Trends: Glück durch Technologie

Wenn es um Trends geht, steht das Gottfried Duttweiler Institut Institut an vorderster Stelle. Die GDI-Studie «Wellness 2030» nennt die neusten technischen Möglichkeiten. Am 14. März wird am GDI-Trendtag über Techniken zur Selbsterweiterung diskutiert.

Die Geschichte der Trends ist gar nicht so einfach nachzuzeichen. Im 20. Jahrhundert waren Gesundheit und Wellness stark im klinischen Kontext eingebettet. Ziel war das Beheben von Mängeln und Defiziten, nicht zuletzt um auf dem Arbeitsmarkt leistungsfähig zu bleiben. Heute geht es um präventiven Wellness-Konsum. Die Verbraucher sollen nicht mehr nur Anweisungen von Ärzten und anderen Experten befolgen, sondern ihre eigenen Fähigkeiten erweitern.

Denn die wichtigsten Gesundheitsentscheide werden immer weniger beim Arzt oder in der Apotheke, sondern im Supermarkt bzw. beim Einkaufen gefällt. Schritt für Schritt werden wir uns bewusst, wie wir mit Hilfe von neuen Technologien unser Potenzial steigern, besser hören, sehen, schneller lernen und somit über uns hinauswachsen können.

Die folgende Grafik zeigt, welche Technologien des Glücks uns in Zukunft – und teilweise bereits heute – erweitern:

Gadget Wellness
Wie werden wir in Zukunft glücklich? Welche Technologien unterstützen uns dabei? (Grafik: GDI)

Körper/ Organe

GEHIRN
Brain Computer Interface (BCI) – Über eine Gehirn-Computer-Schnittstelle wie z.B. Neuralink können Maschinen mit unseren Gedanken gesteuert werden.
Gehirnwellen-Sensoren – Die Gehirnwellen-Sensoren von Berkeley Ultrasound werden zur Behandlung von Depression, PTBS, TBI, Alzheimer und Demenz eingesetzt.AUGEN
Smart Lenses – Google Verily & Alcon
Jetzt: Mithilfe einer Glukose-Linse wird der Glukose-Spiegel überwacht.
Zukunft: Zu Objekten aus unserer Umwelt werden Informationen hinzugefügt.

NERVEN
Bioelektronische Medikamente (Implantate) – z. B. Galvani Bioelectronics (Joint Venture zw. Verily & GlaxoSmithKline)
Die bioelektronische Medizin ist ein aufstrebendes wissenschaftliches Gebiet. Ihr Ziel ist es, mithilfe von winzigen implantierbaren Geräten präzise elektrische Signale in Nerven zu verändern, um lähmende chronische Krankheiten zu behandeln.

KOMBINIERTE SINNE
Wearables – Eine interaktive Weste ermöglicht eine neue Art des Hörens. In dieser Weste sind 32 winzige Motoren verbaut. Jeder Motor spricht auf eine andere Tonfrequenz an und vibriert dann. Dadurch können über die Haut Töne wahrgenommen werden.
Eyeborg Das Gerät des Künstlers Neil Harbissons wandelt Farben in Töne um. Vor der Stirn trägt Harbison einen Eyetracker. Über einen schwenkbaren Arm ist dieser mit einem Chip verbunden, der operativ in die Schädelwand eingesetzt wurde. Der Chip im Eyeborg verwandelt permanent Farbinformationen in Tonsignale um sie auf den Schädelknochen zu übertragen.

BIONISCHE KÖRPERTEILE
Bionic Hand – Bionische Handprothesen wie i limb ultra von Touch Bionics werden über noch vorhandene Nerven und transplantierte Muskelstränge mit dem Gehirn verbunden.

ZELLEN
DNA/Gen – Durch Manipulation des Erbguts in menschlichen Zellen, wie z.B. mit dem CRISPR-CAS 9, wird der Lebenszyklus verlängert.

