Jörg Eugster erhält den Digital Lifetime Award 2020

Der Bestseller-Autor, Internet- und Online-Marketing-Pionier Jörg Eugster ist der Gewinner des Digital Lifetime Awards 2020. Ausgezeichnet hat ihn der Branchenverband der Schweizer Digitalwerbung IAB Switzerland Association.

Jörg Eugster, Gewinner des Digital Lifetime Award 2020 von IAB Switzerland. (Bild: zVg / IAB Switzerland)

Award-Gewinner Jörg Eugster (60) ist Gründer diverser Internet Start-ups, international gefragter Referent und Bestseller-Autor. Er ist stolz auf ein Dankesschreiben von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Er hat es für sein Sachbuch «Übermorgen – Eine Zeitreise in unsere digitale Zukunft» erhalten. Jörg Eugster – bekannt für die Farbe Türkis als äusseres Markenzeichen (bis hinunter zu den Socken…) – wurde nun vom Branchenverband IAB Switzerland für sein bisheriges Lebenswerk ausgezeichnet.

Jörg Eugster als Zukunftsbotschafter

In seinem 2017 publizierten Bestseller versetzt der Autor die Leserschaft ins Jahr 2030. Es ist offensichtlich, dass in dieser digitalisierten Zukunft eine Pandemie um einiges besser zu bewältigen wäre, als es im Frühling 2020 der Fall war. Leicht lesbar präsentiert das Buch Themen wie das Internet der Dinge, Künstliche Intelligenz und Virtual Reality und viele weitere. Im Fokus steht die Geschäftswelt von morgen und wie sich Unternehmen darauf vorbereiten können. Das Buch endet mit einem Ausblick ins Jahr 2050, das Fokus seines nächsten Buches sein wird.

Digitale DNA

«Unser Gewinner ist eine Person mit einer digitalen DNA.» Dies erklärte Ueli Weber als Vertreter der IAB Switzerland in seiner Laudatio für den Gewinner des Digital Lifetime Awards 2020. Die Verleihung fand corona-bedingt online am 25. November 2020 statt. Weber, CEO des Marktforschungsunternehmens Media Focus Schweiz, verwies unter anderem auf die unternehmerische Leistung von Jörg Eugster. Der Appenzeller hatte die Online-Plattformen Jobwinner, Swissfriends und Webcams.travel gegründet und erfolgreich verkauft. Heute ist er in verschiedenen Unternehmen als Verwaltungsrat tätig.

Kostenloses Wissen

2005 hatte Jörg Eugster sein digitales Wissen erstmals zu Papier gebracht mit der Publikation «Wie fischt man Kunden aus dem Internet». Nach drei Auflagen mit insgesamt 32’000 Exemplaren entschloss sich Eugster, das Printprodukt als Online-Plattform weiterleben zu lassen. Dies unter der Bezeichnung «wifimaku». 2018 stellte Eugster diese Plattform, an der 20 weitere Autoren kostenlos mitgearbeitet hatten, dem Branchenverband IAB Switzerland zur Verfügung. «Ich habe das gratis gemacht. Ich wollte nur, dass das Wissen im Online-Marketing möglichst viele Leute erreicht», erklärt Jörg Eugster.

Keynote Speaker, der besonders die Chancen der Digitalisierung sieht

Vom gefragten Online-Marketing-Experten wurde er immer mehr zum begeisterten Botschafter der digitalen Zukunft, der auf Kongressen und Summits vor grossem Publikum über seine praktischen Erfahrungen spricht. Anders als viele Bedenkenträger schürt Jörg Eugster als leidenschaftlicher Digitalisierungsoptimist jedoch keine Furcht vor Robotern und künstlicher Intelligenz – ganz im Gegenteil. Er liebt es, das riesige Potenzial der digitalen Revolution als Publizist und Vortragsredner in die Welt zu tragen und die Menschen mit seiner enormen Digitalbegeisterung anzustecken.

Als aufmerksamer Beobachter verfolgt er weiterhin weltweit interessante digitale Entwicklungen und berichtet regelmässig darüber auf seinem Blog https://eugster.info/blog/.

Erfolgs-Impuls: Was wir von der US-Wahl lernen können

Die US-Wahl ist entschieden, ihr Verlauf war spannend wie selten. Welche Lehren können wir für unser Leadership daraus ziehen? Einige, wie unser Gastautor in einem neuen Erfolgs-Impuls darlegt.

Unabhängig vom Ergebnis der US-Wahl: Einige Mechanismen des Wahlkampfs sind auch für unser Leadership interessant. (Bild: Unsplash.com)

Nachdem die Reality-Show der US-Wahl nun erstmal ein Ende gefunden hat (mit für die meisten Schweizer wohl befriedigendem Ausgang), ist es interessant sich anzuschauen, was wir daraus für unser Leadership lernen können. Und damit meine ich nicht die eigentlichen Inhalte der Diskussion (die ja ohnehin stark in den Hintergrund geraten waren), sondern die Umstände, die den Verlauf für viele so spannend gestaltet haben. Denn nicht nur ich fand es geradezu angenehm, dass das Thema Corona für einige Wochen auf Platz 2 in den News verdrängt wurde. Daraus können wir nämlich so einiges für unsere Kommunikation und unseren Einfluss lernen, gerade als Führungspersonen.

Kaum einem war die US-Wahl egal

Denn egal ob Sie das ganze Theater notwendig oder lästig fanden, es gibt kaum einen, dem es völlig egal war. Und deshalb stellt sich die Frage, was daran denn so faszinierend ist. Denn die Mechanismen, die Ihren Einfluss bestimmen, haben kaum etwas mit den Inhalten, sehr wohl aber mit anderen Parametern zu tun.

Hier kommt der Punkt: Für das Erreichen jeglichen Changes in Ihrem Unternehmen oder Team sind Sie darauf angewiesen, dass Ihre Leute engagiert mitmachen. Welche Hebel können wir also aus dem amerikanischen Wahlkampf in unser Leadership-Repertoire übernehmen?

Diese Hebel können wir aus dem US-Wahlkampf übernehmen

  1. Zielklarheit. Das Ziel im amerikanischen Präsidentenwahlkampf ist sehr klar: die Mehrheit der Wahlleute als Summe aus den einzelnen Bundesstaaten zu erhalten. Es ist an dieser Stelle nicht wichtig, ob die Methode dafür die beste ist, sondern ob das Ziel einfach und klar ist. Hier die Frage für Sie: Wie klar und einfach sind Ihre Ziele, wenn Sie mit Ihrer Mannschaft Änderungen erreichen wollen? Die meisten, die ich kenne, fahren eher im Nebel. Statt einem gibt es oft 27 verschiedene Ziele. Damit verlieren Sie Ihre Leute.
  2. Emotionale Verbindung. Die Erreichung des klaren Ziels im US-Wahlkampf ist emotional extrem aufgeladen. Ob wir das für übertrieben halten oder nicht, es bindet die Aufmerksamkeit der Menschen. Und genau das ist ein wichtiger Aspekt zur Erreichung von Zielen: wir brauchen die emotionale Energie der Beteiligten. Zu häufig sehe ich selbst bei der Implementierung von Strategien viel zu wenig Leidenschaft und damit Energie.
  3. Siegeswillen. Sie mögen die Verbissenheit einiger Akteure im amerikanischen Wahlkampf für gefährlich halten (so wie ich auch), aber ich sehe in den meisten Unternehmen eher das Gegenteil: Gleichgültigkeit über die Zukunft. “Es wird schon irgendwie werden” ist kein förderlicher Gedanke, wenn Sie Grossartiges erreichen wollen. Menschen folgen sehr gerne Führungspersonen mit einem klaren Siegeswillen.

Wie Sie sehen, kann man auch aus kontroversen Ereignissen so einiges lernen und für sich selber anwenden. Denken Sie daran, wenn Sie das nächste Mal strategische Initiativen oder anderen Change implementieren wollen.

Zum Autor:
Volkmar Völzke ist Erfolgs-Maximierer. Buchautor. Berater. Coach. Speaker. www.volkmarvoelzke.ch

Fachkräftebedarf sinkt wegen Corona-Krise

Seit Ausbruch der Corona-Krise ist der Fachkräftebedarf schweizweit gesunken. Dennoch besteht in einigen Berufen weiterhin ein Fachkräftemangel. Dies beispielsweise in den Bereichen Ingenieurwesen, Technik, Humanmedizin und Pharmazie, Treuhand sowie Informatik. In Berufen mit einem Fachkräfteüberangebot verschärft sich die Lage für Stellensuchende hingegen weiter.

