Outfit: Richtig gekleidet ins Büro

Overdressed? Underdressed? Wenn es um das passende Outfit für das Büro geht, ist es nicht leicht, eine Entscheidung zu treffen.

Ob am angestammten Arbeitsplatz oder im Heimbüro: Mit dem passenden Outfit arbeitet es sich besser. (Bild: Unsplash.com)

Gerade in einem neuen Arbeitsumfeld fällt es oft schwer, sich dem Kleidungsstil von Kollegen und Vorgesetzen anzupassen. Dennoch ist es wichtig, angemessen gekleidet zu zeigen und mit seinen Outfits nicht zu sehr aus dem Raster zu fallen. Deshalb haben wir einige Tipps für den beruflichen Mode-Alltag im Büro für Sie zusammengestellt.

Überzeugendes Outfit dank Professionalität

Neben inhaltlich einwandfreier Arbeit, Pünktlichkeit und einem souveränen Auftreten sollte auch das das Äussere stimmen. Denn ebenso zahlen äussere Faktoren – wie der Kleidungsstil und eine gepflegte Frisur – auf das Gesamtbild ein und vermitteln eine gewisse Professionalität. Gerade bei geschäftlichen Terminen, in Meetings oder in Terminen mit potentiellen Kunden sollte daher das Erscheinungsbild auch mit den präsentierten Inhalten übereinstimmen und dieselbe Souveränität vermitteln. Wichtig sind ausserdem Selbstsicherheit, Interaktion und eine gesunde Selbsteinschätzung, um ein professionelles Bild zu wahren. Mit diesen drei weiteren Tipps gelingt der Auftritt:

  • Passform: Kleidung in der richtigen Grösse kaufen.
  • Sauberkeit: Gebügelt, gewaschen und ohne Flecken, Löcher oder Risse.
  • Zurückhaltung: Besser sind gedeckte Farben als bunte, grelle Muster.

Dresscode des Unternehmens beachten

Dennoch gilt vor allem eins: Beobachten und anpassen! Am besten schauen Sie sich Ihre Kollegen zu Beginn an und achten auf deren Kleidungsstil. So lässt sich schnell und einfach ableiten, welcher Dresscode im Unternehmen gilt und angemessen ist. Gerade in traditionellen Unternehmen gehören oftmals noch Anzug und Krawatte bzw. Kostüm oder Hosenanzug zur Tagesordnung. In anderen Büros wird hingegen vielleicht eher der Smart Casual- oder Casual-Look gelebt.

Dos und Don’ts bei der Kleidungswahl

Oftmals ist es gar nicht so einfach, zu wissen, ob ein Outfit für das Büro angemessen ist oder es für unangenehme Blicke sorgen wird. Umso wichtiger also, einige Grundregeln zu berücksichtigen, die einem diese Peinlichkeiten ersparen. Im Überblick:

Do:

  • Blusen und Hemden: Sind klassische Büro-Allrounder und nie ein Fehler. Es sei denn, der Rest der Kollegen trägt mit Vorliebe T-Shirt oder einfache Pullover. Dann sollten Sie sich an diesen Stil anpassen.
  • Chino, Jeans und Slacks: Einfache, einfarbige Hosen sind ebenfalls eine gute Möglichkeit für den Büro-Look und lassen sich unkompliziert mit Bluse, Hemd, Pullover oder Tunika kombinieren.
  • Bunte Tuniken und lockere Kleidchen: Sind nicht nur bequem, sondern lassen sich auch im Winter toll kombinieren. Mit Strumpfhosen und einem schicken Blazer das ideale Büro-Outfit.
  • Lederschnürer, Loafers und Mokkasins: Auch beim Schuhwerk gibt es einige Klassiker, die nicht nur bequem, sondern für den Büro- Alltag gut geeignet sind.
  • Blazer und Sakko: Gerade wer zwischendurch Geschäftstermine wahrnimmt, ist mit einem Blazer bzw. Sakko gut beraten und top gekleidet.
  • Accessoires: Eine hübsche Kette, eine schicke Brille oder ein paar einfache Manschettenknöpfe reichen oft aus, um das Outfit aufzuwerten und dezente Akzente zu setzen.

Don’t

  • Zu viel nackte Haut: Entweder Sie entscheiden sich für einen Rock und zeigen Bein oder Sie tragen eine Bluse mit Ausschnitt. Beides ist definitiv zu viel für das Büro.
  • Zerrissene Jeans: In den meisten Büros gilt eine Jeans im Used-Look nicht als angemessen. Am besten greifen Sie zu einfachen Jeans ohne Risse und Löcher.
  • High Heels oder Overknee-Stiefel: Gerade Frauen neigen oft dazu, im Büro hohe Schuhe zu tragen. Doch Achtung: Besser (und bequemer) sind Schuhe mit nur wenigen Zentimetern Absatz.
  • Animal Print: Achtung gilt ebenso bei Leoparden-Looks. Diese wirken oft billig und wenig professionell.
  • Zu viel Parfum: Nichts ist wohl unangenehmer, als ein Kollege bzw. eine Kollegin die zu stark parfümiert ist.
  • Ungepflegtes Äusseres: Drei-Tage-Bart oder Kleidung, die nach Schweiss riecht, können negativ auffallen. Frisch gewaschene Wäsche sollte daher selbstverständlich sein.
  • Sneaker: Mit den Sportschuhen ins Büro kommt wohl eher nicht so gut an. Es sei denn, der Casual-Look ist im Büro gang und gäbe. Dann sollte lediglich auf saubere Sneaker geachtet werden.

Die Inspiration für diesen Beitrag stammt vom internationalen Modeunternehmen Ulla Popken, das sich auf Damenmode in Übergrössen spezialisiert hat. Gerade im Bereich Businessmode finden sich dort zahlreiche Outfit-Ideen und Inspirationen für abwechslungsreiche Büro-Looks.

IT-Budgets steigen trotz Corona-Pandemie

Trotz Corona-Pandemie und ungewisser Konjunkturaussichten steigen die IT-Budgets im kommenden Jahr weiter an, wenn auch weniger stark als im Vorjahr. Die Prognosen für 2022 sind ebenfalls positiv, jedoch für beide Jahre unsicherer als vor zwölf Monaten. Fast neun von zehn Organisationen konzentrieren sich aktuell darauf, die Digitalisierung auszubauen und priorisieren sie für 2021. Das zeigen Vorab-Ergebnisse der IT-Trends-Studie von Capgemini, an der im September und Oktober 144 IT- und Fachverantwortliche von Großunternehmen und Behörden aus der Schweiz, Deutschland und Österreich teilnahmen.

Die IT-Budgets steigen weiter an: Trotz oder wegen Corona? (Bild: Pixabay.com)

Die grosse Mehrheit der Unternehmen und Behörden treibt während der Pandemie die Digitalisierung voran: Sie bleibt die Top-Prioriät auch für 2021. So in etwa lässt sich die IT-Trends-Studie 2021 von Capgemini zusammenfassen. Fast die Hälfte der Befragten (48,4 Prozent) gab an, dass ihr Unternehmen eine Erhöhung des IT-Budgets für 2021 plant; zwölf Monate zuvor beabsichtigten noch 63,1 Prozent, mehr Geld auszugeben. Bei rund 27 Prozent bleiben die IT-Budgets für 2021 auf dem Vorjahresniveau. Das sind gut 5 Prozent mehr als vor einem Jahr. Nur knapp 15 Prozent der Befragten werden die IT-Ausgaben reduzieren. Dieser Anteil ist unverändert, die Kürzungen fallen allerdings drastischer aus als zuvor. Betroffen sind vor allem Branchen, die derzeit Beschränkungen unterliegen oder vor grundlegenden Herausforderungen stehen. 9,4 Prozent der Studienteilnehmer enthielten sich der Angabe.

Grafik 1: Entwicklung der IT-Budgets 2021. (Quelle: Capgemini)

Damit wirkt sich die Corona-Pandemie nur bedingt negativ auf die IT-Ausgaben aus. Denn 87 Prozent der Unternehmen und Behörden nehmen sie zum Anlass, die Digitalisierung auszubauen. Nach dem abgeflauten Interesse im Vorjahr steht sie erneut auf Platz eins der Prioritätenliste für 2021, gefolgt von Effizienzsteigerung, Kostenreduzierung und der Entwicklung neuer IT-Produkte und -Services. Die Ausrichtung an den Bedürfnissen der Endkunden ist für viele Organisationen wichtiger geworden und steht jetzt auf Platz fünf.

