Leila Summa: «Viel Innovation entsteht bei uns nicht nur durch Schweizer»

Vom 30. September bis 4. Oktober 2019 findet in Zürich Oerlikon mit der «Business Innovation Week» ein neuer Wirtschaftsevent für Innovation und Digitalisierung, Trends und neueste Technologien statt. Unter den zahlreichen Speakerinnen und Speakern, die dort ihre Aufwartung machen, ist auch Online-Pionierin Leila Summa.

Die Schweizer Online-Pionierin Leila Summa tritt an der Business Innovation Week auf. (Bild: Alexander Heil)

Leila Summa – sie war als Schweizerin eine der ersten Mitarbeitenden bei Facebook Germany – ist überzeugt, dass sich vieles von den digitalen Riesen wie Google, Amazon und Co. lernen lässt. Sie nutzen clever den technologischen Fortschritt, um Kundenbedürfnisse zu antizipieren und erfinden sich täglich neu. Und auch relevant: Sie schaffen es, die besten Talente langfristig für sich zu gewinnen. Leila Summa präsentiert am 1. Oktober in einer Keynote fünf essenzielle Dinge, die ein «normales » Team von einem High-Performance-Team unterscheiden.

Leila Summa, erklären Sie: Was ist ein «High-Performance-Team»? Wodurch zeichnen sich solche Teams aus?
Leila Summa: Es gibt keine einheitliche Definition, wodurch sich High-Performance-Teams auszeichen. Ich würde es mal wie folgt beschreiben: Es handelt sich hier um ein Team, das ein leidenschaftliches Commitment zu sehr ambitionierten Zielen hat und eine starke gemeinsame Überzeugung. Es zeichnet sich aus durch Zusammenarbeit, die geprägt ist durch maximales Vertrauen, kreative Problemlösungspraktiken, Lernwilligkeit und kurze Entscheidungswege. Die Risiko- und Innovationsbereitschaft jedes Einzelnen ist hoch und die Mitarbeitenden denken und handeln unternehmerisch, d.h. übernehmen volle Verantwortung, um tagtäglich einen Beitrag zum Unternehmenserfolg zu leisten.

Weshalb sind solche Teams so wichtig für unternehmerische Innovationsfähigkeit?
High-Performance-Teams sind ein Wettbewerbsvorteil, weil sie den Innovationsprozess abkürzen. Es ermöglicht, die Time-to-Market für neue Produkte zu verkürzen, d.h. schneller auf die veränderten Markt- und Kundenbedürfnisse zu reagieren.

Die Schweiz nimmt in Sachen Innovationsfähigkeit regelmässig Spitzenwerte in globalen Rankings ein. Gerade, weil sie über viele solcher «High-Performance- Teams» verfügt?
Entscheidend sind hier die Anzahl Patentanträge im Verhältnis zur Bevölkerung und im EU-Vergleich. Wir sind ein eher kleines Land, aber mit einer grossartigen wissenschaftlichen Infrastruktur und einem guten Schul- und Universitätssystem. Viel Innovation entsteht bei uns m.E. nicht nur durch Schweizer, sondern durch den Mix an zugewanderten Fachkräften – gerade im universitären Umfeld. Ich denke, dass wir grossartige Menschen und Fachexperten haben. Ich bin aber auch der Meinung, dass wir mit dieser Basis noch viel mehr bewirken könnten, wenn wir uns noch stärker nach aussen öffnen.

Viele Innovationen kommen von Start-ups, werden dann aber durch globale Konzerne erst marktreif. Was läuft hier «falsch» – oder weshalb ist dies halt doch richtig?
Start-ups können naturgemäss schneller Ideen entwickeln und denken natürlich oft auch sehr kreativ. Was oft fehlt, ist der Fokus auf ein funktionierendes Businessmodell, eine bekannte Marke oder Kundenzugang sowie die Strukturen, um eine Idee wirklich gross zu machen. Sich dann einen globalen Konzern ins Boot zu holen, finde ich aus Businesssicht sehr sinnvoll. Ich glaube, es zeugt sogar von Reife, sich zum richtigen Zeitpunkt die passenden Partner ins Boot zu holen.

Ihre Tipps an KMU, wie sie ihre Innovationsfähigkeit verbessern können?
KMU müssen erkennen, dass eine innovationsfähige Unternehmenskultur nur durch das Handeln vieler und nicht nur top-down entsteht. Konkret: Es gilt, allen Mitarbeitenden möglichst viel Handlungsspielraum zu geben, um selbst Ideen zu entwickeln. Unternehmen müssen ihnen die richtigen Werkzeuge und Praktiken an die Hand geben und viel in Weiterentwicklung «on the job» investieren. Aber noch viel wichtiger: Bei der Suche von neuen Talenten darauf achten, nach Potenzial und Lernwilligkeit zu rekrutieren. Wir brauchen mehr Mitarbeitende, die kontinuierlich offen sind, dazuzulernen und Bestehendes zu hinterfragen, um es noch besser zu machen.

Leila Summa ist ein Online-Pionier der ersten Stunde und begleitet und führt seit mehr als 22 Jahren digitale Transformationsprojekte in traditionellen und digitalen Unternehmen. Live erleben kann man sie anlässlich der Business Innovation Week am 1. Oktober 2019 in Zürich.
www.businessinnovation.ch

SNV 1980–1990: «Lange nicht geschnallt» – Die Gurtentragpflicht bringt Sicherheit

Gemäss der Beratungsstelle für Unfallverhütung bfu ist der Sicherheitsgurt auch heute noch – trotz aller technischer Fortschritte – die wichtigste Verkehrssicherheitsmassnahme für Fahrzeuginsassen und verdoppelt ihre Chance, dass sie einen Verkehrsunfall überleben. Heute ist die Gurtentragpflicht eine Selbstverständlichkeit, bis zu ihrer gesetzlichen Einführung im Jahr 1981 wurde allerdings lange diskutiert und argumentiert. Ein Blick in ein weiteres Jahrzehnt im 100-jährigen Bestehen der Schweizerischen Normen-Vereinigung (SNV).

Internationale Normen regeln die Dehnung des Gurtbandmaterials bei einer Zugkraft von 11kN sowie die Bruchfestigkeit des Gurtbandes (ECE R-16). (Bild: Pixabay.com)

Die Notwendigkeit des Sicherheitsgurtes wird nicht von Anfang an als solche erkannt und entsprechend lang ist seine Geschichte, die bis in die 80er Jahre dauert! Von seiner Erfindung bis zur Einführung vergehen in der Schweiz über 20 Jahre. Bereits im Jahr 1959 geht der Sicherheitsgurt mit einem Volvo-Modell in Serie. 1976 beschliesst der Bundesrat in der Schweiz per Verordnung die Gurtentragpflicht, allerdings hebt das Bundesgericht aufgrund eines Rechtsstreits das Obligatorium wieder auf. Es werden weitere fünf Jahre benötigt, bis nach der Revision des Strassenverkehrsgesetzes und einer Eidgenössischen Volksabstimmung das Gesetz vom Volk knapp angenommen und ab Juli 1981 eingeführt wird.