Die Corona-Krise schlägt sich auch beim Fachkräftebedarf nieder: Der Fachkräftemangel Index sinkt schweizweit um 17 Prozent. (Grafik: Spring Professional)

Zwischen 2016, als der Fachkräftemangel im Rahmen des Fachkräftemangel Index Schweiz zum ersten Mal gemessen wurde, und 2019 hat der Fachkräftemangel jährlich zugenommen. Im Jahr 2020 ist der Index erstmals gesunken, und zwar um 17%. Dies zeigt der Fachkräftemangel Index der Adecco Gruppe Schweiz und des Stellenmarkt-Monitors Schweiz der Universität Zürich. COVID-19 hat die Lage auf dem Schweizer Arbeitsmarkt sehr schnell verändert. In den meisten Berufen sinkt die Zahl der offenen Stellen, während die Zahl der Stellensuchenden steigt. Dennoch besteht in diversen Berufen nach wie vor ein Fachkräftemangel. „Die erste Welle der Covid-19 Pandemie verunsicherte die Unternehmen. Sie stellten nur noch zögerlich oder zeitweise gar kein neues Personal ein. In der zweiten Welle können sie dagegen auf ihren Erfahrungen aufbauen. Sie rekrutieren nun trotz den einschränkenden Massnahmen wieder vermehrt Personal“, kommentiert Monica Dell’Anna, CEO der Adecco Gruppe Schweiz.

Reisebeschränkungen lässt Mobilität von Fachkräften sinken

Nicht überall sinkt der Fachkräftebedarf. Luca Semeraro, Head Professional Recruitment, erläutert: „Am Fachkräftemangel in Berufen wie dem Ingenieurwesen, der Informatik, der Technik oder der Medizin hat die Corona-Krise wenig geändert. Wir erfahren täglich, wie intensiv Unternehmen nach Spezialisten und Spezialistinnen in diesen Bereichen suchen. Es ist teilweise sehr schwierig, geeignetes Personal zu rekrutieren. Beispielsweise hat die regionale Mobilität der Fachkräfte aufgrund der Verunsicherung durch Reisebeschränkungen abgenommen. Aber auch in Berufen, die im Allgemeinen nicht von einem Fachkräftemangel betroffen sind, fehlen in einigen Bereichen viele Fachkräfte.“ Corinne Scheiber, verantwortlich für Adecco Medical, präzisiert: „Gut ausgebildete Pflegefachkräfte, insbesondere solche mit Spezialisierung Intensivpflege, sind aktuell sehr gesucht.“

In Berufen, wo das Fachkräfteüberangebot bereits 2019 besonders gross war, spitzt sich die Lage für Stellensuchende durch die Corona-Krise nochmals deutlich zu. Immer mehr Stellensuchende treffen auf immer weniger Vakanzen. „Die Arbeitslosenquote ist momentan hoch. In kundenorientierten Dienstleistungsberufen wie dem Gastgewerbe oder dem Verkauf hat sich die Lage im Vergleich zum Vorjahr besonders zugespitzt. Für Stellensuchende ist es in diesen Berufen momentan schwierig, wieder eine Arbeit zu finden. Denn die Zahl der Vakanzen hat abgenommen und die Konkurrenz durch die steigende Zahl weiterer Stellensuchender ist gross“, meint Helen Buchs vom Stellenmarktmonitor Schweiz der Universität Zürich.

Fachkräftemangel trotz Corona

Besonders hoch bleibt der Fachkräftebedarf in den Berufen der Humanmedizin und Pharmazie. Sie verzeichnen 2020 einen unverändert hohen Fachkräftemangel. Diese Berufe konnten vor dem «Lockdown» im März 2020 einen grossen Zuwachs an Vakanzen verzeichnen und danach dieses Niveau halten. So gibt es 2020 in diesen Berufen zwar mehr Stellensuchende als noch 2019, aber auch mehr offene Stellen. Dazu meint Corinne Scheiber: „Ärzte und Ärztinnen sind immer noch stark gesucht. Die Bevölkerung wird unter anderem immer älter und es braucht deshalb unabhängig von wirtschaftlichen Krisen genügend medizinisches Personal. Wir beobachten bei Adecco Medical beispielsweise eine Zunahme der Anfragen in den Bereichen Geriatrie und Gerontopsychiatrie sowie in der Notfallmedizin.“

Die Digitalisierung führt dazu, dass auf dem Arbeitsmarkt immer mehr Informationstechnologien eingesetzt und deshalb Informatikkenntnisse benötigt werden. Dies spiegelt sich im immer noch grossen Bedarf an Fachkräften in den Informatikberufen wider, wo trotz Corona-Einbruch ein Fachkräftemangel herrscht. Semeraro kommentiert: „Die Resultate des Fachkräftemangel Index Schweiz 2020 unterstreichen die Einschätzung des Verbands ICT Berufsbildung Schweiz: Die Zahl der ICT-Jobs ist deutlich höher als die Zahl der entsprechenden Arbeitslosen. In der Informatik ist der Wandel rasant. Betriebe suchen immer wieder ganz intensiv nach neuen Qualifikationen. Die Stellensuchenden hinken dabei oft einen kleinen Schritt hinterher.“

Fachkräftebedarf im Dienstleistungssektor stark gesunken

Es fällt auf, dass ein grosses Überangebot an Fachkräften in diversen Berufen mit eher tiefen Qualifikationsanforderungen im Dienstleistungsbereich besteht. Im Vergleich zum Jahr 2019 hat die Zahl der offenen Stellen weiter ab- und die Arbeitslosigkeit weiter zugenommen. Die Corona-Krise trifft diese Berufe deshalb besonders hart. Erwartungsgemäss steigt auch die Zahl der Stellensuchenden in den Berufen des Gastgewerbes, während hier gleichzeitig weniger neues Personal gesucht wird.

Das grösste Überangebot an Fachkräften verzeichnen 2020 die Berufe des kaufmännischen Bereichs. Diese Berufe haben besonders unter der Corona-Krise gelitten. Die Zahl der Vakanzen hat nämlich deutlich abgenommen. Semeraro meint dazu: „Die Corona-Krise hat die Automatisierungs- und Digitalisierungsprozesse in den kaufmännischen und administrativen Berufen nochmals angekurbelt. Zudem werden Neurekrutierungen hier in Notlagen gestrichen, weil Stellen des kaufmännischen Bereichs meist nicht unmittelbar zu Einnahmen führen. Aber auch Outsourcing und allgemeines Herunterfahren der Geschäftsbeziehungen dürften für das Überangebot eine Rolle spielen.“

Auch in den Berufen der Reinigung, Hygiene und Körperpflege ist das Fachkräfteüberangebot sehr ausgeprägt. Im Gegensatz zu anderen Berufen am unteren Ende des Rankings hat sich das Überangebot durch die Corona-Krise jedoch nicht stark verändert.

Deutschschweiz: Fachkräftemangel Index sinkt um -21%

Zusammenfassend: In der Deutschschweiz sinkt der Fachkräftemangel Index Schweiz stärker als in der französisch- und italienischsprachigen Schweiz. Dennoch liegt der Deutschschweizer Fachkräftemangel-Index über dem gesamtschweizerischen Durchschnitt. Insbesondere im Ingenieurwesen ist der Fachkräftebedarf bei Betrieben der Deutschschweiz nach wie vor hoch, denn die Zahl der offenen Stellen ist hier nur leicht gesunken. Die Ingenieursberufe belegen den ersten Platz des Rankings. Kaufmännische und administrative Berufe verzeichnen 2020 gleichzeitig weniger Vakanzen und mehr Stellensuchende als im Vorjahr. Weil sie nun gemessen an der zahlenmässigen Bedeutung des Berufs das grösste Fachkräfteüberangebot aufweisen, belegen sie neu den letzten Platz des Rankings.

Quelle: Spring Professionals (ein Unternehmen der Adecco-Gruppe)

Exportsituation zwischen Hoffen und Bangen

Im Dritten Quartal haben die Exporte wieder angezogen. Doch für die letzten drei Monate des Jahres 2020 sieht es wieder düsterer aus. Hoffnung macht aber die Entwicklung in Deutschland, dem wichtigsten Exportmarkt für Schweizer Unternehmen.

