Wenn nicht nur Mitarbeiter, sondern auch Firmen-Geräte auf Reisen gehen: IT-Sicherheits-Tipps

Sommer ist Ferienzeit. Laut dem Bundesamt für Statistik hatten die Schweizer Arbeitnehmer im Jahr 2017 durchschnittlich fünf Wochen Ferien. Die traditionelle Vorstellung von Ferien als einer Zeit, in der sich der Erwerbstätige nicht um seinen Job kümmert, hat sich verändert. Smartphones und Co. kommen mit, Internet ist mittlerweile beinahe an jedem Ort der Welt verfügbar. Gerade deswegen sind einige IT-Sicherheits-Tipps beachtenswert.

Überall sorglos surfen auf dem Firmencomputer – auch während der Ferien: Einige IT-Sicherheits-Tipps sollten dabei beachtet werden. (Bild: Fotolia.com)

Umfragen zeigen, dass immer mehr Schweizer auch während der Ferien erreichbar sind und berufliche Mails, SMS oder andere Nachrichten beantworten. Dies erfolgt möglicherweise von Geräten aus, die nicht im sicheren Unternehmensnetzwerk eingebunden sind. Eine Antwort auf ein Unternehmens-E-Mail kann einer Cyberbedrohung ausgesetzt sein, von denen der Benutzer keine Ahnung hat.

Allgemeine IT-Sicherheits-Tipps

Wie man sich richtig verhält und das Risiko von Cyberangriffen so gering wie möglich hält, beschreibt Cisco Security Experte Bremtane Moudjeb anhand einiger IT-Sicherheits-Tipps. «Cyberbedrohungen sind heute ausgeklügelter als je zuvor. Natürlich werden nur die fortschrittlichsten Technologien bei komplexen Angriffen helfen, aber auch normale Benutzer und kleine Unternehmen können ihren Schutz effektiver gestalten, indem sie einige einfache Regeln befolgen. Dies gilt insbesondere in den Ferien, weil wir ausserhalb des Büros sind und kein sicheres Firmennetzwerk nutzen», sagt Bremtane Moudjeb. «Auch die IT-Industrie bietet Sicherheits-Technologien, wie etwa VPN oder Secure Internet Gateway für sichere E-Mails und sicheren Zugriff auf Unternehmensdaten. Die Kommunikation über ein Mobilfunknetz (z.B. 4G) ist eine gute Alternative, da sie Verschlüsselungen nutzt. Die Verwendung eines VPN über ein Mobilfunknetz bringt eine zusätzliche Sicherheitsstufe für die Benutzer. Zusätzlich gibt es alternative Collaboration-Tools, wie z.B. Webex, die eine geschützte Plattform für Unternehmenskommunikation unabhängig vom Standort gewährleisten.»

Sieben wichtige Tipps für den sicheren E-Mail-Verkehr in den Ferien

  1.  Vertrauen Sie nicht der öffentlichen WLAN-Sicherheit: Eines der Risiken besteht darin, dass Geräte von Anderen, die mit einer bösartigen Software infiziert sind, mit dem gleichen WLAN-Netzwerk verbunden sind. Über dieses WLAN kann die Malware auch Ihr Gerät erreichen und sich so auf Ihr Unternehmensnetzwerk verteilen. Wenn Sie dringend auf geschäftliche E-Mails reagieren müssen, verwenden Sie VPN – ein virtuelles privates Netzwerk – oder bevorzugen Sie stattdessen mobile Daten.
  2.  Verwenden Sie VPN-Verbindungen oder ein sicheres Internet-Gateway: Wenn Sie Geschäftsdokumente von Ihrem Computer über WLAN oder kabelgebundenes Netzwerk ausserhalb Ihres geschäftlichen Netzwerks senden, verwenden Sie ein so genanntes virtuelles privates Netzwerk (VPN). Wie funktioniert VPN? Ihr Computer verhält sich so, als würde er sich von Ihrem Unternehmen aus verbinden. Wenn Sie wissen, dass Sie in den Ferien arbeiten müssen, fragen Sie Ihren IT-Manager nach den VPN-Verbindungseinstellungen. Der aktuelle Trend beim Schutz für Remote-Verbindungen ist das sogenannte sichere Internet-Gateway, die eine erste Verteidigungslinie gegen Cyberangriffe bietet. Cisco Umbrella verhindert beispielsweise den Zugriff auf gefährliche Quellen, bevor eine Verbindung aufgebaut oder eine Datei heruntergeladen wird.
  3. Bevor Sie in die Ferien gehen, sichern Sie Ihre Daten: Ein Backup ist eine der wichtigsten Sicherheitsgrundlagen. Stellen Sie sicher, dass alle Daten, mit denen Sie auch in den Ferien arbeiten müssen, in Ihrem Unternehmen gespeichert sind bzw. sichern Sie Ihre Daten auf einem externen Laufwerk, das Sie nicht in die Ferien mitnehmen.
  4.  Verlassen Sie sich nie gänzlich auf die Sicherheit von HTTPS-Seiten: Unter den Nutzern ist die Annahme verbreitet, dass verschlüsselte Websites, die üblicherweise mit „HTTPS“ und dem Schlosssymbol in der Adressleiste versehen sind, vollkommen sicher sind. Obwohl Verschlüsselung die Privatsphäre von Benutzern verbessert, wird sie zunehmend von Hackern verwendet. «Heute sind 50 Prozent aller Websites verschlüsselt. Das Auffinden einer bösartigen Datei in verschlüsselter Kommunikation ist jedoch eine grosse Herausforderung. Dazu ist nur eine sehr fortschrittliche Sicherheitslösung in der Lage, die maschinelles Lernen oder künstliche Intelligenz verwendet. Deshalb müssen wir diese Websites, mit denen man sich verbindet, besonders im Auge behalten, weil sie auf den ersten Blick sehr sicher erscheinen», warnt Bremtane Moudjeb.
  5.  Vermeiden Sie die Arbeit an öffentlichen Geräten in einem Internetcafé: Sie sollten keine Geräte nutzen, die nicht für die Arbeit bestimmt sind. Senden Sie niemals Geschäftsnachrichten und Dokumente von öffentlichen  Computern in einem Internetcafé. Sie können nie sicher sein, dass der Besitzer des Internetcafés seine Computer mit ausreichender Sicherheitstechnologie schützt.
  6. Kommunizieren Sie nur über Unternehmenskonten: In Unternehmensrichtlinien heisst es in der Regel, dass die gesamte geschäftliche Kommunikation über Unternehmenskonten erfolgen muss – unabhängig davon, ob es sich um eine E-Mail oder ein anderes Arbeitsmittel handelt. Es kann jedoch sein, dass bei dringendem Bedarf kein Zugang zum  Unternehmenskonto besteht. Hier ist Vorsicht bei der Nutzung vom privaten E-Mail-Account geboten, das nicht im Sicherheitsnetz des Unternehmens eingebunden ist. «E-Mail ist heute immer noch die beliebteste Kommunikationsplattform und auch immer noch der gängigste Weg, über den infizierte Software in das Gerät gelangt. Eine gute Alternative zu E-Mail sind Collaboration-Tools, die eine spezielle Verschlüsselung und Schutz verwenden. Ich empfehle auch Kollegen, Partnern oder Kunden, Tools  wie z.B. Webex Teams zu verwenden», sagt Bremtane Moudjeb.
  7.  Senden Sie keine vertraulichen Daten an Dritte: Diese Regel gilt nicht nur während der Ferienzeit, sondern generell. Getarnte E-Mails zielen darauf ab, vertrauliche Informationen, wie z. B. Bankdaten oder Login-Passwörter, abzufragen, um sie dann zu missbrauchen. Diese sind nicht immer leicht identifizierbar, daher ist bei solchen E-Mails besondere Vorsicht geboten. Ebenso wird von Cyberkriminellen gerne die Ferienzeit dazu verwendet, um nicht berechtigte Zahlungen einzufordern. Sie gehen davon aus, dass Mitarbeiter ihre Chefs in den Ferien ungern stören und somit falsche Überweisungen getätigt werden.

