IFAT 2018 unter dem Digitalisierungstrend Wasser 4.0

Wie sieht Wasser 4.0 aus? Die Bereitstellung von bezahlbarem Trinkwasser bester Qualität gehört sicher zu den wichtigsten Aufgaben der Wasserwirtschaft. Eine Voraussetzung dafür sind kontinuierliche Neuerungen, die den hohen Standard der Branche dauerhaft sichern. Die aktuellen Entwicklungen aus dem Bereich Trinkwassererzeugung und -verteilung werden auf der kommenden IFAT gezeigt.

Wasser 4.0: Der Trend setzt sich fort – insbesondere in der Trinkwasserwirtschaft. Die Zukunftsmusik von Wasser 4.0 spielt jedoch bei der effizienteren Kommunikation zwischen Anlagenteilen. (Bild: zVg)

Wie sieht  Wasser 4.0 aus? Die Bereitstellung von bezahlbarem Trinkwasser bester Qualität gehört sicher zu den wichtigsten Aufgaben der Wasserwirtschaft. Eine Voraussetzung dafür sind kontinuierliche Neuerungen, die den hohen Standard der Branche dauerhaft sichern. Die aktuellen Entwicklungen aus dem Bereich Trinkwassererzeugung und -verteilung werden auf der kommenden IFAT gezeigt.

Wasser 4.0 wird das Leitthema der IFAT 2018, der Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft. Sie findet vom 14. bis 18. Mai 2018 auf dem Messegelände in München statt. Nach den Beobachtungen von Silvia Fritscher, Projektleiterin der IFAT bei der Messe München, lassen sich bereits seit einigen Jahren immer mehr der auf der IFAT präsentierten Innovationen mit den Schlagwörtern Digitalisierung, Automatisierung und Wasser 4.0 in Verbindung bringen. Ein Trend, der sich 2018 verstärken wird.

Analytik-Sensoren als Teile des Netzwerks

„Den grössten Fortschritt in der Digitalisierung der Trinkwasserwirtschaft verzeichnen wir derzeit in den Bereichen Pumpensteuerung, Messtechnik und Trinkwasseranalytik“, sagt Julia Braune. Die Geschäftsführerin des Unternehmens- und Forschungsnetzwerks German Water Partnership (GWP) fährt fort: „Während die Vernetzung zur Steuerung von Pumpen bereits weit fortgeschritten ist, bietet die umfängliche Vernetzung von Anlagenteilen mittels Sensoren, beispielsweise zur Analytik, ein weiterhin grosses Potenzial. Die immer bessere Kommunikation zwischen wasserwirtschaftlichen Anlagen, wie zum Beispiel Brunnen, Wasserwerk und Trinkwassernetz, kann sowohl die Versorgungssicherheit wie auch die Energie- und Ressourceneffizienz optimieren.“

Chancen durch den „digitalen Zwilling“

Ein noch umfangreicheres Spielfeld für die Digitalisierung ist der Aufbau eines „digitalen Zwillings“. Darunter versteht man ein Datenmodell, das eine Maschine, eine Anlage oder sogar eine komplexe Infrastruktur mit all ihren Informationen und Abhängigkeiten abbildet. „Mit einem digitalen Zwilling können in realitätsnahen Simulationen vollkommen gefahrlos diverse Fahrweisen erprobt und optimiert werden“, schildert Christian Ziemer, Siemens AG und Leiter des GWP-Arbeitskreises Wasser 4.0, ein mögliches Einsatzfeld im Trink- und Abwasserbereich.

Kundenbedürfnisse noch besser erkennen

Die Bedeutung des digitalen Wandels ist in der kommunalen Wasserwirtschaft angekommen – das geht aus einer Umfrage des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU) unter seinen Mitgliedern hervor: Mehr als zwei Drittel der Unternehmen misst der Digitalisierung eine hohe bis sehr hohe Relevanz bei. Dabei plant oder implementiert bereits jedes zweite Unternehmen eine Digitalisierungsstrategie. „Die Digitalisierung unterstreicht den Kunden- und Bürgernutzen als zentrale Motivation von Veränderungen“, betont Michael Beckereit.

Der VKU-Vizepräsident fährt fort: „Durch die Auswertungen grosser Datenmengen lassen sich die Kundenbedürfnisse noch besser erkennen und Prozesse besser verstehen. Dies wiederum bildet eine gute Basis, um in der Trinkwasserwirtschaft neue, noch passgenauere Produkte und Strategien zu entwickeln.“

Reifegradmodell Wasserversorgung 4.0 in Arbeit

Um den Wasserversorgungsunternehmen in Zukunft eine Hilfestellung im weiten Feld der Digitalisierung geben zu können, hat der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) in diesem Herbst die Entwicklung eines „Reifegradmodells Wasserversorgung 4.0“ beim IWW Rheinisch-Westfälischen Institut für Wasserforschung in Auftrag gegeben. „Wir hoffen, mit dem Modell einen validen Überblick über die derzeitigen Praktiken der Digitalisierung in der Wasserwirtschaft zu bekommen. Im Idealfall lassen sich daraus Verbesserungsmassnahmen ableiten und diese in eine sinnvolle Reihenfolge bringen“, erläutert Dr. Dirk Waider, Vizepräsident Wasser des DVGW.

www.ifat.de

 

 

Blockchain unterstützt den IUCN Umweltschutz

IUCN und die schweizerische PORINI Stiftung haben das Blockchain Projekt gestartet. Die International Union of Conservation of Nature (IUCN) entwickelt zusammen mit der Schweizer PORINI Stiftung einen „gamechanger“ für den Umweltschutz.

