Ineffiziente interne Kommunikation: Milliardengrab in Unternehmen

Multimedia für die interne Kommunikation ist in den meisten Unternehmen bisher selten zu finden. Ein Fehler, wie die Ergebnisse einer neue Studie von TechSmith zeigen: Die Folgen seien sinkende Motivation der Mitarbeiter und Produktivitätsverluste in Milliardenhöhe.

Interne Kommunikation: Häufiger Einsatz von Videos, Bildern und Grafiken erhöhen die Produktivität der Mitarbeitenden. (Bild: TechSmith)

E-mails, schriftliche Anleitungen und sonstige Textwüsten: Willkommen im angeblich modernen Arbeitsleben. Eine aktuelle Studie von TechSmith in Zusammenarbeit mit dem Centre for Economics and Business Research bestätigt, dass die interne Kommunikation in den meisten Unternehmen trotz fortschreitender Digitalisierung und moderner Technologien noch der Mottenkiste entstammt. Multimediale Inhalte? Eher eine Randerscheinung. Die Folgen: sinkende Motivation und Zeitverluste.

Der wissenschaftliche Beweis: visuell = effizient

Im Rahmen der repräsentativen Studie wurden 4.600 Büroangestellte aus sechs Ländern (darunter über 1.000 aus der DACH-Region) zur Kommunikation und Informationsvermittlung an ihrem Arbeitsplatz befragt. Darüber hinaus wurde die Verarbeitung von Informationen mit über 100 Probanden unter wissenschaftlichen Bedingungen untersucht. Zwei Drittel (67 Prozent) der Teilnehmer konnten die gestellten Aufgaben schneller und zuverlässiger erledigen, wenn sie zur Vorbereitung Screenshots, Screencasts oder Videos statt reiner Textanweisungen erhielten. Zudem waren sie motivierter als die Mitarbeiter, die lediglich Textanleitungen erhalten hatten.

Die Praxis: Ungenutztes Potenzial

Unternehmen profitieren also davon, wenn sie althergebrachte Methoden zur Informationsvermittlung durch moderne, visuelle Tools ersetzen oder zumindest ergänzen. In der Praxis geschieht dies jedoch selten: Nur knapp ein Viertel (22 Prozent) der Befragten gaben an, dass visuelle Elemente in der Kommunikation innerhalb ihres Unternehmens verstärkt eine Rolle spielten.

Interne Kommunikation: Milliardengrab der Wirtschaft

Der dadurch verursachte Zeitverlust pro Mitarbeiter beträgt in einer normalen Arbeitswoche durchschnittlich 33 Minuten. Der Studie zufolge könnten Unternehmen bei stärkerer Einbeziehung visueller Elemente – Bilder, Grafiken oder Videos – diesen Zeitverlust verringern und damit eine deutlich höhere Produktivität erzielen: Über ein Jahr hinweg entspricht dies einem Unterschied von über 1.000 Euro (über 1.200 US-Dollar) pro Mitarbeiter.

In den untersuchten Regionen wäre ein durchschnittlicher Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 0,52 Prozent möglich – was einem Gewinn von über 142 Milliarden Euro (167 Milliarden US-Dollar) entspricht. Speziell für die DACH-Region wäre eine durchschnittliche Steigerung des Bruttoinlandsprodukts um 0,48 Prozent und damit über 20 Milliarden Euro (23 Milliarden US-Dollar) möglich.

Die sechs befragten Regionen im Überblick

Region Mögliche BIP-Steigerung Möglicher BIP-Gewinn
UK 0.59% 16.579 Mrd. US-Dollar
Australien 0.55% 6.527 Mrd. US-Dollar
Kanada 0.55% 8.961 Mrd. US-Dollar
USA 0.52% 97.298 Mrd. US-Dollar
Frankreich 0.49% 13.583 Mrd. US-Dollar
DACH 0.48% 23.848 Mrd. US-Dollar

„Bedenkt man, dass weit über die Hälfte des menschlichen Gehirns auf die Verarbeitung visueller Reize ausgelegt ist, ist es nicht verwunderlich, dass die Verwendung visueller Elemente bei der Vermittlung von Informationen und Ideen die Produktivität des Einzelnen erheblich verbessert“, so Wendy Hamilton, CEO von TechSmith. „Aus der Studie lassen sich zweierlei Schlüsse ziehen: Erstens, visuelle Elemente spielen eine noch grössere Rolle für das Verständnis als bisher angenommen. Zweitens, Unternehmen sind hier in der Pflicht – sie müssen sich stärker an den Bedürfnissen der Mitarbeiter orientieren und die wirtschaftlichen Folgen berücksichtigen.“

Innovation ausgezeichnet: „Golden Idea Award 2018“ für Drohnen-Abwehrsystem

Der Churer Firma Droptec ist es gelungen ein Drohnen-Abwehrsystem für den Nahbereich zu entwickeln. Das Unternehmen beabsichtigt nun, das marktreife Produkt an behördliche Sicherheitskräfte im In- und Ausland zu vertreiben. Die Churer Firma wird von IDEE-SUISSE, der Schweizerischen Gesellschaft für Ideen- und Innovationsmanagement, am 25. Juni 2018 im Ausbildungszentrum ZAC Meiersboden in Chur für ihr neuartiges Abwehrsystem mit dem 40. „Golden Idea Award 2018“ ausgezeichnet.

Mit einem neuartigen Abwehrsystem lassen sich unerwünschte Drohnen vom Himmel holen. (Foto: www.droptec.ch)

Der zivile Drohnenmarkt wächst weltweit seit Jahren unaufhörlich. Dabei werden die Drohnen günstiger und leistungsfähiger zugleich. Doch so spannend und innovativ die neue Technologie auch sein mag, birgt sie leider auch neue Gefahren, denn auch destruktive Kräfte nutzen immer häufiger die neuen Einsatzmöglichkeiten. Egal ob Schmuggelversuche in Gefängnisse, Spionage von systemkritischen Gebäuden oder Einrichtungen oder gar Anschläge mit sprengstoffbeladenen Drohnen – das Missbrauchspotenzial dieser Geräte ist riesig.

Gefahrenpotenzial von Drohnen

Aufgrund der rasant steigenden Absatzzahlen von Kleindrohnen und der damit verbundenen Zunahme des Gefahrenpotenzials, hat die Churer Firma Droptec auf Intention der Bündner Kantonspolizei ein Drohnenabwehrsystem namens „Dropster“ für den Nahbereich entwickelt. Der Dropster ist ein handliches Drohnenabwehrsystem im Pistolenformat, das mithilfe einer Platzpatrone ein reissfestes Netz auf bis zu 50 m weit schiessen kann. Damit können Polizei- und Sicherheitskräfte Kleindrohnen mit einem Gewicht von bis zu 30 kg in einem Missbrauchsfall einfangen und vom Himmel holen. Insbesondere für Justizvollzugsanstalten bietet der Dropster damit eine Möglichkeit, um eine nicht zu unterschätzende Sicherheitslücke zu schliessen. Dafür wird das Jungunternehmen in diesem Jahr von der IDEE-SUISSE, der Schweizerischen Gesellschaft für Ideen- und Innovationsmanagement, mit dem begehrten „Golden Idea Award“ ausgezeichnet.