Empfehlungen für Unternehmen

Auch Unternehmen sollten einige IT-Sicherheits-Tipps befolgen, damit sie Mitarbeitende (und die eigene Firma) während der Ferienzeit nicht unnötig einem Cyber-Risiko aussetzen wollen:

  1.  Umfassender Schutz der Unternehmenskommunikation: Der erste Schritt für Unternehmen, die nicht riskieren wollen, dass ihre Mitarbeiter für eine ungewollte Überraschung sorgen, sollte der Einsatz einer Lösung sein, die die gesamte E-Mail-Kommunikation schützt.
  2. Sicherheit aus der Cloud: Mit dem Secure Internet Gateway wird die aktuelle Sicherheitslage global überwacht und es werden jene Geräte geschützt, die nicht über VPN verbunden sind. Die Lösung blockiert aktuelle und künftige Bedrohungen und verhindert dabei den Zugriff auf gefährliche Domains, URLs, IPs und Dateien, bevor eine Verbindung aufgebaut oder eine Datei heruntergeladen wird.
  3. Sicherheitslösungen für Endgeräte zum Schutz von Unternehmensdaten: Diese Lösungen können nachverfolgen, wer, wann, von welchen Geräten und wo angemeldet ist, und identifizieren bzw. wehren Sicherheitsbedrohungen ab. Der Administrator hat einen Überblick über die Vorgänge im Unternehmensnetzwerk.

Die ideale Lösung ist eine Kombination all dieser kompatiblen Tools. Der Schlüssel zu einem erfolgreichen Schutz sind ein Threat Intelligence-Konzept und ein cloudbasierter Ansatz, der alle aktuellen Bedrohungen der Welt überwacht, Daten an Sicherheitslösungen sendet und sie dann gegen neue Malware aktualisiert und schützt.

Quelle: Cisco

Sicherheit im Internet of Things wird vernachlässigt

Laut einer weltweiten Umfrage unter IT-Entscheidern sorgen sich die Befragten im Falle eines Cyberangriffs auf IoT-Anwendungen vor allem um das Vertrauen ihrer Kunden. Ebenfalls geht aus der Umfrage hervor, dass eine große Diskrepanz zwischen den Investitionen in IoT-Systeme und deren Absicherung besteht.

Trotz massiver Investitionen ins Internet of Things bleibt die Sicherheit noch allzu oft auf der Strecke. (Bild: NicoElNino – Fotolia.com)

Das japanische IT-Sicherheitsunternehmen Trend Micro hat die  Ergebnisse einer weltweiten Umfrage zum Thema Internet der Dinge (Internet of  Things, IoT) und dessen Absicherung veröffentlicht. Daran teil nahmen über 1.150 Entscheider aus IT und  IT-Sicherheit. Sie wurden unter anderem zu getätigten und geplanten  Investitionen, Umsetzungsstrategien und technologischen Herausforderungen  befragt.

Sicherheit spielt im Internet of Things eine Nebenrolle

Die wachsende Anzahl vernetzter Geräte macht Unternehmen anfällig für eine  Vielzahl von Cyberbedrohungen. Dennoch antworteten 43 Prozent der Befragten,  dass IT-Sicherheit bei der Umsetzung von IoT-Projekten nur eine Nebenrolle  spielt. Unter den Befragten aus Deutschland war dieser Wert mit 46 Prozent  weltweit am höchsten. Während fast zwei Drittel der Befragten (63 Prozent)  angaben, dass Cyberangriffe im Zusammenhang mit IoT-Anwendungen in den  vergangenen 12 Monaten zugenommen haben, stuft nur die Hälfte (53 Prozent)  von ihnen vernetzte Geräte als eine Bedrohung für ihr Unternehmen ein.

Die Ergebnisse legen außerdem nahe, dass womöglich nur unzureichende  Sicherheitstests durchgeführt werden bevor neue Geräte zu  Unternehmensumgebungen hinzugefügt werden. Die Umfrage ergab auch, dass  Unternehmen in den letzten 12 Monaten durchschnittlich drei Angriffe auf  vernetzte Geräte verzeichneten. Nur etwas über ein Drittel der Unternehmen (38  Prozent), die IoT-Lösungen umgesetzt haben oder im Begriff dazu sind, haben ITSicherheitsexperten  in den Implementationsprozess einbezogen. Von diesen  entfallen jeweils etwa ein Drittel (32 Prozent) auf die Bereiche Smart Factories,  Smart Utilities (31 Prozent) und Wearables (30 Prozent). Das bedeutet aber  ebenso, dass ein beachtlicher Teil von Unternehmen weltweit einer Vielzahl von  Bedrohungen Tür und Tor öffnet.  „Viele Unternehmen sehen in IoT-Systemen die Zukunft und setzen daher neue  Arten vernetzter Geräte in ihren Netzwerkumgebungen ein“, sagt Udo Schneider,  Security Evangelist bei Trend Micro. „Das verbessert zwar ihre  Geschäftsprozesse, stellt jedoch auch ein großes Problem hinsichtlich neuer  Cyber-Risiken dar, da die eingebauten Betriebssysteme normalerweise nicht ohne  weiteres gepatcht werden können. Die Investitionen in IT-Sicherheitsmaßnahmen  sollten sich daher an den Investitionen in den Ausbau von Systemen orientieren.  Nur so kann das Risiko eines Datenverlustes verringert werden, der große  Auswirkungen auf den Umsatz und das Vertrauen der Kunden haben kann.“

Sicherheit, Verantwortlichkeit, Reputation und Auswirkungen auf betroffene  Unternehmen

Die wichtigsten Konsequenzen eines Datenverlustes bestehen laut den Befragten  im Vertrauensverlust der Kunden (52 Prozent), dicht gefolgt von finanziellen  Schäden (49 Prozent). Obwohl die kürzlich in Kraft getretene EUDatenschutzgrundverordnung  (DSGVO) für viele eine hohe Priorität hat, wurden  die aus ihr entstehenden Konsequenzen als deutlich weniger bedeutend eingestuft.  Laut den Befragten hätte ein sicherheitsrelevanter IoT-Vorfall unter anderem  negative Auswirkungen auf folgende Bereiche:

  • Kundenvertrauen (52 Prozent)
  • Finanzielle Schäden (49 Prozent)
  • Verlust personenbezogener Daten (32 Prozent)
  • Strafen durch Behörden (31 Prozent)
  • Verstöße gegen Datensicherheitsbestimmungen (28 Prozent)

Unternehmen investieren 2,5 Mio. USD pro Jahr ins Internet of Things

Datenverluste können große Auswirkungen auf Geschäftsprozesse haben:  Beispielsweise können sie die DSGVO-Konformität von Unternehmen in Gefahr  bringen oder kritische Netzwerke lahmlegen. Die Untersuchung bestätigt, dass ITSicherheit  nicht lediglich eine Fußnote sein darf. Stattdessen muss sie von Anfang  an eine Schlüsselrolle bei der Implementierung von IoT-Projekten und -Prozessen  einnehmen.  Udo Schneider dazu weiter: „Die beträchtlichen Investitionen in die Technologie  zeigen, dass IoT-Lösungen viele Vorteile für Unternehmen bieten. IT-Sicherheit  muss aber in das Design der Lösungen eingearbeitet sein und IT-Experten müssen  in den Entwicklungs- und Umsetzungsprozess einbezogen werden. Ansonsten  können Schäden auf Unternehmen zukommen, die die möglichen Gewinne der  Technologie bei weitem übersteigen.“  Die Ergebnisse zeigen auch, dass derzeit stark in IoT-Technologien investiert  wird: Unternehmen geben durchschnittlich 2,5 Millionen US-Dollar pro Jahr aus.  Angesichts der beträchtlichen finanziellen Aufwendungen und der gravierenden  Auswirkungen, die ein Cyber-Angriff auf Unternehmen haben kann, sollte IT-Sicherheit  priorisiert werden, um Risiken zu mindern.

Quelle: www.trendmicro.ch

 

Marketingkongress «Futurize M» an der SuisseEMEX’18

Wie gewinnt man heute neue Kunden? Und wie lässt sich Kundenbindung stärken? Gemeinsam mit namhaften Partnern und Vertretern renommierter Brands präsentiert die SuisseEMEX den neuen Marketingkongress «Futurize M» zum Thema «Neukundengewinnung und Kundenbindung im digitalen Zeitalter».

Ewa Ming (Initiantin, links) und Katharina Ofner (Projektleiterin Marketingkongress «Futurize M»). (Bild: zVg)

Ein hochkarätiges Speaker-Programm, Best Practice Präsentationen von ausgewiesenen Fachexperten, intensive Masterclasses unter der Leitung von Google und Adesso, inspirierende, teilweise vielleicht gar provokative Talkrunden sowie ein auf die Generation Z ausgerichtetes Live Lab mit Workshops erwartet die rund 350 Marketers. Der neue Parallelkongress zur SuisseEMEX findet in einem eigenen Bereich der Messe Zürich statt und garantiert den Teilnehmern wertvolle neue Learnings sowie die optimale Möglichkeit zur Erweiterung des persönlichen Business Netzwerks. «Mit dem neuen Kongress wird die SuisseEMEX als grösster Schweizer Marketing-Branchenevent dem Anspruch gerecht, sich fortlaufend weiter zu entwickeln und Besuchern relevantes Fachwissen auf höchstem Niveau zugänglich zu machen» verspricht Ewa Ming, Geschäftsführerin der SuisseEMEX.

