Vegana 2017: Kooperationen, etc..

Die Vegana 2017 war geprägt von Begegnungen zwischen scheinbar nicht kompatiblen Organisationen, Menschen mit verschiedenen Weltbildern, die Gemeinsamkeiten entdeckten und Klein- und Familienbetrieben, deren Gespräche sogar zu neuen Kooperationen führte.

Die Vegana 2017 hat über 80’000 Besucher in die Sihlcity nach Zürich gelockt. (Bild: zVg)

Die Vegana brachte am ersten September-Wochenende verschiedenste Interessenten zusammen. In der Jungen Wirtschaftskammer JCI, einer UNO-Partnerorganisation engagieren sich UnternehmerInnen für die Gesellschaft. Beim aktuellen Projekt #nofoodwaste geht es zum Beispiel darum, an grösseren Anlässen den Foodwaste zu reduzieren.

Food Waste reduzieren

„Wir engagieren uns bereits aktiv dafür, dass Foodwaste möglichst gar nicht erst entsteht. Die Junge Wirtschaftskammer hat uns dabei unterstützt“, so Raphael Neuburger, Präsident der Veganen Gesellschaft Schweiz. Die wenigen Lebensmittel, dich doch übrig blieben, führte die Junge Wirtschaftskammer wohltätigen Organisationen und Bedürftigen zu.

Die Vegana 2017 konnte in enger Zusammenarbeit mit den Ausstellern und der Jungen Wirtschaftskammer JCI Zürich zusammenarbeiten und so den Foodwaste während den Durchführungstagen präventiv klein halten. Bei den meisten Lebensmitteln wurde made-to-order produziert und da, wo vorproduziert wurde, flossen die erwarteten Besucherzahlen mit in die erwarteten Tagesverkäufe ein.

200 Produkte vor Publikums-Jury

Aus fast 200 Produkten und Betrieben wählte das Publikum der Vegana zusammen mit allen Interessierten online im Vorfeld ihre Favoriten. Raphael Neuburger, Präsident der Veganen Gesellschaft Schweiz hatte sich für das Onlinevoting eingesetzt: „So haben die KonsumentInnen und GeniesserInnen das letzte Wort, welche die Produkte auch am besten kennen und in den Betrieben ein- und ausgehen.“

Die Awards konnten sich seit der ersten Durchführung bereits etablieren und die Zahl der teilnehmenden Produkte und Betriebe stieg massgeblich an: „Wir sind stolz, dass es so viele TeilnehmerInnen gab. In der Schweiz können wir bezüglich pflanzenbasierter Innovation und veganem Genuss mit anderen Ländern in Europa und international mithalten“, schwärmt Neuburger.

Tesla an der Vegana gekürt

Das Model3 von Tesla nahm in der Kategorie ‚Non-Food’ den ersten Platz ein. Selbstverständlich gab es an der Vegana 2017 im ‚Food‘-Bereich so einige neue kulinarische Entdeckungen. Die Awards übergab Raphael Neuburger, Präsident Vegane Gesellschaft Schweiz. Das Team der Veganen Gesellschaft Schweiz und der Vegana freuen sich bereits auf die Vegana 2018 mit neuen Produkten und Dienstleistungen.

Gewinner Kategorie NON-FOOD:

  1. Model3 von Tesla (www.tesla.com)
  2. Primaten Initiative von Sentience Politics (www.sentience-politics.org)
  3. Kork-Produkte von All Cork (www.allcork.ch)

www.vegana.ch

Antibiotikaresistenzen nehmen zu

Der Kampf gegen Antibiotikaresistenzen wird weltweit intensiviert. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat eine "Antibiotika Awareness Woche" lanciert, die zum ersten Mal auch in der Schweiz durchgeführt wird.

Von Antibiotikaresistenzen betroffen sind nicht nur Mensch, sondern auch Tier und Umwelt gleichermassen. An der „Antibiotika Awareness Woche“ soll die Fachwelt, aber auch die Bevölkerung noch besser verstehen können, wie gravierend die Folgen von Antibiotikaresistenzen sind. (Bild: depositphotos)

Von Antibiotikaresistenzen betroffen sind Mensch, Tier, Landwirtschaft und Umwelt gleichermassen. Zahlreiche Verbände und Organisationen unterstützen die Awareness Woche landesweit mit eigenen Aktivitäten und Aktionen.

Die Zahl der Antibiotikaresistenzen nimmt weltweit zu und verstärkt das Risiko, dass Infektionskrankheiten nur schwer oder nicht mehr behandelt werden können und Menschen oder Tiere sterben. Auch in der Schweiz werden jedes Jahr Menschen und Tiere durch Bakterien infiziert, gegen die Antibiotika nichts mehr ausrichten können. Mit der internationalen „Antibiotika Awareness Woche“ will die Weltgesundheitsorganisation WHO die Problematik einem breiten Publikum bewusst machen.

Geplant sind diverse Anlässe, Publikationen und Informationsveranstaltungen. Koordiniert wird die Woche durch die Bundesämter für Gesundheit (BAG), Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV), Landwirtschaft (BLW) und Umwelt (BAFU). Universitäten, Expertinnen und Experten, Branchenorganisationen, Verbände, Forschungsstätten, Gesundheitseinrichtungen, Apotheken, Konsumentenverbände und andere interessierte Akteure beteiligen sich mit eigenen Anlässen und Aktionen.