Die Exportsituation ist nach wie vor schwierig, doch aufgrund der Erholung des Welthandels stehen die Zeichen für 2021 gut. (Bild: Pixabay.com)

Zunächst gibt es positive Nachrichten zur Schweizer Exportsituation: Gemäss dem Export Forecast des Kreditrisikoversicherers Euler Hermes liegt der Export-Index derzeit bei 0,71 Punkten. Dieser Wert liegt über dem langjährigen mittleren Wachstumskurs der Schweizer Exportindustrie. Innerhalb der letzten drei Monate habe der Forecast markant zugelegt, liege jedoch weiterhin unter dem Vorjahresniveau, vermeldet Euler Hermes. Nach dem tiefen Einschnitt aufgrund der Corona-Pandemie im Frühling hatte ab Mai eine Gegenbewegung eingesetzt. Wie die Entwicklung des Forecasts zeigt, hielt diese bis Ende September an, wurde in der Tendenz jedoch schwächer. Im Oktober verzeichnete der Frühindikator dann einen leichten Rücklauf. Vorausgesetzt, die im Oktober beobachtete Trendwende verschärft sich nicht, deutet der Euler Hermes Export Indikator damit zurzeit darauf hin, dass die Exportwirtschaft in den kommenden Monaten überdurchschnittlich wachsen wird.

Trendumkehr aufgrund schlechter Stimmungsindikatoren

Für die Trendwende des Forecasts im Oktober ist gemäss Stefan Ruf, CEO Euler Hermes Schweiz, die sich verschlechternde Stimmung bei den Investoren und Konsumenten verantwortlich. Die steigenden Covid-19-Infektionen belasten das Konsumentenvertrauen erneut, was sich direkt auf den Service-Sektor auswirkt. Auch die Volatilität an den Finanzmärkten hat wieder zugenommen. Ruf verdeutlicht weiter: «Die Wirtschaft in Europa hat im letzten Halbjahr besonders unter der Pandemie gelitten. Jetzt droht mit der zweiten Covid-19-Welle neues Ungemach. Davon wird auch die Schweizer Exportindustrie in Mitleidenschaft gezogen. Die Wahrscheinlichkeit eines weiteren Abgleitens der konjunkturellen Entwicklung steigt.»

Im vierten Quartal wird mit Wachstumsrückgang gerechnet

Nach dem Rekordrückgang im zweiten Quartal 2020 hat sich der schweizerische Aussenhandel im Folgequartal deutlich erholt. Die Exporte stiegen saisonbereinigt um 6,5 Prozent (real: +9,9 Prozent), was umsatzmässig dem Quartalsniveau von vor drei Jahren entspricht. Auch die Importe haben um 11,5 Prozent (real: +9,0 Prozent) zugenommen. Nach der kräftigen Konjunkturerholung in den Monaten Mai bis September erwartet Euler Hermes im Schlussquartal 2020 allerdings wieder einen deutlichen Rückschlag für die Exportsituation. Insgesamt wird damit gerechnet, dass die Schweizer Wirtschaft 2020 um 4,7 Prozent schrumpft (2021: +2,6 Prozent) und Schweizer Exporte um 7 Prozent zurückgehen (2021: +5,6 Prozent). «Auch wenn die Schweiz sich noch gegen einen zweiten nationalen Lockdown sträubt, so dürfte angesichts erhöhter Ansteckungssorgen und der Exportabhängigkeit der Wirtschaft ein erneuter konjunktureller Rückschlag nicht zu vermeiden sein,» so Katharina Utermöhl, Europa-Ökonomin bei Euler Hermes. «Mit einer nachhaltigen Erholung der Konjunkturdynamik ist erst in der zweiten Jahreshälfte 2021 zu rechnen – sofern bis dahin ein Impfstoff gegen das Virus flächendeckend verteilt werden kann.»

Exportsituation in Deutschland erholt sich rasch

Was für die Schweiz gilt, lässt sich zu grossen Teilen auf unseren wohl wichtigsten Handelspartner Deutschland übertragen. Gemäss dem Konjunkturausblick der Deutschen Industriebank IKB hat sich die Stimmung der Wirtschaft in unserem nördlichen Nachbarland – nicht überraschend – eingetrübt. Auch wenn sich die Entwicklung des Verarbeitenden Gewerbes in Deutschland zuletzt als stabil erwiesen hat, belasten der aktuelle Lockdown und vor allem die konjunkturellen Unwägbarkeiten die Erwartungen. Diese Belastungen seien allerdings eher kurzfristiger Natur, so die IKB. Zwar sei im vierten Quartal des Jahres 2020 erneut mit einem BIP-Rückgang zu rechnen, der Ausblick für das Jahr 2021 werde dennoch vielfach zu negativ eingeschätzt. Zunehmende Impfquoten und das durch China und andere asiatische Länder initiierte globale Wirtschaftswachstum sollten vor allem in der zweiten Jahreshälfte 2021 für einen dynamischem Konjunkturverlauf sorgen und zunehmend Aufholeffekte als Wachstumstreiber ersetzen. Schon nach dem Lockdown im Frühjahr konnte die deutsche Industrie die Produktion schnell wieder hochfahren. Im nächsten Jahr erwartet die IKB ein BIP-Wachstum in Deutschland von rund 5 %. Haupttreiber dürften weniger Investitionen sein als vielmehr Export und privater Konsum. Das sind zwiespältige Aussichten für Schweizer Exportunternehmen: Je nach dem, in welchen Sektoren – Konsumgüter oder Investitionsgüter – sie sich bewegen, könnte es entweder schnell wieder aufwärts gehen, oder die Durststrecke hält an.

Indikatoren des Welthandels entwickeln sich positiver als erwartet

Bis zuletzt war die Entwicklung des Welthandels ermutigend. Während die WTO im ersten Halbjahr noch von einem Rückgang des globalen Handelsvolumens von über 20 Prozent ausging, wird derzeit mit einem Einbruch von weniger als 10 Prozent gerechnet. Die Frachtpreise haben jüngst ein neues Rekordhoch erreicht und der Containerumschlag übertrifft sogar das Niveau, welches er vor der Corona-Krise erzielte. Die dynamische Entwicklung des Welthandels hängt eng mit der Erholung der Rohstoffmärkte und der Industrie allgemein zusammen. So hat der globale Einkaufsmanagerindex von J.P. Morgan Ende Oktober ein neues Mehrjahreshoch von 53 Punkten erreicht. Weiter haben sich im August und September die meisten Arbeitsmärkte weltweit erholt, im Oktober wurde hingegen keine weitere Verbesserung beobachtet.

Quellen: Euler Hermes, IKB Deutsche Industriebank AG

Im Bauhauptgewerbe zeichnet sich tiefster Jahresumsatz seit 2015 ab

Der Schweizerische Baumeisterverband zeigt in seiner jüngsten Quartalserhebung und dem Bauindex, wie stark die Corona-Pandemie das Bauhauptgewerbe belastet. Es zeichnet sich der tiefste Jahresumsatz seit 2015 ab.

Corona kostet das Bauhauptgewerbe Milliarden von Franken. Es droht der tiefste Jahresumsatz seit 2015. (Bild: Pixabay.com)

Wegen der Corona-Pandemie sind dem Bauhauptgewerbe seit Jahresbeginn bereits 1.2 Milliarden Franken Umsatz entgangen. Hinzu kommen Kosten für die Sicherheitsmassnahmen und eine niedrigere Produktivität. Dies zeigt die jüngste Quartalserhebung des Schweizerischen Baumeisterverbands SBV. Nach den Lockerungsmassnahmen im Sommer gebe es immerhin erste Anzeichen für eine gewisse Stabilisierung am Markt, heisst es weiter. Mit dem 5-Punkte-Plan hätten öffentliche Bauherren motiviert werden können, Planungsarbeiten, Bewilligungsverfahren und Vergaben zu beschleunigen. Aber noch immer würden sich einige öffentliche Bauherren scheuen, mit ihrer Auftragsvergabe die Konjunktur zu stützen, bedauert der Branchenverband des Bauhauptgewerbes. Basierend auf dem gemeinsamen Bauindex mit der Credit Suisse rechnet man dort dieses Jahr mit einem Gesamtjahresumsatz von gut 19 Milliarden Franken, rund 7% weniger als 2019. Das wäre der tiefste Stand seit 2015.

