Wie GIA Informatik Müller Martini mit SAP in die Zukunft führt

Nichts weniger als eine komplette Neuorganisation von SAP-System und Prozessen strebte der international tätige Müller-Martini-Konzern an, ein Flaggschiff unter den Herstellern von Maschinen für die Grafische Industrie. Als SAP-Spezialistin war die GIA Informatik AG prädestiniert, die konzernweite IT-Erneuerung durchzuführen und die Basis für eine spätere Migration auf SAP S/4HANA zu legen. Eine Case Study anhand des deutschen Produktionswerkes in Bad Mergentheim.

Das Betriebsgebäude von Müller Martini in Bad Mergentheim. (Bild: zVg)

«Die Menschen, nicht die Häuser, machen die Stadt.» So könnte eine Novelle über Bad Mergentheim beginnen. In dieser Stadt mit rund 24 000 Einwohnern im Nordosten des deutschen Bundeslandes Baden-Württemberg führt Müller Martini ein Kompetenzzentrum für den Hardcover-Bereich. Der international für Systeme der Druckweiterverarbeitung bekannte Konzern wollte seine Strukturen erneuern, ein neues SAP-System und dazugehörende Prozesse einführen, um das konzernweite Zusammenspiel aller Standorte optimal abzustimmen und zu standardisieren. Das Projektziel für das Produktionswerk in Bad Mergentheim war es, die bereinigten Strukturen per 1. Januar 2018 in die neue Systemlandschaft zu überführen.

SAP-Projekt aus einem Guss

«Wir reden dabei von einem Rollout, das heisst, wir adaptieren die Logik und die Definition eines Templates auf alle weiteren Werke des Konzerns. Alles muss aus einem Guss sein», sagt Roger Wiederkehr, SAP-Projektleiter der GIA Informatik AG in Oftringen. «Das Template setzten wir nach rund 18-monatiger intensiver Vorbereitung im September 2015 am Hauptsitz in Zofingen bei zwei Firmen live ein. Dies bildete den Startschuss für die weiteren Rollouts, an denen wir – wie in Bad Mergentheim – arbeiten. Mit unserem Projektteam passen wir pro Jahr ein Werk an die neue Struktur an.»

Welche Gründe sprechen für die GIA Informatik AG?

Bei der Neustrukturierung deckte GIA den SAP-Bereich ab, da sie erstens viel Erfahrung und gute Resultate als Goldpartner von SAP ausweist – sowohl im Outsourcing als auch bei der Applikationsberatung und Systemeinführung – und zweitens eine Tochtergesellschaft des Müller-Martini-Konzerns ist. Beat Tanner, ERP-Spezialist der Müller Martini AG in Zofingen, der die Fäden zwischen den Standorten und GIA während des Projektes zusammenhielt: «GIA ist das konzerninterne Competence Center für SAP. Sie verfügt über grosses Wissen, hat zudem das Gesamtverständnis für die Strukturen und überzeugt durch ein starkes Projektteam. Einige langjährige Teammitglieder begannen ihre Berufskarriere bei Müller Martini und kennen daher das Geschäft und dessen Merkmale besonders gut.»

Beat Tanner, ERP-Spezialist Müller Martini AG: «GIA verfügt über grosses Wissen, hat zudem das Gesamtverständnis für die Strukturen und überzeugt durch ein starkes Projektteam.» (Bild: zVg)

Die Meilensteine

Die Projektpartner absolvierten Ende Januar 2017 einen Workshop, um die weiteren Vorgehensschritte zu besprechen. «Im Februar und März erarbeiteten wir die Delta-Fachkonzepte und im April führten wir die Realisierung durch», legt Beat Tanner dar. Die erste Migration fand im Mai und die zweite Migration Ende September statt. Pünktlich zum geplanten Termin am 1. Januar 2018 erfolgte das Go Live. Schon einen Monat danach wurde die Nachbetreuung eingestellt und in den normalen Betriebsmodus übergegangen.

Hürde erfolgreich gemeistert

So fachkundig GIA das Projekt abwickelte, es gab auch einzelne Schwierigkeiten zu überwinden. «Die definierten Prozesse sollten weiterverfolgt und die Organisationsumstellungen wie geplant vorgenommen werden, damit der Standard gewährleistet bleibt», erklärt Roger Wiederkehr. «Jedoch bildeten die system- und prozesstechnischen Änderungen für die Organisation vor Ort eine grosse Herausforderung. Mit Klärungsarbeit und viel Verständnis schufen wir eine sinnvolle Lösung.»

Synchronisierte Strukturen bringen grosse Vorteile

Durch die Synchronisation der Strukturen ist der Effizienzgewinn durch dieses Projekt gross. Mit der SAP-Migration – einer Bereinigung zurück zu einem Standard – wurden viele Altlasten abgeworfen, die sich über rund 20 Jahre im bisherigen SAP-System angesammelt hatten. «Nun kann der Standort Bad Mergentheim mit den neuen Gegebenheiten arbeiten, ist vollumfänglich im Konzern integriert und kann dessen Strukturen jederzeit nutzen», weiss Roger Wiederkehr. Auch ist aufgrund dieser sauberen SAP-Prozesse und Stammdaten die Basis für die spätere Migration auf SAP S/4HANA gelegt.

Roger Wiederkehr, SAP-Projektleiter GIA Informatik AG: «Aufgrund der sauberen SAP-Prozesse und Stammdaten ist die Basis für die spätere Migration auf SAP S/4HANA gegeben.» (Bild: zVg)

Tipps an andere Unternehmen

Führen Sie ein Grossunternehmen oder ein KMU, wollen Ihre Strukturen bereinigen und auch SAP einführen oder erneuern? Roger Wiederkehr und Beat Tanner geben Ihnen folgende Ratschläge:

  • Sorgen Sie gleich zu Beginn für eine saubere Auslegeordnung und definieren Sie die Grundsätze.
  • Steigen Sie mit genügend Ressourcen ins Projekt ein, um schnell Fortschritte zu erzielen.
  • Definieren Sie eine klare Aufgabenteilung und Verantwortlichkeiten.
  • Berücksichtigen und nehmen Sie die Interessen und Rahmenbedingungen aller Beteiligten auf.
  • Geben Sie die Meilensteine allen involvierten Personen bekannt und arbeiten Sie Tag für Tag an deren Einhaltung.
  • Gleisen Sie die Prozesse auf, bevor Sie das System implementieren.
  • Definieren Sie klare Ansprechpersonen und unterhalten Sie eine stufengerechte, offene Kommunikation.
  • Damit das Projekt sauber vonstattengeht, achten Sie darauf, dass das technische und planerische Verständnis auf allen Stufen auf Augenhöhe ist.
  • Schaffen Sie Strukturen durch regelmässige Meetings. Setzen Sie dabei auf Regelmässigkeit und Routine.
  • Führen Sie integrative Tests durch. Wenn Sie dies umfassend machen, vermeiden Sie unnötige Arbeitsschritte.

Zukünftige Aktivitäten

Das Projekt in Bad Mergentheim wurde erfolgreich abgeschlossen, alles läuft rund. Doch auch nach einer Neueinführung gibt es punktuellen Optimierungsbedarf; in erster Linie aus Ideen vom Business zur Effizienzsteigerung. Während Roger Wiederkehr dieses Vorhaben mit seinem Team unterstützt, ist Beat Tanner dafür zuständig, dass die Verbesserungen sinnvoll und nutzbringend sind. Der Rollout geht voran: GIA wird das SAP-System bei weiteren Müller-Martini-Standorten implementieren.

Informationen: GIA Informatik

 

Umsetzung bei Müller Martini: Die Fakten
Ziele:

  • Das bestehende Group-SAP (GRPSAP) setzt die Rahmenbedingungen und die Systemgrenzen.
  • Überführung in das bestehende GRPSAP mit der Prämisse «zurück zum Standard».
  • Einhaltung des Projektbudgets (eines mittleren sechsstelligen Betrages).
  • Cutover ohne negative Auswirkungen auf die Lieferfähigkeit von Müller Martini Bad Mergentheim (MMBM) und in der Folge auch der weiteren Verkaufsorganisationen des MM-Konzerns.
  • Schnelles und einwandfreies Hochfahren von MMBM im neuen GRPSAP.
  • Vereinfachung des Berechtigungskonzepts.
  • Vereinheitlichung der Stammdaten und deren Pflege.
  • Bei Projektabnahme soll eine aktuelle Systemdokumentation in Form von nachgeführten Detailkonzepten seitens GIA zur Verfügung stehen.
GIA und Müller Martini absolvierten einen Workshop, um die weiteren Vorgehensschritte zu besprechen. (Bild: zVg)

Zeitlicher Ablauf:

  • Workshop: Ende Januar 2017
  • Delta-Fachkonzepte: Februar und März 2017
  • Realisierung: April 2017
  • Migration und Integrationstest 1: Mai 2017
  • Migration und Integrationstest 2: Ende September 2017
  • Go Live: 1. Januar 2018
  • Übergabe in den regulären Betrieb: 1. Februar 2018

Aufwand:

  • Personell bei GIA: sieben unterschiedliche Fachspezialisten
  • Anzahl Mannstunden für das Projekt: im unteren vierstelligen Bereich

Erreichte Ziele:

  • Die Rahmenbedingungen des GRPSAP wurden eingehalten.
  • Die Vorgabe «zurück zum Standard» wurde erreicht.
  • Das Gesamtbudget wurde eingehalten. Insgesamt unterschritt GIA das Budget sogar um rund 20 Prozent.
  • MMBM bewältigte die Cutover-Phase dank guter Planung und überschaubarem Aufwand ohne nennenswerte Probleme.
  • GIA passte das Berechtigungskonzept auf den GRPSAP-Standard an.
  • MMBM arbeitet nun in der Grundstruktur ebenfalls mit dem konzernweiten Mat/PPS-Regelwerk. Ergänzende/fehlende Prozesse werden nachträglich implementiert.
  • GIA übergab die nachgeführten IT- und Prozessdokumentationen zum Projektabschluss der neuen Verkaufsorganisation.

