150 Jahre Kaufmännischer Verband: Symposium zu New Work
Renommierte Expertinnen und Experten präsentierten am Symposium „New Work Experience“ am 1. September 2023 verschiedene betriebliche und gesellschaftliche Aspekte von New Work: von Leadership und Sinnhaftigkeit, über Entreprenariat und Neuro-Agilität, bis hin zu Bildung und Talent-Entwicklung. Rund 150 Teilnehmende haben Impulse für eine erfolgreiche Gestaltung der neuen Arbeitsrealität erhalten.
Redaktion
-
7. September 2023
Wie die Zukunft der Arbeitswelt aussehen kann, hat Gianni Fabiano von brandSTIFT für den Kaufmännischen Verband Schweiz live während des Anlasses grafisch skizziert. (Quelle: Kaufmännischer Verband Schweiz/Reto Schlatter)
Anlässlich seines 150-jährigen Bestehens hat der Kaufmännische Verband Schweiz am 1. September 2023 das Symposium mit dem Titel „New Work Experience“ (nicht zu verwechseln mit dem Anlass NWX23 in Hamburg) durchgeführt. Der Event, der im Kraftwerk Zürich stattfand, bot mit fünf inspirierenden Keynotes und insgesamt 14 interaktiven Workshops einen umfassenden Einblick in die Chancen und Herausforderungen der Arbeitswelt von morgen. Die Keynote-Referate bildeten das Herzstück des Symposiums und beleuchten die wichtigsten Aspekte von New Work – von der Entwicklung der Arbeit und neuen Arbeitsmodellen, über Talent-Entwicklung bis hin zu Sinnhaftigkeit. In einem spielerischen Walk-in-Bereich konnten die Teilnehmenden ausserdem Schreibmaschinen aus verschiedenen Jahrzehnten sowie ChatGPT ausprobieren.
Digitale Nomaden, Gen Z und die Veränderungen des sozialen Miteinanders
Barbara Josef, Co-Founder 5-9 AG, machte mit ihrem Keynote-Referat «New Work – New Deals» den Einstieg in das Tagesprogramm: «Unsere heutige Gesellschaft besteht aus Generationen, die das grosse Privileg haben, mit der Arbeit etwas Sinnvolles zu tun, etwas, das uns als Gesellschaft weiterbringt und etwas, worin wir uns entfalten können.» An verschiedenen Breakout Sessions erhielten die Teilnehmenden vertiefte Einblicke in die verschiedenen Formen und Perspektiven von New Work.
Barbara Josef bei ihre Keynote. (Quelle: Kaufmännischer Verband Schweiz/Reto Schlatter)
Lorenz Ramseyer, Präsident Digitale Nomaden Schweiz, gab in einem weiteren Keynote-Referat Tipps zum digitalen Nomadentum: «Ich habe eine Fahrrad-Route: Von einem Bänkli zum nächsten. Dazwischen fahre ich mit dem Velo und überlege, was ich im nächsten Mail schreibe.» Neben den digitalen Nomaden, die das traditionelle Konzept des Arbeitsorts neu definieren, standen ebenso die sozialen Veränderungen und das Miteinander in der modernen Arbeitswelt im Fokus. Katja Rost, Professorin für Soziologie und Privatdozentin für Wirtschaftswissenschaften, definierte in ihrem Keynote: «New Work sind Konzepte, die durch die Flexibilisierung des Arbeitsorts oder der Arbeitszeit eine flexible Lebensgestaltung ermöglichen. Das bringt Vor- aber auch Nachteile.» Um beide in der Balance zu halten, bedarf es einer guten Arbeitskultur, neuen Formen von Kollaboration und Leadership und einem umfassenden Gesundheitsschutz.
150 Jahre Kaufmännischer Verband Schweiz
Passend zum 150-jährigen Jubiläum haben rund 150 Teilnehmende aus unterschiedlichen Branchen und Fachrichtungen eine inspirierende Plattform für den Austausch von Ideen und Erkenntnissen erhalten. Der Kaufmännische Verband Schweiz hat das Symposium im Rahmen seines 150-Jahr-Jubiläums organisiert. Christian Zünd und Sascha M. Burkhalter (CEO und zukünftiger CEO des Kaufmännischen Verbands Schweiz) sind überzeugt: «Uns ist es wichtig, die 150-jährige Geschichte weiterzuführen und die Arbeitswelt weiterhin aktiv mitzugestalten – sowohl in der Berufsbildung, in der Sozialpartnerschaft und in der Politik.»
Neuer Direktor der Hochschule für Technik und Umwelt FHNW
Der Fachhochschulrat der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW hat am 4. September 2023 Dr. Peter Flohr zum neuen Direktor der Hochschule für Technik und Umwelt FHNW gewählt.
Redaktion
-
6. September 2023
Dr. Peter Flohr, neuer Direktor der Hochschule für Technik und Umwelt FHNW. (Bild: zVg / FHNW)
Angesichts der aktuellen Herausforderungen im Bereich des Klimawandels, der Ressourcenknappheit und dem Umbau in der Energieversorgung, wird die Lehre und Forschung an der Hochschule für Technik FHNW per Anfang 2025 mit dem Bereich Umwelt ergänzt. Dazu werden neue Studiengänge geschaffen sowie die entsprechenden Institute und Laborräumlichkeiten aufgebaut. Der Name der Hochschule wird ab 2025 neu «Hochschule für Technik und Umwelt FHNW» lauten.
Dr. Peter Flohr (56) hat sein Studium in Luft- und Raumfahrttechnik 1993 an der Universität Stuttgart (Deutschland) abgeschlossen und erlangte 1998 seine Promotion in angewandter Mathematik an der Universität Cambridge (England). Von 1998 bis 2020 hat er verschiedene Fach- und Führungsaufgaben bei ABB, Alstom und General Electric wahrgenommen und in dieser Zeit eine Vielzahl von Projekten zum Erfolg gebracht. Seit 2020 arbeitet Dr. Peter Flohr an der ZHAW School of Engineering in Winterthur als Fachabteilungsleiter. In dieser Funktion leitet er zurzeit verschiedene Institute und Studiengänge und fördert als Mitglied der Departementsleitung aktiv strategische Weiterentwicklungsprojekte.
Dr. Peter Flohr startet am 1. April 2024 an der FHNW und übernimmt ab 1.1.2025 die strategische und operative Führung der neuen Hochschule für Technik und Umwelt FHNW. In seiner Funktion als neuer Direktor wird er das regionale und nationale Netzwerk der Hochschule ausbauen, die Umwandlung der Hochschule in die zukünftige Hochschule für Technik und Umwelt FHNW leiten, die damit verbundene Positionierung der Hochschule sowie deren Aus- und Weiterbildungsangebot fördern und als Mitglied der Direktion der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW die Entwicklung der FHNW mitverantworten. Prof. Jürg Christener, der seit der Gründung der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW Direktor der Hochschule für Technik FHNW ist, wird auf Ende Mai 2024 pensioniert.
Mit der Weiterentwicklung der IT-Systeme wächst auch die Zahl der Mitarbeitenden, die sich um diese kümmern müssen. Obschon einige Technologieunternehmen in jüngster Zeit Personal abgebaut haben, deuten Daten darauf hin, dass IT-Teams generell immer noch schnell wachsen.
Redaktion
-
5. September 2023
Gemäss Roger Semprini von Equinix hat sich die Rolle der IT von einer Backend-Funktion zu einem entscheidenden Geschäftsfaktor gewandelt. (Bild: Equinix)
Die Equinix 2023 Global Tech Trends Survey (GTTS) ist eine unabhängige Studie, die von Equinix in Auftrag gegeben wurde. Sie befragte mehr als 2’900 IT-Entscheider/-innen in verschiedenen Unternehmen aus aller Welt. Die diesjährige Befragung, an der auch IT-Führungskräfte aus der Schweiz teilgenommen haben, diskutiert u.a., welchen Einfluss die Weiterentwicklung der IT-Systeme auf die Grösse von IT-Teams hat. Konkret wurde die Frage aufgeworfen, ob die bestehenden IT-Teams in der Lage sind, die neuen Anforderungen zu bewältigen. Da IT-Systeme immer komplexer werden, werden auch die Bedrohungen, denen sie ausgesetzt sind, immer raffinierter. IT-Teams müssen ihre Cybersicherheitsfähigkeiten verbessern, um die von ihnen verwalteten Systeme zu schützen. Kurz: Die Suche nach Talenten wird intensiver.