Projekte gestoppt oder verschoben

Auf die unsichere wirtschaftliche Situation reagierten fast 55 Prozent der Befragten mit Budget-Umschichtungen. Rund 25 Prozent haben IT-Projekte gestoppt, 42 Prozent den Start von Vorhaben in die Zukunft verschoben. Fast drei Viertel der verschobenen Projekte sollen im kommenden Jahr anlaufen. Von den gestoppten Projekten wird voraussichtlich knapp die Hälfte im kommenden Jahr weitergeführt. 18 Prozent der Studienteilnehmer haben IT-Vorhaben vorgezogen. Davon soll allerdings fast ein Drittel nicht beendet werden.

Grafik 2: Auswirkung von Corona auf IT-Projekte. (Quelle: Capgemini)

Guido Kamann, Leiter von Capgemini in der Schweiz, erklärt: „Seit dem Ausbruch der Pandemie treiben Unternehmen und Behörden verstärkt die Digitalisierung voran, um in der neuen Situation mit Lockdown und längerfristigen Einschränkungen den Betrieb aufrecht zu erhalten. Es galt, schnell das Arbeiten von zu Hause aus sowie kontaktlosen Service und Online-Vertrieb zu ermöglichen oder auszubauen. Im Zuge dessen wurden Informationsauswertung und -nutzung, kürzere Release-Zyklen und Partnernetzwerke wichtiger, während weniger Augenmerk auf Flexibilität und Effizienz lag.“

Ausgaben für System-Erhalt nach wie vor hoch

Im Durchschnitt investieren CIOs 27 Prozent ihres Budgets in Modernisierungen und rund 26 Prozent in neue Anwendungen und Systeme. Die Ausgaben für den Erhalt des Bestands sind mit knapp 47 Prozent weiterhin hoch. Großkonzerne haben in diesem Bereich die niedrigsten Kosten, mittelständische Unternehmen die höchsten. Der Mittelstand bezieht anteilig weniger Services aus Anbieter-Clouds, was möglicherweise zu höheren Fixkosten führt. Ein weiterer Faktor könnte der im Vergleich zu Konzernen geringere Umfang an Automatisierungen in den letzten 12 Monaten sein. Im Ergebnis kann der Mittelstand derzeit prozentual weniger Geld in Modernisierungen und Neuentwicklungen stecken als Konzerne.

Grafik 3: Die Ausgabenbereiche für IT-Budgets 2021. (Quelle: Capgemini)

IT-Budgets: Kosten für das Bestehende senken

„Die IT-Budgets sind in den letzten Jahren fast permanent gestiegen, doch die Anteile der Ausgaben für Bestands-IT und Neues haben sich kaum verändert. Um finanziellen Spielraum zu gewinnen, sollten Unternehmen und Behörden ihre Kosten für das Bestehende senken – etwa durch Automatisierung und andere Innovationen. Dann können sie leichter auf Marktveränderungen reagieren und ihre Geschäftsmodelle visionärer weiterentwickeln“, kommentiert Guido Kamann. Die Umsetzung des Prinzips Kostensenkung durch Innovation gelingt derzeit aber nur einzelnen Organisationen oder Branchen.

Quelle: www.capgemini.com/ch-en/.

Homeoffice in KMU: Cyberrisiken werden unterschätzt

Dank moderner Infrastruktur und ortsunabhängigen Tätigkeiten konnten zwei Drittel der Schweizer KMU rasch auf den Corona-Lockdown reagieren und in vielen Fällen problemlos auf die Arbeit im Homeoffice umstellen. Auch wenn viele Unternehmen in der Arbeit von zu Hause aus auch grosse Chancen sehen, wird ein Aspekt zu wenig beachtet: Die Cyberrisiken. Denn obwohl bereits ein Viertel der Schweizer KMU Opfer eines folgenschweren Cyberangriffs war, führen zwei Drittel der KMU weder regelmässige Mitarbeiterschulungen zum Thema Cybersicherheit durch, noch existiert ein Sicherheitskonzept.

Wenn der Betrüger zuletzt lacht: Schweizer KMU haben zwar problemlos auf Homeoffice umgestellt. In Sachen Schutz vor Cyberrisiken besteht im Heimbüro aber bei vielen noch Nachholbedarf. (Bild: Pixabay.com)

Von August bis Oktober 2020 befragte das Markt- und Sozialforschungsinstitut gfs-zürich in einer repräsentativen Umfrage 503 CEOs von kleinen Unternehmen (4 bis 49 Mitarbeitende) in der deutsch-, französisch- und italienischsprachigen Schweiz zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Digitalisierung. Die Befragung wurde im Auftrag von digitalswitzerland, der Mobiliar, dem Nationalen Zentrum für Cybersicherheit (NCSC), der Hochschule für Wirtschaft der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) und der Schweizerischen Akademie der Technischen Wissenschaften (SATW) durchgeführt.

Chancen wahrgenommen – Cyberrisiken unterschätzt

Nachdem Anfang 2020 im Schnitt 10% der Beschäftigten vorwiegend von zuhause aus arbeiteten, taten dies während des Lockdowns fast viermal so viele (38 Prozent). Nach dem Lockdown gingen die Zahlen zwar wieder zurück, mit 16% der Beschäftigten im Homeoffice ist der Anteil im Vergleich zum Beginn des Jahres aber um 60% gestiegen. Während Schweizer KMU Flexibilität beweisen, werden die Risiken von Homeoffice und Digitalisierung von vielen unterschätzt. Einige Resultate der Studie im Einzelnen:

  • Online-Konferenztools auf dem Vormarsch: Nach E-Mail und Telefon läuft die Kommunikation in KMU am häufigsten über private Kommunikationskanäle wie WhatsApp oder andere Messengerdienste. Mit dem Lockdown sind vor allem Online-Konferenztools wichtiger geworden: Der Anteil virtueller Sitzungen ist von 9% auf 20% gestiegen und hat sich somit mehr als verdoppelt.
  • Ein Viertel der Schweizer KMU war schon Opfer eines folgenschweren Cyberangriffs: Von den schweizweit ca. 38’250 angegriffenen KMU trug rund ein Drittel (12’930 KMU) einen finanziellen Schaden davon und jeder zehnte Angriff hatte einen Reputationsschaden und/oder den Verlust von Kundendaten zur Folge.
  • Präventive Massnahmen werden zu selten ergriffen: Trotz der häufigen Cyberattacken hat nur jedes zweite KMU einen Notfallplan für die Sicherstellung der Geschäftsfortführung und rund zwei Drittel führen weder regelmässige Mitarbeiterschulungen durch, noch haben sie ein Sicherheitskonzept im Unternehmen implementiert.
  • Der Mensch als Risikofaktor – Cyberrisiken werden häufig unterschätzt: Nur knapp die Hälfte (47%) der CEOs gaben an, über sicherheitsrelevante Themen gut informiert zu sein. Noch drastischer ist das mangelnde Bewusstsein dafür, selbst Opfer eines Cyberangriffes zu werden: Nur gerade 11% schätzen das Risiko, durch einen Cyberangriff einen Tag ausser Gefecht gesetzt zu werden, als gross ein.

Bund will Rahmenbedingungen für Cybersicherheit weiter verbessern

Florian Schütz, Delegierter des Bundes für Cybersicherheit lobt die Anpassungsfähigkeit der Schweizer KMU: «Es ist erfreulich zu sehen, wie fortschrittlich auch die kleineren KMU der Schweiz in Bezug auf ihre IT-Infrastruktur aufgestellt sind und dass die Cybersicherheit immer mehr Beachtung findet. Der Lockdown hat gezeigt, wie wichtig der digitale Wandel ist, um anpassungsfähig zu bleiben. Viele KMU haben dies erkannt und ihre Digitalisierungsbemühungen beschleunigt. Die aktuelle Situation macht aber auch deutlich, wie wichtig es ist, dass wir Rahmenbedingungen schaffen, um die Cybersicherheit in der Schweiz so zu gestalten, dass die Chancen der Digitalisierung möglichst gut genutzt werden können. Der Bund will dazu seine Bemühungen weiter ausbauen und die Bevölkerung und Wirtschaft beim Schutz vor Cyberrisiken aktiv unterstützen.» Konkret hat der Bund in Zusammenarbeit mit digitalswitzerland einen Schnelltest für KMU entwickelt. Damit können kleine Unternehmen schnell und einfach prüfen, wie gut es um ihren Schutz vor Cyberrisiken steht. Auch bei der Verfolgung von Cyber-Straftaten ist mehr Effizienz gefordert. Diesbezüglich wird die Zusammenarbeit unter den Kantonspolizei-Corps verstärkt.

