Jetzt ist Zeit für Öffentlichkeitsarbeit: Worauf Sie achten sollten

Alle sind momentan online. Die Aufmerksamkeit dort war kaum je höher und dennoch ist sie beschränkt. Fokussiert auf eine bestimmte Art von Kommunikation. Die aktuelle Krise bedeutet aber für uns alle gerade im Bereich Kommunikation nach innen und aussen, im Marketing und der Öffentlichkeitsarbeit eine Chance. Eine Chance, Neues auszuprobieren und auf uns aufmerksam zu machen, neue Wege zu gehen und teilweise auch unsere Dienstleistungen anzupassen oder sogar komplett neu zu erfinden.

Darf ich in Zeiten von Covid-19 noch Marketing machen? Aber sicher! Wohl noch nie waren die Zeiten für Öffentlichkeitsarbeit besser. (Bild: Pixabay.com)

Der Grat zwischen Erfolg und Misserfolg ist jedoch sehr schmal und gefährlich. Denn was gegenwärtig überhaupt nicht tragbar ist, dass ist „Z.D.F.“. Wenn Unternehmen jetzt nach Zahlen, Daten, Fakten kommunizieren, werden sie im besten Fall ignoriert und im wahrscheinlichsten Fall stark kritisiert.

Öffentlichkeitsarbeit jetzt – aber richtig

Allen Unternehmen, ob Konzerne oder KMU, Einzelunternehmer oder Selbständige, wird momentan viel Solidarität entgegengebracht. Man weiß, die Krise betrifft uns alle. Gleichzeitig werden auch viel Gemeinschaftsgeist und -sinn sowie Großzügigkeit erwartet. Wenn Unternehmen jetzt allerdings ihre Standard-Werbekampagne zücken oder Produkte und Dienstleistungen wie gewohnt mit Angebot und Preis verkaufen, dann wird das sehr oft nicht gutgeheissen. Das ist übrigens erst recht der Fall, wenn es sich um eine Branche handelt, die von der Situation profitiert und deren Dienstleistungen gebraucht werden.

Was ist noch erlaubt, was sinnvoll?

Was also tun? Viele Unternehmen sind verunsichert, was sie überhaupt noch kommunizieren sollen, wenn Marketing kaum mehr oder nur noch teilweise geht. Was sie denn überhaupt noch zu kommunizieren hätten, wenn das Geschäft, das Hotel oder auch das Dienstleistungsunternehmen fast oder komplett heruntergefahren ist. Genauso unsicher sind aber auch Unternehmen, welche momentan von der Situation profitieren. Sie wissen nicht, was sie noch „dürfen“. Mein Tipp aus der Kommunikationspraxis: Erzählen Sie über sich. Erzählen Sie, was Sie und Ihre Mitarbeiter tun. Erzählen Sie, was Sie planen oder wie ein Alltag im Normalfall und wie er jetzt aussieht. Es gibt kaum eine bessere Zeit als jetzt für PR – Ihre Öffentlichkeitsarbeit nach innen und aussen! Was heisst das konkret? Hier ein paar Beispiele:

  1. Wenn Sie ein Gastro- oder Hotelbetrieb sind: Nutzen Sie die Zeit und machen Sie beispielsweise eine Video-Serie darüber, was Sie jetzt mit den übrigen Lebensmitteln machen. Oder lassen Sie die Mitarbeiter aus ihrem Alltag sprechen, was sie jetzt tun und was sie beschäftigt.
  2. Wenn Sie ein Kosmetikstudio sind: Geben Sie Online-Tipps, wie man die Gesichtshaut mit einfachsten Mitteln zuhause pflegen kann. Zeigen Sie, was Sie jetzt alles vorbereiten und an internen Schulungen vornehmen in der Zwangspause.
  3. Wenn Sie Velo-Kurierdienste anbieten, dann zeigen Sie jetzt den Weg eines Paketes, warum dies komplex ist und warum es Sie braucht.
  4. Wenn Sie Online-Dienste wie Webinare anbieten und von der Situation profitieren: Seien Sie großzügig mit Abos, erhöhen und vereinfachen Sie die Testmöglichkeiten etc.
  5. Wenn Sie ein großes Bauunternehmen führen: Zeigen Sie, wie Sie sich an die Hygienevorgaben halten oder erklären Sie in Statements und Videos, wie Sie jetzt anders planen müssen und was das logistisch für Sie bedeutet.
  6. Wenn Sie ein Industrieunternehmen führen: Zeigen Sie, was Ihre Mitarbeiter leisten, erklären Sie was Kurzarbeit bedeutet und wie Sie damit umgehen.
  7. Wenn Sie eine Tourismusdestination führen: Geben Sie jetzt bereits Gutscheine für die „Wiedereröffnungswochen“ und das erste Glas Prosecco aus, wenn Sie in der Zukunft mit Ihren Gästen wieder feiern dürfen.

Diese Regeln sollten Sie beachten

  1. Seien Sie großzügig mit sich und den anderen. Das wird sich langfristig auszahlen.
  2. Bleiben (oder werden) Sie authentisch. Das heißt, die Kommunikation muss Ihnen und Ihrem Unternehmen entsprechen, nur dann sind Sie glaubwürdig.
  3. Zeigen Sie Ihre Werte, wie Sie denken und handeln.
  4. Bleiben Sie bei der Wahrheit.
  5. Bleiben Sie positiv, das heißt, Sie dürfen die schwierige Situation erklären, aber verzichten Sie auf Anklage Dritter und Beschuldigungen.
  6. Bleiben Sie solidarisch und zeigen Sie Mitgefühl. Arroganz und Überheblichkeit sind vernichtend.
  7. Verzichten Sie auf reine Zahlen, Daten, Fakten. Bringen Sie Emotionen und Service.

Diese Regeln gelten übrigens in der aktuellen Lage für die interne wie die externe Kommunikation.

Krisenkommunikation als Königsdisziplin in der Öffentlichkeitsarbeit

Öffentlichkeitsarbeit hat immer das Ziel, Verständnis zu generieren, etwas zu erklären, zu informieren, das Image zu optimieren oder zu stärken. Krisenkommunikation ist die höchste der Kommunikationsdisziplinen. Sind Unternehmen und Unternehmer jetzt großzügig und offen, zeigen vor allem jedoch Haltung, wird sich das langfristig auszahlen. Kommunizieren Sie als unbedingt weiter – aber bitte richtig!

Autorin:
Sereina Schmidt, zu 100 Prozent Kommunikationsprofi, ist spezialisiert auf Krisenkommunikation und CEO-Reputation. Ihre Stärke ist die direkte, transparente und ehrliche Beratung und Unterstützung von Unternehmern, Beiräten, Stiftungs-, Gemeinde- und Stadträten. www.schmidt.ch

W.A. de Vigier Awards 2020: Vier von fünf Gewinnern sind Cleantech-Startups

Aus 192 eingereichten Projekten kürte die Jury am 10. Juni ihre fünf Gewinner und verlieh jedem Jungunternehmen einen Preis von CHF 100’000. Vier von fünf Gewinnern sind Cleantech-Startups, was den hohen Prozentsatz an Eingaben aus jenem Sektor in diesem Jahr wiederspiegelt. Diese Unternehmen haben das Potenzial, den Wiederaufbau der Schweizer Wirtschaft nach Covid-19 umweltfreundlicher zu gestalten.

Die Gewinner des W.A. de Vigier Awards 2020. (Bild: W.A. de Vigier Stiftung)

Der W.A. de Vigier Förderpreis ist die älteste Auszeichnung für Jungunternehmer/innen in der Schweiz und zählt mit jährlich CHF 500’000 Preisgeldern
(fünfmal CHF 100‘000) zu den höchstdotiertesten Förderpreisen der Schweiz. In ihrem 31-jährigen Bestehen hat die Stiftung insgesamt über 11 Millionen Franken Startkapital über verschiedenste Sektoren verteilt. Daraus resultierten bis heute rund 90 erfolgreiche Startups, mehrere Börsengänge, einträgliche Firmenverkäufe und vor allem zahlreiche neue Arbeitsplätze.