Die wichtigsten Erkenntnisse des GTTS 2023 bezüglich Fachkräften sind:
Fast zwei Drittel (66 %) der IT-Führungskräfte auf der ganzen Welt gehen davon aus, dass sie ihre technischen Teams in den nächsten 12 Monaten vergrössern werden. In der Schweiz rechnen 60 % damit.
57 % der IT-Entscheidungsträger gaben an, dass die Grösse ihres Teams in den letzten zwei Jahren zugenommen hat. Aus der Schweiz waren es 46 %.
Nur 9 % der IT-Leiter gehen davon aus, dass ihre Teams in den nächsten 12 Monaten schrumpfen werden. In der Schweiz sind es doch 13 %.
Die Umfrage zeigt, dass global IT-Techniker (53 %), Cloud Computing (40 %) und künstliche Intelligenz/Maschinelles Lernen (37 %) die wichtigsten Bereiche sind, in denen neue Mitarbeitende eingestellt wurden oder werden. In der Schweiz sind die wichtigsten Bereiche: IT-Techniker (41 %), Data Protection (36 %) sowie Security Analyst (ebenfalls 36 %).
Umgekehrt planen IT-Führungskräfte am ehesten einen Personalabbau oder haben diesen bereits in den Schwerpunktbereichen IT-Techniker (49 %), Hardwaretechnik (25 %) und Datenanalyse (24 %) vorgenommen. In der Schweiz sind dies die Bereiche Datenanalyse (37 %), Compliance sowie IT-Techniker mit je 30 %.
Die grösste Qualifikationsherausforderung für den Technologiesektor ist global die Geschwindigkeit, mit der sich die Technologiebranche verändert (45 % / 36% in der Schweiz). Die Befragten nannten auch Mangel an verfügbaren Talenten (je 36 % global und lokal) sowie die Bindung von Talenten (36% global / 28 % in der Schweiz) als Herausforderungen, gefolgt von den Erwartungen der Arbeitskräfte (33 % / 34 %lokal) und Menschen, die sich mit falschen Qualifikationen auf Stellen bewerben (29 % / sogar 35% in der Schweiz).
82 % der globalen IT-Entscheidungsträger (73% in der Schweiz) sehen die Verbesserung der Cybersicherheit als oberste Priorität für die Technologiestrategie ihres Unternehmens an. In diesem Zusammenhang haben IT-Führungskräfte bereits die Zahl der Stellen für Sicherheits-Softwareentwickler erhöht oder planen dies (30 % / 25 % lokal), gefolgt von Stellen für Sicherheitsanalysten (29 % / 36% in der Schweiz) und Sicherheitsingenieure (26 % / 32 % lokal).
Roger Semprini, Managing Director Schweiz, Equinix, sagt: «Die Rolle der IT hat sich von einer Backend-Funktion zu einem entscheidenden Geschäftsfaktor gewandelt. Das hat einen dringenden Bedarf an IT-Fachleuten ausgelöst, die nicht nur über technisches Fachwissen verfügen, sondern auch Geschäftssinn mitbringen. Der Zugang zu Talenten ist heute in allen Branchen ein kritisches Thema und kann sogar ein entscheidender Faktor dafür sein, ob ein Unternehmen in einen neuen Markt expandiert. HR-Organisationen müssen zunehmend agil und wachstumsorientiert agieren, um kontinuierlich dynamische Lösungen anbieten zu können. Eine neue Herangehensweise an die Art und Weise, wie wir auf Talente zugreifen und sie befähigen, kann der Wettbewerbsvorteil sein.»
FernUni Schweiz feiert 352 Absolventinnen und Absolventen
Am 2. September führte die FernUni Schweiz in der Simplonhalle in Brig ihre Diplomfeier durch. Die Gelegenheit für das universitäre Institut, seine 352 Diplomandinnen und Diplomanden unter der Leitung vom Präsidenten Stefan Bumann und in Anwesenheit von Yves Rey, Chef der Dienststelle für Hochschulwesen, zu feiern.
Redaktion
-
4. September 2023
Abschlussfeier der FernUni Schweiz: 352 Absolventinnen und Absolventen nahmen ihre Diplome in Empfang. (Bild: zVg / FernUni Schweiz)
Dieses Jahr erhielten 352 Studierende der FernUni Schweiz ihr Diplom – das bedeutet Rekord, wie das Bildungsinstitut mitteilt. Seit 1992 bietet die FernUni Schweiz Fernstudiengänge an. Die Bachelor- und Master-Studiengänge sowie die Weiterbildungsprogramme in den Fakultäten Recht, Wirtschaft, Mathematik und Informatik, Geschichte und Psychologie basieren auf international anerkannten Forschungsergebnissen zu wissenschaftlich und gesellschaftlich relevanten Themen und werden mit Hilfe innovativer digitaler Lehr- und Lerntechnologien vermittelt.
Kanton Wallis als Innovationsstandort
Hinzu kommt auch ein regionalpolitischer Aspekt: Für Yves Rey, Chef der Dienststelle für Hochschulwesen, spielt die FernUni Schweiz eine wesentliche Rolle für die Zukunft des Kanton Wallis: «Seit über 30 Jahren befindet sich das Wallis in einem stetigen Wandel. Insbesondere dank unserer Präsenz- und Fernhochschulen sowie unserer Forschungsinstitute entwickelt sich das Wallis zu einem Gebiet der Innovation mit hoher Wertschöpfung. Unsere KMUs, KMIs oder multinationalen Unternehmen benötigen die Expertise der von der FernUni Schweiz ausgebildeten Studentinnen und Studenten. Die Schweiz verfügt nur über sehr wenige Ressourcen; ihr grösster Trumpf sind die gut ausgebildeten Experten. Es liegt an uns allen, gemeinsam diese wichtige Ressource für das nachhaltige und demokratische Wohl unserer Gesellschaft zu erhalten und zu entwickeln.»
Aktuell studieren 2’270 Studierende an der FernUni Schweiz (Stand August 2023), rund gleich viele Studierende wie zum selbigen Zeitpunkt des Vorjahres. Die FernUni Schweiz startet das diesjährige Herbstsemester mit 531 Neustudierenden. Davon beginnen 375 ein Bachelor-Studium, 71 ein Master-Studium und 85 eine Weiterbildung (inkl. Programm «Zulassung 25+»). In den Fakultäten Psychologie, Recht und Wirtschaft konnten am meisten Neueinschreibungen verbucht werden.
Master-Studiengang in Wirtschaft erfreut sich grosser Beliebtheit
Seit diesem Herbstsemester bietet die FernUni Schweiz den neuen Master-Studiengang «Master in Economics, Business and Data Analytics» an, für welchen sich 26 Studierende angemeldet haben. Dieser englischsprachige Master-Studiengang ist eine fundierte akademische Ausbildung, die es ermöglicht Märkte, Organisationen und Entscheidungsprozesse zu analysieren und zu verstehen.
Studiengangsleiter Prof. Dr. Manuel Grieder freut sich über die grosse Beliebtheit und erläutert: «Wir konnten zahlreiche Studierende mit unterschiedlichen beruflichen und persönlichen Hintergründen für unseren brandneuen englischsprachigen Master-Studiengang in Wirtschaft begeistern. Die FernUni Schweiz lebt von der Interaktion zwischen Dozierenden und Studierenden und ich freue mich sehr, dass die gemeinsame Lernreise jetzt bald los geht.»
Cyber-Angriffe: Handlungsbedarf bei Verwaltungsräten
Jedes zweite Grossunternehmen wurde bereits Opfer eines Cyber-Angriffs. In vielen Fällen ist die Folge ein Betriebsunterbruch. Die 14. Ausgabe des swissVR Monitors von Deloitte zeigt: Obwohl das Bewusstsein für die Risiken zunimmt, fehlt vielen Firmen eine klar formulierte Cyber-Strategie. Der Ernstfall werde nur selten geprobt und auch das Reporting der Geschäftsleitung an den Verwaltungsrat müsse sich verbessern, so ein Fazit der Untersuchung.