BLUT
Biointegrierte Sensoren (Dexcom Google oder Lumee von Profusa) funktionieren als Glukose-Monitore (CGM). Biokompatible Implantate überwachen Fluoreszenz, Sauerstoff, Glukose, Laktat oder andere Biomarker im Blut.

MAGEN, DARM
Microbiome-Testing und Metabolic Tech (Ubiome oder Aire) geben anhand von Mikroben im Stuhl oder dem Gasgehalt im Blut Auskunft über den Zustand des Verdauungstrakts.

HORMONE
Die Zufuhr von Smart Drugs wie Nootropics reguliert den Hormonhaushalt. Der hormonelle Zustand wird dadurch permanent kontrollierbar.

HERZ
Künstliches Herz: Herzschrittmacher
Zusammen mit dem Aufladen des Mobiltelefons in der Nacht, lädt man den Akku seines Herzschrittmachers auf.

HAUT
Microbiome-Testing: Mikroben geben Auskunft über den Zustand der Hautflora.

Kommunikation

MENSCH – MASCHINE
Brain-Computer-Interface (BCI)
Verschmelzung von menschlicher mit künstlicher Intelligenz zur erweiterten Augmented Intelligence: Unternehmer und Tesla-Chef Elon Musk hat kürzlich die Neurotechnologie-Firma Neuralink gekauft. Sein Ziel: Ein alltagstaugliches BCI zu entwickeln, das eine bidirektionale Kommunikation zwischen Gehirn und Computer ermöglicht. Wenn dies gelänge, könnten Maschinen allein durch Gedanken bedient werden. Informationen oder Fähigkeiten liessen sich direkt aus dem Internet laden und unmittelbar in die Nervennetzwerke einspeisen.

MENSCH – PFLANZE
Human-Plant-Interface
Digitale Rechenkraft trifft auf biologische Materie und erschafft neue Perspektiven in der Interaktion mit unserer natürlichen Umwelt. Das Projekt Florence der Künstlerin Helene Steiner (Artist in Residence, Microsoft Research) zeigt, dass Pflanzen ihre eigene Sprache haben. Mithilfe eines Human-Plant-Interface können elektrochemische Signale von Pflanzen in eine Sprache übersetzt werden, die Menschen verstehen. Pflanzen können uns so ihre Bedürfnisse mitteilen.

MENSCH – TIER
Human-Animal-Interface
Wissenschaftler arbeiten derzeit an der Entwicklung von Technologien, die es Tieren ermöglichen sollen, mit Menschen zu sprechen. Der Weg: «Tier-Computer-Interaktion». Es wird erforscht, wie sich Technologie von GPS bis zur drahtlosen Kommunikation nutzen lassen.

MENSCH – UMWELT
Molekulare Scanner – Connect with your Environment
Mithilfe des molekularen Scanners SCiO oder dessen Konkurrenzprodukts Tellspec lässt sich bereits heute die chemische Zusammensetzung von beliebigen Objekten aus unserem Umfeld analysieren. Die molekularen Scanner ermöglichen uns die Interaktion mit unserer Umwelt.

Dies ist ein Auszug aus der GDI-Studie «Wellness 2030: Die neuen Techniken des Glücks». Hier geht’s zum Gratis-Download!

Wie wir mit den neuen Technologien umgehen können und welche Bedeutung diesen bei unsere Suche nach dem Glück zukommt, diskutieren wir am 14. Europäischen Trendtag. International renommierte Referenten sprechen zum Thema «Super You: Die wachsenden Märkte der Selbstoptimierung». Jetzt anmelden!

2018 purzeln die ersten nachhaltigen LEGO® in die Stube

LEGO® Elemente wie Blätter, Büsche und Bäume werden demnächst aus pflanzlichem Kunststoff produziert. Die Produktion einer Reihe von "botanischen" LEGO Elementen in verschiedenen Varianten hat bereits begonnen. Ebenso dreht sich Lego auch um weitere nachhalitge Elemente wie z. B. die typische Verpackung des beliebten Kinderspiels.