Zahlreiche Aktivitäten und Aktionen wie beispielsweise Symposien für Ärzte an Universitäten und Spitälern oder Referate für Laien, Ausstellungen und Schulungen an landwirtschaftlichen Hochschulen und Forschungsstätten sind bereits geplant.

Ein öffentliches Symposium von Public Health Schweiz bietet in Bern einen breiten Überblick über die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Antibiotikaresistenzen, über die Gefahren und Risiken, aber auch über mögliche Lösungsansätze. Weiter finden spezielle Tagungen, Fachveranstaltungen und Info-Anlässe sowie Vorträge und Führungen statt.

Strategie Antibiotikaresistenzen (StAR)

Dank Antibiotika – einer der bedeutendsten Fortschritte in der Medizin – ist es möglich, gefährliche Krankheiten wie Lungenentzündungen oder Blutvergiftungen zu heilen, die früher oft tödlich verlaufen sind. Der übermässige und teils unsachgemässe Einsatz von Antibiotika führt jedoch dazu, dass immer mehr Bakterien gegen Antibiotika resistent werden. Die Konsequenzen sind dramatisch und betreffen Mensch, Tier, Landwirtschaft und Umwelt gleichermassen.

Der Bundesrat hat deshalb 2015 seine nationale Strategie Antibiotikaresistenzen (StAR) verabschiedet, um das Problem zunehmender Resistenzen koordiniert anzugehen. (Quelle: admin.ch)

In der Schweiz wird an der nationalen „Antibiotika Awareness Woche“ (13. – 19. November 2017) gemeinsam mit den Akteuren aus den Bereichen Humanmedizin, Veterinärmedizin, Landwirtschaft und Umwelt über das Thema Antibiotikaresistenzen informiert und diskutiert. Hier schon mal eine allgemeine Übersicht über weltweite Massnahmen und Aktionen.

 

Initiative B3i – Versicherungen sehen Nachhaltigkeitsschub

Durch die so genannte Blockchain-Initiative B3i sehen Versicherer und Rückversicherer eine Alternative. Aegon, Allianz, Munich Re, Swiss Re und Zurich haben 2016 B3i (Blockchain Insurance Industry initiative), eine Initiative ins Leben gerufen, die die Branche nicht nur sicherer, sondern auch nachhaltiger werden lassen soll.

Durch die Blockchain-Initiative B3i sehen Versicherer und Rückversicherer eine Alternative. Mit B3i soll die Branche sicher und nachhaltig werden. (Bild: Allianz)

Die Initiative B3i  der Versicherungsbrancheuntersucht Möglichkeiten, mittels gemeinsam genutzter Technologien einen schnelleren, angenehmeren und sicherer Services für Kunden zu bieten. Der Versicherer Allianz setzt wie viele andere in der Branche auf Nachhaltigkeit. Das Anlagevolumen soll nun streng nach Umwelt-Kriterien gekämmt werden, heisst es in einer Medienmitteilung der Allianz.

Gezielte Blockchain-Technologie

Sofern die Blockchain-Technologie entsprechend einsetzbar ist, könnte sie den Aufwand für Dokumentation und Verwaltung von (Rück-)Versicherungsverträgen beträchtlich reduzieren sowie Informations- und Geldflüsse beschleunigen, bei gleichzeitig verbesserter Überprüfbarkeit. Dabei setze Allianz Schweiz auf ein unabhängiges Research-Unternehmen, um die Anlagen auf Nachhaltigkeitschancen und -risiken zu prüfen, hiess es weiter.

Das Unternehmen setze weiterhin darauf, die Prämien der Kunden langfristig und renditestark anzulegen, teilte Allianz Schweiz mitte August 2017 mit. Doch würden nun die bestehenden Auswahlkriterien um ökologische, soziale und ethische Standards erweitert. Vor wenigen Wochen hatte auch der Rückversicherer Swiss Re angekündigt, die gesamten Anlagen der Gruppe nur noch nachhaltig zu investieren.

Dezentrale Versicherungsplattform

Ehterisc, das auf den Aufbau einer dezentralisierten Versicherungsplattform spezialisierte Blockchain-Startup geht mit den Zuger Unternehmen Lakeside Partners und inacta eine enge Partnerschaft ein und verlegt den Hauptsitz von Deutschland ins so genannte Crypto Valley nach Zug.

Etherisc hat zudem ein Konzept für eine Ernteausfall-Versicherung für die Landwirtschaft entwickelt, die nach den gleichen Prinzipien funktioniert: Risikoberechnung, Prämienzahlung und Schadensabwicklung sind automatisiert und transparent. Dadurch werden nicht nur die operativen Kosten gesenkt.

Die Kooperation mit den Zuger Unternehmen eröffnet für das Startup vielfältige Wachstumsmöglichkeiten:  Als Early Stage-Investor mit einem Fokus auf Blockchain-Technologien ist Lakeside Partners der ideale Partner mit breiter Erfahrung im zentralschweizerischen Startup-Umfeld.

Mehr über das enorme Potential der Blockchain Technologie im Versicherungswesen lesen Sie unter diesem Link

Marc Münster wird CEO der sanu ag

Marc Münster wird neuer CEO der sanu ag. Münster, schon vor 15 Jahren zu sanu gestossen, Geologe und Umweltingenieur, wird seine CEO-Funktion per April 2018 übernehmen. Darüber hinaus präsentiert das Umwelt-Netzwerk von sanu für 2017/ 2018 so einige Erneuerungen.

