Sechs Ansätze, wie Nachhaltigkeit dauerhaften Geschäftserfolg beschleunigt

Unternehmen sind sich bewusst, dass sie ihren ökologischen und sozialen Transformationsprozess schnell umsetzen müssen. Der Aufbau eines nachhaltigen Geschäftsmodells ist allerdings kein leichtes Unterfangen. Pioniere können sich durch ihre Vorreiterrolle einen großen Wettbewerbsvorteil verschaffen.

Eine Studie über zukunftsfähige Wirtschaftsmodelle zeigt sechs strategische Ansätze für mehr Nachhaltigkeit. (Bild: Pixabay.com)

Klimawandel, ungleiche Arbeitsbedingungen, Korruption: Unternehmen müssen ihre Geschäftsmodelle neu ausrichten, um die globalen Herausforderungen zu meistern. Gleichwohl erkennen Führungskräfte immer mehr, dass Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit untrennbar miteinander verbunden sind. Die Studie „Transforming Business for a Sustainable Economy“ der internationalen Managementberatung Bain & Company bringt zutage, dass für 81 Prozent der befragten Unternehmen Nachhaltigkeit heute wichtiger ist als noch vor fünf Jahren. Bei 85 Prozent besteht die Meinung, dass das Thema in den kommenden fünf Jahren noch bedeutsamer wird, und sogar 99 Prozent sind sich bewusst, dass die notwendigen Veränderungen schnell oder schneller als bisher umgesetzt werden müssen. An der Studie nahmen 297 weltweit tätige Firmen teil.

Veränderungsprozess ist Chefsache

„Viele Unternehmen haben bestimmte Nachhaltigkeitsziele bereits als Best Practices in ihr Geschäftsmodell integriert“, stellt Bain-Partner und Industrieexperte Michael Staebe fest. „Einige Pioniere sind aber schon den nächsten Schritt gegangen. Sie haben mit den sogenannten Next Practices neue Zielstrategien entwickelt, die ihnen ein umfassend nachhaltiges Geschäftsmodell ermöglichen.“ Diese neue Art des Wirtschaftens kann für jede Industriesparte anders aussehen. Für die Automobilbranche bedeutet das etwa den Einsatz autonomer, mit sauberer Energie betriebener Fahrzeuge sowie gemeinsam genutzte Mobilität. In der Finanzwirtschaft wiederum geht es beispielsweise um die Verzahnung von Investitionsentscheidungen und Umwelt- sowie Sozialzielen.

Sechs Ansätze für mehr Nachhaltigkeit

„Eine überzeugende Geschäftsphilosophie, mutige Ziele und Selbstbewusstsein beschleunigen die Transformation“, erklärt Bain-Partner und Transformationsexperte Lars Dingemann. „Außerdem ist es nötig, den Veränderungsprozess auf Vorstandsebene anzusiedeln und einflussreiche Meinungsbildner einzubinden, um die verantwortlichen Innovationsmanager tatkräftig zu unterstützen.“

Im Rahmen der Studie hat Bain sechs strategische Ansätze identifiziert, die helfen, sowohl Nachhaltigkeits- als auch Geschäftsziele zu erreichen. Dabei ist es unerheblich, wie erfahren oder unerfahren ein Unternehmen in puncto Nachhaltigkeit ist.

  1. Mutige Vision kontrolliert umsetzen. Nachhaltigkeitspioniere entwerfen zunächst ihr Geschäftsmodell der Zukunft und entwickeln dann Strategien, um es in die Tat umzusetzen („Future Back Thinking“). Bei den befragten Unternehmen wird sich die Zahl derer, die eine umfassende Nachhaltigkeitstransformation anstreben, in den nächsten fünf Jahren fast verdreifachen, von heute 9 auf dann 26 Prozent.
  2. Kundenloyalität neu denken. Künftig wird die langfristige Kundenbindung zum wichtigsten Treiber für den Erfolg nachhaltiger Unternehmen werden – noch vor Reputation und Kosteneinsparungen. Vorreiter überzeugen ihre Kunden mit einem ganzheitlichen Ansatz: Nachhaltige Produkte werden zu einem Teil des Leistungsversprechens, der Veränderungsprozess wird beschleunigt durch innovative Produkteigenschaften und Preisvorteile. So war Procter & Gamble beispielsweise einer der Ersten bei der Vermarktung von Kaltwaschmitteln, die bis zu 90 Prozent Energie sparen und die Kleidung schonen.
  3. Partner umfassend einbinden. Viele Firmen nutzen neue Kooperationsformen, um ihr unternehmerisches Ökosystem grundlegend zu verändern. 64 Prozent der Studienteilnehmer halten diesen Wandel für sehr wichtig. Die Befragten erwarten, dass sie in den kommenden fünf Jahren die Zusammenarbeit unter anderem mit Regulierungsbehörden, Gesetzgeber und Wettbewerbern verstärken werden.
  4. Neue Technologien verantwortungsbewusst nutzen. Der Einsatz innovativer Technologien ist so zu gestalten, dass sich schnell nachhaltige Erfolge einstellen, und das ohne unerwünschte Nebeneffekte für Gesundheit und Umwelt. Vorreiter sind in dieser Hinsicht etwa Apple mit der Anwendung von Recycling-Robotern oder Google mit der Nutzung von künstlicher Intelligenz, durch die beim Kühlprozess in Rechenzentren bis zu 40 Prozent der benötigten Energie eingespart wird.
  5. Art der Wertschaffung neu definieren. Pioniere gehen im Rahmen ihrer Geschäftsstrategie über reine Finanzkennzahlen hinaus. Erste Großunternehmen beziehen ökologische und soziale Aspekte in ihre Investitionsentscheidungen ein. „All diese Firmen sind von ihrer Strategie überzeugt“, so Bain-Partner Staebe. „Für sie ist es mehr als nur ein Kompromiss zwischen Profitabilität und Nachhaltigkeit.“
  6. Kerngeschäft nach Bedarf anpassen. 90 Prozent der befragten Unternehmen haben erkannt, dass sie ihr Kerngeschäftsmodell verändern müssen, um nachhaltiger zu werden. 38 Prozent halten sogar eine radikale Umgestaltung für unerlässlich. Der Strategiewandel hin zu mehr Nachhaltigkeit kann Produkte, Kundenbeziehung, aber auch das Kerngeschäft umfassen.

Fehler vermeiden, langfristig Erfolg haben

Unternehmen, die grundlegend umstrukturieren wollen, stehen vor der Herausforderung, ihr aktuelles Geschäftsmodell aufrechtzuerhalten und gleichzeitig den Umbau hin zur Nachhaltigkeit voranzutreiben. Das Risiko eines Fehlschlags ist groß. Laut Bain-Studie ist bei lediglich 4 Prozent der Studienteilnehmer die Transformation in vollem Umfang erfolgreich gewesen. 47 Prozent geben an, bisher gescheitert zu sein.

„Diese Misserfolgsrate zeigt, wie schwer es ist, ein wirklich nachhaltiges Geschäftsmodell aufzubauen“, betont Bain-Partner Dingemann. „Doch sie ist auch Beleg dafür, wie ernst die Unternehmen die Transformation nehmen und wie kritisch sie ihre Arbeit bewerten.“ Und er fügt hinzu: „Wer den Strategiewechsel jetzt startet, kann sich durch seine Vorreiterrolle einen enormen Wettbewerbsvorteil verschaffen.“

Quelle: Bain & Company

Matthias Baumann räumt seinen Chefsessel bei Möbel Pfister AG

Beim Traditionsunternehmen Möbel Pfister AG kommt es zu einer abrupten personellen Veränderung in der Chefetage: Matthias Baumann hat seinen sofortigen Rücktritt als CEO bekanntgegeben.