Ein sicherer Platz für unternehmenskritische Daten und Anwendungen

Soll ein KMU seine Server noch bei sich im Unternehmen haben, und falls ja, wie steht es um die Sicherheit? Wer kümmert sich um die Infrastruktur und einen unterbruchfreien Betrieb? Co-Location, die Unterbringung der Serverlandschaft in einem hochsicheren Rechenzentrum oder virtuelle Datacenter können auch für KMU eine mehr als valable Option sein.

Darin sind unternehmenskritische Daten sicher: Aufbau eines Cold Cubes in einem High-End-Datacenter. (Bild: Cyberlink)

Eben noch an einem Satz gefeilt, eine Formel im Excel eingetragen, die Datenbank aktualisiert – plötzlich ist der Bildschirm dunkel. Nicht nur er, es gibt auch kein Licht mehr, die Telefonleitung ist tot, das Radio aus und nicht mal mehr die Kaffeemaschine gibt einen Laut von sich. Mail weg, Tabelle weg, Datenbankeinträge weg. Und aus dem IT-Raum kommen die quälenden Alarmgeräusche der USV – Stromausfall. In der Schweiz ist das, im Gegensatz zu vielen anderen Ländern, erfreulicherweise ein seltenes Ereignis. Und doch ist der Strom bei uns laut Angaben von Versorgern pro Jahr für durchschnittlich 15 Minuten ungeplant unterbrochen. Ein nicht ordnungsgemäss heruntergefahrener Server kann Daten verlieren. Der Verlust business-kritischer Daten kann für ein KMU einschneidende, sogar katastrophale Konsequenzen haben. An einen Brand oder eine Überschwemmung mag man gar nicht denken, denn bei solch gravierenden Ereignissen ist der Schaden bei Weitem nicht auf die Daten beschränkt. Und doch – was macht man, wenn die für das Unternehmen so zentralen Daten verloren gehen und die IT-Landschaft zerstört würde?

Kosten und Reputationsschaden

Neben der Wahrscheinlichkeit dieser glücklicherweise eher selten eintretenden Risiken stellt sich für KMU generell die Frage, ob der Betrieb einer eigenen Infrastruktur heute noch zeitgemäss und kosteneffizient ist. Der Unterhalt einer eigenen IT-Umgebung ist in jeder Hinsicht aufwendig. Neben der zugehörigen Hardware muss auch Platz für einen Serverraum vorhanden sein – Platz, den man meistens eigentlich besser nutzen könnte. Idealerweise ist ein solcher Raum klimatisiert, gegen Brände und Wassereinbrüche sowie unbefugten Zutritt geschützt. Neben den hohen Investitions- sowie Strom- und Unterhaltskosten braucht es auch einen Fachmann im Unternehmen, der sich um einen störungs- und unterbruchfreien Betrieb kümmert. Eigentlich braucht es mindestens zwei – denn der eine will ja auch mal in die Ferien. Kaum ein Unternehmen kann heute ohne IT funktionieren. Nur ein paar Stunden ohne laufende Systeme, Anwendungen und ohne Daten können ein Vermögen kosten, vom Reputationsschaden gar nicht erst zu sprechen.

Hochsicheres Rechenzentrum

Hier kommen Services wie Co-Location sowie Virtual Datacenter und Virtual Server ins Spiel. Co-Location umschreibt die Unterbringung eines Servers oder einer IT-Landschaft in einem hochsicheren Datacenter, idealerweise in der Schweiz. Ein Tier-3-Rechenzentrum garantiert höchste Stromverfügbarkeit, Brandschutz- und Zutrittssicherheit. Co-Location ermöglicht ein Maximum an Skalierbarkeit, Service und Support. Kunden können dedizierten Rackspace mieten, der genau die gewünschte und nötige Grösse hat. Das kann ein ganzes Rack sein, die Hälfte oder ein Viertel. Den Platz nutzt der Kunde alleine, muss ihn also nicht mit anderen Unternehmen teilen, und er hat 24/7 Zugang zum Rechenzentrum und zu seinem Rack. Im Gegensatz zu einem eigenen Serverraum oder sogar Rechenzentrum fallen so nur Kosten für den Platz an, den ein Unternehmen wirklich benötigt.

Stromverfügbarkeit von 99,999 Prozent

Die Datenhaltung liegt wie schon erwähnt idealerweise in der Schweiz, denn nur so geniessen Unternehmen die entsprechende Rechtssicherheit. Weitere Vorteile von Co-Location sind ein schneller Connectivity-Anschluss, hochverfügbare Verbindungen zum Firmenstandort, ins Internet und zu Cloud-Providern; Klimakontrolle, Notstrom (redundante USV- und N+1-Dieselgeneratoren), Brandüberwachung mit Löschvorrichtung und ein rund um die Uhr überwachter sowie gesicherter Zugang per personalisiertem Badge. Jedes Rack im Datacenter ist mit zwei komplett getrennten Stromkreisen verbunden. Insgesamt wird eine monatliche Stromverfügbarkeit von 99,999 Prozent garantiert, was einem Unterbruch von maximal 26 Sekunden entspricht. Tier-3-Rechenzentren verwenden redundante Komponenten sowie mehrfache aktive und passive Versorgungswege. Das System wird dadurch fehlertolerant, und unterbrechungsfreie Wartungsarbeiten sind auch während des Betriebs möglich.

Keine physische Infrastruktur mehr nötig für unternehmenskritische Daten

Ebenfalls in einem hochsicheren Tier-3-Rechenzentrum kann für ein KMU ein sogenanntes Virtual Datacenter (VDC) mit virtuellen Servern betrieben werden. Das ist eine skalierbare, vollständig automatisierte SDDC-Lösung (Software Defined Data Center). Das VDC kann direkt in die IT-Infrastruktur eines Unternehmens integriert werden und bietet On-Demand- Computing und -Storage für die Anwendungen eines KMU. Durch die integrierte Lösung entfällt die Anschaffung, Verwaltung und Wartung einer physischen Infrastruktur – man spricht von einer sogenannten Infrastructure-as-a- Service(IaaS)-Lösung. Sie kann schnell und unkompliziert bereitgestellt werden, ist skalierbar und kostengünstig. Ein Virtual Datacenter wird idealerweise geo-redundant in Tier- 3-Rechenzentren unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen in der Schweiz betrieben.

Beratung und Unterstützung

Meist ist die IT-Landschaft in einem Unternehmen über die Jahre organisch gewachsen. Es bestehen Abhängigkeiten, von denen man vielleicht gar nichts (mehr) weiss. Eventuell nutzen verschiedene Abteilungen Daten gleichzeitig und es gibt Anwendungen, die schon sehr in die Jahre gekommen sind. Ein seriöser Managed Service Provider, der Co-Location und virtuelle Umgebungen anbietet, unterstützt seine Kunden auch beim Umzug oder der Umstellung. Die bestehende IT-Landschaft wird unter die Lupe genommen, der Bestand wird aufgenommen, inventarisiert und eine detaillierte Planung erstellt. Das Projekt wird begleitet und bei einer (Neu)-Installation erfährt der Kunde von den Experten die nötige Unterstützung.

Konzentration auf eigentliche Kompetenzen

Mit Co-Location oder Virtual Datacenter hat ein KMU die Gewähr, dass seine Daten und Anwendungen an einem äusserst sicheren, 24 Stunden überwachten Ort sind. Zudem entfallen Unterhaltsaufwand und Platzbedarf, die eine eigene entsprechende Infrastruktur mit sich bringen würde. Und dies bei deutlich tieferen Kosten. Gleichzeitig behält das Unternehmen die volle Kontrolle über seine Systeme. Wer seine Daten und Server an einem sicheren Ort untergebracht hat, hat seinen Kopf frei für strategische Entscheide und kann sich auf die unternehmerischen Kernkompetenzen konzentrieren.