Marc Münster, ab Frühling 2018 neuer CEO der sanu ag, ist von seiner Grundausbildung her Geologe und Umweltingenieur. (Bild: zVg)

Marc Münster ist von seiner Grundausbildung her Geologe und Umweltingenieur. In seiner 15-jährigen Tätigkeit bei sanu hat er in der Erwachsenenbildung, im Unternehmensmanagement, im Projektmanagement und im Qualitätsmanagement weitergebildet und im engagiert. Er ist aktuell stellvertretender Direktor und führt eine von drei grossen Businessunits.

Marc Münster hat in allen Bereichen der sanu ag erfolgreich gearbeitet. Er verfügt über ein sehr gutes Netzwerk in die Gemeinwesen, die Wirtschaft und die Zivilgesellschaft der deutschen und französischen Schweiz, seine Bildungs- und Beratungskompetenz ist im Markt sehr gefragt.

Stabwechsel im Verwaltungsrat

Der aktuelle CEO und Gründungsdirektor von sanu, Peter Lehmann, wird die operative Leitung von sanu nach 28 Jahren an der GV 2018 abgeben. Der Verwaltungsrat hat im Einvernehmen mit den Aktionären entschieden, Peter Lehmann zum designierten Präsidenten des Verwaltungsrates zu ernennen.

Die von Peter Lehmann geleiteten und an seine Person gebundenen Mandate werden von ihm weiter geführt. Ebenso wird er vorerst Ansprechpartner für die wichtigsten mehrjährigen Verträge mit sanu ag bleiben.

Ernst A. Brugger wird das Präsidium des Verwaltungsrates von sanu ag nach sechs erfolgreichen Jahren als Verwaltungsratspräsident und nach 12 Jahren als Präsident der Stiftung sanu an der Generalversammlung im Frühling 2018 abgeben.

Neu hat der Verwaltungsrat Herrn Yves Leuzinger in den Verwaltungsrat sanu ag gewählt. Yves Leuzinger ist Direktor der HEPIA (Haute Ecole du paysage, d’ingénierie et d’architecture) in Genf. Er verfügt über einschlägige Bildungs- und Beratungserfahrung im Umweltbereich, und ist über seine Mandate und Projekte sehr gut mit den Bereichen Wirtschaft und Innovation, Städtebau und Gemeindepolitik vertraut und vernetzt.

Verwaltungsrat und Direktion freuen sich über die personelle Verjüngung und damit Weiterentwicklung im Verwaltungsrat und in der Geschäftsleitung und werden den Führungswechsel in den kommenden Monaten sorgfältig vorbereiten. Damit ist die Weiterführung der Mandate und Projekte mit gewohnt hohem Qualitätsstandard und die Fortführung des exzellenten Vertrauensverhältnisses mit den wichtigsten Partnern und Kunden von sanu ag garantiert.

Erneuerungen bei sanu

Die sanu zählt aktuell 24 Mitarbeitende. Die sanu-Verantwortlichen suchen stets neue Methoden und Werkzeugen, um Nachhaltigkeit in die Strategie und Entwicklung von Unternehmen einzuknüpfen. Selbstverständlich werden auch Berufsleute und interessierte Einzelpersonen  durchs national führende Kompetenzzentrum für Nachhaltigkeitsbildung unterstützt.

Im 2015 konnte sanu ag dank der neu definierten Partnerschaft mit WWF Schweiz einen Grossteil dessen Umweltbildung übernehmen. sanu ag bildet heute jährlich rund 4’000 Personen aus und berät rund 60 Geschäftskunden aus Wirtschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft in der Deutschschweiz und der Suisse Romande. UmweltPERSPEKTIVEN ist Medienpartner des vielfältigen Netzwerks von sanu.

Als Ausdruck dieser Kontinuität verbunden mit neuen Perspektiven präsentiert sanu nun ihr aktualisiertes Jahresprogramm 2017/18, das mit einer Fülle bewährter, aber auch neuen, innovativen Bildungs- und Beratungsangeboten in den Bereichen Bauen, Grünmanagement, Tourismus, Sport, Unternehmens- und Gemeindeführung ihre Mission weiterführt.

Das gesamte Programm und Angebot von sanu finden Sie von nun an in einer noch übersichtlicheren Form auf der neu strukturierten Plattform.

BAFU: Schweiz muss sich an Klimaerwärmung anpassen

Die Schweiz muss sich an die Klimaerwärmung anpassen, könnte die dringende Forderung des Bundesamts für Umwelt BAFU zusammengefasst werden. Der Klimawandel bewegt die Schweiz: Die Gletscher schmelzen, in den Städten existieren Wärmeinseln, etc., etc. – höchste Zeit, Umweltbelastungen einzudämmen.

Die Folgen von extremen Klimaveränderungen sind auch in der Schweiz sichtbar: In den Städten entstehen Wärmeinseln, in bewohnten Alpengebieten werden Hänge instabiler. (Bild: planat.ch)

Die Schweiz wird sich der Klimaerwärmung anpassen müssen. Seit Beginn der Klima-Messungen im Jahr 1864 ist die Durchschnittstemperatur um 2 Grad Celsius angestiegen. Die Erwärmung ist damit mehr als doppelt so stark wie im weltweiten Durchschnitt (0,9 °C). Mit einer weltweiten durchschnittlichen Erwärmung von höchstens 2 Grad Celsius, wie es das Klimaübereinkommen von Paris vorsieht, könnte in der Schweiz bis 2060 die Temperatur zusätzlich um 1 bis 3 Grad Celsius steigen.