Nicht mehr Chef von Möbel Pfister AG: Matthias Baumann. (Bild: zVg Möbel Pfister AG)

Wie heute online auf „Blick“ zu lesen ist, räumt CEO Matthias Baumann per sofort seinen Posten bei Möbel Pfister AG. Gemäss einer Mitteilung des Unternehmens seien es persönliche Gründe, die ihn zu diesem Abgang bewogen haben. Noch vor wenigen Tagen schien die Welt noch in Ordnung gewesen zu sein: Das Möbelhaus präsentierte in Anwesenheit von Baumann seine aktuelle Kollektion. Bis auf weiteres führt Finanzchef Ivan Bosin die Geschäfte von Möbel Pfister interimistisch.

Matthias Baumann, ausgebildeter Kaufmann mit Weiterbildung zum Betriebsökonom, führte das Möbelhaus seit 2015. Er verfügt über langjährige Führungserfahrung in Handels- und Industrieunternehmen. So war er Geschäftsführer Schweiz der Versandapotheke Zur Rose und von 2009 bis 2011 CEO der Interio AG. Zuvor war er neun Jahre CEO von Office World Schweiz und Deutschland. Matthias Baumann ist verheiratet mit Miriam Baumann-Blocher, Inhaberin und Geschäftsführerin der Läckerli Huus AG.

Vor einem Jahr sprach Matthias Baumann im ORGANISATOR darüber, wie die Digitalisierung den Möbelhandel verändert. Sein im Interview formuliertes Credo: Ob online oder offline steht immer der Kunde und sein Einkaufserlebnis im Zentrum.

Diese sechs Mythen gefährden die Applikationssicherheit

Nichts ist wichtiger als die Sicherheit Business-kritischer Applikationen. Im Schadensfall gelangen Daten in unbefugte Hände, die Reputation leidet und enttäuschte Kunden wechseln zur Konkurrenz. Trotzdem ergreifen Manager und IT-Verantwortliche nicht die notwendigen Sicherheitsmassnahmen.

Applikationssicherheit ist für Unternehmen unverzichtbar. (Bild: Pixabay.com)

Die Gefährdungslage der IT verschärft sich zunehmend und ist zudem vielschichtiger geworden. Erfolgt ein Angriff, verhindern Unternehmen mit bestehenden Schutzmassnahmen zwar meist einen grösseren Schaden. Wie sie die Sicherheit ihrer Applikationen aber weiter signifikant erhöhen können, soll anhand der folgenden sechs Mythen erläutert werden.

Mythos 1: Cyberkriminelle attackieren die Infrastruktur, Applikationen stehen kaum im Fokus

Dieser Mythos ist leider ein weit verbreiteter Irrglaube. Untersuchungen haben ergeben, dass mehr als die Hälfte aller Angriffe über das Applikations-Layer erfolgen. Das siebte OSI-Layer, die Anwendungsschicht, wird durch klassische Firewalls aber gar nicht geschützt. Empfehlenswert ist, kritische Geschäftsanwendungen durch eine Application Firewall zu schützen, die Input, Output und Zugriffe auf externe Dienste kontrolliert und gegebenenfalls blockiert, wenn sie nicht der in der Application Firewall konfigurierten Policy entsprechen.

Applikationssicherheit setzt aber bereits bei der Entwicklung der Software an. Anwendungsprogrammierer sollten Best Practices folgen und erwiesenermassen unsicheren Code und gefährdungsanfällige Programmierkonstrukte nicht mehr verwenden, damit Schwachstellen gar nicht erst entstehen können. Im gesamten Application Lifecycle spielt ausserdem ein zeitnah durchgeführtes Patch-Management eine sehr wichtige Rolle (siehe Mythos 5).

Mythos 2: Penetrationstests reichen aus, die Anwendung ist sicher

Die meisten IT-Spezialisten glauben, dass ein erfolgreich absolvierter Penetrationstest die Sicherheit einer Anwendung nahezu garantiert. Das gilt für einfache Apps, aber nicht für komplexe Anwendungen, die viel Business- und Prozess-Logik enthalten. Komplexe Applikationen mit vielen Stakeholdern sind durch Penetrationstests gar nicht vollständig austestbar. Entwicklungs-, Beschaffungs- oder Freigabeprozesse, an denen mehrere Geschäftseinheiten beteiligt sind, sollten deshalb unbedingt zusätzliche Security-Massnahmen durchlaufen. NTT Security empfiehlt, sich an Software-Reifegradmodellen wie OpenSAMM zu orientieren, die Unternehmen helfen, eine auf ihr Geschäftsmodell abgestimmte Sicherheitsstrategie für Business-kritische Applikationen aufzusetzen.

Besondere Aufmerksamkeit benötigen selbst entwickelte Applikationen. Ein Beispiel: Über 70 Prozent der SAP-Funktionalitäten werden von den Kunden selbst programmiert. Der Hersteller übernimmt für Eigenentwicklungen aber keine Sicherheitsgarantie. Die mithilfe von Reifegradmodellen wie OpenSAMM aufgestellten Sicherheitsmassnahmen sind deshalb bei eigener Software, für die der Kunde selbst die Verantwortung trägt, besonders wichtig.

Mythos 3: Sicherheitstools erledigen den Job, dann haben Cyberangreifer keine Chance

Viele Unternehmen verlassen sich zu sehr auf ihre Sicherheitstools, zum Beispiel auf das Patching oder das Konfigurationsmanagement. Tools sind wichtig, aber nur die halbe Miete. In der IT ist heute alles mit allem vernetzt. Die einzelnen Geschäftseinheiten aber sprechen zu wenig miteinander. Sicherheitsexperten, die auf eine ganzheitliche Sicherheitsstrategie achten, sollten bei jeder Neueinführung und bei jeder wichtigen Entscheidung mit am Tisch sitzen. Sonst benutzt jede Abteilung unkoordiniert ihre eigenen Tools und am Ende gibt es bei einem Sicherheitsvorfall viele enttäuschte Gesichter.

Mythos 4: Jeder Mitarbeiter ist für die Sicherheit selbst verantwortlich

Die gefährlichste Schwachstelle in Unternehmen sind die eigenen Mitarbeiter, betonen Sicherheitsexperten. Wichtig ist deshalb, durch regelmässige Schulungen bei den Mitarbeitern ein Risikobewusstsein zu schaffen und über die aktuellen Angriffsvektoren zu informieren. Schulungen schliessen nicht aus, dass sich Cyberkriminelle durch Social-Engineering-Techniken wie personalisierte Phishing-Mails Zugang zu sensiblen Daten verschaffen, aber sie erhöhen die Awareness und verringern das Risiko. Es gilt, sich jeden Klick auf ein Mail-Attachement zweimal zu überlegen und den gesunden Menschenverstand einzusetzen.

Mythos 5: Sicherheitspatches aufzuspielen dauert Stunden und Systeme sind nicht nutzbar

Im Durchschnitt stehen gefährdete, ungepatchte Applikationen mehrere hundert Tage im Netz, obwohl Schwachstellen bekannt sind und Cyberkriminelle jederzeit einen Angriff starten könnten. Das grösste Sicherheitsleck für Applikationen sind ungepatchte Bibliotheken, so der Application Security Statistics Report 2018 (Vol. 13) von WhiteHat, einem Tochterunternehmen von NTT Security. Grund für dieses fahrlässige Verhalten ist der in vielen Firmen verbreitete Irrglaube, dass IT-Systeme beim Aufspielen von Sicherheitspatches ausfallen und nicht nutzbar sind: Kunden können möglicherweise Bestellsysteme nicht aufrufen, Mitarbeiter drehen Däumchen und dem Unternehmen entgehen dadurch Einnahmen.

Diese Annahme ist falsch. Sicherheitspatches können heute entweder im laufenden Betrieb aufgespielt werden oder bedingen nur eine kurzzeitige Abschaltung einzelner Komponenten. Eine weitere Alternative besteht darin, das nächtliche Wartungsfenster für die Patches zu nutzen.

Mythos 6: Wenn man gehackt wurde, ist nichts mehr zu machen

Einfacher gesagt als getan: Im Angriffsfall sollten Unternehmen auf jeden Fall Ruhe bewahren und durch unüberlegte Kurzschlussreaktionen nicht noch mehr Schaden anrichten. Es gibt Unternehmen, die nach einem Angriff den Netzstecker gezogen und dadurch die Festplatten-Controller zerstört haben. Für die Forensiker war es nicht mehr möglich, den Angriff zu rekonstruieren und im Nachhinein die Angriffsvektoren zu identifizieren. Ziel sollte sein, so viele Beweise und Daten wie möglich zu sammeln und schnellstmöglich die Hilfe professioneller Sicherheitsexperten einzuholen.

