Firmenleitmedien: Gedruckte Mitarbeiternews und Intranet

Erstaunlich, noch rund 62 Prozent von Schweizer Firmen publizieren gedruckte Mitarbeiternews. Gleichwohl liegt das Intranet mit Abstand vorne, unterstreicht eine kürzlich abgeschlossene Umfrage bei den hundert grössten Unternehmen – bezogen auf die in der Schweiz Beschäftigten – durchgeführt von Perikom.

Die grössten Schweizer Firmen informieren ihre Mitarbeitenden über Intranet oder in Form einer Mitarbeiterzeitung – also tendenziell eher offline. (Bild: Depositphotos)

Der Perikom-Faktencheck gibt erstmalig ein akkurates Bild der Situation der internen Kommunikation in grossen Schweizer Unternehmen. Für die Umfrage wurden 150 Unternehmen angefragt. Lediglich vier unter den grössten hundert wollten keinerlei Auskünfte geben.

Welche Kanäle sind am wichtigsten?

Perikom fragte in einer bewusst offenen Frage nach dem „Leadmedium“ in der internen Kommunikation. Die Bandbreite der Antworten fiel breit aus: 60 Firmen gaben „Intranet“ ohne genaue Spezifikation, einige wenige ergänzten und präzisierten mit „E-Mails an die Mitarbeitenden“, „Online-Magazin“, „Infoscreens“ oder „Webcasts“. Nur vier Unternehmen gaben an, mit Apps zu arbeiten oder das Intranet bereits auf die Smartphones ihrer Mitarbeiter gebracht zu haben. Auf Nachfrage ist jedoch zu erfahren, dass entsprechende Pläne bei vielen Unternehmen vorliegen.

Die Mitarbeiterzeitung wurde in 20 Prozent der Fälle als alleiniges Leadmedium genannt. Zählen Doppelnennungen dazu, wird die gedruckte Mitarbeiterzeitung von 40 Prozent noch als Leitmedium angesehen. Zu der Kategorie der Offline-Medien muss auch das klassische Schwarze Brett gezählt werden, das noch von fünf Firmen als Leadmedium genannt wurde.

Kommunizieren und reden

Der vierte Kanal der internen Kommunikation, Face-to-face oder die unmittelbare zwischenmenschliche Kommunikation, wurde nur in fünf Fällen (Mitarbeiterinformationsveranstaltungen) genannt. Alarmierend. Verschwindet die Funktion des Verantwortlichen für interne Kommunikation?

Zusätzlich abgefragt wurde, wie viele Vollzeitstellen in Kommunikationsabteilungen für die internen Kommunikation aufgewendet werden. Dabei wurde ein Trend deutlich: Eine klare Aufgabenzuteilung nach Stakeholdern ist immer seltener anzutreffen.

Semi-strukturierte Vollzeitstellen

Häufiger werden gemischte Redaktionsteams, wo die Aufgaben für die interne Kommunikation je nach Themengebiet von verschiedenen Teammitgliedern übernommen werden (Stichwort Newsroom). Fragt man nach den aufgewendeten Vollzeitstellen (FTEs), so weisen nur elf Grossunternehmen einen Aufwand von mehr als fünf Stellenprozent für die interne Kommunikation aus. Der Grossteil wendet dafür eins bis zwei Mitarbeiterstellen auf.

Die aktuelle, vollständige Studie wird bestehenden Perikom-Mitgliedern kostenlos zur Verfügung gestellt. Interessenten melden sich bei Andreas Jäggi, Geschäftsführer Perikom, info@perikom.ch

Studenten prüfen neue Möglichkeiten mittels Data Science

Studierende und Unternehmen befassten sich mit neuen Möglichkeiten mit „Data Science“ im Rahmen des Vier-Ländereck Data Science Meetups. Studierende des Masterstudiengangs Information Systems an der Universität Liechtenstein präsentierten erfolgreich ihre Projekte mit erfolgreichen Start-Ups.