Grosses Marktpotenzial

Mit Stolz werden die drei Firmengründer den Preis im Churer Zivilschutz-Ausbildungszentrum Meiersboden entgegen nehmen. „Für uns zählt, dass wir mit unserem Dropster den Sicherheitskräften ein Tool zur Verfügung stellen können, mit dem sie im Ernstfall eine Massnahme in der Hand haben, um Schlimmeres zu verhindern“, sagt Tom Lardelli, Marketing- und Vertriebsverantwortlicher der Firma Droptec. Nebst der Produktion und dem Verkauf, bietet Droptec seinen Kunden auch Schulungen im Umgang und Einsatz des Dropsters an. Dabei lernen die Teilnehmer die Gefahr einer Drohne zu erkennen und wie im Ernstfall zu reagieren ist. Die riesige positive Resonanz zu dem Produkt beflügelte das Unternehmen dazu, auch im internationalen Drohnenabwehrmarkt Fuss zu fassen. Auch bei ausländischen Polizeikräften, Gefängnissen und Geheimdiensten wird der Churer Netzwerfer bereits verwendet und Droptec sieht, insbesondere im Ausland, ein grosses Marktpotenzial. Dies speziell auch, weil es auf dem Markt zwar vergleichbare Produkte gibt, diese aber zu teuer in der Anschaffung sind oder meistens nur von Spezialisten eingesetzt werden können.

Weitere Informationen: www.droptec.ch

Simsa und Swico: Zusammenschluss ist jetzt „amtlich“

Am 18. Juni haben die Mitglieder von Simsa und Swico in Zürich grünes Licht für eine Fusion der beiden Verbände gegeben. Die beiden Organisationen bieten damit ihren 600 Mitgliedern ein breiteres Dienstleistungsangebot und spürbaren Mehrwert, erhöhen ihre politische Schlagkraft und tragen zu einer kompakteren Verbandslandschaft bei.

Simsa und Swico haben nun offiziell fusioniert. Die Mitglieder der beiden Verbände haben dem Zusammenschluss zugestimmt.

Wie schon früher an dieser Stelle berichtet, haben die Führungsgremien von Simsa und Swico im Frühjahr 2018 beschlossen, die zwei Organisationen zusammenzuschliessen. Die Vorstände der beiden Verbände haben einen Fusionsvertrag unterzeichnet, der nun am 18. Juni 2018 im Rahmen von zwei getrennten Generalversammlungen zu ratifizieren war. In beiden Versammlungen wurde die vom Fusionsgesetz geforderte ¾-Mehrheit deutlich übertroffen. Damit steht dem Zusammenschluss nichts mehr im Weg.

Swico-Vorstand wird verstärkt

Die neue Organisation übernimmt alle Aktivitäten von Simsa und Swico unverändert und firmiert unter dem Namen Swico. Von Seiten Simsa werden insbesondere der Code of Conduct Hosting und das Collaboration Framework sowie die Ausbildungsgänge wie der eidgenössisch diplomierte Web Project Manager integriert. Swico bringt unter anderem sein umfassendes Issue Management, sein Start-up-Programm sowie die Branchenlösung für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz ein. Alle 600 Mitgliedfirmen erhalten Zugang zu einem stark erweiterten Portfolio an Mitgliederdienstleistungen, wie es in der aktuellen Medienmitteilung heisst. Im neuen Swico-Vorstand nehmen zwei bisherige Simsa-Exponenten Einsitz. Neu gewählt wurden der bisherige Präsident von Simsa, Andrej Vckovski, CEO von Netcetera, sowie Nadja Perroulaz, Mitgründerin und VR-Präsidentin von Liip.

Schaffung neuer Fachgremien

Neu geschaffen werden nun ein Fachgremium für den Bereich Hosting unter der Leitung von Hostpoint-Mitgründer Claudius Röllin und eines für die Webagenturen unter der gemeinsamen Leitung von Imre Sinka, CEO von Dotpulse und Maximilian Plank, CEO von Omento. Beide Fachgremien werden im Rahmen von Swico selbstständig und mit einem eigenen Budget Projekte und Issues dieser beiden Mitgliedersegmente bearbeiten sowie eigene Aktivitäten entwickeln, wie es schon andere Fachgremien von Swico tun.

Swico-Präsident Andreas Knöpfli zeigt sich überzeugt: „Mit dieser Fusion wird die ICT- und Online-Wirtschaft entscheidend gestärkt. Wir setzen damit ein klares Zeichen gegen die Fragmentierung der Verbandslandschaft und können die Anliegen unserer Mitglieder auf der politischen Bühne künftig noch wirksamer vertreten.“ Der bisherige Simsa-Präsident und neue Swico-Vorstand Andrej Vckovski sieht viel Potenzial: „Gemeinsam erreichen wir eine kritische Masse und erzielen damit deutlich mehr Wirkung für unsere Branche. Gleichzeitig können beide Organisationen viel voneinander lernen.“

Die Fusion wird formell auf den 30. Juni 2018 vollzogen werden. Das Zusammenwachsen im Alltag wird voraussichtlich bis Ende 2018 dauern.

Informationen: www.swico.ch

Umfrage: Trends in der Absicherung von Datenbanken in Schweizer KMU

Derzeit arbeitet Monika Stucki, Studierende an der HTW Chur, an ihrer Masterthesis zum Thema "Trends in der Absicherung von Datenbanken in Schweizer KMU". Grundlage dazu soll eine Befragung von Schweizer KMU bilden. Machen Sie mit - das Ausfüllen des Fragebogens dauert nur ca. 5 Minuten.

Eine Umfrage soll statistisches Material zum Thema „Trends in der Absicherung von Datenbanken“ zusammentragen. (Bild. Fotolia.com)

Die fortschreitende Digitalisierung bringt neben Chancen auch Risiken mit sich und stellt Schweizer KMU vor grosse Herausforderungen. Daten, ein wichtiges Kapital vieler Unternehmen, sind besonders betroffen. Dies belegen auch die in den vergangenen Monaten verzeichneten Vorfälle von Datenabflüssen. Doch wo muss angesetzt werden, um Daten zu schützen? Im Rahmen einer Masterthesis wird untersucht, wie stark sich Schweizer KMU mit der spezifischen Absicherung von Datenbanken auseinandersetzt. Insbesondere interessiert dabei, ob Schweizer KMU sich der Gefahren für Datenbanken bewusst sind und ob sie über das notwendige Wissen zur spezifischen Absicherung verfügen.