Wohnungsbau und Wirtschaftsbau weiterhin mit Umsatzrückgang

Der gesamte Umsatz im Bauhauptgewerbe ist im 3. Quartal 2020 um -11% gegenüber der Vorjahresperiode gesunken. Die Sparte Wohnungsbau hatte im 2. Quartal eine starke Korrektur erfahren, ihr Umsatz fiel dramatisch um -27% auf 1.3 Milliarden Franken. Unterdessen ist ihr Umsatz im aktuellen Quartal leicht auf 1.4 Milliarden Franken gestiegen, was aber immer noch -18% gegenüber dem 3. Quartal 2019 entspricht.

Signale für Erholung im Markt

Dennoch lassen sich erste zaghafte Signale der Erholung im Markt ausmachen. Die gewerblichen Bauherren zeigten sich von Juli bis September, also noch vor der zweiten Corona-Welle, ebenfalls zuversichtlicher. Sie vergaben wieder mehr Bauaufträge (+11%) und haben vorübergehend gestoppte Bauprojekte wieder in Angriff genommen, so dass die Sparte Wirtschaftsbau ihren Umsatz im 3. Quartal bei -3% einigermassen stabilisieren konnte nach dem deutlichen Umsatzeinbruch von -17% im 2. Quartal (im Vergleich zur jeweiligen Vorjahresperiode).

Fast sechs Prozent weniger Aufträge für das Bauhauptgewerbe im öffentlichen Tiefbau

Erfreulich ist ebenfalls, dass die Appelle des Fünf-Punkte-Plans eine gewisse Wirkung zeigen. Der Plan ruft öffentliche Bauherren dazu auf, den Weg für Bauprojekte frei zu machen, ohne dass neue Gelder gesprochen werden müssten. Noch immer zögern aber zu viele öffentliche Bauherren mit der Auftragsvergabe. Seit Jahresbeginn liegt der Auftragseingang weiterhin -3.5% unter Vorjahresniveau. Vor allem im wichtigen öffentlichen Tiefbau ist der Rückgang mit -5.5% noch gross. Gerade auch kantonale Vergabebehörden können mit einer Beschleunigung der Planungsarbeiten, der Bewilligungsverfahren und der Auftragsvergabe die Rezession abfedern und Arbeitsplätze erhalten. Das heisst, dass öffentliche Bauherren bereits geplante Aufträge abwickeln und vorziehen sollten anstatt sie zu bremsen. Zudem müssen sie Wege finden, private Baugesuche rasch zu bearbeiten, um die entsprechenden Bauvorhaben nicht willkürlich zu blockieren.

Quelle: Schweizerischer Baumeisterverband

Reputation Experience Management: Glückliche Kunden in 7 Schritten

Diejenigen Marken, die ihre Kunden überall und jederzeit begeistern, werden die Gewinner sein. Denn glückliche Kunden ziehen neue Kunden an wie ein Magnet. Um jedoch die Online-Reputation und die Customer Experience gezielt zu verbessern, brauchen Unternehmen einen Lösungsansatz, der beides vereint: Reputation Experience Management.

Starke Marken erzeugen Leidenschaft: Dank Reputation Experience Management ziehen glückliche Kunden neue an. (Bild: Ian Schneider / Unsplash.com)

Reputation Experience Management (RXM) – eine Kombination aus Customer-Experience- und Online-Reputation-Management – hat das Ziel, diese beiden Bereiche zu vereinen, die Kunden in den Mittelpunkt und zufrieden zu stellen und somit besser als Unternehmen dazustehen. Zentral dabei ist es, Feedback aus verschiedenen Quellen zu sammeln, auszuwerten und in umsetzbare Erkenntnisse zu verwandeln. Daraufhin lassen sich die eigenen Leistungen verbessern, dadurch das Kundenerlebnis optimieren und folglich die Reputation der Marke steigern. Die nachfolgende Checkliste unterstützt Sie dabei, ein professionelles RXM schrittweise und nachhaltig im Unternehmen zu verankern.

1. Bringen Sie die betroffenen Abteilungen und Personen an einen Tisch

Reputation Experience Management erfordert nicht nur das gemeinsame Engagement der Marketing- und CX-Abteilung, sondern nahezu aller Unternehmensbereiche – vom operativen Kundenservice über das Compliance-Team bis hin zum Management. Überzeugen Sie alle betroffenen Abteilungen von den Vorteilen und klären Sie vorab, wer über die Einführung eines RXM entscheidet und wer das Programm im Unternehmen verantworten soll.

2. Prüfen Sie den Status quo Ihrer Online-Reputation

Beurteilen Sie zunächst, wie es um Ihre aktuelle Online-Präsenz bestellt ist. Vielleicht arbeiten Sie bereits in einigen Bereichen an Ihrem digitalen Image. Wenn ja, bewerten Sie die Effektivität der verwendeten Tools und überprüfen Sie, ob irgendwo Lücken bestehen. Stellen Sie sicher, dass die Google-My-Business-Seiten für all Ihre Standorte unter Ihrer Verwaltung stehen, Sie in allen relevanten Branchenportalen gelistet werden und Ihre Social Media-Präsenzen auf dem neuesten Stand sind

3. Definieren Sie die Ziele für Ihr Reputation Experience Management-Programm

Je nachdem, wie Sie bereits aufgestellt sind, gilt es, entsprechende Ziele zu formulieren, an welchen Stellen Ihr Reputation Experience Management ansetzen soll. Überlegen Sie, welche Ziele sie kurzfristig erreichen wollen und welche sie langfristig angehen müssen, wie zum Beispiel ein höherer Sterne-Durschnitt bei Google, ein verbessertes Image im Branchenvergleich oder mehr Umsatz.

4. Entwickeln Sie ein Scoping-Dokument

Halten Sie alle Ziele und Verantwortlichkeiten in einem Konzept fest und ergänzen Sie dies um einen Fahrplan für die Einführung. Definieren Sie konkrete Meilensteine mit entsprechenden Deadlines. So wissen Management und betroffene Abteilungen genau, was in welcher Phase der Einführung realisiert werden soll.

5. Wählen Sie die passende Software-Unterstützung

Bestimmen Sie mithilfe des Scoping-Dokuments, welche Plattform Ihre Geschäftsanforderungen am besten erfüllt. Achten Sie bei der Software-Auswahl darauf, dass sich alle RXM-Komponenten nahtlos integrieren lassen und ein zuverlässiges, automatisiertes Online-Monitoring für mehrere Standorte und Websites (soweit Sie diese haben) möglich ist. Zugleich ist es wichtig, dass die Lösung mit intuitiven, leicht verständlichen und übersichtlichen Dashboards arbeitet sowie leistungsstarke Analyse- und Reporting-Tools bietet.

6. Richten Sie Ihre Tools passend ein

Überlegen Sie genau, ob Sie eine ganzheitliche Software-Lösung benötigen oder nur einzelne Tools. Behalten Sie hierbei im Hinterkopf, welche Funktionen für Ihre Ziele wichtig sind. Hilfreich ist es, wenn sich das Tool modular implementieren, je nach Bedarf anpassen und erweitern lässt – denn auch wenn Sie jetzt vielleicht nicht alle Features benötigen, wachsen Ihre Bedürfnisse womöglich in Zukunft. Heute vorauszudenken, kann Ihnen schon morgen weitere Kosten sparen.

7. Starten Sie Ihr Reputation Experience Management

Stehen alle Zeichen auf „Los!“, beginnen Sie Ihr Reputations- und Kundenerfahrungsmanagement damit, online gefunden zu werden – etwa in Branchenverzeichnissen, in den Social Media und natürlich bei Google. Generieren Sie Kundenbewertungen und beantworten Sie diese professionell. Werten Sie Feedback aus und ziehen Sie Rückschlüsse auf Ihr Unternehmen und Ihre digitale Präsenz. Prüfen Sie dann regelmäßig, ob Ihre Prozesse funktionieren und die Maßnahmen den gewünschten Effekt bringen. Hierbei eignen sich die Reportmöglichkeiten innerhalb einer RXM-Plattform, um einen schnellen Erkenntnisgewinn zu erzielen.

