Corona stärkt Leasing

Inzwischen tragen Unternehmen zu einem Drittel des Leasingbestands von 24 Milliarden Franken bei. Der Lockdown hat nochmals deutlich gemacht: Der Vorteil liegt im Nutzen, nicht im Besitz.

Ein nachhaltig denkender Winzer im Rheintal. Ein innovatives Recyclingcenter bei Winterthur. Und ein Maschinenbauunternehmen, das aus Burgdorf die ganze Welt beliefert. Drei Unternehmen unterschiedlicher Grösse in verschiedenen Branchen – alle nutzen Leasing neu auf ihre Art. Aus welchen Gründen sie auf Leasing setzen, schildern die Unternehmen im folgenden Video bzw. in einem ausführlichen Artikel in der ORGANISATOR-Printausgabe 1-2/2021.

(Video: Raiffeisen Schweiz)

Leasing in der MEM-Industrie

Rund 40 Prozent der Betriebe der MEM-Industrie setzen das Finanzierungsinstrument ein, wie eine Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW zeigt. Die wachsende Bedeutung für die Industrie spiegelt sich auch im Schweizer Leasingmarkt: 2019 sind die Neugeschäfte bei industriellen Maschinen und Produktionsanlagen erneut stark gewachsen. Die Corona-Krise sorgte 2020 für einen weiteren Schub, da die Liquiditätssituation in vielen Betrieben angespannt ist.

Steile Ansprüche

Die Sonne bescheint den Buchberg so grosszügig, dass Roman Rutishauser nicht einmal eine Jacke trägt, wenn er die Reben auf den sieben Hektaren seines Weingartens beschneidet. Es ist eben dieses milde Klima im Rheintal, das der Winzerfamilie seit drei Generationen ausdrucksstarkes Traubengut beschert. Die extreme Steillage auf dem kargen, tonigen Boden sorgt für den richtigen Charakter, verlangt dem 36-Jährigen aber genauso viel Schweiss ab wie dem Vater und Grossvater vor ihm. Ein speziell für Rebberge an Hanglage entwickeltes Allradfahrzeug, das die Bewirtschaftung sicherer, den Pflanzenschutz effizienter macht, stand für 2020 auf der Wunschliste. 80 000 Franken wären schon unter normalen Umständen kein einfach zu stemmender Budgetposten. Doch dann kam Corona: Genau in den umsatzschwachen Monaten von Januar bis März schlagen der Kauf der Flaschen, die Verpackung, Etikettierung und das Marketing mit 35 000 Franken zu Buche. Angesichts der mangelnden Liquidität rückte der Kauf des Rebbaufahrzeugs in weite Ferne. Unglücklicherweise, denn das Bundesamt für Landwirtschaft hatte einen Anreizbeitrag für Investitionen in umweltschonende Technologie in Aussicht gestellt – allerdings nur für 2020.

Roman Rutishauser kultiviert in Thal acht unterschiedliche Rebsorten, die er im Weinkeller zu 14 Qualitätsweinen vinifiziert. Für die bessere Bewirtschaftung seiner Rebanlagen hat er ein Allradfahrzeug geleast. (Bild: zVg)

Progressive Leasingstruktur

Eine Begegnung brachte den Stein wieder ins Rollen. Marc Hintermeister, Leiter Leasing der Raiffeisen Schweiz, hatte eine Degustation besucht und eine massgeschneiderte Leasinglösung im aktuellen Covid-Umfeld aufgezeigt. Mit dem Südtiroler Lieferanten konnte ausgehandelt werden, durch eine Anzahlung die Bestellung noch vor Ende Jahr auszulösen. Dank der progressiven Leasingstruktur zahlt der Winzer vorerst eine geringe Rate – die erhöht wird, sobald das Weingeschäft wieder normal läuft. Der Raiffeisen-Experte rechnet langfristig: «Damit war die Weiterentwicklung des Betriebs sichergestellt.» Und somit auch die Erfolgsaussichten fürs nächste Weinjahr. Die Anschaffung erlaubt Rutishauser auch Planungssicherheit – gemäss einer Studie der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) einer der Hauptgründe, warum Schweizer KMUs mit Leasing ihr Cash-Management optimieren. Die Verträge sind in der Regel auf zwei Drittel der wirtschaftlichen Nutzungsdauer angelegt.

Hoher Anteil an Nutzfahrzeugen

Corona hat sich auch beim Recyclingwerk der Hs. Mühle Recycling AG in Riet bei Winterthur bemerkbar gemacht, wenn die Pandemie auch für Ausgeglichenheit gesorgt hat. Ausgerechnet in diesem unsicheren Jahr standen aussergewöhnliche Investitionen an. Ein Fünf-Millionen-Bau mit einer umfassenden Entsorgungsstrasse hat liquide Mittel gebunden. Gleichzeitig aber sollte der Wagenpark erneuert werden: drei Lastwagen, ein Bagger, zwei Stapler. Dabei setzt Inhaber Armin Mühle auf die Elektrifizierung seiner Flotte, um die Emissionen seines Betriebs zu senken.

Seine Kundenberaterin der Raiffeisen-Niederlassung in Winterthur stellte den Kontakt mit den Leasingexperten her. Für Armin Mühle die erste Annäherung an die «Pay as you earn»-Methode. Dabei gehören Nutzfahrzeuge und Baumaschinen zu den wichtigsten Kategorien im Schweizer Leasingmarkt, wie die Statistik des Schweizerischen Leasingverbands (SLV) zeigt: Ein Drittel der Investitionsgüter besteht aus Last- und Lieferwagen, Baggern und weiteren Baumaschinen. Mühles Paket war schnell geschnürt: Die Bank befürwortete die Installierung einer Rahmenlimite von 1,5 Millionen Franken für die Anschaffung. So erweiterte Armin Mühle im Jahr des Neubaus den Fuhrpark, ohne Eigenkapital anzugreifen.

Global und lokal

Eben rollt aus der Fabrik in Burgdorf der Bestseller der Traditionsmarke Aebi: der Terratrac. Robust sieht er aus, der rote Hang-Geräteträger, überwindet auf dem Testparcours mühelos ein Geländehindernis. «Weltspitze im Steilhang», heisst es von ihm, und offenbar stimmt der Schweizer Bauernstand zu. Denn die Landwirtschaft ist weiterhin wichtigster Abnehmer der Maschinen- und Gerätemarke, deren Produkte dank vieler Anbaugeräte das ganze Jahr über eingesetzt werden können. Doch die Erträge der Bauern stehen durch den Preiszerfall auf unsicheren Füssen. Kostendruck und Abhängigkeit von teuren Maschinen nehmen zu. Darum leasen immer mehr Bauern. Dabei können die Raten auf die Zyklen der Direktzahlungen oder Ernteerträge abgestimmt werden.

Erstmals Vendor-Partnerschaft

In Burgdorf, unweit vom heutigen Werkstandort entfernt, begann die Geschichte von Aebi 1883 mit der ersten Werkstatt. Weiterentwicklung ist hier noch immer grossgeschrieben. Nicht nur in der Modifikation der Modelle – auch in den Zahlungsmodalitäten. Erstmals stützt man sich im Verkauf auf eine Vendor-Partnerschaft zur Vorfinanzierung der Geräte bei den Händlern. «Das Drei-Phasen-Modell ist für alle Beteiligten noch neu», erklärt Urs Ritter, der CEO von Aebi Schmidt Schweiz, «aber die ersten Erfahrungen sind gut.» Der Händler kann mit dem Modell die Aebi-Geräte, die er erst im kommenden Jahr verkaufen wird, schon jetzt zur Demonstration in Bestand und Showroom aufnehmen. Die wertbeständigen Landmaschinen haben am Ende der Laufzeit oft einen hohen Restwert. Bei der Neuanschaffung kann dieser Wert in den neuen Leasingvertrag eingebracht werden.

 

Autor: 
Roland Schäfli ist Content Producer & Corporate Writer bei Raiffeisen Schweiz.

Über diesen Online-Leasingrechner lässt sich zudem eine erste Offerte einholen:
www.raiffeisen.ch/leasingrechner

 

BGM in KMU: Das geht!

Der Vorbehalt, ein betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) würde in erster Linie viel Aufwand verursachen und zu wenig Nutzen bringen, hält sich bei KMUs hartnäckig. Die Fröhlich Architektur AG in Bäch (SZ) tritt den Gegenbeweis an.