Alibaba, Google und das aktuell vielleicht heisseste Startup der USA

Der Eröffnungs-Keynote «Alibaba Cloud’s View on Digitalization» von Toni Cheng, General Manager DACH des Internet Speicherdienstes Alibaba Cloud wird einen fulminanten Start in den neuen Marketingkongress markieren. Vor wenigen Tagen wurde ausserdem bekannt, dass Google und Uber USD 335 Mio. in das 2017 gegründete Startup LimeBike investieren. Caen Contee, Head of Marketing und Mitbegründer von LimeBike gibt in seinem Referat «The Future of Mobility is Now» Einblick in die Werbestrategie des Unternehmens, welches aktuell mit seinen Bikes und eScooters die Stadt Zürich erobert. Soeben hat das Startup Pläne bekannt gegeben, die Elektro-Trottinett-Flotte in Zürich verdoppeln zu wollen.

Masterclasses von Google zu den Themen «YouTube als Performance-Kanal», «Mobile Marketing» und «Machine Learning als nächstes Kapitel im Bereich Online Marketing» sowie die Masterclass von Adesso, die der Frage nachgeht «Wie künstliche Intelligenz das Kundenbeziehungsmanagement revolutioniert» setzen am Marketingkongress weitere Highlights in Sachen Wissenstransfer.

Supermacht Storytelling und Mysterium Algorithmus

Zusagen von verschiedenen Schweizer Branchenkoryphäen unterstreichen die Qualität des Kongressprogramms. Tobias Fueter gehört zu den herausragendsten Werbefilmern der Schweiz und gibt als Direktor und Mitbegründer der Produktionsfirma Stories AG mit seinem Team die Höhe der Messlatte für erfolgreiches Storytelling vor. Das Thema Content Marketing und Algorithmen wird in einer exklusiven «Best Practice»-Kooperation von Oliver Schibli, CPO, CMO & CTO von Watson und Thierry Pool, Head of Digital Marketing & Media Planning bei Digitec Galaxus aufgegriffen. Unter den weiteren bestätigten Speakern finden sich hochkarätige nationale und internationale Namen wie Thomas Lang, Geschäftsführer und Inhaber der Carpathia AG und Top Experte im Bereich Digital Business und E-Commerce, Kishor Sridhar, Bestseller-Autor und Experte für Emotional Economics sowie Dr. Axel Jockwer, Experte für Marketing, Digitalisierung und Medien. Marcel Korner, Director New Business und Digital bei Amer Sports gibt in einer Best Practice Keynote Einblick in die erfolgreiche Markeninszenierung. Das vollständige Speaker-Programm ist auf der Website des Marketingkongresses ersichtlich.

Marketingkongress sucht die Nähe auch zur Generation Z

Das «Generation Z Live Lab» unter der Leitung von Yannick Blättler, Gründer und Inhaber von Neoviso, rückt die erfolgreiche Ansprache der Young Generation in den Fokus. Zu den bereits bestätigten Mitwirkenden gehören der YouTube-Star Silvan Müller aka PandaTooth. DJ und Produzent Fabian Gähwiler sowie Robin Pickis, Inhaber von «schwiizchiste» und Produzent von «Zwei am Morge» auf Play SRF. Nicht zu vergessen Julian Graf und Ramin Yousofzai, bekannt durch deren Instagram-Account UniGAG.

Den Abschluss der Kongresstage markieren die Afterwork-Partys mit Staraufgebot aus Musik und Unterhaltung. Als Gastgeberin führt Moderatorin, Schauspielerin und Komikerin Stéphanie Berger durch den Kongress. Zusammen mit dem international erfolgreichen Mentalist Tobias Heinemann moderiert die Entertainerin zudem die am 28. August im Rahmen des Marketingkongresses stattfindende Verleihung des «MK Vordenker des Jahres»-Awards.

Tickets und weitere Informationen unter www.suisse-emex.ch/Kongress

Erfolgs-Impuls: Franz Beckenbauer hatte Recht!

Auch wenn die Fussball-WM inzwischen wieder vorbei ist: Aus dem Spiel mit dem runden Leder lassens ich nach wie vor viele Erfolgs-Impulse für das eigene Business ableiten. Ein weiterer Input unseres Kolumnisten Volkmar Völzke.

Kick it like Franz Beckenbauer: Was für den Fussball eine saubere Ballannahme ist, sind fürs Geschäftsleben andere „Basics“. (Bild: Thaut Images – Fotolia.com)

In einem Interview vor langer Zeit hatte Fussball-Legende Franz Beckenbauer auf die Frage des Reporters “Was wünschen Sie sich von Ihrer Mannschaft am meisten?” sinngemäss Folgendes geantwortet: “Ich wäre schon froh, wenn jeder Spieler wenigsten den Ball korrekt annehmen könnte.”

Auch ein Franz Beckenbauer muss die „Basics“ beherrschen

Für alle Nicht-Fussball-Freunde: Das Ball-Annehmen nach dem Pass eines Spieler-Kollegen ist eine Grundvoraussetzung für gutes Spiel. Jeder Amateurspieler kann ein Lied davon singen, dass das gar nicht immer so einfach ist.

Was hat das mit dem Business zu tun? Nun, wenn Sie Ihr Team zu höherer Leistung und in die berühmte metaphorische Champions League bringen wollen, dann sorgen Sie zunächst einmal dafür, das jeder “den Ball annehmen” kann. Mit anderen Worten: dass die “Basics” beherrscht werden.

Wo die grössten Defizite liegen

Ich empfehle, mit diesen drei Themen zu starten, wo ich aus meiner Erfahrung die grössten Defizite bei der “Ballannahme” sehe:

  1. Verlässlichkeit. Unzuverlässigkeit ist wie eine Krankheit, die sich nach meiner Beobachtung immer mehr ausbreitet: Anfragen werden ignoriert, Termine ohne Warnung überschritten, klare Zusagen mit fadenscheinigen Gründen nicht eingehalten etc. Zuverlässigkeit ist nicht nur eine Tugend, sondern eine Notwendigkeit für high-performing Teams! Mein Tipp: Machen Sie 100-prozentige Zuverlässigkeit zu einem nicht verhandelbaren Standard in Ihrem Team. Falls Sie Führungsperson sind, müssen Sie das natürlich jederzeit vorleben.
  2. Verantwortung. Den Ball annehmen heisst, die volle Verantwortung dafür zu übernehmen. Sobald ich den Ball am Fuss habe, kann ich niemand anderen für meine Erfolge und Misserfolge verantwortlich machen. Genau daran fehlt es aber oft im Business: viele beschweren sich beim Umfeld und den anderen, dass sie selber keine Ergebnisse zustande bringen.
  3. Handeln. Wenn Sie den Ball angenommen haben, können Sie nicht einfach stehenbleiben, sondern müssen etwas damit tun. Viele Teammitglieder im Business scheinen aber zu glauben, dass sie nach der Übernahme einer Aufgabe nun erstmal abwarten können, und wundern sich dann, dass der Ball zur Gegenmannschaft (sprich: Konkurrenz) wechselt. Das tritt übrigens nicht nur bei operativen Aufgaben, sondern vor allem auch bei strategischen Initiativen auf: man kommt oft viel zu langsam ins Handeln.

Die gute Nachricht: Alle drei Themen kann man lernen und trainieren. Spitzenteams beherrschen das zu einem höheren Grad als durchschnittliche Mannschaften. Die Entscheidung dafür liegt bei jedem einzelnen und natürlich bei den Führungspersonen.

Also dann: Gehen Sie ins Trainingscamp und üben Sie das “Ball-Annehmen”!

Zum Autor:
Volkmar Völzke ist Erfolgs-Maximierer. Buchautor. Berater. Coach. Speaker. www.volkmarvoelzke.ch

Herausforderungen und Hürden im Content Marketing

Eine kürzlich durchgeführte Umfrage zeigt einen Blick auf Herausforderungen und Hürden im Content Marketing. Demnach sind technische und organisatorische Missstände die Gründe, warum der eigentliche Wert von Content Marketing für Kundenbindung nicht ausgeschöpft wird.