Redaktion
-
4. September 2023
Eine neue Untersuchung zeigt in Sachen Cyber-Angriffe noch erheblichen Handlungsbedarf in Verwaltungsräten auf. (Bild: Pixabay.com)
Die Bedrohung durch Cyber-Angriffe wächst. Betroffen sind insbesondere Grossunternehmen: 45 Prozent der Firmen mit über 250 Mitarbeitenden wurden bereits mindestens einmal Opfer einer Cyber-Attacke. Dies zeigt der jüngste swissVR Monitor, eine halbjährlich von der Verwaltungsratsvereinigung swissVR in Kooperation mit dem Prüfungs- und Beratungsunternehmen Deloitte Schweiz und der Hochschule Luzern durchgeführte Umfrage. Für die Studie wurden 400 Verwaltungsratsmitglieder zum Fokusthema «Cyber-Resilienz» befragt.
Im Gegensatz zu Grossunternehmen scheinen KMU deutlich weniger betroffen: Nur 18 Prozent der Firmen mit unter 50 Mitarbeitenden geben einen schwerwiegenden Angriff an. Der Zusammenhang zwischen der Unternehmensgrösse und der Häufigkeit der Angriffe liegt auf der Hand: Grossunternehmen sind global stärker exponiert und bieten Cyber-Kriminellen grössere Angriffsflächen. Eine weitere Erklärung für die vermeintlich geringere Betroffenheit bei kleineren Unternehmen ist das teilweise fehlende Reporting über solche Vorfälle gegenüber dem Verwaltungsrat.
Betriebsunterbruch ist die häufigste Folge
Cyber-Angriffe haben oftmals gravierende Folgen für das operative Geschäft. Die mit Abstand häufigste Konsequenz ist ein Betriebsunterbruch. Dies ist bei 42 Prozent der von einem Cyber-Angriff betroffenen Unternehmen der Fall (siehe Grafik 1). Besonders gefährdet sind die operativen Prozesse von Unternehmen im Bereich Informations- und Kommunikationstechnik. In dieser Branche kam es bei 69 Prozent der Betroffenen zu einem Betriebsunterbruch. Auch Datenlecks und Fehlfunktionen von Produkten oder Dienstleistungen sind häufige Folgen. Teilweise haben Cyber-Angriffe sogar Konsequenzen ausserhalb des eigenen Unternehmens: So beklagen 11 Prozent der Befragten Folgeangriffe auf Kunden. Obwohl der Abfluss von Vermögenswerten nur selten vorkommt, sind auch die finanziellen Folgen nicht zu unterschätzen. Neben Umsatzeinbussen durch Betriebsunterbrüche drohen hohe Folgekosten, etwa für die Wiederherstellung von Daten.
Grafik 1: Vorfälle und Folgen von Cyber Angriffen in Unternehmen. (Grafik: Deloitte)
Resilienz gegenüber Cyber-Attacken gewinnt stark an Bedeutung
Die weitreichenden Folgen machen es deutlich: Jedes KMU muss sich mit Cyber-Risiken auseinandersetzen. «Das Thema ist heute fester Bestandteil einer guten Corporate Governance. Erfreulicherweise haben das bereits viele Unternehmen erkannt. Aber es besteht durchaus noch Potenzial. Unsere Umfrage zeigt, dass Cyber-Resilienz über alle Branchen hinweg stark an Bedeutung gewinnt. Dies muss sich auch im Risikomanagement und im Strategieprozess jedes Unternehmens widerspiegeln», sagt Mirjam Durrer, Dozentin der Hochschule Luzern am Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ. 95 Prozent der befragten Verwaltungsratsmitglieder sind der Meinung, dass die Bedeutung der Cyber-Resilienz für ihr Unternehmen in den letzten drei Jahren gestiegen ist. Die Mehrheit beobachtet sogar eine starke Zunahme, wobei die Bewertung wesentlich von der Unternehmensgrösse abhängt. Auch hier spiegelt sich die Korrelation von Grösse und Bedrohungslage.
Cyber-Sicherheit ist noch nicht überall Chefsache
Positiv zu werten ist: Verwaltungsräte nehmen laut eigener Aussage ihre Aufgaben mit Blick auf die Cyberresilienz grösstenteils wahr. 85 Prozent der Befragten bejahen, dass ihr VR-Gremium Trends und aktuelle Entwicklungen im Bereich Cyber-Resilienz verfolgt (siehe Grafik 2). Auch verfügen acht von zehn Gremien über eine Risikopolitik, die Cyber-Gefahren adressiert. Trotzdem bestehe Handlungsbedarf, betont Klaus Julisch, Leiter Risk Advisory bei Deloitte Schweiz: «Das Bewusstsein für die Risiken nimmt zu, was positiv zu bewerten ist. Davon abgesehen ist das Thema noch nicht überall in den Verwaltungsratsgremien angekommen. Auch fehlt fast der Hälfte der Unternehmen eine klare Cyber-Strategie. Schweizer Unternehmen und ihre Verwaltungsräte müssen daher mit Blick auf die Cyber-Resilienz noch mehr Verantwortung übernehmen.»
Grafik 2: Aufgaben der Verwaltungsrats-Gremien rund um Cyber-Resilienz. (Grafik: Deloitte)
Nur ein Drittel probt den Ernstfall
Auch bei der Vorbereitung auf den Ernstfall gibt es Luft nach oben. Lediglich jedes dritte Verwaltungsratsmitglied bestätigt, das VR-Gremium probe das Krisenmanagement zumindest teilweise. Etwas besser ist das Bild in der Finanzindustrie: Rund jedes zweite Unternehmen dieser Branche führt regelmässige Krisentrainings durch. Zudem verzeichnet die Finanzindustrie mit 58 Prozent den höchsten Anteil abgeschlossener Cyber-Versicherungen.
Verbesserungspotenzial gibt es auch bei der Berichterstattung an den Verwaltungsrat: Nur etwa ein Drittel der Befragten wird regelmässig durch die Geschäftsleitung über die Top-Cyberrisiken oder die eigene Cyberstrategie informiert. Gut die Hälfte der VR-Gremien erhält immerhin ein Reporting zur allgemeinen Bedrohungslage, zu aktuellen Cyber-Angriffen im Unternehmen oder zum Handlungs- und Investitionsbedarf zur Stärkung der Cyber-Resilienz.
Neue Zertifikatslehrgänge zu KI und Verhaltenswissenschaften für Unternehmen
Das Institut für Marketing und Analytics der Universität Luzern erweitert sein Weiterbildungsangebot um zwei neue Zertifikatslehrgänge. Diese befassen sich mit dem Management von Künstlicher Intelligenz (KI) in Unternehmen sowie mit verhaltens- und neurowissenschaftlichen Methoden zur Entscheidungsfindung.
Redaktion
-
1. September 2023
Zwei neue Zertifikatslehrgänge an der Uni Luzern widmen sich der KI und Verhaltenswissenschaften für Unternehmen. (Bild: Pixabay.com)
Unternehmen sehen sich vermehrt mit neuen Bedingungen und Herausforderungen konfrontiert: Um langfristig erfolgreich zu sein, müssen sie innovativ sein, neue Technologien effizient adaptieren und strategische Pläne konzipieren. Die Universität Luzern bietet nun zwei neue Zertifikatslehrgänge an, welche die dazu notwendigen, neuesten technologischen Entwicklungen adressieren.
Beim «CAS in Artificial Intelligence Management for Business Value» handelt es sich um eine Kooperation zwischen der Universität Luzern und der Hochschule Luzern. In diesem Lehrgang lernen die Teilnehmenden, wie Unternehmen künstliche Intelligenz nutzen können, um Technologie- und Prozessinnovationen zu implementieren, zu managen und so langfristig Wettbewerbsvorteile zu erzielen. «Eine Zusammenarbeit zwischen Menschen und KI im Unternehmen wird in Zukunft unabdingbar sein», betont Prof. Dr. Jana Koehler, Professorin für Informatik an der Hochschule Luzern – Informatik.