BGM in KMU: Mathias Fröhlich zeigt, dass es sich auch für kleine Unternehmen lohnt, in betriebliches Gesundheitsmanagement zu investieren. (Bild: zVg)

Das Architekturbüro ist seit August 2017 mit dem Label «Friendly Work Space» von Gesundheitsförderung Schweiz ausgezeichnet. «Wir sind das erste Architekturbüro im Kanton Schwyz und momentan der kleinste Betrieb in der Schweiz, der diese Auszeichnung erhalten hat», erzählt Inhaber Mathias Fröhlich. Was war der Auslöser für dieses umfassende BGM-Engagement?

Pragmatischer Start

2014 war Mathias Fröhlich mit dem krankheitsbedingten Komplettausfall eines Projektleiters und der Geschäftsleitungsassistentin konfrontiert. Ein schwer kompensierbarer Verlust mit dem Risiko weiterer Ausfälle aufgrund einer permanenten Überlastung der verbleibenden Mitarbeitenden. Für den Unternehmer war klar, dass präventiv etwas für die Gesundheit seines Teams getan werden musste. Die passende Unterstützung fand er mit seiner neuen Geschäftsleitungsassistentin und BGM-Verantwortlichen Nadine Martig. Mathias Fröhlich zu den Anfängen: «Wir sind das Thema sehr pragmatisch mit für alle Beteiligten plausiblen Massnahmen angegangen. Dazu gehörten eine Ernährungs- und Ergonomieberatung sowie Team-Workshops. Diese Massnahmen haben sich so gut bewährt, dass sie seitdem fest zu unserem BGM gehören.»

Messbare Wirkung

Für den professionellen Aufbau ihres systematischen BGM setzt Fröhlich Architektur seit 2014 auf die validierten Tools und die Kompetenz von Gesundheitsförderung Schweiz. Eine Partnerschaft, die sich bewährt. Damit verknüpft fiel die Entscheidung, sich als «Friendly Work Space» zertifizieren zu lassen. Mathias Fröhlich setzte so ein klares Signal, dass ihm als KMU-Unternehmer die Gesundheit seiner
Mitarbeitenden ein nachhaltiges Anliegen ist. Dazu gehört auch eine jährliche BGM-Wirkungskontrolle mittels Friendly Work Space (FWS) Job-Stress-Analysis, der digitalen Mitarbeitendenbefragung von Gesundheitsförderung Schweiz. «Das ist auch eine perfekte Erstorientierung für den Einstieg ins BGM, weshalb ich sie jedem KMU empfehle», betont Fröhlich.

Mit BGM besser durch die Krise

2018 geriet Fröhlich Architektur in eine ernste wirtschaftliche Krise. «Dank unserer BGM-Massnahmen waren wir zu diesem Zeitpunkt bereits sehr gut sensibilisiert, in dieser extremen Belastungsphase auf die eigene Gesundheit und die unserer Kolleginnen und Kollegen zu achten. Ängste, Sorgen, Kritik etc. wurden und werden offen thematisiert. Der daraus gestärkte Teamzusammenhalt und die hohe Loyalität der Mitarbeitenden haben entscheidend dazu beigetragen, diese Krise zu überstehen. Mit diesen Erfahrungen im Gepäck haben wir das Corona-Jahr 2020 gut im Griff gehabt. Deshalb steht für mich ausser Frage: Ein systematisches BGM lohnt sich – und für KMUs ganz besonders», lautet das Fazit von Mathias Fröhlich.

 

Hintergrund: BGM in KMUs

Die Fröhlich Architektur AG (www.froehlicharchitektur.ch) hat ihren Sitz in Bäch (SZ) und Zürich. Inhaber Mathias Fröhlich und sein gut 20-köpfiges hochqualifiziertes Team widmen sich mit breiter Berufserfahrung und Begeisterung der Gestaltung von wertvollem Lebensraum. Die 2015 von Mathias Fröhlich gegründete Fröhlich Generalunternehmung AG bietet ergänzend zu den Architekturleistungen auch sämtliche GU/TU- und Immobiliendienstleistungen an.

Gesundheitsförderung Schweiz ist eine privatrechtliche, von Kantonen und Versicherern getragene Stiftung. Mit gesetzlichem Auftrag initiiert, koordiniert und evaluiert sie Massnahmen zur Förderung der Gesundheit. Dazu gehört auch die Unterstützung von Unternehmen beim Aufbau eines BGM. KMUs, die davon profitieren wollen, ermöglicht Gesundheitsförderung Schweiz noch bis 31. März 2021 mittels Anteilsfinanzierung einen einfachen und kostengünstigen Einstieg ins BGM.
> Mehr Details unter www.friendlyworkspace.ch/anteilsfinanzierung

Onboarding in Corona-Zeiten: 6 Tipps, damit es gelingt

Für Unternehmen, die noch mit der Umstellung auf Homeoffice kämpfen, wirft das „Remote-Onboarding“ viele Fragen auf. Leider bleibt oft wenig Zeit, sie zu beantworten.

Stellenantritt direkt im Homeoffice? Onboarding neuer Mitarbeitender stellt HR-Manager in Corona-Zeiten vor neue Herausforderungen. (Bild: Unsplash)

Eine echte Herausforderung – so empfanden viele neue Mitarbeiter und Personalmanager in den letzten Monaten die Anfangszeit bei Stellenantritt. Nicht wenige Kandidaten mussten wegen der Pandemie schon ihre Bewerbungsgespräche online führen und die neuen Kollegen virtuell kennenlernen. Mitunter war es nicht einmal möglich, den Arbeitsplatz zu besuchen. Gleichzeitig sahen sich HR-Teams überall auf der Welt gezwungen, etablierte Verfahren zur Einweisung und Einarbeitung neuer Mitarbeiter über den Haufen zu werfen.

Onboarding in Corona-Zeiten: Alles ist anders

Der erste Tag im neuen Job: Was früher mit dem Ausfüllen von Personalformularen, Orientierungsmeetings, Händeschütteln und einem Mittagessen mit dem Vorgesetzten und dem Team einherging, läuft jetzt anders ab. Viele Neueinsteiger treten ihre Stelle an, ohne die Kollegen persönlich kennenzulernen oder auch nur einen Fuß in ihr Büro setzen zu können. Das Homeoffice ist zum Dauerzustand geworden und wird eventuell in Teilen bleiben.

Auch wenn sich in den letzten Jahren bei den HR-Prozessen ein Trend zum Virtuellen abzeichnete, musste ein Großteil der Unternehmen mit einem traditionellen Arbeitsmodell seine Abläufe ad hoc umstellen. Denn Corona zwang die Personalabteilungen dazu, ihre Onboarding-Prozesse neu zu erfinden und ihre Mitarbeiter aus der Ferne einzuweisen. Diese Situation stellt Sie als Personalverantwortlicher vor völlig neue Herausforderungen. Da vorerst keine Änderung in Sicht ist, müssen Sie lernen, sich an die jetzigen Gegebenheiten anzupassen. Doch diese Situation birgt auch Chancen für eine integrative, individuelle und zukunftsorientierte Einarbeitung. Wie Sie das Onboarding aus der Ferne vom ersten Tag an – selbst für vollkommen unerfahrene Mitarbeiter – erfolgreich gestalten können, erfahren Sie hier:

Tipp 1: Persönlichkeitstyp neuer Mitarbeiter einschätzen

Bewährte Einweisungsprozesse können nicht über Nacht geändert werden. Sicher geht vieles reibungslos vonstatten, doch es gibt auch Hindernisse und Anfangsschwierigkeiten. Wie so oft in diesem Fall ist eine frühzeitige, regelmäßige Kommunikation hilfreich, um Probleme zu erkennen und aus dem Weg zu räumen.

Ein virtuelles Arbeitsumfeld ist nicht jedermanns Sache. Extrovertierte Menschen vermissen oft die Möglichkeit, sich mit ihren Kollegen auszutauschen. Die Introvertierten dagegen (die laut Erhebungen immerhin 48 Prozent der Belegschaft ausmachen) lassen sich vielleicht von Videocalls in größeren Gruppen einschüchtern. Ähnliches gilt für die Unterschiede nach Berufsgruppen, die teils sehr unterschiedlich versiert mit digitalem Onboarding umgehen.