Informationen zum Autor:
Thomas Knüsel ist COO bei der Cyberlink AG. Cyberlink ist seit 1995 unabhängiger Schweizer Internet Service Provider (ISP). Im Jahr 2012 folgte die Fokussierung auf die Erbringung hochwertiger Managed Services für Geschäftskunden und damit der Wandel vom ISP zum MSP (Managed Service Provider). Das Portfolio umfasst Lösungen im Bereich Connectivity (Internetaccess und Standortvernetzungen), Managed Security und Datacenter. Cyberlink beschäftigt rund 30 Mitarbeiter in Zürich, die sich um über 1500 Geschäftskunden in der ganzen Schweiz kümmern. Dabei handelt es sich vorwiegend um Kunden mit hohem Datenvolumen. Zum Einsatz kommen zudem ausschliesslich High-End-Geräte, die eine hohe Ausfallsicherheit garantieren können, wie das Unternehmen mitteilt. Ein KMU-Kunde, der bereits auf ein virtuelles Datacenter von Cyberlink setzt, ist die eyeVIP AG, Entwicklerin und Betreiberin einer intuitiven Event Management Software. eyeVIP nutzt das geo-redundante Virtual Datacenter (VDC) Premium sowie die Anbindung des Offices mittels Business Internet. Auch hier werden die Vorteile der skalierbaren, vollständig automatisierten SDDCLösung (Software Defined Data Center) genutzt, die direkt in die IT-Infrastruktur von eyeVIP integriert worden ist. Alina Klaus, Managing Director von eye- VIP AG, sieht in der VDC-Lösung noch weitere Vorteile: «Das VDC konnte nach unseren Wünschen aufgebaut werden, die Services sind von uns frei konfigurierbar und unsere Kunden sowie wir profitieren von der hohen Verfügbarkeit. » Dank der Cyberlink-Business-Internetanbindung in Kombination mit dem VDC würden sich auch performance-intensive Funktionen, wie beispielsweise das Hochladen von Fotos nach einem Event, schnell und effizient gestalten, wie der Kunde weiter bestätigt. Weitere Firmen, welche die Dienste von Cyberlink nutzen, sind etwa BSI Business Systems Integration AG, Post CH AG, Tremegisto Consulting, invest.ch Services GmbH, mhs @ internet AG, Brust-Zentrum AG, Zubler & Partner AG und Halter AG.

www.cyberlink.ch

Internationaler Arbeitsmarkt: Schweiz bei Arbeitnehmenden aus dem Ausland nach wie vor beliebt

Nach wie vor gilt die Schweiz als eines der beliebtesten Zielländer für Arbeitnehmende aus anderen Ländern, hat aber an Beliebtheit eingebüsst, wie die Studie «Decoding Global Talent» der Boston Consulting Group, The Network und JobCloud zeigt. Die Schweiz rangiert auf Platz 8 – unter anderem hinter den USA, Deutschland und Kanada.

Internationaler Arbeitsmarkt: Das sind die zehn beliebtesten Länder. (Grafik: Jobcloud)

Die Schweiz rangiert auf Rang 8 einer Studie der Boston Consulting Group (BCG) und The Network (Allianz führender Online-Stellenportale, zu welcher auch JobCloud gehört) zu den beliebtesten Zielländern für Arbeitnehmende aus dem Ausland. Im Vergleich zur letzten Ausgabe der Studie im Jahr 2014 bedeutet dies einen Verlust von drei Plätzen für die Schweiz. Insbesondere bei Russen, Chinesen und US-Amerikanern, aber auch bei Italienern und Deutschen hat die Schweiz an Attraktivität verloren. Im Jahre 2014 noch das beliebteste Ziel für die Deutschen, liegt die Schweiz neu hinter der USA. Die beliebtesten Länder insgesamt sind die USA, Deutschland und Kanada. Grossbritannien ist der grosse Verlierer in den Top 10 (von Platz 2 im Jahr 2014 auf Platz 5 im Jahr 2018). Grund dafür mag nicht zuletzt der Brexit sein. Die grössten Sprünge nach vorne in den Top 10 machen Spanien und Australien (Australien von Platz 7 auf Platz 4, Spanien von Platz 8 auf Platz 6).

Schweizer würden am liebsten in die USA – oder in der Schweiz bleiben

Der Wunsch von Arbeitnehmenden in der Schweiz, im Ausland zu arbeiten, hat drastisch abgenommen: Äusserten 2014 noch 77% den Wunsch nach einer Arbeitsstelle im Ausland, sind es im 2018 noch 60%. Dieser Wert liegt aber immer noch über dem internationalen Durchschnitt von 58%. Besonders junge und gut ausgebildete Personen können sich vorstellen, im Ausland zu arbeiten (64% und 71%).

Personen aus diesen Ländern würden am liebsten in der Schweiz arbeiten. (Grafik: Jobcloud)

«Die Work-Life-Balance und ein gutes Arbeitsverhältnis ist Arbeitnehmenden in der Schweiz gemäss der Studie überdurchschnittlich wichtig», so Renato Profico, CEO von JobCloud (jobs.ch / jobup.ch), dem führenden Unternehmen im digitalen Stellenmarkt der Schweiz und «The Network»-Mitglied. «Offenbar möchten immer weniger diese Faktoren für eine Stelle im Ausland aufs Spiel setzen. Ein Umzug ins Ausland ist in der Regel auch mit dem Aufbau eines neuen Umfelds und einem anderen Arbeitsklima verbunden.» Wer den Sprung ins Ausland wagt, tut dies in erster Linie zur persönlichen Horizonterweiterung, um Arbeitserfahrung zu sammeln oder eine andere Kultur zu erfahren. Wegen eines höheren Lebensstandards oder höheren Lohns zieht es die wenigsten ins Ausland. Diese Faktoren sind für Arbeitnehmende in anderen Ländern jedoch besonders wichtig, wenn sie sich für oder gegen einen Job im Ausland entscheiden.

Schweiz in Frankreich besonders beliebt, die USA in der Schweiz die Nummer 1

Wo zieht es Arbeitnehmende aus der Schweiz hin? Nicht etwa die Nachbarländer sind besonders beliebt, sondern die USA und Kanada – erst danach folgt Deutschland als einziges Nachbarland, dann kommt mit Australien wieder ein Zielland in Übersee. Der englischsprachige Raum scheint also deutlich beliebter zu sein als Länder, in denen Schweizer Landessprachen gesprochen werden.

In die Schweiz ziehen würden hingegen einige unserer Nachbarn: Bei Arbeitnehmenden aus Frankreich, Bosnien, Serbien, Italien und Tunesien ist die Schweiz besonders beliebt. Für Personen mit Skills in den Bereichen IT, Ingenieurwissenschaften, Sales, Digitalisierung und Management kann der Traum von einer Stelle in der Schweiz besonders schnell in Erfüllung gehen: Stellen in der Schweiz in diesen Bereichen sind besonders schwierig zu besetzen – egal ob mit Kandidaten aus dem In- oder dem Ausland. Rund 46% der befragten Recruiter sagen sogar, dass es in den letzten drei Jahren noch schwieriger geworden ist, Stellen in diesen Bereichen zu besetzen. Umso wichtiger scheint also ein funktionierender internationaler Arbeitsmarkt.

Quelle: Jobcloud

Wie halten Sie es mit der Arbeitswelt 4.0? Machen Sie mit beim KMU-Monitor 2018!

Die Erhebung für die jährliche Umfrage für den KMU-Monitor 2018 startet: Machen Sie mit und tragen Sie zu einer Analyse der Stimmung unter Schweizer KMU bei - vor dem Hintergrund der fortschreitenden Digitalisierung und Veränderungen in der Arbeitswelt.

Veränderungen der Arbeitswelt durch die Digitalisierung werden mehrheitlich positiv gesehen. Ist dem so? Wir wollen es im KMU-Monitor 2018 erfahren. (Bild: bounlow-pic – Fotolia.com)

Die Schweizer Wirtschaft läuft solide – und mit verantwortlich dafür sind unsere KMU. Was diese täglich für unsere Volkswirtschaft und die Gesellschaft leisten verdient Respekt.

Einmal jährlich fühlen wir den Puls bei den KMU in Form einer Online-Umfrage. Neben Fragen zu aktuellen wirtschaftlichen und unternehmerischen Aussichten geht es dieses Jahr auch um das Thema Arbeitswelt 4.0. Bringt die Digitalisierung wirklich Fortschritte für die Arbeitsorganisation? Sind flexible Arbeitsformen ein Vor- oder ein Nachteil? Und als wie digital aufgestellt sehen Sie Ihr eigenes Unternehmen? Sagen Sie es uns in einer kleinen Umfrage für den KMU-Monitor 2018, einer Sonderpublikation des ORGANISATOR. Die Antworten aus dieser Online-Umfrage sollen einmal mehr ein „Blitzlicht“ auf gegenwärtige und kommende Herausforderungen von KMU darstellen.

Nehmen Sie sich also gerne ein paar Minuten Zeit und beantworten unsere Fragen. Verbreiten Sie die Umfrage auch in Ihrem Netzwerk. Die Ergebnisse werden in der erwähnten Sonderpublikation „KMU-Monitor“ zusammengetragen. Das Sonderheft erscheint als Beilage zur Oktober-Ausgabe des ORGANISATOR und wird auch am Schweizer KMU-Tag vom 26. Oktober 2018 an die Teilnehmenden verteilt.