Fazit: Sicherheit ist von vielen Faktoren abhängig

Ein einziger, erfolgreich absolvierter Penetrationstest reicht nicht aus, um Applikationssicherheit zu gewährleisten. Das ist ein fahrlässiger Irrglaube. Meines Wissens gibt es keinen Penetrationstest, der nicht ein oder zwei kritische Schwachstellen aufweisen würde. Zu empfehlen ist deshalb, sich an Reifegradmodellen zum Thema Applikationssicherheit wie OpenSAMM zu orientieren. Oft werden Sicherheitspatches nicht aufgespielt, weil dann angeblich Business-kritische Systeme wie Produktion oder Vertrieb für eine bestimmte Zeit ausfallen. Firmen gehen damit ein unkalkulierbar hohes Risiko ein. Patches lassen sich aber auch im laufenden Betrieb aufspielen. Viele unserer Kunden machen das, vermeiden die Ausfallzeiten und es funktioniert sehr gut.

Autor:
René Bader ist Lead Consultant Secure Business Applications EMEA bei NTT Security.

Wirtschaftsforum Olten 2019: Unternehmenserfolg dank Wandel und Stabilität

«Alles geht immer schneller», so die einhellige Meinung unter den 160 Teilnehmenden des Forums an der Hochschule für Wirtschaft FHNW. Unter dem Titel «Unternehmenserfolg dank Wandel und Stabilität» wurde der Frage nachgegangen, wie viel Veränderung für ein Unternehmen tatsächlich notwendig ist.

Rund 160 Gäste nahmen am Wirtschaftsforum Olten 2019 teil. (Bild: FHNW)

Die Schweiz ist seit Jahren auf Platz 1 des Global Innovation Index. Auf diesen Lorbeeren dürfe man sich allerdings nicht ausruhen, denn diese Rangliste erzähle nicht die ganze Wahrheit, meinte am diesjährigen Wirtschaftsforum Olten Peter Grünenfelder, Direktor von Avenir Suisse. Andere Fakten dürfe man nicht aus dem Blick verlieren: die Zunahme der Handelsbeschränkungen, die zunehmende Bedeutung Chinas (zulasten der USA), Migration und Digitalisierung. Die Schweiz gehe mit diesen Megatrends viel zu wenig flexibel um. Grünenfelder forderte darum die Schweiz auf, den Reformstau abzubauen und eine dynamische Aussenwirtschaftspolitik einzuführen. Ausserdem sollten die Hochschulen schneller auf die Bedürfnisse der Wirtschaft reagieren, um die benötigten Fachkräfte zur Verfügung zu stellen.

#LifelongLearning

Remo Ankli, Regierungsrat des Kantons Solothurn, attestierte der Schweizer Bildungslandschaft gute Noten. Gerade die Fachhochschulen hätten dank ihrer Praxisorientierung einen engen Bezug zur Wirtschaft. Er wies auch auf die anlässlich des Schweizer Digitaltags lancierte Kampagne #LifelongLearning hin und betonte, dass es eine Hauptaufgabe der Schule sei, Kinder vor allem zu lehren, wie man lernt und sich die Freude am lebenslangen Lernen erhält.

Unternehmen der Zukunft

Roger Wüthrich Hasenböhler, Chief Digital Officer Swisscom, stellte den Strategieansatz der Swisscom vor. Um nicht zum Auslaufmodell zu werden, seien Firmen gut beraten, in die Zukunft zu investieren: 80 Prozent der Mittel für das Kerngeschäft, 15 Prozent für angrenzende Geschäftsfelder und 5 Prozent für bahnbrechende Innovationen (disruptiv). Nur durch eine konsequente Trennung des Kerngeschäfts vom Innovationsgeschäft könne man erfolgreich grundlegende Veränderungen und neue Ideen realisieren. Ansonsten würden diese «heranwachsenden Pflänzchen» zu stark vernachlässigt, sobald das Kerngeschäft nicht optimal läuft. Eine Absage erteilte Wüthrich auch Alleingängen. Um nicht an den Konsumentinnen und Konsumenten vorbei zu innovieren und rasch neue Ideen zu realisieren, seien Kooperationen und Prototyping unabdingbar.

Das nächste Wirtschaftsforum Olten findet am 2. September 2020 statt. Informationen: www.fhnw.ch/wirtschaft

Das Alpensymposium 2020 ist voll auf Kurs

«Ich will den Teilnehmenden am 14. und 15. Januar im Victoria-Jungfrau Grand Hotel & Spa Erlebnisse bieten, die sie sowohl geschäftlich wie auch privat inspirieren», erklärt der Alpensymposium-Gründer Oliver Stoldt. Eines der Highlights ist Google’s Chief Innovation Evangelist Dr. Frederik G. Pferdt.

Treten am Alpensymposium 2020 als Referenten auf: Google’s Chief Innovation Evangelist Dr. Frederik G. Pferdt und Carla del Ponte. (Bilder: Mediendienst Alpensymposium)

Das einjährige Timeout scheint dem Alpensymposium gut zu tun: Mit Google’s Chief Innovation Evangelist und Stanford University Adjunct Professor Dr. Frederik G. Pferdt konnte Gastgeber und Organisator Oliver Stoldt gleich einen Top-Crack der globalen Digitalisierung auf der Affiche. Ein weiteres Highlight ist der Auftritt von Carla del Ponte. Die ehemalige UN-Chefanklägerin kommt mit ihrem neusten Buch im Gepäck nach Interlaken.

Innovationen am Laufmeter

Den stetigen Fluss an Innovationen verdankt der Digital-Riese Google nicht zuletzt dem ursprünglich vom Bodensee stammenden Dr. Frederik G. Pferdt, der dafür sorgt, dass dieser nicht versiegt. Der promovierte Wirtschaftspädagoge initiierte eine Community von 500 Innovations-Evangelisten und ist Gründer von Googles «The Garage» sowie Schöpfer des ersten Innovationslabors. Dieses wird von hunderten Teams pro Jahr genutzt, und zwar in allen Bereichen von Google – von YouTube, über die Hardware, Maps, das Betriebssystem Android und auch in den Bereichen Sales, Cloud, HR und Research. Dies, um kreative Lösungen zu finden und in möglichst kurzer Zeit hunderte nie dagewesener Ideen zu testen. Der Innovationsexperte lehrt als Adjunct Professor an der Stanford University und war Forschungsdozent am EdLab der Columbia University. Er berät mit seinem zukunftsweisenden Ansatz Regierungen, Unternehmen, Start-Ups und internationale Organisationen.

Vortragsfeuerwerk zur Digitalisierung

Weitere höchst attraktive Referentinnen und Referenten erwarten das Publikum am Alpensymposium 2020: Carla del Ponte, die ehemalige UN-Chefanklägerin und Schweizer Botschafterin, kommt mit ihrem neuesten Buch «Im Namen der Opfer – Das Versagen der UNO und der internationalen Politik in Syrien» nach Interlaken. Weiter erfahren wir von Chris Riddell, einem preisgekrönten globalen Futuristen, die aufkommenden Trends in der hyperverbundenen, digitalen Welt. Pascal Kaufmann, Gründer von Starmind und Mindfire, kennt alles Wissenswerte über Künstliche Intelligenz (KI). Anja Wyder Guelpa, die Gründerin des Genfer Think Tanks civicLab, sieht in der Digitalisierung und Disruption eine Chance, die heutige Art und Weise der Führung zu hinterfragen und zu verändern. Der iPad-Magier und Digitalisierungs-Experte Simon Pierro definiert ein neues Genre der Magie.