Der «CAS in Behavioral and Neuroscience for Business» widmet sich der Entscheidungsfindung in Unternehmen. Führungs- und Fachkräfte lernen in diesem Lehrgang verhaltens- und neurowissenschaftliche Methoden kennen, womit sie bessere Entscheidungen für sich selbst, ihr Team, und das Unternehmen treffen und somit langfristig erfolgreich sein können. Dieser Lehrgang findet in Kooperation mit der Schweizer Unternehmensberatung für Neuromarketing, Zutt & Partner, statt.
Eine im Kanton Waadt durchgeführte Studie der EPFL hat Aufschluss über die Faktoren gegeben, die Menschen zum Kauf von Solaranlagen bewegen können. Dabei wurde festgestellt, dass Nachbarn, die bereits über Solarmodule verfügen, eine wichtige Rolle spielen, neben bekannteren Einflüssen, wie dem sozialen Umfeld.
Redaktion
-
31. August 2023
Bau von Solaranlagen in Quartieren: Nachbarn üben einen erheblichen Einfluss aus. (Bild: Pixabay.com)
Wenn Sie Hausbesitzer oder Hausbesitzerin sind, einen angesehenen Job und Freunde oder Familienmitglieder mit Sonnenkollektoren haben, stehen die Chancen gut, dass Sie dereinst auch welche haben werden. Die Studie der Technischen Hochschule EPFL ergab, dass die Wahrscheinlichkeit, dass eine Person Solarmodule installiert, um 89 % höher ist, wenn sie jemanden kennt, der dies bereits getan hat. Es ist bereits bekannt, dass dieser Peer-Effekt, auch soziale Nähe genannt, einen Einfluss auf die Kaufentscheidungen der Verbraucher hat. Die Studie ergab jedoch, dass ein weiterer Faktor ebenfalls eine grosse Rolle spielt: der Nachbarschaftseffekt, auch räumliche Nähe genannt.
Das heisst, wenn Sie zusätzlich zu den oben genannten Faktoren einen Nachbarn haben, der bereits Solarzellen auf seinem Dach installiert hat, haben Sie das wahrscheinlich auch getan (mit einer abhängigen Variable, die statistisch signifikant um 0,5 Einheiten ansteigt), insbesondere wenn Sie die gleiche Sprache sprechen und in der gleichen Gemeinde wohnen, da dies den Informationsaustausch zwischen Ihnen und Ihrem Nachbarn erleichtert. Andererseits ergab die Studie, dass Faktoren wie das Geschlecht und die angegebenen Umweltauffassungen keinen signifikanten Einfluss haben. Die Studie, die kürzlich in der Zeitschrift „Heliyon“ veröffentlicht wurde, beruht auf einer Befragung von 1’125 Personen, die in den Waadtländer Bezirken Nyon und Jura-Nord leben.
Räumliche und soziale Nähe
Die Autorinnen und Autoren der Studie stellen fest, dass die Verbreitung von Informationen innerhalb einer Gemeinschaft ein wichtiger Motor für die Energiewende sein kann und dass die räumliche Nähe neben der sozialen Nähe berücksichtigt werden sollte. Sie nennen konkrete Massnahmen, die politische Entscheidungsträger ergreifen können, wie etwa die Förderung lokaler Informationskampagnen von Nachbarschaftsverbänden, Unternehmen, die in der Energiewende tätig sind, und Personen, die bereits Solaranlagen besitzen. „Die Besitzer von Solaranlagen erzählen gerne von ihren Erfahrungen, wie viel Strom sie pro Jahr erzeugen und wie viel Geld sie sparen“, sagt Glòria Serra-Coch, Architektin und Doktorandin am Laboratory for Human Environment Relations in Urban Systems (HERUS) der EPFL und Hauptautorin der Studie. Im Rahmen ihrer Doktorarbeit untersucht Serra-Coch die Mechanismen, mit denen die Technologie der erneuerbaren Energien in der Schweiz angenommen wird.
In der Umfrage wurden Fragen zur sozioökonomischen Kategorie der Befragten gestellt sowie Fragen dazu, ob sie Solarpaneele installiert haben, ob sie Hauseigentümer oder Mieter sind, ob sie jemanden kennen, der Solarpaneele installiert hat, und wenn ja, wo diese Person wohnt und ob diese Person ihnen vorgeschlagen hat, ebenfalls Solarpaneele zu kaufen. Die Ergebnisse zeigten, dass 17,6 % der Befragten Solarmodule besassen und 40,4 % dieser Personen jemanden kannten, der ein solches Modul hatte.
Solarzellen sind nicht nur für das Dach gedacht
Die Studie ergab auch, dass die Installation von Solarmodulen mit der Wohndichte und dem Grad der Verstädterung zusammenhängt. Mit anderen Worten: Die meisten Solaranlagen in der untersuchten Region befinden sich in städtischen Gebieten. „Die Schweizer Gesetzgebung fördert derzeit die Installation von Solarzellen auf den Dächern von Einfamilienhäusern“, sagt Serra-Coch. „Das hat zur Folge, dass nur städtische Gebiete mit einem hohen Anteil an Wohneigentum die Vorteile dieser erneuerbaren Energie voll ausschöpfen können“. Sie schlägt eine flexiblere Politik vor, damit Menschen, die sauberen Strom nutzen wollen, dies auch tun können, indem sie die Hindernisse für Mieter und Bewohner von Gebäuden, die nicht die erforderlichen Kriterien erfüllen, beseitigen. Solarmodule müssen zum Beispiel nicht auf Dächern installiert werden, sondern können auch anderswo aufgestellt werden, was eine breitere Akzeptanz fördern würde.
„Unsere Studie zeigt, dass erneuerbare Energien durch vertrauenswürdige Personen gefördert werden sollten, die Teil eines engen Kreises sind – auch in geografischer Hinsicht“, sagt Serra-Coch. Sie ist der Meinung, dass die Schaffung von Netzwerken von Personen, die sich aktiv mit Energiefragen befassen, ein guter Weg sein kann, um die Bürger zu ermutigen, neue Gewohnheiten anzunehmen. Diese Netzwerke wären wahrscheinlich auch in anderen Bereichen der Nachhaltigkeit wirksam, so die Autoren.
«Polen und die Schweiz liegen nicht weit auseinander»
Am 18. und 19. September findet im Kursaal Bern das 3. Polnische Wirtschafts- und Technologieforum in der Schweiz statt. Dieser Anlass soll Vertreterinnen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik beider Länder zusammenbringen, um den gemeinsamen Austausch zu fördern. Wir sprachen darüber exklusiv mit Frau Botschafterin Iwona Kozłowska.
Thomas Berner
-
30. August 2023
Iwona Kozlowska, polnische Botschafterin in der Schweiz. (Bild: gov.pl)
Die Corona-Pandemie hat die Grenzen der Abhängigkeit von China und anderen Ländern in Asien als «Werkbänke Europas» aufgezeigt. Und auch der Ukraine-Krieg zeigt schmerzlich auf, wie verwundbar die Lieferketten für verschiedene Industrieprodukte sind. Deshalb rücken andere Regionen für Sourcing- und Shoring-Aktivitäten verstärkt in den Fokus, insbesondere solche, die näher gelegen sind und über ein großes industrielles und technologisches Potenzial verfügen. Mitteleuropa mit Polen als grösstem Wirtschaftsstandort sowie einem Partner, mit welchem sowohl Handel als auch Investitionen in den letzten Jahren dynamisch gewachsen sind, wird damit auch für Schweizer Unternehmen zunehmend interessant. Doch in vielerlei Hinsicht steht man da noch am Anfang. Das 3. Polnische Wirtschafts- und Technologieforum in der Schweiz vom 18./19. September im Kursaal Bern will mithelfen, die notwendigen Brücken zu bauen.
Frau BotschafterinKozłowska, weshalb wurde das Polnische Wirtschafts- und Technologieforum in der Schweiz ins Leben gerufen?