>>> Hier geht es zur Umfrage.

Jetzt schon vielen Dank fürs Mitmachen.

Schweizer Industrie verliert an Innovationskraft

Die Zahl der Schweizer Industriefirmen, die in Forschung und Entwicklung (F&E) investieren, hat von 1997–2014 abgenommen. Dies ist eine der Hauptaussagen einer neuen Studie der SATW.

Die Innovationskraft der Schweizer Industrie nimmt ab, wie eine neue Studie der SATW belegt. (Bild: Karl-Heinz Laube / pixelio.de)

Die Schweiz belegt in internationalen Innovationsstudien und -Rankings regelmässig Topplatzierungen und zählt zu den innovativsten Ländern weltweit. Solche Studien beurteilen aber die gesamte Volkswirtschaft inklusive aller Rahmenbedingungen und sagen wenig über die Innovationskraft einzelner Industrieklassen aus. Die Schweizerische Akademie der Technischen Wissenschaften (SATW) hat deshalb die Innovationskraft genauer untersucht und dabei Beunruhigendes festgestellt. Schweizer Industrieunternehmen, insbesondere KMU, scheinen zunehmend Innovationskraft und Konkurrenzfähigkeit einzubüssen. Das sind schlechte Nachrichten für ein Land, das auf eine international konkurrenzfähige Exportindustrie angewiesen ist.

Weniger Firmen, weniger Forschung, weniger im Inland

Die Studie basiert auf den Daten der Innovationsumfrage der Konjunkturforschungsstelle KOF, welche aktuell bis und mit ins Jahr 2014 vorliegen. Auffällig ist, dass es immer weniger Schweizer Industriefirmen gibt. Diese Entwicklung zeigt auch der Swiss Engineering Index: die Schweiz verliert seit sechs Jahren jährlich rund 4000 Vollzeitstellen im Industriesektor. Besorgniserregend ist, dass von 1997–2014 viele KMU ihre F&E-Anstrengungen im In- und Ausland reduzierte (siehe Grafik 1). Besonders stark betroffen sind die NOGA1-Klassen Chemie, Maschinen, Metallerzeugnisse, Textil/Bekleidung und Uhren. Zum Teil ist auch eine Abwanderung der F&E-Aktivitäten ins Ausland erkennbar, etwa bei KMU der Klassen Elektrotechnik und Metallherstellung.

Grafik 1: Entwicklungstrends des Anteils von Schweizer KMU verschiedener NOGA-Klassen mit F&E in der Schweiz und im Ausland 1997–2014 (Änderung in % des Ausgangswerts).

Einige besonders geforderte Industrieklassen

Die Studie zeigt, wie erfolgreich die F&E-Anstrengungen von Schweizer Industrieunternehmen in Bezug auf neue Produkte sind. Die Resultate für den beobachteten Zeitraum (2001–2014) werden in einer Portfolio-Darstellung präsentiert (siehe Grafik 2). Auf der x-Achse wird die Änderung des Umsatzanteils der F&E-Ausgaben aufgeführt, auf der y-Achse die Änderung des Umsatzes mit neuen Produkten. Während sich die F&E-Anstrengungen bei den KMU in einigen Klassen wie Pharma, Holz oder Metallerzeugnisse gelohnt haben (gelbe und grüne Flächen), sah es in den Klassen Elektronik/Instrumente, Maschinen oder Chemie weniger gut aus. Dort sanken die Umsätze der KMU mit neuen Produkten, trotz prozentual höheren F&E-Ausgaben – die Anstrengungen waren also gleichsam umsonst. Beunruhigend ist der Befund für KMU der Klasse Textil/ Bekleidung: Sie haben die F&E-Ausgaben prozentual reduziert und ihre Umsätze mit neuen Produkten sind gesunken. Veränderte Rahmenbedingungen, stärkere Konkurrenz oder wegbrechende Märkte sind mögliche Ursachen.

Grafik 2: Änderung Umsatzanteil F&E-Ausgaben sowie Umsatz mit neuen Produkten 2001–2014 bei KMU verschiedener NOGA-Klassen.

Stärkung der angewandten Forschung und Entwicklung

Die öffentliche Hand finanziert in der Schweiz die universitäre Forschung. Industrieunternehmen tragen ihre Forschungsaufwendungen selber. Dieses Modell scheint an seine Grenzen zu stossen. Die Resultate der Studie legen nahe, dass insbesondere KMU der Schweizer Industrie vermehrt Mühe haben, die hohen Kosten für F&E zu tragen. Diejenigen, die das Risiko dennoch eingehen, sind im-mer seltener erfolgreich sind. Grössere Unternehmen lagern die Forschung in Länder aus, die vermehrt staatliche Anreize dafür bieten.

Diese Entwicklungen müssen nachdenklich stimmen. Angesicht der staatlichen Industrieförderung, welche die Mehrheit der führenden Industrieländer betreibt, muss die politische Debatte geführt werden: Muss der Bund die einheimischen Industrieunternehmen in ihren Innovationsanstrengungen stärker unterstützen und entsprechende Förderanreize setzen?

Quelle: www.satw.ch

Jugendliche zeigen wie Sicherheit am Arbeitsplatz geht

Die Sensibilisierungskampagne für Arbeitssicherheit bei Jugendlichen geht in die 6. Runde - mit neuen digitalen Kanälen. Die Bilder von jugendlichen Smartworker zeigen: Wer mitdenkt bei der Arbeit, hat vollen Spass in seiner Freizeit. Gleichzeitig ist die Website seit Juli komplett neu: Sie ist moderner, interaktiver und erscheint in einem neuen, frischen Look.

Sicherheit am Arbeitsplatz via Instagram: Jugendliche zeigen Gleichaltrigen wie es geht. (Bild: Screenshot instagram.com/bsws_ch)

Gefahren lauern im Arbeitsalltag überall: In der Werkstatt, draussen auf der Baustelle und sogar drinnen im Büro. Seit Kurzem machen verschiedene Jugendliche gleichaltrige Kollegen auf die Gefahren in unterschiedlichen Branchen aufmerksam und zeigen, wie sie sich davor schützen. Auch die Freizeit kommt nicht zu kurz. Die BSWS-Influencer wissen, wieso sie bei der Arbeit auf ihre Sicherheit achten. So können sie ihre Freizeit voll und ganz geniessen. Dabei entstehen tolle Bilder: Beispielsweise von Lena, die sich mit den Gefahren im Büro auskennt.

Mehr Sicherheit am Arbeitsplatz via Instagram

Mit dem neuen Instagram-Account setzt BE SMART WORK SAFE nach fünf erfolgreichen Kampagnenjahren zusätzlich auf einen neuen online-Kanal: Junge Berufseinsteiger kommunizieren direkt mit Gleichaltrigen und zeigen, wie sie mit dem Thema Arbeitssicherheit im Alltag umgehen. Der neue Instagram-Account ergänzt den Facebook-Auftritt von BE SMART WORK SAFE, über den sich mehr als 12’000 Jugendliche über das Thema Sicherheit am Arbeitsplatz austauschen. Mit der neuen Strategie holt die Kampagne die Jugendlichen noch gezielter in ihren digitalen Lebenswelten ab und kommuniziert die Botschaften auf authentische Art und Weise. Die Kampagne läuft unter dem Label SAFE AT WORK von EKAS, dem Seco und der Kantone für mehr Sicherheit am Arbeitsplatz.

Interaktive Plattform – Wichtige Informationen unterhaltsam verpackt

Ergänzt werden die Auftritte in den Sozialen Medien durch einen komplett neuen Webauftritt. Seit Mitte Juli erscheint die Seite bs-ws.ch in einem frischen Look. Die Jugendlichen werden dazu animiert, sich auf interaktive sowie unterhaltsame Art und Weise mit dem Thema Arbeitssicherheit auseinanderzusetzen. Die vielen wichtigen Informationen und Tipps für mehr Sicherheit bei der Arbeit sind altersgerecht aufbereitet. Sie bestehen aus coolen Videoclips und Bildern sowie einem spannenden Quiz. Die Jugendlichen haben zudem die Möglichkeit, die Webseite mitzugestalten. Ausgewählte Beiträge mit dem Hashtag #besmartworksafe sind in den Inhalt der Seite eingebunden. Auch das Design wurde komplett neu erarbeitet – der ansprechende Auftritt wirkt dadurch frisch und trendig.

Weitere Informationen:
instagram.com/bsws_ch
facebook.com/besmart.worksafe
bs-ws.ch
www.safeatwork.ch

5 Gründe, warum Unternehmen ihren Service digitalisieren müssen

Viele Unternehmen begehen einen entscheidenden Fehler: Sie betrachten ihr Servicemanagement als notwendiges Übel – und fragen sich dann, ob es überhaupt notwendig ist, den Service zu digitalisieren. Aber schon die digitale Transformation verlangt zwingend nach einem digitalisierten Service.