Der Verein Swiss Crypto Valley hat einen Kodex geschaffen, der dem Projekt von IUCN/ PORINI zur Anwendung findet. (Bild: zVg)

IUCN’s Rote Liste der bedrohten Tierarten TM sowie die Evaluation des UNESCO Weltnaturerbes sind zwei gut bekannte IUCN- Standards. Die nächste weltweite Initiative ist die Grüne Liste der Schutzgebiete, ein globales Programm welches den biodiversitäts Gewinn von gut geführten Schutzgebieten sichtbar machen will.

Dafür soll der Zertifizierungsprozess auf der Blockchain abgebildet werden, eine innovative Technologie die die Art wie wir unsere Arbeit in Zukunft ausführen, verändern wird. Der Verein Swiss Crypto Valley hat einen Kodex geschaffen, der in diesem Projekt zur Anwendung findet. Gleichzeitig sind Teammitglieder in Arbeitsgruppen der Swiss Association of Standardization SNV engagiert.

Rote Liste

Nach der Roten Liste der bedrohten Tierarten TM sowie der Evaluation des UNESCO Weltnaturerbes hat das IUCN eine weitere Initiative gestartet; die Grüne Liste der Schutzgebiete. Dieser Zertifizierungsstandart wird auf der Blockchain abgebildet.

Vorteile

Der Einsatz von Blockchain ermöglicht die effiziente Abwicklung dieses globalen Prozesses welcher Organisationen, Standards und Zahlungsmöglichkeiten auf der ganzen Welt beinhaltet. Die Digitalisierung auf Blockchain ermöglicht es laut vielen Stimmen in der Finanzwelt den ganzen Prozess transparent zu machen und gibt den IUCN Sponsoren die Möglichkeit ihr Engagement weiter zu verfolgen.

Die Digitalisierung des Prozesses könnte auf diesem Weg zusätzliche Vorteile für den Umweltschutz mit sich bringen, Schutzgebieten auf der ganzen Welt zu unterstützen.

Mehr Informationen über die IUCN-Philosophie und gegenwärtigen Token-Ausschüttungen:

https://gls.porini.foundation

IUCN Green List – Fair Finance

 

 

 

5. Swiss Green Economy Symposium über Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit hat sich zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor entwickelt. Gesellschaft und Unternehmen haben das erkannt und befinden sich im nachhaltigen Aufbruch, so das Ergebnis des 5. Swiss Green Economy Symposium, dessen diesjähriges Leitbild "Erfolgreich Grenzen überschreiten" lautete.

Am 5. Swiss Green Economy Symposium vom 30. Oktober 2017 versammelt sich mehr als 900 Teilnehmende und Changemaker im Kongresshaus Liebestrasse in Winterthur. (Bild: zVg)

Verträgt sich überhaupt Nachhaltigkeit erfolgreiches und profitables Wirtschaften? Ein wichtiger Motor für die Implementierung von Nachhaltigkeit sind die Sustainable Development Goals (SDG) der UNO. Diese 17 Ziele sollen bis 2030 von allen UNO-Mitgliedsstaaten erreicht werden. Botschafter Michael Gerber, Sonderbeauftragter des Bundesrats für globale nachhaltige Entwicklung, unterstrich, dass bereits ein Viertel der Schweizer Unternehmen mit diesen Zielen arbeiten würden. Denn sie lohnen sich:

12 Billionen Dollar bis 2030 könnte die Wirtschaft mit der Umsetzung verdienen, betonte er. Dante Pesce, Mitglied der Human-Rights-Arbeitsgruppe der UNO und Nachhaltigkeitsexperte an der Universität von Valparaiso (Chile) erläuterte den Zusammenhang mit den Menschenrechten, deren Implementierung in die ganze Wertschöpfungskette die Businessperformance steigere. Ein offener Handel, der sich auf Nachhaltigkeit fokussiert, sei auch ein profitabler Handel, so Christian Ewert, Generaldirektor der Foreign Trade Association zu den Zuhörenden.

Nachhaltiges Investment?

Ewert seine Organisation erhält einen neuen Namen: Sie heisst ab 2018 „amfori“ und steht für einen verantwortungsbewussten Handel. Sie will nichts mehr, als Ökonomie, Ökologie und soziales Bewusstsein im globalen Handel verankern. Bei der Finanzierung von nachhaltigem Wirtschaften sieht Jean-Daniel Gerber, Präsident von Swiss Sustainable Finance, noch grossen Handlungsbedarf. „Noch gibt es keine einheitliche Definition, was ein nachhaltiges Investment überhaupt ist!“

Neben finanziellen Aspekten fällt insbesondere auch der Digitalität eine grosse Rolle zu. Siegfried Gerlach, Siemens-CEO der Schweiz, erläuterte die vier Hebel seines Konzerns: Energieeffizienz, dezentrale Energieversorgung, Einsatz von grünem Strom und die Modernisierung der eigenen Fahr-zeugflotte. Bis 2030 will der Konzern dank smarter Technik C0²-neutral arbeiten.