Rund 13000 KMU wurden schon Opfer eines Cyberangriffs

Wie oben erwähnt, wurden fast 13000 KMU schon einmal Opfer eines Cyberangriffs. Am meisten handelte es sich dabei um Fälle von Ransomware: Via Phishing oder offene Ports installierten Kriminelle eine Schadsoftware, welche Daten verschlüsselt und gegen Lösegeld wieder entschlüsselt. Andreas Hölzli, Leiter Kompetenzzentrum Cyber Risk der Mobiliar, bedauert, dass immer noch zu viele KMU denken, dass bei ihnen nichts zu holen sei. Entsprechend schlecht ausgebaut sei das Risikomanagement: «Das Problem ist, dass gerade organisatorische Massnahmen oftmals nicht so stark gewichtet werden. Unternehmen brauchen Massnahmen, die über die technischen Aspekte hinausgehen, dazu gehört zum Beispiel die Sensibilisierung ihrer Mitarbeitenden.» Neben technischen Schutzmassnahmen wie Antivirenprogramme oder Firewalls sind auch funktionierende Backups wichtig. „Wir machen leider oft die Erfahrung, dass Backups nicht richtig zurückgespielt werden können. Entweder sind die Daten ebenfalls verschlüsselt oder es wurden gar nicht alle Daten gesichert“, so Hölzli. Er weist deshalb nachdrücklich darauf hin, dass Backups immer vom System getrennt bleiben müssen. Ebenfalls vermisst er in vielen KMU eine Notfallplanung für den Fall, wenn es wegen eines Cyber-Vorfalls zu einem Betriebsunterbruch kommen sollte.

So viele KMU waren schon mal von einem Cyberangriff mit finanziellem Schaden betroffen. (Grafik: gfs-zürich / digitalswitzerland)

Homeoffice wird sich weiter etablieren – die Sensibilisierung für Cyberrisiken muss Schritt halten

Prof. Dr. Marc K. Peter von der FHNW ist überzeugt, dass sich das Homeoffice langfristig als Bestandteil der neuen Arbeitsweltstrategie des «Blended Working» etablieren wird: «In vielen Jobs wird ein Mix zwischen Arbeiten im Homeoffice und im Büro zum Alltag gehören. Dabei muss aber dringend berücksichtigt werden, dass dadurch die Anforderungen an wichtige Technologie- und IT-Sicherheitsinvestitionen in Schweizer KMU steigen.»

Die grosse Anzahl der von einem Cyberangriff betroffenen KMU ist für Nicole Wettstein, Programm Managerin Cybersecurity bei SATW, eine zusätzliche Motivation, die laufenden Sensibilisierungsaktivitäten voranzutreiben: «Es ist zentral, den Anteil an KMU, die minimale Massnahmen zum Cybersecurity-Grundschutz umsetzen, weiter zu erhöhen». Andreas W. Kaelin, stellvertretender Geschäftsführer und Leiter des Dossiers Cybersecurity bei digitalswitzerland, ergänzt: „Die Cyber-Resilienz der KMU muss steigen.“ Er spricht in diesem Zusammenhang von „unbewusster Inkompetenz“, die vielerorts noch zu stark verbreitet sei. Das Thema IT-Sicherheit an externe Dienstleister zu delegieren, greift da zu kurz. Kaelin weist darauf hin: «Laut der Umfrage lassen sich rund zwei Drittel der kleinen Unternehmen von externen IT-Dienstleistern unterstützen. Dies zeigt, dass wir dringend Massnahmen ergreifen müssen, die es den Unternehmen einfacher machen, vertrauenswürdige IT-Dienstleister zu identifizieren. Denn mit den Dienstleistern steht und fällt die Sicherheit eines Unternehmens». In Arbeit sei deshalb auch ein Label, das IT-Dienstleister für ihre Kompetenz in Sachen Cyberrisiken zertifiziert.

Quelle und weitere Informationen: ictswitzerland.ch und digitalswitzerland.com

Gleichstellung der Geschlechter: Schweizer Unternehmen machen Boden gut

Die Neuauflage der weltweiten Diversity-Studie von Egon Zehnder zeigt: Die Schweiz holt bei der Gleichstellung der Geschlechter in verschiedenen Kriterien langsam auf. Immer noch fehlen aber weibliche CEOs.

Die Gleichstellung der Geschlechter ist noch nicht in allen Unternehmen gleichermassen erfüllt, doch immer mehr Frauen nehmen Einsitz in Verwaltungsräte. (Bild: Pixabay.com)

Der Anteil weiblicher Verwaltungsräte weltweit und insbesondere in der Schweiz wächst stetig – aber langsam. Dies zeigt die neueste Ausgabe der Global Diversity Studie, die das Beratungsunternehmen Egon Zehner seit 2004 im Zweijahresrhythmus erhebt.

Gleichstellung der Geschlechter in Verwaltungsräten: Unternehmen machen Boden gut

Ende April 2020 sassen demnach bei 97,6 Prozent der von der Studie erfassten führenden Schweizer Unternehmen mindestens eine Frau im Verwaltungsrat, verglichen mit 94,6 Prozent im Jahre 2018. Damit schliesst die Schweiz zum westeuropäischen Standard auf, der inzwischen bei fast hundert Prozent liegt. Auf internationaler Ebene weisen bereits neun von zehn Verwaltungsräten (89 Prozent) mindestens eine weibliche Vertreterin aus, gegenüber noch 85 Prozent im Jahr 2018.

Von den 400 Verwaltungsratssitzen der befragten Schweizer Firmen sind aktuell etwa ein Viertel, nämlich 99, durch eine Frau besetzt. Damit hat der Anteil der Frauen in Schweizer Verwaltungsräten seit 2004 um 15,8 Prozent zugenommen. Ein noch stärkeres Wachstum, nämlich um 24 Prozent, wiesen die Leitungsgremien westeuropäischer Firmen aus – mittlerweile sind dort 32 Prozent der über 5,000 Verwaltungsratssitze durch Frauen besetzt, wobei Frankreich mit 43,8 Prozent Anteil weiblicher Board-Mitglieder wiederum die grösste Vielfalt auswies.

Diversität als Wettbewerbsfaktor

Die Zahl der Schweizer Unternehmen, mit bereits zwei weiblichen Vertretern im Verwaltungsrat ist in den letzten zwei Jahren um 5,1 Prozent auf 78,0 Prozent gestiegen, diejenige mit bereits drei Verwaltungsrätinnen um 8,5 Prozent auf 46,3 Prozent. Der Grund, der diesen Anstieg ermöglichte könnte darin liegen, dass einige Verwaltungsrätinnen ihre Aktivitäten ausgeweitet und weitere Mandate angenommen haben. So stieg die Zahl der Verwaltungsrätinnen mit mehreren Mandaten von 2,5 Prozent im Jahre 2018 auf 6,5 Prozent zum Stichtag der Studie 2020.

Das Beratungsunternehmen Egon Zehner erwartet, dass sich die Situation für die Schweiz in diesem Bereich über die nächsten Jahren weiterentwickeln wird, nicht zuletzt auch als Folge der per 1. Januar 2021 neu eingeführten Geschlechterrichtwerte gemäss Aktienrechtsrevision. So wurden 2020 bereits 35,4 Prozent der neuen Verwaltungsratsmandate in der Schweiz von Frauen besetzt. Bei Neubesetzungen geht global weniger als ein Drittel der zu besetzenden Posten an Frauen (29.7 Prozent) während der Schnitt in Westeuropa bei 36,8 Prozent und für die USA zusammen mit Kanada bei 37.2 Prozent liegt.

«Bei der Betrachtung von Unternehmen spielt gelebte Diversität für Investoren eine zunehmend wichtige Rolle. Diese wirkt sich auch auf die Attraktivität eines Unternehmens als Arbeitgeber aus. Diverse Teams mit einer inklusiven Kultur erzielen innovativere Ergebnisse. Sie verstehen die Erwartungen sich verändernder Zielgruppen. Die Verteilung von Führungsaufgaben auf Menschen verschiedenen Geschlechts und unterschiedlicher Herkunft ist deshalb gesellschaftspolitisch wie auch wirtschaftlich geboten. Damit haben sich Diversität und Inklusivität zu einem wichtigen Wettbewerbsfaktor für den Unternehmenserfolg entwickelt», kommentiert Simone Stebler, verantwortliche für Diversity und Inclusion-Aktivitäten bei Egon Zehnder, die Resultate der Studie.