Menschen aus Wirtschaft, Sport und Medien am Alpensymposium 2020

Weitere kompetente Redner mit hohem Erlebnis- und Wissenspotential sind der Cirque-de-Soleil-Star Christian Lindemann oder die nach einem Unfall gelähmte deutsche Radsportlerin Kristina Vogel, Marcus Schögel, Direktor des Instituts für Marketing an der Universität St. Gallen, der SRF-Nahost-Korrespondent Pascal Weber sowie die China- & Middle East-Expertin Martina Fuchs. Zusätzlich auf dem Programm sind Dr. Ingo Rauser (Capco), der über die Zukunft der Finanzindustrie spricht, «Brain Store», Ideenhändlerin Nadja Schnetzler, Manuel von Allmen, Inhaber der Berner Oberländer Schuhmanufaktur Kandahar und nicht zuletzt die hervorragend ausgebildete Juristin Kai Leonie Tschan, die sich entschieden hat, alleinige Hüttenwartin auf der Mittellegihütte zu werden.

Führender Anlass für Wissenstransfer

Neu wird der SRF-Tagesschau-Moderator und erfahrene Auslandkorrespondent Florian Inhauser die zweitägige Veranstaltung moderieren. Das Alpensymposium führt im Victoria-Jungfrau Grand Hotel & Spa in Interlaken regelmässig 950 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zusammen. Bei Entrepreneurs, CEOs, innovativen Unternehmerinnen und Unternehmern sowie Vertreterinnen und Vertretern von KMUs hat sich der Event als einer der führenden Anlässe für Wissenstransfer und Networking etabliert. Das hat auch UPC Business und Xing überzeugt, die Oliver Stoldt neu als Presenting Partner für das Alpensymposium gewinnen konnte. So kann das Ticket für das Alpensymposium neu sowohl über die Website www.alpensymposium.ch als auch über Xing direkt gebucht werden.

Networking-Tag 2019: «Schöne Neue Welt – eine Gebrauchsanweisung»

Der Roboter als Gymnastiklehrer, ein neues Organ aus dem 3D-Drucker und das Handy, das als Chip implantiert wird. Was am Networking-Tag 2019 der FHS Alumni noch etwas utopisch klang, könnte in naher Zukunft Realität sein.

Die ISS stellt eigene Ersatzteile her: Jörg Eugster zeigte am Networking-Tag 2019 dem Publikum zu Beginn auf, welche Technologien bereits Realität sind und was noch Science Fiction. (Bilder: Pressedienst FHSG)

Vor 60 Jahren war die ISS, die internationale Raumstation, noch Science-Fiction. Zehn Jahre später war sie Realität und übermorgen könnte sie schon Altschrott sein. Denn neue Visionen von Mond- und Marsstationen liegen bereits vor. Überhaupt schreitet die Welt technisch betrachtet in Sieben-Meilen-Stiefeln voran, was die FHS Alumni dazu animierte, die «Schöne Neue Welt» am Networking-Tag 2019 vom 6. September zum Thema zu machen. Da sassen sie dann, die 700 Gäste, und lauschten der Begrüssung von Raiffi, dem Roboter. SRF-Moderator Tobias Müller stand daneben und fragte sich: «Ich habe ein ambivalentes Gefühl zu diesem Thema. Bietet es uns Unterstützung oder nimmt es uns Arbeitsplätze weg?»

Das neue Herz aus dem 3D-Drucker

Die Frage war berechtigt, wenn man dem Internet-Unternehmer Jörg Eugster zuhört. Er erzählte vom 3D-Drucker, der die Logistikkette auf den Kopf stellen wird. Ersatzteile für Autos lassen sich bequem über ihn ausdrucken, der LKW-Transport entfällt. Es gibt auch schon druckbare Lebensmittel. Ganze Häuser seien denkbar, das würde den Wiederaufbau bei Hurrikans enorm erleichtern. Noch nicht voll funktionsfähig, aber bereits in der Entwicklungsphase seien Organe. «In zehn Jahren wird es möglich sein, das Herz in 3D zu drucken», sagt Eugster. Die Technik sieht weitere Innovationen vor, gerade in der künstlichen Intelligenz. Eugster diktierte seinem Handy in rasendem Tempo eine Nachricht, die dann vom System ruckzuck niedergetippt wurde. Auch Übersetzungen funktionieren damit spielend leicht; das Programm DeepL übersetzt ein 25-seitiges Dokument in 25 Sekunden. Ein Google-Assistent wird künftig die Coiffeurtermine vereinbaren, den Tisch im Restaurant reservieren, ohne dass man erkennen wird, ob am anderen Ende der Leitung ein Mensch oder ein Bot ist. Damit nicht genug: Statt ein Smartphone tragen die Menschen künftig einen Chip unter der Haut. Samsung arbeitet bereits an einer Kameralinse fürs Auge.

Mit dem Roboter turnen

Der kleine Roboter NAO brachte die Gäste nicht nur zum Staunen, sondern auch zum Lachen. Denn als er zeigen sollte, wie er die Senioren 65+ zur Gymnastik anleitet, hat er kurzerhand gestreikt. NAO bekam eine zweite Chance und meisterte sie mit Bravour. Einige Gäste waren fast dazu geneigt, mitzuturnen. Ziel des Roboters ist, älteren Menschen das Leben zu erleichtern. Die Abteilung IKOA-FHS unter der Leitung von Sabina Misoch befasst sich intensiv mit Robotiklösungen im Alter. Auch Eugster ist von den Robotern überzeugt, sie würden eine enorme Hilfe bieten, insbesondere in der Rehabilitation oder bei Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen.

Einstein-Moderator Tobias Müller lässt sich von Roboter „Nao“ ein Tänzchen vorführen. Nao wird zurzeit experimentell für Menschen im Alter eingesetzt, um sie zum Bewegen zu animieren.

Die virtuelle Realität reell erleben

Dann musste sich Tobias Müller der Virtual Reality stellen. Jörg Bachmann vom Institut für Innovation, Design und Engineering an der FHS St.Gallen setzte ihm die 3D-Brille auf. Im Lift ging es hinauf, als sich die Tür öffnete, stand Müller in schwindelerregender Höhe über dem Abgrund eines Wolkenkratzers. Er musste sich auf die Plattform raus wagen. Seine Knie zitterten, so als stecke er wirklich in dieser Situation. Immer wieder griff er nach Bachmann, damit er nicht von der Bühne falle. Dann fasste er seinen Mut und sprang. Labors arbeiten bereits damit, um Betroffene mit ihrer Höhenangst zu behandeln. Aber Virtual Reality kann noch viel mehr als virtuelle Umgebungen schaffen, z. B. ganze Städte entwickeln und Visionen durchspielen. Eindrücklich gezeigt an berühmten Filmen wie Superman, Blade Runner, Incredibles 2. Hollywood ist führend in 3D- und VR-Anwendungen und ein St.Galler hat sich dort einen Namen gemacht: Dominik Tarolli. Smart City sei für reelle Stadtentwicklungen einsetzbar – San Francisco, Abu Dabi und auch Genf würden es bereits nutzen. Als Heimweh-St.Galler hoffe er natürlich, die Gallusstadt rufe ihn an und wünsche sich ebenfalls einen digitalen Zwilling.

VR-Brille anziehen, einen virtuellen Lift betreten und in schwindelerregender Höhe wieder aussteigen. Moderator Tobias Müller wurde von Jörg Bachmann direkt auf der Bühne herausgefordert.