Grenzen der Nachhaltigkeit

Die Digitalisierung verändere die Arbeitswelt stark, betonte Hans C. Werner, Mitglied der Geschäftsleitung Swisscom und mahnte die Bereitschaft zu einer permanenten Veränderung und dem Überschreiten der eigenen Grenzen an. Hierfür bedürfe es einer fortgesetzten Weiterbildung mit einem kurzen Zeithorizont und vor allem auch einer ausgeprägten Neugierde auf Neues. Auch in der Smart Changemaker Debatte mit Denise Fessler, CEO InnoPark Schweiz, Simona Scarpaleggia, CEO IKEA Schweiz und Max Schachinger, CEO Schachinger Logistik Holding, ging es um die persönliche Einstellung, die inneren Veränderungen, die letztlich zu einer nachhaltigen Umformung der Organisation führen.

„Ich reflektiere mehr als früher über meine persönliche Verantwortung“, beschrieb Denise Fessler ihr verändertes Bewusstsein.

Kulturwandel, Zusammenarbeit, Wissenstransfer – das waren die wichtigsten Stichworte von Botschafter Raymund Furrer, der beleuchtete, was die Schweiz heute schon mit Vorbildcharakter unternimmt, um Tourismusdestinationen wie zum Beispiel Indonesien nachhaltiger zu machen. Um eine offene Unternehmenskultur ging es im Gespräch zwischen Moderatorin Sonja Hasler (SRF) und Peter Gehler, Kommunikationsverantwortlicher des Pharmaunternehmens Siegfried. Er betonte, dass dies für ein Unternehmen mit einer weltweiten Aufstellung eine Pflicht und Selbstverständlichkeit sein müsse, wenn man in diesen Strukturen arbeiten wolle.

Die Winterthurer Stadträtin Barbara Günthard-Maier brachte das gemeinsame Verständnis aller Teilnehmer auf den Punkt: „Smart sein heisst, den Kindern eine intakte Umwelt zu hinterlassen.“

Das 6. Swiss Green Economy Symposium findet bereits am 4. September 2018 in Winterthur statt.

www.sges.ch

 

 

Insektensterben – katastrophales Ausmass nun wissenschaftlich fundiert

Auch hierzulande sorgen sich Institutionen ums voranschreitende Insektensterben. Das Papiliorama in Kerzers etwa hat immer wieder darauf hingewiesen: die Insektenpopulationen sind in den letzten drei Jahrzehnten regelrecht zusammengebrochen.

Führende Zeitungen und Fachzeitschriften sprechen vom Kollaps der Insektenarten und der Biomasse in Europa. (depositphotos)

Das Insektensterben ist Fakt. Sicher kursieren Exemplare der häufigsten Arten, doch andere Arten verschwinden unbemerkt. Keine um Lampen kreisende Nachtfalter mehr, keine Tagfalter mehr über den Wiesen. Eine Studie über die fliegenden Insekten von 63 Naturschutzgebieten in Deutschland hat gezeigt, dass die Gesamtmasse seit 1989 um 76 Prozent abgenommen hat.

Mit den Insekten verschwinden – wegen fehlender Nahrung- auch die Vogelpopulationen und die Amphibien. Das Papilorama betont: Es ist höchste Zeit für die Schweiz, einen Paradigmenwechsel zu vollziehen – den Gebrauch von Pestiziden zu stoppen. Caspar Bijleveld, Direktor des Papiliorama, ist sehr beunruhigt über diesen Rückgang der Insektenbiomasse, welchen er seit zwei Jahrzehnten anprangert.

Wird die heutige Entwicklung nicht eingedämmt, werden wir in den nächsten Jahrzehnten noch einmal 75 Prozent der verbliebenen 25 Prozent verlieren. Ein Phänomen, welches sich sogar noch beschleunigen könnte, da durch die immer geringere Populationsdichte die Fortpflanzungsfähigkeit der Insekten zusätzlich vermindert werden könnte.

Wissenschaftlich fundierter Beweis

Die Wissenschaftler des entomologischen Vereins von Krefeld in Deutschland (Datensammlungen) und diejenigen der Universität Radboud in Nijmegen (statistische Analysen) haben in Zusammenarbeit mit den Wissenschaftlern der „Task Force Systemische Pestizide“, insbesondere mit Prof. Dave Goulson in England, diese über fast dreissig Jahre gesammelten Daten, auswerten können.

Sind die Folgen der Abnahme in sich noch nicht bewiesen, so ist doch klar, dass weder Veränderungen der Lebensräume (die Naturschutzgebiete werden sehr sorgfältig geführt), noch klimatische Veränderungen verantwortlich sind. Die Korrelation zwischen dem Markteintritt der Neonikotinoide anfangs der neunziger Jahre (neurotoxisch, vielfach präventiv verwendet, machen die Pflanzen toxisch für Insekten).

Die gemessene Abnahme der Insektenbiomasse kann ganz klar kein Zufall sein. Die Neonikotinoide sind heute die meistbenutzten Insektizide der Welt.

Konsequenzen nicht abzuschätzen

Die Publikation der Studie im Magazin „Plos One“ hatte den Effekt einer Bombe: Die Insekten stellen die Verbindung zwischen dem Boden, den Pflanzen und den Tieren dar. Sie spielen eine fundamentale ökologische Rolle auf allen denkbaren Stufen: Transformation von lebender Materie, Nahrungsgrundlage für alle Insektenfresser, unersetzbare Bestäuber für Pflanzen (auch in der Landwirtschaft).

Der Zusammenbruch der Insektenpopulationen wird Konsequenzen haben, welche heute noch nicht absehbar sind.