Mit Reputation Experience Management tun Sie mehr für Ihre Marke

Reputation Experience Management sichert den positiven und konsistenten Ausdruck starker Marken. Die Kombination von Online-Reputation und Customer Experience Management garantiert Zukunftsfähigkeit. Dadurch haben Unternehmen nicht nur einen starken Wettbewerbsvorteil gegenüber Mitbewerbern, die sich nicht mit RXM beschäftigen, sondern profitieren von größerem Vertrauen in ihre Marke und damit von neuen und stärkeren Kundenbeziehungen. Der Guide „Reputation Experience Management“ von Reputation.com bietet Ihnen weiterführende Informationen – inklusive zahlreicher Beispiele und 5 Must-haves für wirkungsvolles RXM. Jetzt kostenlos downloaden: https://bit.ly/33btdzn!

Autorin:
Marina Hedvizak ist Marketing Managerin DACH bei Reputation.com. Sie verfügt über einschlägige Marketing-Erfahrung sowohl auf Agenturseite als auch in Unternehmen unterschiedlicher Branchen, u.a. aus dem Automotive- und Energie-Sektor. Als Marketing-Allrounder kennt sie sich sowohl mit PR- und Eventmanagement als auch mit Online- und klassischem Marketing aus.

Weibliches Unternehmertum: Schweiz bietet gute Rahmenbedingungen

Die Schweiz, Israel und die USA bieten die besten Rahmenbedingungen für weibliches Unternehmertum. Dies zeigt der jüngste Mastercard Index of Women Entrepreneurs, der regelmässig Analysen zu den Fortschritten von Frauen in der Wirtschaft in 58 Volkswirtschaften weltweit erstellt.

Weibliches Unternehmertum im Fokus: Die Schweiz bietet neben Israel und den USA besonders gute Rahmenbedingungen. (Bild: Mastercard Index of Women Entrepreneurs)

Gemäss der vierten Ausgabe des Mastercard Index of Women Entrepreneurs (MIWE), der im November 2020 erschien, befindet sich die Schweiz zum ersten Mal in den Top 3. Der Report macht nach eigener Darstellung die sozioökonomischen Beiträge von Unternehmerinnen sichtbar und bietet Einblicke in Faktoren, die ihren Aufstieg fördern oder hemmen. Der MIWE 2020 basiert auf öffentlich zugänglichen Daten führender internationaler Organisationen wie der OECD und der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und repräsentiert fast 80 % der weiblichen Erwerbsbevölkerung.

Aufschwung für weibliches Unternehmertum in der Schweiz

In der aktuellen Ausgabe des MIWE hat sich die Schweiz gegenüber früheren Erhebungen stark verbessert. Der Anstieg betrug von 65,2 (Rang 11) im Jahr 2019 auf 71,5 in diesem Jahr. Diesen Aufstieg verdankt die Schweiz unter anderem einer deutlich verbesserten Unterstützung für KMU (+37 % von 73,8 auf 101,2) sowie einer Veränderung der gesellschaftlichen Wahrnehmung von Unternehmern (+45 % von 65,3 auf 95) und Unternehmerinnen (+26 % von 65,3 auf 95). Zudem ist die Schweiz bisher weltweit eine der erfolgreichsten Volkswirtschaften in der Vergabe von COVID-19-Hilfspaketen und -Soforthilfen für Unternehmen (Rang 6).

Genderorientierte Politik fördert den unternehmerischen Erfolg von Frauen

Vor der Schweiz an erster Stelle steht Israel als weltweit führendes Land für weibliches Unternehmertum und rückt von Platz 4 im Jahr 2019 an die erste Stelle. Die Spitzenposition von Israel macht deutlich, dass genderspezifische Fördermassnahmen schnelle und signifikante Ergebnisse erzielen. Mit der Ambition, die Zahl der Unternehmerinnen innerhalb von zwei Jahren zu verdoppeln, ist der Erfolg Israels auf eine gezielte staatliche Unterstützung der KMU zurückzuführen.

Die Volkswirtschaften mit den besten Rahmenbedingungen für Unternehmerinnen präsentieren sich 2020 wie folgt:

Israel 74,7
Vereinigte Staaten 74,0
Schweiz 71,5
Neuseeland 70,1
Polen 68,9
Grossbritannien 68,7
Kanada 68,6
Schweden 68,3
Australien 67,5
Spanien 67,3

 

Die Ergebnisse des MIWE 2020 bestätigen, dass weibliches Unternehmertum besonders in einkommensstarken und entwickelten Volkswirtschaften wie der Schweiz, Israel, den USA, Neuseeland und Polen floriert, wo der Grad der Vorurteile gegenüber weiblichen Unternehmerinnen niedrig, der Zugang zu Bildung und finanziellen Förderungen hoch und die unternehmerischen Rahmenbedingungen gut sind. Die meisten Länder (34 von 58) zeigen stabile MIWE-Werte mit einer Punktzahl zwischen 60 bis 70 wie Thailand (66,9), Taiwan (66,6), Kolumbien (66,3), die Philippinen (65,5), Frankreich (65,1), Russland (64,6) und Deutschland (63,0).

COVID-19 führt zu Rückschlägen, birgt aber auch Chancen

Frauen sind besonders stark von der COVID-19-Pandemie betroffen: In den untersuchten Volkswirtschaften mit hohem Einkommensniveau wie Israel, Singapur, der Schweiz und den Vereinigten Staaten gaben 70 % der Unternehmerinnen an, dass sie durch die Corona-Krise Nachteile erfahren haben. Die Überrepräsentation in Branchen, die am stärksten vom wirtschaftlichen Abschwung betroffen sind und der steigende Druck durch Kinderbetreuung sind nur einige Faktoren, die Frauen in eine besonders schwierige Lage bringen.

Gleichzeitig sieht der Report Anzeichen, dass sich die Pandemie als Katalysator erweisen könnte, der Entscheidungsträger ermutigt, genderspezifische Massnahmen zu ergreifen:  Insbesondere Politikerinnen haben im Krisenmanagement weltweit Führungsstärke bewiesen und die Reputation von weiblichen Führungskräften gesteigert. Zudem zeigt sich während der Krise, dass Frauen über eine hohe Anpassungsfähigkeit verfügen: 42 % der befragten Unternehmerinnen stellten seit Pandemiebeginn auf ein digitales Geschäftsmodell um und 34 % identifizierten neue Geschäftsmöglichkeiten.

Weibliches Unternehmertum weiter fördern

Daniela Massaro, Country Managerin von Mastercard Schweiz kommentiert die aktuelle Situation wie folgt: „Eine Krise wird immer Schwachstellen im System aufzeigen und COVID-19 hat das in höchstem Masse getan. Wir sehen das Ausmass der Ungleichheit, aber wir nehmen auch positive Impulse und Fortschritte wahr. Die Frage ist: Sind wir mutig genug die Gelegenheit zu ergreifen, auch entsprechend zu handeln? Oder werden wir an einem dysfunktionalen System festhalten, das durch die Pandemie verstärkt wird? Diese Punkte sollten von Entscheidungsträgern thematisiert und berücksichtigt werden, wenn sie Massnahmen ergreifen, die aus der Krise herausführen sollen.“

Nach eigener Darstellung will Mastercard mit dem MIWE mit gutem Beispiel in Sachen Inklusion und Diversity vorangehen und eine Informationsbasis bereitstellen, die Regierungen, Unternehmen und Einzelpersonen befähigt, Massnahmen zur Umsetzung einer gezielten genderspezifischen Unterstützung zu ergreifen, um eine Geschlechterparität zu realisieren. Im Jahr 2020 habe Mastercard sein weltweites Engagement für die finanzielle Inklusion ausgeweitet und sich verpflichtet, bis 2025 insgesamt eine Milliarde Menschen und 50 Millionen Kleinst- und Kleinunternehmen in die digitale Wirtschaft einzubinden, heisst es in der Mitteilung des Unternehmens. Im Rahmen dieser Bemühungen werde ein Schwerpunkt darauf liegen, 25 Millionen Unternehmerinnen Lösungen anzubieten, die ihnen helfen, ihre Unternehmen auszubauen. Dies soll durch eine Reihe von Massnahmen erfolgen, die Finanzierung, Mentoring und die Entwicklung integrativer Technologien miteinander verbinden.

Quelle und weitere Informationen: www.mastercard.com

Kunststoff-Erzeugnisse aus Bioabfall: FluidSolids AG erhält Golden Idea Award

Die Schweiz ist ein guter Nährboden für gute Ideen. Dem stimmt auch Beat Karrer zu. Mit seiner Firma FluidSolids AG gewinnt er den Golden Idea Award, ausgelobt von IDEE-SUISSE, der schweizerischen Gesellschaft für Ideen- und Innovationsmanagement.