Die ärztliche Behandlung übers Smartphone

Bei all der Technik darf eines nicht vergessen gehen: der Mensch selbst. «Menschen sehnen sich auch heute nach Traditionen, da können Algorithmen noch so effizient sein», sagt Sigmar Willi, der erstmals als Referent fungierte. Die digitale Transformation könne zwar Stress, Sucht, Einsamkeit und Ängste auslösen, aber man gewinne damit auch viel, unter anderem neue Optionen, Produktivität, Zeit, Mobilität und Kontakte. Man müsse sich einfach immer die Frage stellen, was man selbst wolle und was einem gut tue – und sich dabei auf seine Stärken besinnen. Menschlich verläuft es auch bei «eedoctors» – der ersten virtuellen Arztpraxis über das Smartphone. Man ruft über die App an, ein Facharzt meldet sich, ihm schildert man sein Problem und bekommt die ärztliche Meinung, bei Bedarf auch ein Arbeitszeugnis. Obendrein erinnert die App an allfällige Medikamente. Mit eedoctors will Dr. med. Andrea Vincenzo Braga dem Fachkräftemangel entgegenwirken und Patienten mit kleineren Befindlichkeiten wie Fieber, Husten oder Grippe den Weg zur Arztpraxis ersparen. Das komme auch dem überlasteten Gesundheitssystem zugute, denn 80% der Notfälle seien unnötig und würden Ernstfällen Ressourcen rauben. Der Networking-Tag 2019 hat einen visionären Blick in die «Schöne Neue Welt» gezeigt. «Wir haben heute gelernt: Wir sollen Lust haben auf die Zukunft, neugierig sein, aber den Menschen dabei nicht vergessen», sagte Müller abschliessend. Und diese Neugierde konnten die Gäste danach auch bei der traditionellen Networking-Party mit den verschiedenen Erlebniswelten stillen.

Der nächste Networking-Tag findet am 4. September 2020 statt. Das Thema: Wie viel Erde braucht der Mensch? Im Spannungsfeld von Ökonomie und Ökologie.

Weckruf für Schweizer Unternehmen: Das Artonomische Manifest

In Sachen Innovation und Digitalisierung wird viel geredet, aber zu wenig gehandelt: „Wo sind die engagierten Zukunftsgestalter der Schweiz?“ fragt sich Ewa Ming. Die Unternehmerin und langjährige Macherin der SuisseEMEX will mit dem neuen Eventformat „Business Innovation“ der Schweizer Wirtschaft neue Impulse für zukunftsorientiertes, nachhaltiges Wirtschaften geben.

Diese Vierer-Bande hat eine Vision: Ewa Ming, Florian Wiese/r (vorne), Frank und Patrik Riklin proklamieren „das Artonomische Manifest“. (Bild: obs/EMEX Management GmbH/K. Ofner)

In Komplizenschaft mit den Artonomisten und Konzeptkünstlern Frank und Patrik Riklin und dem New Work Pioneer Florian Wiese/r geht Ewa Ming neue Wege. Gemeinsam proklamieren sie „das Artonomische Manifest“. Ab Montag, 9. September, beginnt bis zur Eröffnung der Business Innovation Week am 30. September eine Reihe öffentlicher Plädoyers auf dem Parkhausdeck Pfingstweid in Zürich.

Digitalisierung im Fokus

“Viele Manager begreifen immer noch nicht, dass die Zeit drängt, zu handeln. Ich will alte Zöpfe und Krawatten abschneiden und habe damit bei mir selbst begonnen!“, sagt Ewa Ming. Dafür hat die erfahrene Veranstalterin und Gründerin von Messen und Kongressen ein neues, zukunftsweisendes Eventformat entwickelt: Die „Business Innovation Week Switzerland“ (BIW). Sie verwandelt den pulsierenden Werkplatz Zürich Oerlikon Anfang Oktober in einen interaktiven Inspirations‐ und Erlebnisraum für unternehmerische Innovationen, für neues Denken und Handeln. Ewa Mings Botschaft an die Schweizer Wirtschaft: „Das KMU‐Land Schweiz ist nach wie vor geprägt von Unternehmen, die oft noch zu konservativ geführt werden. Wir müssen raus aus der Komfortzone und müssen für mehr Diversität sorgen.“ Dafür spannt sie mit den „Artonomisten“ zusammen, um festgefahrene Strukturen und Glaubenssätze der Ökonomie zu überwinden.

Im Fokus der Business Innovation Week stehen deshalb Digitalisierung, Trends und neueste Technologien für die moderne Arbeitswelt. 300 Speaker bei der Future Conference, 200 Partner und Aussteller und 100 Events bei der Live-Experience-Expo und in der BIW- Academy liefern ein aussergewöhnliches Wissens- und Networking-Paket. Das neue Eventformat wird der Treffpunkt, bei dem Menschen aus verschiedenen Berufen und Branchen, die etwas bewegen möchten, an Diskussionsrunden teilnehmen und über neue Ideen und Geschäftsmodelle reden können. „Der Spirit soll dabei offen sein. Das Mindset verbindet.“

Das artonomische Manifest

Ewa Ming, Florian Wiese/r, Patrik und Frank Riklin fordern ein neues Denken und Handeln in der Schweizer Wirtschaft. Die Zukunftsgestalterin, der New-Work-Pionier und die beiden Konzeptkünstler wollen 20’659 Schweiz Unternehmen dafür gewinnen, Sinnorientierung und Nachhaltigkeit vor reines Profitstreben zu setzen. Der Startschuss fällt am kommenden Montag in Zürich ganz symbolisch: Auf dem Pfingstweid-Parkdeck im Schatten des Prime Towers proklamieren die Zukunftsgestalterin und drei Artonomisten ihr gemeinsames Manifest. In Komplizenschaft rufen sie ab sofort zum unüblichen Denken und Handeln in der Schweizer Wirtschaft auf und zwar – mit Mut zur nachhaltigen Veränderung!

Die Manifest-Thesen:

  • Wer neu handeln will, muss neu denken
  • Zukunft heisst (Zer-)störung von Bestehendem
  • In globalen Krisen hilft kein „Transformatiönchen“
  • Komm ins Mache-ting, vergiss Marke-ting
  • Akquiriere keine Kunden, finde Komplizen
  • Überdenke die eigenen Werte und Führungskultur
  • Diversität ist ein Booster für Kreativität und Innovation
  • Wer das Unübliche zulässt, kann ausbrechen
  • Disruption handelt lauter als Worte
  • Sinnorientierung steht vor Profitorientierung
  • Heiterer Ernst ist der Schlüssel für nachhaltige Lösungen
  • Haltung ist der USP des 3. Jahrtausends

Der Anspruch

In den nächsten zehn Jahren sollen sich 20’659 Schweizer Unternehmen diesen Thesen stellen und sich zu neuem Denken und Handeln, zu einem anderen Wirtschaften transformieren. Denn mindestens genauso viele Firmen sind nötig, um in einem Land Veränderungen auszulösen. Diese Unternehmen stellen Sinn- vor Profitorientierung und tragen damit massgeblich zu einem nachhaltigen Wirtschaften bei. Gemäss einer Harvard-Studie fanden im letzten Jahrhundert da ernsthafte politische Veränderungen statt, wo sich mindestens 3.5 Prozent der Bevölkerung aktiv an Veränderungsprozessen beteiligten. Übersetzt in die Schweizer Unternehmenswelt sind das eben diese 20’659 Firmen.

Das Quartett Ming-Riklin-Wieser-Riklin ruft alle Unternehmen, Manager und Mitarbeitenden dazu auf: «Zeigen Sie Haltung und werden Sie Teil der Bewegung für neues Denken und Handeln! Werden Sie Komplize unseres Manifests, tragen Sie sich online ein und vernetzen Sie sich bei der Business Innovation Week mit den Zukunftsgestaltern der Schweiz.»

Was ist „Artonomie“?

Artonomie ist eine Wortschöpfung der Konzeptkünstler Frank und Patrik Riklin. Sie bedeutet die Verschmelzung von Kunst, Alltag und Wirtschaft. Mit dem Werk „Fliegenretten in Deppendorf“ (2012-2018) ist es den Riklin-Brüdern erstmals gelungen, in «Komplizenschaft» mit einer deutschen Unternehmung für Insektenbekämpfung, die bestehende Geschäftsphilosophie vorsätzlich-subversiv auf den Kopf zu stellen und die Firma durch die Power der Kunst in die Zukunft zu führen. Symbol, Ikone und Komplizin für diesen Prozess ist die «Stubenfliege Erika». Zusammen mit dem Unternehmer Florian Wiese/r gründen die Riklin-Brüder 2018 die Artonomie AG, die konsequent Kunst vor Ökonomie stellt, für ein anderes Wirtschaften durch unübliches Denken und Handeln.

