Bettermind, darüber, «wie Künstliche Intelligenz uns beibringt, grösser zu denken». Es folgt das Referat «Wie entscheidet man in der Südsee?» von Hansjörg Hinrichs, Inhaber «Pacific Society». «Die Kunst des klaren Denkens» verrät uns Rolf Dobelli, Autor, während der ehemalige Fussballschiedsrichter Markus Merk die Tagung durch «Sich(er) entscheiden» abschliesst.

An keiner Tagung sind sich die Schweizer KMU näher

Der Schweizer KMU-Tag ist eine etablierte und gefragte Plattform zum Austausch von Unternehmerinnen, Unternehmer und Führungskräften aus Schweizer KMU – ganz nach dem Motto «An keiner Tagung sind sich die Schweizer KMU näher». Patronate für den Schweizer KMU-Tag haben wichtige Institutionen übernommen: Der Schweizerische Gewerbeverband (SGV), economiesuisse, die Industrie- und Handelskammer St.Gallen-Appenzell sowie der Kantonale Gewerbeverband St.Gallen. Unterstützt wird der Anlass durch eine Reihe von Co-Sponsoren und langjährige Hauptsponsoren, denen KMU-Anliegen sehr wichtig sind: Raiffeisen, Helvetia, ABACUS, OBT und Swisscom sowie zahlreiche KMU aus dem Industrie- und Dienstleistungssektor.

Angeboten und durchgeführt wird der Anlass vom Schweizerischen Institut für Klein- und Mittelunternehmen an der Universität St.Gallen (KMU-HSG) und von der Agentur alea iacta ag. Die Anmeldung für den Schweizer KMU-Tag ist ab sofort über http://www.kmu-tag.ch/Anmeldung möglich. In den letzten Jahren war der Anlass jeweils früh ausverkauft.

Netstream schenkt sich zum 20-Jahr-Jubiläum einen neuen Markenauftritt

Zum 20-jährigen Jubiläum verleiht sich das IT- und Telekommunikationsunternehmen Netstream ein neues Aussehen. Dieses wird im Rahmen eines grossen Events im September vorgestellt.

Die Gründer von Netstream (von links): Reto Kasser, Alexis Caceda und Dominik Breitenmoser (Foto: zVg / Netstream)

Es war im Jahr 1998, als Alexis Caceda gemeinsam mit seinen Freunden Reto Kasser und Dominik Breitenmoser das Unternehmen Netstream ins Leben gerufen hat. Seitdem hat sich der Betrieb als einer der erfolgreichsten Anbieter für Internet-, Telefonie-, Hosting- und TV-Lösungen im Schweizer Geschäftskundenumfeld etabliert. Auch mit den Anfangs 2018 eingeführten Cloud-Lösungen konnte man bisher gute Erfolge verzeichnen. Heute beschäftigt das Unternehmen rund 90 Mitarbeitende und betreibt ein eigenes Rechenzentrum in der Schweiz. Mehr als 30`000 Kunden profitieren von ihren Leistungen und Services in den Bereichen Cloud, Connectivity, Hosting, Streaming, Voice und Wholesale. Dabei setzt Netstream nach eigenen Angaben auf Kontinuität: hinsichtlich ihrer Kundenbeziehungen gleichermassen wie in der Führung des Unternehmens. Alle drei Gründungsmitglieder sind noch immer im Unternehmen tätig. Sie vereint die Passion für IT- und Telekommunikationsprojekte ebenso wie die Freude an der Zusammenarbeit mit ihren Mitarbeitenden und Kunden, wie es heisst.

Innovative Produkte mit Mehrwert für Kunden

«Der ICT-Markt unterliegt einem kontinuierlichen Weiterentwicklungsprozess. Das Ziel von Netstream ist es, mit diesem Prozess nicht nur mitzuhalten, sondern ihm immer einen Schritt voraus zu sein und unsere Kunden mit wegweisenden Produkten zu begeistern», erklärt Alexis Caceda, CEO der Netstream AG. Um dies zu gewährleisten, steht bei der Gestaltung aller Produkte der Mehrwert für die Kunden im Mittelpunkt. Diese Intention soll sich zukünftig auch über die Markenwelt von Netstream widerspiegeln. Hierzu wird sich das Unternehmen ab September 2018 unter anderem mit einem neuen Logo und einer neuen Internetseite präsentieren.