Kunststoff-Erzeugnisse auf Basis von Haferspelzen: Die Technologie von FluidSolids AG ermöglicht die Herstellung von Biokompositen aus biologisch abbaubaren Reststoffen. (Bild: zVg / FluidSolids AG)

Kunststoff-Erzeugnisse auf Basis von Nussschalen oder Kaffeesatz? Das geht – dank der Technologie von FluidSolids AG. Hinter diesem noch jungen Unternehmen stehen Beat Karrer und sein Team. Ihnen ist es gelungen, Biocomposite aus biologischen Abfällen sowie Reststoffen zu produzieren. Dies bedeutet eine innovative Lösung für die Kreislaufwirtschaft.

Ökonomie mit Ökologie verbinden

Begonnen hat der Industriedesigner Beat Karrer vor etwas mehr als zehn Jahren. «Als Industriedesigner pröbeln und tüfteln wir regelmässig mit neuen Materialien. Damals suchten wir alternative Rohstoffe für Kunststoffe, die wir anstelle von erdölbasierten Materialien verwenden konnten. Eine Lösung fanden wir dabei in zellulosehaltigen Stoffen», erzählt Beat Karrer. In einem Design- Workshop wurde an ersten Rezepturen getüftelt. Diese wurden dann im Designstudio optimiert, sodass schnell erste Prototypen, etwa Schalen oder sogar ein Hocker, erfolgreich hergestellt werden konnten. 2011 erfolgte die Anmeldung zum Patent. «Dann wurde es ernst mit dem Geschäftsmodell», erinnert sich Karrer. Mit der Hochschule Rapperswil wurde ein von der KTI gefördertes Projekt umgesetzt, an verschiedenen Innovationswettbewerben teilgenommen, auch eine Einladung aus den USA folgte. Dies alles führte schliesslich zu einem verstärkten Interesse aus der Industrie. «Das ‹Goldene› an unserer Idee ist wohl die erfolgreiche Verknüpfung von Nachhaltigkeit mit wirtschaftlicher Umsetzbarkeit», so die Einschätzung von Beat Karrer. «Eine Lösung ist erst dann wirklich nachhaltig, wenn sie ökonomisch genauso überzeugt wie ökologisch.»

Neue Kunststoff-Erzeugnisse aus Reststoffen

Das Endprodukt sind sog. Biokomposite, also Verbundwerkstoffe, bestehend aus einer natürlichen Polymer-Matrix, in die Fasern und Additive eingearbeitet sind. Die Fasern können von Abfallstoffen wie z.B. Nussschalen, Maiskolben, Holzspänen, Baumwollfasern usw. stammen. Durch entsprechende Prozesstechnik können Reststoffe statt entsorgt wieder in einen wertschöpfenden Kreislauf gebracht werden. Die mit der Technik von FluidSolids hergestellten Biokomposite lassen sich dann durch konventionelle Verfahren wie Spritzguss oder Extrusion zu verschiedenen Kunststoffendprodukten verarbeiten. «Verbreitet ist unsere Technologie inzwischen im Fashion-Bereich: Bereits werden von einigen Bekleidungsherstellern Reststoffe durch unser Verfahren z.B. zu Kleiderbügeln oder Verpackungsmaterialien verarbeitet », erläutert Beat Karrer.

Grosses Interesse der Industrie

Die FluidSolids AG betreibt einerseits eigene Anlagen für die Herstellung von Biokompositen. Anderseits sieht sich das Unternehmen als Technologielieferant. Im Fokus als Kunden stehen dabei bedeutende Markenartikler aus unterschiedlichen Branchen, welche ihre Reststoffe so verwerten und dabei herkömmliche Kunststoffe durch biologisch abbaubare ersetzen können. «Wir wollen Kunststoffe an sich nicht verteufeln», präzisiert Beat Karrer. «Viel mehr geht es uns darum, Biokomposite insbesondere bei Single-Use-Produkten verstärkt einzusetzen.» Denn die eigentliche Problematik von petrochemischen Kunststoffen bestehe im Einsatz bei kurzlebigen Produkten wie etwa Plastiksäcken.

Innovationsförderung gut, aber…

Für ihren Beitrag zur Reduktion der Umweltbelastung durch biologisch abbaubare Kunststoffe und für die Förderung der Kreislaufwirtschaft erhielt die FluidSolids AG am 18. November 2020 den Golden Idea Award der IDEE-SUISSE. Und auch bei Investoren fand die Idee Anklang. Drei Finanzierungsrunden konnten erfolgreich abgeschlossen werden. Beat Karrer konstatiert: «Die Innovationsförderung in der Schweiz funktioniert sehr gut. Doch schwieriger wird es bei der Finanzierung für die Weiterentwicklung zur Marktreife.» Er bedauert, dass manches Start-up deshalb ins Ausland ausweicht und damit einen – eigentlich unerzwungenen – Technologieexport betreibt. Umso mehr schätzt Karrer die Auszeichnung als Anerkennung und Wertschätzung der jahrelangen Arbeit. Als nächste Ziele stehen die weitere Konsolidierung, ein personeller Ausbau der F&E-Abteilung sowie das Gewinnen neuer Kunden auf der Agenda.

Weitere Informationen: FluidSolids AG

Prävention psychischer Erkrankungen am Arbeitsplatz

Die AXA und das deutsche Startup DearEmployee setzen sich gemeinsam für die Früherkennung und Prävention psychischer Erkrankungen am Arbeitsplatz ein. Mit der Lancierung des neuen Angebots «Arbeitsklima-Kompass» bietet der Versicherer seinen KMU-Kunden ein Instrument zur Förderung eines positiven Arbeitsklimas und der Mitarbeitergesundheit und damit zur Verhinderung von Langzeitausfällen.

Wenn Burnout droht: Zur Prävention psychischer Erkrankungen am Arbeitsplatz hat der Versicherer AXA ein Tool für KMU-Kunden entwickelt. (Bild: Pixabay.com)

Nach einem erfolgreichen Pilotprojekt lanciert die AXA in Zusammenarbeit mit dem deutschen Startup DearEmployee den «Arbeitsklima-Kompass» für KMU, vorerst in der Deutschschweiz. Das Angebot steht den KMU-Kunden des Versicherers zur Verfügung. Damit unterstützt die AXA kleinere und mittlere Unternehmen, psychosoziale Risiken am Arbeitsplatz sichtbar zu machen und ihre Ressourcen gezielt für die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden einzusetzen. Dass dies einem Bedürfnis entspricht, zeigen aktuelle Zahlen. So leiden gemäss Bundesamt für Statistik 21 Prozent der Erwerbstätigen sehr oft unter Stress am Arbeitsplatz. Knapp die Hälfte der gestressten Personen fühlen sich bei der Arbeit emotional erschöpft und weisen folglich ein höheres Burn-out-Risiko auf (BFS, 2019). Auf Unternehmensseite resultieren aufgrund von Arbeitsstress Produktivitätsverluste in der Höhe von geschätzt über sieben Milliarden Franken pro Jahr (Gesundheitsförderung Schweiz, 2020).

Schnelles Instrument zur Evaluierung von psychischer Belastung am Arbeitsplatz

Der «Arbeitsklima-Kompass» basiert auf einer von DearEmployee wissenschaftlich entwickelten und validierten Befragungsmethodik, mit der Unternehmen kontinuierlich Einblicke erhalten, welche Arbeitsbedingungen ihre Beschäftigten psychisch belasten. Das innovative Verfahren deckt neben der psychischen Gesundheit auch aktuell wichtige Themen ab wie das Arbeiten im Homeoffice (Erreichbarkeit, flexibles Arbeiten), soziale Isolation oder Digitalkompetenz.

Das Instrument funktioniert schnell und einfach, indem Mitarbeitenden einen Online-Fragenbogen beantworten, deren Ergebnisse und daraus abgeleitete Handlungsempfehlungen dem Unternehmen bereits einige Minuten danach vorliegen. Die Software von DearEmployee ist darüber hinaus mit einer künstlichen Intelligenz ausgestattet, die sich im Hintergrund an die Spezifika der Branchen und Tätigkeitsbereiche der Beschäftigten anpasst.