Digitales Servicemanagement ist für KMU mehr denn je unverzichtbar. (Bild: unsplash / Mike Wilson)

Unternehmen sind heute mehr denn je aufgefordert, ihren Kunden alle relevanten Services in Echtzeit und über alle Endgeräte und Kanäle bereitzustellen. Dies ist aktuell eine der größten Herausforderungen für KMU, denn sie verfügen oft nicht über die dafür notwendigen personellen Ressourcen. Damit die Digitalisierung gelingt, benötigen Unternehmen aber eine zentrale Plattform, die sämtliche Daten über die Kunden sammelt und sinnvoll miteinander verknüpft. Nur so schaffen sie relevante Erlebnisse für ihre Kunden. IT-PEAK-Networks, ein Entwickler von Servicemanagementsoftware, benennt fünf Gründe, warum ein digitalisiertes Servicemanagement in Zukunft unverzichtbar ist.

1. Permanente Gefahr des Datenverlusts

Noch heute wird der Service in vielen Unternehmen über ellenlange Excel-Tabellen oder Word-Dokumente abgewickelt. Solche Dokumente sind allerdings nicht nur sehr mühsam zu pflegen, sie bedeuten auch ein hohes Risiko, weil Unternehmen immer befürchten müssen, Daten zu verlieren. Mit einer Servicemanagementsoftware ist diese Gefahr gebannt: Mitarbeiter können mühelos parallel arbeiten, bedarfsgerecht Daten einpflegen und problemlos auf sie zugreifen.

2. Mehr Freiraum für wertschöpfende Tätigkeiten

Entscheiden sich Unternehmen für die Implementierung einer Servicemanagementsoftware, bleibt deutlich mehr Zeit für sinnvollere Tätigkeiten, weil die aufwendige Pflege der Excel-Listen und Word-Dokumente entfällt. Mitarbeiter können sich beispielsweise daran machen, das Servicemanagement zu verbessern und die Bedürfnisse des Kunden noch gezielter zu erfüllen.

3. Stärkere Kundenzufriedenheit und -bindung

Jedes Unternehmen weiß, dass es deutlich kostenintensiver ist, neue Kunden zu gewinnen, als Bestandskunden zufriedenzustellen. Kunden durch ein optimiertes, digitalisiertes Servicemanagement langfristig zu binden, zahlt sich in vielerlei Hinsicht aus: Sie geben deutlich mehr Geld aus und reagieren weniger sensibel auf den Preis, wenn dafür Qualität und Vertrauen stimmen. Darüber hinaus fungieren zufriedene Kunden als positive Markenbotschafter, da sie positive Erlebnisse mit einem Unternehmen gerne mit ihrem Umfeld teilen. Nicht zuletzt verursachen Bestandskunden weniger Werbeausgaben und Reklamationen – wodurch sich auch der Aufwand im Service reduziert.

Reduzierte Kosten durch Prozessautomatisierung

Setzen Unternehmen bisher keine Lösung für Servicemanagement ein, so haben sie mit ineffizienten, aufwendigen Prozessen zu kämpfen, was wiederum zu schlechtem Service führt. Manuelle Prozesse fressen enorm viel Zeit. So müssen Mitarbeiter während ihrer Arbeit mühsam zwischen verschiedenen Tools (Excel, Word oder ERP-System) wechseln. Viel effizienter ist es, Serviceprozesse zu automatisieren. Durch eine Servicemanagementsoftware können Unternehmen Abläufe deutlich besser koordinieren und die Servicehistorie detailliert abbilden. Das schafft mehr Effizienz und Effektivität im Service.

Service als Alleinstellungsmerkmal

Heute bestimmen nicht mehr allein Preis oder Produkt über Erfolg oder Misserfolg eines Unternehmens. Vielmehr muss es sich über Alleinstellungsmerkmale positiv von der Konkurrenz abheben. Entscheiden Unternehmen sich dafür, dem Service eine höhere Priorität einzuräumen und die Wünsche und Bedürfnisse der Kunden in den Vordergrund zu stellen, wird sich dies dank Mund-zu-Mund-Propaganda positiv auf das Image auswirken. Damit dies gelingt, sollten Unternehmen die Wünsche ihrer Kunden frühzeitig erkennen und bestmöglich erfüllen. Wenn Unternehmen langfristig erfolgreich sein wollen, muss die Servicedigitalisierung für sie an oberster Stelle stehen.

 

Informationen:

Weitere Hilfestellungen und Tipps, wie Unternehmen ihren Service erfolgreich digitalisieren – um mehr Umsatz zu generieren, Bestandskunden langfristig zu binden und neue Kunden zu gewinnen –, finden Interessenten im kostenlosen E-Book von IT-PEAK-Networks „Das Servicemanagement digitalisieren – Chancen und Herausforderungen“ unter https://www.peak-networks.de/de/e-book-zur-service-optimierung.

Weshalb KMU mit technischen IT-Sicherheits-Tools oft überfordert sind

Mit der zunehmenden Digitalisierung von Arbeitsprozessen in Unternehmen kommt mit jedem neuen Gerät auch ein neuer Angriffspunkt in den Betrieb. Viele kleine Unternehmen sind überfordert an der Vielzahl der am Markt angebotenen technischen IT-Sicherheits-Tools. Aus diesem Grund wird oftmals für die IT-Sicherheit weder Budget geplant noch etwas unternommen.

Technische IT-Sicherheits-Tools gibt es zuhauf. Doch viele KMUs zeigen sich mit der Vielfalt überfordert und setzen damit ihre Sicherheit aufs Spiel. (Bild: Fotolia.com)

Im vergangenen Jahrzehnt wuchs das Verständnis, dass IT-Ausgaben ein entscheidender Posten sind. Nun muss nur noch das Verständnis wachsen, dass die IT-Sicherheit leider nicht kostenlos zu haben ist, jedoch bereits mit wenig Budget vieles sicherer werden kann.

Risikobewusstsein vorhanden, Notfallplan aber nicht…

Im Rahmen seiner CAS Zertifikatsarbeit evaluierte Christian Heimann diverse Methoden und Vorgehensweise für eine «Bezahlbare Überprüfung der digitalen Sicherheit von KMU» und stellte fest, dass sich KMUs dem digitalen Wandel sehr bewusst sind. Besorgniserregend ist jedoch, dass viele kleine Unternehmen überfordert sind an der Vielzahl der am Markt angebotenen technischen IT-Sicherheits-Tools. Aus diesem Grund wird oftmals für die IT-Sicherheit weder Budget geplant noch etwas unternommen. Wenn etwas unternommen wird, dann kümmern sie sich hauptsächlich um die technischen Aspekte. Ihnen ist der Wert Ihrer Daten bewusst, jedoch vergessen sie dabei die menschliche Komponente. Mitarbeiter werden gar nicht bis ungenügend geschult und sensibilisiert, was das Risiko eines erfolgreichen Angriffs erhöht. Einen Notfallplan haben nur knapp ein Drittel der kleinen Unternehmen, ein solcher Plan würde im Falle eines erfolgreichen Angriffes und die damit verbunden Krisensituation entschärfen, da man keine Zeit verliert.

Neue Geräte – neue Angriffspunkte

Bei den zwei Drittel der KMUs, für die IT-Sicherheit eine hohe Bedeutung hat, haben nur 20 Prozent ihre IT-Sicherheit bisher überprüft. Dies gibt zu denken. Gemäss der führenden Forschung und Beratungsfirma Gartner (2017) wird die Anzahl IoT-Geräte bis 2020 auf 20’000’000’000 steigen! IoT-Geräte sind nicht nur Angriffsziel, sondern können auch selbst zum Angreifer werden (z.B. Missbrauch als Teil eines Botnets). Deshalb geht es beim Schutz von IoT nicht nur um die eigene Sicherheit, sondern auch um die Sicherheit der Allgemeinheit. Gartner geht davon aus, dass 2020 25% aller identifizierbare Cyber-Angriffe auf Unternehmen eine IoT Komponente aufweisen, aber weniger als 10% der IT-Sicherheit-Budgets in IoT investiert wird.

Vulnerability Management

Im vergangenen Jahrzehnt wuchs das Verständnis, dass IT Ausgaben ein entscheidender Posten ist. Nun muss nur noch das Verständnis wachsen, dass die IT-Sicherheit leider nicht kostenlos zu haben ist, jedoch bereits mit wenig Budget vieles sicherer werden kann. Ein Schlüsselelement dazu ist, sein Inventar zu kennen, um stets Übersicht über die eigenen Systeme zu haben (Netzwerk, Geräte, Zugriffsrechte, Cloud-Services).