Jubiläum markiert Meilenstein

Neben dem neuen Markenauftritt werden der Öffentlichkeit im Herbst weitere innovative Neuheiten vorgestellt. So wird derzeit an einer neuen Lösung im Bereich TV gearbeitet. Damit will das Unternehmen eine Erfolgsgeschichte fortschreiben, denn es war Netstream, die 2004 mit «ADSL.TV» das erste Internet-TV-Angebot auf dem Schweizer Markt lancierte. «Die Einführung von ADSL.TV markierte den Anfang für die Verbreitung von Fernsehprogrammen über das Internet in der Schweiz», erinnert sich Caceda. Seither hat sich das Angebot rasant weiterentwickelt und ist heute nicht mehr wegzudenken. Vielmehr kommen Kunden in den Genuss stetig neuer Services. Caceda verspricht: «Der Herbst 2018 wird einen Meilenstein darstellen: für unsere Kunden genauso wie für Netstream als Unternehmen.» Untermauert wird dies mit einer Branding Show am 5. September im Air Force Center in Dübendorf.

Weitere Informationen

 

Die Klimastiftung Schweiz feiert 10-Jahr-Jubiläum

Die Klimastiftung Schweiz feiert am 4. Juli ihr zehnjähriges Bestehen. Die Stiftung hat seit ihrer Gründung 2008 über 1'400 kleine und mittlere Unternehmen bei ihren Aktivitäten für Energieeffizienz und Klimaschutz unterstützt.

Die Geschäftsstelle der Klimastiftung Schweiz bearbeitet die meisten Anträge innert Monatsfrist. Über Innovationen und Energiespar-Projekte, die nicht den Standardkriterien entsprechen, entscheidet der Stiftungsrat in seiner halbjährlichen Sitzung. (Bild: Klimastiftung Schweiz)

«Klima schützen. KMU stärken.» Nach diesem Motto unterstützt die Klimastiftung Schweiz seit zehn Jahren kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die einen Beitrag für den Klimaschutz leisten. Dies kann über Energiesparen im eigenen Betrieb oder über die Entwicklung klimafreundlicher Produkte geschehen. 1’400 KMU in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein konnten bisher von insgesamt 18 Millionen Franken Fördergeld profitieren.

Von der Wirtschaft für die Wirtschaft

Die Klimastiftung Schweiz wurde am 4. Juli 2008 von Dienstleistungsfirmen wie Banken, Versicherungen und Beratungsfirmen gegründet. Auslöser war das CO2-Gesetz des Bundes, das im Januar 2008 in Kraft getreten war. Das Gesetz verlangt eine Abgabe auf Brennstoffen. Ein Teil der Abgaben bezahlt der Bund an die Wirtschaft zurück. Dienstleister profitieren von dieser Rückvergütung, denn sie verursachen im Vergleich zu Industriebetrieben wenig CO2-Emissionen. Verschiedene Dienstleistungsfirmen haben sich deshalb entschieden, den Überschuss aus der Rückvergütung freiwillig zu spenden. Dazu haben sie gemeinsam die Klimastiftung Schweiz ins Leben gerufen. Unterdessen ist die Zahl der Partnerfirmen von 11 auf 27 gewachsen.

Unterstützung in allen Branchen

Die Klimastiftung Schweiz fördert KMU aller Branchen. Verbesserungen bei Gebäuden, Maschinen, Heizungen und Kühlungen machen einen grossen Teil der unterstützten Massnahmen im Bereich Energieeffizienz aus. In Zusammenarbeit mit der Energieagentur der Wirtschaft EnAW und der Cleantech Agentur Schweiz act  unterstützt die Stiftung auch KMU, die mit dem Bund eine freiwillige Zielvereinbarung zum Energiesparen eingehen. Auch gefördert wird die Entwicklung klimafreundlicher Produkte. Die Förderbeiträge sind nicht zurückzahlbare Spenden und werden nach der Erreichung vorher bestimmter Meilensteine ausbezahlt.

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Inländervorrang: Effizientere Umsetzung gefordert

Der Verband Swissmechanic und die Schweizerische Stiftung für Arbeit und Weiterbildung SSAW haben eine Zusammenarbeit vereinbart, um den Inländervorrang effizienter umsetzen zu können.