Studierende der Universität Liechtenstein über neue Entwicklungen im Bereich Data Science. (Bild zVg)

Dr. Stefan Debortoli, Dozent des Projektseminars „Data Science“ und ehemaliger wissenschaftlicher Mitarbeiter des Hilti Lehrstuhls für Business Process Management unter der Leitung von Prof. Dr. Jan vom Brocke, zeigte sich begeistert von den Studierendenarbeiten: „Dieses Seminar bietet unseren Studierenden die einzigartige Möglichkeit, anhand von Praxisprojekten und realen Problemen in Unternehmen ihre Kenntnisse aus dem Bereich „Data Science“ einzusetzen.

Data Science in der Praxis

18 Studierende aus der Vertiefungsrichtung „Data Science“ arbeiteten ein Semester lang eng mit den Unternehmen Rawr, Senseforce, Reachbird und Avira zusammen. Die Aufgabenstellung der Gruppen bestehend aus jeweils vier Studierenden war es, relevante, reale und spezifische Geschäftsprobleme mit ihrem Wissen und ihren Fähigkeiten aus dem Bereich „Data Science“ zu lösen.

In Kooperation mit dem von Betreuer Dr. Stefan Debortoli mitgegründeten Start-up Reachbird, einer voll automatisierten Vermittlungsplattform von Social-Media-Influencern an Brands, analysierten die zukünftigen Data Scientists über 500’000 Social Media Postings, um herauszufinden, welche Eigenschaften eines Social Media Posts zu einer höheren Kundeninteraktionsrate (Like oder Kommentar) führen.

Mit dem deutschen Unternehmen Avira, einem der führenden Antivirus- und Sicherheitssoftware-Hersteller, versuchten die Studierenden mithilfe der Analyse von Gigabytes an Fehlerberichten herauszufinden, wie Kunden im Fehlerfall reagieren, beispielsweise welche Fehler typischerweise zu einer Deinstallation führen und somit zu einem verlorenen Kunden.

Bei Senseforce, einem Unternehmen, das Analysen für Industrial Internet-of-Things (IoT) anbietet, untersuchte ein Team Gigabytes an maschinengenerierten Daten von Hafenmobilkränen, um potenziell auftretende Fehler frühzeitig zu erkennen.

Gefragter Studiengang

Der Studiengang Information Systems und das Institut für Wirtschaftsinformatik der Universität Liechtenstein ist mehrfach ausgezeichnet worden, insbesondere durch den Gewinn von Studierenden bei der internationalen Accenture Campus Innovation Challenge, des SAP Inno- und DemoJams auf der weltweit grössten SAP-Konferenz TechEd oder des AIS (Association for Information Systems) Awards for Innovation in Teaching durch Prof. Dr. Jan vom Brocke.

Seit 2015 gibt es zwei Vertiefungsrichtungen zur Auswahl, eine in Business Process Management und eine in Data Science. Die Studierenden und Absolventen sind als wichtige Fachkräfte in der Region stark nachgefragt und werden durch das englischsprachige Masterstudium bestmöglich auf ihre Zukunft in einer international vernetzten, digitalen Welt vorbereitet.

Mehr über die Data Science Ausbildung oder über den Master of Science in Information Systems (MSc) finden Sie unter diesem Link

 

Fit2Procure App fördert die Analysephase in Beschaffungsprojekten

Die App "Fit2Procure" dreht sich um die Attraktivität von Beschaffungsmärkten und zur Bereitschaft eines Unternehmens für die internationale Beschaffung. Aufgrund der Antworten der Nutzer bietet die App eine ausgewogene Analyse mittels SWOT, Positionierung in einer Attraktivitäts-/Fähigkeitsmatrix und eines Rankings potentieller Lieferanten.

Die Methode Fit2Procure hilft Unternehmen, relevanten Faktoren von Beschaffungsprojekten einzuschätzen. (Bild: depositphotos/Zurich Airport)

Die anhaltende Frankenstärke, hohe Kosten und potenziell fehlende Arbeitskräfte in der Schweiz erhöhen den Druck auf Schweizer KMU, die internationale Beschaffung auszubauen. Der Exportrisiko-Monitor 2016, eine Umfrage der Berner Fachhochschule und Euler Hermes, zeigt, dass viele Unternehmen ihre internationale Beschaffung ausbauen. Damit können sie die hohen Kosten senken und von der schwächeren Konjunktur in vielen Schwellenländern profitieren.