Content Marketing ist nicht immer ganz trivial – möglichst viele „Likes“ entscheiden allein nicht über Erfolg oder Misserfolg dieser Marketing-Massnahme. (Bild: Fotolia.com)

Unter dem Titel „Content Marketing 2018: Spagat zwischen realen Hürden und theoretischen Anforderungen“ führte der deutsche Fullservice-Mediendienstleister w&co Media Service kürzlich eine Umfrage durch. Für diese Snapshot-Studie wurden in persönlichen Gesprächen Geschäftsführer sowie Marketing- und Vertriebsverantwortliche von Online-Händlern und Markenherstellern in Deutschland auf der Internet World Messe 2018 rund um das Thema Content Marketing befragt. Ein zentrales Thema der w&co-Studie waren die Ziele und Hürden im Content Marketing. Zunächst erscheinen die Antworten wenig spektakulär: Absolute Top-Antwort bei den wichtigsten Zielen im Content Marketing ist mit 37 Prozent die Differenzierung vom Wettbewerb, gefolgt von 15 Prozent Stärkung des Marken- bzw. Unternehmensimages. 13 Prozent wollen damit den Bekanntheitsgrad der Marke stärken. Das heißt, ganze 65 Prozent setzen mit Content Marketing auf klassische Ziele, die sich in nichts von denen angestammter Werbeformate unterscheiden. Nur wenige wagen einen etwas konkreteren Ansatz. So geben 15 Prozent als wichtigstes Ziel die Kundenbindung an, gut jeder Zehnte (11 Prozent) will damit den Umsatz bei Bestandskunden steigern, sechs Prozent haben mit Content Marketing vor allem neue Zielgruppen im Fokus. Für nur zwei Prozent steht der Transport von bestimmten Unternehmenswerten im Mittelpunkt.

Fehlende Antworten zeigen interessante Einblicke zu Content Marketing

Niemand jedoch entschied sich für die Antwortoption, aus der Response-Analyse von Content Marketing Kundenbedürfnisse besser zu verstehen. Keine Zustimmung fand zudem, Leads bzw. Kundenkontaktdaten zu generieren für eine personalisierte Ansprache. Da überrascht es dann nicht, dass auch der Aufbau einer Community bzw. Influencer, die sich aktiv mit der Marke auseinandersetzen, keine Stimme erhielt. „Bei der Frage nach den Content-Marketing-Zielen ist – angesichts der Antwortoptionen in der Umfrage – viel spannender, was heute in der Praxis nicht zu den Zielen gehört“, erklärt Janina Pielken, Marketing Manager von w&co MediaServices. „Im Content Marketing gelten – zumindest in der Theorie – die Möglichkeiten für Personalisierung, Analyse der Kundenbedürfnisse und Multiplier-Effekte durch Communities und Influencer als wesentliche Vorteile und werden in allen Facetten diskutiert. Dass Führungskräfte aus Marketing, Vertrieb und Management sich der vielfältigen Potenziale von Content Marketing nicht im Klaren sind, ist unwahrscheinlich.“

Die Gründe für diese vagen Zielsetzungen im Content Marketing sind technischer und organisatorischer Natur. Etwa ein Drittel (31 Prozent) sieht als größte Herausforderung die komplexen Prozesse. Viele Schnittstellen und Zeitverzögerungen in der Abstimmung zwischen Teams und Dienstleistern stehen der Entwicklung, Produktion und Freigabe von Inhalten entgegen.
Weitere 14 Prozent sagen, dass ihr Content-Management unzureichend und fehleranfällig ist. Die Suche nach bestimmten Versionen und Formaten von Content kostet Zeit, Freigaben gestalten sich komplex, vieles erfolgt manuell ohne systemgestützte Workflows. Gut jeder Zehnte (11 Prozent) erachtet als größtes Problem, dass Kontrollmöglichkeiten während der Content-Produktion fehlen, Korrekturen erfolgen erst zu einem sehr späten Zeitpunkt.

Mehrheit kann Content-Marketing-Ziele nicht erreichen

Insgesamt 56 Prozent – über der Hälfte – fehlen also geeignete IT-Infrastrukturen und Workflow-Steuerung über Medien-Plattformen. „Dies macht Content Marketing mühselig, die Reaktionsfähigkeit sinkt, eine aktive Interaktion mit Kunden bzw. Communities ist so unmöglich“, ergänzt Pielken. „Die technischen Mängel beeinträchtigen das Marketing-Team erheblich, machen es unproduktiv und – viel schlimmer noch – ersticken die Kreativität, eine Kernkompetenz, die gerade im Content Marketing den Unterschied ausmacht, um sich als Marke zu differenzieren.“
Für nahezu jeden Vierten (23 Prozent) ist das Problem, dass Content nicht aus einem Guss produziert wird. Das Content Marketing über einzelne Kanäle trägt daher zu wenig zur übergreifenden Markenentwicklung und -identität bei. Das heißt, die aktuell höchsten Ziele dieser Massnahmen können bei 79 Prozent der Befragten von vornherein nicht erreicht werden.

Unnötige Verteuerungen

Knapp jeder Fünfte (18 Prozent) beklagt, dass unterschiedliche Teams für unterschiedliche Kanäle zuständig sind. Daher ist kaum eine Mehrfachnutzung bestehender Inhalte möglich, es lassen sich keine Synergieeffekte bei der Content-Erstellung für unterschiedliche Kanäle ausschöpfen. Damit wird Content Marketing allein aus organisatorischen Gründen unnötig teuer. Für die eigentliche Anforderung, sich konsistent mit Alleinstellungsmerkmalen am Markt zu positionieren, bleiben keine Mittel.

Quelle: www.w-co.de

Wirtschaftsaufschwung lässt Hotel- und Flugpreise steigen

Der erwartete Weltwirtschaftsaufschwung und steigende Ölpreise sorgen dafür, dass die Hotelpreise im weltweiten Schnitt um 3,7% und die Flugpreise um 2,6% steigen werden. Dies zeigt der jüngste Global Travel Forecast der GBTA und Carlson Wagonlit Travel.

Nicht nur Flugpreise, sondern auch die Preise für Hotels und Taxis dürften im Jahr 2019 steigen. (Bild: Rainer Sturm / pixelio.de)

Im kommenden Jahr ist mit einem starken Preisanstieg der Reisekosten zu rechnen, wie der fünfte Global Travel Forecast zeigt, der jährlich von der Global Business Travel Association GBTA und Carlson Wagonlit Travel mit Unterstützung der Carlson Family Foundation veröffentlicht wird. Allein in Westeuropa muss mit einem Anstieg der Hotelpreise um 5,6% und der Flugpreise um 4,8% gerechnet werden. „Obwohl die meisten Märkte wirtschaftlich auf einem guten Weg sind, gibt es mehrere Faktoren, die einen negativen Einfluss auf die Weltwirtschaft haben könnten. Dazu gehören protektionistische Maßnahmen, das Risiko von Handelskriegen und die Unsicherheiten rund um den Brexit“, erklärt Michael W. McCormick, Executive Director und COO der GBTA. Und Kurt Ekert, Präsident und CEO von Carlson Wagonlit Travel, ergänzt: „Es wird erwartet, dass die Preise in vielen Märkten auf der Welt steigen werden, auch wenn die Inflation gedämpft bleibt“.

Prognosen für Flugpreise 2019

Der Flugsektor wird durch die Einführung von Ultra-Langstreckenflügen, der Tendenz der Airlines hin zu neuen Vertriebsmodellen und einem wachsenden Wettbewerb durch Billigfluggesellschaften, die inzwischen auch auf den Markt von Interkontinentalflügen drängen, geprägt sein. Aufgrund des steigenden Ölpreises, einer Wettbewerbsverschärfung durch einen Mangel an Piloten, möglichen Handelskriegen und einer Zunahme der Preissegmentierung ist letztlich mit höheren Flugpreisen zu rechnen.