Wer seine Mitarbeiter schnell kennenlernt, kann sich frühzeitig auf ihre Vorlieben in puncto Lernen, Kommunikation und Sozialverhalten einstellen. Doch auch wenn die Neuen bestimmt von den vielen virtuellen Meetings profitieren, die extra für sie anberaumt werden – ab und zu braucht jeder eine Bildschirmpause. Deshalb sollte bei der Planung von virtuellen Trainings etwas Auszeit einberechnet werden, um einer Videokonferenz-Müdigkeit vorzubeugen. Genauso wichtig ist es für eine gute Vernetzung der neuen Mitarbeiter zu sorgen. Hierfür bieten sich 1:1 Gespräche über die ersten Wochen verteilt an, die sonst in der Kaffeeküche stattgefunden hätten.

Tipp 2: Längere Einarbeitungszeit und Lernkurve akzeptieren

Da neue Mitarbeiter die Kollegen nicht im Büro treffen, können sie diese kaum spontan kennenlernen. Das bedeutet: Sie benötigen mehr organisierte Hilfe und eine längere Eingewöhnungsphase. Hierzu gehört auch, sie virtuell über die Schulter schauen zu lassen. Wichtig ist es, diese längere Lernkurve zu akzeptieren, und solche Gelegenheiten explizit zu generieren, um die Neulinge bei der Einarbeitung zu unterstützen.

Hinzu kommt das Gefühl von Isolation und Einsamkeit in der Pandemie. Selbst wenn der neue Job aufregend ist, haben viele Mitarbeiter, in der von Haus aus intensiven Einarbeitungsphase mit zusätzlichen privaten Herausforderungen zu kämpfen. Vorgesetzte und Personalabteilungen sollten in diesen Zeiten Verständnis zeigen.

Tipp 3: Unternehmenskultur vermitteln

Gemeinsame Ziele, Werte und Vorstellungen – all das prägt die Unternehmenskultur. Sie hat Einfluss darauf, wie Entscheidungen getroffen, nach welcher Priorisierung Maßnahmen ergriffen und wie Ergebnisse erzielt werden. Sie bestimmt auch das Arbeitsumfeld, selbst wenn sich der Arbeitsplatz physisch nicht im Unternehmen befindet.

Stellen Sie deshalb Ihren neuen Teamkollegen schon im Vorfeld nicht nur die üblichen Leitfäden und Unternehmenspräsentationen zur Verfügung, sondern machen Sie diese Kultur möglichst unmittelbar erfahrbar, beispielsweise durch kleine virtuelle Events, auf denen erfahrene Mitarbeiter die neuen inspirieren. Das hilft ihnen nicht nur, die Unternehmenskultur ihres Arbeitgebers zu verstehen. Sie bekommen zudem ein Gefühl dafür, wo ihr Platz in diesem Gefüge ist und wie sie ihren Beitrag leisten können.

Tipp 4: Teamzugehörigkeit aufbauen

Eine Beziehung zu den Kollegen aufzubauen ist wichtig für Leistung und Zufriedenheit im Job, aber auch für die Employee Experience insgesamt. Damit sich der oder die Neue im Homeoffice willkommen fühlt, sollten Sie Zweier- oder Gruppen-Calls mit den Teamkollegen und anderen wichtigen Mitarbeitern durchführen.

Zur Eingewöhnung in den Job gehört mehr als das Abarbeiten der täglich anfallenden Aufgaben und Pflichten. Bemühen Sie sich daher, neuen Mitarbeitern einen authentischen Eindruck ihres neuen Arbeitsumfelds zu vermitteln. Hierfür haben Sie verschiedene Möglichkeiten: Jedes Teammitglied kann wichtige Tipps für den Arbeitsalltag vermitteln, was in den offiziellen Trainings nicht passiert. Der eine hilft beim Zugriff auf wichtige Datenquellen, mit dem anderen wird eine echte Situation simuliert. Auch eine virtuelle Rundtour durch das künftige Büro kann für den ersten Eindruck helfen.

Hinzu kommt die Vermittlung von Herzlichkeit: Egal, ob es sich um eine Willkommenskarte mit den Unterschriften aller Kollegen, einen Gutschein oder eine Kaffeetasse mit dem Unternehmenslogo handelt – ein kleines Geschenk sorgt dafür, sich auch auf Distanz zugehörig zu fühlen.

Tipp 5: Mitarbeiter „IT-fit“ machen

Besonders wichtig ist momentan die Technik. Stellen Sie Ihren frisch hinzugekommenen Kollegen im Homeoffice deshalb von Anfang an geeignete Tools zur Verfügung. Zeigen Sie ihnen, dass sie Priorität haben: Besorgen Sie ihnen sämtliche Geräte, die sie zum Antritt ihrer Arbeitsstelle brauchen: Handy, Laptop oder grundlegendes Zubehör wie Maus, Tastatur oder Monitor und gute Kopfhörer.

Entscheidend ist auch der Zugriff auf alle relevanten Systeme, Portale und Programme, die die Mitarbeiter benötigen, um effektiv arbeiten zu können: beispielsweise ein unternehmenseigenes E-Mail-Konto, Group-Messaging-Plattformen und Videokonferenzsoftware. Stellen Sie für den Fall, dass Fragen auftauchen oder Schulungen notwendig sind, den Kontakt zur IT-Abteilung her. So haben Ihre neuen Mitarbeiter das Gefühl, unterstützt und wertgeschätzt zu werden.

Tipp 6: Kontinuierlich Feedback einholen

Es ist nie zu früh, Ihren Mitarbeitern ein Ohr zu leihen. Tauschen Sie sich mit ihnen über das Onboarding aus und bringen Sie in Erfahrung, ob sie alles haben, was sie brauchen. Fragen Sie sie aktiv zu bestimmten Zeitpunkten, wie es ihnen geht. Hat die neueste Schulung alle Fragen beantwortet? Haben sie bei der Vorstellrunde alle wichtigen Kollegen kennengelernt und wissen, an wen sie sich für welches Anliegen richten müssen? Schauen Sie sich regelmäßig an, wie sich die Meinung Ihrer neuen Kollegen zu verschiedenen Aspekten der Anfangsphase entwickelt. All das liefert Ihnen wichtige Informationen darüber, was beim Onboarding-Prozess funktioniert, was den größten Effekt hat und wo die größten „Experience-Gaps“ bestehen. Sprich: An welchen Stellen die Mitarbeiter eine völlig andere Erfahrung erlebt haben, als die, die Sie ihnen bieten wollten. Durch kontinuierliches Feedback kann die Personalabteilung nachvollziehen, wie es den neuen Mitarbeitern im Homeoffice geht – und konkrete Hebel für Nachbesserungen entwickeln.

Zum Autor:
Dr. Roland Abel ist Head of Growth & Strategy – Employee Experience (EX) DACH von Qualtrics und unterstützt Qualtrics-Kunden bei der Erhebung von Experience-Daten. Er blickt auf über zwölf Jahre Erfahrung im Bereich Employee Experience zurück.

Das «New Normal» in Familienunternehmen, Teil 2: Krise als Chance

Wie verändert die Corona-Pandemie unsere Unternehmens- und Arbeitswelt? In einer «Rückwärts-Prognose» suchen wir erste Antworten. Konkret. Kreativ. Und handlungsleitend für heute. Hier Teil 2 zum Thema: Vermögenssicherung und Wertentwicklung unter gänzlich neuen Prämissen.

Keine Einbahnstrasse: Die Krise als Chance nutzen eröffnet neue Wege. (Bild: Pixabay.com)

Wir waren im April 2020 positiv überrascht, dass wir als Familie und unter den Gesellschaftern von Anfang Konsens hatten: Covid-19 ist kein Armageddon für unser Unternehmen und damit auch nicht für unser unternehmerisches Familienvermögen. Diese positive Grundhaltung hat es uns erleichtert, von anderen Familienunternehmen zu lernen.

Krise als Chance genutzt

Wir haben uns operative Maßnahmen zur Krisenbekämpfung und Krisenprävention ganz genau angeschaut, wie z.B. die Umstellung beim traditionsreichen Heizungsbauer Viessmann auf Beatmungsgeräte. Hier war eindeutig die Handschrift der übernehmenden Generation zu lesen. Viele Next-Generation Mitglieder konnten die Krise als Chance nutzen, um mehr unternehmerische Verantwortung zu übernehmen.