Passende Massnahmen unmittelbar nach Erhebung des persönlichen Befindens

Unmittelbar nach dem Einsehen der Ergebnisse und Handlungsempfehlungen kann das Unternehmen über den DearEmployee-Marktplatz passende Lösungen finden und buchen – z.B. Führungs-Coachings und -Lehrgänge, Zeitmanagement-Workshops oder digitale Achtsamkeitskurse. «Das zeichnet das neue Produkt aus», sagt Henning Jakob, CEO und Co-Founder von DearEmployee und erklärt: «In der Regel müssen Mitarbeitende Monate, wenn nicht Jahre darauf warten, dass ihnen passende Massnahmen angeboten werden, denn die Vorgesetzten müssen sich erstmal einen Überblick über die Fülle an Massnahmen und Lösungsanbietern verschaffen. Dadurch geht viel Zeit verloren, die eigentlich sinnvoller genutzt werden kann.»

Massnahmen zur Prävention psychischer Erkrankungen am Arbeitsplatz

Die Ursachen von psychischen Erkrankungen sind vielfältig, liegen neben dem privaten auch im beruflichen Bereich. Symptome einer psychischen Erkrankung werden spät erkannt und oftmals nicht richtig gedeutet. In der Folge wird den belasteten Mitarbeitenden entweder keine oder eine unwirksame Massnahme angeboten. Mit dem «Arbeitsklima-Kompass» soll sich das ändern. «Wir freuen uns, dass wir mit DearEmployee einen innovativen und gleichzeitig fachlich starken Partner gefunden haben», sagt Claudia Bienentreu, Leiterin des AXA Open Innovation Teams. «So können wir unseren Unternehmenskunden eine schnelle und professionelle Lösung anbieten, mit deren Hilfe die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz gefördert werden kann.»

Quelle und weitere Informationen: AXA

Outplacement-Beratung für Fach- und Führungskräfte wird 2021 zunehmen

Die aktuelle Situation und die weiterhin schlechten Aussichten fordern Unternehmen und Management enorm, insbesondere verlieren Corona-bedingt auch viele Fach- und Führungskräfte ihre Positionen. Der Schweizer Branchenverband für Outplacement ACF (Schweizerischer Verband der Unternehmen für persönliche und organisatorische Veränderung) verzeichnet deshalb aktuell eine markante Zunahme entsprechender Beratungsmandate.

Wegen Corona plötzlich auf der Strasse? Der Bedarf an Outplacement-Beratung dürfte 2021 markant zunehmen. (Bild: Unsplash.com)

Während in der ersten Corona-Welle im Frühling Entlassungen teilweise auch dank Kurzarbeit noch eher gebremst wurden und sich Firmen mit Kündigungen noch zurückhielten, beobachtet der Schweizer Branchenverband für Outplacement ACF (Schweizerischer Verband der Unternehmen für persönliche und organisatorische Veränderung) seit September wieder eine deutliche Zunahme. Es scheint, dass eine gewisse Markt- und Branchenkorrektur sich beschleunigt hat. Als weitere Gründe sieht der ACF, dass einige Unternehmen geplante Reorganisationen vorgezogen, einige aber auch gerade wegen Corona ihre Restrukturierungspläne noch auf Eis gelegt haben, gleichzeitig jedoch auch etwas weniger in die bestehenden Mitarbeitenden investieren.

Outplacement-Beratung wird zunehmen

Der Schweizer Branchenverband für Outplacement rechnet deshalb mit einer zweiten Entlassungswelle im Winterhalbjahr, wobei das Ausmass noch ungewiss ist. Abhängig von der Entwicklung und auch der allfälligen Verschärfung der aktuellen Massnahmen von Bund und Kantonen wird sich in der Folge auch der Arbeitsmarkt entsprechend erst zeitversetzt erholen. Die Nachfrage nach einer professionellen Beratung und personalisierten Dienstleistungen im Bereich von Out- und Newplacement, Assements und Coaching, nicht zuletzt auch zur Vermeidung von Fehlentscheidungen bei der Rekrutierung oder bei Beförderungen, wird daher gemäss ACF weiter zunehmen.

Digitalisierung beschleunigt Job-Abbau oder Wechsel zu neuen Jobprofilen

Gemäss den Ergebnissen der Mitgliederumfrage des ACF wird nebst der Befähigung, wie der Arbeitsmarkt professionell anzusprechen ist, den psychologischen Aspekten in der Arbeit eine grössere Bedeutung zukommen. Der abrupte Wandel der Arbeitswelt hat dabei Trends wie flexibles Arbeiten, Leadership begleitet von hoher emotionaler Kompetenz sowie die Weiterbildung in digitalen Kompetenzen beschleunigt.
Besonders betroffen sind aktuell bekanntlich die Reise-, Event- oder Gastronomiebranche. Dies sind aber gemäss den ExpertInnen von ACF nicht die Branchen, die ihre Mitarbeitenden bei Trennungen speziell unterstützen können. Der Outplacement-Verband erwartet daher, dass sich die Situation weiter verschärfen und im Jahr 2021, wenn der Bund nicht mehr gleichermassen mit Massnahmen wie Kurzarbeit unterstützen kann, kaum eine Branche verschont bleiben wird.

Dies geschieht aber nicht immer nur aus der Not heraus, sondern auch aufgrund der beschleunigten Digitalisierung, die ebenfalls zu Veränderungen und Job-Abbau oder Wechsel zu neuen Jobprofilen führen wird. Betroffen sein dürften deshalb auch Branchen und Unternehmen, die in dieser Hinsicht noch nicht viel restrukturiert haben oder aber noch viel Handlungsbedarf besteht, zum Beispiel bei Banken, Detailhandel und administrativen Diensten, aber auch in der Chemie- oder Maschinenindustrie.

Längere Bewerbungsprozesse für stellensuchende Managerinnen und Managern?

Laut der Umfrage bei den Mitgliedern des Branchenverbands für Outplacement äussern Managerinnen und Managern, die ihren Job verloren haben, die gleichen Unsicherheiten und Ängste wie früher auch, aktuell nur noch etwas verstärkter: Der abrupte Wandel des Arbeitsmarktes als Folge der Corona-Krise führt zu längeren Bewerbungsprozessen, weniger Job-Ausschreibungen, mehr Mitbewerbern. Vielfach wird erst einmal abgewartet, der Widereinstieg wird schwieriger, speziell auch für Stellensuchende über 50. Aktuell verzeichnet der Outplacement-Verband deshalb eine Zunahme in der Outplacement-Beratung insbesondere auch von Fach- und Führungskräften. Zwar zeichnet sich bislang noch keine Einschränkung ab, nicht zeitnah eine nachhaltige Anschlusslösung zu finden. Die Suchdauer verlängert sich jedoch um etwa 1-2 Monate zu den durchschnittlichen Werten der letzten Jahre in allen Alterskategorien.

Viel Geduld und hohe Netzwerkaktivität nötig

Welche Bewerbungsstrategie braucht es jetzt in der aktuellen Corona-Krise für Fach- und Führungskräfte? Für die ExpertInnen des Schweizer Branchenverbands für Outplacement ist klar: Der Arbeitsmarkt ist solid, aber verlangsamt. Deshalb braucht es viel Geduld, und für eine aktive Suche das Verständnis des sozialen Umfeldes, Kreativität, Initiativkraft und Flexibilität, und insbesondere eine hohe Netzwerkaktivität. Es gilt, sämtliche Kanäle auf dem Stellenmarkt wie Social Media, Inserate, persönliche Netzwerke, Headhunter, Personalvermittler und Spontanbewerbungen professionell und aktiv zu nutzen.

Eine professionelle Outplacement-Beratung kann helfen, neben der direkten oder begleiteten Bewerbung auch in den sogenannten «verdeckten Arbeitsmarkt» zu gelangen, denn jeder Outplacer verfügt auch über ein grosses persönliches Netzwerk zu möglichen Arbeitgebern. Wichtiger aber ist gemäss den ExpertInnen von ACF, dass die oder der Betroffene lernt, das eigene Netzwerk zu aktivieren und so zu relevanten Informationen zu kommen. Die meisten Betroffen sind diesbezüglich zu schüchtern und zurückhaltend.

Outplacement-Beratung als Unterstützung für RAV?

Im Rahmen des Impulsprogramm 2020-2022 des Bundes mit Massnahmen zur Förderung der Wiedereingliederung soll unter anderem das Beratungsangebot der Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) für ältere Personen und von stellensuchenden Personen, deren Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt erschwert ist, ausgebaut und verbessert werden. Hierbei könnte nach Ansicht des Schweizer Branchenverbands für Outplacement ACF, ergänzend zu den Projekten der Kantone und RAV, auch die professionelle Hilfe und Unterstützung durch Outplacement-Firmen einen wertvollen Beitrag leisten.