Der Lange Weg zur Gurtentragpflicht

Heute zählt die Anschnallpflicht für die meisten Menschen in der Schweiz zu einer Selbstverständlichkeit. Sicherheitsgurte tragen täglich auf unverzichtbare Weise zu unserer Sicherheit bei und sind seit ihrer gesetzlichen Einführung in den 80er-Jahren breit anerkannt. Damit Sicherheitsgurte den komplexen sicherheitstechnischen Anforderungen genügen, wurden sie auch in der internationalen Normungsarbeit besprochen und standardarisiert. Die 1980er erhöhen nicht nur die Verkehrssicherheit mit der Gurtentragpflicht, sie sind auch die Zeit, in der das Airbagsystem, ebenfalls eine Erfindung der 1950er, erste wichtige Wege in den Fahrzeugbau findet (ISO 12097-1).

Die 1980er als Geburtsstunde des Informationszeitalters

Der Beginn des Informationszeitalters wird auf die frühen 1980er datiert. Die Computertechnologie macht grosse Fortschritte, IBM lanciert den ersten Personal Computer und die Menschen reissen sich um neue Erfindungen wie Anrufbeantworter, Mikrowellenherd und CD-Spieler. Der neue Tonträger Compact Disc (CD) wird bis Ende der Dekade die Schallplatte verdrängen und sich als neue Technologie durchsetzen (SN EN 60908). Auch das Internetprotokoll TCP/IP findet seine weltweite Verbreitung und wir zum Standard für Vernetzung (SN EN 62457).

Unsichtbare Helfer sorgen für Sicherheit und reibungsloses Zusammenspiel im Alltag

So wie wir uns heute beim Anschnallen im Auto auf die Sicherheit von Fahrzeuggurten verlassen, benutzen wir täglich unzählige Gegenstände, die uns erst dank standardisierten Regelungen, Verfahren und Prozessen absolut unbemerkt Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit garantieren.

Nicht genormter Parkplatz mit Parklücken unterschiedlicher Grösse und Formen (Quelle: Standards Norway)

Quellen: Wikipedia, Bfu.ch, ISO, Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik DKE

Erfolgs-Impuls: Es sprechen immer 1000 Gründe dagegen

Es mag 1000 Gründe gegen die Durchführung eines Projekts geben. Doch immer wieder werden solche Projekte dennoch umgesetzt. Weshalb? Weil es hart ist und weil wir es können.

Es hätte wohl 1000 Gründe gegeben, die Bernina-Bergstrecke (hier der Kreisviadukt von Brusio) nicht zu bauen. Doch dank Leidenschaft, Mut und Kampf wurde das Projekt dennoch umgesetzt. (Bild: Pixabay.com)

Vor einigen Wochen bin ich spontan über den Berninapass mit dem Zug für zwei Tage nach Italien gefahren. Die Bernina-Bergstrecke ist Teil des Welterbes der UNESCO, als eine von weltweit nur drei Bahnstrecken. Gerade in der Schweiz gibt es eine Vielzahl faszinierender Bahnstrecken, die allesamt eines gemeinsam haben: rein rationale wirtschaftliche Gründe konnten den Bau kaum jemals rechtfertigen (Ausnahmen bestätigen die Regel). Was es brauchte, war die manchmal obsessive Leidenschaft einzelner, verbunden mit dem festen Glauben an die Möglichkeiten und daran, etwas Gutes für die jeweilige Region zu tun. Und damit das Ganze sich auch wirtschaftlich trägt, braucht es laufendes Marketing, oft sogar weltweit.

1000 Gründe dagegen

Mein Punkt ist der: zu jedem Zeitpunkt hat es mit Sicherheit 1000 Gründe gegeben, das Projekt NICHT durchzuführen. Und trotzdem wurde es gemacht. Warum? Weil es hart ist und weil wir es können. Und weil es letztendlich Gutes tut, jedenfalls in der Wahrnehmung der Verursacher. Wir können das verrückt finden oder auch unverantwortlich. Aber genau ein solches Mindset, verbunden mit Leidenschaft und Durchhaltevermögen bringt uns voran. Wir können dabei natürlich trefflich über die Richtung streiten.

Wie Sie Grossartiges schaffen können

Wie sieht das in Ihrem Unternehmen aus? Bei den meisten sieht man von diesem “Gewinnergeist“ nicht viel. Stattdessen lassen wir uns von Gründen, die dagegensprechen, sehr schnell entmutigen. Hier sind drei Fundamente, um auch bei Ihnen wirklich Grossartiges zu schaffen:

  1. Leidenschaft. Wovon sind Sie und Ihr Team besessen (im positiven Sinn)? Woran glauben Sie mit Ihrer ganzen Seele? Diese Leidenschaft kann generiert werden (auch leidenschaftliches Golfspielen ist nicht angeboren). Die Realität: In den meisten Teams und Unternehmen sehe ich Aufgabenerfüllung anstelle von wahrer Leidenschaft.
  2. Mut. Der legendäre Schweizer Alt-Bundesrat Adolf Ogi spricht immer gerne von den “Windows of Opportunities”, die es bei grossen Projekten zu ergreifen gilt. Dafür braucht es neben der Leidenschaft auch den Mut voranzugehen, sobald sich ein solches “Fenster” öffnet. Viele Führungspersonen warten stattdessen lieber ab (oder lassen eine weitere Analyse durchführen). Das Fenster geht dann wieder zu.
  3. Kampf. Ja, für das Durchführen grossartiger Projekte und auch für jeden herausragenden Erfolg braucht man einen gewissen Kampfgeist. Der kann sich übrigens ganz unterschiedlich äussern (wenn man z.B. an Mahatma Gandhi denkt). In zu vielen Unternehmen sehe ich stattdessen eher Gleichgültigkeit und die Angst, sich die Hände schmutzig zu machen.

Mein Appell lautet: Nutzen Sie Gründe, die gegen Ihre Idee sprechen, als Brennstoff, um jetzt erst richtig Gas zu geben. Das setzt natürlich voraus, dass Ihre Idee etwas Gutes für andere bewirkt.

Zum Autor:
Volkmar Völzke ist Erfolgs-Maximierer. Buchautor. Berater. Coach. Speaker. www.volkmarvoelzke.ch

Identitätsdiebe: So lässt sich ihnen das Leben schwer machen

Der Missbrauch von Identitäten und das Ausspähen von Login-Informationen sind nach wie vor ein grosses Problem für Firmen. Kommt es zu einer Kompromittierung der IT inklusive Datenverlust, entsteht oft ein enormer finanzieller Schaden. Mit fünf Tipps erschweren Unternehmen Hackern den Zugriff und reagieren im Notfall richtig.

Phishing ist nur eine Methode, mit der Identitätsdiebe ihre betrügerischen Aktivitäten durchführen. (Bild: Pixabay.com)

Identitätsdiebe treiben auf viele Arten ihr Unwesen: Die Identitäten greifen die Kriminellen vor allem mittels Phishing-Technologien (67%) und Malware (33%) ab. Das zeigt der Global Threat Intelligence Report (GTIR) 2019 von NTT Security. Phishing-Attacken zielen laut GTIR 2019 auf Google- (27%) und vor allem auf Microsoft-Konten (45%), allen voran Office 365. Microsoft-Applikationen sind aber nicht nur beliebtes Ziel von Phishing-Angriffen, auch Malware-Spam-Kampagnen sind ein grosses Problem. Über 95% der Malware in Zusammenhang mit Identitätsdiebstahl richtet sich gegen Schwachstellen in einer Microsoft-Office-Anwendung oder einem Microsoft-Betriebssystem, wobei fast 35% die Sicherheitslücke CVE-2017-11882 ausnutzten. Bei Keylogger-Malware spielt der Trojaner „Trickbot“ (62%) eine grosse Rolle. Früher hatte es Trickbot nur auf Bankdaten abgesehen, die neue Variante kann auch Passwörter aus anderen Anwendungen abgreifen.