Die Umfrage richtet sich an IT- und Datenbankverantwortliche in Schweizer KMU und hat zum Ziel, die Trends in der Absicherung von Datenbanken zu ermitteln. Die Durchführung ist vollständig anonymisiert und wird der neuen DSGVO angepasst. Weiter werden die Ergebnisse nach Auswertung der Umfrage und Abschluss der Masterthesis auf einer für diesen Zweck erstellten Website als Summary zur Verfügung gestellt.

Machen Sie also mit und unterstützen Sie so die anwendungsorientierte Forschung. Hier der Link zur Umfrage: https://survey.infoscience.ch/index.php?r=survey/index&sid=984664&lang=de

Great Place to Work Europa: 11 Unternehmen aus der Schweiz prämiert

In Athen wurden am 14. Juni 2018 die „Besten Arbeitgeber Europas“ ausgezeichnet. Die Schweiz ist dabei mit 11 prämierten Unternehmen erfolgreich vertreten – darunter befinden sich sowohl Schweizer Unternehmen als auch Schweizer Unternehmensstandorte internationaler Firmen.

Nach dem dreimaligen Gewinn des Schweizer Great Place to Work Awards wird UMB nach 2016 zum zweiten Mal als beste Schweizer Arbeitgeberin Europas ausgezeichnet. (Bild: zVg UMB AG)

Insgesamt nahmen 2.800 Unternehmen aus 19 europäischen Ländern an dem Wettbewerb zur Förderung einer guten und attraktiven Arbeitsplatzqualität teil und stellten sich freiwillig auf den Prüfstand. Über 1,6 Mio. Beschäftigte wurden von Great Place to Work zur Qualität und Attraktivität ihres Unternehmens als Arbeitgeber befragt. Im Mittelpunkt standen Themen wie Führung, Innovation, Inklusion, Organisationskultur und Vertrauen. Unternehmensverantwortliche beantworteten zudem Fragen zur Qualität, Vielfalt und Nachhaltigkeit der Massnahmen und Instrumente ihrer Personalarbeit.

Auszeichnungen in vier Kategorien

Qualifiziert für den europäischen Gesamtwettbewerb hatten sich die Unternehmen über die nationalen Great Place to Work Wettbewerbe. Dabei wurde nach vier verschiedenen Kategorien differenziert: internationale Unternehmen, kleine, mittlere und grosse nationale Unternehmen. Die Auszeichnungen für besondere Qualität und Attraktivität als Arbeitgeber werden seit 2003 jährlich vergeben. Die 36 besten Arbeitgeber der Schweiz wurden bereits im Mai dieses Jahres in Zürich ausgezeichnet. Von diesen Schweizer Gewinnern konnten nun 11 Unternehmen als „Best Workplaces in Europe 2018″ gekürt werden.

Die Gewinner aus der Schweiz

In der Kategorie «Europas Beste Arbeitgeber – Multinationale Unternehmen» sind folgende aktuell auch in der Schweiz ausgezeichnete Unternehmen vertreten:

  • Cisco auf Platz 5,
  • AbbVie auf Platz 6,
  • SAS Institute auf Platz 7,
  • Amgen auf Platz 12,
  • Bristol-Myers Squibb auf Platz 14,
  • DHL Express auf Platz 18,
  • Novo Nordisk auf Platz 1
  • SC Johnson auf Platz 22
  • sowie Phoenix Contact auf Platz 25.

Erfolgreich platzieren konnten sich zudem folgende Unternehmen mit Sitz in der Schweiz:

  • in der Grössenklasse «Europas Beste Arbeitgeber – Unternehmen bis 50 Mitarbeiter» Das Siegerunternehmen aus der Schweiz, Rackspace kam für Europa auf Platz 5.
  • In der Grössenklasse «Europas Beste Arbeitgeber – Unternehmen zwischen 50 bis 500 Mitarbeiter» kam das Siegerunternehmen aus der Schweiz, die UMB AG, auf Platz 6 aller Unternehmen in Europa.

Damit ist die UMB AG die beste Schweizer Arbeitgeberin Europas. „Die Tatsache, dass wir als dreifach beste Schweizer Arbeitgeberin nun auch europaweit den sensationellen 6. Rang von mehr als 2800 evaluierten Unternehmen erreicht haben, ist ein weiterer Höhepunkt unserer Erfolgsgeschichte», freut sich Matthias Keller, CEO & Inhaber der UMB AG.

Die vollständige Liste finden Sie hier

 

Wenn eine kleine Firma mit SAP etwas Grosses wagt

75 Tage Durchlaufzeit. Dies war die Vorgabe der Pi2Process AG an die GIA Informatik AG, um ein komplettes SAP-System zu implementieren. Der internationale Zulieferbetrieb von mechanischen Bauteilen und von ganzen Geräten gewann für dieses Informatikprojekt den Quality Award.

Pietro Pignatiello, CEO Pi2Process AG, am SAP-Bildschirm. Das Template «gia//fertigung» ist allgegenwärtig: Pietro Pignatiello arbeitet an der vereinfachten standardisierten SAP-Materialstammerfassung von GIA. (Bild: zVg GIA / Pi2Process)

Angenommen, im Verlaufe Ihres Lebens begegnen Sie einem Produkt immer wieder und kennen seine Vorteile: Würden Sie es dann in Ihrem eigenen Unternehmen einsetzen? Er zögerte keine Sekunde: Pietro Pignatiello, Inhaber und CEO Pi2Process AG. Das KMU mit 20 Mitarbeitenden in Freienbach, das im September 2016 aus einer Nachfolgeregelung hervorging, fertigt mechanische Bauteile vorwiegend aus Aluminium, Buntmetall, Kunststoff und montiert Baugruppen bis zu ganzen Geräten. Diese werden in die Schweiz, nach Übersee und Asien geliefert. Zudem ist es in der Schweiz der einzige Anbieter, der sich auf 3D-Hybrid Additive Manufacturing – eine neue Dimension des 3D-Druckens – spezialisiert hat. «Auf meinem langen Berufsweg führte ich bereits fünf verschiedene ERP-Systeme ein. Für meine eigene Firma entschied ich mich für SAP, da es die einzige Lösung ist, die erprobte Standardprozesse garantiert und ein Kleinbetrieb keine Zeit hat, diese zu hinterfragen», sagt Pietro Pignatiello. Nur mit standardisierten Prozessen gibt es eine schnelle und effiziente Abwicklung. Als Mann der Tat benannte er auch gleich sein neu erworbenes Unternehmen um, richtete es konsequent ablauforientiert aus und entschied sich für einen neuen Standort, um den Prozessgedanken im Materialfluss sowie in der Arbeitsweise mit dem Maschinenpark besser umzusetzen.