Die App Fit2Procure (F2P) – erhältlich für iPhone und Android – unterstützt Unternehmen bei der Analysephase internationaler Beschaffungsprojekte durch die Beantwortung folgender grundsätzlicher Fragen: Wie attraktiv ist ein Zielland für die internationale Beschaffung? Wie gut ist das eigene Unternehmen auf die internationale Beschaffung vorbereitet?

Eine Analyse relevanter Faktoren

Sie unterstützt die Analysephase bis zur SWOT (Analyse der Stärken, Schwächen, Chancen und Gefahren) vor der eigentlichen Strategiedefinition. Mit dieser Methode können Unternehmen die relevanten Informationen aufbereiten, um eine Beschaffungsstrategie für ein Land zu entwickeln.

Die Methode enthält zwei Dimensionen: Die externe Dimension zeigt die Chancen und Gefahren des ausländischen Beschaffungsmarkts, während die interne Dimension den Unternehmen die eigenen Stärken und Schwächen in Bezug auf internationale Beschaffung darlegt. Gerade diese Dimension wird oft unterschätzt.

Eine Stärke der Methode liegt darin, dass sie neben dem Potenzial eines ausländischen Beschaffungsmarkts auch klar aufzeigt, wie „fit“ ein Unternehmen für die internationale Beschaffung ist.

Vier Resultate

Der Anwender beantwortet in der App folgende Fragen:

  • Zielland
  • Unternehmen
  • potenziellen Lieferanten

Zur Unterstützung dieser Fragen dienen wichtige Indikatoren der Weltbank. Der Benutzer erhält vier Resultate über die App:

1.) Unabhängige Gewichtung

Einzelne Gewichtungen können unabhängig voneinander durchgeführt werden. Diese können danach miteinander verglichen werden. Dies führt zu interessanten Diskussionen vor allem in den Punkten, in denen Teammitglieder stark voneinander abweichende Antworten gegeben haben.

2) SWOT-Länder-Analyse

Die SWOT zeigt die wichtigsten Chancen des Ziellandes, Gefahren des Ziellandes, Stärken des Unternehmens und Schwächen des Unternehmens. Diese dienen als Grundlage für die weiteren Diskussionen im Strategiebildungsprozess des Unternehmens.

3.) Status des Unternehmens

Der Status des Unternehmens in der Attraktivitäts-/Fähigkeitsmatrix („country sourcing attractiveness/ability to source internationally“) wird aufgezeigt, berechnet aufgrund der Gewichtung/Bewertung der Fragen.

4.) Normstrategien

Spezifische Ziele (wie zum Beispiel „start internal improvement project“) dienen als Grundlage für  weitere Unternehmensausrichtungen.

Aufgrund der Antworten wird das Lieferantenranking erstellt. Der potenzielle Lieferant mit dem Ranking 1 zeigt die meisten Bewertungspunkte.

Vorteile der F2P-App

Vorteile der App sind ihre Einfachheit und die standardisierten Fragen mit definierten Antworten. Unternehmensspezifische Fragen können hinzugefügt werden Die App bringt alle wichtigen Faktoren im Zusammenhang mit der internationalen Beschaffung zur Rede. Die App ermöglicht eine gut fundierte Entscheidungsfindung für die Beurteilung neuer Beschaffungsmärkte. Sie wird schon von Studierenden während Studienprojekten und von Unternehmen beispielsweise bei Besuchen in möglichen Zielländern eingesetzt.

Fit2Procure wurde an der Berner Fachhochschule durch Prof. Dr. Paul Ammann konzipiert. Weitere Details und Spezifikationen zur App finden Sie hier.

Die Zuversicht bei der Stellensuche steigt

Rekordergebnis bei der Stellensuche: Dem PageGroup Confidence Index zufolge ist die Erwartung unter Stellensuchenden, innerhalb von drei Monaten eine Stelle zu finden im vierten Quartal 2016 im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres um +40% gestiegen.