Identitätsdiebstahl mit grossen Folgen

Die Auswirkungen von Identitätsdiebstahl auf Unternehmen sind enorm: Schnell entsteht ein Millionenschaden, wenn sich Betrüger als Firmenchef ausgeben und Zahlungen auf falsche Konten anweisen. Wirtschaftsspionage oder Erpressungen mitsamt Lösegeldforderungen können ebenfalls schwerwiegende finanzielle Folgen nach sich ziehen. Haben Unternehmen, etwa bei einer Ransomware-Attacke, keinen Zugriff mehr auf wichtige Daten, ist der laufende Betrieb gestört oder steht im schlimmsten Fall still.

Mit fünf Tipps gegen Identitätsdiebe

Mit fünf Massnahmen können Firmen Identitätsdiebstahl jedoch erschweren und im Notfall die richtigen Massnahmen ergreifen:

  1. Zuerst brauchen Unternehmen starke Passwörter. Schwache Passwörter stellen oftmals noch die grösste Sicherheitsschwachstelle dar. Wenn der gleiche oder ein sehr ähnlicher Log-in für verschiedene Konten verwendet wird, können Hacker gestohlene Zugangsdaten wiederverwenden. Für echten Schutz sollten Nutzer zusätzlich zum Passwort einen zweiten Faktor zur Authentifizierung nachweisen oder eingeben müssen, den ein Angreifer nicht wissen oder besitzen kann. Moderne Token im Rahmen einer Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) sind eine wirkungsvolle Lösung. Für jeden Authentifizierungsvorgang wird eine Art einmaliges Passwort generiert – beispielsweise ein Code per SMS oder eine Push-Nachricht mit der Aufforderung „Bestätigen“ oder „Ablehnen“. Eine Multi-Faktor-Authentifizierung ist vor allem für Systeme notwendig, für deren Zugriff Administratorenrechte notwendig sind. Für Angreifer wird es somit erheblich schwerer, Zugang zu sensiblen Informationen und Netzwerken zu erhalten, indem sie alte Benutzernamen und Passwörter verwenden. Zudem sollten elektronische Daten verschlüsselt sowie Dokumente mit digitalen Signaturen geschützt werden.
  2. Nicht jeder Mitarbeiter muss auf jeden Bereich im Netzwerk des Unternehmens zugreifen können. Unternehmen sollten das Netzwerk segmentieren und genau definieren, wer welche Rechte hat. Das gilt natürlich und gerade für Cloud- und Hybridumgebungen. Kriminelle, die einen weniger privilegierten Zugriff erbeuten, können so nicht gleich in das komplette Firmennetz vordringen.
  3. Ein wichtiger Punkt ist die Schulung der Mitarbeiter. Gezielte Trainings über Sicherheitsrichtlinien, aktuelle Bedrohungen und den Umgang damit erhöht die Wachsamkeit und das Bewusstsein der einzelnen User. Unter anderem sollten Regeln definiert werden, die Verhaltensweisen für E-Mail-Anfragen bezüglich Banküberweisungen festlegen.
  4. Eine Incident-Response-Strategie hilft im Angriffsfall weiter. Neben der Frage nach der angemessenen Reaktion stellt sich vor allem die, ob und wie schnell ein Vorfall überhaupt festgestellt werden kann. Antworten liefert eine umfassende Echtzeitsicht des Netzwerkverkehrs und ausgereifte Logiken für eine erfolgreiche Analyse. Wenn es zu einem Vorfall kommt, müssen die Verantwortlichen einen Sicherheitsvorfall zuerst qualifizieren, bewerten und klassifizieren. Entscheidend dafür sind der Kontext und die damit verbundenen Risiken, denn nicht alle Störungen sind Security Incidents und haben dieselben Auswirkungen. Nach der Identifizierung des Problems besteht die nächste Aufgabe darin, die Cyber-Attacke zu stoppen und den Schaden zu begrenzen. Dazu müssen die IT-Mitarbeiter anhand eines Security Playbook, das die Vorgehensweise genau beschreibt, alle potenziell betroffenen Komponenten wie Betriebssysteme, Konfigurationsdateien, Applikationen und Daten detailliert untersuchen und im Bedarfsfall auch die erforderlichen Data-Recovery-Massnahmen einleiten. Im Idealfall existiert ein Disaster-Recovery-Plan (DRP), der genau beschreibt, wie das geschädigte Unternehmen mit einem Sicherheitsvorfall umzugehen hat, welche Massnahmen einzuleiten sind und wer verantwortlich ist.
  5. Eine Identity-Governance-Strategie ist Voraussetzung, um zielgerichtete Attacken abzuwehren. Vereinfacht ausgedrückt geht es bei Identity Governance um die Kombination von richtliniengesteuertem Identitätsmanagement und Compliance-Konformität. Zu den konkreten Anforderungen gehören etwa die unternehmensweite Zuweisung von Rollen und Berechtigungen, die Regulierung von Anwenderzugriffen und die Überwachung der Erfüllung von Compliance-Anforderungen. Vor dem Hintergrund, dass viele Unternehmen den Überblick verlieren, welche Services mit welchem Account auf welchem Server oder welcher Cloud laufen, kommt dem Thema Identity Governance eine grosse Bedeutung zu.

Kein 100-Pr0zent-Schutz

„Es gibt keinen hundertprozentigen Schutz vor Identitätsdiebstahl. Umso wichtiger ist es, dass Unternehmen grundlegende Punkte berücksichtigen”, erklärt Frank Balow, Director Identity & Key Management EMEA bei NTT Security. „Mit gestohlenen Identitäten können Hacker immer tiefer in Unternehmensnetzwerke vordringen. Auch wenn der zuerst entwendete Benutzername samt Kennwort noch nicht den Zugriff auf hochsensible Bereiche ermöglicht – in Kombination mit Social Engineering oder mit anderen bekannten oder erschlichenen Kennwörtern kommen die Angreifer weiter und können schlimmstenfalls dedizierte Attacken durchführen. Kompromittierte Konten können von Angreifern zudem genutzt werden, um externe Angriffe auf Geschäftspartner und Kunden zu starten.”

Quelle: NTT Security

Besteller- und Zahlungsbetrug nehmen zu

Eine neue Untersuchung zeigt: Schäden aus Täuschungsdelikten belaufen sich im DACH-Raum auf insgesamt über 190 Mio. EUR. Gerade Fälle von Bestellerbetrug haben 2018 um 35% zugenommen und Fälle von Zahlungsbetrug um 24%.

Besteller- und Zahlungsbetrug gehören inzwischen zu den häufigsten Fällen von Cyberkriminalität. (Bild: Pixabay.com)

Der falsche Chef bekommt Konkurrenz. Neben der „Fake President“-Betrugsmasche sind in den letzten Jahren vor allem auch der Besteller- („Fake Identity“) und Zahlungsbetrug („Payment Diversion“) auf dem Vormarsch. Diese drei Täuschungsdelikte haben nach Analysen des Kreditversicherers Euler Hermes vor allem bei Unternehmen in Deutschland, Schweiz und Österreich seit 2014 zu Schäden von insgesamt über 190 Millionen Euro geführt. Einen starken Anstieg bei den Fallzahlen gab es 2018 mit +35% im Vergleich zum Vorjahr vor allem beim Bestellerbetrug sowie mit +24% beim Zahlungsbetrug.