Mehrwert der regelmässigen IT-Sicherheitsprüfung (Grafik: First Security Technology AG)

Christian Heimann hat sich, unteranderem, mit Pascal Mittner, CEO der First Security Technology AG über ihre Vulnerability Management Lösung unterhalten. Unter Vulnerability Scan oder Automated Testing versteht man das Aufspüren von Schwachstellen durch Analyse von Endpunkten. Eine gute Lösung für das Schwachstellen-Management liefert nicht nur Indikationen zu den Schwachstellen, sondern auch direkt Handlungsempfehlungen zur Behebung der Schwachstellen. Pascal Mittner stellte im Gespräch klar, dass Vulnerability Management als Frühwarnsystem funktionieren und für die Analyse des zugewiesenen Bereichs sorgen soll. Massnahmen können und sollen nicht vom gleichen System umgesetzt werden. Das Prinzip der «Gewaltentrennung» soll eingehalten werden.

38 neue Schwachstellen pro Tag

Wenn man im Bereich der Cyber Security den IT Verantwortlichen fragt, wie oft eine Sicherheitsprüfung stattfinden soll, so wird oft ein Intervall zwischen drei und fünf Jahren gewünscht. Sie vergessen dabei, dass die IT-Infrastruktur dynamisch ist und bereits ein Jahr für eine technische Umgebung viel zu lang ist, zudem gibt es täglich 38 neue Schwachstellen. Auch kleine Unternehmen verlieren den Überblick über die Systeme die sich im Netzwerk befinden. Oft werden Geräte wie Router, Switches, IoT oder Test Systeme einfach vergessen, fehlen im Inventar und werden deshalb auch nicht in das IT Security Konzept integriert. Pascal Mittner erwähnt, dass «Nebst der Dokumentation der Infrastruktur dient das Schwachstellen Management als Hilfsmittel, um frühzeitig Probleme zu erkennen und Ihnen entgegen zu wirken. Das steigert die Effizienz und Effektivität der Unternehmen gibt Ressourcen frei, hilft grosse Schäden zu verhindern und in die richtigen Massnahmen zu investieren.»

Mit dem FS Cyber Control – die Swiss Made Schwachstellen-Management-Lösung für KMUs werden unter anderem die oben erwähnten Schritte umgesetzt. Die IT-Infrastruktur wird inventarisiert, anschliessend die Systeme (IPs) gescannt und daraus ein Report erstellt mit empfohlene Massnahmen um die gefunden Schwachstellen zu beheben. Die Reports sind, unabhängig der IT-Kenntnisse, einfach zu verstehen. «Anhand eines Ampelsystems Rot, Gelb, Grün sehen sie schnell wie es um ihre IT steht und die Lösung ist zudem für KMUs bezahlbar», sagt Pascal Mittner und ergänzt: «Der FS Cyber Control ist einfach in die bestehende Umgebung zu integrieren und vollautomatisch. In diesem Sinne gibt es für KMUs keine Ausrede mehr, dass sie ihre Cyber Security, aus Überforderung, vernachlässigen.»

Weitere Informationen: First Security AG

Das sind die Gewinner der Swisscom StartUp Challenge 2018

AAAccell, Dotphoton, Exeon Analytics, Sentifi und ROVENSO, so heissen die Gewinner der sechsten Swisscom StartUp Challenge. Sie haben im Jury-Pitch im Swisscom Braingym in Bern überzeugt. Nun geht's ins Silicon Valley, wo sie von einem einwöchigen Business Acceleration Programm profitieren.

Den Gewinnern der StartUp Challenge 2018 winkt eine Reise ins Silicon Valley. (Bild: Swisscom)

Seit der Lancierung der StartUp Challenge 2013 haben sich über 851 Jungunternehmen beworben. Für die diesjährige Ausgabe sind über 238 Bewerbungen eingegangen, was einem neuen Teilnehmerrekord entspricht. Die Bewerber stammen u.a. aus den Bereichen ICT, Cloud Services, Fintech, Artificial Intelligence, IOT, Robotics, Digital Marketing und Cyber Security. Die besten zehn traten am Dienstag, 14. August 2018, vor einer Fachjury zum Pitch an. Diese bestand unter anderem aus Roger Wüthrich-Hasenböhler (Chief Digital Officer Swisscom), Carole Ackermann (Investor and President Business Angels Switzerland, Lukas Weder (Gründer EAT.ch) sowie Beat Schillig (Geschäftsführer des Programm-Partners venturelab).

Massgeschneidertes Mentorenprogramm im Silicon Valley

Mit einem überzeugenden Geschäftsmodell, Teamgeist und Entschlossenheit haben die fünf Gewinner bei der Jury gepunktet: AAAccell, Dotphoton, Exeon Analytics, Sentifi und ROVENSO haben sich die Teilnahme am einwöchigen Business Acceleration Programm im Silicon Valley gesichert. Dort werden sie von den persönlichen Erfahrungen von Top-Entrepreneurs und Risikokapitalgebern lernen und ihre Marketing- und Sales Fähigkeiten weiterentwickeln. Zudem haben die Jungunternehmen die Chance, Swisscom für eine Kooperation oder ein Investment zu gewinnen. Die Reise treten die Start-ups am 21. Oktober 2018 an.

Startups aus den unterschiedlichsten Bereichen

Die ausgezeichneten Jungunternehmen stammen aus den unterschiedlichsten Bereichen. AAAccell (https://aaaccell.ch/) etwa ist ein Spin-off-Unternehmen der Universität Zürich. Das Team besteht aus zwei ehemaligen CEOs von Banken, elf Professoren und diversen Doktoranden/Master-Studenten u. a. von der Universität Zürich, der ETH und der Columbia University New York. Das Unternehmen bringt akademische Spitzenleistungen, Künstliche Intelligenz und die Kraft der Algorithmen zusammen, um auf Basis neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse Hightech-Softwarelösungen für die Finanzindustrie zu entwickeln, speziell für das Gebiet Asset- und Risikomanagement.

Dotphoton (http://www.dotphoton.com/) ist ein Quantum-inspiriertes Verfahren zur Komprimierung von Rohbilddaten für professionelle Anwendungen. Es macht Rohbilddaten bis zu 10-mal kleiner, während die Qualität erhalten bleibt. Das spart Zeit und Geld beim Speichern, Übertragen und Analysieren von Bildern. Dotphoton läutet nach eigenen Angaben die nächste Generation hochwertiger Bildverarbeitungs- und Verarbeitungslösungen ein, in den Bereichen Fotografie, Kino, KI, Biomedizin und Luft- und Raumfahrt.

Exeon Analytics (https://www.exeon.ch/) bekämpft mithilfe preisgekrönter Algorithmen fortgeschrittene Cyber-Angriffe. Oft dauert es Monate, wenn nicht Jahre, um Datenabflüsse zu erkennen, weil sie sich zwischen Millionen regelmässiger Benutzeraktivitäten verstecken. Die ExeonTrace-Software für Sicherheitsanalyse und -visualisierung erlaubt es Unternehmen, ihren Netzwerkverkehr besser zu verstehen und versteckte Cyberangriffe und Datenverletzungen zu erkennen.

Sentifi (https://sentifi.com/) bietet finanziell relevante Crowd Intelligence. Die Lösungen dieses Unternehmens verzeichnen über 180 Millionen Aufrufe pro Monat und werden von weltweit führenden Finanzdienstleistungsunternehmen genutzt, um einzigartige Einblicke in über 50.000 gehandelte Unternehmen, Währungen und Rohstoffe zu erhalten und über die Ereignisse, die sie betreffen, auf dem Laufenden zu bleiben. Sentifi nutzt maschinelles Lernen, um mehr als 14 Millionen Finanz-Influencer zu bewerten.

ROVENSO (http://www.rovenso.com/), ein 2016 gegründetes Unternehmen, das 2014 als Start-up an der EPFL begann, stellt agile Sensorroboter für besonders anspruchsvolle und raue Umgebungen her. Die in der Schweiz ansässige Firma hat in Kooperation mit dem HAX Accelerator bereits eine Niederlassung und Werkstätten in Shenzhen (China) eröffnet. Derzeit laufen Pilotprojekte mit zahlenden Kunden in China und der Schweiz, in den Bereichen Brandbekämpfung und Sicherheitsüberwachung.

Weitere Informationen zur StartUp Challenge und Quelle: www.swisscom.ch/challenge

«Gamification» für Unternehmerfamilien – wie geht das?

Der «Family Business Compass» bietet professionelle Zukunftsplanung für Familienunternehmen mit 44 Kompasskarten. Damit haben Unternehmerfamilien erstmals die Möglichkeit, eine gesamtheitliche Situationsanalyse und Planungsgrundlage zu 4 Kernbereichen von Familienunternehmen zu erhalten.

Gamification für Unternehmerfamilien: Mit Hilfe eines Kartenspiels die Zukunft eines Familienunternehmens planen. (Bild: zVg)

Geht es in Unternehmerfamilien um die Planung einer tragfähigen Zukunft mit Weitsicht, liegt der Schwerpunkt oft ausschliesslich auf Unternehmens- und Kapitalseite. Hier wird mit Bedacht und Sorgfalt eine professionelle Struktur gepflegt. Aus dem Blickfeld gerät dabei, der Organisation der Familie sowie den Bedürfnissen der Einzelnen mindestens ebenso viel Gewicht einzuräumen. Einer der wesentlichen Gründe, weshalb nach wie vor viele Familienunternehmen mit ihren Ambitionen scheitern. Das belegen auch die rückläufigen Zahlen zu erfolgreichen familieninternen Nachfolgeregelungen. Die gesamtheitliche Sicht fehlt.