W.A. de Vigier Awards 2020 online verliehen

„Während wir mit einer globalen Pandemie ringen, liegt es auf der Hand, dass uns mit den Folgen des Klimawandels eine viel grössere Herausforderung bevorsteht. Unsere Generation hat dringende Umweltprobleme zu lösen, dies zeigt sich in der besonders hohen Zahl von Cleantech-Startups unter den diesjährigen Bewerbungen und Gewinnern. Diese Cleantech-Unternehmen haben das Potenzial, den Wiederaufbau der Schweizer Wirtschaft nach der Corona-Krise umweltfreundlicher zu gestalten“, sagt Regula Buob, Geschäftsführerin der W.A. de Vigier Stiftung. „Die Tatkraft und Belastbarkeit, welche diese jungen Führungskräfte an den Tag legen, ist beeindruckend. Nichts und niemand kann sie aufhalten – selbst in herausfordernden Zeiten wie diesen“, fährt Buob fort. Aufgrund von Covid-19 fand die Preisverleihung in den Studios von CNN Money Switzerland statt und nicht wie gewohnt im de Vigier Sommerhaus in Solothurn.

Die Gewinner des W.A. de Vigier Awards 2020

Bloom Biorenewables AG aus Marly (FR) – Nachhaltige Alternativen zu fossilen Molekülen
Erdöl ist in den meisten Alltagsprodukten enthalten, was unserer Umwelt schadet. Bloom kann Holz und landwirtschaftliche Abfälle in erneuerbare Materialien umwandeln, die Erdöl vollständig ersetzen. Dank dieser Lösung können Unternehmen auf eine grüne und lokal verfügbare Alternative zurückgreifen, stellen umweltbewusste Kunden zufrieden, erfüllen die Richtlinien der Regierung, sparen C02-Steuern und tragen zur Bekämpfung des Klimawandels bei. „Wegen Covid-19 ist der Ölpreis gesunken, wir konkurrieren jetzt mit einem noch billigeren Produkt. Aber wir müssen weiter denken und einen grundlegenden Wandel vollziehen, indem wir Erdöl durch grüne Alternativen ersetzen“, sagt Remy Buser, CEO der Bloom Biorenewables AG, über die Auswirkungen der Pandemie auf sein Unternehmen.

 EH Group Engineering AG aus Prangins (VD) – Innovative Brennstoffzellentechnologie für saubere Energie
Wasserkraft wäre eine produktive und saubere Energiequelle, aber sie ist zu teuer, zu komplex und zu unzuverlässig, um sich auf dem Markt breit durchzusetzen. EH Group entwickelte eine Technologie, welche die Kraft des Wasserstoffs auf kompakte, zuverlässige Weise zu niedrigen Kosten und mit minimalen Anfangsinvestitionen nutzbar macht. Dank unserer Lösung sind große Hersteller in der Automobil-, Luftfahrt- und Schifffahrtsindustrie ihren Konkurrenten weit voraus, wenn es um Innovationen für eine grünere Zukunft geht – die einzige Zukunft, die wir haben. „Ich kann nicht leugnen, dass dies eine sehr schwierige Zeit ist. Aber wir machen weiter, wir geben keinesfalls auf. Wir führen täglich Telefongespräche mit unseren Teammitgliedern – mein Team ist das wertvollste Gut, das ich habe. Meine Mitarbeitenden werden das Unternehmen mitgestalten, wenn es wächst, und ich kann ihr unerschütterliches Engagement spüren“, so Mardit Matian, CEO der EH Group Engineering AG.

 FenX AG aus Zürich (ZH) – Nachhaltige Hochleistungs-Isolierung für die Bauindustrie
Bei der Wahl von Dämmstoffen muss die Bauindustrie entweder Kompromisse beim Preis, bei der Entflammbarkeit oder bei der Umweltfreundlichkeit eingehen. FenX verwandelt Industrieabfälle in einfach verbaubare und leistungsstarke Dämmplatten, die nicht brennbar und gleichzeitig wiederverwertbar sind. Unsere Lösung erfüllt alle Kundenwünsche: Sie erzielen eine ausgezeichnete Isolation und erfüllen sämtliche Marktanforderungen bezüglich Sicherheit sowie Öko-Labels und das alles ohne Mehrkosten. „Wir sind in der sehr glücklichen Lage, dass die Bauindustrie nicht eingestellt wurde während der Pandemie. Es gibt zwar Verzögerungen, aber nichts allzu Dramatisches. Wir haben auch unschätzbare Unterstützung von Investoren erhalten, die bereit waren, uns mit Wandelanleihen zu unterstützen. Damit das Unternehmen gestärkt aus dieser herausfordernden Zeit hervorgehen kann, hat unser Team die Gehälter auf ein Minimum reduziert“, berichtet Etienne Jeoffroy, CEO der FenX AG.

 Microcaps AG aus Zürich (ZH) – Präzise Mikrokapseln in industriellem Ausmass
Zu gewährleisten, dass Medikamente an der betroffenen Körperstelle und mit einer bestimmten Geschwindigkeit freigesetzt werden, ist eine grosse Herausforderung, weil die Grösse der Kapseln, die diese Wirkstoffe abgeben, bisher unkontrollierbar war. Microcaps entwickelte eine patentierte Technologie, die es ermöglicht, die Grösse dieser Mikrokapseln mit Schweizer Präzision zu steuern, so dass sie sich alle genau gleich verhalten. Dies bedeutet, dass wir das Freisetzungsprofil eines Medikaments direkt anpassen und vorhersagen können. Unsere Lösung ist auch für Duft- und Aromastoffe sowie für Probiotika von hoher Relevanz. „Wir probierten, frühzeitig abzuschätzen, wie Covid-19 unser Geschäft beeinflussen könnte. Jetzt versuchen wir, Prognosen für die Zeit nach der Krise zu treffen. Natürlich haben wir unseren Vorstand um Hilfe gebeten und uns an unser Netzwerk gewandt, um sicherzustellen, dass wir jene Dinge, die wir kontrollieren können, auch tatsächlich im Griff haben“, erklärt Alessandro Ofner, CEO der Microcaps AG.

Oxara AG aus Zürich (ZH) – Aushubmüll in nachhaltige Bauprodukte verwandeln
Jedes Bauprojekt beginnt mit dem Aushub von tonnenweise Bodenschutt. Der Deponieraum für diesen Aushubmüll wird jedoch zusehends knapp. Ausserdem mangelt es an Beton, der fürs Bauen benötigt wird. Oxara entwickelte eine chemische Mischung, die Aushubabfälle in umweltfreundliches Baumaterial verwandelt, was der Bauindustrie Millionen an Deponiekosten einspart und sie gleichzeitig mit genügend nachhaltigem Material zum Bauen versorgt. „Das Geschäft läuft langsamer, aber wir können aktuell mehr Zeit in unsere Technologie investieren. Wir haben unsere Partner und Kunden darüber informiert, dass wir nicht in der Lage sind, wie ursprünglich geplant zu liefern, und wir kommen als Team zusammen, um angesichts der Situation nach kreativen Lösungen zu suchen“, erklärt Gnanli Landrou, CEO der Oxara AG.

W.A. de Vigier Stiftung

Historisch schwache Beschäftigungsaussichten für den Sommer 2020

Wie die aktuellen Ergebnisse des ManpowerGroup Arbeitsmarktbarometers zeigen, fallen die Beschäftigungsaussichten der Schweizer Arbeitgeber für den Sommer 2020 düster aus. Die Arbeitsmarktprognose für die Schweiz (–8 %) bricht im Quartals- und Jahresvergleich ein.

Die Beschäftigungsaussichten für Sommer 2020 sind in der Schweiz alles andere als rosig. (Bild: Pixabay.com)

Vier von sieben Sektoren und fünf von sieben Regionen verzeichnen die niedrigsten Zahlen in 15 Jahren. Die meisten Schweizer Arbeitgeber (56 %) gehen jedoch davon aus, dass innerhalb von einem Jahr wieder das Beschäftigungsniveau von vor der Gesundheitskrise erreicht wird. Die optimistischsten unter ihnen (28 %) rechnen bereits bis zum Herbst damit. Die Umfrage wurde vom 17. bis 29. April 2020 durchgeführt.

Stabilität bei Unternehmen im Binnenmarkt

«Wie erwartet, leidet der Arbeitsmarkt sehr unter den Lockdown-Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus. Die Arbeitsmarktprognose erreicht das niedrigste Niveau seit Einführung des Barometers in der Schweiz vor 15 Jahren. Dennoch legen Arbeitgeber in bestimmten Regionen und Sektoren eine gewisse Stabilität an den Tag und halten an ihren Einstellungsplänen fest. Dies sind vor allem Unternehmen mit Ausrichtung auf den Binnenmarkt», unterstreicht Gianni Valeri, Managing Director von Manpower Schweiz.