Projektmanagement und ein SAP-Template

Nur wenige Tage nach der Übernahme der Firma startete Pietro Pignatiello die Zusammenarbeit mit der IT-Dienstleisterin GIA Informatik AG aus Oftringen. Weshalb führte er keine eigentliche ERP-Evaluation durch? «Meine Evaluation war mein Berufsweg. GIA und ich standen in der Vergangenheit schon mehrmals miteinander in Kontakt. Die offene Kommunikation, das gegenseitige Vertrauen, der kompetente Projektleiter und die dahinter stehenden Menschen überzeugten mich. Zudem wusste ich, dass das Unternehmen mit ‹gia//fertigung› über ein bewährtes KMU-Template mit Best-Practice-Prozessen von SAP verfügt.»

Pietro Pignatiello in seiner Produktionshalle vor diversen CNC-Maschinen: «Mit SAP stellen wir eine schnelle Abwicklung und eine hohe Transparenz sicher.» (Bild: zVg GIA / Pi2Process)

Das 75-Tage-Projekt

In lediglich 75 Tagen sollte GIA die Einführung des SAP ERP on HANA «ab Steckdose» vollziehen. Geht dies überhaupt? Bei einem derart kleinen Unternehmen? «Unterstützt von Pietro Pignatiello achteten wir von Anfang an auf eine rigorose Einhaltung des SAP-Standards und auf ein schlankes KMU-Projektmanagement in exakt definierten Phasen», sagt Thomas Burkhardt, Account Manager GIA Informatik AG. «Im September 2016 bauten wir das System in unserem Datacenter auf und spielten unser Template ein.» Parallel dazu erstellte GIA das Delta-Fachkonzept, in dem die Abweichung von den SAP-Standardprozessen festgehalten wird. Danach ging es in die Realisationsphase mit der Schulung der Benutzer und der Übernahme der Daten. Ende Dezember 2016 erfolgte das Go-Live – just innert der gesetzten Frist.

Neue Prozesse als Unbekannte

Eine Schwierigkeit bildete die Vorgabe, dass die Mitarbeitenden die neuen SAP-Prozesse innerhalb von kurzer Zeit beherrschen sollten. Was tun? Pietro Pignatiello weckte bei seinen Angestellten von Anfang an Begeisterung für den eingeschlagenen Weg. Er stand ihnen stets zur Seite, arbeitete sie kontinuierlich ein und nahm ihnen so die Angst vor dem Unbekannten. «Waren in meiner Firma vorher vor allem Improvisation und Hektik an der Tagesordnung, kamen nun die Standardisierung und Struktur von SAP zum Tragen», erklärt Pietro Pignatiello.

Grosser Nutzen für kleine Firma

Das Beispiel zeigt: SAP funktioniert auch in kleinen Firmen. Pietro Pignatiello: «Unsere Kunden, KMU mit 200 bis 1000 Mitarbeitenden, arbeiten oft selber mit SAP. Deshalb schätzen sie den Austausch auf Augenhöhe sehr. Sie wissen: SAP bürgt für Fachkompetenz, ist standardisiert, transparent und rückverfolgbar. Das Vertrauen in diese Qualitäten ist spürbar.» Auch Investoren wie Banken zeigen sich glücklich, einen Partner mit einem aktuellen ERP-System zu haben, da die ausgewiesenen Unternehmenskennzahlen jederzeit transparent dargelegt werden können.

Pietro Pignatiello, CEO Pi2Process AG, und Thomas Burkhardt, Account Manager GIA Informatik AG, im Gespräch über die neue Technologie 3D-Hybrid Additive Manufacturing. (Bild: zVg GIA / Pi2Process)

Tipps für andere Unternehmen

Welche Ratschläge gibt Pietro Pignatiello anderen KMU, die sich Gedanken bezüglich ERP machen?

  • Investieren Sie auch als KMU in ein professionelles ERP-System. Wenn Sie die Kalkulation inklusive Prozessnutzen über die gesamte Lebensdauer machen, relativiert sich fast jeder Preis stark.
  • Gehen Sie von Anfang an pragmatisch vor. Investieren Sie Ihr Geld in eine standardisierte und vor allem durchgängige ERP-Lösung wie SAP. Denn der Ist-Zustand ist ein Nicht-Ziel; der Weg ist das Ziel. Somit entfällt eine kosten- und zeitintensive, formale Evaluation.
  • SAP hat hochstehende integrierte Standardprozesse über den gesamten Wertschöpfungsprozess und Geldfluss. Bauen Sie darauf.
  • Setzen Sie auf einen Partner mit fachlichen und menschlichen Kompetenzen. Erst wenn Sie dieselbe Sprache sprechen, kann ein solcher Plan funktionieren.

Auszeichnung mit dem Quality Award

Dieses SAP-Projekt setzte neue Massstäbe. Aus diesem Grund gewann das Schwyzer Unternehmen im Frühling 2017 in der Rubrik «Fast Delivery» den SAP Quality Award. «Gemeinsam haben wir bewiesen, dass wir aufgrund der richtigen Einstellung in der Lage sind, ein solches Vorhaben schlank und erfolgreich umzusetzen», legt Thomas Burkhardt dar.

Derzeit verfeinert und trainiert Pi2Process die Standardprozesse, damit sie beispielsweise die Kapazitätsplanung noch präziser vornehmen kann. Zudem stehen viele weitere Automatisierungen an. «So stellen wir eine noch bessere interne Transparenz und eine noch schnellere Abwicklung sicher», betont Pietro Pignatiello.

Mit dem grossen Metalldrucker (rechts) bietet Pi2Process das 3D-SLM-Verfahren mittels Hybrid Additive Manufacturing an. (Bild: zVg GIA / Pi2Process)