2018 kommen die ersten nachhaltigen LEGO Elemente aus pflanzlichem Kunststoff auf den Markt. Botanische LEGO® Elemente wie Blätter, Büsche und Bäume werden in Zukunft aus Zuckerrohr gewonnen. (Bild/Copyrights: obs/LEGO GmbH/Maria Tuxen Hedegaard)

Die Einführung der LEGO® Bausteine aus Zuckerrohr ist Teil des Engagements der LEGO Gruppe für den Einsatz nachhaltiger Materialien für Kernprodukte und Verpackungen bis zum Jahr 2030. Mehr zur Mission der LEGO Gruppe erfahren Sie hier: http://ots.de/4n6mDA

Die neuen, nachhaltigen LEGO Elemente bestehen aus Polyethylen, einem weichen, langlebigen und flexiblen Kunststoff auf Zuckerrohrbasis. Technisch sind sie identisch mit LEGO Elementen aus konventionellem Kunststoff. Die Elemente wurden getestet, um sicherzustellen, dass der auf pflanzlicher Basis hergestellte Kunststoff den hohen Qualitäts- und Sicherheitsstandards entspricht, welche die LEGO Gruppe selbst hat und die Verbraucher von LEGO Produkten erwarten dürfen.

Kompromisslose Qualität und Sicherheit

„Das Spiel mit LEGO Produkten steht für qualitativ hochwertige Spielerfahrungen, die jedem Kind die Möglichkeit geben, seine eigene Welt mit viel Fantasie zu gestalten. Kinder und Eltern werden keinen Unterschied in der Qualität oder dem Aussehen der neuen Elemente bemerken, weil pflanzliches Polyethylen die gleichen Eigenschaften wie konventionelles Polyethylen hat“, so Tim Brooks, Senior Director für Environmental Sustainability bei Lego.

Das einzigartige LEGO Design und der kompromisslose Fokus der LEGO Gruppe auf Qualität und Sicherheit während der letzten sechs Jahrzehnte sorgen dafür, dass zwei LEGO Steine, die im Abstand von 60 Jahren hergestellt wurden, noch heute zusammenpassen. Während die LEGO Gruppe auf die Verwendung nachhaltiger Materialien in Kernprodukten und Verpackungen hinarbeitet, bleibt sie gleichzeitig ihrem kompromisslosen Anspruch auf hohe Produktqualität und -sicherheit treu.

Stein für Stein die Zukunft unserer Kinder bauen

Um die Nachfrage nach nachhaltig produziertem Kunststoff zu unterstützen und zu fördern, arbeitet die LEGO Gruppe mit dem World Wildlife Fund for Nature (WWF) zusammen. Dabei ist sie Teil der Bioplastic Feedstock Alliance (BFA), einer Initiative des WWF, um die nachhaltige Beschaffung von Rohstoffen für die Biokunststoffindustrie zu sichern. Die pflanzlichen Kunststoffe für die Herstellung der botanischen LEGO Elemente sind nach dem Bonsucro-Produktkettenstandard für verantwortungsvoll beschafftes Zuckerrohr zertifiziert. Hier erfahren Sie mehr: http://www.bonsucro.com/chain-custody-standard/

„Es ist wichtig, dass Unternehmen in jeder Branche Wege finden, ihre Produktmaterialien verantwortungsvoll zu beschaffen, und dabei helfen, eine Zukunft zu sichern, in der Mensch, Natur und Wirtschaft gedeihen“, so Alix Grabowski, ein Senior-Programmverantwortlicher des WWF. „Die Entscheidung der LEGO Gruppe, auf nachhaltig beschaffte Biokunststoffe zu setzen, stellt eine unglaubliche Chance dar, die Abhängigkeit von endlichen Ressourcen zu reduzieren. Die Arbeit mit der Bioplastic Feedstock Alliance erlaubt es der LEGO Gruppe, gemeinsam mit anderen Unternehmen weiterhin kreativ über Nachhaltigkeit nachzudenken.“