Schweizer Task Force

2008 hat Maarten Bijleveld, Gründer des Papiliorama in Kerzers, zusammen mit dem berühmten Ökotoxikologen François Ramade und dem ehemaligen Direktor des naturhistorischen Museums in Lausanne, Pierre Goeldlin, die „Task Force Systemische Pestizide (TFSP)“ unter der Ägide der „International Union for Conservation of Nature (IUCN)“ gegründet.

Dieses rein wissenschaftliche Panel vereinigt heute weltweit verschiedene Forscher aus 21 Nationen und vier Kontinenten. Die TFSP hat 2015 weltweit die erste Meta-Analyse über systemische Pestizide (zu welchen die Neonikotinoide gehören) und deren Auswirkungen auf die Fauna veröffentlicht. Diese beinhaltet auch verschiedene Studien, welche eindeutig den negativen Einfluss der Insektizide auf die Bienen nachweist.

Diese weltweite integrierte Umweltbewertung (Worldwide Integrated Assessment, WIA) über die Auswirkungen der systemischen Pestizide auf die Biodiversität und die Ökosysteme ist eine Synthese von 1’121 Studien, welche in den Jahren 2010 – 2015 in Fachzeitschriften veröffentlicht wurden; inklusive der Studien, welche durch die Agrochemie finanziert wurden.

Es handelt sich um die bisher kompletteste Studie über Neonikotinoide, allerdings auch um die einzige umfassende Arbeit zu diesem Thema. Kürzlich wurde sie aktualisiert und sie wird bald publiziert. Beide Versionen sind frei und öffentlich verfügbar. Kürzlich hat auch die Studie von Prof. Edward Mitchell der Universität Neuchâtel über den Nachweis von Neonikotinoiden in praktisch allen Honigen der Welt grossen Lärm verursacht.

No point of return

Der Verlust der Insekten ist ein „point of no return“, welchen man sich besser nicht vorstellt. Deshalb engagiert sich Caspar Bijleveld mit der Stiftung Papiliorama für das Zusammentragen von Unterschriften für die Initiative „Für eine Schweiz frei von synthetischen Pestiziden“. Nicht alleine aus Liebe zu den Insekten, sondern vor allem aus Verantwortungsgefühl gegenüber den kommenden Generationen.

Initiative Future 3.0:

https://manifest-future3.ch & http://www.future3.ch/

Text-Referenzen:

Plos One

The Guardian

World Integrated Assessment der TFSP

Firmenkonkurse: Tessin ist das Sorgenkind

Gemäss Bisnode D&B, dem Wirtschaftsinformationsdienst, gab es heuer 15 Prozent mehr Firmenkonkurse, dafür sieben Prozent weniger Neugründungen gegenüber dem Vorjahr. Gemäss der aktuellen Erhebung ist das Tessin diesbezüglich die "Schattenstube" der Schweizer Wirtschaft. Die Gründe?

Je nach Branche existiert ein erhöhtes Risiko, für die gelieferte Arbeit nicht ausbezahlt zu werden. (Bild: Bisnode)

Die aktuelle Analyse über Firmenkonkurse, respektive Gründungszahlen über die ersten drei Quartale des Jahres 2017 zeigt jedoch auch, dass sich die Situation in der Gesamtschweiz besser darstellt. Insgesamt wurde über 3’487 Unternehmungen ein Insolvenzverfahren eröffnet. Dies ist eine Zunahme um drei Prozent.

Wie Bisnode schon 2016 betonte, zeigt das Tessin neben Regionen in der Westschweiz auch die schlechtesten Zahlungsmoral: 61.5 Prozent der Rechnungen werden hier zu spät bezahlt (Stand: November 2016).

Betroffene Sektoren

In relativen Zahlen gab es besonders viele Konkurse im Baugewerbe, im Gastgewerbe und bei den Handwerksbetrieben. Lieferanten, die in diese Branchen liefern, haben ein bis zu dreieinhalbfach erhöhtes Risiko, dass ihre Kunden Pleite gehen und somit die Rechnungen unbezahlt bleiben. Deshalb ist eine frühzeitige und umfassende Bonitätsprüfung unumgänglich.

Bei den Gründungen von Januar bis September 2017 ist ein Zuwachs von vier Prozent gegenüber der Vorjahresperiode zu verzeichnen. Besonders die Holz- und Möbelindustrie, das Gastgewerbe und die Unternehmensdienstleister waren sehr gründungsintensive Branchen.

Mehr Details (PDF) über Firmenkonkurse und Gründungen in der Schweiz finden sich unter diesem Link

Hurrikan-Saison kostet Swiss Re

Die jüngsten Naturkatastrophen kosten den Rückversicherer Swiss Re Milliarden. Insgesamt schätzt das Unternehmen die durch die Wirbelstürme Harvey und Irma verursachten Schäden auf insgesamt bis 70 Milliarden Dollar. Der Hurrikan Andrew von 1992 verursachte im Vergleich Schäden in Höhe von geschätzten 17 bis 20 Milliarden Dollar.

Noch nie waren die Kosten so hoch für Swiss Re wie für die Hurricans der diesjährigen Saison. (Bild: depositphotos)

Die Hurrikan-Saison in den USA und der Karibik kommen Swiss Re teuer zu stehen. Der Rückversicherer rechnet für das dritte Quartal mit Gesamtkosten von rund 3,6 Milliarden Dollar. Die gesamten versicherten Schäden durch die Wirbelstürme Harvey, Irma und Maria und der Erdbeben in Mexiko werden derweil auf rund 95 Milliarden Dollar geschätzt.