Was die langfristigen Krisenstrategien betrifft, haben wir auf Familienunternehmen geschaut, die in ihrer langen Geschichte schon mehrfach weltweite Krisen überstehen mussten und dabei auch unternehmerische Chancen ergriffen haben. Diese optimistische Grundhaltung und Überzeugung zu hegen und zu pflegen ist nach wie vor eine unserer wichtigsten Führungsaufgaben im Gesellschafterkreis, im Aufsichtsrat und im Vorstand.

Wir haben gelernt, dass sich schwierigere Zeiten umso leichter und besser bewältigen lassen, je mehr die Mannschaft unsere Werte und Überzeugungen teilt. In diese Richtung hat sich auch unser Führungsbild verschoben: Weg vom stationären Steuermann vor Ort hin zu einem flexiblen «Jedi», der sich auf positive Art und Weise auch in der virtuellen Zusammenarbeit für unsere Unternehmenskultur einsetzt.

Eigenkapitalquote und Verantwortung

Unsere Eigenkapitalquote, die uns unsere Hausbank über viele Jahre hinweg immer als «viel zu hoch» angekreidet hatte, hat es uns im letzten Jahr gerade bei eben dieser Bank erleichtert, unseren Finanz- und Liquiditätsbedarf zu guten Konditionen neu zu verhandeln. Auch das hat uns darin bestärkt, immer unseren eigenen Weg zu gehen. Am Schluss kann niemand ausser uns sagen, was für uns und unser Unternehmen richtig ist. Und diese Verantwortung tragen wir gerne. In der HV im Sommer 2020 haben wir als Gesellschafter einstimmig einem Ausschüttungsverzicht für die nächsten sieben Jahre zugestimmt, ein umfangreiches Gesellschafterdarlehen bewilligt und die Gesellschafterkonten für die nächsten drei Jahre «eingefroren».

Überrascht war nicht nur ich, dass angesichts der Pandemie ein konstruktiver Dialog über die Vor- und Nachteile einer Kapitalbeteiligung von außen möglich wurde. Heute diskutieren wir viel offener als früher über Beteiligungsmodelle mit anderen Unternehmerfamilien. Es ist sehr erfreulich, dass wir als Gesellschafter so unserem Ziel näherkommen, mehr Vermögen aus dem unternehmerischen Risiko zu nehmen und gleichzeitig aktiv zur positiven Weiterentwicklung unseres Familienunternehmens beitragen zu können.

Finanzielle Professionalität

Die finanzielle Risikotragfähigkeit und die damit verbundenen Kennzahlen haben für die Gesellschafter, die Unternehmensaufsicht und den Vorstand heute eine ganz neue Relevanz und Qualität. In der finanziellen Professionalität sehen wir auch einen der wesentlichen Vorteile an einer externen Beteiligung. Dieser Wissenszuwachs würde u.a. durch besseres Liquiditäts- und Cash-Flow-Management einen ganz kritischen Punkt der Überlebensfähigkeit unseres Familienunternehmens stärken – ein vor der Krise undenkbarer Gedanke.

Im Rückblick haben wir im Krisenmanagement stark von unserer Regelung in der Familienverfassung profitiert, weil wir als Gesellschafter in unserer Vermögensbildung bereits relativ unabhängig vom «treuhänderischen» Familienvermögen waren.

Hier geht es zu Teil 1

Hier geht es zu Teil 3

Hier geht es zu Teil 4

Hier geht es zu Teil 5

Autoren:

Christian Schiede berät und begleitet seit dem Jahr 2003 Unternehmerfamilien und Familienunternehmen dabei, Zusammenhalt zu stärken, Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und Werte zu sichern. Kontakt: www.schiede.comschiede@shpadvisors.com

Bastian Schneider unterstützt seit 2000 Unternehmer:innen und Management-Teams dabei, ihre Marken von innen zu stärken und aus dieser Perspektive heraus ihre Organisationen und ihr Geschäft in die Zukunft zu führen. In mehr als 30 Branchen. In Deutschland, Österreich und der Schweiz. Kontakt: www.brandleadership.chbastian.schneider@brandleadership.ch

Jobangebote mit Homeoffice-Möglichkeit florieren

Die Coronakrise hat dazu geführt, dass die Anzahl der Stelleninserate, in denen Homeoffice erwähnt wird, stark gestiegen ist. Dieser Effekt war auch in den «entspannteren» Monaten, als keine Homeoffice-Empfehlung galt, sichtbar. Am häufigsten wird Homeoffice für Stellen in den Medien und in der Informatik angeboten, wobei andere Branchen aufholen.

So verändern sich Jobangebote: Die Coronakrise treibt Stelleninserate mit angebotener Homeoffice-Möglichkeit in die Höhe. (Bild: Pixabay.com)

Die neueste Ausgabe der JobCloud Market Insights zeigt, dass der Anteil an Jobinseraten, die eine Homeoffice-Möglichkeit erwähnen, auf jobs.ch, dem nach eigenen Angaben beliebtesten Jobportal in der Deutschschweiz, zwischen März 2019 und Dezember 2020 um 190% gestiegen ist. Die Analyse auf jobup.ch, dem grössten Online-Jobportal der Westschweiz ergibt, dass sich dort der Anteil sogar fast vervierfacht hat. «Auch wenn die Möglichkeit zu Homeoffice momentan nur bei zwei bis drei Prozent aller Jobinserate erwähnt wird, so hat die Coronakrise Homeoffice dennoch einen kräftigen Schub gegeben. Die Bedeutung von Homeoffice und anderen flexiblen Arbeitsformen wird in Zukunft weiter zunehmen», so Davide Villa, CEO von JobCloud. Dr. Nicoline Scheidegger von der ZHAW, die die Untersuchung der Jobangebote wissenschaftlich begleitet hat, ergänzt: «Die Pandemie hat den Unternehmen zum Sprung in die digitale Zukunft verholfen. Statt monatelange Changeprozesse gelang es ihnen quasi über Nacht, Homeoffice zu ermöglichen und selbst Vorstellungsgespräche digital zu bewerkstelligen. Vielerorts werden diese Errungenschaften zur neuen Normalität, auch nach der Pandemie.»

Homeoffice-Nennungen steigt massiv an seit Anfang 2019. (Grafik: Jobcloud / zhaw)

Jobangebote in Informatik und Medien sind beim Homeoffice führend

Naturgemäss wird Homeoffice vor allem in den Branchen angeboten, wo ein Arbeiten von zu Hause aus gut durchführbar ist. Besonders häufig wird Homeoffice in Stelleninseraten der Branchen Informatik (7%) und Medien (4%) in der deutschen Schweiz bzw. Verbände (4%), Bildungswesen (3%) und Informatik (2%) in der Romandie erwähnt. Bemerkenswert ist jedoch, dass der Zuwachs an Homeoffice-Nennungen im Coronajahr 2020 in den anderen Branchen deutlich höher ausfiel. «Die Zuwächse zeigen, dass sich Homeoffice auch in eher traditionell geführten Branchen weiterentwickelt, wie etwa in der Finanz- oder Versicherungsbranche», so Villa weiter.

Mehr Homeoffice-Möglichkeit erhöht die Bereitschaft für eine längere Pendelzeit

Der Arbeitsweg ist ein entscheidendes Kriterium bei der Jobsuche. Erhalten die Arbeitnehmerinnen und Arbeinehmer jedoch mehr Flexibilität, fällt der Arbeitsweg weniger ins Gewicht und werden andere Kriterien entscheidend. Das zeigt sich bei der Pendelbereitschaft der Mitarbeitenden. Die JobCloud-Umfrage hat ergeben, dass 65% der Mitarbeitenden in der Deutschschweiz und sogar 70% der Westschweizer eine längere Pendelzeit in Kauf nehmen würden, wenn sie im Gegensatz dazu mehr Flexibilität betreffend Heimarbeit erhalten. «Dies führt dazu, dass sich der Arbeitsmarkt für Kandidatinnen und Kandidaten vergrössert, da Jobangebote für ein grösseres Gebiet in Frage kommen. Bieten Unternehmen die Möglichkeit zu Homeoffice, so können sie mit einer grösseren Anzahl an passenden Bewerbungen rechnen», so Davide Villa abschliessend.