Fakten – das Wichtigste in Kürze

  • Ziele:
    • Maximale Prozesssicherheit sowie logistische und finanzielle Transparenz bei Pi2Process sicherstellen
    • Keine Serverlandschaft bei Pi2 Process AG; «Lieferung ab Steckdose»
    • Den Beweis erbringen, dass der Ansatz mit dem Template «gia//fertigung» auch bei sehr kleinen Unternehmen funktioniert
    • Referenzprojekt mit SAP bei einer Firma mit 20 Mitarbeitenden durchführen
  • Aufwand:
    • 46 Beratertage bis Go-Live, weitere 19 Beratertage für zusätzliche Prozesse sowie Optimierungen in Phase zwei
    • Pi2Process: Drei Personen (CEO, Finanzen, Operations)
    • GIA: Sechs Personen (Projektleiter, Berater: Auftragsabwicklung, Einkauf/Materialwirtschaft/Produktion, Finanzen/Controlling, Formulare/Etiketten, Technologie)
  • Projektablauf:
    • SAP-System aufbauen und das Template «gia//fertigung» einspielen: September 2016
    • Delta-Fachkonzept: Parallel dazu im September 2016, abgeschlossen im Oktober 2016
    • Realisation: Prozess-Deltas einstellen, Benutzer schulen, Daten übernehmen im November und Dezember 2016
    • Go-Live: Ende Dezember 2016
    • Durchlaufzeit: 75 Arbeitstage
  • Infrastruktur/Software/Hosting/Betrieb:
    • Nutzung «SAP aus der Steckdose» aus der SAP Cloud@GIA im GIA Datacenter, betrieben auf geteiltem SAP-HANA-System
  • Gesamtkosten:
    • All-in-Gebühr für Infrastruktur, Hosting, Betrieb, Lizenzen, Wartung, Lösung und Projekt: Kosten pro User und pro Monat entsprechen dem Leasing eines Mittelklassewagens
  • Erreichte Ziele:
    • Projekt wurde umgesetzt im vorher definierten Umfang, zum vorkalkulierten Aufwand, in der vereinbarten Zeit und Qualität
    • Kunde und Berater erbrachten den Beweis, dass ein SAP-Projekt auch für kleine Firmen sehr schlank umsetzbar ist
    • IT und ERP legen die Grundlage für ein Geschäft, das wachsen kann
    • Gewinn SAP Quality Award in der Rubrik «Fast Delivery» am SAP Forum 2017

Weitere Informationen: GIA Informatik

Lean – Voraussetzung für Industrie 4.0 und eine zielführende Digitalisierung

FACHARTIKEL Die Schlagwörter Industrie 4.0, Internet of Things und Big Data sind allgegenwärtig. In unserem Alltag besitzen wir immer mehr Geräte und Gegenstände, welche sich über das Internet vernetzen und kommunizieren, z.B. Hausbeleuchtungen, Kaffeemaschinen, Rasenmäher und auch Produktionsanlagen.

Digital Business Transformation – a Conceptual Framework (IMD, Michael Wade, June 2015).

Die Vorteile der jüngsten technologischen Entwicklungen liegen auf der Hand: Noch nie standen uns so umfangreiche Informationen zur Verfügung, um Entscheidungen zu treffen. Bei dieser Ausgangslage steht bei vielen Firmen die Erweiterung des eigenen Geschäftsmodells als erstes im Vordergrund. Dabei ist es wichtig, «über den Tellerrand hinaus zu denken», um durch die Vernetzung echte Potenziale für ein Unternehmen zu generieren.

Die digitale Transformation eines Unternehmens hat das Ziel, mit der Benutzung von digitalen Technologien und Geschäftsmodellen sich dem verändernden Markt anzupassen und die Leistung des Unternehmens weiter zu steigern. Dabei ist es wichtig zu verstehen, dass die Grundlage für den Erfolg die Unternehmenskultur und der Einbezug der Mitarbeitenden sind. Die Mitarbeitenden müssen verstehen, warum diese Veränderungen anstehen und was ihre Rolle in der Zukunft ist.

Business-Agilität

Die Kundenorientierung wird auch in der digitalen Welt Ausgangspunkt aller Aktivitäten sein. Die Kunden sind heute besser informiert denn je zuvor – lange vor dem Kauf. Sie werden auch vermehrt in die Wertschöpfungskette eingebunden mit dem Resultat von zunehmenden Individualfertigungen und höheren Erwartungen an den Lieferservice. Die digitale Business-Agilität wird somit zu einem zentralen Wettbewerbsvorteil, welche nach Michael Wades Modell (IMD, Juni 2015) auf folgenden drei Säulen beruht:

  • Hyperawareness (Verfügbarkeit Daten und Informationen)
  • Informed Decision Making (informierte Entscheidungsfällung)
  • Fast Execution (schnelle Umsetzung)

Dezentral getroffene Entscheide

Prozesse zu digitalisieren und Systeme zu vernetzen, macht nur Sinn, wenn diese aktuell, optimiert, effizient und Lean – frei von Verschwendung – sind. Um die Unternehmensagilität stetig den Marktbedingungen anzupassen und zu verbessern, ist es notwendig übergreifende Prozesse mit der Wertstromanalyse abzubilden, zu analysieren und Verschwendung zu eliminieren. Der Informationsfluss wird jedoch im Zuge der Vernetzung neue, direkte Wege zwischen intelligenten Akteuren ermöglichen und Entscheidungen können vermehrt dezentral getroffen werden. In Zukunft werden Verbesserungen neben dem Menschen auch von intelligenten Maschinen vorgeschlagen und die schlanke Produktion wird so zum selbstlernenden System.

Lean-Ansatz nutzen

Lean mit dem Ansatz von schlanken und verschwendungsfreien Prozessen ist die Grundlage und Voraussetzung für Industrie 4.0 und eine zielführende Digitalisierung. Die Digitalisierung der Produktion verspricht neue Möglichkeiten, die Produktion effizienter zu gestalten oder gar zu revolutionieren. Nur wenige Unternehmen können jedoch eine Produktion von Grund auf neu planen und dabei alle Möglichkeiten von Industrie 4.0 berücksichtigen. Vor allem für Unternehmen, die eine bestehende Produktion digital aufrüsten wollen, gilt es, einen Ansatz aufzuzeigen, welcher den bewährten Lean-Ansatz nutzt und gleichzeitig die Möglichkeiten der Digitalisierung integriert.

Autor: Christoph Lustenberger, Dr. sc. techn., dipl. Lebensmittel-Ing. ETH, ist Senior Consultant bei der Wertfabrik AG. www.wertfabrik.ch / www.wertblog.ch

Neues Data Center in Biel eröffnet – attraktive IT-Arbeitsplätze geschaffen

Am 14. Juni wurde im Bieler Industriequartier Bözingenfeld der hub:biel eröffnet. Der schwarze Kubus beherbergt einerseits das neue Hauptquartier des Cloud-Spezialisten netrics, der mit einer aussergewöhnlichen Arbeitsatmosphäre weitere IT-Talente anziehen will. Andererseits bietet der hub:biel eine hocheffiziente und sichere IT-Infrastruktur für Unternehmen jeglicher Grösse im Espace Mittelland.

Das neue Data Center in Biel von aussen. (Bild: DataHub)

Während die Ballungsräume Zürich, Bern und das Genferseegebiet gut versorgt sind mit Infrastruktur für die digitale Wirtschaft, kamen der Espace Mittelland und namentlich Biel bisher zu kurz. Seit Mitte Juni ist diese Lücke geschlossen. «Mit dem hub:biel finden Unternehmen die optimale IT-Infrastruktur vor, um von hier aus die Schweiz und die ganze Welt digital zu erobern», freute sich Erich Fehr, Stadtpräsident von Biel. Adrian Roth, CEO der DataHub Gruppe, ergänzte: «Die Region Biel ist bekannt für Präzisionsarbeit. Wir halten es mit unserem neuen Data Center genauso und bieten unseren Kunden nicht nur höchste Sicherheit für ihre Daten, sondern betreiben unsere Anlage auch äusserst umweltfreundlich.» Aufgrund seines fortschrittlichen technischen Designs wurde der hub:biel im April für den renommierten britischen DCS Award nominiert in der Kategorie für Neuprojekte.