«Unsere Gehirne haben die physische Voraussetzung, die Neuroplastizität, für neues Denken und Handeln. Als Mensch, Unternehmer und Gesellschaft gilt keine Ausrede mehr. Die Voraussetzungen könnten gepaart mit unserem Wohlstand besser nicht sein. Machen ist wie wollen, nur krasser», so Florian Wiese/r und die Riklin-Brüder legen nach: «Wir fordern eine staatliche Verordnung für unübliches Denken und Handeln in der Wirtschaft. Wer aktiv ist, bekommt Steuererleichterung. Wer nichts macht, zahlt mehr Steuern».

Mit einer öffentlichen Ausrufungsreihe werden Plädoyers im Sinne des «Artonomisches Manifests» in den kommenden Wochen auf dem Parkhausdeck Pfingstweid und bei der Business Innovation Week in Zürich proklamiert, diskutiert und These für These, Schritt für Schritt real in den Wirtschaftsalltag übersetzt.

https://www.businessinnovation.ch/de/manifest/

Weiterführende Links:

www.insect-respect.org
www.fliegenretten.de
www.Artonomie.com

Arbeitswelt der Zukunft: Der Weg ist noch lang

Rund 160 Führungskräfte sowie Unternehmerinnen und Unternehmer nahmen am 4. September 2019 am Wirtschaftsforum Olten teil. Veranstaltet von der Hochschule für Wirtschaft der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) lautete das Thema des diesjährigen Anlass «Unternehmenserfolg dank Wandel und Stabilität».

Wie sieht die Arbeitswelt der Zukunft aus? Eine umfassende Studie liefert Antworten, die nachdenklich stimmen. (Bild: Future Work Group)

Sowohl die Keynote-Referate des Hauptprogramms wie die praxisorientierten Breakoutsessions widmeten sich im Wesentlichen den verschiedenen Facetten der Digitalisierung. Auch die «Arbeitswelt der Zukunft» und deren erfolgreiche Gestaltung stand im Fokus einer Breakoutsession und stiess auf reges Interesse mit insgesamt ca. 100 Teilnehmenden in beiden Durchgängen.

Die Breakoutsession gab erste Einblicke in die bisher schweizweit grösste Untersuchung zur «Arbeitswelt 4.0» mit 1140 Teilnehmenden, davon zwei Drittel aus KMU und ein Drittel aus Grossunternehmen (GU). Herausgeber der Studie ist Prof. Dr. Marc K. Peter, Head of Competence Center for Digital Transformation der FHNW Hochschule für Wirtschaft, in Zusammenarbeit mit der Future Work Group.

Höchste Zeit zu handeln

Im Zentrum der Studie stehen die drei Dimensionen «People – Place – Technology», an deren sinn- und wirkungsvollem Zusammenspiel die Durchführenden der Studie die erfolgreiche Gestaltung der Arbeitswelt der Zukunft festmachen. Unter diesem Aspekt wurde ein Fragenkatalog erstellt und die Befragung im Frühling 2019 durchgeführt.

Markante Studienergebnisse präsentierten am 4. September 2019 in Olten Alessia Ruf, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Angewandte Psychologie der FHNW und im Rahmen der Studie verantwortlich für Umfrage und Auswertung, und Marco Looser, Inhaber der MCP AG und Partner der Future Work Group. Befragt nach ihrem Verständnis von der Arbeitswelt 4.0, kristallisierten sich bei den Teilnehmenden erwartungsgemäss Begriffe wie Digitalisierung, Transformation, neue Arbeitsformen, Flexibilität und Vernetzung heraus. Deutlichen Handlungsbedarf signalisiert der gemäss den Studienergebnissen ermittelte Status quo zu den Fortschritten in der Arbeitswelt 4.0. Hier stehen die Befragten nach eigener Einschätzung zu über 40% «ganz am Anfang» (KMU: 44 %/GU: 43%), zu bis zu 50% «mitten drin» (KMU: 43 %/GU: 50%) und sind nur zu13% (KMU) resp. 7% (GU) weit fortgeschritten. Als wesentliche Treiber für die Transformation hin zur Arbeitswelt 4.0 sehen KMU mit 64% einen Effizienzgewinn hinsichtlich Kommunikation und Zusammenarbeit und in gleichem Ausmass, mit ebenfalls 64%, eine Stärkung ihrer Innovationskraft und Kreativität.

Bedenklich: Mitarbeitende zu wenig eingebunden!

Bedenklich sieht es aus hinsichtlich der Einbindung der Mitarbeitenden bei der Gestaltung der Arbeitswelt der Zukunft. Nur 27 Prozent der Teilnehmenden beantworteten diese Frage positiv. Das heisst: 73 Prozent der Arbeitnehmenden werden nicht resp. noch nicht in den Veränderungsprozess eingebunden – oder aber das Unternehmen erachtet dies als nicht nötig! Hier ist ein Umdenken dringend erforderlich. Zudem fehlt es spürbar an Know-how, das geben 40% der KMU und 47% der Grossunternehmen als Barriere für den Schritt in die Arbeitswelt 4.0 an.

Die detaillierten Ergebnisse der Studie sowie ein Praxisleitfaden stehen ab Ende Oktober 2019 der Schweizer Wirtschaft als kostenloser Download zur Verfügung. Weitere Informationen

Nächste Gelegenheit für vertiefende Studieneinblicke ist am 1. Oktober 2019 beim Eröffnungspodium Academy – Die Arbeitswelt der Zukunft im Rahmen der Business Innovation Week in Zürich.

Interessierte buchen ihr Ticket hier: https://www.businessinnovation.ch/de/tickets/ und erhalten mit dem Rabattcode BIW19AW4 eine Ermässigung von 20% auf den 3 Tages-Pass.

Rückenwind für die Unternehmensnachfolge

Die Sommerpause ist vorbei. In Kürze startet der Nachfolgebus zu seiner Herbst-Tour 2019. Die erste der insgesamt fünf Stationen ist am 12. September in St. Gallen. Dann macht das in dieser Form bisher einzigartige Infomobil von 7 bis 12 Uhr Halt vor dem Scala (Kitag Cinemas), Bohl 1, 9000 St. Gallen.

Carla Kaufmann, Initiatorin des Nachfolgebus, freut sich über den gelungenen Auftakt in Zürich für die Nachfolgebus Tour 2019, die am 12. September ihre Fortsetzung in St.Gallen findet. (Bild: Nachfolgebus.ch)

Wie läuft eine Nachfolge ab? Was muss ich vorbereiten? Welchen Wert hat meine Firma? Wie finde ich einen Nachfolger für meine Firma? Eigne ich mich als Nachfolger? Zu diesen und weiteren drängenden Fragen steht die «Initiative Nachfolgebus» mit ihrem Expertenteam in St. Gallen KMU-Inhaberinnen und -Inhabern sowie potenziellen Käufern Rede und Antwort.

Von Experten- und Praxiswissen profitieren

Unter dem Motto «Wir präsentieren Unternehmensgeschichten und besprechen Realitäten» richtet die Nachfolgebus Tour 2019 ihren Fokus noch stärker auf die Nachfolgepraxis. Dafür dienen, ergänzend zu den Einzelgesprächen, Einblicke in die Nachfolgegeschichten verschiedenster Schweizer Unternehmen mittels Interviews und Praxisdialogen mit nachfolgeerfahrenen regionalen KMU-Unternehmern und Experten. 

Lieber nachfolgen statt neu gründen

Abgesehen davon, dass der Einstieg ins Unternehmertum per Nachfolge aufgrund der bereits vorhandenen Basis oft erfolgreicher ist als eine Neugründung, legt diese These auch der Global Entrepreneurship Monitor (GEM) 2018/19 nahe. Der Länderreport Schweiz des GEM, verfasst von der Hochschule für Wirtschaft Freiburg (HSW-FR) und der SUPSI mit Unterstützung des Swiss Economic Forum (SEF), räumt auf mit dem Mythos «Start-up Nation Schweiz». Die Absichten der Schweizer Bevölkerung ein Unternehmen zu gründen sind im 2018/19 mit 6.9% deutlich geringer, als 2017 (10,5%). (…). Tatsächlich haben nur 7,4% der Schweizer ein Unternehmen gegründet. Damit unterschreitet die Gründungsrate den Durchschnitt der Vergleichsländer (10,4%) markant. In einer daraus folgenden Empfehlung heisst es im Länderreport Schweiz, der Fokus der Förderprogramme solle sich verstärkt auf die Unternehmensnachfolge ausrichten.