Beschäftigungsaussichten nach Regionen (Grafik: ManpowerGroup Arbeitsmarktbarometer)

Tessin mit schwächsten Beschäftigungsaussichten seit 15 Jahren

Die Arbeitgeber in sechs der sieben Regionen beabsichtigen, im dritten Quartal 2020 die Zahl ihrer Mitarbeitenden zu senken. Nur die Arbeitgeber in der Ostschweiz (+3 %) melden eine positive Prognose und einen Anstieg im Vergleich zum Vorquartal (+4 Prozentpunkte). In allen anderen Regionen sind die Arbeitgeber pessimistisch: Das Tessin (–14 %), die Nordwestschweiz (–13 %), die Genferseeregion (–10 %), die Region Zürich (–10 %) und die Zentralschweiz (–2 %) verbuchen jeweils das schlechteste Ergebnis seit der Lancierung des Barometers in der Schweiz im Jahr 2005. Im Quartalsvergleich weisen das Tessin und die Genferseeregion (mit –17 bzw. –16 Prozentpunkten) den grössten Rückgang aus. Im Jahresvergleich sind alle Regionen rückläufig, wobei die Nordwestschweiz die erheblichsten Verluste verzeichnet (–24 Prozentpunkte).

Stabile Beschäftigungsdynamik bei den Anderen Produktionssektoren und Anderen Dienstleistungssektoren

Fünf der sieben Sektoren gehen von einem Personalabbau im Sommer 2020 aus, nur zwei Sektoren zeigen sich robuster. Es handelt sich um Andere Produktionssektoren (+1 %) und Andere Dienstleistungssektoren (0 %). Letzterer verzeichnet auch gegenüber dem Vorquartal nur geringe Änderungen (–1 Prozentpunkt). Dagegen legen die Arbeitgeber im Gastgewerbe (–36 %) den grössten Pessimismus an den Tag: Der Sektor muss die stärksten Wertverluste im Vergleich zum Vorquartal (–38 Prozentpunkte) und zum Vorjahr (–46 Punkte) hinnehmen. Auch im Baugewerbe (–12 %), in der verarbeitenden Industrie (–9 %) und im Sektor Finanz- und Unternehmensdienstleistungen (–8 %) schätzen die Arbeitgeber die Beschäftigungslage negativ ein – und liefern die schwächste Prognose seit 15 Jahren.

Beschäftigungsstopp in den vier untersuchten Unternehmenskategorien

In allen vier untersuchten Unternehmenskategorien melden die Arbeitgeber negative Ergebnisse für das dritte Quartal 2020. Die Arbeitgeber der Grossunternehmen (–3 %) gehen von einer starken Verlangsamung am Arbeitsmarkt aus, und die Kleinunternehmen (–4 %) und die Kleinstunternehmen (–7 %) prognostizieren eine noch schwierigere Situation. Die Arbeitgeber der mittleren Unternehmen geben sich am pessimistischsten (–17 %) und verbuchen den grössten Rückgang gegenüber dem Vorquartal und dem Vorjahr (mit –22 bzw. –28 Prozentpunkten).

Beschäftigungsaussichten in Nachbarländern: Deutschland als Ausnahme

Deutschland gehört zu den sieben der 43 an der Umfrage teilnehmenden Ländern, die eine positive Prognose melden. Dennoch gehen die deutschen Arbeitgeber (+1 %) für das dritte Quartal 2020 von einer deutlich schwächeren Beschäftigungsdynamik aus und, wie überall in der EMEA-Region, sinken die Beschäftigungsaussichten des Landes im Quartals- und Jahresvergleich. Andere Dienstleistungssektoren und das Baugewerbe schneiden am besten ab. Frankreich (–11 %) weist die niedrigsten Zahlen seit Lancierung des Barometers in dem Land im Jahr 2003 und deutliche Rückgänge im Vergleich zum Vorquartal und zum Vorjahr aus. In Italien (–5 %) dürfte im Sommer 2020 der solideste Arbeitsmarkt derjenige der Anderen Produktionssektoren sein.

Quelle und weitere Informationen: Manpower Group

Inspirierende „Speed Speeches“ am Jubiläums-Business-Talk von rb Rüttimann Consulting

Im Juni 2000 startete die Kleinagentur rb Rüttimann Consulting im Bereich Kommunikation- und Marketingberatung. Am 10. Juni 2020 lud Inhaberin und Geschäftsführerin Barbara Rüttimann Kunden und Geschäftspartner zu einem Jubiläumsanlass ins Haus zum Rüden in Zürich ein. Sechs "Speed Speeches" in Slam-Poetry-Manier begleiteten einen feinen Businesslunch.

Barbara Rüttimann von rb Rüttimann Consulting (ganz links) mit den Referenten des Jubiläumsanlasses (v.l.n.r.): Stephan Peyer, Thomas Schreiber, Helena Trachsel, Peter Acél, Anna Grassler und Oliver Hauri. (Foto: Linda Pollari)

Nach dem mehrwöchigen Lockdown infolge von Covid-19 sind seit Mai endlich wieder kleinere gesellschaftliche Anlässe möglich. Am Jubiläumsanlass von rb Rüttimann Consulting war die Entspannung unter den Gästen spürbar: Endlich durfte wieder fleissig persönlich genetzwerkt werden, auch wenn immer noch einige Einschränkungen in Form von Physical Distancing eingehalten werden mussten.

„Speed Speeches“ – auch in gereimter Form

Nichtsdestotrotz: Barbara Rüttimann hat bis zuletzt an die Durchführung des Anlasses geglaubt, auch die Partner und Sponsoren blieben im Boot. Das Resultat: Ein spannendes Event-Format mit Kurzreferaten im „Slam Poetry-Stil“. Sechs Referenten hatten jeweils zehn Minuten Zeit, den Gästen ein paar inspirierende Impulse zu verschiedenen Businessthemen zu vermitteln. Den Anfang machte Stephan Peyer, CEO von hauser & partner. Seinen Speech – teilweise sogar in gereimter Form – widmete er dem Thema Live-Marketing. Die Customer Journey ist komplex geworden, die Digitalisierung habe sich quasi zum „Feind“ des Live-Marketings entwickelt. Aber die Digitalisierung helfe auch, Kunden abzuholen. Doch die Kommunikation der Zukunft wird dennoch Live sein, so Stephan Peyers Credo, solange eine klare Botschaft in geschicktes Storytelling verpackt werden kann.

Von Agile Leadership bis Good Food at Work

Dr. Peter Acél, Inhaber von Dr. Acél & Partner, sprach zu „Agile Leadership“ und betonte, dass dies mehr als ein Schlagwort sei, sondern eine neue Firmenkultur und ein neues Führungsverständnis voraussetze. Helena Trachsel, Leiterin der Fachstelle Gleichstellung des Kantons Zürich, rief zu mehr Begegnung mit Respekt – frei von Stereotypen – auf, und Oliver Hauri, CEO von Haworth Schweiz, stellte die Frage, weshalb die Rückkehr aus dem Homeoffice zurück ins angestammte Büro so wertvoll ist. Man will die Kolleginnen und Kollegen wieder physisch treffen können. „Das Büro der Zukunft soll denn auch eine Begegnungsplattform sein“, so Hauri. Anna Grassler von Felfel stellte anschliessend das Konzept „Good Food at Work“ vor, wovon am Schluss alle Teilnehmenden eine schmackhafte Kostprobe erhielten. Und Thomas Schreiber von atool Architekten gab anhand eines Beispiels einer Fassadenbegrünung einen Einblick in nachhaltiges Bauen.

Einblick ins reichhaltige Portfolio von rb Rüttimann Consulting

Fazit des Anlasses: Die Auswahl der Referenten und die anwesenden Gäste zeigten einen Querschnitt der Themenvielfalt, in der Barbara Rüttimann mit ihrer Kommunikations- und Marketingberatung abdeckt. Seit 2000 zählt sie Kunden aus KMU und Grossunternehmen unterschiedlicher Branchen zur Kundschaft. Im Laufe der Jahre kamen zudem TV-Moderationen, diverse Publikationen – so verfasst sie regelmässig Kolumnen für die Printausgaben von ORGANISATOR – und Immobilienberatung dazu. Das Format dieses Jubiläumsanlasses mit „Speed Speeches“ und kulinarischer Begleitung könnte durchaus Schule für weitere Events machen.