Harvey und Irma

Die noch bis im November laufende Hurrikan-Saison zählt in den USA bereits jetzt zu den verheerendsten seit es Aufzeichnungen dazu gibt. Ab Ende August haben sich die Ereignisse in der Karibik und im Südosten der USA überschlagen.

Am 25. August traf Harvey auf die texanische Küste, wobei die massiven Niederschläge vor allem in der Region Houston zu schweren Überschwemmungen geführt hatten. Schätzungen zufolge dürfte Harvey versicherte Kosten von 25 bis 35 Milliarden Dollar verursacht haben. Ein Grossteil davon fällt jedoch dem nationalen Flutschutzprogramm zu.

Hurrikan Irma traf am 10. September in Florida auf Land. Und auch hier rechnen Experten mit einer Belastung von 25 bis 35 Milliarden Dollar für die Versicherer. Die Karibik wurde nach Irma noch von Hurrikan Maria heimgesucht. Die Schadensschätzungen für die Region bewegen sich zwischen 10 und 20 Milliarden Dollar. Stark betroffen ist auch das US-Aussengebiet Puerto Rico. (Quelle: SDA)

www.swissre.com

Klimawandel in Südeuropa

Der menschengemachte Klimawandel lässt in Südeuropa das Wasser knapp werden: Eine ETH-Studie zeigt, dass der dortige Rückgang an Süsswasserressourcen im Laufe der letzten Jahrzehnte sehr wahrscheinlich mit zunehmenden Treibhausgasemissionen zusammenhängt.

Im Mittelmeerraum wird es trockener, das zeigen Messungen. Eine ETH-Studie bestätigt nun, dass dies mit Treibhausgasemissionen zusammenhängt. (Bild: depositphotos)

Der Klimawandel hinterlässt Spuren. Wasser wird immer knapper in Südeuropa. Das ist das Fazit einer Studie von Forschenden der ETH Zürich, die im Fachblatt „Nature Climate Change“ erschienen ist. Dass es im Süden Europas bereits trockener geworden ist, hängt demnach mit hoher Wahrscheinlichkeit mit Treibhausgasemissionen und dem daraus resultierenden Klimawandel zusammen.

Die Wissenschaftler um Lukas Gudmundsson und Sonia Seneviratne von der ETH verglichen Daten über den Abfluss aus mehreren Hundert kleinen Flüssen über den Zeitraum von 1956 bis 2005 mit Klimamodell-Simulationen. Mit diesen berechneten sie, wie sich der Wasserhaushalt an Land mit und ohne Emissionen aus menschlichen Aktivitäten im Verlauf dieser Periode entwickelt haben sollte.

Deutlicher Einfluss

„Die Simulationen mit Emissionen waren den tatsächlichen Beobachtungen deutlich ähnlicher als diejenigen, die den menschlichen Einfluss ausklammerten“, erklärte Gudmundsson im Gespräch mit der Nachrichtenagentur sda. Dass lokales Wassermanagement wie Bewässerung oder natürliche Klimaschwankungen zusätzlich beitragen, sei zwar nicht ausgeschlossen, sie könnten die beobachteten Trends jedoch nicht allein erklären.

„Klimamodelle sagen bis zum Ende des Jahrhunderts voraus, dass mit Fortschreiten des Klimawandels der Süden Europas trockener und der Norden feuchter wird“, sagte Gudmundsson. „Unsere Ergebnisse verleihen diesen Vorhersagen noch mehr Gewicht: Diese Trends sind nicht nur bereits sichtbar, sondern sie gehen nachweislich auf menschliche Einflüsse zurück.“

Schlaues Wassermanagement nötig

Empfehlungen für lokales Wassermanagement liessen sich zwar nicht ableiten, da die Studie in Europa drei grosse Regionen zusammenfasste. So wurden beispielsweise spezielle Gegebenheiten wie der Einfluss der Gletscher auf den Wasserhaushalt der Schweiz nicht berücksichtigt. Dass es im Mittelmeerraum künftig schlaues Wassermanagement brauche, zeichne sich jedoch deutlich ab, so der ETH-Forscher.

In einem nächsten Schritt wollen die Wissenschaftler nun ihre Analyse ausweiten und den Einfluss des Klimawandels auf den regionalen Süsswasserhaushalt weltweit untersuchen. (Quelle: sda)

 

Verpasste berufliche Karriere?

Viele träumen von der grossartigen Karriere, doch nur die wenigsten schaffen es auch wirklich. Nicht immer gelingt die Beförderung auf Anhieb. Doch statt gleich zu kündigen, sollte man besser folgende vier Schritte beherzigen. Eine Checkliste.

Nicht befördert zu werden, ist kein Weltuntergang. Gleichzeit sollte man nicht aus Missmut die Arme verschränken. (Bild: depositphotos)

Woran liegt es, dass die Karriere nicht in die Gänge kommen will? Was könnte man tun, trotzdem den richtigen Weg einschlagen zu können?

Viele haben es schon erlebt: Der Kollege wird befördert, man selber aber nicht. Das ist schmerzvoll und verleitet die Betroffenen, möglichst schnell einen neuen Arbeitgeber zu finden. Doch dies ist oft nicht der richtige Schritt. Erfolgsversprechender ist, sich einen Plan zurechtzulegen, um bei der nächsten Beförderungsrunde zu den Glücklichen zu gehören.

