So planen Sie einen Strategieworkshop

Die Strategieentwicklung gilt als die Königsdisziplin der Unternehmensführung – entsprechend hoch und vielfältig sind die Erwartungen an Strategieworkshops. Das gilt es bei deren Planung zu berücksichtigen.

Die Erwartungen an einen Strategieworkshop sind hoch. Viel Wert sollte denn auch auf eine saubere Planung gelegt werden. (Bild: Fotolia.com)

Meist ist der Anlass für einen Strategieworkshop, dass Entscheider im Top-Management eines Unternehmens das diffuse Gefühl haben: „Wir müssen etwas tun bzw. verändern, damit wir mittel- und langfristig den gewünschten Erfolg haben.“ Noch ist aber unklar, was zu tun gilt. Also wird ein Strategieworkshop anberaumt.

Warum soll der Workshop stattfinden?

Wer mit der Vorbereitung eines Strategieworkshops betraut wird, muss dessen Anlass kennen. Hat das Unternehmen zum Beispiel bislang noch keine Strategie, muss eine solche entwickelt werden. Soll die bestehende Strategie hingegen überprüft werden, geht es vorrangig um die Erfolgskontrolle. Und will das Unternehmen seine Strategie weiterentwickeln? Dann stehen Einschätzungen zur Marktentwicklung oder zur technischen Entwicklung im Fokus.

Zuweilen geht es bei der Strategiediskussion gar nicht um die Strategie. Dies ist Insbesondere dann häufig der Fall, wenn die Betriebsergebnisse rückläufig sind oder die Entscheider das Gefühl haben: Etwas läuft grundsätzlich schief. Dann wird zwar oft davon gesprochen, man brauche eine neue Strategie. Doch eigentlich sind die Akteure auf der Suche nach einer schnellen Lösung für ein nur bedingt verstandenes Problem.

Was gilt es zu beachten?

Ist der Anlass für den Strategieworkshop bekannt, kann dessen Planung beginnen – unter anderem, indem man sich folgende Fragen stellt:

Ziel des Workshops

  • Welches Ergebnis bzw. Ziel gilt es zu erreichen und ist erreichbar?
  • Welche Ziel-/Interessengruppen gilt es zu bedenken?
  • Welches Signal soll an sie gesendet werden?

Rahmen der Workshops

  • Welche Personen sollten eingeladen werden?
  • Wann soll der Strategieworkshop stattfinden?
  • Welche Datenbasis sollte beim Treffen vorliegen?
  • Welche Daten und Informationen müssen noch beschafft werden?
  • Wie kommt es zur Budgetierung, Freigabe der aufgrund der potenziellen Beschlüsse anfallenden Aktivitäten und Kosten?

Notwendige Abstimmungen

  • Wer muss im Vorfeld in die Planung eingebunden werden?
  • Welche Erwartungen haben die avisierten Teilnehmer an den Workshop?
  • Wie läuft die Kommunikation zu den Beteiligten, die nicht am Workshop teilnehmen? 

Den Strategieprozess öffnen?

Die Tragfähigkeit strategischer Entscheidungen hängt stark von der Qualität der zugrundeliegenden Informationen und Denkmodelle ab. Deshalb sollten die Workshop-Planer – sofern möglich – den Strategieentwicklungsprozess für Einflüsse von außen öffnen.

Dies beginnt in der eigenen Organisation, indem man nicht nur Leute beteiligt, die aufgrund ihrer Funktion involviert werden müssen. Fragen Sie sich: Welche Personen sollten am Workshop teilnehmen, damit die angestrebten Ziele erreicht werden?

Meist empfiehlt es sich in den mit der Strategieentwicklung verbundenen Meinungsbildungs- und Entscheidungsfindungsprozess folgende Personengruppen einzubinden:

  • Entscheider – also die Personen, die in der Organisation letztendlich qua Funktion das Sagen haben,
  • Wissensträger – also die Personen in der Organisation, die bezogen auf die Fragen, die bei der Strategieentwicklung tangiert werden, ein fundiertes Fach- und Erfahrungswissen haben (zum Beispiel bezogen auf die Bedürfnisse der Zielkunden, vorhandene IT-Struktur),
  • Experten – also externe Berater, die zum Beispiel ein fundiertes Know-how über die (voraussichtliche) künftige technologische Entwicklung und/oder Marktentwicklung haben,
  • Multiplikatoren – also die Personen in der eigenen Organisation, die, nachdem die strategischen Entscheidungen getroffen sind, diese zum Beispiel im Betriebsalltag an die Mitarbeiter kommunizieren und diese als Mitstreiter gewinnen müssen.

Unternehmen verfahren oft – gerade wenn strategische Entscheidungen aufgrund von Versäumnissen in der Vergangenheit getroffen werden müssen – nach der Maxime der Geheimhaltung. Dann werden häufig Berater damit beauftragt, fehlendes Know-how unter Wahrung der Verschwiegenheit einzubringen, um Mängel zu beheben. Dies ist sinnvoll! Keinesfalls sollten die Entscheider jedoch vergessen, Vertreter der eigenen Organisation in die Strategiearbeit einzubinden, da sie – anders als externe Experten bzw. Berater – die Stärken und Schwächen des Unternehmens zum Beispiel im Bereich Innovation, Kundenorientierung und Produktentwicklung kennen. Zudem tragen zum Beispiel die Wissensträger die strategischen Entscheidungen stärker mit, wenn Vertreter von ihnen in den Prozess involviert waren.

Neutrale Workshop-Moderatoren engagieren?

Die Teilnehmer an Strategieworkshops haben aufgrund ihrer beruflichen Biografie und Funktion in der Organisation meist eine unterschiedliche Sicht auf das Problem. Das heißt, sie schätzen das, was nötig, sinnvoll und zielführend ist, unterschiedlich ein und gelangen so zu unterschiedlichen Schlüssen. Entsprechend wichtig ist eine neutrale Person, die den Meinungsbildungs- und Entscheidungsprozess moderiert, so dass an dessen Ende strategische Entscheidungen stehen, die von allen Beteiligten mitgetragen werden. 

 

Zum Autor: Kevin Pfander arbeitet als Strategie- und Changeberater für die Unternehmensberatung Dr. Kraus & Partner, Bruchsal bei Karlsruhe, die Unternehmen weltweit beim Entwickeln und Umsetzen ihrer Strategie unterstützt (www.kraus-und-partner.de).