Speziell die Massnahmen im Bereich der Standortbestimmung für Erwachsene und die Intergrationsberatung für ältere Stellensuchende könnte in idealer Weise durch die Kompetenz der darauf spezialisierten Beratungsunternehmen im Out- und Newplacement umgesetzt und unterstützt werden. Neben Arbeitsmarktfähigkeit-Checks, Potenzialanalyse und Laufbahnberatung, könnten auch eine Zweitmeinung oder eine intensivere Beratung für eine zukünftige Selbstständigkeit, gekoppelt an eine Existenzgründung, sinnvolle und individuell abgestimmte Unterstützungsangebote für eine nachhaltige Wiedereingliederung darstellen.

Quelle: ACF

Swiss Cyber Security Days 2021 werden globaler – und lancieren «KMU-Tag»

Die dritten Swiss Cyber Security Days (SCSD) werden im März 2021 vor Ort und online in einem hybriden Format stattfinden, das die gegebenen Umstände aufgrund der Corona-Pandemie berücksichtigt. Teil des neuen Konzepts ist die globale, interaktive Plattform «SCSD 365», die allen Cybersicherheit Interessierten das ganze Jahr zur Verfügung stehen wird. Und neu auf dem Programm steht auch ein «KMU-Tag».

Sprechen an den Swiss Cyber Security Days 2021: Armeechef Thomas Süssli und Florian Schütz, Delegierter des Bundes für Cybersicherheit. (Bilder: VBS_DDPS / Keystone – Gaetan Bally).

Die Swiss Cyber Security Days sind die inzwischen wohl bedeutendste Veranstaltung der Schweiz im Bereich Cybersicherheit. Der zweitägige Anlass wird am 10. und 11. März 2021 in einer auf die zur Zeit geltenden Schutzanforderungen angepassten Form mit Konferenz und Networking im Forum Fribourg stattfinden. Gleichzeitig können alle Interessierten über die neue online Plattform «SCSD 365» teilnehmen, die im Januar 2021 aufgeschaltet wird. Die Keynotes werden entweder vor Ort gehalten oder über audiovisuelle Technologien eingespielt. Virtuelle Breakout-Räume werden zum Streaming von Expert Tracks und Best Practice Präsentationen genutzt.

«SCSD 365» Cyber Security für alle

Die Plattform «SCSD 365» will nach eigener Darstellung eine «eindrucksvolle Symbiose aus klassischen Konferenzen und Live-Kommunikation mit der Vielfalt digitaler Informations- und Interaktionsmöglichkeiten» bieten. Sie stellt für alle Interessierte ganzjährig relevante Themen zu Cybersicherheit zur Diskussion. Das Konzept sieht dabei messe-ähnliche Kommunikationsmittel wie zum Beispiel virtuelle Stände, einen Marketplace mit Produktpräsentation oder Kommunikations-Channels zur Generierung von Kontakten und Leads vor. Partner und interessierte Unternehmen haben die Möglichkeit, sich auf «SCSD 365» übers ganze Jahr zu präsentieren und sich mit Kunden, Fachleuten aus Wirtschaft, Politik, Bundes- und Kantonsverwaltungen sowie der Forschung auf allen Ebenen auszutauschen. Die Jahresplattform «SCSD 365» und Hybridveranstaltungen werden künftig einen integralen Bestandteil der Swiss Cyber Security Days bilden.

Programmschwerpunkt Nationale Sicherheit

Im Hauptkonferenzteil der Swiss Cyber Security Days 2021 stehen neben laufenden Aktualitäten vor allem Themen im Vordergrund, die Sinn und Zweck in den Cyberraum zurückbringen sowie der gegenwärtig in erster Linie auf Profit ausgerichtete Einfluss der Digitalisierung auf Gesellschaft, Gesundheit, Politik, Wirtschaft und Individuen. Zum Kernthema «Nationale Cybersicherheit» haben bereits jetzt Top-Persönlichkeiten, wie der Chef der Armee, Korpskommandant Thomas Süssli, der Präsident der ETH Lausanne, Martin Vetterli, sowie der Delegierte des Bundes für Cybersicherheit, Florian Schütz, zugesagt. Zu einem zweiten Basisthema «Identität und Privatsphäre» ist unter anderen Michael Hengartner, Präsident des ETH-Rates, geladen. Weitere Kernthemen sind E-Government, Hyper Connected Society, Da-tenschutz, IoT, Artificial Intelligence oder 5G.

KMU als Schwerpunkt an den Swiss Cyber Security Days 2021

Der 11. März ist als nationaler «KMU-Tag» mit einem integrierten Sonderprogramm auf KMUs und ihre speziellen Bedürfnisse im Bereich Cyber Security ausgerichtet. Mit einer auf die kleinen und mittleren Unternehmen ausgerichteten Sensibilisierung sollen die Cyberrisiken bewusst gemacht werden. Dabei werden auch konkrete Fälle von Angriffen auf Schweizer Unternehmen und deren Folgen diskutiert. Die SCSD setzen auch hier auf die Kernwerte Transparenz, Wissenstransfer, offene Kommunikation und Diskussion.

Weitere Informationen: Swiss Cyber Security Days

Autoberufe gehören zu den häufigsten Wunschberufen von Jugendlichen

Informatiker, Profisportler oder Automechaniker: Das sind die drei häufigsten Wunschberufe von jungen Männern im Alter von 15 Jahren, wie eine aktuelle Untersuchung zeigt. Autoberufe bieten Zukunftsaussichten mit interessanten und attraktiven Entwicklungs- sowie Aufstiegsmöglichkeiten.

Autoberufe wie z.B. Automobil-Mechatroniker haben ausgezeichnete Zukunftsaussichten. (Bild: AGVS)

Autoberufe wie z.B. Automobil-Mechatroniker/-in, Automobil-Fachmann/-frau oder Automobil-Assistent/-in: Diese sind bei Jugendlichen gefragt. Hinzu kommen Grundbildungen im kaufmännischen Bereich und im Detailhandel. Rund 3000 Schulabgängerinnen und Schulabgänger treten jährlich eine Lehrstelle in einem Garagenbetrieb an.

Attraktive Autoberufe

Dass Autoberufe attraktiv sind, unterstreicht auch eine aktuelle Studie. Die Forscherinnen Irene Kriesi und Ariane Basler vom Eidgenössischen Hochschulinstitut für Berufsbildung haben unter anderem untersucht, wie sich die Wunschberufe von Jugendlichen zwischen 15 und 21 Jahren entwickeln und welche Faktoren sie beeinflussen. Die Analyse ergab, dass junge Männer mit 15 Jahren am häufigsten Informatiker, Profisportler oder Automechaniker werden wollen. Die Resultate beruhen auf Daten des schweizerischen Kinder- und Jugendsurveys COCON und werden in der 23. Ausgabe der Zeitschrift Social Chance in Switzerland vorgestellt.

Abhängig von der nachobligatorischen Ausbildung

Die Studie zeigt, dass der Status der Wunschberufe eng mit der Art der nachobligatorischen Ausbildung verknüpft ist. Jugendliche, die ins Gymnasium gehen, wünschen sich Berufe mit höherem sozialen Status als Jugendliche in einer Berufslehre. Doch genau hier können die Autoberufe ihre ganze Stärke ausspielen: Sie bieten Zukunftsaussichten mit interessanten und attraktiven Entwicklungs- sowie Aufstiegsmöglichkeiten. Nach Abschluss der Grundbildung ist die Palette an aussichtsreichen Weiterbildungen breit und dank der Durchlässigkeit stehen Berufsleuten aus der Autobranche dieselben Chancen offen wie den Absolventen einer Mittelschule.

Die Faszination Auto wirkt immer noch

Zur Attraktivität der Autoberufe trägt der Wunsch nach individueller Mobilität der weiterhin wachsenden Schweizer Bevölkerung bei sowie die technologische Entwicklung im Bereich Antriebstechnologien und Fahrerassistenzsysteme. Der Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS) und dessen Bildungspartner setzen sich für eine ausgezeichnete Qualität der Aus- und Weiterbildungen ein und sorgen so dafür, dass die Automobilbranche über gut ausgebildete Berufsleute mit aktuellen Fachkenntnissen sowie Handlungskompetenzen verfügt.

Quelle: AGVS

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