Es steht viel auf dem Spiel

In welche Richtung entwickeln wir uns als Familie? Wie richten wir unser Unternehmen für die Zukunft aus? Wo stehen wir mit unserem Finanzkapital? Welche Pläne haben die einzelnen Mitspieler? Wo wollen wir gemeinsam hin? Das alles sind komplexe und herausfordernde Fragen für Unternehmerfamilien, die erfahrungsgemäss keinen Aufschub dulden. Sonst steht möglicherweise bald alles auf dem Spiel: Familie, Unternehmen und Kapital. Mit dem bisher einzigartigen «Family Business Compass» haben Unternehmerfamilien erstmals die Möglichkeit, eine gesamtheitliche Situationsanalyse und Planungsgrundlage zu den 4 Kernbereichen von Familienunternehmen zu erhalten: Familie – Unternehmen – Kapital – Individuum.

Schlüsselerlebnisse dank Gamification

Ganz bewusst haben die Inhaberinnen und führenden Köpfe von «The Family Retreat», Franziksa Müller Tiberini und Carole Häusermann, auf ein spielerisches Konzept (Gamification) gesetzt. Denn die 44 humorvoll illustrierten Kompasskarten mit gezielten Fragen machen Abstraktes greifbar und erleichtern den Zugang zu anspruchsvollen Themen. «Gespielt» wird mit allen Mitgliedern oder Teilgruppen der Unternehmerfamilie.

Wissenschaftliche Erkenntnisse gepaart mit unserer langjährigen Erfahrung zeigen, dass die gesamtheitliche Betrachtung der 4 Kernbereiche massgeblich über den Erfolg entscheidet. Es gilt, die Wechselwirkung zwischen dem sensiblen Organismus Familie sowie dem Familienunternehmen als Organisation für sich zu nutzen. Der «Gewinn» für alle Beteiligten ist die gemeinsame Entwicklung der individuellen Prioritäten und damit einer individuellen Kompassausrichtung. So planen, idealerweise spielend leicht, alle Beteiligten zusammen professionell die Zukunft der Unternehmerfamilie. Offizielle Lancierung des «Family Business Compass» ist am 5. November 2018 in Zürich.

Weitere Informationen: www.familienunternehmen.ch

Warum Robot Recruiting nicht die Lösung sein kann – Überlebenstipps für Personaler

Künstliche Intelligenz ist für Experten die Zukunft im Recruiting, um bestehende Prozesse in der Personalgewinnung grundlegend zu revolutionieren. Propagiert werden die Vorteile der intelligenten Maschinen vor allem, wenn es um Routineaufgaben geht. Warum auch nicht? Laut einer aktuellen LinkedIn-Umfrage zu den Trends der Personalbeschaffung fallen darunter jedoch auch das Prüfen von Kandidaten und die Beziehungspflege. Und genau hier stellt sich die Frage: Sind das wirklich Routineaufgaben?

Human Resources ohne Humans? Robot Recruiting kann im Personalwesen kaum die Lösung der Zukunft sein. (Bild: Dieter Schütz / pixelio.de)

Das Prüfen wie auch die Kommunikation mit Interessenten gehören zu den sensibelsten Themen im Recruiting überhaupt. Diese Aufgaben als Routine einzuordnen, lässt den niedrigen Stellenwert erkennen, der ihnen noch immer anhaftet. Und genau deshalb wirft die fortschreitende Digitalisierung des HR-Bereichs mehr denn je alte grundlegende Fragen im Recruiting auf. Die erste und vermutlich wichtigste: Wo bleibt der Mensch als Individuum und Dreh- und Angelpunkt bei dieser Entwicklung? Werden die lernenden Systeme wirklich besser als ein Recruiter den Menschen in seiner einzigartigen Persönlichkeit hinter dem Bewerber erkennen? Und wie zuverlässig entscheiden sie am Ende, welches Potenzial die Person hat und inwieweit der Cultural Fit passt?

Schnellere, mobile und vernetzte Standards für mehr Robot Recruiting?

War früher, sagen wir mal im Recruiting der Steinzeit, ein handschriftlicher Lebenslauf gefordert, um Bewerber zu charakterisieren und zu bewerten, scheint künftig bald das gegenteilige Extrem erreicht zu sein. Der Einsatz von People Analytics macht den Menschen zum gläsernen Bewerber. Und das alles hat seinen Preis. Natürlich sollen und müssen Recruitingprozesse sich weiterentwickeln, auch in technischer Hinsicht. Auch Bewerber erwarten zu Recht im Kontakt mit potenziellen Arbeitgebern unkomplizierte, schnellere und vor allem mobile und vernetzte Standards, die längst in unser aller Leben Einzug gehalten haben. Dagegen erwarten viele Vertreter der Arbeitgeberseite noch immer „aussagekräftige Bewerbungsunterlagen“ und erkennen nicht, dass diese Form des beruflichen Zueinanderfindens nicht nur wenig aussagekräftig, sondern vor allem in Zeiten von Instagram & Co. schon längst nicht mehr State of the Art ist. Der Gap könnte also auch hier größer kaum sein.

Mit den Augen der Bewerber sehen

Doch wie steht es um die Candidate Experience, wenn Bewerber in der für sie beruflich wichtigen ersten Kontaktphase mit einem potenziellen Arbeitgeber nur mit Chatbots statt mit echten Menschen kommunizieren oder aufgrund der Parameter des digitalen Recruiters gar durchs Raster der Erstselektion fallen. Denn genau wie bei menschlichen Personalentscheidungen stellt sich auch im Rahmen der Digitalisierung wieder die Frage nach der Qualität der Parameter. Sind Robot Recruiting Tools also eine wirkliche Hilfe in Zeiten immer schnellerer Personalprozesse? Oder spucken sie am Ende im wahrsten Sinne des Wortes uniforme Arbeitsroboter aus, die nur rein oberflächlichen Kriterien entsprechen? Fakt ist: Früher wie heute und auch im Kontext von KI werden die Auswahl-Parameter zunächst von Menschen definiert. Und so lange diese noch davon ausgehen, dass ein Bewerber zum Job und nicht der Job zum Bewerber passen muss, ist und bleibt genau das der grundsätzliche Knackpunkt im Recruiting. Nicht der Algorithmus ist also das Problem, sondern vielmehr der Umgang damit. Mögliche Risiken und Nebenwirkungen von KI auf Seiten aller Beteiligten sind somit noch nicht bekannt. Und auch die Gefahr, dass Interessenten genau aus diesem Grund auf eine Jobofferte gar nicht erst anspringen oder vorschnell abspringen, sollte bedacht werden.

Recruiting: Konsequent unterschätzt

Doch trotz allem technischen Fortschritt kämpfen Personaler nach wie vor mit einem grundlegenden, ganz analogen Problem: sie befinden sich auch im Rahmen ihres beruflichen Alltags permanent zwischen den Stühlen, sollen einerseits digitale Trendsetter sein, die stets die Bewerberinteressen im Blick haben und sind intern häufig noch in der Position eines ungeliebten Erfüllungsgehilfen, der darum kämpfen muss, dass die Bedeutung seiner Position nicht auf der Strecke bleibt. Somit wird auch das (Arbeits-)Leben der Recruiter mehr und mehr auf den Kopf gestellt. Sie haben mit gehörigem Druck von allen Seiten zu kämpfen, auch mit selbstgemachten Problemen. Denn wird der wichtige Stellenwert ihrer Arbeit selbst von der Führungsebene oftmals noch völlig verkannt, fehlt ihnen selbst einerseits ein klares Bewusstsein für ihre neuen Rollen im Recruiting der Zukunft und andererseits auch der Wille und die Lust, mutig neue Wege zu beschreiten.