Digitalisierung ist kein Jobvernichter

Der Mensch bleibt beim Einkauf in Unternehmen ein wichtiger Faktor. Die Hälfte der Einkaufsmanager aus der Schweiz, Deutschland und Österreich sieht die fortschreitende Digitalisierung nicht als Jobvernichter. Nur gut 5 Prozent glauben, dass der Mensch durch Technologien ersetzt wird. Dies zeigt eine neue Umfrage unter Einkaufsleitern und Einkäufern aus dem DACH-Raum.

Digitalisierung verbessert den Einkauf – und ist kein Jobvernichter. (Grafik: wlw)

Der in der Schweiz, Deutschland und Österreich führende Online-B2B-Marktplatz «Wer liefert was» hat im April und Mai gemeinsam mit der Kloepfel Group, einem Dienstleister für den Einkauf seitens KMUs, 1’413 Einkaufsmanager aus dem DACH-Raum befragt. Die Hälfte der dabei Befragten ist der Ansicht, dass die Digitalisierung zu vielfältigen Rollen, Aufgaben und Verantwortungen im Einkauf bei Unternehmen führt. Knapp ein Viertel (24%) sieht auch in Zukunft den Menschen als zentralen Faktor des Einkaufs. Immerhin 10 Prozent glauben aber, dass die voranschreitende Entwicklung der Technologien dafür sorgen wird, dass Beschaffungsprozesse vollautomatisiert ablaufen und der Einkauf in der heutigen Form nicht mehr vorkommen wird. Ganze 87 Prozent glauben, dass die Fortschritte der Digitalisierung den Einkauf verbessern werden.

Digitalisierung beeinflusst sämtliche Unternehmensbereiche

«Die Digitalisierung hält in allen Unternehmensbereichen immer mehr Einzug oder ist teilweise schon fest verankert. Auch im Einkauf schreitet sie voran, womit dieser Bereich eine Schlüsselrolle einnimmt», erklärt Doreen Schlicht, CMO & Human Resources von «Wer liefert was». «Treiber der Entwicklung bleibt allerdings der Faktor Mensch. Daher bleiben Fortbildungen im Einkauf sowohl hinsichtlich Digitalisierungs-Know-how als auch bezüglich Verhandlungsgeschick für den Einkaufserfolg enorm wichtig», warnt Heidrun Meder, Head of Group Recruiting & Employer Branding Kloepfel Group.

Neue Technologien verändern Berufsbild des Einkäufers

Über die Hälfte der befragten Einkaufsmanager (53%) denkt, dass die Automatisierung der Supply Chain den grössten Einfluss auf die Veränderung des Berufsbildes des Einkäufers hat. Auf Platz zwei landet mit 14 Prozent der Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Augmented und Virtual Reality empfinden nur zwei Prozent als nennenswerte Technologien für den Einkauf. Daran, dass Chatbots im Einkauf zukünftig eine wichtige Rolle spielen werden, glaubt hingegen fast niemand (0,78%). «In Zeiten von digitaler Vernetzung, zunehmendem Innovationsdruck und einer extrem hohen Entwicklungsgeschwindigkeit müssen Einkäufer sich neuen Technologien öffnen und anpassen, um Schritt zu halten», sagt Doreen Schlicht. «Es ist daher durchaus positiv zu bewerten, dass die Umfrageteilnehmer zunehmend Verständnis für die steigenden Anforderungen und die wachsende Komplexität aufbringen», so Schlicht.

Quelle und weitere Informationen: «Wer liefert was»

Swiss Arbeitgeber Award 2018: Das sind die Gewinner

Am 19. September wurde in Bern erneut der Swiss Arbeitgeber Award verliehen. Basis bildet ein wissenschaftlich fundierter Fragebogen, der dieses Jahr von insgesamt 46100 Mitarbeitenden in 140 Unternehmen ausgefüllt worden ist.

Die Gewinner des Swiss Arbeitgeber Award in der Kategorie „50 bis 99 Mitarbeitende“: Roland Barmet (links) und Thomas Ulrich im Gespräch mit Mascha Santschi. (Bild: Thomas Berner)

Zunächst war im Zentrum Paul Klee in Bern, wo die diesjährige Verleihung des Swiss Arbeitgeber Awards stattfinden sollte, noch etwas Warten angesagt. Mit etwa 45-minütiger Verspätung – einige Referenten des HR-Kongresses, der zuvor stattfand, haben wohl ihre Redezeit etwas überzogen – konnte die Preisübergabe dann beginnen. Und in „unbernischem“ Tempo wurde diese dann auch durchgezogen.

Kleinere Unternehmen haben zufriedenere Mitarbeitende

Zuvor erläuterte Sven Bühler einige Erkenntnisse der diesjährigen Mitarbeiterbefragungen. Er ist Geschäftsführer des Befragungs- und Beratungsinstituts icommit GmbH, das für die Durchführung und Konzeption der Befragung verantwortlich ist. „Der Digitalisierungs- und Globalisierungs-Tsunami ist in immer mehr Unternehmungen angekommen“, so ein erstes umfassendes Fazit von Sven Bühler. Und eine Folge davon sei, dass in Unternehmen immer mehr grundsätzlich in Frage gestellt werde. Indes: Die Studie zum Swiss Arbeitgeber Award zeigt deutlich, dass sich Mitarbeitende nach wie vor eine klare Führung wünschen. Diese muss jedoch glaubwürdig, wertschätzend und transparent gegenüber der Belegschaft kommunizieren können, das zeigen die Befragungsergebnisse ebenfalls. „Strategie ist das wichtigste Thema im Zusammenhang mit Commitment“, erklärte Sven Bühler. Mit Blick auf die Einzelfragen, macht die Antwort «Die Geschäftsleitung lebt die Unternehmenswerte vor» den grössten Unterschied in der Bewertung zwischen den besten und den am kritischsten bewerteten Arbeitgebern. «Die Geschäftsleitung hat genügend Kontakt zu den Mitarbeitenden» und «In diesem Unternehmen herrscht ein guter Spirit» folgen direkt dahinter. Lediglich ein wirtschaftlicher Aspekt, nämlich «Das Unternehmen kann zuversichtlich in die Zukunft schauen» ist den Befragten ebenso wichtig. Ebenfalls ein Fazit der Befragung: Mitarbeitende in kleineren Unternehmen sind tendenziell zufriedener als in grossen.