Der neue Spot zu den Lego-Bausteinen aus „Zuckerrohr“:

Über LEGO Elemente aus Pflanzen

– Polyethylen-Elemente stellen 1-2 Prozent der Gesamtmenge an von der LEGO Gruppe produzierten Kunststoffelementen dar. Die nachhaltige Produktpalette, die ausschliesslich aus pflanzlichen Kunststoffen gefertigt wird, umfasst derzeit botanische LEGO® Elemente wie Blätter, Büsche und Bäume.

– Die für LEGO Elemente verwendeten pflanzlichen Polyethylene werden mit aus Zuckerrohr gewonnenem Ethanol hergestellt.

– Das verwendete Zuckerrohr wird nach den Richtlinien der Bioplastic Feedstock Alliance (BFA) nachhaltig erzeugt und ist nach dem Bonsucro-Produktkettenstandard für verantwortungsvoll gewonnenes Zuckerrohr zertifiziert.

– Alle Zulieferer müssen den „Code of Conduct“ der LEGO Gruppe einhalten. Dieser basiert auf weltweit strengen Anforderungen und Richtlinien für ethische, ökologische, gesundheitliche und sicherheitstechnische Standards.

– Die LEGO Gruppe arbeitet eng mit ihren Zulieferern zusammen, um sicherzustellen, dass mithilfe von Ökobilanzen die Umweltauswirkungen der Produktion von biobasiertem Material erfasst werden.

Was sind nachhaltige Materialien?

Es gibt keine gemeinsame Definition für nachhaltige Materialien. Mehrere Aspekte haben Einfluss auf die Nachhaltigkeit eines Materials. Diese wird zu einem hohen Grad von der Quelle, der chemischen Zusammensetzung, der Verwendung (in einem Produkt), der Verwertung (am Ende des Lebenszyklus) und den Auswirkungen bestimmt, die das Material sowohl auf die Umwelt als auch auf die Gesellschaft haben kann.

Die LEGO Gruppe ist der Auffassung, dass ein neues, nachhaltiges Material immer einen kleineren ökologischen und sozialen Fußabdruck haben muss als das Material, das es ersetzt. So beispielsweise bei der Nutzung fossiler Ressourcen, den Menschenrechten und dem Klimawandel.

Über Nachhaltigkeit bei der LEGO Gruppe

– Die LEGO Gruppe kooperiert mit dem World Wildlife Fund for Nature (WWF) im Rahmen der Bemühungen zur Reduzierung von CO2-Emissionen in der Produktion und der Zulieferkette sowie zur Förderung globaler Massnahmen gegen den Klimawandel.

– Durch Investitionen in Windkraft wird die zur Herstellung von LEGO Steinen aufgewendete Energie durch die Erzeugung erneuerbarer Energie ausgeglichen.

– Die LEGO Gruppe plant, bis zum Jahr 2030 Produktionsabfälle auf null zu reduzieren. Um Kunststoffabfälle auf Deponien zu reduzieren, hat die Gruppe schon jetzt nachhaltige Papierzellstoffschalen für den LEGO Adventskalender eingeführt.

www.lego.com

Flugverkehr: Klimapolitik registriert Schwierigkeiten

Die Schweiz ist Weltmeister, geht es um den Flugverkehr. Oft fliegen gar gut ausgebildete Leute, die sich über die Auswirkungen ihres Tuns sehr wohl bewusst sind: Fliegen ist das klimaschädlichste Massen-Verkehrsmittel. Leider unternimmt die Politik nichts zur Eindämmung des Wachstums. Die Branche bleibt bis jetzt von der CO2-Abgabe, Mineralölsteuer und Mehrwertsteuer verschont.