Kleinere Beträge, dafür einfacher…

„Für Betrüger haben die beiden Betrugsmaschen Besteller- und Zahlungsbetrug durchaus ihren Reiz“, sagt Stefan Ruf, CEO von Euler Hermes Schweiz. „Beide sind wesentlich einfacher durchzuführen als Fake President.“ Ein Fake-President-Betrug erfordert relativ viel strategische Planung sowie eine zeitintensive Vorbereitung, beispielsweise zum Ausspähen der Gepflogenheiten. Zudem müssen die Täter fit sein im „Social Engineering“, um die Mitarbeiter dazu zu bringen, die gewünschten Zahlungen zu veranlassen und dies gleichzeitig geheim halten. „Um Zahlungsströme umzuleiten oder eine abweichende Lieferadresse anzugeben, reicht in der Regel jedoch eine kurze E-Mail aus“, sagt Ruf. „Die Beträge sind zwar meist geringer, aber dafür geht es ratzfatz – sogar bei mehreren Firmen gleichzeitig. Die Zahlen sprechen hier Bände.“

Betrug wird meist erst bei Mahnlauf entdeckt: Täter und Beute längst über alle Berge

Beim Bestellerbetrug geben sich Hacker als Kunden aus. Sie lösen eine Bestellung aus und geben dann per E-Mail eine abweichende Lieferadresse für eine Bestellung an. So werden zum Beispiel Schuhe zu einem leerstehenden Gebäude geordert, die Rechnung geht an den bestehenden Kunden. Da dieser die Ware nie bestellt und vor allem auch nicht erhalten hat, bezahlt er die Rechnung nicht.

„Der Betrug kommt in der Regel erst mit dem Mahnlauf ans Licht – also je nach Zahlungsziel mehrere Wochen später. Bis dahin sind die Betrüger mit der Beute allerdings längst über alle Berge“, sagt Rüdiger Kirsch, Betrugsexperte bei Euler Hermes. „Die Fallzahlen sind bei beiden Täuschungsdelikten zuletzt stark gestiegen. Damit machen sie langsam aber sicher dem ‚grossen Bruder‘ Fake President Konkurrenz.“

Hackerbetrug: ein Fall für die Vertrauensschadenversicherung

Die Ware oder das Geld sind weg und im schlimmsten Fall ist die Bilanz ruiniert – meist auch dann, wenn das Unternehmen eine Cyber- oder Warenkreditversicherung hat. „Eine Warenkreditversicherung sichert gegen Zahlungsausfälle der Abnehmer – allerdings nur bei echten Unternehmen, wenn diese zum Beispiel insolvent sind. Auf einen Betrüger kann ich jedoch kein Versicherungslimit haben“, sagt Kirsch. „Wenn also ein Betrug zugrunde liegt und sich ein Hacker für ein Unternehmen ausgibt, die Ware an eine andere Adresse liefern lässt und dadurch ein finanzieller Schaden entsteht, ist dies kein Fall für die reguläre Warenkreditversicherung, sondern für eine Vertrauensschadenversicherung (VSV). Eine Cyberversicherung zahlt übrigens bei solchen Betrugsfällen durch Hacker meistens auch nicht.“

Cyberversicherung greift zu kurz

Cyberversicherungen beinhalten in der Regel schwerpunktmässig Bausteine zum Schutz vor Haftpflichtrisiken sowie vor Schäden aus einer durch einen Cyberangriff entstandene Betriebsunterbrechung oder auch Schäden wegen fahrlässiger Falschbedienung. Umfangreiche Assistance-Dienstleistungen, bei Reputationsrisiken oder z.B. zur schnellen Wiederherstellung der IT-Infrastruktur oder des Webshops nach Cyberangriffen sind ebenfalls wichtige Elemente, zusammen mit Bausteinen aus Rechtschutz- und D&O-Versicherung. Kriminelle Handlungen sind – wenn überhaupt – nur zu einem sehr kleinen Bruchteil abgedeckt.

Die Vertrauensschadenversicherung versichert hingegen primär gegen zielgerichtete, kriminelle Handlungen gegen ein Unternehmen. Unerlaubte Handlungen wie z.B. Betrug oder Veruntreuung durch die eigenen Mitarbeiter sowie durch externe Dritte – insbesondere Hacker – stehen bei der VSV im Vordergrund. Entsprechend sind finanzielle Schäden durch Fake President, Besteller- oder Zahlungsbetrug ebenso versichert wie Phishing, Keylogging oder „Man in the middle“ und „Man in the cloud“.

Übersicht Betrugsmaschen und jeweilige Vorgehensweise

  • Fake President / Chefbetrug: Vortäuschung einer falschen Identität: Der Betrüger gibt sich als CEO eines Unternehmens aus und veranlasst mittels „Social Engineering“ (z.B. durch besondere Wertschätzung sowie strenge Geheimhaltung und Druckausübung) Mitarbeiter (meist per E-Mail, z.T. auch telefonisch), Zahlungen zu tätigen, meist für als sehr dringend deklarierte, streng vertrauliche Unternehmenskäufe im Ausland
  • Fake Identity / Bestellerbetrug: Vortäuschung einer falschen Identität: Der Betrüger gibt sich als Kunde aus (oft als bestehender) bestellt Waren und lässt diese anschliessend an eine abweichende Lieferadresse senden.
  • Payment Diversion / Zahlungsbetrug: Vortäuschung einer falschen Identität: Der Betrüger gibt sich für einen Lieferanten aus und gibt eine abweichende Kontoverbindung durch für die Bezahlung der bereits erfolgten Lieferung
  • Phishing: Der Betrüger versendet gefälschte E-Mails an Mitarbeiter eines Unternehmens zu reellen Themen. Ziel ist es, über den Link in der E-Mail Trojaner oder Keylogger einzuschleusen, um an sensible Unternehmensdaten zu gelangen
  • Keylogging: Der Betrüger schleust eine Software ins System ein, die Anmeldedaten und Passwörter aufzeichnet und speichert, z.B. von Kontodaten, Cloud-, Serverzugänge etc.
  • Man in the middle: Der Betrüger hackt sich in die Kommunikation zwischen zwei Kommunikationspartnern ein und besitzt so Zugriff auf den Datenverkehr. Er kann diese Daten einsehen und zu seinen Zwecken beliebig manipulieren
  • Man in the cloud: Der Betrüger hackt sich in eine Cloud, in der Unternehmensdaten ausgelagert sind (z.B. durch Keylogging) und kann diese Daten einsehen und beliebig manipulieren oder löschen bzw. Schadsoftware einschleusen

Quelle und weitere Informationen: Euler Hermes

Verwaltungsräte als Treiber der Digitalisierung

Die Digitalisierung ist definitiv in den Verwaltungsräten der Schweizer Unternehmen angekommen: Über vier Fünftel der befragten VR-Mitglieder sehen darin neue Geschäftsmöglichkeiten und Chancen für Umsatzwachstum. Weit über die Hälfte gibt aber auch an, dass sie viel Geld in die digitale Transformation steckt und dies Gewinne schmälert.