Sven Bühler, Geschäftsführer von icommit GmbH, welche sich für die Konzeption und Auswertung der Mitarbeiterbefragung verantwortlich zeigt. (Bild: Thomas Berner)

Resilienzfähigkeit steigern

Auf der anderen Seite äusserten sich die befragten Mitarbeitenden weniger optimistisch zu den Zukunftsaussichten, Arbeitsplatzsicherheit und die Reaktionsfähigkeit ihrer Arbeitgeber auf Veränderungen von aussen. Entsprechend wichtiger werde die Resilienz-Förderung in Unternehmen. VUCA, ein Akronym für die Begriffe Volatility, Uncertainty, Complexity und Ambiguity, bedeute auch, dass es eine hundertprozentige Sicherheit nicht mehr gebe. „Die Geschäftsleitung kann sich lediglich auf möglichst viele Eventualitäten vorbereiten. Entsprechend widerstandsfähig müssen Unternehmen und auch Mitarbeiter heute sein. Daher kommt der Resilienz und ihrer Förderung auch eine immer wichtigere Rolle zu», führt Bühler aus. Resilienz im Unternehmen kann gezielt gestärkt werden. Das zeige die Veränderung im Verhalten der Geschäftsleitung vieler Unternehmen. Die Geschäftsleitung kommuniziere viel offener, fördere eine Vertrauenskultur, aktive Ideen und Selbstverantwortung. Zudem gäbe es immer seltener fertige Rezepte und Lösungen. «Führung bedeutet heute, dass man Leitplanken vorgibt beziehungsweise klare Werte vorlebt und damit einen Rahmen steckt, in dem sich die Mitarbeitenden freier bewegen können. Damit einher geht auch eine veränderte Incentivierung, die das Wir anstelle des Ichs fördert. All das stärkt die Resilienz-Fähigkeit im Unternehmen», glaubt Bühler.

Eigene Baustellen erkennen

Preisträger und alle anderen Unternehmen, die mitgemacht haben, sind sich einig: Eine neutrale Mitarbeiter-Befragung kann viel über den Zustand der Unternehmenskultur aussagen. „Wir können nun besser sehen, wie wir im Vergleich mit anderen Unternehmen dastehen“, sagt eine Vertreterin eines mittelgrossen Dienstleistungsunternehmens, das dieses Jahr zum ersten Mal mitgemacht hat. Man erkenne zudem, wo man noch Nachholbedarf und „Baustellen“ habe. Thomas Ulrich vom CASCADA Hotel & BOLERO Restaurante, dem Gewinner bei den kleinen Unternehmen, sagt: «Die Hauptzutat unseres Erfolgsrezeptes sind die hauseigenen Kaskade-Werte. Diese hegen und pflegen wir untereinander, was abteilungsübergreifend zu einer tollen Atmosphäre führt.» Petra Tscharner von der Baumann Koelliker Gruppe, der Gewinnerin bei den grossen Unternehmen mit über 1´000 Mitarbeitenden, ergänzt: «Wir leben eine familiäre, hilfsbereite sowie positive Unternehmenskultur – ein traditionelles bodenständiges Unternehmen mit Pfiff und Herz.»

Die Gewinner des Swiss Arbeitgeber Awards 2018

Kategorie 1000+ Mitarbeitende:

  1. Baumann Koelliker Gruppe
  2. Luzerner Kantonalbank AG
  3. SFS Group AG

Kategorie 250–999 Mitarbeitende:

  1. Ergon Informatik AG
  2. Liechtensteinische Alters- und Krankenhilfe (LAK)
  3. Bossard AG

Kategorie 100–249 Mitarbeitende:

  1. Hotel Hof Weissbad AG
  2. Gewerbliche Berufsschule Chur
  3. Enz Group AG

Kategorie 50–99 Mitarbeitende:

  1. CASCADA Hotel & BOLERO Restaurante
  2. Chestonag Automation AG
  3. Casino Bad Ragaz AG

Weitere Informationen: www.swissarbeitgeberaward.ch

Valiant ermöglicht für KMU die Kontoverknüpfung mit Bexio

KMU-Kunden von Valiant können ihre Konten im eBanking neu mit der Onlinebuchhaltung von Bexio verknüpfen. Das reduziert für die KMU den administrativen Aufwand und gibt ihnen mehr Zeit fürs Kerngeschäft.

Neu können KMU-Kunden von Valiant ihre eBanking-Konten auch mit Bexio verknüpfen.

Seit letzten April arbeitet Valiant mit dem Luzerner Unternehmen KLARA (klara.ch) zusammen und bietet ihren KMU-Kunden eine Verknüpfung der Konten im eBanking mit dieser eigens für KMU entwickelten Lösung. Nun macht sie einen weiteren Schritt in der Vereinfachung des Finanzlebens für KMU. Neu können die Unternehmen ihre eBanking-Konten auch mit Bexio verknüpfen. Mehr als 15’000 Kunden machen Bexio zu einem der Marktführer cloudbasierter Business Software für Schweizer KMU.

Mehr als der Standard

Valiant bietet ihren Kunden mehr als eine Standardanbindung an Bexio. Dank eines innovativen «Open Authorization»-Verfahrens müssen die KMU ihre eBanking-Konten nur einmalig mit Bexio verknüpfen. Anschliessend werden die Bankkontotransaktionen automatisch täglich in Bexio geladen und dort mit den Buchhaltungspositionen synchronisiert. Zahlungen werden mit wenigen Klicks ins eBanking übermittelt und müssen schliesslich nur noch freigegeben werden. Mit dieser benutzerfreundlichen Anbindung wird der normalerweise grosse Abstimmungsaufwand auf ein Minimum reduziert und der Unternehmer hat jederzeit einen aktuellen Überblick über die Finanzen seiner Firma.

Erste Schritte im Open Banking

Gleichzeitig mit Bexio wird auch die Anbindung an KLARA mit oben genannten Vorteilen verbessert. Damit liefert die Bank weitere digitalisierte Prozesse, die Mehrwert für das KMU schaffen und es in seiner Digitalisierung unterstützen. Der Finanzdienstleister macht mit der verbesserten Verknüpfung mit Bexio und KLARA weitere Schritte in Richtung Open Banking – immer mit dem Ziel, den Kundinnen und Kunden das Finanzleben zu vereinfachen.