Nach wie vor (zu) wenige weibliche CEOs

Bei leitenden Funktionen oder Positionen, die innerhalb eines Verwaltungsrates von Frauen besetzt werden, steht es mit der Gleichstellung der Geschlechter noch nicht so gut. Auch weibliche CEOs oder CFOs sind eine rare Spezies. So wurden 2020 nur gerade 2.4 Prozent der analysierten Schweizer Unternehmen von weiblichen CEOs geführt. Ihr Anteil liegt damit unter dem Durchschnitt Westeuropas (5,7 Prozent) oder der USA (5.3 Prozent). Auch bei den weiblichen CFOs belegt die Schweiz hintere Plätze mit einem Anteil von 2,5 Prozent verglichen mit 14.0 Prozent in Westeuropa und 14,7 Prozent in den USA.

«Die Identifikation und Entwicklung von Potenzialträgerinnen muss in allen Unternehmen Priorität erhalten», verdeutlicht Simone Stebler. Sie ist überzeugt, dass «es nicht an hochqualifizierten Kanditatinnen mangelt. Doch reiche es nicht, auf deren Potenzial zu schauen und sie zu entwickeln – ohne einen Fokus auf die Schaffung einer inklusiven Unternehmenskultur in welcher sowohl männliche wie weibliche Führungsqualitäten gleichwertig geschätzt werden, werden wir weiterhin nur im Schneckentempo Fortschritte erzielen.»

Quelle: Egon Zehnder

Entrepreneur Award 2020: Ausgezeichnete Kleinstunternehmen

In der Schweiz gibt es zahlreiche Mikrounternehmen. Mehr noch: Sie machen unter allen in der Schweiz registrierten Firmen anzahlmässig den Löwenanteil aus. Die Business-Expo, die am 4. Dezember 2020 zum zweiten Mal durchgeführt wurde, gibt mit dem Entrepreneur Award den Klein- und Kleinstunternehmen ein Gesicht. Der Entrepreneur Award 2020 wurde dieses Mal in zwei Kategorien verliehen.

Gewinnt den Entrepreneur Award 2020 in der Kategorie „Kleinunternehmen mit 2 bis 49 Mitarbeitenden“: Karin Patton (Mitte), flankiert von Kay Keusen (rechts) und Michi Keel (links). Leider hiess es auch hier überall: Maske auf… (Bild: Thomas Berner)

Trotz den aktuellen Umständen wurde die Business-Expo 2020 mit dem Entrepreneur Award durchgeführt, und zwar online. Angeboten wurden diverse Workshops zu praxisrelevanten und aktuellen Themen, die Kleinunternehmen beschäftigen, etwa Krisenbewältigung, Marketing per Social Media, Geldanlagen, Online-Marketing und vieles mehr. Diese Workshops konnten im Voraus gebucht werden und wurden als Webinare durchgeführt.

Entrepreneur Award 2020 neu in zwei Kategorien

Ein Höhepunkt soll jeweils die Verleihung des Entrepreneur Awards sein. Dieser Preis würdigt die Leistungen und das Engagement der unzähligen Kleinst- und Kleinunternehmen, die vielfach nur aus einer Person bestehen. In einem mehrstufigen Nominationsprozess wurde in den Kategorien «Kleinunternehmen» (2 bis 49 Mitarbeitende) und «Einzelunternehmen ohne Angestellte» eine Shortlist von jeweils drei Finalisten erkoren. Diese konnten ihre Geschäftsmodell in einem dreiminütigen Pitch vor einer Fachjury präsentieren. Diese vierköpfige Jury, Lukas Nauer (CEO netpulse AG), Riccarda Mecklenburg (Gründerin CrowdConsul.ch), Rolf Kummli (Gründer KUMMLI Netzwerk GmbH) und Sandra Ischi (Mitinhaberin Permashop AG), repräsentiert einen sehr starken Bezug zu Kleinstunternehmen. Alle Jurymitglieder haben selbst einmal «klein» angefangen oder sind bewusst selbst als Mikrounternehmen unterwegs.

Kleinunternehmen mit Ambitionen und Sinn für Nachhaltigkeit

Im Final für den Entrepreneur Award 2020 in der Kategorie «Kleinunternehmen mit 2 bis 49 Beschäftigten» standen:

  • Kay Keusen mit seiner Premium Swiss Chocolate GmbH aus Adliswil: Das Geschäftsmodell beruht auf dem «Bean-to-Bar»-Konzept. Das heisst, die ganze Supply Chain beginnend mit der Kakaobohne bis hin zum fertigen Produkt kann lückenlos verfolgt werden. Und auch die komplette Herstellung der Schokotafeln erfolgt ohne Zwischenprodukte. Das heisst, es wird alles selbst geknackt, geröstet, conchiert, gegrindet, gesiebt, temperiert und gegossen. Daraus entstehen Premium-Produkte in unterschiedlichsten Geschmacksnoten.
  • Michi Keel mit Simplee AG: Die Kernkompetenzen dieses Kleinunternehmens aus Dübendorf liegen in der Umsetzung von Ladeinfrastrukturen für Elektroautos. Das Unternehmen richtet z.B. in neuen oder bestehenden Tiefgaragen Ladegeräte ein und besorgt auch die Abrechnung des bezogenen Stroms. Bereits konnte die simplee AG Projekte von namhaften Auftraggebern gewinnen.
  • Karin Patton mit der Barfuss Brauerei GmbH aus Wuppenau TG: Aus einer Hobby-Brauerei in der Waschküche entwickelte sich seit 2014 zu einer kreativen Herstellung von Gourmetbieren in Kombination mit regionalen «Häppchen». Einen Namen gemacht hat sich die Barfuss Brauerei zudem auch mit Degustations-Events und konnte mit ihren Produkten bereits bei einigen in der Bierbrauer-Szene renommierten Awards vordere Plätze belegen.

Von diesen drei Finalisten war es letztlich die Barfuss Brauerei GmbH mit Karin Patton, die die Jury am meisten überzeugt hat. Gewürdigt wurde insbesondere die Betonung der Sensorik: «Das Sinnliche erhält gerade wegen der Corona-Pandemie einen neuen Stellenwert», so Jury-Mitglied Riccarda Mecklenburg. Auch die Integration der Familie – Karin Pattons Ehemann Bryan stammt aus Grand Rapids in den USA, der eigentlichen «Bier-Hauptstadt» der Vereinigten Staaten, und gab den eigentlichen Impuls für selbstgebrautes Bier – sowie die Agilität des Unternehmens wurden durch die Jury positiv beurteilt. Denn schnell wurde der Online-Shop der Barfuss Brauerei ausgebaut und das Vertriebskonzept entsprechend angepasst. Ebenfalls überzeugte die Jury das «Nachwuchs-Konzept» der Kleinbrauerei: Anstelle einer Lehrlings-Ausbildung bietet sie eine Praktikums-Stelle für Lehrabgänger aus dem Tessin oder dem Welschland. Karin Patton freute sich sichtlich über die Auszeichnung: «Endlich bin ich mal an vorderster Stelle. Oft genug war ich immer nur Zweite!» lautete ihre erste Reaktion.

Award-Verleihung unter Corona-Bedingungen: Die Finalistinnen und die Jury bei der Verleihung des Entrepreneur Awards 2020 in der Kategorie „Einzelunternehmen ohne Angestellte“. V.l.n.r.: Riccarda Mecklenburg, Lukas Nauer, Angelika Eggmann (Finalistin), Karin Jost (Gewinnerin), Tanja Kunz (Finalistin), Rolf Kummli, Sandra Ischi. (Bild: Thomas Berner)

Einzelunternehmerinnen mit Sinn für Handwerk

Bei den Einzelunternehmen standen folgende drei Unternehmerinnen und Unternehmer im Final:

  • Angelika Eggmann aus Frauenfeld: Sie hat mit den «Thurgauerli» eine lokale Spezialität wieder zum Leben erweckt. Dieses Konfekt aus Mandelmasse mit Schokolade-Überzug stellt Angelika Eggmann selbst her und verkauft sie in ihrer Herzmanufaktur GmbH als Geschenkpackungen. Ein besonderes Augenmerk richtet Angelika Eggmann auf lokale Lieferanten und Fair Trade-Produkte.
  • Tanja Kunz, Baar ZG, hat ein «Female Power Coaching» für ambitionierte Powerfrauen entwickelt. Als «mentale Bergführerin» spornt sie Frauen an, ihr Potenzial abzurufen und dieses für eine erfolgreiche berufliche Karriere einzusetzen. Seit März 2020 ist Tanja Kunz nun selbständig unterwegs und konnte ihr Programm bereits mehrfach erfolgreich anbieten. Durch eine hohe Aktivität in Social Media macht sie auf die Thematik der «Gender Equality» aufmerksam und strebt an, in Unternehmen eigene Frauenförderungs-Programme begleiten zu können.
  • Karin Jost, Möhlin AG: Die gelernte Biologie-Laborantin stellt Naturseifen her, die sie in ihrem «Seifengarten» genannten Unternehmen zum Verkauf anbietet. In diesen Seifen werden keine synthetischen Düfte oder Farben, sondern nur Pflanzliche Rohstoffe verwendet. Die Produkte sind deshalb besonders auch für Personen, die unter Hautkrankheiten wie Neurodermitis – auch Karin Jost ist davon betroffen – verträglich. Die Produkte werden online vertrieben, ab Januar 2021 wird nun auch ein eigener Laden eröffnet.