Bei «Amazon von Biel» arbeiten

Die netrics AG bietet als Managed Service Provider und Cloud-Spezialist ein breites Spektrum an Dienstleistungen für das digitale Zeitalter an und ist daher auf das Know-how von Spezialisten angewiesen. Diese Fachleute sind bisweilen rar. «Um Talente der jüngsten Generation anzuziehen, reichen finanzielle Anreize alleine nicht mehr», erklärte Pascal Schmid, CEO netrics AG: «Es braucht auch die richtige Arbeitsatmosphäre sowie die Möglichkeit, sich mit den aktuellsten Technologien zu befassen.» netrics hat die Gelegenheit genutzt und bietet ihren 60 Mitarbeitenden im neuen Hauptquartier ein kontrastreiches und lockeres Ambiente. netrics bedient viele Kunden mit hohen regulatorischen Anforderungen. Hier bietet das neue Data Center strategische Vorteile: «Für Kunden mit hohen Ansprüchen an die Compliance oder spezifischen Sicherheitsanforderungen ist der hub:biel – kombiniert mit den Angeboten von netrics – die ideale Lösung», fügte Schmid an.

Höchste Energieeffizienz – PUE*-Wert unter 1,25 und Energiedichten bis 20kW pro Rack

Stromversorgung, Glasfaseranbindung sowie Kühlsysteme und Klimatisierung sind beim hub:biel auf der ganzen Nutzfläche von 3000 Quadratmetern redundant ausgelegt (2N-Infrastruktur). Sie erfüllen höchste Sicherheitsstandards. Für High Perfomance Computing sind im hub:biel Energiedichten von 15 – 20 kW pro Rack möglich. Zum Vergleich: in einem herkömmlichen Rechenzentrum sind 2kW pro Rack üblich. Auf diese Weise kann sehr viel Fläche eingespart werden, was in der Schweiz besonders wichtig ist. Die sehr hohe Energieeffizienz resultiert aus einer Kombination von Präzisionskühlung, neuartiger unterbrechungsfreier Stromversorgung (USV) sowie systematischem Energiemanagement. Erstmals in der Schweiz – und eines der ersten Male in Europa – wird im hub:biel eine USV-Anlage von Schneider Electric mit Lithium-Ionen-Batterien eingesetzt, die einen Wirkungsgrad von über 98 Prozent erlaubt. Die Gesamtenergieeffizienz im hub:biel liegt bei einem PUE* von unter 1,25. Somit sparen die Kunden viel Geld bei der Stromrechnung.

* Als PUE (Power Usage Efficiency) wird das Verhältnis des gesamten elektrischen Energieverbrauchs eines Rechenzentrums (IT-Geräte plus Infrastrukturkomponenten) zum elektrischen Energieverbrauch der IT-Geräte allein bezeichnet.

 

Weitere Informationen: www.data-hub.ch

 

Seven-Air Gebr. Meyer AG gewinnt den Prix SVC Zentralschweiz 2018

Gewinnerin des Prix SVC Zentralschweiz 2018 ist die Seven-Air Gebr. Meyer AG aus Luzern und Hitzkirch. Das Familienunternehmen produziert und vertreibt innovative und energiesparende Lüftungs- und Klimageräte für den Komfort- und Prozessbereich.

Tobias und Christoph Meyer nehmen die Trophäe des Prix SVC Zentralschweiz 2018 aus den Händen von SVC-Präsident Andreas Gerber (links) entgegen. (Bild: Swiss Venture Club)

Der Swiss Venture Club (SVC) hat am 12. Juni mit dem Prix SVC Zentralschweiz 2018 bereits zum siebten Mal vorbildliche kleine und mittlere Unternehmen (KMU) der Region ausgezeichnet. Der Anlass bot den über 1‘300 geladenen Gästen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Medien Einblicke in das beeindruckende und vielfältige Unternehmertum der Innerschweiz. Durch die Preisverleihung im KKL Luzern führte Moderator Nik Hartmann. Träger und Initiant des Prix SVC ist der Swiss Venture Club, ein unabhängiger, non-profit-orientierter Verein zur Förderung und Unterstützung von KMU in der Schweiz. Christoph Baggenstos, SVC Regionenleiter Zentralschweiz, betont: „Wir zeichnen Unternehmen aus, die zur KMU-Elite der Schweiz gehören. Unser Blick richtet sich auf vorbildliche Unternehmen, die Arbeitsplätze kreieren und die Schweizer Wirtschaft mitgestalten. Mit dem Prix SVC bieten wir diesen Unternehmen eine Plattform, um ihren Erfolg gegen aussen zu zeigen. Nicht zuletzt soll die Aufmerksamkeit, die unsere Preisträger durch den Prix SVC erfahren, auch für andere Unternehmen Ansporn sein.“

Erster Platz für die Seven-Air Gebr. Meyer AG aus Luzern

Die 1971 gegründete und in zweiter Generation von den Gebrüdern Christoph und Tobias Meyer geführte Seven-Air Gebr. Meyer AG ist spezialisiert auf die Herstellung und den Vertrieb von Klimageräten und Klimagerätesystemen weltweit. Das Unternehmen setzt bei ihren Produkten und Lösungen auf hohe Qualität und optimierte Energie-Nutzung mit Wärme-Rückgewinnung und hohen Isolationswerten. Die Geräte sind robust, wartungsfreundlich und einfach zu bedienen. Jurypräsident Urban Camenzind, Volkswirtschaftsdirektor Kanton Uri, würdigte den Sieger in seiner Laudatio: „Die Seven-Air überzeugt durch hohe Qualität und Umweltbewusstsein, kombiniert mit Kompetenz, Kontinuität und Verlässlichkeit. Die Jury ist von der hohen Festigungstiefe sowie den unzähligen Innovationen im Produktionsprozess beeindruckt.“ Weiter lobte er auch die vorbildliche Unternehmenskultur: „Die langjährige Betriebszugehörigkeit von vielen Mitarbeitenden kommt nicht von ungefähr. Die Seven-Air Betriebsmusik und das eigene Fussballteam manifestieren diese vorbildlich gelebte Unternehmenskultur.“ Seven-Air, mit Hauptsitz in Luzern und Produktionsstandort in Hitzkirch, ist heute mit seinen rund 400 Mitarbeitenden Marktführer in der Schweiz. Zahlreiche Referenzobjekte – vom Gotthard-Basistunnel über die Monte Rosa Hütte bis hin zu Bürogebäuden in den USA, Japan, Russland und Indonesien – belegen die führende Stellung von Seven-Air. Nach eigenen Angaben hat die Seven-Air Gebr. Meyer AG in der Schweiz einen Marktanteil von 60 Prozent.