Die Folgen sind bereits spürbar: In den Städten entstehen Wärmeinseln, es gibt lokal Wasserknappheit, steile Bergflanken in Alpentälern werden instabiler, wie auch der kürzliche Bergsturz im bündnerischen Bondo zeigt.

„Die Schweiz muss nicht nur ihre Treibhausgasemissionen senken, sondern sich auch an den Klimawandel anpassen, um die Risiken zu reduzieren“, erklärte Marc Chardonnens, Direktor des Bundesamts für Umwelt BAFU, am 28. August 2017 anlässlich einer Medienkonferenz in Bern.

Gesellschaftliche Herausforderungen

Das wichtigste Instrument im weltweiten Kampf gegen die Erwärmung ist die massive Senkung des Ausstosses von Treibhausgasen. Im Rahmen des Klimaübereinkommens von Paris hat sich die Schweiz verpflichtet, ihre Emissionen bis 2030 um 50 Prozent gegenüber dem Stand von 1990 zu verringern. „Da die Erwärmung nur begrenzt werden kann, kommt der Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels eine wachsende Bedeutung zu“, erklärte Marc Chardonnens, Direktor des BAFU.

Der Klimawandel muss als Herausforderung für die ganze Gesellschaft begriffen werden.

Der Temperaturanstieg und die Veränderung des Niederschlagsregimes wirken sich nicht nur auf die Umwelt, sondern auch auf Wirtschaft und Gesellschaft aus.Der Bund koordiniert die Anpassungsmassnahmen und stellt die Grundlagen und das Wissen zur Verfügung, die für die Anpassung an den Klimawandel benötigt werden. Diese stammen beispielsweise aus dem Forschungsprogramm zu den Auswirkungen der Erwärmung auf den Wald oder aus der Analyse der Konsequenzen des Klimawandels für den Wasserhaushalt (CCHydro).

Regionale Risiko-Studien

„Da sich die Auswirkungen von Region zu Region unterscheiden, spielen die Kantone, die Regionen und die Gemeinden eine wichtige Rolle“, sagt Marc Chardonnens. Das BAFU hat deshalb eine Risikoanalyse mit Fallstudien in acht Kantonen durchgeführt, um die regionalen Auswirkungen der Klimaänderungen zu umreissen. Die Ergebnisse werden Ende 2017 vorgestellt.

Unter der Federführung des BAFU hat der Bund zudem im Jahr 2013 ein Pilotprogramm lanciert, das anhand konkreter Projekte aufzeigt, wie sich die Schweiz an den Klimawandel anpassen kann. Vier der 31 Projekte des Pilotprogramms wurden am 28. August 2017 in Bern, in Liestal (BL) und in Jussy (GE) den Medien vorgestellt.

Mit Hitzewellen umgehen 

Das Schweizerische Tropen- und Public Health-Institut (Swiss TPH) hat zum Beispiel aufgezeigt, dass die Folgen sommerlicher Hitzeperioden für sensible Bevölkerungsgruppen abgeschwächt werden können. Das Tessin und verschiedene Westschweizer Kantone haben nach dem Sommer 2003 kantonale Aktionspläne für Hitzewellen entwickelt. In Städten mit solchen kantonalen Aktionsplänen hat die hitzebedingte Sterblichkeit seither abgenommen. In Städten ohne solche Massnahmen wurde keine Abnahme beobachtet.

Diese Arbeiten haben eine Dynamik ausgelöst und die Behörden für die Notwendigkeit des Handelns sensibilisiert. Zahlreiche Kantone, Regionen und Gemeinden haben eigene Strategien ausgearbeitet und Anpassungsmassnahmen entwickelt.

Diese Anstrengungen müssen verstärkt werden. Die Folgen des Klimawandels müssen in allen Bereichen – Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft – berücksichtigt werden. Es ist tatsächlich besser, sich bereits heute vorzubereiten, anstatt nachträglich die Schäden zu beheben, die durch den Klimawandel verursacht werden. Umso mehr, als der Anpassungsbedarf und die Kosten mit dem erwarteten Temperaturanstieg zunehmen werden. Dafür müssen sich alle engagieren – Kantone, Regionen, Städte, Gemeinden, Unternehmen und die Bevölkerung. „Die Folgen des Klimawandels betreffen uns alle. Nur gemeinsam können wir diese neuen Herausforderungen meistern“, betonte Marc Chardonnens.

Weitere Details, wie sich die Schweiz an den Klimawandel anpassen könnte, finden Sie auf der BAFU Homepage

 

 

 

Die Lebensqualität in der Stadt Zürich

Die Lebensqualität, respektive Umweltqualität, ist in der Stadt Zürich hoch. Dies zeigt der aktuelle Umweltbericht, der am 28. August 2017 erschienen ist. Dennoch liegen die Umweltbelastungen häufig über den gesetzlichen Vorgaben. Auch sonst steht Zürich vor umweltpolitischen Herausforderungen.

Entlang der gut mit ÖV-erschlossenen Hauptachsen steigt die Zahl der lärmbelasteten Personen, unsterstreicht ein neuer Umweltbericht der Stadt Zürich. (Bild: depositphotos)

An der Lebensqualität sollte man nicht sparen. Die Stadt Zürich hat in den letzten Jahren einige Fortschritte im Umweltbereich erzielt. Der Verbrauch fossiler Energien für Heizen und Warmwasser hat in den letzten 25 Jahren um mehr als 20 Prozent abgenommen. Nahezu 100 Prozent der Metalle aus den Haushaltsabfällen wird wiederverwertet.