Auch in dieser Kategorie machte schliesslich das «Handwerkliche» das Rennen: Den Entrepreneur Award 2020 gewinnt Karin Jost. Die Jury würdigte dabei besonders die Kontinuität der Geschäftsentwicklung und die Motivation von Karin Jost, trotz hohem Produktionsaufwand und geringen Margen ein nachhaltiges Geschäftsmodell weiterzuführen und das Sortiment zu diversifizieren. «Ihre Visionen, wie sie mit ihrem Seifengarten in die Zukunft gehen will, haben uns überzeugt», fasst Jury-Mitglied Sandra Ischi zusammen.

Entrepreneur Award zeichnet eindrückliche Beispiele für gelebtes (Klein)-Unternehmertum aus

Insgesamt zeichneten sich alle hier erwähnten nominierten Unternehmen durch einen hohen Grad an intrinsischer Motivation für ihre Entrepreneurship aus: Sie leben für ihr Kleinunternehmen. Noch nicht alle Entrepreneure können zu 100 Prozent von ihrem Geschäft leben, aber dennoch sind sie hoch zufrieden mit der gegenwärtigen Work-Life-Balance. Allem voran steht die Überzeugung, selbst für etwas verantwortlich zu sein und in eigener Regie unternehmerische Entscheide fällen zu können.

Die Pitches und die Preisverleihung kann hier als Video angesehen werden: https://entrepreneur-award.ch/pitching-siegerehrung

Chicorée vollzieht Generationenwechsel in der Führung

Jörg Weber, Inhaber und Gründer der Schweizer Modekette Chicorée, übergibt die Unternehmensführung an Thomas Ullmann. Die Söhne Pascal und Mathias Weber treten als Co-CEOs in die Geschäftsführung ein.

Mitarbeiterinnen in einer Chicorée Filiale (Bild: obs/Chicorée Mode AG/Martin Richard)

Jörg Weber, Inhaber und Gründer der Schweizer Modekette Chicorée, tritt nach über 38 Jahren operativer Tätigkeit in den Verwaltungsrat zurück und übergibt die Geschäftsführung an den neuen CEO Thomas Ullmann. Thomas Ullmann arbeitet bereits seit 25 Jahren als COO in den Abteilungen Einkauf und Verkauf im Unternehmen und hat einen wesentlichen Anteil am erfolgreichen Aufbau der Chicorée Gruppe. Neu übernehmen die beiden Söhne Pascal Weber & Mathias Weber die Funktionen als Co−CEOs und treten in die Geschäftsführung ein.

Die junge Generation übernimmt

„Es macht mir grosse Freude mit Thomas Ullmann und meinen beiden Söhnen die operative Führung an die nächste Generation übergeben zu dürfen“, kommentiert Jörg Weber den Generationenwechsel. „In dieser Konstellation und durch meine Funktion als Verwaltungsratspräsident werden wir Chicorée gemeinsam in die Zukunft führen. Angesichts der starken Position am Markt ist der Zeitpunkt für einen Generationenwechsel in der Führung optimal“, so Weber weiter. Die Neuaufstellung der Geschäftsleitung bei Chicorée wurde per 1. Dezember 2020 vollzogen.

Chicorée weiterhin auf Wachstumskurs

Die Chicorée Gruppe steigerte den Gesamtumsatz im Jahr 2019 um 5% auf 159 Millionen CHF und erzielte damit den höchsten Umsatz in der gesamten Unternehmensgeschichte. Im laufenden Jahr 2020 rechnet Jörg Weber mit einem Umsatzrückgang von 10% bedingt durch die Schliessungen wegen Corona. „Dies ist insofern ein erfreuliches Ergebnis, als dass wir auch dieses Jahr den Umsatz ausserhalb der 2−monatigen Schliessungen weiter steigern konnten, was durch die immer noch gute Konsumlust im Discountbereich, eine starke Kollektion, sowie eine weiter massiv verstärkte Kundenbindung zu begründen ist“, erläutert Jörg Weber. 2020 sind bis anhin 6 neue Filialen eröffnet worden, eine weitere Neueröffnung folgt noch im Dezember. Der Detailbericht zum Geschäftsjahr 2020 wird im Januar 2021 veröffentlicht.

Start im E−Commerce und neue Omnichannelservices

Für das Jahr 2021 strebt Chicorée weiterhin ein hohes Tempo und weiteres Wachstum an. Es sind 5 bis 10 neue Standorte geplant. Auch sind nächstes Jahr neue Omnichannelservices wie beispielsweise Click & Collect (Produkte online reservieren und in der Filiale bezahlen bzw. abholen) und der Start in das E−Commerce Business geplant.

Quelle und weitere Informationen

Mission Zéro erstmals mit Schweizer Zukunftspreis

Der Schweizer Zukunftspreis will Unternehmen, Unternehmensgründer und -gründerinnen, Start-ups oder Einzelpersonen und Teams aus der Schweiz und Liechtenstein für die innovativsten Lösungen gegen den Klimawandel auszeichnen. Der Preis soll im Rahmen der Mission Zéro am Nationalen Klimatag im Mai 2021 auf dem Bundesplatz verliehen werden.

Die AEE SUISSE lanciert den Schweizer Zukunftspreis: Unternehmen, Einzelpersonen, Teams etc. können mitmachen. (Bild: AEE SUISSE)

Über CO₂ reden viele. Doch nicht nur reden will die AEE SUISSE, die Dachorganisation der Wirtschaft für erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Sie hat mit der «Mission Zéro» eine freiwillige Initiative der Schweizer Wirtschaft und Wissenschaft lanciert. Deren Ziel ist es, Lösungen aufzuzeigen, um dem Klimawandel zu begegnen und die Menschen in ihren verschiedenen Rollen für eine aktive Mitwirkung zu gewinnen.

Schweizer Zukunftspreis: Bewerbung bis 21.1.2021

Der Schweizer Zukunftspreis will nun noch mehr: Er präsentiert Menschen, die mit Ideen, Mut und Ausdauer einen spürbaren Beitrag für eine Welt im Gleichgewicht leisten. Das Motto des Schweizer Zukunftspreises 2021 lautet «Wirtschaft im (Klima)Wandel» und ist bewusst offen formuliert. Mit welchen Lösungen und in welchem Stadium – bereits seit Jahren in die Tat umgesetzt, kürzlich eingeführt oder erst in der Planung und Entwicklung – spielt keine Rolle. Alle können Klimahelden 2021 werden!

Bis am 21. Januar 2021 können sich Unternehmen, Unternehmensgründer*innen, Start-ups oder Einzelpersonen und Teams aus der Schweiz und Liechtenstein um den Titel «Klimaheld*in 2021» bewerben.

Die Jury

So vielfältig das Engagement und die Lösungen gegen den Klimawandel sind, so vielfältig ist die Jury des Schweizer Zukunftspreises besetzt. Expert*innen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Medien und Gesellschaft beurteilen die eingegangenen Bewerbungen. Das letzte Wort, wer den Titel «Klimaheldin 2021» oder «Klimaheld 2021» verdient, hat aber das Publikum: Ab März 2021 werden drei Finalist*innen mit ihren Lösungen gegen den Klimawandel vorgestellt und in einem Public Voting bewertet.

Der Nationale Klimatag

Der Zukunftspreis wird anlässlich des ersten Nationalen Klimatags verliehen. Der Nationale Klimatag findet am  27. Mai 2021 in Bern auf dem Bundesplatz, im Hauptbahnhof Zürich und an weiteren Orten in der ganzen Schweiz statt. Am Nationalen Klimatag 2021 sollen sich Menschen, Organisationen und Unternehmen treffen, die nicht nur diskutieren, sondern handeln wollen. Dabei stehen wirksame Lösungen, Ideen und Innovationen im Fokus. Die Mischung aus Inspiration, Dialog und Unterhaltung ist dabei einzigartig. Gemeinsam können wir aktiv werden und viel erreichen, um die Welt wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Der Schweizer Zukunftspreis ist Teil der «Mission Zéro» der AEE SUISSE und wird unterstützt von Promerit, SAP und Cardea. Mehr Informationen zum Zukunftspreis finden sie auf www.zukunftspreis.ch.