Weitere Informationen: valiant.ch/businessnet

 

Family Business Award 2018 geht an 1a hunkeler

Der Family Business Award wurde in diesem Jahr zum siebten Mal verliehen. Der Preis zeichnet ein besonders nachhaltig handelndes Schweizer Familienunternehmen aus. Im Beisein von über 260 Vertretern aus Wirtschaft und Politik wurde in einer feierlichen Zeremonie aus den letzten drei Finalisten der Gewinner gekürt: Die 1a hunkeler fenster AG & 1a hunkeler holzbau AG aus Ebikon im Kanton Luzern.

Gewinner des Family Business Award 2018: Die 1a hunkeler fenster AG & 1a hunkeler holzbau AG (Bild: obs/Family Business Award / AMAG)

Am 19. September wurde an der festlichen Preisverleihung im Berner Kursaal der Gewinner des Family Business Awards 2018 gekürt. Der Award wurde durch AMAG zu Ehren ihres Gründers und Patrons Walter Haefner ins Leben gerufen. Haefner hatte sich immer für eine echte, gelebte und nachhaltige Firmenkultur eingesetzt. Der Family Business Award verfolgt den Zweck, auf die grosse volkswirtschaftliche Bedeutung von Familienunternehmen in der Schweiz aufmerksam zu machen. Als Finalisten waren dieses Jahr die folgenden drei Familienunternehmen im Rennen: 1a hunkeler fenster AG & 1a hunkeler holzbau AG aus Ebikon, Balance Familie AG aus Meisterschwanden und Bühler Electricté SA aus Monthey. Für die Wahl des siegreichen Unternehmens war eine zehnköpfige Jury verantwortlich, welche aus ausgewiesenen Persönlichkeiten besteht. Präsidiert wurde die Jury dieses Jahr von Dr. Karin Lenzlinger Diedenhofen, VR-Delegierte und Inhaberin Lenzlinger Söhne AG.

Über 200-jährige Firmengeschichte

In Anwesenheit von über 260 Gästen aus Politik und Wirtschaft durfte sich schliesslich die Familie Hunkeler über den Award freuen. Das Luzerner Traditionsunternehmen – die Geschichte begann 1774 mit einer kleinen Zimmerei – wird heute von der achten Generation geführt; die Neunte steht bereits in den Startlöchern. Mit aktuell über 60 Mitarbeitenden und Lernenden erreicht die 1a hunkeler Höchstleistungen im Holz- und Fensterbau, wie es heisst. Neben prestigeträchtigen Projekten wie der Totalrenovation der im Jahr 1993 abgebrannten Kapellbrücke engagiert sich der Betrieb in Produktentwicklungen. Eine davon ist das TOP-WIN Fenster, das dank ausgefeilter Klebetechnologie und filigranen Profilen einen deutlich höheren Lichteinfall ermöglicht. Ebenfalls klar für die Familie Hunkeler ist das Thema Energiesparen. Der Betrieb der Holzheizung mit Spänen, die LED-Beleuchtung im gesamten Unternehmen und die Photovoltaikanlage auf dem Firmendach ermöglichen eine nachhaltige Produktion. Das Luzerner Familienunternehmen nimmt zudem die soziale Verantwortung in der Gesellschaft und gegenüber Mitarbeitenden, Lernenden und benachteiligten Menschen gewissenhaft wahr.

Tradition des Family Business Award

Für die Familie Hunkeler steht nicht das kurzfristige Ergebnis im Fokus, sondern der langfristige Erfolg. Innovationsgeist und Traditionsbewusstsein bilden für sie keinen Widerspruch – sie sind Sinnbilder für die Entwicklung der Firma. Die 1a hunkeler fenster AG & 1a hunkeler holzbau AG ergänzt als beispielhaftes Unternehmen die Reihe der bisherigen Preisträger: Jucker Farm AG (2017), Fraisa SA (2016), Wyon AG (2015), Entreprises et Domaines Rouvinez (2014), SIGA Holding (2013) und Trisa AG (2012). Alle drei diesjährigen Finalisten erhielten ein Family Business Award-Zertifikat, welches ihre besonders nachhaltige unternehmerische Tätigkeit attestiert. Darüber hinaus erhielten die Unternehmen einen neuen VW Arteon R-Line, welcher die Finalisten ein Jahr lang begleiten wird. Als diesjähriges Gewinnerunternehmen darf die 1a hunkeler fenster AG & 1a hunkeler holzbau AG das Fahrzeug zudem behalten.

 

Spagat zwischen Kerngeschäft und Digitalisierung sorgt für Spannungen

Unternehmen konzentrieren sich noch immer viel stärker auf die Entwicklung des Kerngeschäfts als neuer Geschäftsfelder – trotz den Herausforderungen des digitalen Wandels. Die zeigt eine neue Studie von Hays und PAC.

Trotz des Digitalen Wandels: Die alten Themen und das Kerngeschäft dominieren. (Grafik: Hays)

Trotz der Herausforderungen des digitalen Wandels konzentrieren sich Unternehmen auf den Ausbau ihres Kerngeschäfts. Es ist ihnen ungleich wichtiger, dieses Kerngeschäft weiterzuentwickeln (52 %), als neue Geschäftsfelder anzugehen (26 %). Statt die Selbstorganisation von Teams zu fördern (17 %), optimieren Unternehmen deshalb eher ihre bestehenden Abläufe (64 %). Auch die Effizienzsteigerung steht dadurch höher im Kurs (62 %) als der Ausbau von Agilität (48 %).

Spannungen trotz Einbindung

Dennoch sind immer mehr Mitarbeiter neben ihren operativen Aufgaben in digitale Projekte eingebunden. Das erzeugt Spannungen: 86 Prozent der Befragten konstatieren Konflikte in der Priorisierung zwischen Projekt- und Linienaufgaben, 80 Prozent beklagen unklare Verantwortlichkeiten in der Führung. Dies zeigt die aktuelle empirische Studie von Hays und PAC zu den Spannungsfeldern des digitalen Wandels auf. Aus Sicht der Befragten behindern vor allem drei Punkte die digitale Transformation. Erstens fällt es Führungskräften schwer, ihren Führungsstil zu ändern (61 %). Zweitens nimmt das Kerngeschäft nach wie vor zu viel Zeit in Anspruch (60 %) und drittens sind die Fachbereiche noch immer durch ein Inseldenken geprägt (59 %).