Auch die Stadtverwaltung setzt wichtige Massnahmen um. Ein Drittel der 2016 von der Stadtverwaltung beschafften Personenwagen verfügen über einen emissionsarmen Antrieb. In vier städtischen Alterszentren konnten die Lebensmittelabfälle im Jahr 2016 um 724 Kilogramm reduziert werden. 175 Hektar der Stadtfläche sind als Naturschutzgebiet ausgeschieden.

Werden die Erfolge bei der Luftqualität ausgebremst?

Der Umweltbericht zeigt aber auch klar auf, dass noch lange nicht alle Umweltziele erreicht sind. Die Luftbelastung nimmt zwar tendenziell ab, die Grenzwerte werden aber nach wie vor teils massiv überschritten, etwa beim Ozon. Auch die Stickoxidbelastung hat im letzten Jahrzehnt nur noch geringfügig und damit deutlich weniger als erwartet abgenommen.

Hier stellt sich die Frage, wie mit den hohen Abgaswerten von Dieselfahrzeugen umgegangen werden soll. Aber auch in anderen Bereichen ist Zürich noch weit vom Ziel entfernt:  Erst 14 Prozent von 47’565 Strassenleuchten sind LED-Leuchten. Die Treibhaus-Emissionen sind mit 4,7 Tonnen pro Kopf und Jahr immer noch deutlich zu hoch.

Lärmschutz ist nicht zu unterschätzen

Ein Drittel der Wohnbevölkerung lebt in Liegenschaften, bei denen die Lärmgrenzwerte überschritten sind. Lärmschutz bleibt zentrale Herausforderung Mit der Zunahme der Wohnbevölkerung und der raumplanerisch sinnvollen Verdichtung an zentralen Lagen und entlang der gut mit ÖV-erschlossenen Hauptachsen steigt die Zahl der lärmbelasteten Personen. Mit den in den letzten Jahren öffentlich aufgelegten Massnahmen, allen voran Temporeduktionen, können 20’000 Personen vor übermässigem Lärm geschützt werden.

Grosse Herausforderung: Bevölkerungswachstum

Es wird nicht einfach sein, die erreichte Umweltqualität zu halten oder sogar zu verbessern, denn die wachsende Bevölkerung, die zunehmenden Pendlerströme und der Klimawandel erhöhen den Handlungsdruck. Mehr Menschen bedeuten zum Beispiel mehr Müll und mehr Autoverkehr, folglich mehr Strassenlärm. Die wachsende Nachfrage nach Wohnraum verstärkt den Druck auf die verbleibenden Grünflächen.

Das häufigere Auftreten von Hitzewellen beeinträchtigt Lebensqualität und Gesundheit. Herausgefordert ist aber nicht nur die Stadt, sondern auch Kanton und Bund. Die Stadt Zürich braucht Unterstützung durch über-greifend wirksame Massnahmen beim Verkehr und eine rasche Umsetzung der energie- und klimapolitischen Zielsetzungen in Programmen und Projekten.

Weitere Details zum Umweltbericht finden Sie in diesem Link

www.stadt-zuerich.ch

UmweltPERSPEKTIVEN: Interner Redaktionswechsel

Nach - sage und schreibe - 15 Ausgaben verabschiedet sich Karin Weinmann von der UmweltPERSPEKTIVEN Redaktion. Michael Merz ist nun der neue Mann für Umweltthemen in der galledia verlag ag.

UmweltPERSPEKTIVEN
Michael Merz, Fachjournalist und Redaktor, galledia verlag ag , ist seit dem 1. August 2017 auch Chefredaktor des Fachtitels UmweltPERSPEKTIVEN. (Bild: galledia verlag ag)

Geschätzte Leser und Leserinnen,

Bevor ich zum Redaktionswechsel komme, erlauben Sie mir bitte ein paar wenige Gedanken einzuflechten: Seit Messbeginn (1864) ist die Durchschnittstemperatur in der Schweiz um 2 Grad Celsius angestiegen, unterstreicht das Bundesamt für Umwelt (BAFU) in einer Vorschau über „Natürliche Ressourcen in der Schweiz“.

Die Folgen der Klimaerwärmung werden auch in unseren Breitenkreisen immer erkennbarer:

Neuartige Insekten in unseren Städten, Abschmelzen der Gletscher, Hitzewellen und Trockenperioden sowie abnehmende Stabilität des Permafrosts sind einige Zeichen dieser Entwicklung. Deshalb werden weltweite Richtlinien, saubere Technologien und nachhaltige Prozesse immer wichtiger.

Persönliche Perspektiven

Als Journalist ist es mir wichtig nicht nur zeitgemässe Themen aufzugreifen, sondern auch gesellschaftliche und nachhaltige Projekte zu berücksichtigen.

Nach – sage und schreibe – 15 Ausgaben verabschiedet sich Karin Weinmann von der galledia verlag ag, um sich wissenschaftlichen Disziplinen zu widmen. Ich bin nun der neue Mann für Umweltthemen. Ich konzipiere und produziere schon seit über zwei Dekaden Freizeit- und Konsumenten-Magazine.