  • In Westeuropa kann mit einer Preissteigerung von bis zu 4,8% bei Flügen gerechnet werden. Besonders in Norwegen (+11,5%), Deutschland (+7,3%), Frankreich (+6,9%) und Spanien (+6,7%) ist der Anstieg deutlich. Im Gegensatz hierzu werden die Flugpreise in Osteuropa, Nahost und Afrika zwischen 2% und 2,3% fallen.
  • In Nordamerika ist laut der Prognose nur ein leichter Preisanstieg von 1,8% zu erwarten. Die Fluggesellschaften in den USA überarbeiten ihr Angebot, um besser auf die Nachfrage am Markt reagieren zu können – je nachdem, wie sich die Handelsbeziehungen zwischen den USA und anderen Ländern entwickeln werden. Die Preise für Flüge in Lateinamerika werden voraussichtlich um 2% im kommenden Jahr fallen. In Mexiko und Kolumbien kann allerdings ein leichter Anstieg von 0,1% und 1,2% beobachtet werden. Sehr deutlich wird der Preisanstieg in Chile ausfallen (+7,5%).
  • In der Region Asien-Pazifik sagt der Forecast einen Preisanstieg von 3,2% voraus. Dabei bleibt die Nachfrage in China hoch (+3,9% bei Flugpreisen) – das Land wird im Jahr 2020 auch den weltweit größten Reisemarkt stellen. Neben China sehen aber auch andere Länder der Region steigende Flugpreise auf sich zukommen – besonders Neuseeland (+7,5%) und Indien (+7,3%). Das einzige Land in der Region, bei dem die Preise fallen werden, ist Japan mit -3,9%, weil das Land seine Kapazitäten für die Olympischen Spiele 2020 bereits ausgeweitet hat.

Prognosen für Hotelpreise 2019

Die Prognosen für Hotelpreise stehen in direktem Zusammenhang mit dem Zuwachs im Flugsektor, der für eine größere Nachfrage nach Hotelzimmern sorgt. Hotels setzen auf den Einsatz neuer Technologien, um ihren Gästen ein personalisiertes Reiseerlebnis bieten zu können. Die Hotellandschaft wird sich zudem durch weitere Zusammenschlüsse verändern, da hochpreisige Hotels mit Hotels der mittleren Preisklasse um jüngere Reisende konkurrieren müssen, die vermehrt auf Boutique-Hotels setzen.

  • In der Region Europa, Nahost und Afrika muss für Westeuropa mit einer Preissteigerung von 5,6% für Hotelübernachtungen gerechnet werden. Die Preise in Osteuropa und Nahost/Afrika fallen hingegen um 1,9% und 1,5%. Besonders deutlich fällt der Preisanstieg in Norwegen (11,8%), Spanien (8,5%), Finnland (7,1%) und Frankreich sowie Deutschland mit jeweils 6,8% aus.
  • Die Hotelpreise in Nordamerika werden laut der Prognose ebenfalls steigen – 5% in Kanada und 2,7% in den USA.
  • Die Region Asien-Pazifik wird eine Preissteigerung von 5,1% verzeichnen. Dabei gibt es große Unterschiede: während in Japan mit fallenden Preisen von 3,2% gerechnet werden kann, wird es in Neuseeland voraussichtlich einen Preisanstieg von 11,8% geben.
  • In Lateinamerika sagt die Prognose fallende Preise von 1,3% voraus. Während die Hotelpreise in Argentinien um 3,5%, in Brasilien um 1,9% und in Kolumbien um 0,7% zurückgehen werden, muss in Chile (+6,4%), Peru (+2,1%) und Mexiko (+0,6%) mit einer Zunahme der Preise gerechnet werden.

Preisprognose für Bus, Bahn, Mietwagen und Taxi

Laut des Travel Price Forecast muss im kommenden Jahr nur in Nordamerika mit leicht erhöhten Preisen für Transportmittel wie Bus, Bahn und Taxi gerechnet werden (+0,6%). In allen anderen Regionen werden die Preise stabil bleiben. Allerdings könnten die Mietwagenunternehmen insbesondere im vierten Quartal 2019 ihre Preise anheben. Die Reisenden werden vermehrt auf Apps für private Fahrdienste setzen, während das Interesse an Highspeed-Zügen aufgrund von hohen Kosten in Verbindung mit dem geringen Ausbau der benötigten Technik sinken wird. Im Mietwagenbereich setzen neue Technologien Trends, wie beispielsweise der Einsatz von vernetzten Autos.

  • Die Prognose sagt stabile Preise für die Region Europa, Nahost und Afrika voraus. In einigen westeuropäischen Ländern, wie Finnland, Frankreich, Deutschland, Italien und Spanien können allerdings Preissteigerungen von über 4% möglich sein – in Norwegen werden es voraussichtlich sogar +10%. Im Gegenzug kann Schweden mit einem Preisabfall von 13,9% rechnen.
  • Während die Preise in der Gesamtregion Nordamerika nur leicht steigen (+0,6%), sollen sie in Kanada um 3,6% steigen. Trendsetter in der Region könnte Audis App-basierter Mietwagenanbieter Silvercar sein, der mobile Buchungen ermöglicht und die Abwicklung bei der Abholung und Abrechnung stark vereinfacht hat.
  • Auch in der Region Asien-Pazifik bleibt die Preisentwicklung bei den Beförderungsmitteln auf Straße und Schiene stabil. Lediglich in Neuseeland (+4%), Indien (+2,7%) und Australien (+2,4%) werden die Preise steigen. Das Unternehmen Didi Chuxing wird seine Investitionen im Bereich des autonomen Fahrens weiter ausbauen, während Uber den heimischen privaten Fahrdiensten bereits das Feld in Südostasien überlassen hat.

Geschäftsreiseverkehr wird immer personalisierter

Neben wirtschaftlichen Ausblicken und Prognosen für Hotel- und Flugpreise liefert der Bericht außerdem einen Überblick über die aktuellen Trends der Geschäftsreisebranche. „Die Zukunft des Geschäftsreiseverkehrs kann als beschleunigte Personalisierung bezeichnet werden. Mobile Technologien, künstliche Intelligenz und der Einsatz von Chatbots und prognostischen Daten spielen dabei eine wichtige Rolle“, sagt Kurt Ekert. „Der Erfolg eines Reiseprogramms ist eng mit neuen Technologien und der intelligenten Verarbeitung von Daten verbunden.“

Quelle: Carlson Wagonlit Travel

 

Firmenverkäufe ins Ausland auf Rekordniveau

Im ersten Halbjahr 2018 haben die Schweizer KMUs stark an Attraktivität gewonnen: Im Vergleich zur Vorjahresperiode kauften ausländische Firmen 38% Prozent mehr Schweizer KMUs, die Zahl inländischer Käufer blieb beinahe gleich. Gemäss einer Analyse von Deloitte nahm die Zahl der Transaktionen insgesamt um 6,4% zu.

Firmenverkäufe: Investitionen in Schweizer KMUs sind sehr beliebt und relativ sicher. (Bild: Fotolia.com)

Die Firmenverkäufe ins Ausland erreichten zwischen Januar und Juni 2018 einen neuen Rekord: 40 Schweizer KMU gingen in ausländischen Besitz über, das ist ein markanter Anstieg von 38% im Vergleich zur Vorjahresperiode. Die Käufer sind mehrheitlich in Europa zu finden, neun stammen aus Deutschland, je drei aus Frankreich und Grossbritannien und zwei aus Schweden. Sechs Käufer sind aus den USA und nur zwei aus China, wie der Halbjahres-Auswertung der Deloitte KMU M&A Studie zu entnehmen ist.

Firmenverkäufe an chinesische Investoren nehmen ab

«Der Anstieg bei den Verkäufen ins Ausland ist eindeutiges Zeichen für die Stärke und Attraktivität der Schweizer KMUs. Viele von ihnen haben sich in Nischenmärkten bedeutende Positionen erarbeitet und sich international gut vernetzt. Daher sind sie auch begehrte Ziele, sei es für Finanzinvestoren oder für Unternehmen aus derselben Branche. Mit der Abschwächung des Frankens sind auch die Preise etwas erschwinglicher geworden. Die allermeisten Investoren hegen zudem langfristige Pläne und wollen Knowhow und Arbeitsplätzen in der Schweiz erhalten», erklärt Jean-François Lagassé, Partner Financial Advisory bei Deloitte Schweiz. Die chinesischen Investoren seien zurückhaltender geworden und trennten sich auch wieder von ihren Schweizer Beteiligungen, beobachtet Stephan Brücher, ebenfalls Partner Financial Advisory und Corporate Finance Advisory.

Schweizer KMUs konnten weniger kaufen

Die KMUs waren im laufenden Jahr bisher etwas zurückhaltend beziehungsweise weniger erfolgreich mit Investitionen und Übernahmen von Konkurrenten im In- und Ausland. Waren es in der gleichen Periode des Vorjahres noch 65 Unternehmen, die diesen Schritt gewagt hatten, taten dies im laufenden Jahr nur noch 60 Firmen. Ähnlich wie in den Vorjahren gingen die Schweizer KMUs vor allem in den Nachbarländern auf Einkaufstour. Von den insgesamt 31 Firmen, die in Besitz Schweizer KMUs übergingen, stammen 24 aus Europa und alleine 11 aus Deutschland. Deren 5 Zukäufe tätigten Schweizer Firmen in den USA, was diese zum zweitattraktivsten Markt für Übernahmen macht.