Unflexible Organisationsstrukturen

„Viele Unternehmen sind die Digitalisierung angegangen und haben hierzu Projekte etabliert. Doch die bestehenden Organisationsstrukturen erweisen sich als zu unflexibel, um die neuen Themen voranzutreiben. Dieser Spagat, innovative Themen in den herkömmlichen Strukturen zu bearbeiten, belastet Unternehmen. Hier ist mehr Mut zu neuen Wegen notwendig“, kommentiert Klaus Breitschopf, Vorstandsvorsitzender der Hays AG, die Ergebnisse der Studie.

Für die Studie „Zwischen Effizienz und Agilität. Unter Spannung: Fachbereiche in der Digitalisierung“ von Hays und PAC wurden 226 Führungskräfte aus den Fachbereichen IT, Finance sowie Research & Development aus Unternehmen unterschiedlicher Grösse und verschiedener Branchen telefonisch befragt.

Quelle: www.hays.de

 

Leader und «Influencer» von morgen gekürt

Zwei hervorragende Projektarbeiten in Marktforschung und in Managementkonzeption wurden am 17. September mit dem WTT Young Leader Award der Fachhochschule St. Gallen ausgezeichnet.

So sehen Influencer von morgen aus: Bernhard Oberholzer, Manuel Baumann, Mauritius Berchtel, Thomas Schöb, Stefan Roderer und Tenzintseten Deckeykhangsar (v.n.l.r) gewinnen den WTT Young Leader Award in Marktforschung. (Bild: FHS St.Gallen)

Wer sich als Influencer in Sozialen Medien durchsetzen will, «muss Trends schnell identifizieren und blitzschnell umsetzen können», gab Festrednerin Julia Graf dem illustren Publikum in der Tonhalle St.Gallen mit auf den Weg. Julia Graf muss es wissen: Ist sie doch die erfolgreichste Influencerin der Schweiz. Ihre Youtube-Videos mit Beauty- und Lifestyle-Tipps wurden bisher 184 Millionen Mal geklickt.

Schnell erkennen, um was es geht, und blitzschnell aus dem Fundus der gelernten Theorie die richtigen Instrumente in der Praxis anwenden: Dies mussten die 52 Teams, die sich mit Praxisprojekten in Marktforschung und Managementkonzeption für den WTT Young Leader Award 2018 qualifiziert haben. In der Regel haben sie dafür mindestens 800 Arbeitsstunden in einem Semester eingesetzt. Sechs Studierenden-Teams wurden mit der Nomination für den Preis geadelt, zwei nun gekrönt.

Konkrete Handlungsempfehlungen

Den Sieg in der Kategorie Marktforschung holte sich das Team, das für den Kunden Rhomberg Schmuck aus Marbach mit einer mehrstufigen Befragung erforschte, wie die Kunden eines der grössten Schweizer Schmuckherstellers heute einkaufen. Ergebnis: Höchst unterschiedlich. Während für ältere Kundschaft der Rhomberg-Katalog nach wie vor wichtig ist, informieren sich jüngere Kunden über Social-Media-Kanäle. Eines ist aber bei allen Altersgruppen gleich, wie FHS-Student Bernhard Oberholzer feststellte: «Schmuck anprobieren und sich individuell beraten lassen, steht bei allen hoch im Kurs.» Die Handlungsempfehlung, mit «Click and collect» die Vorteile der Online-Präsenz mit den Stärken des Filialnetzes zu kombinieren, wird deshalb bereits umgesetzt.

Den zweiten Rang sicherte sich ein Team, das für den Roggwiler Hersteller von pflanzlichen Arzneimitteln, Bioforce, das Markpotential eines neuen Medikamentes abklärte. Auf den dritten Platz kam ein Marktforschungsprojekt für Thyssenkrupp Materials Schweiz, die Metalle an Medizinaltechnikunternehmen liefern möchte.

Internationaler Austausch

Viele der Praxisprojekte, die um den WTT Young Leader Award buhlen, sind internationale Kooperationen, die Projektteams setzen sich aus Studentinnen und Studenten aus verschiedenen Ländern zusammen. Dies ist auch beim Siegerprojekt in der Kategorie Managementkonzeption der Fall. Zusammen mit Kolleginnen und Kollegen von der Shanghai University untersuchten FHS-Studenten den Medikamentenfluss in chinesischen Spitälern für Swisslog Shanghai, ein Unternehmen, das sich auf die Automatisierung der Medikamenten-Bereitstellung spezialisiert hat. FHS-Student Ferdinand Gross als Projektleiter sprach von «unzähligen Hürden», die es in diesem interkulturellen Projekt zu überwinden gab. Das Team investierte gut 2000 Arbeitsstunden in sein Projekt, dessen Filet-Stück wohl die schwierige Feldstudie in einem Spital in Shanghai war. «Das Problem war, dass die Befragten gar nicht Auskunft geben wollten», sagte Projekt-Coach Andreas Löhrer, die Studenten hätten sich deshalb mit indirekten Fragestellungen zu den gewünschten Informationen durcharbeiten müssen.

Im zweitplatzierten Projekt entstand ein Messinstrument, mit dem das Romanshorner Integrationsunternehmen Brüggli seine Wirkung dokumentieren kann. Den dritten Rang holte sich das Team, das für die M&M Militzer & Münch International Holding in St.Gallen ein Bonus-System für Manager erarbeitete, das unterschiedliche Anreize in unterschiedlichen Kulturen integriert.

Get-together von heutigen und künftigen Leadern

Der Leiter der Wissenstransferstelle der FHS und Gastgeber des Events, Prof. Peter Müller begrüsste rund 650 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, darunter viele geladene Gäste aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Nach der Zeremonie pflegten diese beim Apéro einen intensiven Austausch. Das besondere an einem der wichtigsten Ostschweizer Networking-Events: Im Mittelpunkt stehen nicht die anwesenden Leader von heute, sondern die Studentinnen und Studenten der FHS, die sich anschicken, die Leader von morgen zu sein.

Informationen zu den Gewinnern und ihre Projekten gibt es hier.