Weitere Informationen: www.rbconsulting.info/

Corona beschleunigt das Digital Sourcing

Der digitale Markt für den Handel zwischen Unternehmen wächst rasant. Das in diesem Segment tätige Unternehmen Visable erreichte in den ersten zwölf Monaten einen markanten Umsatz- und Neukundenzuwachs. Ein weiteres Fazit nach einem Jahr: Die Corona-Pandemie beschleunigt das Digital Sourcing, während Industrie- und Gewerbemessen wohl weiter einbrechen werden.

Prognostiziert einen weiteren Zuwachs beim Digital Sourcing: Peter F. Schmid von Visable. (Bild: Visable)

Weil durch die Corona-Pandemie im In- und Ausland zahlreiche Industrie- und Gewerbemessen abgesagt wurden und bei vielen Unternehmen bewährte Lieferketten zusammenbrachen, sind die Zugriffszahlen bei den Online-Plattformen in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen. Seit einem Jahr sind die europäische B2B-Plattform EUROPAGES und der im DACH-Raum führende B2B-Marktplatz «Wer liefert was» unter der Unternehmensmarke Visable vereint. Das Unternehmen zieht nun eine erste Bilanz.

B2B-Plattformen für das Digital Sourcing als Vorteil

«Wir sind mit dem ersten Visable-Jahr sehr zufrieden, ruhen uns aber keinesfalls auf unserem Erfolg aus», sagt Visable-CEO Peter F. Schmid. «Es besteht nach wie vor ein riesiges Potenzial für B2B-Plattformen. In der Kombination mit der durch die Coronakrise ausgelösten weltweiten Beschleunigung der Digitalisierung stehen unsere Zeichen klar auf Wachstum», so Peter F. Schmid. Besonders im langfristigen Wegfall von Messen sieht Schmid eine enorme Chance. «Messen wie wir sie bisher kannten, sind einfach nicht mehr zeitgemäss. Wir gehen davon aus, dass jede vierte Messe im nächsten Jahr nicht mehr in ihrer gewohnten Form existieren wird.»

Plattformen wie EUROPAGES und «Wer liefert was» bieten gegenüber standortbasierten Messen eindeutige Vorteile. Sie sind 365 Tage im Jahr verfügbar und bieten für Einkäufer von Unternehmen einen schnellen Überblick über alle verfügbaren Anbieter. Unternehmen, die auf den Plattformen präsent sind, können zudem lokal bis weltweit neue Kunden akquirieren. Auch der Budgeteinsatz ist jederzeit messbar. Digital Sourcing wird nicht nur wegen der Corona-Pandemie weiter wachsen.

Erstes Visable-Jahr verzeichnet enormen Kundenzuwachs

Im ersten Visable-Jahr gab es einen enormen Zuwachs an Neukunden. Bei der europäischen B2B-Plattform waren es 5’000 Neukunden und bei «Wer liefert was» 3’800 Neukunden. Die Höhe der durch alle Kunden gebuchten Leistungen lag bei 65 Millionen Franken mit klaren Chancen auf weiteres Wachstum. Das Potenzial für den digitalen Markt des Handels zwischen Unternehmen ist nach wie vor enorm. Bereits vor Corona wuchs der Markt seit 2013 um durchschnittlich 13 Prozent jährlich. Prognosen zeigen, dass sich daran nichts ändern wird. Im Gegenteil: Studien wie z.B. von The Insight Partners 2020 zeigen, dass bis 2027 der Markt pro Jahr bis zu 15 Prozent wächst und bereits jetzt sechsmal grösser ist als der Endkonsumenten-Markt.

Deutlich erhöhte Zugriffszahlen wegen Corona-Pandemie

Die Corona-Pandemie liess den Traffic auf den Visable-Plattformen in den letzten Monaten enorm ansteigen. Im Vergleich zum Vorjahr wuchs der Traffic seit Beginn der Coronakrise im Mittel um mehr als 25 Prozent auf «Wer liefert was» und um 22 Prozent auf EUROPAGES. In Spitzen lag der Zuwachs auf beiden Plattformen sogar über 50 Prozent im Vergleich zur Vorjahreswoche. «Viele Unternehmen sind gezwungen, ihre Beschaffungs-Strategie vollständig zu überdenken oder sind kurzfristig auf alternative Lieferquellen angewiesen, weil ihnen die etablierten Lieferketten wegbrechen », erklärt Visable-CEO Peter F. Schmid. Gemäss Carsten Brandt, Head of Corporate Communications bei Visable, der an der Bilanzmedienkonferenz die aktuellen Zahlen präsentierte, zeigt sich anhand dieser Werte, dass Corona eindeutig als Beschleuniger der Digitalisierung dient. «Gemäss Untersuchungen von McKinsey gewinnen digitale Kanäle im B2B seit Beginn der Coronakrise deutlich hinzu, und zwar bis zu 40 Prozent», so Brandt.

Investitionen in zweistelliger Millionenhöhe

«Wir wollen weiter wachsen», sagt CEO Peter F. Schmid. Im zweiten Visable-Jahr sollen Investitionen in zweistelliger Millionenhöhe besonders im Bereich der Technologien für weiteres Wachstum sorgen. Noch in diesem Herbst erscheint «Wer liefert was» nach einem Relaunch mit neuen Funktionen und neuem Corporate Design. «Die vergangenen Monate haben gezeigt, dass Marketing und Vertrieb beim Handel zwischen Unternehmen nun endlich digital werden. Die Zeit für Online-Plattformen ist jetzt», so Peter F. Schmid. Dem gegenüber werden Industrie- und Gewerbemessen weiter verlieren. «Nur drei von vier Messen werden zurückkommen», ergänzt Carsten Brandt. «Messen sind nicht mehr zeitgemäss. Es lohnt sich kaum mehr, ganze Maschinen auf einer Messe aufzubauen. Mit Virtual Reality gibt es heute technologische Alternativen, um Maschinen zu demonstrieren. Viele Marketing-Abteilungen in der Industrie werden deshalb verstärkt in virtuelle Messen investieren.»

Quelle und weitere Informationen: www.visable.com

Messen, Kongresse, Vertrieb: Nichts ist mehr so wie früher

Eine Studie des Contact-Center-Network erfasst wichtige Folgen der Corona-Pandemie für den Vertrieb: Führungskräfte im Kundendialog wurden befragt, wie es im Zuge der Lockerungen und nach der Corona-Krise weiter geht. Bleibt alles wie es vor der Krise war oder wird alles anders?

Der Lockdown der Wirtschaft zeigt Folgen: Messen, Veranstaltungen, Aktivitäten für den Vertrieb – nichts wird mehr so sein wie zuvor. (Grafik: Contact-Center-Network)

„Lockdown und Homeoffice haben dazu geführt, dass sich unser geschäftlicher Alltag nachhaltig und dauerhaft verändert“, sagt Markus Grutzeck, Vorsitzender des Contact Center Network e.V. (CCN) bei der Präsentation der Ergebnisse einer im Mai 2020 durchgeführten Studie unter deutschen Führungskräften. Das wichtigste Ergebnis: Die geschäftliche Reisetätigkeit wird auch langfristig deutlich reduziert. Das hat Folgen für vertriebliche Termine genauso wie für Messen und Kongresse.

Persönlich oder online – Wie halten Sie es nach Corona?

Knapp 70 Prozent der befragten Führungskräfte aus deutschen Unternehmen wollen die eigene Reisetätigkeit reduzieren, nur 32 Prozent wollen künftig öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Das eigene Auto hingegen steht mit 52 Prozent der Nennungen deutlich höher im Kurs. Eindeutig ist auch das Ergebnis bei der Frage nach Veranstaltungen: 67 Prozent der Befragten planen die Teilnahme an Online-Events, Webinaren oder virtuellen Messen. Nur jeweils ein Drittel der Befragten will an Präsenzveranstaltungen von Verbänden oder Branchenmessen teilnehmen. Nicht zuletzt deshalb hat das CCN unlängst angekündigt, ein eigenes, zukunftsfähiges digitales Veranstaltungsformat zu entwickeln.