Unternehmensnachfolge gezielter fördern

Das ist Rückenwind für die Unternehmensnachfolge und den Nachfolgebus. Denn gemäss Länderreport steigt für die Schweizer Wirtschaft das Erfordernis, ebenso KMUs gezielte Förderung für ihre Nachfolgeregelung zu bieten, wie Startups sie längstens erhalten. Hier setzt der Nachfolgebus als kostenlose Austauschplattform an. Eine der bisher noch wenigen Chancen für Käufer und Verkäufer, die Unternehmensnachfolge direkt, praxisnah und dabei diskret anzugehen.

Programm und weitere Termine: www.nachfolgebus.ch

German Stevie Awards jetzt auch offen für Organisationen aus der Schweiz

Am 11. September 2019 starten die German Stevie Awards in die sechste Runde. In diesem Jahr sind erstmalig alle europäischen Länder mit Amtssprache Deutsch dabei. Am internationalen deutschsprachige Wirtschaftspreis dürfen somit alle Unternehmen aus der Schweiz, Deutschland, Österreich, Liechtenstein, Luxemburg und Belgien Nominierungen in über 200 Kategorien einreichen.

Kommen nächste Gewinner eines Stevie Awards aus der Schweiz? (Bild: Stevie Awards)

Die German Stevie Awards sind ein hochkarätiger Wirtschaftspreis für die deutschsprachige europäische Unternehmenswelt, der herausragende Leistungen in über 200 verschiedenen Kategorien auszeichnet. Sie sind Teil der Stevie® Awards, die unter anderem die renommierten International Business Awards® ausrichten und in sieben Wettbewerbsprogrammen jedes Jahr mehr als 12.000 Einreichungen aus über 70 Ländern erhalten. Die German Stevie Awards wurden im Jahr 2014 ins Leben gerufen. Die Initiatoren hatten sich bereits seinerzeit bewusst für den Namen „German Stevie Awards“ entschieden, weil sie damit signalisieren wollten, dass die Stevies mehr sind als ein bloßer Länderpreis.

Offen für den gesamten deutschsprachigen Raum

Nun werden diese Überlegungen von damals umgesetzt: Ab dem Wettbewerbsjahr 2020 öffnen die German Stevie Awards die Teilnahme-Grenzen und sind nun offen für alle Organisationen, die in einem Land tätig sind, in dem Deutsch Amtssprache ist. Das gilt für die Schweiz, Deutschland, Österreich, Liechtenstein, Luxemburg und Belgien. Geografisch bilden diese Länder einen deutschen Sprachraum in Mitteleuropa. Den westlichsten Punkt in dem Deutsch bzw. ein deutscher Dialekt die gegenwärtige Umgangssprache ist, stellt die Gemeinde Rambruch in Luxemburg dar, den östlichsten die österreichische Gemeinde Deutsch Jahrndorf im Burgenland. Im Norden ist die deutsche Gemeinde List auf Sylt das Ende des Sprachraumes, im Süden die Schweizer Gemeinde Zermatt am Matterhorn.

Teilnehmen dürfen Organisationen jeder Größe, öffentliche und private Organisationen, gewinnorientiert oder gemeinnützig, aber auch Einzelpersonen aus der Wirtschaft. Michael Gallagher, Präsident und Gründer der Stevie Awards, freut sich, „dass wir nun alle Schweizer, österreichischen, deutschen, Liechtensteiner, luxemburgischen und belgischen Wirtschaftsmacher und Innovatoren einladen, sich mit ihren Leistungen und Erfolgen zu bewerben und sich einer internationalen deutschsprachigen Konkurrenz zu stellen.“

Einfach ein Wirtschaftspreis mehr?

Es gehe um nicht mehr oder weniger als um die Wirtschafts-Champions-League im deutschsprachigen Europa, heisst es seitens von German Stevie Awards. Gallagher sieht für die Schweizer Teilnehmer ganz große Chancen bei der Preisvergabe, schließlich kommen sie aus einer der stabilsten Volkswirtschaften der Welt. „Ich bin gespannt auf die Bewerbungen aus der Schweiz, die herausragende Player vor allem im Dienstleistungssektor mit seinen Handels- und Finanzunternehmen haben, aber auch im Tourismus und in der Industrie, etwa im Bereich Chemie und Pharma, der Uhren- und Präzisionsinstrumenten-Fabrikation, im Maschinenbau sowie Nahrungsmittel glänzen.“

Vom Gewinn eines Stevie Awards würden die Unternehmen aus der Schweiz in vielerlei Hinsicht profitieren. Das reiche von der gesteigerten medialen und öffentlichen internationalen Aufmerksamkeit über positive Auswirkungen Employerbranding bis hin zu neuen Netzwerk- und Akquisemöglichkeiten. Durch die Bewerbung zeigen die Unternehmen, dass sie die Leistungen der Beschäftigten anerkennen. Zusätzlich profitieren die Bewerber durch die qualifizierte Rückmeldung der Jury zu ihren Bewerbungen. Diese Anmerkungen geben Aufschluss, über die Stärken und Schwächen der Bewerbung und/oder des Unternehmens. Und da die Preisverleihungen live gestreamt werden, erhalten die Stevie-Gewinner alleine durch die Übertragung internationale Aufmerksamkeit. Zusätzlich schafft die PR-Agentur der Stevie Awards für die Stevie-Gewinner europaweite, regionale und lokale Aufmerksamkeit.

Einreichefrist startet am 11. September 2019

Alle Unternehmen und Organisationen dürfen kostenfrei beliebig viele Nominierungen einreichen – natürlich auch in Englisch. Die Bewerbungsphase der 6. German Stevie Awards startet am 11. September 2019. Alle, die ihre Bewerbungen bis zur ersten Teilnahmefrist, dem 4. Dezember 2019, abgeben, profitieren von einem Rabatt von 25 Euro auf die Preisträgergebühren pro erfolgreicher Nominierung. Mehrere Jurygremien ermitteln dann die Gold, Silber und Bronze Preisträger, denen am 8. Mai 2020 im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung ihre Trophäen überreicht werden. Jeder Preisträger erhält eine Trophäe gemäß seines Gewinnlevels in Gold, Silber oder Bronze. Bei den International Business Awards® 2019 gewannen die beiden Schweizer Unternehmen DHL Express mit Sitz in Muttenz und Swisscard AECS aus Horgen jeweils zwei Stevie Awards.

Ein Übersicht über alle Preisträger der German Stevie Awards 2019 finden Sie unter https://stevieawards.com/gsa/2019-gewinner-der-german-stevie-awards aufgelistet.

Trotz kleinem Rückgang hohe Nachfrage nach Fachkräften in allen Branchen

Die Nachfrage nach Fachkräften hat im 1. Quartal 2019 einen Peak erfahren und ist im Folgequartal leicht zurückgegangen. Die Schweizer Wirtschaft sucht weiterhin in allen Branchen nach qualifizierten Spezialisten.

Der Hays-Fachkräfte-Index zeigt eine weiterhin hohe Nachfrage nach Fachkräften – trotz kleinem Rückgang. (Grafik: Hays)

Nach einem Hoch zum Jahresbeginn 2019 hat die Nachfrage nach neuen Spezialisten in der Schweizer Wirtschaft zur Jahresmitte hin etwas abgenommen. Dies zeigt der vom Personaldienstleister Hays in der Schweiz etablierte Fachkräfte-Index (FKI).

Nachfrage nach Fachkräften auf hohem Niveau

Mit einem Indexwert von 210 im 2. Quartal 2019 bewegt sich die Gesamtnachfrage im Schweizer Arbeitsmarkt für Fachkräfte weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. Zum Jahresende 2018 lag der Zähler noch bei 204. Im 1. Quartal kletterte der Index gar auf 222 Punkte – ein Allzeithoch seit dem Jahresbeginn 2015, der als Referenzwert 100 festgelegt wurde. Dies bedeutet, dass Mitte 2019 hierzulande mehr als doppelt so viele Fachkräfte gesucht wurden wie damals.