Iwona Kozłowska: Die Konferenz soll unsere ganzjährige Arbeit zusammenfassen und zeigen, was wir erreicht haben und auf welche Art und Weise wir neue Wege gehen können. Die Initiative habe ich direkt am Anfang meiner Mission als Botschafterin ergriffen, Mitten in der Pandemie. Ich bin also eine Art «Corona-Pandemie-Botschafterin».
Wie muss man das verstehen?
Weil es mir trotz der Isolation und den strengen Massnahmen gelungen ist, eine fantastische, zukunftsorientierte, effiziente Plattform für die bilaterale, wirtschaftliche, aber auch technologische, wissenschaftliche und politische Zusammenarbeit zu schaffen. Die Idee war eine Plattform, die es ermöglicht, uns zuerst mal kennenzulernen, unsere gemeinsamen Potentiale zu diagnostizieren. Ich wollte da eine Brücke zwischen der Schweiz und Polen schlagen. Brücken zu bauen ist ein wichtiges Instrument für mich als Botschafterin. Die Dynamik der weltweiten Entwicklungen ist ja derart hoch, dass ich mir dachte: Ich kann nicht warten, ich muss hier was tun und meinen schweizerischen Partnern und meinen polnischen Kollegen eine Chance geben, sich zu treffen und über mögliche Kooperationsformen zu sprechen. Damit habe ich ins Schwarze getroffen. Denn es gab bisher noch keine vergleichbare Plattform, die die beiden Länder zusammenbringen könnte.
Eigentlich erstaunlich, denn das Handelsvolumen Polen und der Schweiz betrug 2020 gemäss meinen Informationen 2,5 Milliarden US-Dollar. Auch wenn Polen nicht der grösste Handelspartner der Schweiz ist, ist das doch ein respektables Volumen. Und mit einer Bevölkerung von fast 40 Millionen Menschen ist das Land einer der grösseren Wirtschaftsräume in der EU. Das wird oft vergessen, wie mir scheint.
Das ist so. Gemäss den neuesten Daten beträgt das Handelsvolumen heute über 6 Milliarden Euro. Allein im letzten Jahr sind die Exporte von Polen in die Schweiz um 25% gestiegen. Das ist imposant. Und auch der Export aus der Schweiz nach Polen ist um 18% gestiegen. Polen ist heute auch einer der attraktivsten Investitionsstandorte weltweit. Auch in dieser Hinsicht hat das Jahr 2022 Rekorde geschlagen. In Europa sind wir heute Nummer 1.
Worauf führen Sie diese Wachstumsraten zurück? Ein Nachholeffekt nach der Corona-Pandemie oder die Fortsetzung einer nachhaltigen Entwicklung, die eigentlich vorher schon begonnen hat?
Es spielen viele Faktoren mit. Der Bedarf nach neuen Zulieferern war vor allem für kleine und mittlere Unternehmen gross. Aber alle mussten neue Business-Partner suchen, weil jene in Asien blockiert waren. So suchte man an nächstliegenden Orten – eben etwa in Polen, einem Land, das schnell erreichbar und gut vernetzt ist. Auch strategisch liegt das Land günstig an der Schnittstelle von Ost und West, Nord und Süd. Polen entwickelt sich rasant und sehr dynamisch. Gerade infolge der Pandemie und jetzt wegen des Ukraine-Kriegs muss man die wirtschaftlichen Ökosysteme neu aufbauen und modifizieren; man braucht Alternativen. Hinzu kommen aber auch der Mangel an Fachkräften, die Transformation in der Energiebranche, Umweltfragen – und plötzlich stellt man fest, dass die Schweiz und Polen doch nicht so weit auseinanderliegen und sich die beiden Länder ausser Importen und Exporten noch viel mehr anzubieten haben.
Fachkräfte sind sicher eine gefragte Ressource, die Schweizer Unternehmen in Polen finden können. Aber leidet nicht auch Ihr Land unter Fachkräftemangel?
Ja, wir sind in Polen im gleichen Maße vom Fachkräftemangel betroffen wie die Schweiz. Denn wir sind immer noch eine Volkswirtschaft im Aufbau; das heisst, auch Polen braucht die besten Leute. Und gerade über den Austausch von hochqualifizierten Fachkräften müssen wir im Zusammenhang von Wirtschaftsförderung auch sprechen, damit wir gemeinsam Lösungen finden können.
Und worin könnte ein möglicher Lösungsweg bestehen?
Ich glaube, viele Chancen für unseren Länder ergeben sich aus einer vertieften wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit. Denn weil beide Länder einen Fachkräftemangel haben, müssen wir schauen, wo wir komplementär und auch kompatibel sein können, und nicht in Konkurrenz stehen. So gibt es etwa polnische IT-Unternehmen, in denen die besten Leute für schweizerische Unternehmen arbeiten – und diese bleiben auch in Polen. Viele Dienstleistungen lassen sich direkt aus polnischen Standorten anbieten. Das ist auch für die Internationalisierung polnischer Unternehmen von Nutzen. Internationalisierung bedeutet Austausch, Austausch bedeutet Investitionen in der Schweiz und in Polen. Das alles kann uns helfen, kompatibler zu werden. Aber um das zu erreichen, muss man zuerst miteinander sprechen.
Gibt es dann schon konkrete Beispiele, dafür, wo das funktioniert und sich Unternehmen aus der Schweiz und Polen quasi gegenseitig befruchten?
Die gibt es. So hat Novartis auch in Polen eine Niederlassung und ein polnisches IT-Unternehmen arbeitet für diesen Konzern. Und es gibt auch noch weitere Beispiele. Zu erwähnen ist auch, dass wir vor kurzem ein Honorarkonsulat in Lugano eröffnet haben. Als Honorarkonsul konnten wir Gian-Luca Lardi, den Präsidenten des Baumeisterverbands, also einen Vertreter der auch für Polen wichtigen Baubranche, gewinnen. Und ich hoffe, dass wir demnächst auch Honorarkonsulate in den Wirtschaftszentren Zürich und Genf eröffnen können.
Wie sieht es für die kleinen und mittelständischen Unternehmen aus? Oder anders gefragt: Wie muss man sich die KMU-Wirtschaft in Polen vorstellen? Wo bestehen Gemeinsamkeiten mit der Schweiz?
Polen und die Schweiz sind sich in dieser Hinsicht sehr ähnlich. Den Kern und zugleich die treibende Kraft der polnischen Wirtschaft bilden ebenfalls kleine und mittlere Unternehmen, zumeist Familienunternehmen. Das sind alles noch junge Unternehmen, gegründet in den 1990er-Jahren, also in der Umstellungsphase von der Plan- zur freien Marktwirtschaft. Diese Familienunternehmen sind innovativ und anpassungsfähig, sie waren mit ein Grund dafür, dass unsere Wirtschaft die gewaltigsten Krisen des 21. Jahrhunderts, darunter die Finanzkrise von 2008 und auch die Pandemie, gut überstanden hat. Polen war in der EU jenes Land, das die kleinsten Schäden für seine Wirtschaft erlitten hat. Das resultierte aus der Flexibilität seiner KMU. Diese decken verschiedene Wirtschaftsbereiche ab. Weil wir nicht auf einen einzelnen Wirtschaftsbereich fokussiert und davon abhängig sind, konnte die Pandemie gut gemeistert werden. Und auch die Umstellung auf neue Arbeitsbedingungen erfolgte schnell.
Ausdruck des wirtschaftlichen Potenzials von Polen: Skyline der Hauptstadt Warschau. (Bild: Pixabay.com)
Die Corona-Pandemie und jetzt auch der Ukraine-Krieg beeinflussten und beeinflussen die wirtschaftlichen Beziehungen negativ. Wo liegen neben diesen Einflussfaktoren weitere Hürden, die man vielleicht noch abbauen müsste, um die Beziehungen zwischen Unternehmen in der Schweiz und Polen zu vereinfachen?