Xavier Chauville, Executive Director bei Page Personnel (Marke der PageGroup) stellt Zuversicht für die Stellensuche fest. (Bild: zVg)

47 Prozent der Stellensuchenden in der Deutschschweiz erwarten, innerhalb von drei Monaten eine neue Stelle zu finden, im Vergleich zu 39 Prozent im vierten Quartal 2015. Dies entspricht einer Steigerung im Vorjahresvergleich um +21%. Die Zuversicht bei den Karriereaussichten stieg um +20%, während im gleichen Zeitraum die positiven Erwartungen an die Work-Life-Balance und das Gehaltsniveau um -15% bzw. -16% sanken.

Romands zuversichtlicher

Die Zuversicht unter Stellensuchenden ist in der Romandie deutlich höher als in der Deutschschweiz. 58 Prozent der Kandidaten in der Romandie erwarten, innerhalb der nächsten drei Monate eine Stelle zu finden. Ihr Anteil belief sich zur gleichen Zeit des Vorjahres noch auf 36 Prozent. Dies entspricht einer Steigerung im Vorjahresvergleich (vom vierten Quartal 2015 zum vierten Quartal 2016) um +62%.

Die Studie zeigt die Zuversicht, aber auch den Pragmatismus der Stellensuchenden:

  • Mehr als zwei Drittel der Befragten (69%) erwarten für die kommenden zwölf Monate bessere Möglichkeiten für die Entwicklung ihrer Fähigkeiten.
  • 63 Prozent der Schweizer Stellensuchenden sind zuversichtlich in Hinblick auf die künftige Entwicklung der Schweizer Wirtschaft.
  • Die Mehrheit (59%) erwartet keine Gehaltserhöhung in den nächsten zwölf Monaten.

Xavier Chauville, Executive Director bei Page Personnel (Marke der PageGroup) sagt dazu: „Die Aussichten für Stellensuchende haben sich im Laufe des Jahres 2016 deutlich verbessert. Auch für 2017 sehen wir weiterhin eine starke Nachfrage – insbesondere nach Experten aus den Bereichen IT, Vertrieb, Ingenieurwesen, Logistik und Pharmazie. Unternehmen setzen zunehmend auf befristete Beschäftigung. Qualifizierte Kandidaten, die für befristete und unbefristete Optionen offen und bei Gesamtangeboten flexibel sind, haben guten Grund für Optimismus bei der Stellensuche.“

Mehr Details über Zufriedenheits Indices finden Sie unter diesem Link

 

 

 

Die soziale Seite flexibler Arbeitszeiten

Flexible Arbeitszeiten sind gut fürs Sozialleben, zeigt eine aktuelle Studie von Regus. 36 Prozent der Geschäftsleute in der Schweiz sagen, dass ihnen flexibles Arbeiten die Möglichkeit gibt, öfters andere Leute zu treffen. Hierdurch würde auch das Kleingewerbe profitieren.

Ein Business Hub in Paris. „La Compagnie1“ versprüht Start Up Spirit wie Geselligkeit (Bild: opensource)

Die soziale Seite flexibler Arbeit

Arbeitende, die flexible Arbeitszeiten haben, zeigen ein aktiveres Sozialleben, wie die neueste von Regus in Auftrag gegebene Studie zeigt. Arbeitnehmer bestätigen, dass wenn sie zumindest für bestimmte Zeiten näher zu Hause arbeiten können, sie mehr Möglichkeiten haben, Kontakte zu knüpfen und zu erhalten. Bei der Umfrage wurde ebenfalls klar, dass flexible Arbeitskräfte lokaler einkaufen und mehr zur regionalen Wirtschaft beitragen.

Mehrheit für flexible Zeiten

Bei dieser von Regus in Auftrag gegebenen Studie wurden beinahe 200 Arbeitnehmer in der Schweiz befragt. Sie zeigt auf, dass ein flexibles Arbeiten näher zu Hause dabei hilft, einen Gemeinschaftssinn zu entwickeln. Dadurch profitieren lokale Geschäfte, aber die Leute haben ebenfalls häufiger die Gelegenheit, Freunde zu treffen und Zeit mit der Familie zu verbringen. Flexibles Arbeiten ist heute so wichtig, dass 86 % der Arbeitnehmer dies von jedem Job erwarten.

Weitere Studienresultate

Wer näher zu Hause arbeiten kann, profitiert zudem von besseren Gesundheitsbedingungen, da die Hälfte der Befragten angab, ohne längere Pendelstrecken mehr schlafen zu können (48 %).