Risiken für Arbeitnehmer erreichen Fünfjahreshoch

Die Risiken für Arbeitnehmer auf der ganzen Welt haben das höchste Niveau seit 2016 erreicht, so der International SOS Risk Outlook 2021. Der Bericht basiert auf den Ergebnissen einer Umfrage von Ipsos MORI unter mehr als 1.400 Experten im Bereich Gesundheit und Sicherheit aus 95 Ländern.

Die Risiken für Arbeitnehmer nehmen zu – überschattet von Covid-19. (Bild: Pixabay.com)

Jährlich untersucht die Studie International SOS Risk Outlook die Risiken für Arbeitnehmer und zeigt dabei Lücken im Schutz der Gesundheit und Sicherheit von Mitarbeitern auf. Dazu zählen etwa die Risikowahrnehmung, psychische Gesundheit, Auswirkungen auf die Produktivität und betriebliche Herausforderungen. Ebenso fliessen Erkenntnisse des Workforce Resilience Council (einem Gremium von repräsentativen Experten aller Gesundheits-, Sicherheits- und Arbeitsschutzbereiche) und umfangreiche konsolidierte Daten von International SOS mit dem Support ihrer Kunden mit in diese Studie ein. Die wichtigsten Ergebnisse der Studie zeigen eines: Covid-19 überschattet alles.

Die Risiken für Arbeitnehmer werden 2021 voraussichtlich noch steigen

Rund acht von zehn Umfrageteilnehmern geben an, die Gesundheits- und Sicherheitsrisiken für Mitarbeitende seien im Jahr 2020 gestiegen. Das gilt für lokale Mitarbeitende am Unternehmensstandort (85 Prozent Zustimmung), Entsandte/Expats (81 Prozent), Geschäftsreisende (79 Prozent) und Mitarbeitende auf abgelegenen Projektstandorten und Baustellen (77 Prozent). Mehr als die Hälfte der Befragten erwartet, dass dies im Jahr 2021 weiter zunehmen wird.

Die Einschätzung, die Risiken hätten zugenommen, geht einher mit sinkendem Vertrauen in lokale Regierungen und Gesundheitsbehörden. Das sieht ein Drittel (31 Prozent) der befragten Fachleute als eine zentrale Herausforderung – am deutlichsten in Nord- und Südamerika (40 Prozent). Nur für Geschäftsreisende erreichte die Einschätzung, die Risiken hätten zugenommen, bereits in der Vergangenheit einen hohen Wert (72 Prozent im Jahr 2016). Damals standen möglicherweise Terroranschläge an Orten, die zuvor als sicher gegolten hatten, im Vordergrund. Im Jahr 2018 erhielt die Einschätzung, die Risiken seien gestiegen, bereits wieder weniger Zustimmung (47 Prozent), bevor sie auf den aktuellen Wert von 79 Prozent stieg. „Die Covid-19-Pandemie hat eine dreifache Krise ausgelöst: der öffentlichen Gesundheit, der Geopolitik und der Wirtschaft. Alle drei treffen die Belegschaften und das Geschäft auf globaler Ebene“, sagt Dr. Stefan Esser, Ärztlicher Leiter Zentraleuropa bei International SOS. Verschärft werde die Situation durch eine Infodemie in einer zunehmend komplexen Welt, so Stefan Esser weiter. Unternehmen müssten zudem verstärkt an der Erfüllung ihrer Fürsorgepflicht arbeiten. „So, wie der 11. September 2001 den Blick der Arbeitgeber auf Fürsorgepflicht und Sicherheitsfragen gewandelt hat, so wird die
Pandemie nachhaltig verändern, wie Arbeitgeber die Gesundheitsgefahren für die Belegschaft betrachten“, glaubt Stefan Esser.

Die Covid-19-Brille rückt andere Risiken in den Hintergrund

Die Mehrheit der befragten Fachleute ist der Ansicht, dass Infektionskrankheiten (wie Covid-19, Malaria, Dengue-Fieber, Ebola, Zika usw.) im nächsten Jahr zu einem Rückgang der Mitarbeiterproduktivität führen werden. Jeder dritte Befragte erwartet, dass auch Beeinträchtigungen der psychischen Gesundheit dazu beitragen. Die Experten des Workforce Resilience Council gehen sogar davon aus, dass Probleme der psychischen Gesundheit im nächsten Jahr Covid-19 überholen werden.

Auch andere Risiken verlieren für viele der Befragten an Bedeutung, zum Beispiel die Länder-Risikobewertungen weltweit, Fragen der Verkehrssicherheit und Sicherheitsbedrohungen. Die Befragten mit Verantwortung für Geschäftsreisen nannten „geopolitische Bedrohungen“ (30 Prozent), „Unruhen“ (25 Prozent) und „Sicherheitsbedrohungen“ (32 Prozent) deutlich weniger häufig als im Vorjahr (52, 52 bzw. 68 Prozent). „Die Ergebnisse zeigen, dass Covid-19 sehr stark im Vordergrund steht und andere Risiken in den Hintergrund rücken – in einem potenziell geschäftsgefährdenden Ausmass“, sagt Gautier Porot, Security Director Schweiz und Italien bei International SOS. „Denn die Pandemie hat Sicherheitsfragen verschärft, insbesondere im Zusammenhang mit Unruhen und politischen Protesten. In ähnlicher Weise hat die Kriminalität an einigen Orten zugenommen, und wir stehen erst am Anfang der sozioökonomischen und
psychologischen Folgen der Covid-19-Krise. Gleichzeitig wird der Umgang mit grossen Bedrohungen wie Naturkatastrophen immer komplexer, da Covid-19 und sich ständig verändernde Reisebeschränkungen berücksichtigt werden müssen.“

Die fünf wichtigsten Herausforderungen für Unternehmen

Bei der Gewährleistung der Gesundheit und Sicherheit ihrer Mitarbeitende sehen sich Unternehmen mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert. Die Umfrage zeigte folgende Schwierigkeiten:

  1. Ausreichende Ressourcen für den Umgang mit Covid-19: 54 %,
  2. Zugriff auf verlässliche und aktuelle Informationen zu Gesundheits- und Sicherheitsfragen: 40 %,
  3. Aufklärung der Mitarbeitende über aktuelle Risiken: 35 %,
  4. Umgang mit Belastungen für die psychische Gesundheit: 33 %,
  5. Kommunikation während einer Krise: 33 %.

In diesen fünf Bereichen sind Organisationen gefordert, entsprechende Strategien zu entwickeln, um ihren Mitarbeitenden einen bestmöglichen Schutz zu gewährleisten.

Quelle: International SOS

Swiss21.org neu auch mit Lohnbuchhaltung

Swiss21 hat sich zum Ziel gesetzt, die Digitalisierung von Schweizer KMUs voranzutreiben und sie ins digitale 21. Jahrhundert zu begleiten. Ende 2018 gestartet, nutzen heute bereits 30'000 User das kostenlose Paket an Business Software. Ab sofort ist auch eine bewährte Lohnbuchhaltung in Swiss21 integriert.

Neu ergänzt auch ein Tool für Lohnbuchhaltung das Ökosystem von Swiss21. (Bild: swiss21.org)

Nach 21.AbaNinja, dem bereits bekannten Tool für Offerten, Rechnungen, Zahlungen, Buchhaltung, Zeit- und Leistungserfassung und vielem mehr, stammt auch die Software für die Lohnbuchhaltung in Swiss21 aus dem Hause Abacus. Das Modul 21.AbaSalary beinhaltet alle Funktionalitäten zur Abrechnung, Bezahlung, Auswertung und Verbuchung der Löhne. Die Eröffnung erfolgt schnell und unkompliziert aus Swiss21. Zusätzlich ist auch der Zugriff des Treuhänders möglich. 21.AbaSalary ist bis zur Abrechnung von sieben Mitarbeitenden kostenlos. Mit dem 21.AbaSalary-Dashboard hätten Firmen jederzeit den Überblick und Daten in Echtzeit zur Verfügung, teilt Swiss21 mit. Lohnabrechnungen und Lohnausweise werden vom System automatisch in digitale Personaldossiers abgelegt.