Schweizer Verwaltungsräte treiben die Digitalisierung voran – Herausforderungen sind hohe Kosten und ethische Fragen. (Bild: Gerd Altmann / Pixabay.com)

Digitalisierung und Automatisierung sind im laufenden Jahr die wichtigsten Themen in den Steuerungsgremien der Unternehmen in der Schweiz – das zeigt der swissVR Monitor, der von der Vereinigung swissVR zusammen mit dem Beratungsunternehmen Deloitte und der Hochschule Luzern erstellt wird. In der aktuellen Umfrage bei rund 400 Verwaltungsrätinnen und Verwaltungsräten wird klar: Wenn es um das Thema Digitalisierung geht, wählen die Unternehmen einen pragmatischen Ansatz (91%) und sind mehrheitlich (60%) davon überzeugt, bereits weiter fortgeschritten zu sein als die Konkurrenz. Letztere Aussage gilt in viel stärkerem Ausmass für Grossunternehmen (70%) als für KMU (54%). Die befragten Verwaltungsräte sind aber auch etwas verunsichert: Weniger als ein Fünftel sind voll überzeugt davon, dass der Verwaltungsrat (19%) beziehungsweise die Geschäftsleitung (18%) ihres Unternehmens genügend Knowhow und Kompetenzen mitbringen, um die digitale Transformation erfolgreich voranzutreiben.

Verwaltungsräte glauben an die Chancen der Digitalisierung

Die grosse Mehrheit der Befragten ist vollständig (36%) oder eher (46%) der Ansicht, dass die Digitalisierung neue Geschäftsmöglichkeiten sowie Chancen für Mehrumsatz eröffnet. Grossunternehmen (90%) sehen dies positiver als KMU (78%). Die Digitalisierung bringt aber auch Risiken mit sich, so erfordert sie hohe Investitionen und verursacht Mehrkosten, die auf Margen und Geschäftsergebnisse drücken: Für 15 Prozent trifft diese Aussage voll und für 42 Prozent eher zu. 69 Prozent meinen zudem, dass der digitale Datenaustausch im Verwaltungsrat tendenziell das Sicherheitsrisiko durch Cyberangriffe erhöht. Und mit potenziellen Digitalisierungsrisiken ethischer Natur wie Arbeitsplatzabbau, Diskriminierung, Manipulation oder Datenschutz befasst sich nur eine Minderheit von 46 Prozent der Befragten.

Change Management erfolgsentscheidend

«Diese Resultate entsprechen weitgehend unseren Erfahrungen als Berater unterschiedlichster Transformationsprojekte. Damit die Kosten bei der digitalen Transformation nicht aus dem Ruder laufen oder Projekte jahrelang den Gewinn schmälern, ist eine klare Führung und Verantwortungsübernahme durch die Geschäftsleitung genauso notwendig wie ein umfassendes Change Management und ein seriöses Projektreporting. Weiter darf der Verwaltungsrat mögliche ethische Herausforderungen keinesfalls ausblenden – er ist genau das richtige Gremium, um solche Fragen zu stellen und Klärung zu schaffen», sagt Reto Savoia, CEO Deloitte Schweiz.

Die Digitalisierung umfasst unterschiedlichste Technologien. Die Befragten schätzen Big Data und Automatisierung als die wichtigsten davon ein (Details siehe Grafik). Auch die Bereitstellung von Speicherplatz, Rechenleistung oder Anwendungen über das Internet (Cloud-Computing) und die Vernetzung von physischen und virtuellen Gegenständen mit Hilfe von Informations- und Kommunikationstechnologien (Internet der Dinge, IoT) haben eine breite Bedeutung. Künstliche Intelligenz und Mobile Computing wurden noch von über einem Drittel der Befragten als bedeutendes Thema angegeben.

Blockchain wichtig für Finanzdienstleister

Die Technologien werden je nach Branche sehr unterschiedlich eingestuft: Die Blockchain-Technologie hat im Finanzdienstleistungssektor nach wie vor eine hohe Bedeutung (60%), im verarbeitenden Gewerbe sind IoT (61%) und Roboter (35%) überdurchschnittlich wichtig.

«Zwei digitale Technologien stehen für die meisten Schweizer Unternehmen klar im Vordergrund: Einerseits das Sammeln und Auswerten von grossen Datenmengen und die daraus abgeleitete Vorhersage von Trends, andererseits die Automatisierung von Funktionsabläufen und Arbeitsprozessen, um entlang der gesamten Wertschöpfungskette die Effizienz zu steigern. Andere Technologien wie 3D-Druck oder Roboter sind nur für spezifische Branchen interessant. Die Resultate sind eine Momentaufnahme, denn Reifegrade und Anwendungsmöglichkeiten digitaler Technologien entwickeln und verändern sich rasch. So hat die Blockchain-Technologie die in sie gesteckten Hoffnungen noch nicht erfüllen können – ein breiterer Einsatz in einigen Jahren ist aber nach wie vor wahrscheinlich», erläutert Cornelia Ritz Bossicard, Präsidentin swissVR.

Digitalisierung ist Chefsache

Das Digitalisierungsthema wird gemäss dem swissVR Monitor eindeutig von der Unternehmensspitze her gesteuert: Die hauptsächlichen Treiber sind der Verwaltungsrat als Gremium (48%), der CEO (46%) und die Geschäftsleitung (43%). Alle anderen Antwortoptionen wurden von weniger als 18 Prozent ausgewählt. In vier von fünf Unternehmen (79%) ist daher die Digitalisierung auch ein integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie und weniger als zwei von fünf Unternehmen (17%) besitzen eine separate Digitalisierungsstrategie. Nicht alle Unternehmen reagieren allerdings rasch genug oder nehmen sich genügend Zeit für das Thema: Jeweils ein Drittel gibt an, dass ihr Unternehmen zu langsam auf die Herausforderungen der Digitalisierung reagiere (31%) beziehungsweise sich zu wenig Zeit nehme, um sich mit dem Thema auseinanderzusetzen (33%).

Pragmatische Verwaltungsräte

Prof. Dr. Christoph Lengwiler, Dozent am Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ der Hochschule Luzern und Vizepräsident von swissVR erläutert: «Es ist erfreulich zu sehen, dass die Verwaltungsräte sich intensiv, aber auch mit dem nötigen Pragmatismus mit dem digitalen Wandel befassen. Eine erfolgreiche digitale Transformation bedingt die volle Unterstützung durch Verwaltungsrat und Geschäftsleitung, sonst ist ein Scheitern vorprogrammiert. Gleichzeitig sollte aber auch Initiativen aus unteren Unternehmensebenen genügend Platz eingeräumt werden. Und auch externe Impulse wie Workshops oder Weiterbildungen sowie neue Mitglieder mit Digitalisierungswissen können einen Verwaltungsrat in Sachen Digitalisierung voranbringen.»

Weitere Informationen: www.swissvr.ch

Die besten Arbeitgeber der Schweiz und Liechtensteins

Am 22. August verlieh die icommit GmbH im Lake Side in Zürich bereits zum 19. Mal die Swiss Arbeitgeber Awards an die besten Arbeitgeber aus der Schweiz und Liechtenstein. Mit Rückmeldung von über 28'000 Mitarbeitenden aus 121 Unternehmen ist der Arbeitgeber Award die grösste Mitarbeitendenbefragung in der Schweiz. Die besten Arbeitgeber 2019 in ihrer jeweiligen Grössenkategorie sind: SFS Group AG, Heime Kriens AG, Stanserhorn-Bahn-Aktiengesellschaft und die Vision-Inside AG.