Wird die Entwicklung des Werkplatz Schweiz gebremst durch den Mangel an Fachspezialisten? (Quelle: BFS Ständige Wohnbevölkerung von 15 und mehr Jahren nach erlerntem Beruf)

Gemäss dem Recruiting Index MEM Branche Schweiz© ist das Rekrutierungsverhalten der Schweizer MEM Industrien (Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie) ist in der Schweiz – langfristig gesehen – nachhaltig und stabil. Nichtsdestotrotz zählt die Schweiz über 240’000 Erwerbslose. Den grössten Anteil (54’443) davon bilden Menschen ohne anerkannte Ausbildung. KV und Detailhandel zählen 30’678 Erwerbslose; das ist die grösste Anzahl mit Ausbildung auf Stufe II. Die Berufe der Wirtschaftswissenschaften wiederum bilden mit 7’883 Personen bereits die viertgrösste Anzahl an Erwerbslosen, so die von Swissmechanic kommunizierten Zahlen. Praktiker mit höherer Ausbildung (Tertiärstufe B) sucht man hingegen vergebens bei den Erwerbslosen – der Markt ist ausgetrocknet. Kurz: Es gibt zu viele Akademiker, dabei aber zu wenig Praktiker mit Weiterbildung.

Praktiker, keine Akademiker

Wie der neue Index belegt, genüge es nicht, durch unabhängige Institutionen jahrelang als innovativstes Land der Welt gewählt zu werden, moniert Swissmechanic. Diese Innovationskraft muss für den Werkplatz Schweiz in nachhaltige Arbeitsplätze umgewandelt werden. Dafür braucht es keine Akademiker, sondern Praktiker mit hohem Niveau. Diesem Fachkräftemangel gilt es mit allen Mitteln so schnell wie möglich zu begegnen.

Inländervorrang effizient umsetzen

Über 120’000 Menschen ohne Arbeit sind ohne Unterstützung durch die Arbeitslosenkasse. Sie belasten immer mehr die Sozialkosten der Gemeinden. Mit dem Inländervorrang soll dieser Entwicklung entgegengewirkt werden. Die Umsetzung ist bereits heute absehbar hochgradig ineffizient, wie der Branchenverband feststellt. „Wir können nicht warten, dass der darauffolgende Unmut der Bevölkerung zu weiteren politischen Entscheidungen führt, welche unsere Exportfähigkeit gefährdet“, schreibt Swissmechanic in einer Mitteilung vom 1. Juli 2018.

Zusammenarbeit soll mehr Effizienz bringen

In Zusammenarbeit zwischen dem Arbeitgeberverband Swissmechanic und der Schweizerischen Stiftung für Arbeit und Weiterbildung SSAW wurde nun eine Lösung für eine effizientere Umsetzung des Inländervorrangs erarbeitet: Eine offene Stelle kann einfach an ilv123@ssaw.ch gesendet werden. Die Stiftung checkt kostenlos für die KMU, ob diese gemeldet werden muss und schlägt gegebenenfalls passende Sozialleistungsbezüger vor.

www.swissmechanic.ch / www.ssaw.ch

Erstmalig bonitätsgeprüfte Adressen für Marketer

Die Intrum AG und die AZ Direct AG bringen mit bonitätsgeprüften Adressen eine Neuheit auf den Schweizer Markt. Damit ermöglichen sie Geschäftsführern, Marketingleitern und Kampagnenverantwortlichen, das Verlustrisiko zu senken, wie es heisst.

Neu können Marketer auf bonitätsgeprüfte Adressen zugreifen. (Bild: Dieter Schütz /pixelio.de)

Wer bis anhin Adressen für Marketing- und andere Zwecke einkaufte, hatte das Problem, dass sich darunter auch solvenzschwache Zielpersonen befanden. Erstmalig im Schweizer Markt bietet der Dienstleister für Credit Management Intrum in Kooperation mit der AZ Direct eine B2C-Adressselektion mit einer ausschliesslich solventen Zielgruppe. Nutzer können damit – nach Angaben der Anbieter erstmalig in der Schweiz – sich auf bonitätsgeprüfte Adressen verlassen.

Daniela Brunner, Head of Marketing Intrum AG, zeigt sich erfreut. «Mit dieser Neuerung generieren wir einen wesentlichen Mehrwert für den Schweizer Adressenmarkt und somit für Marketingverantwortliche. Insgesamt sind 6,3 Millionen Adressen von Privatpersonen mit der Bonitätsdatenbank im ‹Intrum Marketingshop› abgeglichen.» Mit diesen bereinigten Daten erzeugen Geschäftsführer und Marketingverantwortliche einen gewinnbringenden und nachhaltigen Effekt für ihre Direct-Marketing-Aktionen, sind die Anbieter überzeugt. Als Vorteile genannt werden insbesondere:

  • Wer auf Adressen von solventen Personen setzt, beugt einem unerwarteten Zahlungsausfall vor.
  • Geschäftsführer und Marketingverantwortliche reduzieren ihren administrativen Aufwand, indem sie sich auf Kunden mit guter Zahlungserfahrung konzentrieren.
  • Da kein potenzieller Neukunde aufgrund seiner schlechten Bonität abgewiesen wird, entsteht keine Verärgerung und Verstimmung.
  • Intrum weist nach eigenen Angaben eine mehrjährige Erfahrung mit Bonitätsdaten und Credit Checks auf.