Das müssen Sie die Fachleute fragen, und darüber werden wir auch am Forum sprechen. Aber natürlich ist es viel einfacher zu kooperieren, wenn man einer gemeinsamen Gruppe angehört. Polen ist Mitglied der EU, die Schweiz ist kein EU-Land. Das ist in der Tat ein Hindernis. Natürlich gibt es die bilateralen Abkommen mit der Europäischen Union im Wirtschaftsbereich, welche den Handel regeln. Und nur weil Polen nicht der wichtigste Handelspartner der Schweiz ist – etwa im Vergleich zu Deutschland oder sogar Baden-Württemberg – darf man dieses Hindernis nicht weniger gewichten. Es ist deshalb zu wünschen, dass die Europäische Kommission und die Schweiz eine Lösung finden, die Kooperation mit der EU weiter zu regeln.
Das prägt natürlich die politische Diskussion. Ebenso das Thema der Zuwanderung. Es gibt Stimmen, wir brauchen die Zuwanderung zwar, aber es kommen nicht die richtigen Leute. Wenn ich Ihnen nun so zuhöre: Aus Polen kommen nur «richtige» Leute?
Es ist schwer zu sagen, wer die «Richtigen» und wer die «Falschen» sind. Was wir einfach festhalten müssen: Alle Mitgliedsländer der EU verfolgen dieselben Regeln. Das ist wie bei einem Fussballteam; auch da wird nach gemeinsam aufgestellten Regeln gespielt. Wenn man also wie selbstverständlich vom europäischen Binnenmarkt profitieren will und alle Privilegien wie alle anderen Mitgliedsländer haben möchte, muss man auch bereit sein, die Kosten mitzutragen, und nicht nur «Cherry Picking» betreiben. Immer nur Ausnahmen für die Schweiz zu machen, wird irgendwann schwierig und ist nicht fair. Wenn man mitspielen will, dann nach den gleichen Regeln.
Und das tut die Schweiz zu wenig?
Ja. Die Schweiz ist sehr auf sich bedacht. Man muss aber auch einräumen: Das resultiert aus ihrer geopolitischen und strategischen Lage; sie ist ein neutrales Land und in vielen Bereichen führend. Als innovativstes Land der Welt holt die Schweiz die Besten der Besten. Und in dieser Hinsicht ist es schwierig, mit der Schweiz überhaupt zu konkurrieren. Wenn etwa polnische Wissenschaftler in die Schweiz kommen, dann gehen sie sehr selten zurück, weil sie hier sehr gute Arbeitsbedingungen haben und einen hohen Lebensstandard. Diesen Standortvorteil hat sich die Schweiz selbst geschaffen.
Doch wie steht es um Einhaltung der Spielregeln innerhalb der EU? Da gibt es ja immer mal wieder Länder, welche z.B. die Maastrichter Kriterien überstrapazieren. Polen etwa wird sich durch die Finanzierung seiner militärischen Aufrüstung massiv verschulden müssen, wohl über die in den Maastrichter Verträgen festgelegten Grenzen hinaus.
Seit der Einführung des Stabilitäts- und Wachstumspakts (SGP) 1997, wurde das Verfahren bei einem übermässigen Defizit (EDP) tatsächlich auf jedes der EU-Länder angewandt. Aufgrund der Corona-Pandemie hat die EU jedoch 2020 die sog. allgemeine Ausstiegsklausel aktiviert, die es den Mitgliedstaaten ermöglicht, im Falle aussergewöhnlicher Ereignisse vorübergehend von den Anforderungen des Pakts abzuweichen. Aufgrund der russischen Aggression gegen die Ukraine, gilt die Klausel bis Ende 2023. Infolge des Krieges in der Ukraine hat Polen seine Verteidigungsausgaben auf rund 3 % des BIP erhöht. Das Defizit im Jahr 2024 wird deshalb 3,7 % des BIP betragen. Polen bemüht sich in der EU um eine Sonderbehandlung für diese Ausgaben und hat bereits die Unterstützung mehrerer Länder. Die Fragen der Einhaltung der Regeln in den Beziehungen zwischen der Schweiz und der EU einerseits und der Anwendung des SGP in der EU andererseits sollten jedoch nicht miteinander verglichen werden. Die auf dem SGP basierende Gesetzgebung enthält in der Tat einen gewissen Spielraum für Ausnahmesituationen. Internationale Abkommen hingegen müssen in Übereinstimmung mit den darin enthaltenen Bestimmungen vollständig umgesetzt werden.
Für Gesprächsstoff gesorgt hat auch die sog. Kohäsionsmilliarde. Mit diesem Schweizer Beitrag an ausgewählte EU-Mitglieder (engl. Swiss Contribution) fliesst auch Geld aus der Schweiz nach Polen. Diese Gelder bezwecken ja auch eine Art «Entwicklungshilfe», damit wirtschaftliche und soziale Ungleichheiten abgebaut werden können. Wie setzt Polen diese finanziellen Mittel ein?
Ich störe mich am Begriff «Entwicklungshilfe», denn Polen ist kein Entwicklungsland. Interessant ist ja, dass sich die Schweiz hier ein bisschen nach aussen öffnet und nicht mehr so auf sich bedacht ist. Man darf andere Länder eben nicht allein durch die Perspektive der eigenen wirtschaftlichen Interessen betrachten. Häufig kennt man diese Länder nicht und auch nicht deren Potenzial. Und dann glaubt man, diese eine Milliarde sei nötig, um diese Chancen, um diese Unterschiede in Europa zu nivellieren. Doch diese Zeiten sind vorbei. Aber zu Ihrer Frage: Polen erhält von dieser Milliarde 320 Millionen Euro. Das klingt nach viel, ist aber im Verhältnis zum Handelsvolumen von 6 Milliarden eher wenig – und auch wenig im Vergleich zum Profit, den die Schweiz aus dem Zugang zum europäischen Binnenmarkt für sich herausholt. Dennoch sehe ich dieses Geld als eine Investition in die Zukunft der bilateralen Beziehungen. Man muss es im Zusammenhang mit wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Kooperationen betrachten. Es ist wichtig, dass aus gemeinsamen Projekten alle profitieren und wir eine neue Qualität in unseren bilateralen Beziehungen schaffen können, etwa durch den Austausch von neuen Technologien und den Know-how-Transfer.
Wo zum Beispiel?
In jedem Bereich, etwa in der Berufsbildung. Die Schweiz ist hier ein Erfolgsmodell. Wir in Polen sind gerade beim Wiederaufbau unseres Berufsbildungssystems, und wir brauchen den Austausch mit der Schweiz. In dieser Hinsicht bin ich sehr aktiv und freue mich sehr, dass in dieser Hinsicht Polen auch von der Swiss Contribution profitiert. Diese Gelder können z.B. auch Partnerschaften zwischen Berufsschulen finanzieren. Wichtig ist, dass sich Polen und die Schweiz hier weiter annähern. Polen hat in Sachen Forschung viel anzubieten. In den Gesprächen, die ich führe, stelle ich ein grosses Interesse an einem Austausch mit Polen fest. Aber man hat die Wege noch nicht richtig erschliessen können. Ich hoffe deshalb, dass es zu einer weiteren Öffnung für Wissenschaftler kommt und dass viele Forschungsprojekte finanziert werden können, bilaterale oder auch multilaterale – und dies auch mit Mitteln anderer Partner.
Wo liegt die Bedeutung Polens für die europäische Forschung und Entwicklung?
Polen hat das drittgrösste Forschungsnetzwerk in Europa aufgebaut. Die Schweiz ist das innovativste Land der Welt und wir haben den Ehrgeiz, auch einmal ganz nach vorne zu kommen. Wir konzentrieren uns deshalb auf den Austausch von Wissenschaftlern und den Technologietransfer. Wir haben Europa viel anzubieten. Die polnischen Wissenschaftler und Forscher leisten seit Jahren grossen Beitrag bei internationalen Forschungsprojekten. Das ist in der Schweiz besonders sichtbar. Denn letztendlich wollen wir mit Polen und der Schweiz Europa als einen starken Innovations- und Wirtschaftsstandort ausbauen. Von dieser Perspektive sollten wir ausgehen. Wir gehören alle zur europäischen Familie und sind alle von denselben globalen Problemen und Herausforderungen betroffen. Diese müssen wir gemeinsam lösen – alleine löst man kein grosses globales Problem.