Das New Yorker Karriereportal The Muse empfiehlt dazu nun Folgendes:

  1. Negative Emotionen umleiten

Fällt einem die Beförderung nicht zu, ist es verständlich, wütend auf die Vorgesetzten und die Firma zu sein. Wichtig dabei ist, diesen Frust nicht innerhalb den Büroräumlichkeiten abzuladen. Denn so geht auch noch die Reputation in Brüche. Besser ist es da, Abstand zu gewinnen. Machen Sie über Mittag einen längeren Spaziergang oder gehen sie abends ins Fitnessstudio. Ein Feierabendtrunk mit guten Freunden hilft, die Situation zu analysieren. Die Wahrscheinlichkeit ist gross, dass andere dasselbe auch schon erlebt haben.

  1. Entscheidungsträger bemühen

Sind die Emotionen wieder unter Kontrolle gebracht, kommt die Analysephase. Dabei ist nicht gemeint, bei Bürokollegen Informationen für die Nicht-Beförderung herauszupressen. Professionell agiert, wer direkt zum Vorgesetzten geht. Schlüpfen Sie dabei nicht in die Opferrolle, sondern erkundigen Sie sich, was es zu verbessern gibt. Ihre Message an die Chefs sollte lauten: „Ich will das Unternehmen zu nachhaltigem Wachstum verhelfen und Verantwortung übernehmen.“

  1. An sich arbeiten

Nun ist es an der Zeit, die Kritik der Entscheidungsträger ernst zu nehmen und an sich zu arbeiten. Womöglich liegt es nicht an der fachlichen Qualifikation oder am Arbeitseinsatz – oft werden nicht die fähigsten Köpfe befördert, wie allgemein bekannt ist. Ein breites Netzwerk sowie ein gepflegtes Äusseres und Redegewandtheit sind auch wichtig. Kurz: Wer weiterkommen will, braucht eine gute Portion Selbstmarketing.

  1. Nächste Schritte vorbereiten

Nicht befördert zu werden, ist kein Weltuntergang. Gleichzeit sollte man sich nicht entmutigen lassen und die Hände in den Schoss legen. Legen Sie einen Zeitraum fest, in dem die Beförderung Tatsache werden soll. Arbeiten sie darauf hin (siehe Punkt 3). Doch Vorsicht. Verbissen an einem Ziel festzuhalten, kann kontraproduktiv sein. Insbesondere dann, wenn die Betroffenen ein ungutes Gefühl plagt und die Feedbacks der Vorgesetzten ausweichend und dünn klingen (siehe Punkt 2).

In diesem Kontext ist es wohl besser, sich eine vernünftige Exit-Strategie zurechtzulegen.

Mehr Expertentipps und Postings zur beruflichen Karriere finden Sie unter:

http://www.themuse.com

Lohnradar Elektrotechnik- und Energiebranche

Der von Electrosuisse, Verband für Elektro-, Energie- und Informationstechnik, lancierte Lohnradar ist die erste Branchen-Lohnstudie der Elektrotechnik- und Energiebranche und ermöglicht erstmals branchenweite Orientierung und Transparenz im Lohnbereich.

Mit der neuen Lohnstudie „Electrosuisse Lohnradar“ verschafft Electrosuisse sowohl für Arbeitnehmer wie Arbeitgeber Transparenz in der Elektrotechnik- und Energiebranche. (Bild: depositphotos)

Als Ergänzung zu bereits bestehenden Studien ermöglicht der Electrosuisse Lohnradar eine Standortbestimmung innerhalb der Branche. Die Lohnstudie zeigt finanzielle Perspektiven auf, die in der Branche realistisch und durch Faktoren wie Weiterbildung beeinflussbar sind. Ausserdem enthält das Magazin aktuelle Personalthemen und -trends.

„Transparenz schafft Vertrauen, was die beste Basis für qualitativ hochstehende Arbeit ist und die Innovationskraft von Unternehmen fördert. Unser Lohnradar unterstützt sowohl Arbeitnehmer wie Arbeitgeber in ihrer Standortbestimmung2, betont Markus Burger, Geschäftsführer von Electrosuisse.

Gelebter Wissenstransfer

Die Electrosuisse Lohnstudie ist aus dem engen Austausch hauptsächlich mit persönlichen Mitgliedern entstanden, die an der Umfrage teilgenommen haben. Des Weiteren waren Mitgliederfirmen und -Institutionen stark an der Entstehung beteiligt, indem sie mit redaktionellen Beiträgen einen Einblick in die Praxis gewähren.

Das Leitthema der ersten Ausgabe ist „Standortbestimmung und Trends“. Die verschiedenen Perspektiven zeigen, wie Unternehmen und Institutionen in der Praxis mit den Themen Nachwuchs, Führungskräfte oder Arbeitsmarkttendenzen umgehen und die aktuelle Situation in ihrem jeweiligen Umfeld beurteilen.

Das Herzstück des Electrosuisse Lohnradars ist die Lohnstudie selbst. Sie besteht aus übersichtlichen Grafiken mit entsprechenden Interpretationen und zeigt interessante Auswertungen von Lehr- und Studienabgängern bis zur Geschäftsleitung und das in den fünf Fachbereichen Automation, Industrieelektronik/Hardware, Installation/ Gebäudetechnik, IT/ Softwareentwicklung, Verteilnetze/Elektrizitätswerke auf.