Zuvor war ich crossmedial in diversen Verlagen tätig. Seit gut 4.5 Jahren schreibe ich für die galledia verlag ag als Fachredaktor Texte in den Bereichen Security, Safety, Risk, Informations- und Unternehmensmanagement. Jetzt freue ich mich profunde Ausgaben an der Seite eines erfahrenen Fachverlags für Sie produzieren zu dürfen.

Michael Merz

Chefredaktor UmweltPERSPEKTIVEN

 

UmweltPERSPEKTIVEN

Unser Fachmagazin für Umweltmanagement informiert Sie über substantielle Entwicklungen, gibt Ihnen aktuelle Einsichten durch News und Fachtexte. UmweltPERSPEKTIVEN ist offizielles Verbandsorgan des Schweizerischen Verbandes für Umwelttechnik (SVUT) sowie Öbu-Kooperationspartner, dem Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften. Die Fachzeitschrift wird sechs Mal im Jahr in einer Auflage von 3500 Exemplaren publiziert.

Die aktuelle Ausgabe (Augustausgabe) dreht sich speziell um nachhaltige Beschaffung, die „Agenda 2030“ und neue strategische Richtlinien und nicht zuletzt auch um Ressourcen-Effizienz. Mehr über einzelne Publikationen (Abo- und Medienkontakte) finden Sie unter diesem Link

https://issuu.com/umweltperspektiven/docs/up_2017_04_titelseite_p78200-1_low

Erstes ISO-Handbuch zum „water footprint“

ISO 14046 (Environmental Management) thematisiert den "water footprint", den ökologischen Fussabdruck von Wasser. Jetzt gibt es das erste ISO-Handbuch, welches KMU und jegliche Organisationen unterstützt den Wasservebrauch zu definieren, Vorteile zu nutzen, generell den ISO-Standard 14046 zu verstehen.

Wasserverlust, der durch ein Leck in einer Wasserröhre verursacht wird. (Bild: depositphotos)

Das neue ISO-Handbuch dreht sich ums Thema „water footprint“. Genauer um eine grössere Problematik. Sebastien Humbert, ein Mitverfasser, weist darauf hin, dass „Wasser footprinting“ ein relativ neuer Typ der Bewertung im Vergleich zu anderen Methoden wie „CO2 footprinting“ bildet. – So viele diverse Methoden es gibt, so viele unterschiedliche Ergebnissen bringt es mit sich.

Nichtdestotrotz ist sauberes Wasser für das Leben eine unserer wertvollsten Ressourcen. Wasser ist  lebenswichtig und doch fehlt es gut 40 Prozent der Weltbevölkerung an dieser Ressource. Gleichzeitig stellt sich der Mensch sein eigener Feind, weil mehr als 80  Prozent des von der Gesellschaft erzeugten Abwassers weder brauchbar, noch behandelt zurück ins Ökosystem fliesst.

Wassergebrauch limitieren

Die Komplexität der flüchtigen Ressource Wasser ist vielschichtiger als angenommen. Den Wassergebrauch neben mehreren nachhaltigen Entwicklungszielen zu regeln, ist eine Herausforderung. Wie Studien der Vereinten Nationen immer wieder zeigen, stehen auch Regierungen und Unternehmen auf unterschiedlichen Bühnen, was die Wasserverteilung anbetrifft.

Das ISO-Handbuch thematisiert gesellschaftliche Prämissen, wie man mit der weltweiten Wasserknappheit umgehen und den Wassergebrauch limitieren könnte. Bevor man politische oder unternehmerische Positionen einnimmt, sollte man jedenfalls im Stande sein, „Wasser“ zu messen.

ISO 14046

Die ISO 14046 zielt auf eine internationale Einigkeit ab, sucht eine gemeinsame Sprache – wenn man so will – für Ressourcen-Verantwortliche. Das ISO-Handbuch, welches Tausende von Mitwirkenden aus rund 60 Ländern und 20 Non-Governamental-Organisationen berücksichtigt, ist ein Fachwerk, Umweltauswirkungen auf verschiedensten Ebenen zu verstehen.

Das neue Handbuch „ISO 14046. Environmental Management – water footprint“ gibt auch Schweizer KMU praktische Anleitungen ihren Wasserverbrauch zu steuern.

Mehr über Standards im ISO 14000 Umweltbereich finden Sie unter diesem Link

Smartes Bienenüberwachungssystem

Ein neues Bienenüberwachungssystem macht es möglich, Bienenbestände in Echtzeit zu überwachen, um ihre Kommunikation zu analysieren. Oldooz Pooyanfar, Mechatronik-Absolventin der kanadischen Simon Fraser University, hat die Technologie entwickelt und möchte sie nun bald selbst produzieren, um die Kosten zu verringern.

Pooyanfar setzt ein neues System zur Kontrolle von Bienenstände ein (Symbolfoto: depositphotos)

Das Bienenüberwachungssystem macht nichts anderes als Bienen „belauschen“. Die Technologie überwacht jedoch – im Moment – 20’000 Bienen und auch das, was sie zueinander „sagen“, um deren Gesundheit zu überprüfen.

Bienen belauschen

Spezielle Sensoren werden an der Wand eines Bienenstocks platziert. Diese sind mit Mikrofonen und Beschleunigungsmessern ausgestattet, um Details über die Geräusche der Bienen zu sammeln. Sie messen ausser den Geräuschen auch die Vibration, Temperatur und Feuchtigkeit im Stock. Dadurch können sie bei abnormalem Verhalten sofort reagieren.