Entwicklung der Fusionen und Übernahmen nach Transaktionstyp 2014 – 2018.

Industriesektor und Telekommunikation sehr aktiv

Die grösste Zahl an Transaktionen wurde mit 22 im Industriesektor verzeichnet, dahinter folgen Dienstleistungen (16) und Konsumgüter (14). Auffällig viele Unternehmen aus Technologie, Medien und Telekommunikation (TMT) wechselten den Besitzer, acht wurden ins Ausland verkauft, drei fanden eine neue Besitzerin aus der Schweiz. «Neue Technologien und die Digitalisierung fördern das Wachstum und steigern die Produktivität in vielen Sektoren: Vorausschauende KMUs nutzen dieses Potenzial aktiv und finden in der Schweiz passende Kaufkandidaten. Dies erstaunt wenig, hat die Schweiz doch Hochschulen von Weltrang, die regelmässig spannende Start-Ups und Spin-Offs hervorbringen», erläutert Lagassé.

Schweizer Unternehmen kaufen im Ausland viele Industriebetriebe, 12 von 31 Übernahmen stammten aus diesem Sektor, die Hälfte davon waren deutsche Betriebe. Von diesen sechs waren vier strategische Investoren, die zu ihrem Produktportfolio passende Firmen aufkauften, und zwei Finanzinvestoren.

Private Equity unter Investitionsdruck

Im ersten Halbjahr 2017 waren noch an 28% der Transaktionen Private-Equity-Fonds beteiligt, inzwischen sind es schon 36%. Viele PE-Gesellschaften profitieren von dem noch immer attraktiven Zinsumfeld und sammeln viel Geld zum Investieren ein. «Sie stehen unter hohem Anlagedruck und suchen intensiv nach Investitionsmöglichkeiten. Hochwertige und unterfinanzierte Unternehmen sind sehr begehrt und teuer. Die aufgekauften Unternehmen werden zielstrebig neu ausgerichtet. Prozesse sowie Strukturen werden verbessert, um die Firma später wieder zu verkaufen. Diese Entwicklung ist volkswirtschaftlich gesehen sinnvoll, weil brachliegendes Potenzial genutzt wird. Investoren gehen heute auch bewusster mit Assets wie langjährigen Mitarbeitenden oder im Markt eingeführten Markennamen um», sagt Brücher.

Neben den PE-Firmen haben auch strategische Investoren mit gesunden Bilanzen Anlagedruck und sind deshalb ebenfalls auf der Suche nach passenden Akquisitionsobjekten. Die Preise ziehen daher weiter an und der Bewertungsindikator für die so genannten ‘Deal Multiples’ steigt bereits seit sechs Jahren an, im ersten Halbjahr 2018 kletterte er erneut, von 9 auf 9,5. «Das ist eine neue Rekordmarke und zeigt klar, dass die bezahlten Preise nicht immer den realen Werten entsprechen. Diese Entwicklung sehen wir nicht nur in der Schweiz, sondern auch in der ganzen Eurozone. Früher oder später steht hier eine Korrektur an», warnen die Spezialisten von Deloitte.

Hohe Unsicherheit macht Prognosen schwierig

International gesehen haben die politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten im laufenden Jahr eher zugenommen. «Ein Ende des Handelskrieges ist nicht abzusehen, langsam steigen die Zinsen, Italien sorgt für Instabilität in der Eurozone und der Franken hat wieder etwas angezogen. Wir wissen nie, wann die Märkte wieder drehen, darum bleiben wir für das restliche Jahr vorsichtig optimistisch», erläutert Lagassé.

Der sich auf globaler Ebene bereits klarer abzeichnende Trend zu mehr disruptiven Zukäufen (Disruptive M&A) könnte allerdings an Bedeutung gewinnen und das Geschäft beleben. Im letzten Halbjahr stammten erst bei zehn Prozent der Transaktionen Käufer und Verkäufer aus unterschiedlichen Branchen. «Immer mehr Firmen kaufen sich digitales Knowhow zu, um ihr eigenes Geschäftsmodell zu erweitern oder komplett auf den Kopf zu stellen. Traditionell ausgerichtete Firmen stehen heute unter besonderem Druck, sich durch strategische Zukäufe für die Zukunft fit zu machen, dabei stehen KMUs aus den Bereichen Fintech, Künstliche Intelligenz, Robotics oder Cyber Security unter besonderer Beobachtung», ergänzt Brücher.

Quelle: Deloitte

 

Flexible Arbeitsplatzgestaltung: Vorgesetzte sind noch zu wenig Vorbild

Bereits knapp ein Viertel der Bürobeschäftigten in der Schweiz muss sich morgens zuerst einen Arbeitsplatz suchen. Und zwei Drittel arbeiten zumindest gelegentlich bereits auswärts. Die zunehmende Flexibilität in Schweizer Büros ist eine Reaktion auf sich verändernde Arbeitswelten, die immer wissensintensiver, kreativer und vernetzter werden. Noch sind die Arbeitsumgebung, die technologischen Hilfsmittel und vor allem die Unternehmenskultur aber nicht genügend aufeinander abgestimmt.

Arbeitsplatzgestaltung heute: In vielen Unternehmen sieht es trotz Digitalisierung und flexiblen Arbeitsmodellen immer noch so aus. (Bild: Margot Kessler – pixelio.de)

Das Beratungsunternehmen Deloitte hat 1000 Büroangestellte in der Schweiz dazu befragt, wie die vieldiskutierten aktuellen Veränderungen der Arbeitswelt heute konkret im Alltag abgebildet sind. Die Befragten verbringen mindestens die Hälfte ihrer Arbeitszeit vor einem Computer. Zwei Drittel von ihnen sind nicht mehr fix an die Büroräumlichkeiten des Arbeitgebers gebunden. 40 Prozent arbeiten mindestens einen Tag pro Woche zuhause oder an einem anderen Ort, wie etwa einem Coworking-Space.

Mehrheit noch mit festem Arbeitsplatz

Obwohl in Unternehmen in der Schweiz agile und flexible Arbeitskonzepte wie Home-Office oder das flexible Teilen der Büroarbeitsplätze (so genanntes Hotdesking) salonfähig werden, ist die grosse Mehrheit (77%) der Schweizer Beschäftigten nach wie vor fest einem Arbeitsplatz zugewiesen. Deutlich flexibler ist hingegen die Zeiteinteilung: 72 Prozent können ihre Präsenzzeit im Büro weitgehend frei gestalten und nur 9 Prozent geben an, sich an starre Arbeitszeiten halten zu müssen. Nur noch ein Drittel der im Büro Beschäftigten arbeitet jeden Tag fix im Büro des Arbeitgebers. Die Mehrheit kann also regelmässig ortsungebunden arbeiten. Es bestehen aber grosse Unterschiede: 28 Prozent tun dies weniger als einen Tag pro Woche, 12 Prozent genau einen Tag pro Woche und über ein Viertel (27%) arbeitet mehr als einen Tag pro Woche nicht im Büro des Arbeitgebers.

Anpassung der Arbeitsplatzgestaltung häufig ignoriert

Wenn die Mitarbeitenden häufiger auswärts arbeiten und im Büro Hotdesking eingeführt wird, lässt sich die Zahl der fixen Arbeitsplätze senken. Dies schafft Raum für spezielle Zonen zum konzentrierten Arbeiten, zum Austausch oder zum Ausruhen. Sorgfältig geplante und umgesetzte Massnahmen fördern die bereichsübergreifende Zusammenarbeit und die Mitarbeiterzufriedenheit. «Viele Schweizer Unternehmen ignorieren notwendige Anpassungen der Arbeitsplatzgestaltung und Arbeitsmodelle und verlieren dadurch Geld und Mitarbeitende», ist Matthias Thalmann, Partner für den Bereich Human Capital bei Deloitte Schweiz überzeugt. «Wenn sie auch in Zukunft produktive, kreative und motivierte Mitarbeitende haben wollen, müssen sie unabhängig vom Arbeitsort und -platz ein innovatives und inspirierendes Arbeitsumfeld bereitstellen. Um die hohen Anforderungen der jungen Mitarbeitenden nach mehr Flexibilität und den Wunsch nach Sicherheit und Orientierung der älteren Belegschaft unter einen Hut zu bringen, braucht es intelligente und strategisch abgestützte Konzepte.»