Erfolgreiche Führung ist ein Gruppenmarathon

Am Freitag, 14. September, fand in Arosa die fünfte Ausgabe des Swiss Management Runs statt. Rund 300 Teilnehmer profitierten von Vorträgen zu Themen rund um die Gesundheit im Berufsalltag. Der allgemeine Tenor war, dass eine Balance zwischen An- und Entspannung entscheidend für eine nachhaltige Leistungsfähigkeit sei.

Dass erfolgreiche Führung ein Gruppenmarathon ist, erläuterte Ex-FC Basel-Präsident Bernhard Heusler. (c)alphafoto.com

Unter dem Motto „Laufen statt Golfen“ bietet der Swiss Management Run jährlich eine exklusive Plattform zum Sport treiben und zum Austausch mit Führungskräften und Geschäftskontakten. Die Gegend von Arosa bietet den Teilnehmern jeweils die Möglichkeit zu individuellen Geschäfts-Meetings und Incentives.

Im Team Entscheidungen treffen

Die diesjährige Ausgabe fand am 14. September statt. «Erfolgreiche Führung ist ein Gruppenmarathon und das dürfen wir im Management nicht vergessen», sagte Bernhard Heusler, Ehrenpräsident des FC Basel und Partner bei HWH. Er machte deutlich, wie wichtig es sei, im Team gemeinsame Entscheidungen zu treffen und die Konsequenzen zu tragen. Eine gemeinsame Entscheidung zu einem strikten Reformkurs hat auch die SRG SSR getroffen. Bakel Walden, Direktor Entwicklung und Angebot, beschreibt die «No-Billag» Abstimmung trotz des positiven Ausgangs als «Nahtoderfahrung». Im Veränderungsmarathon sieht er die SRG derzeit noch am Rennanfang: «Wir haben gerade einmal Kilometer 4,5 erreicht». Sowohl Heusler als auch Walden betonten unabhängig voneinander, wie wichtig ein gesunder Abstand zu negativer Kritik von aussen sei. Man dürfe nicht versuchen, es allen «Nörglern» recht zu machen. «Wenn wir von der SRG übers Wasser laufen könnten, sagen unsere Kritiker: Noch nicht mal schwimmen können die», so Walden.

Offener Umgang mit kritischen Themen

Gelingende Beziehungen zu sich selbst, im privaten und beruflichen Umfeld sind der Schlüssel zu einem erfolgreichen Leben, findet Wolfgang Walter Wulle, Akilas Werte AG und SKO Karriereberater. Druck auszuüben sei dabei die schlechteste Variante für Führungskräfte, um Mitarbeiter zu High-Performance zu bringen. Kern aller Motivation seien Anerkennung, Wertschätzung und Zuwendung bekommen bzw. geben. Es werde in vielen Unternehmen nebeneinander anstatt miteinander und füreinander gearbeitet, so Wulle. Ein offener Umgang mit kritischen Themen, wertschätzende Kommunikation und eine Feedback-Kultur seien essentiell für eine gesunde und produktive Arbeitsweise.

Weitere Informationen: Swiss Management Run

 

KMU Swiss Podium 2018: Wie beeinflusst die Generation Y die Arbeitswelt von morgen?

Die 10. Ausgabe des KMU SWISS Podiums beschäftigte sich mit der «Generation next» und deren Einfluss auf die Arbeitswelt von morgen. Wird alles anders? Diese und weitere Fra-gen beantwortete u.a. Pascal Scherrer, Publizistischer Leiter Radio SRF3, in seinem Referat vor rund 300 Firmenvertretern.

Armin Baumann und Pascal Scherrer (rechts) im Gespräch auf dem KMU Swiss Podium 2018. (Bild: zVg / KMU Swiss Podium)

Wird alles anders bei der «Generation next»? Rund 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwarteten an der Jubiläumsausgabe vom KMU SWISS Podium vom 13. September 2018 im Campussaal in Brugg-Windisch mit Spannung die Antwort. Aus Sicht von Pascal Scherrer, Publizistischer Leiter Radio SRF3, funktioniert die Generation Y anders als alle anderen Generationen. Dies erfordert eine Anpassung des Führungsstils. «Die Generation Y ist selbstbewusst und ungeduldig. Es ist wichtig, die richtige Mischung aus fördern und fordern zu finden», so Pascal Scherrer.

Die Generation Y

Die in den 80ern bis frühen 2000ern geborene Generation Y gehört zu den Ersten, die in der digitalen Welt aufgewachsen sind, die sogenannten «Digital Natives». Der Buchstabe Y («Why») verweist auf das «Warum». «Diese Generation hinterfragt vieles und will auf der Welt einen Fuss-abdruck hinterlassen», erklärt Pascal Scherrer weiter. Für Armin Baumann, Initiant KMU SWISS, steht fest: «Die Vergangenheit können wir nicht ändern, aber wir können in der Gegenwart agieren und die Zukunft beeinflussen. Die Mentalität der nachfolgenden Generation und auch die Ressour-cen werden sich ändern. Ich sehe es als unsere Pflicht, den Führungsstil und die Geschäftsmo-delle entsprechend anzupassen.»

Einfluss der Generation Y auf kulturelle Veranstaltungen

Nadja Hauser, Gründerin und Direktorin des grössten Circus-Festivals der Schweiz, dem «Interna-tional Circus Festival YOUNG STAGE Basel», prognostiziert in ihrem Referat: «Die ernste und unterhaltende Kultur wird mehr und mehr verschmelzen. Die Generation Y hat begonnen, mit anderen Genres zusammenzuarbeiten wie beispielsweise mit Ballett, modernem Tanz oder Oper. Es entstehen neue Formate. Die Inhalte werden gehaltvoller.»

Innovation

Viel Innovation ist auch in der Krankenversicherungsbranche gefragt, wie ein Referat von Dr. Thomas J. Grichting, Generalsekretär der Groupe Mutuel, zeigt. «Wir brauchen innovative Lösungen, denn es wird eine Verdoppelung der Krankenkassenprämie bis im Jahr 2030 prognosti-ziert.» Mit ihrer neuen Innovationsstrategie suchen sie neue, frische Ideen und wollen vor allem eines erreichen: ein gutes, bezahlbares Gesundheitssystem, einen regulierten Wettbewerb und keine Staatsmedizin.