Weitere Informationen und Anmeldemöglichkeiten für das 3. Polnische Wirtschafts- und Technologieforum in der Schweiz gibt es hier.
Zur Person
Iwona Kozłowska ist seit 2020 Ausserordentliche und Bevollmächtigte Botschafterin der Republik Polen in der Schweizerischen Eidgenossenschaft sowie im Fürstentum Liechtenstein. Ihre diplomatische Laufbahn hat sie 1999 als stellvertretende Direktorin des Polnischen Instituts Berlin begonnen. 2001-2005 war sie als Expertin für Westeuropa und das Weimarer Dreieck in der Aussenpolitischen Abteilung des Präsidialamtes der Republik Polen tätig, danach wechselte sie in die Europaabteilung des Aussenministeriums (Sektion für deutschsprachige Länder). Von 2007 bis 2012 arbeitete sie als 1. Botschaftsrätin in der Politischen Abteilung der Botschaft der Republik Polen in Berlin, deren Leitung sie 2011 übernommen hat. 2012-2014 war sie stellvertretende Direktorin des Büros des Regierungsbeauftragten für Internationalen Dialog in der Kanzlei des Ministerpräsidenten. Von 2014 bis 2020 arbeitete sie wieder im Außenministerium, wo sie in der Abteilung für die Zusammenarbeit mit Auslandspolen die Posten einer Sektionsleiterin, stellvertretenden Direktorin und schliesslich Direktorin innehatte.
iWay übernimmt Internet- und TV-Kunden von ewb
Der Internet-Anbieter iWay baut seinen Marktanteil in Bern aus, indem er die Internet- und TV-Kunden von ewb übernimmt. Diese Übernahme erfolgt im Zuge der Konzentration von ewb auf das Kerngeschäft als reiner Energieversorger.
Redaktion
-
30. August 2023
iWay übernimmt von Energie Wasser Bern (ewb) sämtliche Internet- und TV-Kunden. (Symbolbild; Unsplash.com)
Der Internet-Anbieter iWay übernimmt von Energie Wasser Bern (ewb) sämtliche Internet- und TV-Kundinnen und -Kunden. Der Energieversorger fokussiert sich angesichts der grossen aktuellen Herausforderungen auf den Energiemärkten im Bereich Telecom auf das Kerngeschäft und bietet ab dem 14. August 2023 keine eigenen Internet- und TV-Dienste mehr an. «Mit unserem langjährigen Partner iWay haben wir eine optimale Nachfolgelösung mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis und persönlichem Service gefunden», sagt dazu der verantwortliche Product Manager von ewb Lukas Zellweger. «iWay ist seit dem Start von ewb.INTERNET und ewb.TV im Jahr 2015 für den Internetzugang und den persönlichen Support der Kunden verantwortlich. Für die Kundinnen und Kunden ist also die Kontinuität der Leistungen garantiert.» iWay-CEO Markus Vetterli ergänzt: «Wir können durch die Übernahme der Internet- und TV-Kundinnen und -Kunden von ewb unsere Kundenbasis in Bern ausbauen. Im Gegenzug entsteht den Kundinnen und Kunden durch den Wechsel zu iWay keinerlei Zusatzaufwand.» Denjenigen, die der Migration zustimmen, wird von ewb und von iWay jeweils eine Monatsgebühr geschenkt.» Der Wechsel geschieht zum 4. Oktober 2023.
iWay segelt derzeit auf einer Erfolgswelle. Erst kürzlich wurde das KMU im Telekom-Rating der «Bilanz» in drei Kategorien als Klassenbester eingestuft. So wählten die Leserinnen und Leser der Wirtschaftszeitschrift das Unternehmen in diesem Jahr in der Kategorie Cloud Services zum besten Anbieter für Private und Unternehmen und zum besten TV-Anbieter für Private. Darüber hinaus konnte sich iWay im hartumkämpften Geschäftskundenmarkt in den Kategorien ISP & Corporate Networks sowie Datacenter auf dem hervorragenden zweiten Platz behaupten und die Marktbegleiter einmal mehr auf die hinteren Ränge verweisen.
Die Arbeitsmotivation liegt gemäss einer Studie von EY mit 17 % auf einem neuen Tiefstand. Laura Ryan, Vice President of Global HRBP-Teams bei Dropbox gibt daher im nachfolgenden Gastbeitrag vier praktische und einfache Tipps, wie Unternehmen die Motivation der Mitarbeitenden wieder anhaltend steigern können.
Laura Ryan
-
30. August 2023
Wenn die Motivation im Keller ist… (Bild: zVg / Dropbox)
Die Arbeitsmotivation hat einen neuen Tiefpunkt erreicht: Nur noch 17 % aller Beschäftigten sind hoch motiviert, besagt eine erst Ende Mai 2023 veröffentlichte Jobstudie. Der Rückgang ist besorgniserregend, denn vor zwei Jahren waren es noch 28 % aller Beschäftigten. Unternehmen können es sich nicht leisten, dieses Alarmsignal zu ignorieren, schließlich leidet unter mangelnder Motivation die Produktivität und somit der gesamte Unternehmenserfolg. Auch andere bedrohliche Phänomene wie Quiet Quitting, also die stille, innere Kündigung oder Bare-Minimum, die Reduktion der Arbeitsleistung auf das absolute Minimum, zwingen Führungskräfte, über neue Strategien nachzudenken. Es steht fest, dass etwas getan werden muss, um die Belegschaften der Unternehmen wieder zur Höchstleistung zu motivieren. Hier folgen meine vier Schritte, die Unternehmen schnell aus dem Motivationsloch herausholen:
1. Empathisches Feedback: synchron oder asynchron
Einer der Schlüssel zu Zufriedenheit und Wohlbefinden im Job ist empathisches Feedback. Dabei ist hier nicht das übliche, einmal pro Jahr stattfindende Personalgespräch gemeint. Im Gegenteil bedarf es regelmäßiger Feedbacks. Während 1:1-Telefonate oder Videokonferenzen vielleicht zu intensiv für z. B. wöchentliche oder zweiwöchentliche Feedbackbezeugungen wären, können digitale Feedback-Werkzeuge dabei helfen, in bestimmten Rhythmen authentisches Feedback zu geben. Denn durch regelmäßiges Feedback fühlen sich Mitarbeitende beachtet und wertgeschätzt und das sorgt für den entscheidenden Motivations-Boost!
2. Mit gutem Beispiel vorangehen
Laut Nobelpreisträger Albert Schweitzer ist „Ein Beispiel zu geben nicht die wichtigste Art, wie man andere beeinflusst. Es ist die einzige“. Die Forschung unterstützt dieses Statement, denn sie zeigt, dass Menschen meist durch die Erfolge ihrer Mitmenschen motiviert werden. Ergo: Je mehr wir von leistungsstarken Menschen umgeben sind, desto mehr werden wir auch von deren Ideen und Drive inspiriert. Vor diesem Hintergrund müssen sich Unternehmen darauf konzentrieren, ihre Top-Talente entsprechend anzuerkennen und zu halten. Spezielle Programme für Spitzentalente, eine aktive Lernumgebung, Zugang zu anspruchsvollen Aufträgen und neue, sinnvolle Aufgaben sind die Schlüssel die eigenen Aufstiegschancen zu sehen und wahrzunehmen und damit zur Förderung der Motivation.
3. Stumpfe Routinearbeiten abschaffen und Angst vor Innovation nehmen
Die sinnlose Suche nach Dateien, stumpfe Routinearbeiten oder das Springen zwischen an unterschiedlichen Orten liegenden Materialien kostet Mitarbeitende jede Menge Zeit und Nerven. Doch das mühsame Durchforsten von Ordnerstrukturen und Dokumenten hat ebenso ein Ende wie das zeitfressende Springen zwischen verschiedenen Tools und Plattformen: Hier sorgen jetzt nämlich smarte, KI-gestützte Suchwerkzeuge wie das neue Dropbox Dash für Abhilfe. Lässt man Automatismen wiederkehrende Routinen erledigen, gewinnt man Zeit für neue, spannende Aufgaben. Steigende Arbeitseffizienz und Motivation sind direkt spürbare Ergebnisse.