Deutlicher Aufholbedarf bei der Technologie

Bei der von Unternehmen zur Verfügung gestellten Hardware ist das Verbesserungspotenzial gross. Nur knapp die Hälfte (47%) hat einen Laptop vom Arbeitgeber erhalten, der mobiles Arbeiten ermöglicht. 11 Prozent haben nur ein Smartphone oder Tablet. Insgesamt 42 Prozent aller befragten Beschäftigten bekommen von ihrem Arbeitgeber gar kein digitales Gerät bereitgestellt, das ihnen erlaubt mobil zu arbeiten und auf die Unternehmensdaten zuzugreifen. Gerade mal etwas mehr als die Hälfte (53%) nutzt Chats oder Instant Messaging, 39 Prozent verwenden ein modernes Dokumentenmanagement und 36 Prozent können Videokonferenzen durchführen. Knapp ein Drittel der Unternehmen wenden aber gar keine modernen Kollaborationslösungen an.

Neue Unternehmenskultur und weniger Regulierung

Ein agiles und modernes Arbeitsplatzkonzept kann nur dann richtig funktionieren und sich positiv auf die Leistung und Zufriedenheit der Mitarbeitenden auswirken, wenn dieses auch verständlich kommuniziert und strategisch abgestützt ist. Viele Schweizer Unternehmen scheinen dieses Thema noch nicht angepackt zu haben, wie eine andere Deloitte-Umfrage bei HR-Verantwortlichen bereits zeigt. Die aktuelle Studie bestätigt dies: Nur 39 Prozent geben an, dass es in ihrem Unternehmen Richtlinien für flexibles Arbeiten gibt. Allerdings zeigen sich deutliche Unterschiede je nach Unternehmensgrösse: Bei Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitenden liegt der Anteil bei 55 Prozent, bei denen mit weniger als 50 Mitarbeitenden lediglich bei 24 Prozent.

Noch eindrücklicher: Während flexible Arbeitszeiten von mehr als der Hälfte (56%) der Vorgesetzten unterstützt werden, befürwortet nur ein Drittel der Vorgesetzten der Befragten flexible Arbeitsorte wie etwa Home-Office oder Coworking-Spaces. Vor dem Hintergrund einer offenen und modernen Unternehmenskultur ist es wichtig, dass Vorgesetzte flexibles Arbeiten nicht nur unterstützen, sondern auch vorleben und mit gutem Beispiel vorangehen. Ganze 38 Prozent geben aber an, dass ihre Vorgesetzten flexibles Arbeiten in keiner Weise vorleben würden.

Eine Studie von Deloitte zeigt, dass in Sachen moderner Arbeitsplatzgestaltung Vorgesetzte noch zu wenig Vorbild sind. (Grafik: Deloitte)

Gesetzgebung hinkt Realität hinterher

«Die Raumkonzeption, das Arbeitsortkonzept und die Technologie können noch so ausgereift sein – letztlich kann sich deren Wirkung nur vollständig entfalten, wenn die Unternehmenskultur aktiv angepasst wird und sich die Einstellungen der Mitarbeitenden und Führungskräfte entsprechend ändern», so Luc Zobrist, Ökonom bei Deloitte Schweiz und Co-Autor der Studie. «Unternehmen, die nur die Kostensenkung in den Vordergrund stellen und die Mitarbeiterzufriedenheit ignorieren, werden eine nachhaltige Umgestaltung des Arbeitsplatzes nicht erfolgreich bewerkstelligen.»

Nicht zu vergessen ist auch der gesetzliche Rahmen in der Schweiz. Neben flexiblen Arbeitsplätzen und -formen, moderner Technologie und einer vertrauensvollen Unternehmenskultur braucht es auch ein Entgegenkommen des Gesetzgebers: «Unser Arbeitsgesetz stammt noch aus dem Industriezeitalter und müsste für das digitale Zeitalter entsprechend angepasst werden.», erläutert Zobrist.

Quelle: Deloitte

Mobiliar übernimmt Software-Hersteller Bexio

Die Mobiliar erwirbt das Business-Software-Unternehmen bexio. Mit dieser Akquisition will sie künftig ihre starke Position im KMU-Markt auch digital ausbauen.

Das Unternehmen bexio wurde vor vier Jahren gegründet und entwickelte eine einfache, cloud-basierte Business-Software für Kleinunternehmen in der Schweiz. Dank rasantem Wachstum zählt es heute zu den führenden Anbietern mit über 15’000 Kunden. Nun wurde das Unternehmen von der Mobiliar übernommen, der nach eigenen Angaben grössten KMU-Versicherung der Schweiz. Diese wolle damit ihre Position im KMU-Markt „auch digital ausbauen“, wie sie mitteilt. Gemeinsam mit einem starken Partner und soliden Mutterhaus werden wir unsere Plattform noch schneller und nachhaltiger weiterentwickeln können“, schreibt bexio selbst auf dem eigenen Firmen-Blog. Betont wird dabei, dass das Unternehmen nicht in die Mobiliar integriert wird, sondern eigenständig bleibt. Aktuelle Verträge bleiben weiterhin in Kraft, ebenso bleiben Management und Gründer sowie das gesamte Team als Ansprechpartner erhalten. Nicht von den neuen Besitzverhältnissen betroffen ist auch die bestehende Zusammenarbeit zwischen bexio und Swiss Life. Den neuen Eigentümern ist es wichtig, dass das Unternehmen den Start-up-Charakter behält und sich voll aufs eigene Wachstum konzentrieren könne, wie es heisst. „Die Mobiliar verleiht uns zusätzlichen Schub, um uns als KMU-Plattform weiterzuentwickeln und die Bedürfnisse unserer Kunden rasch zu realisieren“, schreibt bexio weiter.

Warenannahme verweigern bei Anscheinsvollmacht? Der Teufel steckt im Detail!

Darf ein Arbeitgeber die Annahme von Ware verweigern, die von einem nicht berechtigten Mitarbeiter bestellt wurde? Grundsätzlich ja, aber wie so oft steckt der Teufel auch hier im Detail.

Wenn ein Mitarbeitender unberechtigterweise Waren bestellt: Darf dann die Lieferung einfach zurückgeschickt werden? Nur dann, wenn nachweislich keine sog. Anscheinsvollmacht vorliegt. (Bild: Rainer Sturm / pixelio.de)

«Wenn jemand, der zur Vertretung eines anderen ermächtigt ist, in dessen Namen einen Vertrag abschliesst, so wird der Vertretene und nicht der Vertreter berechtigt und verpflichtet.» Dies hält Artikel 32 des Obligationenrechts – soweit relativ klar – fest. Was geschieht aber, wenn es tatsächlich an einer Ermächtigung fehlt, der Lieferant aber in guten Treuen davon ausgeht, diese sei vorhanden? Hat der Arbeitgeber nach aussen den Anschein einer entsprechenden Berechtigung geschaffen, tritt die Vertretungswirkung gestützt auf Art. 33 Abs. 3 OR trotzdem ein. Der gute Glaube des Lieferanten wird geschützt, soweit er sich nicht unsorgfältig verhalten hat. Damit soll die Rechtssicherheit im kaufmännischen Verkehr gestärkt werden.

Was ist eine Anscheinsvollmacht?

Eine sogenannte „Anscheinsvollmacht“ kann etwa bereits vorliegen, wenn ein Mitarbeiter Geschäftspapier oder Mailadresse des Arbeitgebers benutzt, jedenfalls sofern er Artikel bestellt, die dem Geschäftszweck der Firma entsprechen. Dies wäre beispielsweise ohne weiteres zu bejahen bei einer grösseren Fleischbestellung für ein Restaurant, nicht aber für eine Treuhandfirma. Auch die Menge muss stimmen; bestellt ein Mitarbeitender für einen Kiosk ein paar Schachteln Schokoriegel, wäre von einer Anscheinsvollmacht auszugehen, bei Bestellung einer Tonne Schokolade aber nicht mehr.

Wann darf eine Warenannahme verweigert werden?