Künstliche Intelligenz: Was vermag der Mensch zu leisten?

«Der Patient der Zukunft will seine Gesundheit selber managen und an Behandlungsentscheidun-gen beteiligt werden. Die künstliche Intelligenz (KI) könnte unser Gesundheitssystem retten», berichtete Grichting. Wie die künstliche Intelligenz die Welt verändern wird, illustrierte Christian Fehrlin, CEO Deep Impact, in seinem Referat. «Viele Prozesse werden digitalisiert und durch KI ersetzt. Vor allem repetitive Arbeiten sind davon betroffen. Die Zukunft ist also bereits Realität. Es wird aber noch zirka vier Jahre dauern bis die Rechenleistung der KI die Leistung eines Hirns er-reicht.» Zu welcher Leistung ein Mensch fähig ist, zeigte Eduardo Strauch Urioste in seinem ein-drücklichen und emotional geladenen Referat. Er war einer der Überlebenden des Flugzeugabstur-zes von 1972 in den Anden. «Wir haben 72 Tage in 4000 Metern Höhe überlebt. In dieser Zeit mussten wir wichtige und schwere Entscheidungen fällen, als Team zusammenhalten und auf kei-nen Fall die Hoffnung verlieren. Es ist unglaublich, zu welcher Leistung das menschliche Hirn und der Körper in einer solchen Situation fähig ist.»

Erfolgreicher Abschluss

Die diversen Referate und auch die Podiumsdiskussion mit Franz Grüter, Nationalrat und VRP green.ch, Ronald Christen, CEO Loeb AG, Pascal Scherrer und Armin Baumann regten beim ab-schliessenden Flying Dinner zu interessanten Diskussionen an. Durch das Programm führte die Moderatorin Tamara Sedmak. Erstmals wurde der Anlass live vom KMU SWISS TV-Kanal übertra-gen. Die Übertragung ersetzte jedoch nicht die zahlreichen wertvollen Gespräche während der Pausen und des Abendessens sowie an den zahlreichen Ständen.

Quelle und weitere Informationen: KMU Swiss

 

Aufstieg der künstlichen Intelligenz (KI): So lässt sich die Zukunft Ihrer Karriere sichern

Wir alle kennen die Schlagzeilen: Künstliche Intelligenz (KI oder auch AI für Artificial Intelligence) und Roboter werden Arbeitsplätze vernichten. Dies hört sich eher nach einem Weltuntergangsszenario als nach einer Tatsache an, wie die Studie «Future of Work» der Personalberatungsgesellschaft Michael Page zeigt.

KI wird den Arbeitsmarkt verändern. Umso wichtiger ist es, den eigenen Karriere-Weg zu ebnen. (Bild: Fotolia.com)

KI führt zu einer Weiterentwicklung auf dem Arbeitsmarkt, die mit der richtigen Vorbereitung positiv sein wird. Ausgehend von seiner Forschung und Erfahrung empfiehlt der Personaldienstleister Michael Page vier wichtige Wege für Kandidatinnen und Kandidaten, um von diesem langfristigen Trend zu profitieren und ihre Karriere zukunftssicher zu gestalten.

1. Erstellen Sie Ihren virtuellen Lebenslauf

Die Tage des Lebenslaufs, wie wir ihn kennen, sind gezählt. Der CV der Zukunft wird ein personalisierter, interaktiver Raum sein, der von AI unterstützt wird. Die Studie skizziert einen cloudbasierten, aber privaten, datengeschützten Bereich, der den Zugang zu den beruflichen Referenzen, Projektberichten, Publikationen und Videodaten der Kandidatinnen und Kandidaten ermöglicht. Das Material wird mit einer Blockchain als unveränderlichem Beweis früherer Erfahrungen und Erfolge gesichert. Es ist so konzipiert, dass es von KI gescannt wird, um die Eignung des Profils für eine Stellenbeschreibung (und umgekehrt) zu beurteilen.

2. Follow the money: Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT)

Jérôme Bouin, Managing Director, PageGroup, erklärt dazu: «Wir beobachten einen zunehmenden Mangel an Talenten und entsprechenden Wettbewerb um diese Talente, insbesondere in den Bereichen Ingenieurwesen, Technik, Mathematik und Informatik. So hat der Michael Page Swiss Job Index im Jahresvergleich August 2017–2018 ein Wachstum von 29 % für Ingenieure und 39 % für IT-Profis verzeichnet. Bis auf wenige Ausnahmen wird sich dieser Wert in den nächsten 10 Jahren nur noch weiter erhöhen.»

3. Engagieren Sie sich für lebenslanges Lernen und nachhaltige Entwicklung

Da die Menschen immer älter werden und damit auch länger im Arbeitsleben bleiben, ist es unmöglich, dass ein einziger Bildungsabschluss, der in der Kindheit und im frühen Erwachsenenalter erworben wurde, für eine langfristige, 60-jährige Berufskarriere ausreicht. Angestellte jeden Alters müssen bereit sein, ihre Fähigkeiten ständig zu verbessern, denn die Arbeitsplätze in den meisten Bereichen werden immer komplexer – ein Trend, der sich kaum ändern wird. Unternehmen, die Weiterbildung nicht unterstützen, laufen Gefahr, zurückgelassen zu werden, da Mitarbeitende diejenigen bevorzugen, die es tun.

4. Arbeiten Sie an Ihren Problemlösungsfähigkeiten

Der zunehmende Einsatz von KI bedeutet, dass einige der alltäglichen Aufgaben wie die Beantwortung von E-Mails und die Dateneingabe von intelligenten Assistenten übernommen werden. Mitarbeitende mit Soft Skills und Technikkompetenz zur Lösung von Geschäftsproblemen werden immer stärker nachgefragt. Aus diesem Grund beschäftigen oder belohnen IT-Unternehmen beispielsweise Hacker mit sogenannten Hacker-Prämien, um Schwachstellen in ihren Systemen zu finden. Ebenso interessieren sich Arbeitgeber zunehmend für Menschen mit Berufserfahrung in verschiedenen Ländern und Kulturen, die sie bei der Problemlösung einbringen können.

Laut der Studie von Michael Page werden die menschlichen Fähigkeiten weiterhin das grösste Kapital von Arbeitgebern sein.