Pessimismus für den Vertrieb

Sehr deutlich fällt auch die Einschätzung zu Vertriebsterminen aus: Nur 14 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass der eigene Außendienst nach der Corona-Krise zur normalen Reisetätigkeit zurückkehren wird. Jedes zehnte Unternehmen will nach eigenen Angaben künftig völlig auf vertriebliche Reisetätigkeit verzichten, die Hälfte der Befragten wird die Reisetätigkeit zumindest reduzieren.

Ähnlich sind die Ergebnisse bei innerbetrieblichen Treffen und Konferenzen. 57 Prozent der Befragten streben die Reduzierung von Präsenzterminen an. Allerdings ist der persönliche Austausch wichtig. Nur 10 Prozent der Befragten können sich vorstellen, in der Zukunft ausschließlich Online-Meetings durchzuführen. Die Zukunft wird wohl eine hybride Meeting-Kultur hervorbringen – mit dem Mix aus Online- und Präsenztreffen.

Unfreiwilliger Digitalisierungsschub

„Unternehmen, Management sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben erlebt, dass digitale Kommunikation funktioniert. Für einige war es ein unfreiwilliger Digitalisierungsschub. Aber klar ist, dass sich das Digitale durchgesetzt hat und in der Zukunft eine ganz wesentliche Säule für Netzwerken und Informationsaustausch, für Collaboration und Teamarbeit sein wird“, fasst Grutzeck zusammen.

Quelle und weitere Informationen: Contact-Center-Network

Neues Cybersicherheits-Toolkit SMESEC für KMU online

Nach einer dreijährigen Entwicklungs- und Testphase hat ein europäisches Konsortium mit Beteiligung der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW das Framework SMESEC veröffentlicht. Das Programm soll KMU helfen, sich besser vor Cyberangriffen zu schützen.

Das Cybersicherheits-Toolkit SMESEC soll KMU besser vor Cyberangriffen schützen. (Bild: Pixabay.com)

Cybersicherheit ist zu einem kritischen Problem für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) geworden. Laut dem Verizon Data Breach Investigations Report 2019 zielen 43 Prozent der Cyberangriffe auf kleine Unternehmen ab. Zu den häufigsten Problemen gehören Angriffe auf die IT-Infrastruktur mit Hacking und Malware. Gleichzeitig betreffen soziale Angriffe und Fehler oder Missbrauch von Mitarbeitern zusammen auch etwa die Hälfte der KMU. Nach Angaben des Cybercrime Magazine gehen 60 Prozent der kleinen Unternehmen innerhalb von sechs Monaten nach einem kritischen Cyber-Vorfall pleite.

Auf die Bedürfnisse von KMU ausgerichtet

KMU gegen Cyber-Angriffe zu schützen ist das Ziel von SMESEC. Diese Abkürzung steht für Protecting Small and Medium-sized Enterprises digital technology through an innovative cyber-SECurity framework und ist ein von der Europäischen Kommission und dem Schweizer Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI kofinanziertes Projekt im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) des «Horizon 2020»-Rahmenprogramms. Das Projekt begann im Juni 2017 und wird von Atos (Spanien) koordiniert. Dieses Konsortium – daran ist auch die Fachhochschule FHNW beteiligt – hat in den letzten drei Jahren ein Framework aufgebaut, um KMU vor Cybergefahren zu schützen. Nun hat das Konsortium die erste öffentliche Version des SMESEC-Frameworks veröffentlicht.

Das SMESEC-Toolkit ermöglicht es dem Endnutzer, seinen Sicherheitsstatus selbst einzuschätzen, seine IT-Infrastruktur zu sichern und bei seinen Mitarbeitern eine „Security-in-mind“-Kultur zu entwickeln. Das Dashboard des Frameworks bietet den Unternehmen die Möglichkeit, den Sicherheitsstatus zu verstehen und zu erfahren, welche unmittelbaren Schritte unternommen werden müssen, um die Sicherheit zu erhöhen. Zudem werden sie ermutigt, einen Chief Information Security Officer (CISO) zu ernennen, der mit Hilfe von SMESEC Cyberbedrohungen, Schwachstellen und Risiken erkennen kann.

FHNW für die User Experience verantwortlich

Die Institute für Interaktive Technologien sowie Mobile und Verteilte Systeme der FHNW haben mit dem User Experience Design und einem innovativen Tool, dem Cybersicherheit Coach CYSEC, zum Framework beigetragen. CYSEC bietet dem CISO die Möglichkeit, sich über Bedrohungen, Schwachstellen und Risiken zu informieren, und leitet die Verbesserung der Cybersicherheit mit einfachen Schritt-für-Schritt-Beratungen an.

Das Konsortium entwickelte und erprobte das SMESEC-Toolkit in Zusammenarbeit mit zwölf KMU unterschiedlicher Größe, Art und Branche. Das Framework und die Tools wurden in diesen KMU installiert und getestet. Zudem wurden mehrere Workshops durchgeführt, um die Bedürfnisse der KMU und die Auswirkungen der SMESEC-Lösung zu verstehen.

SMESEC soll Bedürfnissen von KMU gerecht werden

«KMU wollen digital arbeiten, aber sie machen sich Sorgen über die Kosten und ihre Gefährdung durch Hacker», sagt Projektkoordinator Jose Francisco Ruiz, «mit unserer Lösung wollen wir den KMU helfen, ihr Unternehmen und ihre Mitarbeiter zu schützen». Gespräche mit KMU haben gezeigt, dass die SMESEC-Lösung ihren Bedürfnissen und Bedenken gerecht wird und den Anforderungen der KMUs entspricht.

Quelle und weitere Informationen

Das Startup Forum Graubünden 2020 – etwas anders als gewohnt

Trotz Corona Ausnahmezustand durften die Organisatoren des diesjährigen Startup Forum Graubünden am 02. Juni 2020 über 200 Gäste auf digitalem Wege begrüssen.

Simon May unterhielt sich am Startup Forum Graubünden in einem Podiumsinterview mit Pius Truffer. (Bild: zVg / Institut für Jungunternehmen)

Graubünden, der grösste Kanton der Schweiz, spriesst vor innovativen Gründerinnen und Gründer. Der Erfolgsunternehmer Pius Truffer, der Digital Marketing Experte Robin Mark und drei in Graubünden ansässige Startups gaben Einblicke in die dortige Startup-Szene und berichteten von ihren Erfolgserlebnissen und Hürden.

Am Startup Forum Graubünden voneinander profitieren

Die Veranstalter des Startup Forum Graubünden, namentlich das Amt für Wirtschaft und Tourismus Graubünden, das KMU Zentrum und das IFJ Institut für Jungunternehmen haben das Forum bereits im letzten Jahr initiiert, um in der Startup-Szene Graubünden neue Ideen zu tanken, Wissen und Erfahrung mit Gleichgesinnten auszutauschen und sich zu vernetzen. In diesem Sinne war die Veranstaltung perfekt besetzt, auch wenn auf digitalem Wege in diesem Jahr. Etablierte Unternehmer und Unternehmerinnen, Startups und Gründungsinteressierte sowie Entrepreneur-Studenten der Fachhochschule Graubünden boten einen optimalen Mix, um voneinander zu profitieren.

Die Ikone aus Graubünden

Der Erfolgsunternehmer Pius Truffer berichtete im Podiumsinterview über seine Erfolge und Anfangsschwierigkeiten. Valser Quarzit wird schon seit hunderten von Jahren als Stein für Mauern und Dächer verwendet. Das Valser Dorfbild ist durch die Dachlandschaft aus Stein geprägt. Heute wird das Gestein in allen möglichen Formen weltweit eingesetzt. Es ist zu einem der begehrtesten Baumaterialien für Architekturen in der ganzen Welt geworden. Pius Truffer inspiriert mit seiner Gründungsgeschichte, welche vor über 36 Jahren mit Pia Truffer ihren Anlauf nahm.

Drei Startups, welche den Weg noch vor sich haben

Von den beiden Gründern Dario & Dario der Muntagnard GmbH stammt das – nach eigener Aussage – bequemste T-Shirt überhaupt. Sie entwickeln ihre Produkte von der Auswahl des Rohstoffs bis zum Lebensende zu 100% biologisch abbaubar und sind somit wohl die ersten Hersteller überhaupt, welche den biologischen Kreislauf bei einem T-Shirt und dessen Rohstoffen schliessen.