Quelle: JobCloud AG

Spektra Netcom AG in Obfelden regelt Nachfolge

Eine geordnete und rechtzeitige Nachfolge in einem IT-KMU ist keine Selbstverständlichkeit. Den Gründern der Spektra Netcom AG in Obfelden ist es gelungen. Der «Führungsstab» wird rückwirkend auf den 1. Januar 2021 in neue Hände übergeben.

Stabübergabe bei Spektra Netcom AG: Die beiden Gründer verkaufen die Firma nach 20 Jahren an langjährige Mitarbeitende. (Bild: Spektra Netcom)

Dem über 20jährigen IT-Systemhaus Spektra Netcom AG aus Obfelden gelingt die Unternehmensnachfolge in der Form eines MBO: Die beiden langjährigen leitenden Mitarbeiter Michel Wipf und Patrick Eberle übernehmen im Rahmen eines Management-Buyout (MBO) alle Geschäftsanteile von den Gründern Joseph Voser und Gerhard Weinmann zu gleichen Teilen.

Joseph Voser und Gerhard Weinmann gründeten gemeinsam die Spektra 1998 und haben sie in der Folge erfolgreich aufgebaut und geführt. Getreu seinem Motto «Leading in KMU-IT» hat sich das Unternehmen auf die Beratung und Betreuung von KMU aller Branchen spezialisiert und sich als ein führender Anbieter von ERP-, Cloud- und VoIP-Lösungen etabliert.

Sorgfältiger Übergang

Joseph Voser wird als Mitglied der Geschäftsleitung, als Verwaltungsrat und als SelectLine Consultant weiterhin zur Verfügung stehen und die neuen Eigentümer mit Rat und Tat unterstützen. Auch sein Partner Gerhard Weinmann arbeitet weiterhin im Unternehmen und stellt sicher, dass sein langjähriges Know-how im Bereich von IT-Infrastrukturen auf die neue Führung übertragen wird.

Der Geschäftsbereich «Business Software» mit den Kernprodukten Selectline, Vertec und Cobra CRM wird in Zukunft vom neuen Mitinhaber Michel Wipf verantwortet. Er zählt auf ein Team von 9 Spezialisten, welche die Kunden bei der Softwareauswahl, der Einführung und beim Betrieb mit Beratung und Support professionell zur Seite stehen. Der Geschäftsbereich «IT-Infrastruktur» wird vom neuen Mitinhaber Patrick Eberle verantwortet. Mit seinem Team von 7 System-Engineers und VoIP-Spezialisten kümmern er sich um alle Komponenten einer modernen IT-Infrastruktur bei KMUs, um die Spektra Cloud und um die an Bedeutung stetig zunehmende IT-Security.

Spektra Netcom AG im Sinne der Gründer weiterführen

Joseph Voser und Gerhard Weinmann freuen sich: «Wir sind glücklich und stolz, dass wir unser Unternehmen an zwei junge, top motivierte Mitarbeiter übergeben dürfen. Michel Wipf und Patrick Eberle arbeiten bereits seit Jahren in der Spektra, kennen unser Produkt- und Leistungsportfolio aus dem Effeff und haben zu unseren Kunden und Partnern eine vertrauensvolle Beziehung aufgebaut. Als Mitglieder der Geschäftsleitung zeichnen sie sich ausserdem für den Erfolg der letzten Jahre massgeblich mitverantwortlich. Wir sind überzeugt, dass sie die Spektra in unserem Sinne weiterführen und sich für die Mitarbeitenden, für die Kunden und für die Geschäftspartner als ideale Nachfolger erweisen werden.»

Voller Motivation und Tatendrang in die Zukunft

Michel Wipf und Patrick Eberle voller Tatendrang: «Wir sind dankbar und voller Elan, dass wir die Chance bekommen, ein ausgezeichnet etabliertes und äusserst erfolgreiches IT-Systemhaus als neue Eigentümer übernehmen zu dürfen und damit die Erfolgsgeschichte von Spektra mit unserem Team in Obfelden weiterschreiben zu dürfen. Für uns stehen Kontinuität und Zuverlässigkeit an erster Stelle. Die aktuell sehr erfolgreiche Strategie werden wir weiterführen und laufend weiterentwickeln. Dazu zählen wir auf unser fachlich und menschlich tolles Team, auf unsere führenden Partner und auf alle unsere KMU-Kunden, die wir schon seit Jahren mit grosser Freude und Motivation auf ihrem Weg in die digitale Welt begleiten dürfen.»

Weitere Informationen

Schweizer Hochseeschiffe «Trudy» und «Helvetia» unter neuer Flagge

Die Hochseeschiffe der Schweizer Eidgenossenschaft, «Trudy» und «Helvetia», wurden von der Briese Schiffahrt Gruppe zu rund CHF 15 Mio. übernommen und in eine langfristige Nachfolgelösung überführt. Briese Schiffahrt setzt die beiden Schiffe vor allem für den Transport von Windkraftanlagen ein.

Die Schweizer Hochseeschiffe «Trudy» und «Helvetia» finden neue Schweizer Eigentümer und sind nun mit neuem Namen und unter neuer Flagge unterwegs. Im Bild: «BBC Rheiderland». (Bild: Briese Schiffahrt)

Auch als Binnenland verfügt(e) die Schweiz über eine Hochsee-Flotte, betrieben durch Reedereien und abgesichert durch Bundesbürgschaften. Diesen war in der jüngsten Vergangenheit allerdings wenig Erfolg beschieden, und es mussten neue Lösungen gefunden werden. In diesem Zusammenhang haben sich mehrere in der Schweiz ansässige Investoren an zwei Mehrzweckschiffen und ihrer Wertschöpfung direkt beteiligt. Nach der Ablösung der Bundesbürgschaften und der damit verbundenen finanziellen Sanierung stehen die beiden Schiffe «Trudy» und «Helvetia» auf einem soliden wirtschaftlichen Fundament und werden nachhaltige Erträge erwirtschaften.

Aus den Negativschlagzeilen verschwinden

Warum Beteiligungen an Mehrzweckschiffen lohnenswert sind erklärt Philipp Leibundgut, Verwaltungsratspräsident der Briese Schiffahrt (Schweiz) AG: «Die Schweizer Hochseeflotte ist in den letzten Jahren durch negative Schlagzeilen aufgefallen. Das lag nicht an den Hochseeschiffen der Eidgenossenschaft, sondern am Umstand, dass kleine Reedereien diese betrieben. Mit der Eingliederung der Schiffe in die Hochseeflotte der marktführende Briese Schiffahrt werden markante Skaleneffekte bei den Erträgen und Kosten erzielt. Zusätzlich sind «Trudy» und «Helvetia» junge Schiffe, die sich zum Transport von Windkraftanlagen, einem rasant wachsenden Markt, auszeichnen. Sie liefern so schon heute einen direkten Beitrag zum «New Green Deal».»

Hochseeschiffe nun mit neuer Flagge und neuen Namen

Die lokale Investorenbetreuung ist durch die Briese Schiffahrt (Schweiz) AG, Zürich, sichergestellt. Bereits sind Investoren direkt an Mehrzweckschiffen mit einem Neubauwert von über Euro 150 Mio. beteiligt. Für das laufende Jahr werden weitere Beteiligungsprojekte vorbereitet. Die Briese Schiffahrts GmbH & Co. KG, ein in zweiter Generation geführtes Familienunternehmen mit Hauptsitz in Leer, Deutschland, ist Marktführer mit rund 150 Hochseeschiffen im Mehrzweck- und Projektladungsgeschäft. Weltweit ist Briese Schiffahrt mit 31 Niederlassungen vertreten und beschäftigt über 3’000 Mitarbeiter.

Unter der neutralen Schweizer Flagge dürfen die Schiffe nicht mehr fahren, da der gesetzliche Rahmen das gegenwärtig nicht zulässt. Eingetragen im deutschen Seeschiffregister, verkehren die Schiffe jetzt unter den Namen «BBC Rhônetal» und «BBC Rheiderland». Das Kürzel «BBC» steht dabei für das Tochterunternehmen BBC Chartering. Diese ist nach eigenen Angaben Weltmarktführer im Transportgeschäft für Maritime Schwerguttransporte und Kompetenzpartner im Transport von Windkraftanlagen.