Die besten Arbeitgeber in der Kategorie „Mittelgrosse Unternehmen“: Die Stanserhorn-Bahn, hier vertreten durch Direktor Jürg Balsiger (rechts) und Verwaltungsratspräsident André Britschgi. (Bild: icommit / Swiss Arbeitgeber Award)

Die Jury besteht auch 2019 aus den Mitarbeitenden, die ihr Unternehmen anhand eines wissenschaftlich fundierten und in der Praxis etablierten Fragebogens bewerten. Dabei geben sie Antwort auf wahrgenommene organisatorischen Rahmenbedingungen bei ihrem Arbeitgeber wie Zusammenarbeit, Umgang mit Veränderungen, Geschäftsleitung, Führung, Einbindung der Mitarbeitenden, Arbeitsinhalt, Mitarbeiterförderung und Vergütung und geben Auskunft über ihre grundsätzliche Einstellung (Verbundenheit und Zufriedenheit als auch Attraktivität und Weiterempfehlung des Arbeitgebers) zum Unternehmen.

Bereits 19. Durchführung

Sven Bühler, Geschäftsführer von icommit und sein Team haben auch dieses Jahr – und das bereits zum 19. Mal – Mitarbeitende aus 121 Unternehmen in deren Auftrag befragt und ihre Antworten analysiert. Über 28’000 Mitarbeitende haben ihre Bewertungen abgegeben, was die Umfrage zur grössten ihrer Art schweizweit macht. Das zeige, so Bühler, wie gross das Interesse der Belegschaft ist, gehört zu werden. Denn die Teilnehmerzahl sei über die Jahre konstant hoch, auch weil die Unternehmen die Erkenntnisse der Studie systematisch nutzen würden, um sich weiterzuentwickeln und damit ihre Attraktivität als Arbeitgeber stetig zu verbessern.

Unternehmensstrategie schlägt Work-Life-Balance

Besonders interessant an den diesjährigen Ergebnissen: Trotz einer starken Zunahme von Burn-Out und anderer stressbedingter Arbeitsausfälle ist der Einfluss einer ausgewogenen Work-Life-Balance auf das Commitment der Belegschaft sehr klein. icommit Geschäftsführer Sven Bühler liefert in seinem Referat im Rahmen der Preisverleihung dafür eine einfache Erklärung: «Mitarbeitende, die echtes Commitment zeigen, sehen Bedeutung in ihren Aufgaben, kümmern sich um gesetzte Ziele, strengen sich für ihr Unternehmen an und motivieren sich autonom. Für uns sind das die «Willis», sie wollen. Und wenn ein Willi das Ziel kennt, ist er auch bereit, Veränderungen in Kauf zu nehmen.» Eine ausgewogene Work-Life-Balance oder eine hohe Vergütung locke laut Bühler hingegen eher einen «Egon» an. Der habe zwar auch eine Bindung zu seinem Unternehmen. Die sei jedoch berechnend. Egons hätten stets ihren eigenen Vorteil im Blick. Unternehmen täten daher gut daran, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem sich Willis – weibliche und männliche – besonders wohl fühlten.

Die besten Arbeitgeber 2019

Die diesjährigen Gewinner dürfen sich bereits verstärkt über Willis in ihrer Belegschaft freuen, denn sie fördern konsequent ein Arbeitsumfeld, in dem Wertschätzung, selbständiges Arbeiten, kurze Entscheidungswege, Mitunternehmertum und Verantwortung grossgeschrieben werden.

Hier geht es zu den kompletten Ranglisten.

Weitere Informationen: Swiss Arbeitgeber Award

 

Work Smart: Neue Partnerschaft fördert flexibles Arbeiten

Ab sofort können Mitglieder des Kaufmännischen Verbands die VillageOffice Coworking Spaces schweizweit zum reduzierten Preis nutzen. Mit der neuen Zusammenarbeit möchten die beiden Partner der Work Smart Initiative flexibles Arbeiten fördern und der Veränderung des Arbeitsmarkts in Richtung Gig-Ökonomie Rechnung tragen, wie es heisst.

Work Smart: Mitglieder des Kaufmännischen Verbands können zu reduzierten Preisen die Coworking Spaces von VillageOffice nutzen. (Symbolbild; Quelle: Pixabay.com)

Der Kaufmännische Verband und die VillageOffice Genossenschaft treten ab heute in eine Partnerschaft. Unabhängig voneinander verfolgen beide Organisationen das Ziel, moderne und flexible Arbeitsformen zu fördern und Berufstätige auf die Arbeitswelt von morgen vorzubereiten. Mit der neuen Zusammenarbeit möchten sie gemeinsame Synergien nutzen. Als Berufsverband für kaufmännische und betriebswirtschaftliche Angestellte betreut der Kaufmännische Verband heute rund 46 000 Mitglieder. VillageOffice ist seit 2016 daran, ein schweizweites Netzwerk von Partner Spaces aufzubauen. Das sind Coworking Spaces, eingebettet in ein Ökosystem von lokalen Dienstleistern. Heute besteht das Netzwerk aus rund 60 Coworking Spaces. Im Rahmen der neuen Partnerschaft dürfen Mitglieder des Kaufmännischen Verbands einen Tag pro Jahr gratis an einem der ausgewählten Standorte coworken. Für alle weiteren Tage profitieren sie von einem Spezialpreis von CHF 30.00 pro Tag.

Auch Unternehmen profitieren

Mit der neuen Partnerschaft profitieren Mitglieder des Kaufmännischen Verbands aber nicht nur von finanziellen Vorteilen. In der Schweiz pendeln rund 70% der Berufstätigen zu einem Arbeitsort ausserhalb ihrer Wohngemeinde (BfS 2019). Durch die Nutzung von nahe gelegenen Coworking Spaces als externe Büros oder Sitzungsräume werden Erwerbstätige zeitlich und geografisch flexibler. Kürzere Arbeitswege räumen mehr Zeit für Familie, Freunde und Hobbys ein. «Unser Ziel ist es, dass bis 2030 jede Person in der Schweiz den nächsten Coworking Space innerhalb von 15 Minuten per Velo oder ÖV erreicht», sagt Jenny Schäpper-Uster, Partnerin und Mitgründerin von VillageOffice. Das fördere nicht nur die lokale Wirtschaft und entlaste die Verkehrsinfrastruktur, auch trage dies zu einer besseren Work-Life-Balance bei. Dies wiederum wirke sich positiv auf die Motivation und das Engagement für das Unternehmen aus. Von Coworking Spaces profitieren also nicht nur Mitarbeitende, sondern auch Arbeitgeber. Mit der externen Infrastruktur können sie ihren Angestellten flexible Lösungen anbieten und gleichzeitig interne Fixkosten sparen.

Partnerschaft für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben

Auch der Kaufmännische Verband sieht in der neuen Arbeitsform grosses Potenzial für den zukünftigen Arbeitsmarkt. Den grössten Zuwachs verzeichnet derzeit die Berufsgruppe mit höheren Funktionen im kaufmännisch-betriebswirtschaftlichen Bereich. Sie profitiert potenziell am meisten von den Chancen für zeitlich und örtlich flexibles Arbeiten. Auch mit der stetig wachsenden Gig-Ökonomie gewinnt dezentrales Arbeiten zunehmend an Bedeutung. «Wir setzen uns auf politischer Ebene für eine Modernisierung des Arbeitsgesetzes und für gute Rahmenbedingungen für neue Arbeitsformen ein», erklärt Ursula Häfliger, Verantwortliche Politik beim Kaufmännischen Verband. Ziel sei es, flexibles Arbeiten zu begünstigen und gleichzeitig den Gesundheitsschutz zu stärken. «Zudem ist die soziale Absicherung für neue Arbeitsformen zu gewährleisten. Flexibles Arbeiten kann gerade für Leute mit ausserberuflichen Verpflichtungen der Schlüssel zur Weiterführung der Erwerbsarbeit sein.» Der Kaufmännische Verband weist ein langjähriges Engagement im Bereich Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben auf.