Beeindruckend auch die Story von Amin Casutt: Sein Gymnasium schliesst er erst in diesem Jahr ab, hat aber bereits mit seiner CASGRE GmbH das erste Startup mit Jan Gredig gegründet. Mit dem Startup werden verschiedene Projekte umgesetzt, wie zum Beispiel ein Konzept in Zusammenarbeit mit der SV Group AG für den direkten Vertrieb von Büromaterial vor Ort an verschiedenen Bildungsstandorten mit über 21’000 Lernenden. Vor allem im Zusammenhang mit der Ausbreitung des Coronavirus wird dieses Vertriebskonzept mit weiteren Angeboten ausgearbeitet.

Ganz nach dem Motto «Machä und nid Labrä» haben sich Noe Tüfer und Nicolo Angerer zusammengetan. Die «Bergbuaba» aus Davos haben mit LifeDrop GmbH eine internationale Vision. Eine Art Kapsel als Rückzugsort mit integriertem Curved Screen, Lautsprechern, Belüftung mit Duftfunktion und Heizung. Mit dem Prototyp konnten sie die ersten Kunden für sich begeistern. Sei dies als Show-Case von Firmen, zur Förderung der mentalen Gesundheit der Mitarbeitenden oder als Behandlungsangebot diverser Krankheiten. LifeDrop überzeugte die Investoren und als nächster Milestone steht das Go-Live Ende 2020 an.

Der Digital Marketing Kopf aus Graubünden

Robin Mark, der Gründer der Agentur Rob Nicolas GmbH ist kein Unbekannter im Bunde. Vor über neun Jahren hat Robin Mark seine Agentur gegründet, welche im Bereich Digital Marketing Expertenstatus geniesst. Jeder Mensch schaut durchschnittlich 150 Mal am Tag auf sein Smartphone. Es ist nicht die Frage, ob Unternehmen auf Digital Marketing setzen sollten, sondern wie sie das machen sollten. Heute ist Content, welcher transparent ist, angesagt. Unternehmen sollten zudem auf neue Werbekanäle setzen, insbesondere auf Social Commerce, der zurzeit stark wächst. Der E-Commerce Markt in der Schweiz lag im letzten Jahr nämlich bei 10.3 Milliarden Franken. Auch die Situation mit Corona ist ein Grund mehr, auf Digital Marketing zu setzen.

Quelle und weitere Informationen: IfJ Institut für Jungunternehmen

(Simon May im Podiumsinterview mit Pius Truffer)

Strategieentwicklung in Krisen- und Marktumbruchzeiten – 10 Tipps

Bei der Strategieentwicklung für die Zeit nach der Corona-Pandemie stecken die Top-Entscheider in den Unternehmen aktuell häufig in einer Zwickmühle. Einerseits können sie über die Rahmenbedingungen nach der Krise nur spekulieren; andererseits wollen nicht nur ihre Mitarbeiter von ihnen wissen, wie es weiter geht.

Wie beim Schachspiel: Strategieentwicklung in Krisen- und Marktumbruchsituationen benötigt Denken in Szenarien. (Bild: Pixabay.com)

In der aktuellen Krisen- und Marktumbruchsituation ist bezogen auf die Entwicklung der Märkte zahlreicher Unternehmen vieles möglich, was vor der Corona-Krise unmöglich erschien. Deshalb können sich die Unternehmensführer bei ihrer Strategieentwicklung und beim Fällen strategischer Entscheide auf fast keine validen Daten stützen. Das erschwert ihre Arbeit. Hinzu kommt: Ihre verunsicherten Mitarbeiter erwarten von ihnen gerade in Krisensituationen Halt und Orientierung. Auch dies gilt es bei der Strategiearbeit zu bedenken. Hier einige Tipps, wie Sie bei der Strategieentwicklung in einer so diffusen Entscheidungssituation wie der aktuellen als Unternehmens- und Menschenführer agieren sollten.

Tipp 1: Machen Sie sich Ihre Funktion in der Krisen- und Marktumbruchsituation bewusst.

In der aktuellen Situation müssen die Top-Entscheider in den Unternehmen die Weichen in ihren Organisationen in Richtung Erfolg stellen – also die nötigen strategischen Entscheidungen treffen. Zugleich müssen sie als Leader verunsicherten Mitarbeitern Halt und Orientierung bieten. Hierzu zählt auch, dass sie ihnen sagen „So geht es (vorläufig) weiter“ und die Zuversicht ausstrahlen: „Wir schaffen es, wenn …“ Seien Sie sich dieser Doppelfunktion bewusst. Reflektieren Sie vor öffentlichen Auftritten und Verlautbarungen, was dies für Ihr Verhalten bedeutet.

Tipp 2: Entwickeln Sie für sich Szenarien und einen Fahrplan, wie es weitergehen könnte.

Machen Sie sich aufgrund Ihrer Leader-Funktion, bevor Sie zum Beispiel ein offizielles Strategiemeeting anberaumen, alleine oder im engsten Kollegenkreis bewusst, wie sich der Markt Ihres Unternehmens mittel- und langfristig entwickeln könnte. Ziehen Sie auch das Best- und Schlechtstmögliche in Betracht. Leiten Sie hieraus mögliche Szenarien ab. Reflektieren Sie, was diese für Ihr Unternehmen bedeuten und welche Chancen und Risiken sowie Herausforderungen und Aufgaben hieraus erwachsen, so dass Sie selbst die nötige erste Orientierung haben.

Tipp 3: Lassen Sie Workshops für Strategieentwicklung eventuell durch neutrale Experten moderieren.

In einem so diffusen und von rascher Veränderung geprägten Umfeld wie dem aktuellen können Entscheidungen, bei denen viele Einflussfaktoren zu berücksichtigen sind, meist nicht im Konsens getroffen werden, denn: Aufgrund ihrer Biografie und Funktion in Ihrer Organisation schätzen die Teilnehmer zum Beispiel von Workshops die Ist-Situation, die Risiken und Chancen und somit auch Handlungsmöglichkeiten verschieden ein. Deshalb sind Konflikte vorprogrammiert. Entsprechend groß ist die Gefahr, sich in endlosen Was-wäre-wenn-Diskussionen zu verlieren. Überlegen Sie deshalb, ob ein neutraler Moderator den Prozess für die Strategieentwicklung oder einen Workshop dazu moderieren sollte – speziell dann, wenn auch harte Entscheidungen auf der Agenda stehen.

Tipp 4: Machen Sie in Meetings den Teilnehmern die Komplexität der Entscheidungssituation bewusst.

Verdeutlichen Sie zum Beispiel vor einem Strategieworkshop mit den Führungskräften in Ihrem Unternehmen, den Teilnehmern an einigen Beispielen,

  • wie komplex die aktuelle Entscheidungssituation ist und
  • dass sie sich bei der Strategieentwicklung weitgehend auf Annahmen stützen müssen.

Schildern Sie durchaus auch plastisch den Worst Case – nicht um die Teilnehmer zu erschrecken, sondern ihnen aufzeigen, wie groß momentan der „Möglichkeitsraum“ ist. Vermitteln Sie ihnen, dass aufgrund der Ist-Situation die beschlossene Strategie nur eine vorläufige sein kann, die regelmäßig überprüft und gegebenenfalls modifiziert wird.

Tipp 5: Stellen Sie Ihren Kollegen realistische Szenarien vor und lassen Sie diese debattieren.

Stellen Sie als Leader Ihrer Organisation anschließend die aus Ihrer Warte realistischsten Szenarien vor, nebst den Annahmen, auf denen sie basieren, und skizzieren Sie den Handlungsbedarf, der hieraus resultiert. Stellen Sie diese Szenarien danach zur Diskussion und geben Sie Ihren Mitstreitern die Möglichkeit, sofern diese ihnen nicht plausibel erscheinen, Alternativszenarien und -strategien zu entwerfen.

Tipp 6:Verständigen sie sich auf ein, zwei realistische Szenarien und lassen Sie diese ausarbeiten.

Verständigen Sie sich, sofern möglich, danach über die vermutlich realistischsten Szenarien. Versuchen Sie hierfür eine möglichst objektive Entscheidungsbasis zu schaffen – zum Beispiel, indem sie sich gemeinsam fragen:

  • Was spricht für oder gegen die Szenarien?
  • Auf welchen Annahmen und Voraussetzungen basiert der potenzielle Erfolg der verschiedenen strategischen Optionen und Handlungsoptionen? Und:
  • Welche Investitionen erfordern ihre Realisierung?