Quelle und weitere Informationen: www.briese.ch

Cybersicherheit in KMU: Mitarbeitende sind der entscheidende Schlüssel zum Erfolg

Mitarbeitende in Schweizer KMU unterschätzen die Gefahr von Cyberattacken für das eigene Unternehmen. Um Risiken zu senken, braucht es Sensibilisierungsmassnahmen und die Vorbereitung von Notfallszenarien. Das zeigt eine aktuelle Studie der ZHAW und von Allianz Suisse.

Cybersicherheit in KMU: Die verstärkte Sensibilisierung der Mitarbeitenden auf Gefahren hilft zu verhindern, dass einem bei einem Cyberangriff „das Ganze um die Ohren fliegt“. (Bild aus der Studie der zhaw)

Die Einstellung ihrer Mitarbeitenden gegenüber Cyberattacken macht kleine und mittlere Unternehmen in der Schweiz verwundbar: Zwar sind sie sich der allgemeinen Risiken von Cyberkriminalität und des grossen Schadenpotenzials eines Angriffs bewusst. Allerdings schätzen sie ihr eigenes Unternehmen und sich selbst nicht als wichtig genug ein, um ein lohnendes Ziel darzustellen. Diese Haltung kann Mitarbeitende dazu verleiten, nicht genügend wachsam zu sein. Zu diesen Resultaten kommt eine Studie der ZHAW School of Management and Law in Zusammenarbeit mit Allianz Suisse. Die Forschenden haben dafür vertiefte Interviews mit Mitarbeitenden aus ausgewählten KMU geführt, um ihre Haltungen und die Treiber von Entscheidungen zu verstehen, die hinsichtlich Cyberrisiken getroffen werden.

Aktuell verbreitetes Homeoffice verstärkt Risiken

«Cyberkriminelle zielen in der Regel auf Menschen und versuchen über sie eine Schadsoftware in das Unternehmenssystem einzuschleusen oder an Passwörter zu gelangen. Die Einstellung und das Verhalten der Mitarbeitenden sind daher entscheidend für die Abwehr von Angriffen», erklärt Carlos Casián, Co-Autor der Studie und Underwriter Sach / Cyber Risk bei Allianz Suisse. «Gerade in der heutigen Zeit, in der viele Mitarbeitende von zu Hause aus arbeiten, steigen die Risiken: Einerseits spielen technische Aspekte wie externe Zugriffe auf das Unternehmensnetzwerk eine Rolle. Andererseits ist der Ad-hoc-Austausch mit Kolleginnen und Kollegen über verdächtige E-Mails schwieriger, was Mitarbeitende anfälliger für Manipulationsversuche macht.» Gemäss der Studie assoziieren KMU-Mitarbeitende Cyberattacken primär mit geopolitischen Konfrontationen, Terrorismus oder dem organisierten Verbrechen. Die Schweiz hingegen sehen sie als Sphäre, die im Vergleich deutlich sicherer sei. «Das ist jedoch ein Trugschluss. Auch hierzulande waren rund ein Drittel der KMU schon Angriffen ausgesetzt», sagt Studienleiter Carlo Pugnetti, Dozent an der ZHAW School of Management and Law.

Cyberattacken nur als Problem für Spezialistinnen und Spezialisten wahrgenommen

Bei der Erkennung einer konkreten Attacke auf das eigene Unternehmen und der Reaktion darauf fühlen sich die befragten KMU-Mitarbeitenden relativ hilflos. Sie gehen in einem solchen Fall jedoch davon aus, dass Spezialistinnen und Spezialisten helfen würden. Diese Annahme kann eine gewisse Passivität fördern und Mitarbeitende dazu verleiten, die eigene Rolle bei der Minimierung von Cyberrisiken zu unterschätzen. Gleichzeitig zeigen die Studienresultate, dass KMU über eine Unternehmenskultur mit stark ausgeprägter Lösungsorientierung verfügen. Die Mitarbeitenden agieren entsprechend meist proaktiv und würden in einem konkreten Schadensfall bei dessen Bewältigung mithelfen wollen.

Strategien für mehr Cybersicherheit in KMU

Um die Risiken und Auswirkung einer Cyberattacke zu reduzieren, geben die Autoren der Untersuchung eine Reihe von Empfehlungen für mehr Cybersicherheit in KMU: Diese umfassen unter anderem Informationsmassnahmen innerhalb der KMU, die Mitarbeitende für die objektive Bedrohung sensibilisieren und ihnen aufzeigen, wie sie zu deren Abwehr beitragen können. Weiter sollten die Unternehmen Strategien erarbeiten, um allfällige Attacken und damit verbundene Ausfälle von IT-Systemen zu bewältigen und diese Szenarien trainieren. Bei der Entwicklung entsprechender Lösungsstrategien sollten die Firmen ihre Mitarbeitenden aktiv einbeziehen und deren engagierte Arbeitshaltung nutzen.

Spezielle Methodik

Die Studie „Cyberrisiken und Schweizer KMU – Eine Untersuchung der Einstellungen von Mitarbeitenden und verhaltensbedingter Anfälligkeiten“ durchgeführt hat das Institut für Risk & Insurance der ZHAW School of Management and Law in Zusammenarbeit mit Allianz Suisse und mit Unterstützung von verschiedenen Partnern. Die Forschenden führten in drei ausgewählten KMU aus der Wärme- und Fertigungsbranche vertiefte Interviews mit 17 Mitarbeitenden verschiedener Funktionen. Dafür nutzten sie die sogenannte «Tiefen-Metapher-Interviewtechnik», bei der die Befragten Bilder auswählten, die ihre Vorstellungen und Haltungen gegenüber verschiedenen Aspekten der Cyberkriminalität zum Ausdruck bringen. «Dank dieser Methodik konnten wir auch persönliche Einstellungsmuster identifizieren, die den befragten Personen selbst nicht unmittelbar bewusst sind», erklärt Carlo Pugnetti. «Der Fokus lag entsprechend darauf, verborgene Erkenntnisse an die Oberfläche zu bringen und dadurch wirkungsvollere Massnahmen zu entwickeln.» Die Gespräche fanden im September 2020 statt.

Quellen: zhaw und Allianz Suisse

IT-Sicherheit für KMU: Neues Buch gibt praktische Tipps

Die Digitalisierung stellt Unternehmen vor riesige Herausforderungen. Ohne die nötige Technologie läuft heute nichts mehr. Zugleich bietet sie ein Einfallstor für Hacker, die gerade KMU in existenzielle Gefahr bringen können.

Im Buch „IT-Sicherheit für KMU“ geben Nicolas Mayencourt (Dreamlab Technologies) und Marc K. Peter (Fachhochschule Nordwestschweiz) den KMU praktische Tipps für mehr Cyber-Sicherheit. (Bild: Beobachter Verlag)

Cybersicherheit betrifft uns alle – mehr denn je. Denn die Digitalisierung schreitet fort, befeuert durch die Folgen der Corona-Pandemie sogar noch schneller als zuvor. Gerade bei KMU steht es mit der IT-Sicherheit aber nicht überall zum besten – oft fehlt das notwendige Know-How und das Risiko-Bewusstsein dafür. Und mit noch mehr Homeoffices wächst die Angriffsfläche für Cyberkriminelle sogar exponentiell. Umso wichtiger ist es also, dass KMU in Sachen Cybersicherheit nachrüsten. Ein neues Buch nimmt sich diesem Anliegen an und vermittelt praktische Unterstützung.

IT-Sicherheit für KMU: Wie geht das?

Seit über 20 Jahren erarbeitet das Schweizer IT-Sicherheitsunternehmen Dreamlab Technologies IT-Sicherheitskonzepte und -lösungen für Kunden auf vier Kontinenten. Dessen Gründer und CEO Nicolas Mayencourt hat nun zusammen mit Marc K. Peter von der Fachhochschule Nordwestschweiz ein Buch mit dem Titel „IT-Sicherheit für KMU“ verfasst. In diesem Ratgeber teilen die Autoren wertvolle Erkenntnisse aus ihrer langjährigen Praxis im IT-Sicherheits- und Digitalisierungsbereich. Sie sensibilisieren für Gefahren und Risiken und geben konkrete Massnahmen an die Hand, um diesen effektiv entgegenzutreten. Das Buch soll KM-Inhabern dabei unterstützen, wichtige Vorkehrungen zu treffen, um sich selbst, ihre Mitarbeitenden und Partner zu sensibilisieren und mit IT-Fachkräften weitere Sicherheitsvorkehrungen zu planen.