Ebenfalls die Hälfte gab an, dass ein kürzerer Arbeitsweg mehr Zeit für eine gesündere Ernährung übrig liess (48 %).

Flexibles Arbeiten kann ebenfalls Raum zwischen „nervigen“ Mitarbeitern schaffen: 29 %  gaben zu, dass sie durch Homework den üblichen Gewohnheiten der Kollegen ausweichen.

Ein Viertel (25 %) bestätigt sogar, dass ihre Tätigkeit zuhause Ihnen eine Chance gibt, langweilige Mitarbeiter zu meiden.

Die Studie zeigt ausserdem: Arbeiten die Arbeitnehmer näher am Wohnort, profitieren die lokalen Gemeinschaften. Kleinunternehmen wie Cafés oder Läden dienen hierbei als Plattformen für den Gemeinschaftssinn. Solche Unternehmen müssten aber schliessen, wenn sie nur über bestimmten Tagen wie am Wochenende frequentiert würden. Dank flexibler Arbeit könnten diese Geschäfte auch unter der Woche vom Kundenstrom profitieren.

Mehr Informationen über Co-Working Alternativen finden Sie unter diesem Link

 

 

Zum Vorgesetzten befördert werden

Werden Mitarbeiter zu Vorgesetzten befördert, haben Sie in den ersten Wochen am meisten damit zu kämpfen, die gesteigerten Erwartungen zu erfüllen. Dies gibt ein Viertel der HR-Manager in der aktuellen Arbeitsmarktstudie von Robert Half an. Anbei finden Sie eine Checkliste.

Wie beförderte Führungskräfte die neuen Herausforderungen als Vorgesetzter meistern können, hat der spezialisierte Personaldienstleister  Robert Half  in einer Checkliste zusammengefasst. Sie zeigt so einige berufliche Messlatten.

Schweizer HR Verantwortliche

Die Befragung von 100 Personalverantwortlichen in der Schweiz zeigt ausserdem: Auf Platz zwei der Herausforderungen, die neuen Führungskräften in der Anfangszeit am meisten zu schaffen machen, liegt die Priorisierung von Projekten. Auf dem dritten Rang steht den Ausgleich zwischen den eigenen Aufgaben und der Teamführung zu erreichen.

Beurteilen Sie, mit welchen der folgenden Aufgaben eben beförderte Manager in den ersten Wochen in der neuen Position am stärksten zu kämpfen haben?

Die Antworten der Führungskräfte lauten:

  1. Erfüllen gesteigerter Erwartungen (25 %)
  2. Projektpriorisierung (24 %)
  3. Ausgleich zwischen eigenen Aufgaben und der zur Teamführung benötigten Zeit (16 %)

(Quelle: Robert Half, Arbeitsmarktstudie 2016, Befragte: 100 HR-Manager in der Schweiz)

Mentor empfehlenswert

„Die erste Zeit als neue Führungskraft gleicht einer Gratwanderung. Mit der Übernahme von Führungsverantwortung steigen sowohl die Erwartungen der Vorgesetzten als auch die der eigenen Mitarbeiter“, sagt Yeng Chow, Senior Manager bei Robert Half in Zürich. „Gerade am Anfang ist es als neuer Chef wichtig, schnell in die neue Position hineinzuwachsen. Deshalb empfehle ich, einen Mentor im Unternehmen zu finden. Er kann bei vielen Fragestellungen Rat geben und helfen, Fehltritte zu vermeiden, die er unter Umständen selbst schon gemacht hat.“

 

Checkliste: Mit diesen 6 Tipps gelingt Ihnen der Start als neuer Chef

  1. Trennen Sie Arbeit und Privatleben

Durch die Führungsrolle verändert sich auch Ihr Verhältnis zur Belegschaft. Wenn Sie möchten, dass vormals gleichgestellte Mitarbeiter ihre Autorität anerkennen, machen Sie Ihnen den Wandel in der Zusammenarbeit bewusst und grenzen Sie die Arbeit von der Privatspähre ab. Bevorzugen Sie keine befreundeten Kollegen, um die Mitarbeitermotivation nicht zu beeinträchtigen oder als Führungskraft den Respekt zu verlieren.