Überlebenstipps für Personaler

Stattdessen blockieren herrschende Missstände zwischen Unternehmensleitung, HR und Fachabteilung nach wie vor viel zu oft den bestmöglichen Besetzungserfolg. Die Folge: Personaler empfinden allzu oft Unlust und Frust im Job und diese Tatsache ist angesichts der steigenden Relevanz des Recruitings alles andere als zukunftsfähig. Mit Hinblick auf diese vielschichtigen bestehenden und neuen Herausforderungen hilft nur noch eines: Selbsthilfe. Zum Beispiel mit diesen Ideen und Impulsen:

  • Mehr Spaß am eigenen Job: Wie könnten Sie im Team die Aufgaben so neu verteilen, dass jeder im Idealfall mehr von dem macht, was er gut kann und mit Begeisterung tut? Wen brauchen Sie wirklich für Ihren Recruiting-Change? Hat z.B. ein Kollege aus der IT das Zeug zum „Digitalen Recruiter“, weil er nicht nur IT kann, sondern auch Menschen liebt? Oder ist einer der Recruiter-Kollegen ein echter Forschertyp mit der Spürnase für neue Trends? Der Ansatz des Job Crafting ist nur eine Möglichkeit, den eigenen Aufgabenbereich entsprechend des Ansatzes „Erst die Stärken, dann die Stelle“ so zu modifizieren, dass Ihre individuellen Stärken und Talente mit den Anforderungen bestmöglich in Deckung sind.
  • Mehrwert „Kollegiales Recruiting“: Recruiter sind im Auswahlprozess häufig in der Rolle eines Erst- oder Zweit-Entscheiders. Der Verantwortliche des Fachbereichs trifft die Entscheidung meist vorwiegend aus seiner Perspektive. Bitten Sie aktiv auch die zukünftigen Kollegen mit an den Tisch und klären Sie alle gemeinsamen Fragen wie „Wen brauchen wir wirklich?“ und „Wer passt wirklich zu uns?“ Sogar Azubis mit einem guten Gespür haben hier das Zeug für innovative und überraschende Ideen.
  • Stellen Sie Prozesse auf den Kopf: In puncto Personalmarketing und Bewerber-Kontakt gilt: alles auf Anfang. Ersetzen Sie bspw. langweilige Stellenanzeigen durch magnetisierende Fragestellungen nach dem Motto „Zeig uns, was Dich ausmacht und wofür Du brennst.“ Lassen Sie kreative Köpfe passende Alternativen zu traditionellen Bewerbungsunterlagen und Vorstellungsgesprächen entwickeln wie z.B. Blind-Dating, Kaffee-Trinken via Skype, oder Reflected-Best-Self-Präsentation. Bieten Sie Ihrerseits reale Einblicke in die zu besetzenden Arbeitsfelder z.B. über eine Action Cam. Locken Sie mit innovativen Ideen und Experimenten Ihre Zielgruppen und auch Multiplikatoren aus der Reserve.
  • Nutzen Sie den Sympathiefaktor: Noch immer sind fehlende Kontaktdaten in Ausschreibungen & Co ein No-Go und regelrechter „Abtörner“ für Interessenten. Höchste Zeit also für Recruiter, durch Angabe ihrer Kontaktdaten nicht nur erreichbar, sondern auch durch ein Einzel- oder Team-Foto auf der Unternehmens- bzw. Karriereseite, in Social Media, auf Bewertungsplattformen etc. konkret sichtbar zu werden. Die Chance: Von Mensch zu Mensch wecken Sie deutlich mehr Sympathie als ein Chatbot. Die Voraussetzung dafür: mit den Augen der Interessenten sehen.
  • Mut tut gut: Neue Ideen ermöglichen neue Erkenntnisse und Erfahrungswerte. Warten Sie nicht re-aktiv auf eine Losung von oben, sprich von der Geschäftsleitung, sondern werden Sie pro-aktiv neugierig auf alles, was es an spannenden Trends und Entwicklungen gibt. Am Ende geht es um die sinnvolle Optimierung und Erleichterung Ihrer Arbeit. Und manches lässt sich im Kleinen einfach mal ausprobieren, wie z.B. die Wahlmöglichkeit für Interessenten zwischen Quick- und Lang-Bewerbung, eine konkrete Arbeitsprobe statt Anschreiben, eine Stärken-Analyse statt Lebenslauf.
  • Bleiben Sie cool auch ohne Tool: Sie sollen natürlich nicht komplett auf technische Unterstützung verzichten, denn Modernisierung, Entwicklung und das sinnvolle Nutzen digitaler Helfer im Recruiting werden zweifelsohne immer wichtiger. Der unbedingte Einsatz analytischer Tools um jeden Preis – für den viele werben – jedoch nicht. Nicht jeder Hype muss mitgemacht werden, vor allem dann nicht, wenn er nicht zu Ihnen als Unternehmen und zur Zielgruppe passt. Wichtig ist, die relevanten Trends, Systeme und Lösungen wie auch deren mögliche Nebenwirkungen zu kennen, um dann klar zu definieren, was für die Optimierung Ihrer Prozesse das wirklich Richtige ist. Nur ein intelligenter und vor allem bewusster Einsatz moderner und zukunftsweisender Tools wird Ihr Recruiting tatsächlich zukunftsfähig machen.

 

Zur Autorin: Brigitte Herrmann ist Rednerin, Potenzialberaterin und Autorin. 15 Jahre war sie selbständiger Headhunter und besetzte mehr als 400 Positionen auf Spezialisten-, Führungs- und Management-Ebene – im Top-Management bis zum Vorstand. Sie ist Inhaberin der Inspirocon Potenzialberatung, die für beide Seiten des Arbeitsmarktes steht. Mit ihren Erfahrungen aus Headhunting und Beratung und mit Blick auf die Arbeitswelt der Zukunft inspiriert sie zu anderen Perspektiven, neuen Wegen und zeigt die wertvollen Chancen auf, wenn Potenziale intelligent genutzt werden. Sie ist Autorin des 2016 erschienenen Wirtschafts-Sachbuches „Die Auswahl“. Als Vortragsrednerin gibt sie zukunftsweisende Impulse zur „Chance Mensch im digitalen Zeitalter“. Sie gehört zu den Top 100 Excellence Speakern in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Mehr unter www.inspirocon.de

 

Stellensuche konzentriert sich auf Onlineportale

Online-Jobportale sind der wichtigste Kanal für die Stellensuche und nehmen laufend an Bedeutung zu. Dies zeigt eine Studie von JobCloud (jobs.ch / jobup.ch) in Zusammenarbeit mit dem LINK Institut. Neben den Firmen-Websites ist auch das persönliche Netzwerk an Freunden, Familie und Bekannten eine wichtige Quelle für die Stellensuche.

Onlineportale führen die Hitliste bei der Stellensuche an. (Grafik: Jobcloud)

Wer sich über offene Stellen informiert, tut dies in der Regel online über Jobportale wie jobs.ch: In den letzten 12 Monaten hat eine grosse Mehrheit von 68% aller Befragten einschlägige Onlineportale für die Suche nach spannenden Jobs genutzt – rund 2% mehr als im vergangenen Jahr. Danach folgen die Jobsites der rekrutierenden Unternehmen (52% in 2018 im Vergleich zu 49% in 2017) und das persönliche Netzwerk an Freunden und Bekannten (2018: 47%, 2017: 45%). Zeitungen und Zeitschriften halten sich nach wie vor im Mittelfeld. Soziale Netzwerke wie Xing, Facebook oder LinkedIn legen zwar um 5% zu, sind mit 28% aber für die Stellensuche insgesamt weniger relevant. Ebenfalls nicht zuoberst auf der Beliebtheitsskala stehen Personalvermittler und die Regionale Arbeitsvermittlung RAV bei der Stellensuche.

Persönliches Netzwerk bleibt trotz Digitalisierung wichtig

Der Freundes- und Bekanntenkreis geniesst bei den Stellensuchenden grosse Glaubwürdigkeit und wird oft in die Suche mit einbezogen. Rund 32% der befragten Stellensuchenden in der Deutschschweiz, die im letzten Jahr eine neue Stelle gefunden haben, haben diesen über ihr persönliches Netzwerk gefunden, teilen die Studienautoren mit. «Das persönliche Netzwerk kann eine gute Ergänzung zur Online-Stellensuche sein», so Renato Profico, CEO von JobCloud. «Oftmals werden Stellensuchende online auf einen spannenden Job aufmerksam. Sie bitten dann Bekannte, die bei der ausschreibenden Firma arbeiten oder einen guten Draht dahin haben, um eine Empfehlung. Persönliche Kontakte sind für die erfolgreiche Jobsuche also nach wie vor relevant und für viele sehr hilfreich.»

Spontanbewerbungen führen vor allem bei Romands zum Erfolg

Bei den Spontanbewerbungen zeigt sich der Röstigraben: Haben in der Deutschschweiz nur 5% der Stellensuchenden, die im letzten Jahr einen neuen Job gefunden haben, diesen via Spontanbewerbung erlangt, waren es in der Westschweiz stolze 20%. Die Romands mussten für ihren nächsten Job jedoch auch doppelt so viele Bewerbungen verschicken wie die Deutschschweizer (11,6 versus 24,5 Bewerbungen).

jobs.ch und jobup.ch beliebteste Onlineportale bei der Stellensuche

Von einem Onlineportal erwarten Stellensuchende wenig überraschend eine grosse Auswahl an aktuellen und qualitativ hochwertigen Stellenausschreibungen. Den Romands ist zudem besonders wichtig, einen Lebenslauf zu hinterlegen und von Recruitern finden zu lassen, selbst wenn sie nicht aktiv auf Stellensuche sind. Sowohl in der Romandie als auch in der Deutschschweiz sind die JobCloud Stellenportale die bekanntesten und beliebtesten Anlaufstellen: jobs.ch in der Deutschschweiz, jobup.ch in der Westschweiz. So werden sie spontan am häufigsten genannt (ungestützte Bekanntheit) sowie am öftesten als beliebtestes Job-Portal bezeichnet.

Quelle: Jobcloud

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