Unterstützung für KMU-taugliche IT-Sicherheitskonzepte

Anschaulich erklären die Autoren, welche Strategien sich bewährt haben, um sich gegen Bedrohungen durch Angreifer zu schützen, und bieten ausserdem Checklisten und Schritt-für-Schritt-Anleitungen. Aufbauend auf den wichtigsten Themenbereichen – Infrastruktur und Technologie, Kommunikation, Organisation und Rechtliches sowie Zugangsmanagement – entsteht so ein IT-Sicherheitskonzept, das Unternehmen fit für die Zukunft macht. Die Lesenden erfahren dabei, welche Strategien sich bewährt haben, um sich gegen Bedrohungen und Risiken durch Technologien, das Internet und die Digitalisierung zu schützen. Das Buch (ISBN 978-3-03875-343-8) ist im Beobachter-Verlag erschienen und auch dort erhältlich.

Digital Leadership Barometer zeigt digitale Gehversuche von Unternehmen

Spätestens seit Ausbruch der Corona-Pandemie haben Schweizer Unternehmen erkannt, dass kein Weg an der Digitalisierung vorbei führt. Aber: Nur gut die Hälfte aller betroffenen Unternehmen arbeitet derzeit an digitalen Projekten, ein Fünftel tätigt keinerlei organisationale Massnahmen zur Steuerung der Digitalisierung. Dies ist das Ergebnis des „Digital Leadership Barometers“ 2020 der HWZ.

Haben den diesjährigen Digital Leadership Barometer verfasst: Claude Meier (links) und Urs Jäckli. (Bilder: HWZ)

Der Digital Leadership Barometer wurde 2018 gegründet und 2020 zum zweiten Mal durchgeführt. Er wird von verschiedenen Partnern unterstützt. Dazu gehören u.a. der Schweizer Baumeisterverband (SBV), Raiffeisen Unternehmenszentrum (RUZ), SUPSI’s Dipartimento tecnologie innovative (DPI) oder auch HWZ Alumni. 205 Personen haben den Fragebogen 2020 vollständig ausgefüllt. Knapp 70% der Teilnehmenden gehörten dem mittleren oder oberen Kader an. Studienautoren sind Dr. Urs Jäckli und Dr. Claude Meier (Bild).

Lücke zwischen Theorie und Praxis

„Die strategische Bedeutung der Digitalisierung schätzen die Befragten mit 81 von 100 möglichen Punkten als sehr hoch ein. In der Umsetzung der Digitalisierung sehen sich die Unternehmen jedoch weniger weit“, sagt Dr. Claude Meier, Co-Autor der Studie und Leiter der Fachstelle Wirtschaftsmethodik an der HWZ. Sein Co-Autor, Dr. Urs Jäckli, Studien- und Projektleiter an der HWZ ergänzt: „Die aktuelle Studie zeigt einen positiven Einfluss digitaler Weiterbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf den Digitalisierungsfortschritt in den Unternehmen.“

Der Digital Leadership Barometer steigt…

Was die Strukturen zur Steuerung digitaler Aktivitäten in Schweizer Unternehmen angeht, so wurde in allen Bereichen eine markante Zunahme mit Schwergewicht digitaler Projekte festgestellt. Noch 2018 hatten rund 33% der teilnehmenden Unternehmen keinerlei solcher Strukturen, heute sind es noch rund 22%. 55% arbeiten heute an digitalen Projekten, was einem Anstieg von 8 Prozentpunkten gegenüber 2018 entspricht. In den Ergebnissen von 2020 öfter genannte weitere Strukturen zur Steuerung der digitalen Aktivität sind etwa Austauschgruppen über Abteilungen hinweg sowie Ausschüsse.

Die strategische Wichtigkeit der Digitalisierung in Unternehmen ist von 2018 bis 2020 leicht angestiegen. Dies gilt auch für den digitalen Fortschritt in den Unternehmen. Zwischen dem wahrgenommenen Fortschritt der Digitalisierung im eigenen Unternehmen und der strategischen Relevanz, welche dem Thema Digitalisierung zugesprochen wird, gibt es allerdings nach wie vor noch eine Diskrepanz, die jedoch kleiner wird.

Fortschritt dank digitaler Bildung

In der HWZ Studie zu Digital Leadership wurde ein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen dem Digitalisierungsfortschritt eines Unternehmens und Digitaler Bildung (Digital Literacy) festgestellt. Insbesondere diejenigen Unternehmen entwickeln sich positiv, die ihren Mitarbeitenden Ressourcen und Weiterbildungen zur Verfügung stellen, ihnen den Umgang mit digitalen Applikationen und Arbeitsweisen vertraut machen und damit den eigenen Stand der Digitalisierung deutlich steigern.

Quelle: HWZ

ams.erp Solution AG stellt sich neu auf

Die 2007 gegründete Schweizer ams.erp Solution AG stellt sich zum Jahresbeginn 2021 personell grundlegend neu auf. Im Zuge der personellen Neustrukturierung wird das Unternehmen die Bestandskundenbetreuung verstärkt in den Fokus rücken.

Neues Führungs-Trio bei ams.erp Solutions AG: Guido Tobler, Giordano Di Fronzo, Thomas Frehsonke (v.l.n.r.). (Bild: zVg)

Bei ams.erp Solution AG übernimmt Giordano Di Fronzo die Nachfolge des bisherigen Geschäftsführers Richard Dörig, der Ende 2020 ruhestandsbedingt aus dem Unternehmen ausgeschieden ist. Unterstützt wird Di Fronzo auf Geschäftsleitungsebene von dem langjährigen ams-Mitarbeiter Guido Tobler, der weiterhin die Beratungsleitung innehat, und von Thomas Frehsonke, welcher seit Anfang Januar 2021 für den Neukundenvertrieb und den Bereich Presales verantwortlich ist. Der gemeinsame ehrgeizige Anspruch der neuen Geschäftsleitung lautet, die Bestandskundenzufriedenheit weiter zu steigern und damit einhergehend das Produkt tiefer im Schweizer Markt zu etablieren.

Durch den Ausbau der Geschäftsleitung auf drei Mitglieder, die im gleichen Umfang als Teilaktionäre am Unternehmen beteiligt sind, sieht Giordano Di Fronzo den Schweizer ams-Standort sicherer und besser positioniert: „Die neue Ausgangslage bietet sowohl den bestehenden als auch allen zukünftigen Neukunden ein höheres Mass an Sicherheit. Dank zusätzlicher Mitarbeiterkapazitäten in der technischen Beratung sind wir nun deutlich flexibler, sodass wir die anspruchsvollen Anforderungen des Zielmarktes feinfühliger umsetzen können.“

ams.erp Solution AG rückt Bestandskunden in den Fokus

Das neue Geschäftsleitungstrio, welches zuvor im Mittelstand des Zielmarktes ausgiebige Erfahrung sammeln konnte, wird diese Expertise einsetzen, um den Bestandskunden einen höheren Mehrwert mit dem Einsatz von ams.erp in der Praxis gewährleisten zu können. Durch permanente Produktneuerungen und -erweiterungen soll ihnen der Weg in eine mittelstandsgerechte Digitalisierung geebnet werden.

Resultierend aus der neuen Ausgangslage möchte Thomas Frehsonke diesen entscheidenden Faktor für das vertriebliche Neukundengeschäft nutzen: „Wir wollen über zufriedene Referenzkunden die Impulse setzen, die wir benötigen, um den Bekanntheitsgrad der Marke ams.erp in der Schweiz zu steigern. Es geht darum, möglichst viele Synergieeffekte zu erzeugen“, bekräftigt der Vertriebschef, der aus dem Anlagenbau stammt und in der Vergangenheit als Projektleiter eines ams-Bestandskunden die ERP-Lösung selbst eingeführt hatte und die Kundenrolle somit aus der Praxis kennt.