Lohnbuchhaltung schnell erledigen

Wie alle Applikationen von Swiss21 ist auch 21.AbaSalary auf eine einfache und schnelle Erledigung von administrativen Arbeiten in Kleinunternehmen ausgerichtet. Allgemein soll Software in Unternehmen aus Sicherheitsgründen immer aktuell sein. Im Speziellen gilt dies für die Lohnbuchhaltung: Sie ist durch die zunehmende Regulierung durch Gesetze und Richtlinien der Behörden sowie den hohen Anforderungen von Versicherungen laufend Änderungen unterworfen. Mit der in der Schweiz gehosteten Cloudlösung ist die Lohnsoftware immer und auf jedem Gerät up-to-date. Damit leistet Swiss21 einen Beitrag, um Kleinunternehmen nun auch im Personalwesen zu entlasten. Die Lohnbuchhaltung werde somit effizient und verlässlich, heisst es dazu.

Von der Eröffnung bis zur ersten Lohnabrechnung vergehen mit 21.AbaSalary im Idealfall nur wenige Minuten. Dank der Integration mit 21.AbaNinja ist auch die Buchhaltung in Swiss21 immer auf dem neusten Stand und ermöglicht jederzeit einen aktuellen Blick auf die Finanzentwicklung.

Nachhaltig kostenlos

Bis zu 2‘100 Belegen/Jahr, 2‘100 Artikeln im Shop und 2‘100 Kontakten ist das Angebot für das Unternehmen kostenlos. Damit ist sichergestellt, dass in einer Startphase und bei kleineren Organisationen auch längerfristig keine Kosten anfallen. Die beteiligten Software-Unternehmen haben sich verpflichtet, an der kostenlosen Nutzung auch längerfristig festzuhalten. Übersteigt ein Nutzer diese Grenzen, werden bis 5‘000 Belegen /Jahr, 5‘000 Artikeln oder 5‘000 Kontakten CHF 21.-/Monat verrechnet. Ein Wechsel auf ein anderes System ist möglich und die Daten können exportiert werden. Eine modulare Erweiterung der Applikationen ist ebenfalls möglich und erlaubt so mit überschaubaren Kosten ein skalierbares und individualisierbares Gesamtsystem.

Die Digitalisierung voranzutreiben und die Kosten dafür gerade für KMU tief zu halten, ist denn auch das zentrale Ziel von Swiss21. Die Organisation wurde 2017 gegründet. Walter Regli, ihr Geschäftsführer, freut sich über die neue Erweiterung: «Dank der Erweiterung mit der Lohnbuchhaltung ist Swiss21 die kompletteste Gesamtlösung für Büroadministration auf dem Markt. Wir können damit KMUs ein umfassendes Paket an Business Software anbieten. Und das erst noch kostenlos! Das Angebot kommt gut an, seit Kurzem zählen wir über 30’000 User auf Swiss21.»

Quelle: Swiss21 

Nachlassverfahren: Das unterschätzte Instrument

Die Corona-Pandemie schränkt das wirtschaftliche Leben in manchen Branchen stark ein. Immer mehr Unternehmen laufen Gefahr, wegen ausbleibender Umsätze finanziell am Abgrund zu stehen. Experten warnen entsprechend vor einer Konkurswelle. Aber lange nicht jedes Unternehmen müsste in den Konkurs geschickt werden. Je nach Situation kann eine Nachlassstundung die Existenz einer Firma sichern.

Gerät ein Unternehmen in wirtschaftliche Schieflage, muss nicht immer ein Konkurs die letzte Konsequenz sein. Unter bestimmten Voraussetzungen kann ein Nachlassverfahren die Firma retten. (Bild: Pixabay.com)

Die Folgen der Corona-Pandemie spüren einige Branchen ganz besonders, etwa die Reise-, die Gastro- oder die Eventbranche. Brancheninsider gehen davon aus, dass der wochenlange Umsatz-Ausfall für einige Unternehmen «Lichterlöschen» bedeutet, wenn nicht rasch finanzielle Hilfe eintrifft. Mit anderen Worten: Es droht eine Zunahme von Insolvenzverfahren.

Konkurs und Liquidation vermeiden dank Nachlassverfahren

Das Schweizer Schuldbetreibungs- und Konkursrecht (SchKG) sieht im Wesentlichen drei Formen von Insolvenzverfahren vor: der Konkurs, das Nachlassverfahren oder den Konkursaufschub. Wenig bekannt ist und verhältnismässig wenig durchgeführt wird das Nachlassverfahren. Dies hat eine neue Studie, die vom Beratungsunternehmen Alvarez & Marsal und der Swiss Turnaround Association veröffentlicht wurde, festgestellt. Das Nachlassverfahren gemäss SchKG muss bei einem Gericht beantragt werden und bewirkt nebst anderem folgendes:

  • Betreibungen und Gerichtsverfahren werden ausgesetzt
  • Vermögenswerte des Schuldners können nicht beschlagnahmt werden
  • Forderungszessionen werden mit Genehmigung der Stundung unwirksam
  • Verjährungsfristen stehen still
  • Sobald die Stundung bewilligt ist, hört gegenüber dem Schuldner der Zinsenlauf für alle nicht pfandgesicherten Forderungen auf (sofern nicht anders im Nachlassvertrag geregelt)
  • Verhinderung der Löschung/Streichung von Ansprüchen vor dem Nachlassverfahren
  • Keine Sozialplanpflicht bei Massenentlassungen, die während des Nachlassverfahrens erfolgen, das mit einem Nachlassvertrag mit Vermögensabtretung abgeschlossen wird
  • Einsatz eines Sachwalters; mit dessen Einwilligung können langfristige Verträge gekündigt werden, sofern diese einer Sanierung im Weg stehen

Mit dem Nachlassverfahren hätten in der jüngsten Vergangenheit wohl einige Unternehmen, die einen Konkursantrag gestellt haben, eigentlich gerettet werden können – zusammen mit vielen Arbeitsplätzen.

Führungskräfte sollten die finanzielle Situation objektiver beurteilen

Die Studie ergab, dass Unternehmen in Zahlungsschwierigkeiten oft zu lange warten, bevor sie die notwendigen Massnahmen ergreifen, und wenn sie dies tun, erkennen sie, dass nur noch wenig Handlungsspielraum bleibt und das Unternehmen letztendlich Konkurs anmelden muss. Stattdessen sollte die Unternehmensführung bei Liquiditätsengpässen eine Umstrukturierung frühzeitig objektiv bewerten und eine Nachlassstundung als mögliche Lösung in Betracht ziehen. Denn mit einer Nachlassstundung gewinnen Unternehmen jene Zeit, die sie benötigen, um Sanierungsmassnahmen umzusetzen.

Oft werden anstelle eines Nachlassverfahrens aussergerichtliche Lösungen bevorzugt. 2019 haben gemäss der Untersuchung von Alvarez & Marsal (A&M) sich nur 66 Schweizer Unternehmen für eine Nachlassstundung entschieden. Im Vergleich zu den 4’691 Konkursen im selben Zeitraum wurde das Instrument der Nachlassstundung nur bei rund 1,4% aller Schweizer Konkurse eingesetzt. Zum Vergleich: In den USA waren die Anträge um ein Chapter-11-Verfahren 2019 zehnmal so hoch (14%).

40% der Unternehmen, die im Jahr 2019 in eine Nachlassstundung gingen, wurden erfolgreich umstrukturiert

17 (38%) der Unternehmen, denen 2019 eine Nachlassstundung gewährt wurde und für die das Verfahren nun abgeschlossen ist, wurden entweder durch eine reine Restrukturierung oder durch einen ordentlichen Nachlassvertrag mit ihren Gläubigern erfolgreich restrukturiert. In 28 (62%) der abgeschlossenen Verfahren erlosch das Unternehmen. Dennoch wurde in 5 Fällen eine Lösung gefunden, entweder mit einer Auffanglösung (d.h. der gesunde Teil des Unternehmens wurde zu einer unabhängigen Einheit) oder das Unternehmen wurde an eine dritte Partei übertragen. Nach Ansicht der Studienautoren könnte im derzeit schwierigen wirtschaftlichen Umfeld die Nachlassstundung ein hervorragendes Instrument zur Rettung wettbewerbsfähiger Unternehmen sein, die unter dem Covid-19-Schock leiden.