Veriset AG und Rigitrac Traktorenbau AG auf den Plätzen zwei und drei

Der zweite Platz geht an den Marktführer im Schweizer Küchenbau, die Veriset AG. Das 1999 gegründete Unternehmen beschäftigt heute 270 Mitarbeitende und verfügt dank neuen Produktionsanlagen über modernste Produktionstechnik, hohe Flexibilität in der Produktion und die Kostenführerschaft im Schweizer Küchenbau. Das von Inhaber Ueli Jost geführte Unternehmen schafft es mit dem „Design to Cost“ Modell, kostenoptimierte Küchen nach einem vorgegebenen Zielpreis zu entwickeln und vernetzt mit der „Digitalen Küche“ sämtliche Küchengeräte auf einer Plattform und eröffnet so neue Kocherlebnisse mit grossem Mehrwert für ihre Kunden. Bronze holt sich die Rigitrac Traktorenbau AG, dessen Firmenbegründung mit der Vision, einen eigenen Traktors zu bauen, begann. Seither setzt der von Ehepaar Marlis und Sepp Knüsel gegründete Familienbetrieb mit laufenden Neuerungen, unter anderem dem Mitteldrehgelenk, neue Massstäbe in der Hangmechanisierung und im Traktorenmarkt generell. Qualität und Perfektion stehen dabei in der Entwicklung und Produktion an erster Stelle. Nebst allen vier Töchtern Knüsel beschäftigt der Betrieb mittlerweile 40 Angestellte.

Auszeichnungen für Bergkäserei Aschwanden, Bruno’s Best AG und Stanserhorn-Bahn AG

Ebenfalls ausgezeichnet wurden die Bergkäserei Aschwanden aus Seelisberg, mit ihrem aus Heumilch hergestelltem Bergkäse, Bruno’s Best AG aus Sarnen, bekannt für ihre beliebten Bruno’s Best Salatsaucen, sowie die Stanserhorn-Bahn AG aus Stans, die mit ihrer CabriO-Bahn eine Tourismusattraktion und Weltneuheit schuf. Insgesamt zeigte die Vergabe des Prix SVC Zentralschweiz 2018 – wie die Preisvergaben in den anderen Regionen übrigens auch – einmal mehr die unbestrittene Innovationskraft von Schweizer Unternehmen, die zum Teil in der Öffentlichkeit kaum bekannt sind.

www.swiss-venture-club.ch

Das innovativste Startup der Ostschweiz: OnlineDoctor AG gewinnt den «Startfeld Diamant»

Das St.Galler Jungunternehmen OnlineDoctor AG gewinnt den «Startfeld Diamant» der St.Galler Kantonalbank. Der Preis für junge und innovative Unternehmen wurde in diesem Jahr zum siebten Mal verliehen.

Philipp Wustrow (links) und Tobias Wolf wurden mit ihrer Firma OnlineDoctor AG mit dem „Startfeld Diamant“ ausgezeichnet. (Foto: zVg)

Diesjähriger Gewinner des Startfeld Diamant ist OnlineDoctor AG. Dank der Plattform von OnlineDoctor können Dermatologen effizienter arbeiten und Patienten erhalten schnell und unkompliziert eine fachärztliche Einschätzung. 80 Prozent aller Hauterkrankungen lassen sich mittels Handyfotos online rasch begutachten – ein Praxisbesuch ist nur in wenigen Fällen nötig. Der Haut- Check von OnlineDoctor funktioniert schnell, ortsunabhängig und kostengünstig und dient so Patienten und Dermatologen gleichermassen.

Hohes Marktpotenzial attestiert

Roland Ledergerber, Jurypräsident und CEO der SGKB: «OnlineDoctor addressiert zwei hochaktuelle Probleme: der Fachärztemangel und die steigenden Gesundheitskosten. Die Telemedizin-Plattform für Dermatologen ist eine echte Innovation, die eine effizientere, kostengünstige und schnellere Diagnose und Behandlung ermöglicht.» Die Jury überzeugt haben die konsequent entlang der Kundenbedürfnisse aufgebaute Plattform und das hohe Marktpotential.

Weitere Innovationen aus der Ostschweiz ausgezeichnet

Neben dem Gewinner OnlineDoctor wurden weitere vier Finalisten mit je 5’000 Franken ausgezeichnet. Sie heissen Surp, Master- ColdBrewer, ServiceOcean und Mivital. Surp bietet Überraschungsreisen an, Mastercoldbrewer hat eine neue Kaffee-Verarbeitungsmethode entwickelt, ServiceOcean entlastet mit ihrer Software Call Center und MiVital hat ein Verfahren zur Nutzung von Wirkstoffen aus der Nahrung entwickelt. Mit dem Preis für junge und innovative Unternehmen werden jährlich fünf Unternehmen mit Beratung, Schulung und einem Preisgeld von insgesamt 50’000 Franken von der St.Galler Kantonalbank unterstützt und gefördert. Zudem erhalten die Jungunternehmen Zugang zu einem breiten Wissens- und Kontaktnetzwerk in der ganzen Ostschweiz. Insgesamt 26 Jungunternehmen hatten sich dieses Jahr beworben.

Weitere Informationen: www.sgkb.ch/startfeld-diamant

 

Lieber Lösegeld bei Ransomware-Attacken zahlen als in IT-Sicherheit investieren?

Nicht einmal jedes zweite Schweizer Unternehmen stuft seine eigenen kritischen Daten als „vollständig sicher“ ein. So lautet ein beunruhigendes Ergebnis des aktuellen Risk:Value-Reports von NTT Security. Die Investitionen in die IT-Sicherheit bleiben aber ungeachtet dessen weiterhin auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Die Unternehmen sind eher bereit, auf Lösegeldforderungen im Falle einer Ransomware-Attacke einzugehen.

Etliche Firmen scheinen zu glauben, das Zahlen von Lösegeld bei Ransomware-Attacken sei günstiger als Investitionen in die IT-Sicherheit… (Bild: arrow – Fotolia.com)

Der Risk:Value-Report wird jährlich durch das Marktforschungsunternehmen Vanson Bourne im Auftrag von NTT Security erstellt. Befragt werden dabei weltweit Führungskräfte – in diesem Jahr waren es 1.800 – zu Themen rund um IT und IT-Sicherheit.