Kundenpotenzial im Bereich Losgrösse 1+

Angesprochen auf die Branchen und Sparten, in denen das meiste Potenzial für ams-Neukunden liegen könnte, nennt Guido Tobler neben Unternehmen aus dem Umfeld der Losgrösse 1+, in dem ams.erp von Hause aus seine Stärken hat, vor allem solche im Baunebengewerbe, wie z. B. im Stahl-, Metall- und Komplettbau. Aus dieser Branche, aus der in letzter Zeit merklich mehr Anfragen eingehen, konnte mit Ruch Metallbau erst kürzlich ein Neukunde gewonnen werden. In den Mittelpunkt der Beratung setzt Guido Tobler neben generellen Automatisierungs- und Digitalisierungsstrategien die Integration mobiler Abläufe mit ams.mobile. Durch das komplett neu entwickelte Modul ams.project erhält die ERP-Lösung ein branchenspezifisches, vollständig integriertes Projektplanungstool, das optional mit der Personaleinsatzplanung des Software-Partners Innosoft kombiniert werden kann. „Hier gilt es zu ergänzen, dass mit der Ersatzteilverwaltung in ams.erp seit jeher sehr viel Funktionalität für den Bereich After Sales bereitgestellt wird. Mit Innosoft steht uns nun zusätzlich ein hervorragend integriertes Produkt zur Einsatzplanung von Monteuren und Servicemitarbeitern sowie zur Abrechnung von deren Leistungen zur Verfügung“, sagt der Consulting-Leiter.

Nutzen der Projektmanagement-Software aufzeigen

Einig sind sich Giordano Di Fronzo, Guido Tobler und Thomas Frehsonke, dass sie das Geschäftsjahr 2021 aufgrund der zu Jahresbeginn noch nicht vorhersehbaren Entwicklung der Corona-Pandemie vor einige Herausforderungen stellen wird. Sie sind sich jedoch sicher, diesen Herausforderungen gewachsen zu sein. Alle drei verfügen über langjährige eigene Erfahrung in mittelständischen Unternehmen und kennen deren Anforderungen aus der Praxis daher sehr genau. „Wir sind sehr zuversichtlich, denn obwohl die Schweiz ein kleinerer Markt ist, bietet sie doch enorm viel Potenzial, da viele Unternehmen im Hochtechnologiesegment angesiedelt sind. Es liegt an uns, den Schweizer KMU den Nutzen unserer durchgängigen Projektmanagement-Software ams.erp aufzuzeigen“, schliesst Giordano Di Fronzo mit optimistischem Blick in die Zukunft.

Weitere Informationen

Corona macht Veränderungen bei Lieferketten nötig

Eine aktuelle Studie im Auftrag von Orange Business Services unter internationalen Unternehmen zeigt: rund 40 Prozent der Lieferketten hielten der Pandemie nicht Stand. Die Umfrage unter 320 Unternehmen in 18 Ländern aus den Bereichen Fertigung, Transport und Logistik ergab zudem, dass sich die Einstellung zu Risiken aufgrund der Krise dramatisch verändert hat.

70 Prozent der Unternehmen sehen globale Pandemie als grösstes Risiko für Lieferketten. Dies zeigt eine aktuelle Studie. (Bild: Pixabay.com)

Die globale Supply Chain Studie von Orange Business Services zeigt: Die weltweite Pandemie offenbart notwendige Veränderungen für zukunftssichere Lieferketten. Rund 83 Prozent der in dieser Studie befragten Unternehmen gaben an, dass sie sich der Risiken in der Lieferkette wie Rohstoffengpässen, Produktionsstillständen oder Transportblockaden stärker bewusst sind als noch vor einem Jahr. Die Pandemie ist demzufolge eine Art Weckruf für die Unternehmen. Als unerlässlich für das Meistern der künftigen Herausforderungen gelten dabei besonders Schnelligkeit, Agilität und Innovation. Um das Fortbestehen zu sichern, stellt zudem für viele Unternehmen der Aufbau von Resilienz und Nachhaltigkeit in den Lieferketten durch Digitalisierung und Echtzeit-Dateneinblicke eine Priorität innerhalb der Transformationsstrategien dar. So planen 44 Prozent der Unternehmen, in den kommenden zwei Jahren Echtzeit-Dateninitiativen zu starten.

Verstärkung der Lieferketten

Laut der Umfrage haben fast acht von zehn Unternehmen die Digitalisierung ihrer Lieferkette beschleunigt. Darüber hinaus ziehen fast 50 Prozent der Befragten in den kommenden zwei Jahren eine Überarbeitung ihrer Strategien für das Risikomanagement in Betracht. Ebenfalls an Bedeutung gewinnt die Automatisierung, um die sich schnell ändernde Nachfrage zu bewältigen. So geben 42 Prozent der Unternehmen an, dass sie Automatisierung für das Risikomanagement einsetzen. Ebenso viele (42 Prozent) wollen dies in den kommenden zwei Jahren tun.

Wie stark die Pandemie die Lieferketten beeinflusst, machen auch folgende Ergebnisse deutlich: Zwei von fünf Studienteilnehmern sagen, dass ihre Lieferkette auf dem ersten Höhepunkt der Pandemie nicht mithalten konnte. Hier werden künftig technologische Enabler wie künstliche Intelligenz (KI), Cloud, 5G und Big Data-Analytik eine grosse Rolle spielen, weil sie die Lieferketten durch verbesserte Planung und Ausführung verbessern. Das Sammeln und Teilen von Echtzeitdaten erhöht die Effizienz und Transparenz in der gesamten Lieferkette. Gleichzeitig werden dadurch die Beziehungen zwischen Lieferanten und Herstellern unterstützt, um intelligente Entscheidungen zu treffen.

„Der globale Gesundheitsnotstand hat Organisationen dazu gebracht, die Fragilität ihrer Ökosysteme zu akzeptieren. Kritische Lücken müssen nun geschlossen werden, um End-to-End-Transparenz auf globaler Ebene zu gewährleisten und das Risiko für Unternehmen und Organisationen zu minimieren. Digitale Technologien und Fähigkeiten sind der Schlüssel, damit Unternehmen und ihre Partner die Lieferkette sicher gestalten können. Digitalisierung und Datenerfassung werden auch die wichtigsten Voraussetzungen sein, um nachhaltiger zu werden und sowohl Kosten als auch die Ressourcen dieser Erde zu schonen“, sagt Kristof Symons, Executive Vice President, International, Orange Business Services.

Neuer Aufschwung für Nachhaltigkeitsprogramme

Obwohl die Pandemie das Thema Nachhaltigkeit auf der Unternehmensagenda nach unten gedrückt hat, gaben 59 Prozent der Befragten an, dass ein nicht ethisch und nachhaltig geführtes Unternehmen ein erhebliches Geschäftsrisiko darstellt, das sich auf das Endergebnis auswirkt. So sind beispielsweise intelligente Fabriken in der Lage, rund 30 Prozent der Energiekosten einzusparen.

Für die Zukunft planen 85 Prozent der befragten Unternehmen, Investitionen zu tätigen, um nachhaltiger zu werden. Dazu gehören neue Technologien zur Datenerfassung, um einen besseren Einblick in Messwerte zur Nachhaltigkeit zu erhalten sowie das Management und die Kontrolle von Faktoren wie dem Energieverbrauch. 78 Prozent der Unternehmen sehen in dem Thema Nachhaltigkeit die Chance, Produkt- und Serviceinnovationen voranzutreiben – ein entscheidender Vorteil für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit.

„Die Pandemie wird irgendwann und irgendwie ein Ende finden. Aber Klimawandel, Nachhaltigkeit – diese Entwicklungen und Risiken bleiben für die nächsten Jahrzehnte bestehen“, erklärt Erwin Verstraelen, CDO und CIO im Hafen von Antwerpen. „Zum Beispiel wird der europäische Green Deal mehr Druck auf alle Beteiligten ausüben, die Herkunft von Emissionen zu identifizieren und ihren ökologischen Fussabdruck zu minimieren. Die Lieferkette ist dabei ein wichtiges Element.“ Sollten Unternehmen ihrem Anspruch gerecht werden, sind digital getriebene Programme für ein nachhaltiges Management in den kommenden zwei Jahren voraussichtlich nahezu allgemeingültig.

Quelle: Orange Business Services

get_footer();