„Um die Kommunikation der Bienen zu verstehen, muss man sich auf Pheromone oder Geräusche fokussieren. Mit diesem Überwachungssystem sammeln wir nicht nur Daten in Echtzeit, wir können auch überwachen, was die Bienen einander kommunizieren. Zum Beispiel Informationen über Futtersuche, ob sie sich im Schwarm formatieren sollen oder ob die Bienenkönigin im Stock ist“, erklärt Pooyanfar. Weitere Einsichten erhält man in diesem Beitrag

Vorerst saisonaler Einsatz

Das intelligente High-Tech-System wird vorerst über den Sommer eingesetzt. Allerdings stehen die Chancen gut, dass die Technik im breiten Spektrum etabliert wird. Denn aktuelle Systeme liefern weniger detailreiche Informationen, unterbrechen aber mit jedem Öffnen des Stocks die Aktivität der Bienen für ungefähr 24 Stunden. Um es mehr Bienenhaltern zu ermöglichen, besser acht auf ihre Schwärme zu geben, will Pooyanfar die Sensoren selbst herstellen.

Bienen bleiben Mangelware

Der Bienenbestand ist im letzten Jahrzehnt um 30 Prozent gesunken, deshalb ist es wichtig, das Verständnis und das Wissen in Bezug auf die Honigbiene zu erweitern. Vor allem, weil diese die Umwelt durch Bestäuben der Feldfrüchte und Blumen stark beeinflusst. Viele Bienenstämme sind bereits kollabiert. Um das Bienensterben langfristig zu minimieren, bedarf es neuer Technologien wie dieser.

www.sfu.ca

 

Die SFU Mechatronic Systems Engineering Studentin Oldooz Pooyanfar im Auftrag der Bienengesundheit. (Bild: zVg)

Coop bringt Insekten-Burger auf den Markt

Burger aus Mehlwürmern in den Coop Regalen? Oder Klöpse aus Gemüse und Würmern? Diese zwei vom Start-up Essento entwickelten und hergestellten Produkte sind ab dem 21. August zunächst in wenigen ausgewählten Supermärkten sowie bei Coop@home erhältlich.

Coop Insektenprodukte
Produktionen aus Mehlwürmern schonen Ressourcen. Nun werden erste Produkte eingeführt. (Bild: Coop)

Coop weitet das Angebot bis Ende Jahr Schritt für Schritt auf weitere Verkaufsstellen und Produkte aus. „Lange haben wir auf dieses Ziel hingearbeitet und nun ist es endlich soweit: Als erste Detailhändlerin in der Schweiz starten wir den Verkauf der Insekten-Produkte von Essento“, freut sich Silvio Baselgia, Leiter Category Management/Beschaffung Frische bei Coop.

Die Entwicklung von Insektenprodukten

„Als Lebensmittel überzeugen Insekten in vielerlei Hinsicht: Sie haben ein hohes kulinarisches Potenzial, ihre Produktion schont Ressourcen und ihr Nährwertprofil ist hochwertig“, erklärt Christian Bärtsch, Co-Founder von Essento. „Somit sind Insekten die perfekte Ergänzung für den modernen Speiseplan.“

Die Essento Insect Burger enthalten neben Mehlwürmern (Tenebrio molitor) auch Reis und Gemüse wie Rüebli, Sellerie und Lauch, sowie verschiedene Gewürze wie Oregano und Chili. Genussfertig gekauft eignen sie sich bestens zur Zubereitung von Burgern im Brötchen mit Salat, Sprossen und einer feinen Sauce. Die Essento Insect Balls setzen sich aus Mehlwürmern (Tenebrio molitor) und Kichererbsen, Zwiebeln, Knoblauch sowie Gewürzen wie Koriander und Petersilie zusammen.

Nachhaltiges Potential zieht

Das nachhaltige und kulinarische Potenzial von Insekten war ausschlaggebend für die Entscheidung von Coop, die Entwicklung der Food-Innovation von Essento zu unterstützen. „Essento vereint das Streben nach nachhaltigen Lösungen“, so Baselgia. „Unsere Zusammenarbeit läuft bereits seit drei Jahren und wir werden weiterhin gemeinsam daran arbeiten, Insekten als Lebensmittel in der Schweiz zu etablieren.“

Verkaufsstart ab dem 21. August

Die Insekten-Produkte von Essento gibt es ab dem 21. August in kleinen Mengen in sieben Supermärkten in Zürich (Coop Sihlcity), Basel (Coop Südpark), Bern (Coop Megastore in Wankdorf), Winterthur (Coop Stadttor), Lugano (Coop Canobbio Resega), Lausanne (Coop Grancy) und Genf (Coop Eaux-Vives) sowie ausserdem bei Coop@home.

Der Verkauf soll laufend auf weitere Verkaufsstellen schweizweit ausgedehnt werden. Mehr Informationen finden sich unter diesem Link („Insenktengenuss in der Schweiz“).

VCS über Tricks beim CO2-Test bei Neuwagen

Der VCS Verkehrs-Club der Schweiz ist enttäuscht über den hohen CO2-Ausstoss von Neuwagen. Trotz neuen Technologien sinkt dieser in der Schweiz kaum. Grund sind Labortests, die einen tiefen Treibstoffverbrauch vorgaukeln, während die Autos auf der Strasse rund 40 Prozent mehr CO2 ausstossen.