Einige Erkenntnisse aus der Umfrage 2017 «Standortbestimmung und Trends» in der Übersicht:

  • Eine Weiterbildung lohnt sich mit zunehmender Erfahrung immer mehr: In der Alterskategorie 55+ verdienen FH-Abgänger 50% mehr als ihre Kollegen mit Berufslehre.
  • Gesamtschweizerisch sind die Löhne in der Branche relativ ausgeglichen.
  • Die höchsten Gehälter werden im Kanton Zürich sowie in der Nordwestschweiz bezahlt.
  • Es bestehen nur geringe Lohnunterschiede zwischen KMU bis 250 Mitarbeitende gegenüber Unternehmen mit mehr als 250 Angestellten.
  • Im Durchschnitt beträgt die Differenz in der Branche über alle Fachbereiche lediglich 5,8 Prozent.

Die Studie ist zweisprachig Deutsch und Französisch und soll künftig auf weitere Berufsfelder innerhalb der Elektrotechnik- und Energiebranche ausgebaut werden. Details finden Sie unter Lohnradar

 

Lohnstudie über Elektrotechnik- und Energiebranche

Der von Electrosuisse, Verband für Elektro-, Energie- und Informationstechnik, lancierte Lohnstudie ist die erste Branchen-Lohnstudie der Elektrotechnik- und Energiebranche und ermöglicht erstmals branchenweite Orientierung und Transparenz im Lohnbereich.

Mit der neuen Lohnstudie „Electrosuisse Lohnradar“ verschafft Electrosuisse sowohl für Arbeitnehmer wie Arbeitgeber Transparenz in der Elektrotechnik- und Energiebranche. (Bild: obs/Electrosuisse)

Diese Lohnstudie ermöglicht eine Standortbestimmung innerhalb der Branche. Der Electrosuisse Lohnradar zeigt finanzielle Perspektiven auf, die in der Branche realistisch und durch Faktoren wie Weiterbildung beeinflussbar sind. Ausserdem enthält das begleitende Magazin aktuelle Personalthemen und -trends.

„Transparenz schafft Vertrauen, was die beste Basis für qualitativ hochstehende Arbeit ist und die Innovationskraft von Unternehmen fördert. Unser Lohnradar unterstützt sowohl Arbeitnehmer wie Arbeitgeber in ihrer Standortbestimmung2, betont Markus Burger, Geschäftsführer von Electrosuisse.

Gelebter Wissenstransfer

Die Electrosuisse Studie ist aus dem engen Austausch hauptsächlich mit persönlichen Mitgliedern entstanden, die an der Umfrage teilgenommen haben. Des Weiteren waren Mitgliederfirmen und -Institutionen stark an der Entstehung beteiligt, indem sie mit redaktionellen Beiträgen einen Einblick in die Praxis gewähren.

Das Leitthema der ersten Ausgabe ist „Standortbestimmung und Trends“. Die verschiedenen Perspektiven zeigen, wie Unternehmen und Institutionen in der Praxis mit den Themen Nachwuchs, Führungskräfte oder Arbeitsmarkttendenzen umgehen und die aktuelle Situation in ihrem jeweiligen Umfeld beurteilen.

Das Herzstück des Electrosuisse Lohnradars ist die Lohnstudie selbst. Sie besteht aus übersichtlichen Grafiken mit entsprechenden Interpretationen und zeigt interessante Auswertungen von Lehr- und Studienabgängern bis zur Geschäftsleitung und das in den fünf Fachbereichen Automation, Industrieelektronik/Hardware, Installation/ Gebäudetechnik, IT/ Softwareentwicklung, Verteilnetze/Elektrizitätswerke auf.

Einige Erkenntnisse aus der Umfrage 2017 «Standortbestimmung und Trends» in der Übersicht:

  • Eine Weiterbildung lohnt sich mit zunehmender Erfahrung immer mehr: In der Alterskategorie 55+ verdienen FH-Abgänger 50% mehr als ihre Kollegen mit Berufslehre.
  • Gesamtschweizerisch sind die Löhne in der Branche relativ ausgeglichen.
  • Die höchsten Gehälter werden im Kanton Zürich sowie in der Nordwestschweiz bezahlt.
  • Es bestehen nur geringe Lohnunterschiede zwischen KMU bis 250 Mitarbeitende gegenüber Unternehmen mit mehr als 250 Angestellten.
  • Im Durchschnitt beträgt die Differenz in der Branche über alle Fachbereiche lediglich 5,8 Prozent.

Die Studie ist zweisprachig Deutsch und Französisch und soll künftig auf weitere Berufsfelder innerhalb der Elektrotechnik- und Energiebranche ausgebaut werden. Details finden Sie hier

Buch-Vorschau: Seltene Erden, umkämpfte Rohstoffe des Hightech-Zeitalters

Der wichtigste Rohstoff der deutschen Industrie ist der Erfindungsgeist ihrer Ingenieure. Dieses Bonmot ist richtig, aber ganz ehrlich ist es nicht. Denn ohne Rohstoffe wie Cer oder Europium kommt auch der klügste Ingenieur nicht weit. Das Buch "Seltene Erden" geht auf umkämpfte Rohstoffe unseres Zeitalters ein.

 

China dominiert beinahe vollständig den Markt für Seltene Erden. Während Rohstoffe wie Eisen oder Aluminium unerschöpflich erscheinen, sieht es um die sogenannten Seltenen Erden anders aus – wenn auch vor allem deshalb, weil der Quasi-Monopolist China die Mengen diktieren kann, die dem Markt zur Verfügung stehen. Ihre besondere Bedeutung verdanken die 17 Metalle der Tatsache, dass sie in äusserst sensiblen Bereichen Einsatz finden: Von der Militärtechnologie bis zur Kommunikations- und Energietechnik gestalten wir mit ihrer Hilfe unseren modernen Alltag.