  1. Lernen Sie zu delegieren

Mit der höheren Position steigt auch der Verantwortungsbereich. Um die einzelnen Projekte dennoch weiterzubringen, müssen Sie Aufgaben an Ihr Team verteilen. Auch wenn Sie diese Aufgabe früher selbst schnell erledigt haben und es zunächst Zeit kostet, den jeweiligen Arbeitsauftrag zu erklären, zahlt sich dieses Investment in Zukunft aus. Denn dann können Sie sich wieder auf die wesentlichen Aufgaben konzentrieren.

  1. Seien Sie kommunikativ

Nehmen Sie sich Zeit, mehr über Ihre Mitarbeiter zu erfahren und tauschen Sie sich mit den einzelnen Teammitgliedern auch in persönlichen Terminen aus. Was sind etwa ihre Karriereziele oder in welchen Bereichen können sie noch Unterstützung gebrauchen? Je besser Manager ihr Team kennen, umso zielgerechter können sie es führen und motivieren. Gleichzeitig haben Sie in diesen Gesprächen die Chance, Ihre eigene Situation als „neuer Chef“ anzusprechen und die damit verbundenen Erwartungen an das Team sowie Erfolgsmessungen zu erläutern.

  1. Vermeiden Sie Mikro-Management

Anstatt Mitarbeiter dauernd zu kontrollieren oder stetig Entscheidungen zu diktieren, lassen Sie ihnen Freiraum für Innovationen, Erfolge und Fehler, aus denen sie lernen können. Zeigen Sie sich interessiert und informiert und unterstützen Sie, indem Sie bei Bedarf beratend oder entscheidend zur Seite stehen.

  1. Nehmen Sie Ihre Bedürfnisse wahr

Durch die gestiegene Verantwortung wird ein gutes Zeitmanagement – auch unter Beachtung der Work-Life-Balance – wichtiger denn je. Machen Sie regelmässig Pausen, nutzen Sie die zustehenden Urlaubstage und blocken Sie im Kalender Zeit, um Ihre Aufgaben zu erledigen. So fällt es leichter, das Aufgabenpensum produktiv abzuarbeiten, ohne mittelfristig aufgrund von Überlastung auszufallen oder Erwartungen nicht zu erfüllen.

  1. Finden Sie einen Mentor

Suchen Sie einen Mentor, der aus seiner Erfahrung heraus Tipps zum Umgang mit Mitarbeitern oder zur Aufgabeneinteilung geben kann. Wenn es kein unternehmensinternes Mentorenprogramm gibt, können Sie auch einen Senior Manager oder Ihren direkten Vorgesetzten ansprechen.

http://www.roberthalf.ch

Wissen ist Macht. (Bild: depositphotos)

 

Wildtierbeobachtung: Mit Hightech-Fotofalle Wieseln auf der Spur

Wildtierbeobachtung einmal anders: ZHAW-Ingenieure haben eine neuartige Röhren-Fotofalle für Kleinsäuger entwickelt. Damit können gefährdete Arten wie Mauswiesel besser erfasst werden – und das unter Mithilfe von Laien. Bisher war dies äusserst aufwendig und nur punktuell möglich.

Die TubeCam braucht man nur zu platzieren und einzuschalten, „alles andere“ sollte automatisch funktionieren. (Bild: ZHAW)

Nach wie vor spielt die Wildtierbeobachtung eine wichtige Rolle in der Schweiz. Der Lebensraum von Schweizer Wieselarten wie Hermelin oder Mauswiesel wird immer kleiner. Darum ist es – neben Schutz und Förderung – dringend nötig, die vorhandenen Populationen zu erfassen. Nur so können negative Tendenzen frühzeitig erkannt oder Fördermassnahmen überprüft werden.

Bisher war es jedoch äusserst aufwendig Kleinsäuger zu erfassen und deshalb nur punktuell möglich. Aus diesem Grund haben ZHAW-Forschende um Nils Ratnaweera eine neuartige Fotofalle entwickelt, die den Nachweis der gefährdeten Wildtiere vereinfachen soll. Vorteil gegenüber gängigen Nachweismethoden ist, dass die neue TubeCam wenig gewartet werden muss und sie Bilder automatisch ins Internet lädt. Dort können Privatpersonen – ganz im Sinne von Citizen Science – beim aufwändigen Sortieren der Bilder helfen.