Niedrige Investitionen in IT-Sicherheit

Bei der aktuellen Untersuchung zeigt sich, dass mit 40% weniger als die Hälfte der befragten Entscheidungsträger in Schweizer Firmen alle unternehmenskritischen Daten als „komplett sicher“ klassifiziert. Im Vergleich zur vorjährigen Untersuchung bedeutet dies einen Rückgang um 15 Prozentpunkte. Ein Grund hierfür sind die nach wie vor niedrigen Investitionen in die IT-Sicherheit. In der Schweiz wird nur gut 15% des IT-Budgets in Informationssicherheit investiert. Das Investitionsvolumen ist deutlich geringer als in etlichen anderen Unternehmensbereichen. Im Hinblick auf die Segmente, in denen höhere Investitionen als in der Informations- und Datensicherheit getätigt werden, nannten

  • 46% Betrieb und Fertigung
  • 46% Marketing
  • 41% Vertrieb
  • 41% Rechnungswesen und Controlling
  • 32% Forschung und Entwicklung
  • 25% Personalwesen

Ransomware-Attacken: Lieber zahlen…

Die mangelnde Investitionsbereitschaft korrespondiert mit einem weiteren zentralen Untersuchungsergebnis. 23% der befragten Schweizer Unternehmen würden im Fall einer Ransomware-Attacke eher Lösegeld bezahlen, als stärker in die Informationssicherheit zu investieren, da sie eine solche Vorgehensweise für kostengünstiger halten. Auf globaler Ebene sind im Durchschnitt sogar 33% der Unternehmen bereit, auf Zahlungsforderungen einzugehen.

„Dieses Ergebnis ist mehr als erschreckend, gerade auch angesichts der nicht abebbenden Gefahr von Ransomware-Angriffen. Unser kürzlich vorgestellter Global Threat Intelligence Report hat ergeben, dass der Anteil von Ransomware an allen Malware-Angriffen in EMEA bei hohen 29% liegt“, erklärt Kai Grunwitz, Senior Vice President EMEA bei NTT Security. „Wenn sich Unternehmen nun von der Bezahlung von Lösegeld Kostenvorteile versprechen, ist das in unseren Augen mehr als trügerisch. Und das böse Erwachen wird früher oder später für viele kommen.“

Die geringe Investitionsbereitschaft ist umso erstaunlicher, als 96% der befragten Unternehmen in der Schweiz die Meinung vertreten, dass ein Sicherheitsvorfall mit Datendiebstahl gravierende negative Auswirkungen hat. Genannt wurden Verlust des Kundenvertrauens (52%), Beeinträchtigung der Reputation (52%) und direkte finanzielle Einbussen (45%). Die Befragten rechnen mit einem durchschnittlichen Umsatzverlust von gut 7% und schätzen, dass die Behebung eines entstandenen Schadens mehr als neun Wochen dauert und im Schnitt Kosten in Höhe von mehr als 1,1 Millionen Schweizer Franken verursacht. Die Kosten werden dabei von den Schweizer Unternehmen deutlich niedriger veranschlagt als in anderen Ländern. Der internationale Durchschnittswert liegt bei 1,5 Millionen Schweizer Franken.

Ernst der Lage immer noch zu wenig erkannt?

Das hohe Schadenspotenzial wirft die Frage auf, wie es um das Thema Incident Response bestellt ist. Auch an diesem Punkt hat sich im Vergleich zum Vorjahr nicht wirklich viel getan. In der Schweiz verfügten 2017 nur 42% der Unternehmen über einen Incident-Response-Plan. Allerdings befanden sich 21% bereits im Implementierungsprozess und weitere 21% planten die Umsetzung
entsprechender Massnahmen in naher Zukunft. Die jetzigen Ergebnisse spiegeln diese Entwicklung allerdings nicht wider, im Gegenteil. Nach wie vor ist nur bei 42% der Unternehmen ein Incident-Response-Plan vorhanden. „Das Ergebnis zeigt leider, dass es vielfach bei reinen Absichtserklärungen geblieben ist und der Ernst der Lage immer noch unzureichend erkannt wird, auch wenn zahlreiche Sicherheitsvorfälle der letzten Zeit eigentlich gezeigt haben, dass an einem gelebten Incident-Response-Plan kein Weg mehr vorbeiführt. Denn nur mit dedizierten Ablauf- und Notfallplänen kann auf unterschiedliche IT-Sicherheitsvorfälle entsprechend angemessen und vor allem auch schnell reagiert werden. Idealerweise sollten spezialisierte Incident-Response-Tools
genutzt werden, beispielsweise eine zentrale Incident-Response-Plattform zur systematischen und koordinierten Bearbeitung von Sicherheitsvorfällen mit fertig ausgearbeiteten Handlungsplänen“, so Grunwitz.

Managed Security Services gewinnen an Bedeutung

Allerdings hat die Untersuchung aus Sicht von NTT Security auch positive Ergebnisse gebracht. So hat sich verstärkt die Erkenntnis durchgesetzt, dass Sicherheitsvorfälle nicht gänzlich auszuschliessen sind. 57% der Befragten sind bereits Opfer eines solchen Vorfalls geworden und weitere 14% zwar noch nicht, rechnen aber damit. Deshalb gewinnen hinsichtlich der Umsetzung umfassender Cyber-Security-Strategien auch Managed Security Services (MSS) signifikant an Bedeutung. MSS werden derzeit zwar noch verhalten genutzt, der Risk:Value-Report zeigt aber, dass sich gegenwärtig etwa zwei Drittel der befragten Unternehmen der Schweiz aktiv mit MSS-Lösungen auseinandersetzen beziehungsweise planen, es zeitnah zu tun.

Quelle: www.nttsecurity.com/ch

Neuer optischer Auftritt für die Galledia AG

Die Galledia AG, grösstes unabhängiges Medienunternehmen der Ostschweiz, hat seit Anfang Juni einen neuen Auftritt. Für das neue Erscheinungsbild arbeitete man mit der Zürcher Branding-Agentur Process zusammen.

Imagebroschüre der Galledia AG (Bild: zVg)

„Mit dem neuen Unternehmensauftritt können wir unsere Kompetenzen gezielt am Markt bewerben. Gleichzeitig gewährleistet der neue Auftritt eine nachhaltige Markenführung“, sagt Daniel Ettlinger, CEO der Galledia AG. Der Name „Galledia“ bleibt weiterhin bestehen, jedoch haben sich Farbe und Form geändert. Die Sparten Print, Digital und Verlag sind in der Kommunikation gleichmässig stark gewichtet.

Das neue Erscheinungsbild soll das Markenversprechen „einfach“, „persönlich“, „wirkungsvoll“ sowohl in der Unternehmenskommunikation als auch bei den Marketing- und Kommunikationsmaterialien konsequent umsetzen. Das Rebranding umfasst ein neues Logo, eine neue Webseite, eine Imagebroschüre, diverse Briefschaften sowie Fact Sheets, Reference Cases und Inserate.

 

 

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