4. Purpose als Motivations-Booster
Der eigene Purpose ist gerade für junge Menschen weitaus mehr als ein Buzzword. Studien zufolge suchen beeindruckende 72 % der Gen Z nach einem tieferen Sinn in ihrer Arbeit. Unternehmen müssen dem Bedürfnis nachkommen, indem sie ihre Werte und Mission bewusst leben, anstatt nur darüber zu sprechen. Sie sollten ihren Mitarbeitenden vor allem ausreichend Raum zur Mitgestaltung geben, denn daraus kann ein nachhaltiger Motivations-Boost für die ganze Belegschaft entstehen. Es bedarf dann einer klaren Kommunikation und einer geschickten Führung, um einzelne Stränge zu einem großen Ganzen zu verbinden. Nur dann können alle Mitarbeitenden mitziehen und sich als sinnstiftender Teil der Zukunft des Unternehmens wahrnehmen.
Mein Fazit
Der Unternehmenserfolg liegt in unseren Händen! Schon mit wenigen entscheidenden Schritten können wir die Motivation und Produktivität unserer Mitarbeitenden nachhaltig steigern. Jetzt gilt es, als Vorbild mit voller Motivation voranzugehen, um die Arbeitswelt von morgen tatkräftig mitzugestalten – wissend um das Potenzial neuer Technologien und mit einem klaren Purpose.
Autorin:
Laura Ryan ist Vice President of Global HRBP-Teams der Content-Collaboration-Plattform Dropbox, bei der sie seit 2015 arbeitet.
Zentrum für Innovation und Digitalisierung lanciert USAccelerator Programm
Am 4. September wird das SWISS USAccelerator Programm mit einem Auftaktevent im Zentrum für Innovation und Digitalisierung (ZID) im Bernapark in Deisswil lanciert. Diese Initiative eröffnet Schweizer Firmen die Möglichkeit, ihre Reichweite auf die grössten internationalen Märkte auszudehnen und dort nachhaltigen Erfolg zu erzielen.
Redaktion
-
29. August 2023
Das Swiss USAccelerator Programm unterstützt Startups und KMU bei der Internationalisierung. (Bild: Screenshot zid-bernapark.ch)
Für Schweizer Unternehmen, die nach globaler Expansion streben, bietet sich ab 4. September 2023 eine neue Chance: Am Zentrum für Innovation und Digitalisierung (ZID) im Bernapark im bernischen Deisswil wird das Swiss USAccelerator Programm lanciert. Das ZID bietet Jungunternehmen, Startups und KMU’s eine dynamische Umgebung für kreativen Austausch und innovative Arbeitsprozesse. Die Lancierung des neuen Programms passt deshalb zum Bestreben des ZID, Impulse für Innovationen zu schaffen, die sich langfristig zu erfolgreichen Geschäftsmodellen entwickeln.
Zugang zum Markt USA erleichtern
Das Programm SWISS USAccelerator hat seinen primären Fokus auf die Vereinigten Staaten gerichtet – einem der weltweit bedeutendsten Märkte für Unternehmen. Die Lancierung dieses Programms erfolgt mit dem Ziel, konkrete Unterstützung für Unternehmen anzubieten, die den Schritt in internationale Märkte wagen möchten. Ein entscheidendes Merkmal des Programms ist die Bereitstellung wertvoller Ressourcen und Netzwerke, die den Expansionsprozess erleichtern und den teilnehmenden Unternehmen kostbare Zeit sparen.
Bislang schöpfen viele Schweizer Startups und KMUs ihr volles Potenzial auf globaler Ebene noch nicht aus. Experten sind sich einig, dass die Begrenzung auf den deutschsprachigen Raum ein Hindernis für die langfristigen Erfolg der Unternehmen darstellen kann. Es ist deshalb von wesentlicher Bedeutung, diese scheinbar riskante Herausforderung durch gezielte Unterstützung zu überwinden. Genau hier setzt der Swiss USAccelerator an. Er wurde entwickelt, um diese Hürden aus dem Weg zu räumen und Schweizer Startups und KMUs die Gelegenheit zu bieten, ihr volles Marktpotenzial auszuschöpfen und in den globalen Märkten Fuss zu fassen. „Die Wichtigkeit der Zusammenarbeit zwischen Dienstleistern auf beiden Seiten des Atlantiks sowie der Wissenstransfer kann nicht genug betont werden. Diese Kooperationen spielen eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung der teilnehmenden Unternehmen und ihrer erfolgreichen Expansion in globale Märkte.“, meint Kaspar Zimmerli, einer der Hauptverantwortlichen des Programms.
Meilenstein für Schweizer Startup- und KMU-Szene
Der offizielle Start des USAccelerator Programms markiert nach eigener Darstellung einen bedeutenden Meilenstein in der Weiterentwicklung der Schweizer Startup- und KMU-Szene. Mit diesem Programm breche eine neue Ära der Möglichkeiten an, die Unternehmen befähigt, über ihre bisherigen Grenzen hinauszugehen und ihre Ziele auf internationaler Ebene zu erreichen, wie es heisst.
Das Auftaktevent des USAccelerator Programms findet am 4. September von 16.30 – 18 Uhr statt. Die Veranstaltung verspricht ein inspirierendes Programm aus Präsentationen, Diskussionen und Netzwerkmöglichkeiten, um den teilnehmenden Unternehmen einen optimalen Start in ihre Expansionsreise zu bieten.
Ein verändertes Anmeldeverhalten von Teilnehmenden, der omnipräsente Personalmangel und ein harter Wettbewerb – das sind gemäss des diesjährigen SVEB-Branchenmonitors die Herausforderungen der Weiterbildungsorganisationen. Dennoch gehen diese von einer leicht positiven Branchenentwicklung aus.
Redaktion
-
28. August 2023
Hybride Unterrichtsformen sind heute weitgehend Standard. Doch es warten nächste Herausforderungen auf die Weiterbildungs-Branche. (Bild: Pixabay.com)
Die Ausgabe 2023 des Weiterbildungs-Branchenmonitors zeigt: In den letzten Jahren haben Weiterbildungsanbieter den Einbezug digitaler Technologien in den Unterricht gemeistert und damit eine neue Realität geschaffen. Denn noch Ende 2019 setzten fast alle auf Präsenzunterricht, sattelten dann aber 2020 pandemiebedingt rasch auf Online-Kurse um.
Neue Situation für Bildungsanbieter
Aktuell dominiert nun in der heutigen Weiterbildungspraxis die Verbindung von Online- und Präsenzunterricht. Doch die Weiterbildungs-Branche steht bereits vor neuen Aufgaben: Das explosive Wachstum von künstlicher Intelligenz sowie Trends wie Flexibilisierung verlangen von den Weiterbildungsanbietern erneut Reaktionen und Anpassungen. Auch der Fachkräftemangel beschäftigt die Weiterbildungsinstitutionen derzeit.
Zusammen mit einem veränderten Anmeldeverhalten und einem starken (internationalen) Wettbewerb sehen sich die Weiterbildungsanbieter vor grossen Herausforderungen. Das geht aus dem jährlichen SVEB-Branchenmonitorbericht hervor. Dieser beleuchtet insbesondere die Bereiche wirtschaftliche Situation, Angebot, Nachfrage und Personalbestand.
Verschärfter Wettbewerb
Die Umfrageergebnisse zeigen eine leicht positive Entwicklung für die Branchenentwicklung im Jahr 2022 und ebenso positive Erwartungen für das laufende Jahr 2023. Die zurzeit grösste Herausforderung sehen die Befragten im verschärften Wettbewerb, der unter anderem von internationalen Online-Angeboten angetrieben wird.
Der diesjährige Bericht basiert auf den Angaben von 447 Weiterbildungsorganisationen, die zwischen April und Mai 2023 an der Online-Umfrage teilgenommen haben. Mit dem Branchenmonitor baut der SVEB eine systematische Beobachtung der Weiterbildungsbranche auf.