Der zehnte Band der Reihe Stoffgeschichten gibt dem Unbekannten wie Unverzichtbaren ein Gesicht, informiert über Geschichte, Verwendung und Bedeutung von Neodym, Europium & Co.

Das Buch: „Seltene Erden, umkämpfte Rohstoffe des Hightech-Zeitaltersvon“ geschrieben von den Autorinnen Luitgard Marschall und Heike Holdinghausen erscheint am 2. November 2017 im oekom verlag, München.

www.oekom.de

 

Konzentration auf wenige Minen

Der Abbau dieser Metalle konzentriert sich auf ein paar wenige Minen. China dominiert beinahe vollständig den Weltmarkt; das löst immer wieder Ängste vor Lieferengpässen bei westlichen Produzenten aus, die auf Seltene Erden angewiesen sind. Das Problem leuchtet ein: Immer strengere Umweltauflagen führten dazu, dass sich die westlichen Firmen fast vollständig zurückzogen. Die Einhaltung der Vorschriften war ihnen zu teuer. Der ehemalige Hauptproduzent USA wurde deshalb in den letzten 20 Jahren von China abgelöst.

Hochgiftige Schlacke in Seen

Die aus dem Boden geschürften Mineralien werden mit Säuren oder Laugen behandelt, um die gewünschten Metalle herauszulösen. Zurück bleibt eine toxische Schlacke, die, quasi als Beigemisch, oft auch noch radioaktive Stoffe wie Thorium enthält. Diese Schlacke wird in künstlichen Seen neben den Minen gelagert. Die Umweltprobleme werden damit in Länder exportiert, die sich (teure) Schutzvorschriften nicht leisten können – oder wollen. (Quelle: Reuters)

 

 

 

 

Klimaübereinkommen von Paris gilt ab 5. 11. 2017 für Schweiz

Die Schweiz wird offiziell Partnermitglied des Klimaübereinkommens von Paris. Mit der Übergabe der Ratifikationsurkunde am 6. Oktober 2017 in New York kann nun einen Monat später die Schweizer Verpflichtung am 5. November 2017 in Kraft treten. Es sieht unter anderem die Begrenzung der globalen Erwärmung auf deutlich unter 2 °C gegenüber vorindustriellen Werten vor.

Die Schweiz ist ab November 2017 offizieller Partner des Pariser Klimabkommens. Botschaft zur Revision des CO2-Gesetzes sollte bis Ende 2017 an das Parlament überwiesen werden. (Depositphotos/Symbolbild)

Die Schweiz hatte sich bei den Verhandlungen zum Klimaübereinkommen stark engagiert. Botschafter Jürg Lauber, der Chef der Mission der Schweiz bei der UNO in New York, hat dem UNO-Generalsekretär die Ratifikationsurkunde der Schweiz für das Klimaübereinkommen von Paris übergeben. Der UNO-Generalsekretär ist Depositar des Abkommens, das die 195 Mitgliedstaaten der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen am 12. Dezember 2015 in Paris verabschiedet haben.

Die Schweiz wird somit als Mitglied an der Konferenz der Vertragsparteien des Übereinkommens von Paris teilnehmen, die im Rahmen der nächsten Klimakonferenz abgehalten wird. Diese findet vom 6. bis 17. November 2017 in Bonn (Deutschland) statt.

Neue Ära der internationalen Klimapolitik?

Das Klimaübereinkommen von Paris leitet eine neue Ära der internationalen Politik gegen die Klimaerwärmung ein. Es fördert eine schrittweise Reduktion fossiler Energien, mit dem Ziel, in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts ein Gleichgewicht zwischen den Emissionen und dem Abbau von Treibhausgasen durch Senken zu erreichen.

Um die Erderwärmung global deutlich unter 2 Grad zu halten oder gar auf 1,5 Grad zu limitieren, verpflichtet das Pariser Übereinkommen alle Länder, ihre Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Die öffentlichen und privaten Finanzflüsse müssen auf eine treibhausgasarme und gegenüber Klimaänderungen widerstandsfähige Entwicklung ausgerichtet werden.

Halbierung der Treibhausgasemissionen bis 2030

Mit der Ratifikation des Übereinkommens wird das von der Schweiz angekündigte Ziel, die Treibhausgasemissionen bis 2030 gegenüber 1990 um 50 Prozent zu reduzieren, verbindlich. Dieses Ziel wurde vom Parlament im Juni 2017 zeitgleich mit der Zustimmung zur Ratifikation verabschiedet. Gemäss dem Übereinkommen von Paris muss dieses Reduktionsziel in erster Linie durch eine Senkung der inländischen Emissionen erreicht werden.

Dank einem Marktmechanismus, dessen Regeln von der internationalen Gemeinschaft bis 2018 genehmigt werden müssen, lässt es aber auch Emissionsverminderungen im Ausland zu. Der Anteil der inländischen Emissionsreduktionen und jener der Verminderungen in Drittländern wird im CO2-Gesetz festgelegt werden. Im Entwurf zur Revision des CO2-Gesetzes, der 2016 in die Vernehmlassung geschickt wurde, hat der Bundesrat vorgeschlagen, dass die Reduktion der Treibhausgasemissionen gegenüber 1990 höchstens zu 20 Prozent im Ausland erfolgen und für die Erreichung des Ziels der Schweiz für 2030 berücksichtigt werden darf. Die Botschaft zur Revision des CO2-Gesetzes sollte bis Ende 2017 an das Parlament überwiesen werden.(Quelle: EDA)

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