Und so funktioniert der «Intrum Marketingshop»: Unter intrum-marketingshop.ch selektieren die Geschäftsführer und Marketingleiter qualifizierte Adressen. Anhand von verschiedenen Kriterien wie Haushaltsgrösse, Verhalten oder Region können sie Adressen ausschliessen oder begrenzen. Sie entscheiden auch, welche Attribute mit den Adressen mitgeliefert werden. Bei grösseren Adressvolumen oder spezifischen Anforderungen können sich Kunden direkt an die Intrum-Fachabteilung wenden.

Quelle: Intrum AG

Erfolgs-Impuls: Vergessen Sie Change Management!

Lässt sich Change einfach "managen" oder gehört mehr dazu? Lesen Sie einen neuen Erfolgs-Impuls unseres Gast-Kolumnisten Volkmar Völzke.

Change muss man nicht managen sondern gestalten. (Bild: MH – Fotolia.com)

Oft ist es wichtig, welche Worte Sie Themen geben. Beispiele: Reden Sie im Konjunktiv oder Indikativ? Sagen Sie “wir werden” oder “wir wollen”? Wählen Sie Superlative (z.B: “die kürzeste Lieferzeit”) oder reden Sie unbestimmt (“eine kurze Lieferzeit”)?

Der Punkt ist der, dass sich in der Gesellschaft und im Business bisweilen Begriffe einschleifen, die eine Bedeutung suggerieren, die bei genauerer Betrachtung keinen Sinn macht. “Strategische Planung” gehört für mich in diese Kategorie. Denn entweder man entwickelt eine Strategie, ausgehend von einer starken Vision, oder man plant, ausgehend vom heutigen Zustand. Das Ergebnis der Verwirrung ist in vielen Unternehmen eine schwache Strategie, die nichts anderes ist als die Fortschreibung der Vergangenheit.

Was „Change Management“ wirklich heisst…

Die Bedeutung der Sprache behandle ich regelmässig als wichtiges Element der Führung. Heute geht es mir speziell um den irreführenden Begriff “Change Management”. Was ist das Problem damit?

Wenn man Change “managed”, heisst das, man ist reaktiv. Management ist nicht gestaltend, sondern steuernd. Man steuert und optimiert das, was ohnehin passiert. Zweifellos ist das eine wichtige Funktion in Unternehmen. Aber eben nicht für Change!

Change muss man initiieren, gestalten und führen. Das hat nichts mit Management zu tun, sondern mit Leadership.

Veränderungen initiieren

Wenn Sie also tatsächlich den Change wollen (was bei den meisten Change-Projekten übrigens zu bezweifeln ist), dann tun Sie folgendes:

  1. Vision. Führen Sie den Change anstatt ihn zu “managen”. Legen Sie eine mutige Vision fest und gestalten Sie die notwendigen Schritte, um diese zu erreichen. Das ist eben oft genau das Problem: Ich sehe immer wieder “Change Projekte” mit unklarer Vision, d.h. wo will genau sein nach dem “Change”? Was will man erreicht haben? Ohne eine starke Vision für den Change sollten Sie nicht beginnen mit einem Change-Projekt.
  2. Mindset. Arbeiten Sie am Mindset der Leute, die mit Ihnen den Change gestalten sollen. Ungeeignetes Mindset ist aus meiner Sicht der häufigste Grund für erfolglose Change-Programme. Die Leute müssen klar benennen können, welche emotionalen Gründe es für den Change gibt, und sich dann zu den Änderungen bekennen. Das ist oft kein leichtes Unterfangen. Vergisst man das aber, bleibt der Change oft stecken, bevor man richtig begonnen hat.
  3. Mut. Gehen Sie Risiken ein. Ja, richtig, wirklichen Change, der etwas bedeutet, werden Sie nie ohne Risiken und Rückschläge hinbekommen. Dazu braucht es nicht ein „Risiko-Management” sondern Leadership, das durch Rückschläge hindurchführt.

Denken Sie beim nächsten Change daran und gestalten Sie den Wandel anstatt ihn zu managen. Das ist einer der Unterschiede zwischen herausragenden und mittelmässigen Unternehmen.

Zum Autor:
Volkmar Völzke ist Erfolgs-Maximierer. Buchautor. Berater. Coach. Speaker. www.volkmarvoelzke.ch

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