Ist ein Mitarbeiter z.B. mit Einzelzeichnungsberechtigung im Handelsregister eingetragen, und hat der Lieferant von allfälligen, internen Einschränkungen der Vertretungsbefugnis keine Kenntnis, bindet der Kaufvertrag den Arbeitgeber ebenfalls, und dieser muss den Kaufpreis bezahlen. Fehlt es aber schon am Anschein einer Ermächtigung, muss der Lieferant gegen den Mitarbeiter vorgehen, falls der Arbeitgeber den Vertrag nicht im Nachhinein genehmigt (Art. 38 Abs. 1 OR). Erfolgt die Genehmigung nicht, haftet der Mitarbeitende, sofern er nicht nachweist, dass der Lieferant den Mangel der Vollmacht kannte oder hätte kennen sollen. Der Arbeitgeber darf die Warenannahme mit anderen Worten nur verweigern, sofern weder eine ausdrücklich kundgegebene noch eine Anscheinsvollmacht vorliegt.

Zeichnungsberechtigung überprüfen

Fazit: Als Lieferant darf es erst gar nicht so weit kommen. Mit der Bonitätsprüfung geht auch die Prüfung der Zeichnungsberechtigung einher. Hierfür braucht es verlässliche Informationen von einem verlässlichen Partner!

Zum Autor:
Raoul Egeli ist seit 2008 Präsident des Schweizerischen Verbands Creditreform und seit 2014 Präsident von Creditreform International sowie Mitglied der Gewerbekammer des SGV. Zudem ist er Geschäftsführer der Creditreform Egeli Gesellschaften in Basel, St. Gallen und Zürich. 2009 bis 2013 war er Zentralpräsident von TREUHAND|SUISSE. Raoul Egeli ist Autor mehrerer Fachbücher rund um das Thema Kredit und Forderungsmanagement. www.creditreform.ch

 

Schweizer KMU-Tag 2018: KMU und Entscheidungen – was im Alltag (wirklich) zählt

Der Schweizer KMU-Tag befasst sich am 26. Oktober 2018 mit dem Thema «KMU und Entscheidungen – was im Alltag (wirklich) zählt». Die Organisatoren rechnen wiederum mit weit über 1'200 Teilnehmenden aus der Schweizer KMU-Szene.

Sie referieren und diskutieren am Schweizer KMU-Tag 2018, (oben von links nach rechts): Tobias Wolf, Myriam Locher, Elgar Fleisch, Hansjörg Hinrichs, Miriam Baumann-Blocher, Rolf Dobelli, Markus Merk und Bernard Thurnheer.

St.Gallen wird einmal im Jahr zum Treffpunkt der Schweizer KMU – in diesem Jahr bereits zum sechzehnten Mal. Der Schweizer KMU-Tag stellt auch dieses Jahr die aktuellen Herausforderungen für Klein- und Mittelunternehmen (KMU) in den Fokus: Worauf müssen KMU achten, wie treffen sie Entscheidungen und wie sicher können sie sich dabei sein – darüber sprechen fachkundige Referent(inn)en.

Wandeln und wenden

Nach der Einführung in den diesjährigen KMU-Tag durch Gastgeber Tobias Wolf erläutert Elgar Fleisch, Forscher im «Internet der Dinge», sein Thema «der digitale Bauch». Miriam Baumann-Blocher, Geschäftsführerin und VR-Präsidentin der Läckerli Huus AG, behandelt den Aspekt «Tradition versus Innovation». Nach dem Mittagessen spricht Myriam Locher, Gründerin und CEO von Bettermind, darüber, «wie Künstliche Intelligenz uns beibringt, grösser zu denken». Es folgt das Referat «Wie entscheidet man in der Südsee?» von Hansjörg Hinrichs, Inhaber «Pacific Society». «Die Kunst des klaren Denkens» verrät uns Rolf Dobelli, Autor, während der ehemalige Fussballschiedsrichter Markus Merk die Tagung durch «Sich(er) entscheiden» abschliesst.

An keiner Tagung sind sich die Schweizer KMU näher

Der Schweizer KMU-Tag ist eine etablierte und gefragte Plattform zum Austausch von Unternehmerinnen, Unternehmer und Führungskräften aus Schweizer KMU – ganz nach dem Motto «An keiner Tagung sind sich die Schweizer KMU näher». Patronate für den Schweizer KMU-Tag haben wichtige Institutionen übernommen: Der Schweizerische Gewerbeverband (SGV), economiesuisse, die Industrie- und Handelskammer St.Gallen-Appenzell sowie der Kantonale Gewerbeverband St.Gallen. Unterstützt wird der Anlass durch eine Reihe von Co-Sponsoren und langjährige Hauptsponsoren, denen KMU-Anliegen sehr wichtig sind: Raiffeisen, Helvetia, ABACUS, OBT und Swisscom sowie zahlreiche KMU aus dem Industrie- und Dienstleistungssektor.

Angeboten und durchgeführt wird der Anlass vom Schweizerischen Institut für Klein- und Mittelunternehmen an der Universität St.Gallen (KMU-HSG) und von der Agentur alea iacta ag. Die Anmeldung für den Schweizer KMU-Tag ist ab sofort über http://www.kmu-tag.ch/Anmeldung möglich. In den letzten Jahren war der Anlass jeweils früh ausverkauft.

Netstream schenkt sich zum 20-Jahr-Jubiläum einen neuen Markenauftritt

Zum 20-jährigen Jubiläum verleiht sich das IT- und Telekommunikationsunternehmen Netstream ein neues Aussehen. Dieses wird im Rahmen eines grossen Events im September vorgestellt.

Die Gründer von Netstream (von links): Reto Kasser, Alexis Caceda und Dominik Breitenmoser (Foto: zVg / Netstream)

Es war im Jahr 1998, als Alexis Caceda gemeinsam mit seinen Freunden Reto Kasser und Dominik Breitenmoser das Unternehmen Netstream ins Leben gerufen hat. Seitdem hat sich der Betrieb als einer der erfolgreichsten Anbieter für Internet-, Telefonie-, Hosting- und TV-Lösungen im Schweizer Geschäftskundenumfeld etabliert. Auch mit den Anfangs 2018 eingeführten Cloud-Lösungen konnte man bisher gute Erfolge verzeichnen. Heute beschäftigt das Unternehmen rund 90 Mitarbeitende und betreibt ein eigenes Rechenzentrum in der Schweiz. Mehr als 30`000 Kunden profitieren von ihren Leistungen und Services in den Bereichen Cloud, Connectivity, Hosting, Streaming, Voice und Wholesale. Dabei setzt Netstream nach eigenen Angaben auf Kontinuität: hinsichtlich ihrer Kundenbeziehungen gleichermassen wie in der Führung des Unternehmens. Alle drei Gründungsmitglieder sind noch immer im Unternehmen tätig. Sie vereint die Passion für IT- und Telekommunikationsprojekte ebenso wie die Freude an der Zusammenarbeit mit ihren Mitarbeitenden und Kunden, wie es heisst.

Innovative Produkte mit Mehrwert für Kunden

«Der ICT-Markt unterliegt einem kontinuierlichen Weiterentwicklungsprozess. Das Ziel von Netstream ist es, mit diesem Prozess nicht nur mitzuhalten, sondern ihm immer einen Schritt voraus zu sein und unsere Kunden mit wegweisenden Produkten zu begeistern», erklärt Alexis Caceda, CEO der Netstream AG. Um dies zu gewährleisten, steht bei der Gestaltung aller Produkte der Mehrwert für die Kunden im Mittelpunkt. Diese Intention soll sich zukünftig auch über die Markenwelt von Netstream widerspiegeln. Hierzu wird sich das Unternehmen ab September 2018 unter anderem mit einem neuen Logo und einer neuen Internetseite präsentieren.

Jubiläum markiert Meilenstein

Neben dem neuen Markenauftritt werden der Öffentlichkeit im Herbst weitere innovative Neuheiten vorgestellt. So wird derzeit an einer neuen Lösung im Bereich TV gearbeitet. Damit will das Unternehmen eine Erfolgsgeschichte fortschreiben, denn es war Netstream, die 2004 mit «ADSL.TV» das erste Internet-TV-Angebot auf dem Schweizer Markt lancierte. «Die Einführung von ADSL.TV markierte den Anfang für die Verbreitung von Fernsehprogrammen über das Internet in der Schweiz», erinnert sich Caceda. Seither hat sich das Angebot rasant weiterentwickelt und ist heute nicht mehr wegzudenken. Vielmehr kommen Kunden in den Genuss stetig neuer Services. Caceda verspricht: «Der Herbst 2018 wird einen Meilenstein darstellen: für unsere Kunden genauso wie für Netstream als Unternehmen.» Untermauert wird dies mit einer Branding Show am 5. September im Air Force Center in Dübendorf.

Weitere Informationen

 

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