2020 traten nur 34 Unternehmen in eine Nachlassstundung ein

Im Zeitraum von Januar 2020 bis Ende September 2020 wurden 34 Unternehmen eine Nachlassstundung gewährt. Wird diese Zahl auf das Jahr hochgerechnet, entspricht diese 45 Fällen und einem Rückgang von 30% gegenüber 2019. Dieser Rückgang lässt sich durch die COVID-19-Unterstützungsmassnahmen der Schweizer Regierung für Unternehmen erklären. Im Vergleich zu den 2’760 Konkursen im gleichen Zeitraum wurde das Instrument der Nachlassstundung nur bei rund 1,2% aller Konkurse eingesetzt.

Zusätzlich zum ordentlichen Verfahren nutzten nur 22 Unternehmen das vereinfachte  COVID-19 Nachlassverfahren. Dabei handelt es sich um ein kostengünstiges Verfahren, das bis zum 19. Oktober 2020 in Kraft war, um kleine Unternehmen vor dem COVID-19-Schock zu schützen. Dies zeigt, dass eine erste Welle von Insolvenzen durch die anderen COVID-19-Massnahmen der Schweizer Regierung vorerst wirksam vermieden wurde. Zu den Massnahmen gehörten staatlich unterstützte COVID-Darlehen, die Lockerung der Kurzarbeitsentschädigung und die vorübergehende Aussetzung der Überschuldungsanzeige gemäss Art. 725 des Schweizerischen Obligationenrechts (OR).

Welche Voraussetzungen es für ein Nachlassverfahren benötigt

So funktioniert das Nachlassverfahren.

Die formellen und materiellen Voraussetzungen für die provisorische Nachlassstundung sind vom Gesetzgeber bewusst gering gehalten. Vorliegen muss ein provisorischer Sanierungsplan. Es gibt allerdings keine gesetzlichen Vorgaben darüber, was der Sanierungsplan im Gesuch um Nachlassstundung beinhalten muss. In der Praxis beinhaltet der provisorische Sanierungsplan meist einen Überblick über die Massnahmen und Ziele des beabsichtigten Sanierungsprozesses. Ein Antrag kann nur dann abgelehnt werden, wenn offensichtlich keine Aussichten auf Sanierung bestehen. In diesem Fall eröffnet das Nachlassgericht von Amtes wegen den Konkurs (Art. 293a SchKG). Die Herausforderungen zeigen sich in der Praxis weniger in den formalen Anforderungen als in den Kosten, die eine Nachlassstundung nach sich zieht, was jedoch unter Berücksichtigung aller Gläubigerforderungen und dem Wegfall von Arbeitsplätzen zu betrachten ist.

Kugellager von SKF: Seit 100 Jahren in der Schweiz

Die schwedische SKF Gruppe feiert am 8. Dezember das 100jährige Bestehen ihrer Schweizer Tochtergesellschaft, die seit der Gründung stark gewachsen ist und sehr erfolgreich am Markt agiert. Aus Anlass des Jubiläums spendet das Unternehmen 20000 Franken für die Pflegekräfte der COVID-Maßnahmen in der Schweiz.

Seit 100 Jahren gibt es die Kugellager von SKF auch in der Schweiz. Hier der Sitz der Schweizer Niederlassung in Schwerzenbach ZH. (Bild: SKF)

Das Unternehmen SKF wurde 1907 in Schweden gegründet. Bereits 1920 eröffnete das Unternehmen seine Schweizer Niederlassung in der Zürcher Bahnhofstraße, um von hier aus Kugel- und Rollenlager sowie andere Maschinenelemente für den Schweizer Markt zu vertreiben. Doch inzwischen gibt es mehr als nur Kugellager von SKF in der Schweiz: Beispielsweise übernahm das Unternehmen 1987 mit der Jacob AG einen Spezialisten für Linearantriebe und integrierte 2008 mit dem Schweizer Vertrieb von Actuation Systems Liestal, vormals Magnetic, einen führenden Hersteller von elektromechanischen Aktuatoren in die Vertriebsstruktur. Somit wurde die Geschäftstätigkeit der Schweizer SKF deutlich ausgeweitet.

Schweizer Sitz in Schwerzenbach

Geführt wird die Schweizer SKF seit mehr als drei Jahrzehnten aus dem Büro- und ehemaligen Lagerhaus in Schwerzenbach, das 2019 grundlegend saniert, umgebaut und modernisiert wurde. Die 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind vorwiegend im landesweiten Vertrieb und in der technischen Beratung der Kunden tätig. „Die SKF Schweiz und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben sich in den vergangenen 100 Jahren das Vertrauen der Kunden mit technischer Kompetenz und großem Engagement immer wieder aufs Neue erarbeitet“, betont Erik Nelander, President Industrial Sales Europe and Middle East and Africa im SKF Konzernmanagement. „Damit haben sie einen wichtigen Beitrag zum Erfolg des Gesamtunternehmens geleistet. Dafür unser herzliches Dankeschön!“

100 Jahre Kugellager von SKF Schweiz: Spende statt Feier

Jochen Diehm, Country Manager von SKF Schweiz, freut sich, das Jubiläum 100 Jahre SKF in der Schweiz begehen zu können. „Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um all unseren Kunden, Anteilseignern und Unterstützern zu danken. Sie waren und sind integraler Bestandteil unseres Erfolges. Wir freuen uns auf viele weitere Jahre positiver Zusammenarbeit.“ Er ergänzt: „Da ein offizieller Festakt mit Kunden und Vertretern lokaler Behörden und Verbände nicht möglich ist, werden wir die Pflegekräfte und Hilfsmaßnahmen in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie mit einer Spende unterstützen. Wir denken dabei an alle, die in dieser schwierigen Zeit von COVID direkt oder indirekt betroffen sind.“

Quelle: SKF

Die FFHS organisiert ihre Führung neu

Die Fernfachhochschule Schweiz (FFHS) reorganisiert ihre Führungsebene. Neu nehmen Prof. Dr. Markus Dormann als Direktor Weiterbildung und Arsène Jossen als Verwaltungsdirektor Einsitz in die Direktion. Ausserdem hat die FFHS ein neues Departement für Bau, Real Estate und Facility Management aufgebaut, geleitet von Yvonne Ganz.

Die FFHS hat ein neues Departement für Bau, Real Estate und Facility Management aufgebaut. Dessen Leitung übernimmt Yvonne Ganz. (Bild: zVg / Fernfachhochschule Schweiz)

Die Fernfachhochschule Schweiz baut ihre Direktion von fünf auf sechs Mitglieder aus. Per 1. November 2020 hat Prof. Dr. Markus Dormann die neue Funktion als Direktor Weiterbildung aufgenommen. Dormann ist seit 2019 an der FFHS als Departementsleiter E-Didaktik tätig. Er studierte Soziologie und Wirtschaftspädagogik in Bamberg und forschte anschliessend insbesondere zum Einsatz von digitalen Medien in der Aus- und Weiterbildung. Als selbständiger Berater und Trainer war er ausserdem für zahlreiche nationale und internationale Unternehmen tätig, für die er seine Forschungsergebnisse in Vorträgen und Workshops einbrachte.

Neuer Verwaltungsdirektor der FFHS

Per 1. Februar 2021 wird Arsène Jossen als Verwaltungsdirektor neu zur FFHS stossen. Er tritt anstelle von Johannes Bühler, der sich aus der Direktion zurückzieht und weiterhin den Bereich Finanzen und Controlling an der Fernfachhochschule leitet. Arsène Jossen arbeitete für die UBS und die Walliser Kantonalbank in verschiedenen Funktionen. Bei der WKB führte er während mehreren Jahren die Recoveryabteilung für die Region Oberwallis und ist derzeit Leiter der Regionalfiliale Brig. Jossen verfügt über einen Abschluss als Executive Master of Business Administration in Unternehmensführung und dozierte an der FFHS im Fachbereich Accounting, Controlling und Finance.

Neues Departement für Bau, Real Estate und Facility Management

Seit dem 1. November 2020 verfügt die FFHS über ein neues Departement für Bau, Real Estate und Facility Management. Die Leitung des Departementes übernimmt Yvonne Ganz, die seit 2017 als Immobilienverantwortliche an der Fernfachhochschule Schweiz tätig ist. Ganz ist Architektin ETH und verfügt über langjährige Erfahrung als Dozentin im Bereich Immobilienbewirtschaftung und managementorientierte Betriebswirtschaft. In ihrer Tätigkeit als Immobilienverantwortliche entwickelte sie die Immobilienstrategie der FFHS, ist Projektleiterin des Campus Zürich (Gleisarena) und Fachberaterin der FFHS beim Campus-Projekt in Brig. Beide Campus-Bauprojekte werden im kommenden Jahr eröffnet.

Quelle: Fernfachhochschule Schweiz

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