Autarkes System

Die Fotofalle besteht aus einem Tunnel, der T-förmig und aus Kunststoff gefertigt ist. In einem Arm des Tunnels befinden sich ein Wärmesensor, eine Kamera und ein kleiner Computer, alles wasserfest verpackt. Kommt ein Tier durch die Röhre, so registriert der Sensor den Temperaturanstieg, die Kamera schiesst eine Serie von Fotos, und der Prozessor lädt sie via Handynetz automatisch ins Internet hoch.

„Wir haben bei unseren Forschungen festgestellt, dass am Zimmerberg zahlreiche weitere Tiere leben, etwa Igel, Insekten, Amphibien“, erklärt Nils Ratnaweera. Die neue Falle soll wartungsarm, einfach zu bedienen und ohne viel Fachwissen auswertbar sein. „Die TubeCam braucht man nur zu platzieren und einzuschalten, alles andere läuft automatisch“, erklärt der Forscher.

Mit herkömmlichen Fotofallen lassen sich die flinken und kleinen Tiere kaum erwischen. Vorteil der neuen Methode ist, dass die von Natur aus neugierigen Wiesel den Tunnel erkunden möchten und dort eher erfasst werden können als mit einer herkömmlichen Fotofalle. Auch klassische Spurentunnels, welche Tierspuren mittels Tinte aufzeichnen, haben ihre Nachteile.

So ist die verwendete Spezialtinte relativ aufwendig in der Herstellung, und das Papier muss alle sieben Tage ausgewechselt werden. Vor allem aber braucht es für die Auswertung der Spuren Fachleute.

Citizen Science

Typischerweise macht eine TubeCam in wenigen Tagen Tausende von Bildern und nur auf den wenigsten ist wirklich ein Wiesel zu sehen. Darum ist das Projekt auf die Mitarbeit von freiwilligen Privatpersonen angewiesen, welche Bilder auswerten. „Wir wollten von Anfang an eine Methode entwickeln, mit der wir auch Laien einbinden können“, erklärt Nils Ratnaweera.

Die Idee zur TubeCam hatte Nils Ratnaweera, die Finanzierung stammt vom Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen des ZHAW-Departements Life Sciences und Facility Management. Beteiligt sind aber auch Ingenieure von der ZHAW School of Engineering. Im Moment existieren nur wenige Prototypen der TubeCam. Bevor 2018 wie geplant erstmals eine kleine Serie produziert werden kann, überarbeitet ab Herbst ein Elektrotechnik-Masterstudent die Hardware. Zudem ist das Team noch auf der Suche nach einem Investor.

Derzeit läuft noch die Testphase, nächstes Jahr sollte die Website voll in Betrieb gehen. Die ZHAW-Leute forschen auch an einer automatisierten Bildauswertung.

 

Förderung genauso wichtig

Doch die ZHAW-Forschenden möchten nicht nur Wiesel erfassen, sondern diese auch schützen. Im Rahmen des Projekts „Wiesel & Co am Zimmerberg“ werden darum zahlreiche Ast- und Steinhaufen angelegt und Scheunen als Winterquartiere hergerichtet. Landwirte werden dafür finanziell entschädigt. Wiesel sind sympathische Tiere, und als Mäusefresser kommen sie auch bei Bauern gut an. In ihrem Schlepptau können viele andere Arten profitieren: „Hermeline haben hohe Ansprüche an die Grösse des Asthaufens – darum bauen wir sie immer mindestens drei auf drei Meter gross, mit einer Höhe von anderthalb Metern“, sagt Nils Ratnaweera ZHAW-Forschender.

 Interessierte Personen haben die Möglichkeit auf einer unterhaltsamen Site quasi in Echtzeit die ungefähren Standorte aller TubeCams und deren Bilder anzuschauen. Wer bei der Klassifizierung helfen möchte, kann dies nach einer einfachen Registrierung tun:

www.tubecam.ch

 

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