So majestätisch eine Dreamliner-Boing durch die Lüfte schwebt: die Umweltbelastung steigert sich um jedes Passagierticket. (Bild: depositphotos)

Herr und Frau Schweizer und der Flugverkehr – eigentlich eine tolle Scheinehe. Gemäss einer repräsentativen Bevölkerungsbefragung des Forschungsinstituts gfs-zürich (.pdf), die im Auftrag der Schweizerischen Energie-Stiftung SES lanciert wurde, sind über die Hälfte der Schweizerinnen und Schweizer in den letzten zwei Jahren einmal oder mehrmals geflogen (56%). Besonders Leute mit hoher Bildung und hohen Einkommen tendieren zum Vielfliegen. 24’850 Kilometer – mehr als eine halbe Erdumrundung – legte die Schweizer Wohnbevölkerung 2015 pro Person zurück. Mehr als ein Drittel davon, 9000 km, wurden geflogen, fast 90 Prozent davon zu privaten Zwecken, Tendenz zunehmend (Vgl. Mikrozensus Mobilität und Verkehr 2015, BFS).

Wissen ist nicht handlungsanweisend

Aus der Umfrage von gfs-zürich, bei der 1004 zufällig ausgewählte Personen aus der Deutsch- und Westschweiz befragt wurden, geht hervor, dass nur knapp ein Viertel (23%) der Schweizer Bevölkerung in den letzten zwei Jahren aus ökologischen Gründen auf eine Flugreise verzichtet hat. Und das, obwohl eine klare Mehrheit der Aussage zustimmt, dass der Flugverkehr das Klima aufheizt (60%) und die meisten angeben, im Alltag auf klimafreundliches Handeln zu achten (54%). Aus diesen Resultaten wird ersichtlich, dass zwischen Problembewusstsein und Umsetzung eine Lücke besteht. Das Wissen um die Klimaschädlichkeit reicht nicht aus, um das individuelle Verhalten zu ändern. Nur Wenige steigen der Umwelt zuliebe auf klimafreundlichere Verkehrsmittel um oder steuern ein näheres Reiseziel an.

Mehrfach schädliche Emissionen

Emissionen im Flugverkehr zählen mehrfach, die Abgase wirken in dieser Höhe nämlich viel stärker auf das Klima als am Boden. Zudem verursachen Flugzeuge nicht nur CO2, sondern auch andere Treibhausgase wie Stickoxide, Russ und Wasserdampf. Wie viel stärker, darüber sind sich Flugbranche und Wissenschaft uneinig. Aerosuisse, der Dachverband der Schweizerischen Luft- und Raumfahrt, geht von einem Radiative Forcing Index (RFI) von 1,35 aus. Das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) geht von einem höheren Faktor aus, wobei die Auswirkungen der Bildung von Zirruswolken (Kondensstreifen) relativ unsicher ist, aber einen grossen Einfluss hat.

Das deutsche Umweltbundesamt berücksichtigt diesen Effekt und nimmt einen RFI von 3 bis 5 an. Viele Umweltverbände, aber auch die bekannte «Klimakompensationsorganisation» myclimate, rechnen mit einem Faktor 2.

Fliegen ist in jedem Fall das klimaschädlichste Massen-Verkehrsmittel. Weltweit trägt es rund 5% zur globalen Erwärmung bei. In der Schweiz sind es sogar 18%. Im Gegensatz zu anderen Bereichen wie Heizen oder Strassenverkehr, wo der CO2-Ausstoss abnimmt, geht die Kurve beim Fliegen nur in eine Richtung: Hinauf.

Das Wachstum übersteigt die Effizienzgewinne bei weitem. Obwohl der Verbrauch der Flugzeuge laufend gesenkt werden kann, wird die Klimabilanz der Zivilluftfahrt jedes Jahr schlechter. Ganz einfach, weil immer mehr Flugzeuge unterwegs sind.