Gratis coworken während der Work Smart Week

Die Ankündigung der Partnerschaft erfolgt pünktlich auf die diesjährige Work Smart Week (work-smart-initiative.ch). Vom 26. bis 30. August 2019 organisieren verschiedene Unternehmen im Rahmen der Initiative Events zu Themen rund um flexibles und ortsunabhängiges Arbeiten. Mitglieder des Kaufmännischen Verbands und Interessenten können die Member Spaces von Coworking Switzerland (coworking.ch) während diesen Tagen kostenlos ausprobieren. Der Kaufmännische Verband ist seit der Gründung der Work Smart Initiative 2015 Patronatspartner, VillageOffice unterstützt die Initiative als Partnerin.

Weitere Informationen: kfmv und VillageOffice

Der gute Geist im Unternehmen – Video-Serie, Teil 1

Zu Besuch bei Selina und Ruedi Bauberger, die ihr Unternehmen erfolgreich weitergegeben haben. Eine Video-Serie in fünf Teilen - hier der erste Teil.

Bruno Aregger, Gründer und Inhaber von APPLETREE, hat Ruedi und Selina Bauberger von Bauberger AG, dem Schweizer Generalunternehmen für Industrieumzüge, Maschinenmontagen und Instandhaltung, bei ihrer Firmennachfolge begleitet. Im Gespräch mit ihnen zeigt er auf, wie ein Generationenwechsel optimal gelingen kann. Im ersten Teil der Video-Serie geht es um die Frage, wie man ins elterliche Unternehmen hineinwächst.

Fortsetzung folgt…

Was den Digital Workplace als Arbeitsplatz der Zukunft ausmacht

Unsere Arbeitswelt befindet sich in einem Wandel. Durch die Digitalisierung werden traditionelle und starre Arbeitsmodelle abgelöst durch flexible und zeitgemässe Arbeitsformen.

Der Arbeitsplatz der Zukunft erlaubt es den Mitarbeitenden, sicher auf alle relevanten Unternehmensdaten zugreifen zu können. (Bild: Pixabay.com)

Wir arbeiten von unterwegs, vor Ort bei den Kunden oder immer häufiger im Homeoffice. Zu welchem Zeitpunkt und mit welchem digitalen Endgerät ist dabei nicht entscheidend.

Flexibles Arbeiten mit dem Digital Workplace

Damit Arbeitgeber die aktuellen Herausforderungen meistern können, empfiehlt sich die Implementation eines leistungsstarken und digitalen Arbeitsplatzes. Der Digital Workplace erlaubt es den Mitarbeitenden, sicher auf alle relevanten Unternehmensdaten und -applikationen zuzugreifen. Wo sich der Benutzer befindet, spielt keine Rolle. Das flexible Arbeiten ist insbesondere bei jungen Fachkräften gefragt und steigert deren Mitarbeiterzufriedenheit enorm.

Die Produktivität der Mitarbeitenden wird erhöht

Nebst dieser Zufriedenheit wird auch eine Erhöhung der Produktivität erreicht, da optimierte Zusammenarbeitsformen möglich werden. Die Folge: eine Steigerung des Unternehmenserfolges. Auch aus einer Studie, die in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut Forbes Insights entstanden ist, geht hervor, dass der digitale Arbeitsplatz positive Auswirkungen auf die Arbeitsproduktivität hat. Mitarbeitende berichten von massiven Effizienzsteigerungen bei der Einführung von digitalen Arbeitsplätzen.

Was der Digital Workplace bewirkt:

  • Unterstützung von modernen Arbeitskonzepten wie Homeoffice und Bring Your Own Device
  • Reduktion von unproduktiven Zeiten
  • Basis für erfolgreichen «War for Talents» (Fachkräftemangel)
  • Positionierung als attraktiver, zeitgemässer Arbeitgeber
  • Vereinbarkeit von Familie und Job durch unabhängiges Arbeiten
  • Leistungssteigerung durch optimierte Zusammenarbeitsformen
  • Bedarfsgerechte Mobilität und Flexibilität

Autor:
Silvan Wyser, Head of Marketing GIA Informatik AG, Peyermattstrasse 3, CH­4665 Oftringen
T +41 62 789 71 71, hello@gia.ch, www.gia.ch

Prix SVC Nordschweiz 2019: Das sind die Finalisten

Das Unternehmernetzwerk Swiss Venture Club (SVC) vergibt am 28. November den Prix SVC Nordschweiz 2019. Aus über 100 Unternehmen der Region hat die siebzehnköpfige Expertenjury unter der Leitung von Willi Glaeser, Ehrenpräsident Glaeser Wogg AG, sechs Finalisten bestimmt.

Die Firma Dectris aus Baden gewann 2017. Wer von den sechs Finalisten darf über den Prix SVC Nordschweiz 2019 jubeln? (Bild: SVC)

Träger und Initiant des Prix SVC ist der Swiss Venture Club, ein unabhängiger, non-profit-orientierter Verein zur Förderung und Unterstützung von KMU in der Schweiz. Mit dem Prix SVC Nordschweiz zeichnet er vorbildliche KMU der Region aus, die durch ihre Produkte und Dienstleistungen, durch ihre Innovationen, ihre Firmenkultur, die Qualität der Mitarbeitenden und des Managements sowie durch einen nachhaltigen Erfolgsausweis und eine regionale Verankerung überzeugen. Die Verleihung des Prix SVC Nordschweiz 2019 findet am 28. November 2019 im Congress Center Basel statt. Erwartet werden über 1200 Gäste aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Kultur. Durch die Verleihung führt Dani von Wattenwyl.

Brack.ch AG, Mägenwil

BRACK.CH ist ein Schweizer Handelsunternehmen. 1994 als Einmannfirma von Roland Brack gegründet, hat sich das Unternehmen in den darauffolgenden Jahren rasant entwickelt. Dabei setzte die Firma schon früh auf das Internet sowie auf E-Commerce und macht heute den grössten Teil des Umsatzes online. Alleinstellungsmerkmal ist das Sortiment mit über 200’000 ab eigenem Lager lieferbaren Produkten. Das Unternehmen beschäftigt an den drei Standorten Mägenwil AG, Willisau LU und Renens VD über 700 Mitarbeitende.
www.brack.ch

BSI Business Systems Integration AG, Baden

Die Firma ist spezialisiert auf Software für CRM und Marketing Automation auf Basis innovativer Technologien. BSI setzt sich für die Digitalisierung von Unternehmen und eine konsequente Kundenzentrierung ein. Das Softwareunternehmen mit insgesamt acht Standorten in der Schweiz und in Deutschland bietet smarte Branchenlösungen für Retail, Banking, Insurance und Life Science, die als benutzerfreundliche Helfer überzeugen. Sie unterstützen Unternehmen bei der Digitalisierung des Kundendialogs und einer konsequenten Kundenzentrierung. BSI beschäftigt 322 Mitarbeitende.
www.bsi-software.com

Burckhardt+Partner AG, Basel

Burckhardt+Partner ist ein unabhängiges, in der Schweiz führendes und international agierendes Architektur- und Generalplanungsunternehmen. Die Firma wurde 1951 in Basel gegründet, 1981 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und hat sich seither stetig entwickelt. Burckhardt+Partner hat mit seinen heute 391 Mitarbeitenden die Architektur in der Schweiz wesentlich geprägt und konnte sich auch im internationalen Umfeld behaupten.
www.burckhardtpartner.com