Seien Sie sich dabei bewusst: Auch die scheinbar objektivste Entscheidungsbasis beruht auf Annahmen. Lassen Sie die realistischsten Szenarien (eventuell in Arbeitsgruppen) ausarbeiten und hieraus mögliche Maßnahmenpläne ableiten.

Tipp 7: Nehmen Sie in dem Entscheidungsprozess Ihre Leader-Rolle aktiv wahr.

Da in einem diffusen Umfeld strategische Entscheidungen oft nicht im Konsens getroffen werden können, muss im Bedarfsfall irgendwann eine Person sagen „So machen wir es…“ bzw. „In diese Richtung marschieren wir, selbst wenn damit die Risiken A, B und C verbunden sind“. Dies ist nicht nur Ihre Aufgabe als Unternehmensführer, Ihre Mitarbeiter erwarten von Ihnen in Krisen- und Konfliktsituationen auch, dass Sie das Ruder in die Hand nehmen und den Kurs vorgeben.

Tipp 8: Treffen Sie die strategischen Entscheidungen in Ruhe und nicht überhastet.

Setzen Sie sich aber, weil alle Augen auf Ihnen ruhen, nicht selbst unter einen zu hohen Entscheidungsdruck. Bedanken Sie sich vielmehr zum Beispiel gegen Ende Strategiemeetings bei den Teilnehmern für die Unterstützung und sagen Sie dann: „Ich teile Ihnen bis Mitte nächster Woche meine Entscheidung mit“, denn: Wenn es um strategischen Entscheidungen für die Zeit nach der Krise geht, ist in der Regel keine sofortige Entscheidung nötig. Anders war dies unmittelbar nach dem Lockdown als es oft die Liquidität des Unternehmens zu sichern galt: In dieser Akut-Situation musste vieles über Nacht entscheiden werden. Bei mittel- und langfristigen strategischen Entscheidungen ist es jedoch meist zielführender, mit der endgültigen Entscheidung einige Tage zu warten, denn: Ein Vertagen eröffnet Ihnen und Ihren Kollegen die Chance, die Implikationen der Entscheidung nochmals mit Personen, die eine andere Sicht auf den Entscheidungsgegenstand haben, zu diskutieren, und so eventuelle (kollektive) „blinde Flecken“ in ihrem Meinungsbildungs- und Entscheidungsprozess zu entdecken.

Tipp 9: Hinterfragen Sie vor der vorläufig endgültigen Entscheidung nochmals Ihr Bauchgefühl.

Ein Vertagen der Entscheidung ermöglicht es Ihnen und Ihren Kollegen auch, nochmals zu reflektieren, warum Sie gewisse Entscheidungen präferieren. Das ist gerade in Marktumbruchsituationen wichtig. Fragen Sie sich zum Beispiel: Welche Motive, Hoffnungen veranlassen mich zu meiner Präferenz? Welche Glaubensätze stecken dahinter, die eventuell keine Relevanz mehr haben? Dies ist Entscheidern, wenn es zum Beispiel in einem Workshop heiß hergeht, oft nicht bewusst. Mit etwas zeitlichem Abstand wird ihnen dies jedoch klar. Das veranlasst sie häufig dazu, ihr klares Ja oder Nein zu gewissen Optionen zu relativieren. Deshalb können Entscheidungen mit etwas zeitlichem Abstand oft eher im Konsens getroffen werden – was für deren Tragfähigkeit und Umsetzung wichtig ist.

Tipp 10: Überprüfen Sie die Beschlüsse regelmäßig; halten Sie nicht an schlechten Entscheidungen fest.

Führen Sie sich als Team, nachdem Sie entschieden haben, nochmals vor Augen, auf welchen Annahmen Ihre Entscheidungen beruhen – zum Beispiel darüber, wie sich Ihr Markt entwickelt. Vereinbaren Sie anschließend Termine, in denen Sie gemeinsam überprüfen, inwieweit

  • Ihre Annahmen richtig waren und
  • die von Ihnen initiierten Maßnahmen zielführend sind.

Das erleichtert es auch den Mitstreitern, die andere Lösungen präferierten, sich mit den Entscheidungen zu arrangieren, weil sie wissen: Wenn diese sich als falsch erweisen, werden sie entweder über Bord geworfen oder neu justiert.

Zum Autor:
Dr. Georg Kraus ist geschäftsführender Gesellschafter der Unternehmensberatung Dr. Kraus & Partner, Bruchsal (www.kraus-und-partner.de). Er ist unter Lehrbeauftragter an der Universität Karlsruhe, der IAE in Aix-en-provence, der St. Gallener Business-School und der technischen Universität Clausthal.

Baumessen wegen Coronavirus abgesagt

Die beiden Baumessen "Bauen & Modernisieren" in Zürich und die "Bauen+Wohnen" in Luzern finden dieses Jahr nicht statt. Dies teilen die Organisatoren mit.

Wegen des Coronavirus werden die Baumessen „Bauen & Modernisieren“ in Zürich und „Bauen+Wohnen“ in Luzern abgesagt. (Bild: ZT Fachmessen)

Weil die Planungssicherheit bei Veranstaltungen über 1000 Personen weiterhin fehlt, hat sich die ZT Fachmessen AG entschieden, ihre im September stattfindenden Baumessen Bauen & Modernisieren in Zürich und Bauen+Wohnen in Luzern abzusagen. Die Inhaber André und Marco Biland haben ihre Aussteller bereits darüber informiert, ihnen werden keine Kosten verrechnet. «Messen brauchen einen langen Vorlauf und eine klare Planbarkeit. Es war ein schwerer Entscheid, aber unter diesen Umständen ist an eine erfolgreiche Durchführung unserer Messen im September nicht zu denken», begründen die Messeveranstalter. «Wichtig ist, dass die Landesregierung als nächstes eine Unterscheidung zwischen Grossevents und Fachmessen macht », finden sie. Fachmessen sind ein integraler Bestandteil des Wirtschaftssystems, die mit einer Besucherregistration und entsprechenden Hygienemassnahmen gut veranstaltet werden können. Eine ganze Branche mit hunderten von Unternehmen befindet sich an der Startlinie und möchte ihre Arbeit wieder aufnehmen können. Die ZT Fachmessen glaubt, Ende Jahr mit ihren Fachmessen wieder starten zu können.

Quelle und weitere Informationen: ZT Fachmessen AG | www.fachmessen.ch

Mit 5 Erfolgsfaktoren durch die Krise

Wenn Dir das Schicksal Zitronen gibt, mach Limonade! Dies sagt Unternehmensberater Stephan Jansen und zeigt 5 Erfolgsfaktoren, die für die Überwindung der Krise massgebend sind.

Unternehmensberater Stephan Jansen zeigt 5 Erfolgsfaktoren auf, die zur Überwindung der Krise massgebend sein können. (Bild: zVg)

Veränderungen bieten immer auch neue Chancen. Insbesondere erfolgreiche Unternehmen unterscheiden sich von anderen diesbezüglich durch ihre Innovationskraft. In der aktuellen Krise wird es zwar für die meisten schwer sein zu innovieren, unmöglich aber ist dies nicht, wie das Beispiel am Ende des Artikels zeigt. In jedem Fall gelten nach wie vor die 5 Erfolgsfaktoren, die auch in der Krise genutzt werden können:

1) Starker Kundenfokus

Fast alle Unternehmen haben derzeit Herausforderungen, die schwer zu meistern sind. Während Sie damit beschäftigt sind, Kosten zu reduzieren und den Cashflow zu optimieren, vergessen Sie Ihre Kunden und Zulieferer nicht! Der Austausch mit den Gruppen, die den wirtschaftlichen Erfolg Ihres Unternehmens ausmachen, ist auch in der Krisenzeit wichtig. Auch wenn Sie derzeit die gewohnten Leistungen nicht erbringen können, ist das Gespräch darüber mit den Betroffenen sinnvoll. Wer weiss welche Einsichten und Chancen sich dabei ergeben?