Quelle: Michael Page

Modernisierung beim Swiss Venture Club

Der Swiss Venture Club (SVC) Präsident, Andreas Gerber hat anlässlich der jährlichen SVC Mitgliederversammlung im Bellevue Palace in Bern die neue Strategie und Ausrichtung des KMU Vereins SVC präsentiert: Günstigere Mitgliedschaft, neue Tätigkeitsfelder und verstärkter Fokus auf junge Unternehmerinnen und Unternehmer als Eckpunkte.

An der Mitgliederversammlung vom 4. September wurde eine sukzessive Modernisierung des Swiss Venture Club beschlossen. (Bild: SVC)

Der Swiss Venture Club (SVC) stellt sich seit 18 Jahren in den Dienst kleiner und mittlerer Unternehmen. Heute bietet er mit über 3000 Mitgliedern aus allen Branchen und Regionen eines der grössten und wichtigsten Netzwerke für Unternehmerinnen und Unternehmer der Schweiz. Er bringt innovative Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik, Medien und Kultur zusammen und ermöglicht ihnen das Knüpfen hochwertiger Kontakte. Darüber hinaus schafft er mit der regelmässigen Verleihung des Unternehmerpreises Prix SVC öffentliche Aufmerksamkeit für ihre Leistungen und begünstigt den Ideenaustausch. Auf diese Art und Weise fördert er das Unternehmertum und trägt so seinen Teil zu einer erfolgreichen Schweiz bei.

Erfolgreiches Geschäftsjahr 2017/2018

Der Swiss Venture Club darf auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2017/2018 zurückschauen. Gemeinsam mit den neuen Vorstandsmitgliedern, welche bei der vergangenen Mitgliederversammlung gewählt wurden, setzt der SVC Präsident, Andreas Gerber alles daran den Erfolg des Vereins weiterzuführen und auch in Zukunft weiterzuentwickeln. Bereits zu Beginn des Jahres wurde an einem Strategietag des SVC Vorstands entschieden, den Mitgliedern ein breiteres Angebot bieten zu können. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde der Verein neu ausgerichtet: Ein moderneres, frischeres und dynamischeres Image, welches unter anderem einen neuen Webauftritt (ab Sommer 2019) und die aktive Vernetzung auf Social Media Kanälen beinhaltet, sollen zur Modernisierung des SVC beitragen und bestehende sowie neue Mitglieder begeistern. Weiter werden gezielt Frauen, junge Unternehmerinnen und Unternehmer angesprochen. Um all das zu erreichen, wurden nebst dem bewährten «Prix SVC», drei neue Tätigkeitsfelder; «SVC Inspiration», «SVC Impuls», «SVC Dialog» definiert. Zudem senkt der SVC seine Mitgliederbeiträge für Firmenmitglieder.

Verabschiedung und Neuwahlen

Im ordentlichen Traktandum der Mitgliederversammlung wurde ein langjähriges Vorstandsmitglied, Herr Pierre-Olivier Chave verabschiedet. Heinrich Christen und Marc Werner wählte die Versammlung erneut in den Vorstand.

Informationen: www.swiss-venture-club.ch

 

Bonitätseinschätzung auch bei Auslandskunden unabdingbar

Die Schweiz ist eine Exportnation. Bonitätsprüfungen sind jenseits der Landesgrenzen heute praktisch auf der ganzen Welt rasch und in aller Regel online möglich.

Die Schweiz ist eine Export-Nation. Gerade deshalb ist eine Bonitätseinschätzung bei Auslandskunden wichtig. (Bild: Klaas Hartz / pixelio.de)

Der Schweizer Aussenhandel hat in den vergangenen drei Jahrzehnten gewaltige Gewichtsverschiebungen erfahren. Schwellenländer wie China oder Indien, die Anfang der 1990er-Jahren noch unter «ferner liefen» figurierten, haben so wichtige Märkte wie Frankreich, Italien oder Grossbritannien überflügelt. China liegt aktuell an dritter Stelle der wichtigsten Zielländer. Bestellungen im Webshop aus diesen neuen, grossen Märkten sind heute längst die Regel, nicht mehr die Ausnahme. Doch wie ist es um die Einschätzung der Bonität von Firmen etwa aus China bestellt?

Vorsicht bei höheren Summen

Grundsätzlich gilt, unabhängig von der Provenienz, die gleiche Grundregel wie im Inlandgeschäft. Die Bonität des Kunden gilt es in Abhängigkeit des Auftragsvolumens zu prüfen. Bei fünfstelligen oder höheren Summen heisst es, besondere Vorsicht walten und sich nicht von der Aussicht auf ein gutes Geschäft blenden zu lassen. Auf dem Onlineportal von Creditreform sind Bonitätsauskünfte für Firmen aus fast allen Staaten der Welt in kürzester Zeit verfügbar. Die Datenbank, die in Zusammenarbeit mit zahlreichen Länderdiensten von einem 50-köpfigen Team der Partnerorganisation Creditreform International gepflegt und laufend ergänzt wird, bietet Einschätzungen zu über 30 Millionen Firmen weltweit.

Anzahlung als Sicherheit verlangen

Gerade für Firmen aus Schwellenländern wie China, Indien oder Brasilien mit ihren volatilen Märkten sind Bonitätsauskünfte zwingend erforderlich, auch bei Kunden, mit denen man schon länger geschäftet. Ganz wesentlich sind dabei auch die Zahlungskonditionen. Gibt es nach der Bonitätsprüfung grünes Licht, ist sichergestellt, dass der Kunde mit grosser Wahrscheinlichkeit in der Lage ist, die Rechnung zu bezahlen. Danach gilt es, die Konditionen festzulegen. Gerade bei Neukunden oder beim geringsten Zweifel macht es Sinn, eine Anzahlung als Sicherheit einzuverlangen.

 

Zum Autor:

Raoul Egeli ist seit 2008 Präsident des Schweizerischen Verbands Creditreform und seit 2014 Präsident von Creditreform International sowie Mitglied der Gewerbekammer des SGV. Zudem ist er Geschäftsführer der Creditreform Egeli Gesellschaften in Basel, St. Gallen und Zürich. 2009 bis 2013 war er Zentralpräsident von TREUHAND|SUISSE. Raoul Egeli ist Autor mehrerer Fachbücher rund um das Thema Kredit und Forderungsmanagement. www.creditreform.ch

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