Häring-Gruppe, Muttenz

Die Häring-Gruppe ist seit 140 Jahren in Familienbesitz und ein führendes Unternehmen für Digitalisierung und Nachhaltigkeit in der Bau- und Immobilienbranche. Dabei entwickelt und produziert Häring mit dem nachhaltigen Baustoff Holz neue Produkte, Prozesse und Geschäftsmodelle. Vom Einfamilienhaus bis zum Hochhaus, von der Brücke bis zum Industriegebäude, national und international. 130 Mitarbeitende beschäftigt die Häring-Gruppe gesamthaft in Eiken, Muttenz, Burgdorf und Tianjin (CN).
www.haring.ch

Solvias AG, Kaiseraugst

Solvias (lat. Solutio und Via, Lösungen und neue Wege finden), das 1999 durch ein Management-Buy-Out entstand, ist Weltmarktführer im Bereich der Auftragsforschung, Entwicklung und Herstellung für die Pharma-, Biotech-, Kosmetik- und Medizinprodukteindustrie. Die internationale Expansion wurde 2013 mit der Übernahme von Confarma beschleunigt. Dadurch erweiterte das Unternehmen sein Angebot um neue Kompetenzen in der Mikrobiologie, Sterilitäts- und Bioburden-Analysen, Zellbiologie und Freigabeanalytik. Solvias beschäftigt über 500 Mitarbeitende mit Niederlassungen in Frankreich und den USA.
www.solvias.com

Zaugg Maschinenbau AG, Schönenwerd

Seit 1995 bietet die Firma Automationslösungen im Spezialanlagenbau an. Die Kernkompetenz liegt in der Automatisierung von Arbeitsabläufen in Produktionsunternehmen. Dabei bietet das Unternehmen dank kreativen und massgeschneiderten Ideen alles aus einer Hand – Entwicklung, Fabrikation, Montage sowie Steuerungsbau – und ist in den Branchen Pharma, Medizin, Textil, Nahrungsmittel, Bau, Logistik und Kunststoff tätig. Der Erfolg basiert auf den 58 gut ausgebildeten Mitarbeitenden sowie den sechs Auszubildenden in den Berufen Konstrukteur, Polymechaniker und Automatiker.
www.zmb.ch

Vermögensverwaltung: Nachhaltige Anlagen und Produktspezialisierung als Chancen

Die Schweizer Asset-Management-Branche verwaltet ein Vermögen von 2'161 Milliarden Franken und beschäftigt 9'900 Angestellte. Damit ist die Vermögensverwaltung eine wichtige Säule des Schweizer Finanzplatzes. Das zeigt die zweite Ausgabe der IFZ/AMP Asset Management Studie, die von der Hochschule Luzern und der Asset Management Plattform Schweiz erstellt wurde.

Die Vermögensverwaltung ist in der Schweiz ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. (Bild: Pixabay.com)

Die Schweiz bietet günstige Bedingungen für Asset Manager. Insbesondere ein stabiles und zuverlässiges politisch-rechtliches Umfeld und ein starkes Bildungssystem mit hoch qualifizierten Arbeitskräften werden als Schlüsselfaktoren für den Erfolg in der Vermögensverwaltung identifiziert. «Der Schweizer Finanzplatz ist eine der grössten und dynamischsten Asset-Management-Zentren in Europa. In der Schweiz ansässige Asset-Management-Firmen spielen eine wichtige Finanzierungsrolle, indem sie Spargelder in die Realwirtschaft lenken. Damit schaffen sie Arbeitsplätze und stärken die Wirtschaft», sagt Lorenz Arnet, CEO der Asset Management Plattform Schweiz.

Gesamtvolumen entspricht dem Dreifachen des Schweizer BIP

Gemessen an der Marktgrösse belief sich das von Banken, Fondsleitungen, Effektenhändlern und von der FINMA beaufsichtigten Asset Managern in der Schweiz verwaltete Gesamtvermögen per Ende 2018 auf 2’161 Milliarden Franken. Das entspricht etwa dem Dreifachen des Schweizer BIP und rund dem Doppelten des Vermögens von Schweizer Pensionskassen. Von diesen von Asset Managern in der Schweiz für in- und ausländische Kunden verwalteten Vermögenswerten wurden 1’243 Milliarden Franken in kollektiven Kapitalanlagen und 918 Milliarden Franken in institutionellen Mandaten gehalten. Das Gesamtvolumen entspricht einem leichten Rückgang von 2% gegenüber dem Vorjahr (Grafik 1). Dieser Rückgang ist im Wesentlichen auf die starke Korrektur der globalen Aktienmärkte im vierten Quartal 2018 zurückzuführen. Die Schätzungen der Studienautoren zeigen, dass die Asset-Management-Branche direkt rund 9’900 hochqualifizierte Angestellte beschäftigt (ein Wachstum von 3% gegenüber dem Vorjahr), wobei zusätzlich rund 45’600 Personen indirekt in der Branche tätig sind.

Grafik 1: In der Schweiz verwaltete Vermögen (in Milliarden CHF).

Viele Regulierungen als Herausforderung

Die Autoren der Studie führten eine Stimmungsanalyse unter den in der Schweiz ansässigen Asset Managern durch. Die Umfrage zeigt, dass die Regulierung als grösste Herausforderung angesehen wird. Etwa 70 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass das Verhältnis zwischen Regulierungskosten und regulatorischem Nutzen unausgewogen ist. Eine Mehrheit der befragten Asset-Management-Firmen hält die Regulierungskosten für hoch. Die Asset Manager in der Schweiz sehen Potenzial für regulatorische Verbesserungen insbesondere durch die Abschaffung der Stempelsteuer und durch eine Senkung der Verrechnungssteuer.

Grosses Potenzial bei nachhaltigen Anlagen

Die größten Chancen bei der Vermögensverwaltung liegen in der Produktspezialisierung und in nachhaltigen Anlagen, die geringsten in passiven Anlagen (Grafik 2). «Um einen Wettbewerbsvorteil in der Asset-Management-Branche zu erlangen, ist es wichtig, ein Geschäftsmodell zu wählen, bei dem der Fokus entweder auf Kostenführerschaft oder Produktspezialisierung liegt. Unsere Umfrageergebnisse belegen, dass sich die in der Schweiz ansässigen Asset Manager eher auf eine Spezialisierung mit klar definierten Kernkompetenzen konzentrieren», sagt Jürg Fausch, Mitautor der Studie sowie Ökonom an der Hochschule Luzern.

Grafik 2: Chancen für die Schweizer Asset Management Branche.

Aktives Management dominiert das Geschäftsmodell

Rund 70 Prozent der in der Schweiz verwalteten Vermögen werden aktiv und 30 Prozent passiv verwaltet. Bei den diskretionären Verwaltungsmandaten werden rund zwei Drittel der Vermögenswerte aktiv verwaltet, während bei den kollektiven Kapitalanlagen rund 80 Prozent der verwalteten Vermögen nach einem aktiven Ansatz verwaltet werden. Diese Zahlen bestätigen die Erkenntnis aus der Stimmungsanalyse, dass sich die in der Schweiz ansässigen Asset Manager auf spezialisierte, aktiv verwaltete Produkte konzentrieren, um einen Wettbewerbsvorteil zu erzielen. Zudem sind die Asset Manager in der Schweiz stark in alternativen Anlageklassen engagiert, die grösstenteils aktive Portfoliomanagement-Strategien verfolgen.

Quelle: Hochschule Luzern und Asset Management Plattform Schweiz

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