2) Befähigte Mitarbeiter

Trotz Kontaktverbot produktiv zu arbeiten ist derzeit nicht immer möglich. Doch die Home-Office-Lösungen funktionieren in vielen Bereichen ganz gut. Dies ist die Chance für Entscheider eine neue Arbeitsmethode zu erproben und daraus zu lernen. Gerade jetzt ist es wichtig Verantwortung an Mitarbeiter auch abgeben zu können, denn die vielen plötzlich auftauchenden Änderungen im Geschäftsalltag können Entscheider nicht alle selbst kurzfristig und schnell lösen. Entscheider sollten sich darauf konzentrieren, das Geschäft durch die Krise zu bringen, und weniger wichtige Entscheidungen auch mal abzugeben.

3) Hohe Energie

Die grösste Gefahr bei der Motivation der Mitarbeiter besteht in der Unsicherheit, die die Krise mit sich bringt. Jetzt sind schnelle Erfolge gefragt. Teilaufgaben und Projekte mit kurzer Laufzeit werden helfen, die Mannschaft zu fokussieren und bei einem positiven Ergebnis, Stolz auszulösen. Feiern und loben Sie auch kleine Erfolge gerade jetzt besonders.

4) Führung mit Emotion

Es ist die Aufgabe der Führung, Bedenken in der Krise zu lindern und die Konzentration der Belegschaft auf das zu fokussieren, was jetzt zählt. Kommunizieren Sie regelmässig und positiv und malen Sie das Bild nach der Krise, in dem Sie die Herausforderungen erfolgreich gemeistert haben. Gehen Sie entschlossen und gleichzeitig umsichtig voran. Niemand sagt, das Führen leicht sei.

5) Kooperationen & Allianzen

Jetzt ist keine gute Zeit, um Kooperationen zu diskutieren oder neue Allianzen zu schmieden? Auch wenn die Finanzierung zu gewissen Themen derzeit unklar sein sollte, führen Sie laufende Gespräche weiter. Ich möchte Sie sogar explizit dazu aufrufen, Neue zu beginnen. Was in normalen Zeiten unmöglich ist, wird in der Krise eventuell machbar. Neue Umstände generieren neue Sichtweisen und Ideen. Wer weiss, wie man auch als Unternehmen in der Kooperation einander unterstützen kann, wenn man nicht darüber gesprochen hat?

Chancen sind immer und überall

Manchmal auch dort, wo man sie am wenigsten vermutet. Lassen Sie sich nicht von der Krise entmutigen. Und ganz wichtig: Strahlen Sie diese Sicherheit nach Aussen aus. Überlegen Sie, was sie mit den Zitronen, die Ihnen das Schicksal gegeben hat, machen wollen: Den sauren Saft, mit verzerrter Miene schlucken oder doch besser Limonade daraus machen? Die Marke Bionade entstand übrigens aus einer fast insolventen Brauerei, die mit einer radikalen Idee, geboren aus der Not, alle Regeln brach. Nicht nur verarbeiteten sie bisher kaum verwendete Früchte wie Litschi oder Holunder, sie füllten auch in Bierflaschen ab und investierten keinen Cent in Werbung. Stattdessen wurde auf eine starke Marke und Mund-zu-Mund-Propaganda gesetzt.

Zum Autor:
Stephan Jansen ist geschäftsführender Gesellschafter der M&A- und PMI-Beratung Beyond the Deal (BTD) GmbH mit Sitz in Bad Homburg (Deutschland). Das Beratungsunternehmen unterstützt vorrangig Mittelständler beim Kauf und Verkauf von Unternehmen sowie beim Regeln der Unternehmensnachfolge und -übergabe. www.beyondthedeal.de

GV der WIR Bank winkt alle Geschäfte durch – neue Plattform für Devisenhandel

Die Generalversammlung der WIR Bank Genossenschaft hat der vom Verwaltungsrat vorgeschlagenen Dividendenausschüttung von 10.25 Franken deutlich zugestimmt. Auch die weiteren Traktanden waren unbestritten – Anträge standen keine zur Diskussion.

Die WIR Bank blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2019 zurück und schüttet eine Dividende von 10.25 Franken pro Stammanteil aus. (Bild: Pixabay.com)

Die diesjährige Generalversammlung der WIR Bank Genossenschaft wird in die Geschichte eingehen, fand sie doch – gestützt auf die am 16. März 2020 durch den Bundesrat beschlossene
Verordnung – auf schriftlichem Weg statt (Art. 6a COVID-19-Verordnung).

Alle Sachgeschäfte genehmigt

Wie bereits Mitte Februar bekannt wurde, konnte die WIR Bank im vergangenen Geschäftsjahr 2019 Kreditvolumen, Kundeneinlagen und Gewinn steigern. An der schriftlichen Generalversammlung haben die Genossenschafterinnen und Genossenschafter den Lagebericht sowie die Jahresrechnung, die einen Gewinn von 14,2 Millionen Franken ausweist, genehmigt. Die Erteilung der Décharge an Verwaltungsrat und Geschäftsleitung erfolgte mit grosser Mehrheit.

Zugestimmt hat die Generalversammlung auch der vom Verwaltungsrat vorgeschlagenen Gewinnverteilung und Dividende: Die Ausschüttung von 10.25 Franken pro Stammanteil erfolgt in Form einer Wahldividende («Dividende mit Reinvestition» oder Bardividende) und entspricht – basierend auf dem Jahresschlusskurs von 2019 – einer Rendite von 2,8 Prozent. Bei der Auszahlungsvariante mit Reinvestition erhalten die Kapitalgebenden pro 348.50 Franken Dividende einen neuen Stammanteil (aktueller Kurs: 387 Franken). Befinden sich die Stammanteile im Privatvermögen, ist die Ausschüttung steuerfrei.

Gerade in den turbulenten Coronazeiten habe sich gezeigt, wie wichtig die kleinen und mittleren Unternehmen für die Schweiz und ihre Wirtschaft seien, erklärt Bank-CEO Bruno Stiegeler. «Plötzlich mussten viele Firmen wieder stärker auf lokale und regionale Zulieferer setzen. Zum Glück konnten unsere KMU diese Lücken schnell und flexibel schliessen. Ich wünsche mir, dass diese Rückbesinnung auf das heimische Gewerbe längerfristig anhält und wir in Zukunft vom Ausland unabhängiger agieren können.»

WIR Bank lanciert neue Plattform für Devisenhandel

Und gerade für die KMU will die WIR Bank weiteren Mehrwert bieten: In Zusammenarbeit mit dem Schweizer Fintech-Unternehmen AMNIS Treasury Service AG hat sie eine Online-Plattform lanciert, auf der KMU Devisengeschäfte professionell und unkompliziert abwickeln können – und das rein digital. Die Devisen können – Spot oder auf Termin – rund um die Uhr online gehandelt werden. «Besonders interessant ist bei uns, dass die zur Anwendung kommende Devisenmarge nicht abhängig von der Transaktionshöhe ist», erklärt Matthias Pfeifer, Leiter Privat- und Firmenkunden bei der WIR Bank, «bereits bei kleinen Transaktionen handeln unsere Kundinnen und Kunden zu Kursen, wie sie bei anderen Anbietern erst bei Transaktionen ab 250 000 Franken zur Anwendung kommen.» Mit «FX Trading» erhält die Kundschaft zudem flexible Absicherungsmöglichkeiten: Bei Termingeschäften können sowohl Teilbezüge getätigt als auch die Valuta nachträglich mit wenigen Klicks angepasst werden. «Ein Tool, das von Devisen-Profis für KMU entwickelt wurde», sagt Pfeifer. Zusammen mit AMNIS will die WIR Bank nach eigener Aussage der branchenüblichen opportunistischen Preispolitik den Kampf ansagen und den KMU einen Zugang zum Devisenmarkt mit transparenten und fairen Konditionen bieten. Dies passt zur Überzeugung, dass das WIR-System, eines der Standbeine der Bank, eine Art „Verteidigungslinie gegenüber grossen in- und ausländischen Konzernen“ sei, wie die Bank weiter ausführt. Speziell Jungunternehmerinnen und -unternehmer würden sich vermehrt für nachhaltige, rein schweizerische Lösungen zur KMU-Förderung interessieren. «WIR ist wertvoll für die KMU – und genau deshalb halten wir an unserer Komplementärwährung fest», so die klare Aussage von Verwaltungsratspräsidentin Karin Zahnd Cadoux und CEO Bruno Stiegeler.

Quelle und weitere Informationen

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