In absoluten Zahlen ausgedrückt: 46 077 Positionen für Spezialisten waren zwischen April und Juli in der Schweiz zur Neubesetzung ausgeschrieben, 48 705 waren es im Quartal zuvor. Der mit Abstand grösste Teil der offenen Stellen, nämlich rund 20 000, befindet sich im Bereich der Informationstechnologien (IT), gefolgt von Sales und Marketing mit 12 000 zu besetzenden Positionen.

Weniger Ingenieure gesucht

Im Bereich Engineering ist der Index im 2. Quartal von zuvor 243 auf 221 Punkte geschrumpft. 5096 Ingenieure wurden gesucht, rund 500 weniger als im Quartal zuvor. Zu den gefragtesten Profilen zählen Entwicklungsingenieure, z. B. für Antriebstechnik, Automatisierung, Elektrotechnik, Hardware, Maschinenbau und Mechatronic (1090 offene Stellen), Elektroingenieure (970) sowie Bauingenieure (850).

Auch der Bereich Finance verzeichnete einen Rückgang, und zwar von 203 auf 187 Punkte. Im Fachkräfte-Index sind mit dieser Bezeichnung allerdings akademische Mitarbeiter in der Buchhaltung von Unternehmen und Banken gemeint, nicht aber der Bankensektor als solcher. Hier zählen die Controller (20129) sowie die Buchhalter (1950) zu den gefragtesten Spezialisten. Als einzige Spezialisierung in diesem Skill-Segment konnten die Controller im Quartalsvergleich zulegen – von 230 auf 239 Punkte.

Besonders gefragt: IT-Spezialisten

In der Spezialisierung IT wurde der seit dem 4. Quartal 2017 andauernde steile Anstieg der Nachfrage nach Entwickler für Embedded-Systeme erstmals gestoppt. In dieser Zeit hatte sich die Nachfrage mehr als verdoppelt. In anderen Spezialisierungen stieg die Nachfrage auch im 2. Quartal weiter, darunter Datenbankentwickler, Webentwickler, IT-Projektmanager und -leiter, IT-Security-Spezialisten und IT-Supporter. Mit Abstand die meisten offenen Stellen verzeichnet der Fachkräfte-Index bei den Softwareentwicklern (4128), gefolgt von Java-Entwicklern (1466), IT-Beratern (1431), IT-Supportern (1398) und Webentwicklern (1365).

Leicht sinkende Nachfrage bei Life Sciences

Auch im Bereich Life-Science verringerte sich die Nachfrage insgesamt leicht; der Index sank hier von 216 im 1. Quartal auf nun 204 Punkte. Wachsende Nachfragen verzeichnen hier die Skill-Segmente der Mitarbeiter in der klinischen Forschung sowie der Qualitätsmanager. Demgegenüber ist die Nachfrage nach Biowissenschaftlern einmal mehr geschrumpft, sodass sich die Anzahl offener Stellen in diesem Segment innerhalb von 24 Monaten um ein Drittel verringert hat. Mit 412 offenen Positionen handelt es sich bei dieser Spezialisierung aber noch immer um die gefragteste im Bereich Life-Science.

Kein Einbruch feststellbar

Mit 204 Punkten bewegt sich der Index für Fachkräfte in Sales und Marketing ebenfalls nahezu auf demselben Niveau wie vor zum Jahresende 2018 (203). Am grössten ist hier die Nachfrage nach qualifizierten Kräften im Vertrieb: 4766 entsprechende Positionen waren im vergangenen Quartal zu besetzen – rund 500 weniger als im Vorquartal. Nur die Segmente Kundenservice und Marketing Manager konnten minim zulegen.

Trotz dieser durchzogenen Bilanz bleibt Marc Lutz, Managing Director der Hays (Schweiz) AG, optimistisch: „Die Nachfrage nach Fachkräften aller Branchen befindet sich weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. Ein eigentlicher Einbruch ist nicht festzustellen, zumal die Unternehmen mehr als zweimal so viele freie Positionen ausschreiben wie noch vor viereinhalb Jahren.“

Quelle: Hays

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Erfolgreich am neuen Standort: Die IT-Fachmesse topsoft 2019

Am 29. August schloss die zweitägige IT-Fachmesse topsoft 2019 ihre Tore. Erstmals wurde sie in der Umwelt Arena in Spreitenbach durchgeführt. Dieser Standort schien sowohl bei Ausstellern wie auch bei den Besuchern gut anzukommen.

Ökologisch und vor allem digital: Die topsoft 2019 fand in der Umwelt Arena Spreitenbach statt. (Foto: Thomas Berner)

Der zweitägige Event mit klarem Fokus auf Digital Business überzeugte auf der ganzen Linie. Vor allem die verschiedenen Showcases der Messe erwiesen sich als wahre Publikumsmagnete. Hier liess sich die Digitalisierung spielerisch oder in Form von Modellanlagen konkret erleben. Im Vordergrund standen aktuelle Anwendung für Fertigung, Logistik, Handel, Datenmanagement und vieles mehr. So wurde demonstriert, wie digitale Preisschilder im Supermarkt funktionieren und mit welchen digitalen Hilfsmitteln die Lieferanten auf einfache Weise ihre Produkte mit den richtigen Etiketten ausstatten können. Oder anhand eines Modells wurde gezeigt, wie dynamische, standort-gesteuerte Werbung auf Bildschirme in Bussen gelangt. Insgesamt präsentierten die 100 Aussteller aus allen IT-Bereichen einen eindrücklichen Überblick über die zahlreichen Möglichkeiten der Digitalisierung für KMU.

Umwelt Arena als idealer Messestandort

Ökologisch vorbildlich und ausgerüstet mit innovativer Technologie bot die Umwelt Arena den idealen Hintergrund für die IT-Messe topsoft. Das flexible Raumangebot ermöglichte es, parallel zum Ausstellungsbereich an beiden Messetagen ein umfassendes Rahmenprogramm in Form von Referaten und Workshops anzubieten. «Aussteller und Besucher, aber auch wir als Veranstalter, fühlten uns in der Umwelt Arena ausgesprochen wohl. Dass wir auch im 2020 wieder hier sein werden, ist ohne Zweifel», erklärt Messeleiter Cyrill Schmid. Ein viertelstündlich verkehrender Shuttlebus stellte die Verbindung zum Bahnhof Killwangen-Spreitenbach her – somit konnte der Veranstaltungsort auch per ÖV bequem erreicht werden.

Referate fanden grossen Anklang

Sehr erfreut zeigten sich die Veranstalter über den grossen Anklang der Fachreferate und Workshops. Die Vorträge waren sehr gut besucht, was nicht zuletzt dem hochwertigen Programm und der professionellen Moderation zu verdanken war. Themen wie New Work, digitale Ethik, Künstliche Intelligenz und vieles mehr stellten die Messebesucher vor die Qual der Wahl. Hinzu kamen kostenlose, einstündige Workshops mit renommierten Experten, welche den Teilnehmenden aktuelles Wissen und konkrete Handlungsempfehlungen vermittelten.

Positives Fazit der topsoft-Macher

«Besonders aufgefallen ist uns dieses Jahr die hohe Qualität der Aussteller und Angebote. Schon im Vorfeld haben wir das grosse Engagement gespürt. Die Motivation hat sich auf die ganze Messe übertragen. Wir freuen uns schon jetzt aufs nächste Jahr», so die positive Bilanz der topsoft-Macher. Auch die Aussteller äusserten sich gegenüber der Fachpresse positiv und würdigten die hohe Qualität der Besucher. In der Zwischenzeit wird an weiteren Formaten getüftelt, welche den Besuchernutzen steigern und gleichzeitig das digitale Potenzial noch besser erlebbar machen sollen. Die nächste topsoft Messe ist für den August 2020 geplant.

www.topsoft.ch

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