Ab September 2017 soll das Testverfahren WLTP (Worldwide Harmonized Light Vehicle Pro-cedure) realitätsnähere Verbrauchswerte liefern. (Bild: depositphotos)

Der VCS Verkehrs-Club der Schweiz ist enttäuscht über den hohen CO2-Ausstoss von Neuwagen, die weit am Pariser Klimaabkommen vorbeischiessen.  Gemäss CO2-Emissionsvorschriften dürfen seit Ende 2015 neu zugelassene Personenwagen im Durchschnitt maximal 130 g CO2/km ausstossen. Tatsächlich betrugen die CO2-Emisssionen 2016 aber 134 g CO2/km, nur ein Gramm weniger als im Jahr 2015 (135 g CO2/km).

Das VCS Update der Auto-Umweltliste führt jedoch auch einzelne neue Modelle mit relativ tiefem CO2-Ausstoss.

Wirklichkeit viel höher

In Wirklichkeit liegen die CO2-Werte allerdings noch viel höher. Ähnlich wie bei den stark überhöhten NOx-Ausstössen von Dieselwagen, die im Test massiv von der Strassen-Realität abweichen, zeigt sich auch beim CO2-Ausstoss eine grosse Diskrepanz: Die auf dem Prüfstand ermittelten Verbrauchswerte weichen stark vom realen Treibstoffverbrauch ab.

Die Tricks

Seit Gesetze sparsamere Autos verlangen, werden von den Autobauern alle Mittel genutzt, um auf dem Prüfstand möglichst günstige Werte zu erreichen. Besonders häufig wird das Fahrzeuggewicht optimiert. Zudem werden Klimaanlage und Licht ausgeschaltet und rollwiderstandsarme Reifen eingesetzt: Gemäss International Council on Clean Transportation ICCT beträgt die Abweichung mittlerweile rund 40 Prozent.

Die Einführung des neuen Testverfahrens WLTP (Worldwide Harmonized Light Vehicle Pro-cedure) im September 2017 verspricht realitätsnähere Verbrauchswerte. Das ist dringend nötig, damit die Klimaziele von Paris nicht in weite Ferne rücken.

Emissionsarme Fahrzeuge

Das Angebot an Fahrzeugen mit relativ tiefen CO2-Testwerten ist breit. Bei den Neuwagen sind in den Segmenten Kleinwagen und Kompaktklasse folgende hervorzuheben: Der Ford Fiesta 1.1 (101 g CO2/km), der Honda Civic 1.0i-VTEC (110 g CO2/km), der Suzuki Swift 1.0 Mild-Hybrid (97 g CO2/km) und der VW Golf 1.0 TSI BMT DSG (107 g CO2/km). Im Bereich der Elektrofahrzeuge ragt der VW e-Golf mit einer Reichweite von 300 km besonders heraus, bei den Plug-in-Hybriden der neue Toyota Prius Plug-in.

Mehr über das neue Testverfahrens WLTP (Worldwide Harmonized Light Vehicle Pro-cedure) finden Sie unter diesem Link und allgemein unter www.verkehrsclub.ch

 

Güterverkehr zeigt unterschiedlichen Energiekonsum

Neue Energie-Limiten im Güterverkehr: Die Infrastruktur-Betreiberinnen müssen auf das Fahrplanjahr 2019 den relativen Verbrauchswert für den Energiekonsum im Güterverkehr anpassen. Die Schiedskommission im Eisenbahnverkehr (SKE) ordnet die Differenzierung des bisherigen pauschalen Energieansatzes an.

Cargo transportatio with Trains and Railways

Güterverkehr ist nicht gleich Güterverkehr, was den Energieverbrauch angeht. Die SKE hat im Untersuchungsverfahren die relativen Verbrauchswerte für den Bahnstrom in der Zuggattung Ferngüterverkehr überprüft. Dabei hat sie festgestellt, dass sich ein einheitlicher pauschaler Energieansatz für alle in dieser Zuggattung zusammengefassten Güterverkehre diskriminierend auf den Netzzugang auswirkt.

Aufgrund der bisherigen Bemühungen konnte die Branche jedoch bereits eine Senkung des relativen Verbrauchswertes auf 0.0168 kWh/Btkm umsetzen. Weiter wurde die Möglichkeit der Messung des Stroms direkt ab Fahrdraht eingeführt.

Relativer Verbrauchswert für Ferngüterzug

Die SKE hat daher die Infrastrukturbetreiberinnen angewiesen, im Leistungskatalog 2019 einen zusätzlichen relativen Verbrauchswert für die Zuggattung Ferngüterzug einzuführen. Von der Zuggattung Ferngüterzug erfasst sind insbesondere Güterzüge des begleiteten und unbegleiteten kombinierten Verkehrs, Ferngüterzüge, Ganzzüge sowie Nahgüterzüge Einzelwagenladungsverkehr. Die Verfügung der SKE vom 8. Juni 2017 ist rechtskräftig.

Die Division Infrastruktur der SBB wird nun bis am 1. September 2017 erste Daten und einen Umsetzungsvorschlag präsentieren, um einen differenzierten, diskriminierungsfreien relativen Verbrauchswert für die Zuggattung Ferngüterzug festzusetzen.

Aufgrund der bisherigen Bemühungen konnte die Branche bereits eine Senkung des relativen Verbrauchswertes auf 0.0168 kWh/Btkm umsetzen. Weiter wurde die Möglichkeit der Messung des Stroms direkt ab Fahrdraht eingeführt. (Quelle: Schiedskommission im Eisenbahnverkehr SKE)

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