Befreit von Steuern und Abgaben

Das müsste die Politik auf den Plan rufen, könnte man meinen. In Wirklichkeit ist das Gegenteil der Fall: Die Flugbranche wird verschont und gefördert, wo es nur geht. Für ein Zugbillet ist die Mehrwertsteuer fällig – auf Flugtickets wird diese nicht erhoben. Auch von der CO2-Abgabe und der Mineralölsteuer, die auf Heizöl und Treibstoffen erhoben wird, ist Flugkerosin befreit. Und beim Klimagipfel in Bonn, der letzte Woche zu Ende ging, war der Flugverkehr einmal mehr kein Thema. Die Emissionen der Flugzeuge werden in den Klimaverhandlungen nicht miteinbezogen.

Man setzt stattdessen auf freiwillige Massnahmen der Branche, was keine gute Idee ist, wie das Beispiel CORSIA zeigt. Im Oktober 2016 hat die UNO-Luftfahrtbehörde ICAO das «Carbon offsetting and Reduction Scheme for International Aviation» beschlossen – ein Etikettenschwindel. Emissionen müssen nicht reduziert, sondern lediglich teilweise kompensiert werden. Konkret betroffen ist nur der Emissionszuwachs ab 2020, also nur ein Bruchteil dessen, was ausgestossen wird. Und das erst noch auf freiwilliger Basis. Verbindlich wird CORSIA erst ab 2027 und auch dann soll es noch Ausnahmen geben (Vgl. FLAB, eine Publikation des Schweizerischen Schutzverband gegen Flugemissionen SSF, Frühjahr 2017). Das ist klar ungenügend.

Das Ende der Freiwilligkeit ist erwünscht und dringend nötig

Im Flugverkehr fehlt es noch weitgehend an politischer Regulierung. Dabei fehlt es nicht an guten Ideen. Eine davon ist die Ticketabgabe: Flugtickets werden mit einer Abgabe belastet, die abhängig von der Länge der Flugstrecke ist. Verschiedene europäische Länder, zum Beispiel Deutschland oder Grossbritannien, kennen Anreizsysteme dieser Art seit vielen Jahren. Eine solche Abgabe stösst in der Bevölkerung sogar auf grosse Zustimmung. In der Studie «Univox Umwelt 2016» von gfs-zürich haben sich fast drei Viertel (72%) der Befragten einer solchen Massnahme gegenüber positiv geäussert.

Mit freiwilligen Massnahmen werden die Emissionen im Flugverkehr weiter zunehmen statt sinken. Ohne einen massiven regulatorischen Eingriff, am einfachsten über den Preis, lassen sich Herr und Frau Schweizer nicht davon abbringen, ihre Feriendestinationen per Flugzeug zu erreichen. Natürlich ist Aufklärung über die Ursachen und Folgen des Klimawandels weiterhin wichtig. So kann die hohe Zustimmung der Bevölkerung zu entsprechenden Massnahmen gehalten werden. Doch das Wissen um den Klimawandel hält nur die wenigsten ab, weiterhin viel zu viel zu fliegen.


Umfrage von gfs-zürich im Auftrag der SES

Die repräsentative Bevölkerungsumfrage wurde von gfs-zürich, Markt- und Sozialforschung im Auftrag der SES durchgeführt. Vom 9. bis 28. Oktober 2017 wurden mittels Telefoninterviews 1004 Personen in der Deutsch- und Westschweiz ab 18 Jahren befragt. » Die Umfrageergebnisse im Detail (pdf)

Initiative Lean & Green von GS1 Schweiz

CHEP, das Unternehmen für Supply-Chain-Lösungen, ist Hauptsponsor der Initiative Lean & Green von GS1 Schweiz. Die Initiative verfolgt das Ziel, die CO2-Emissionen in der Logistik und der Lagerhaltung um mindestens 20 Prozent innerhalb von fünf Jahren zu reduzieren. GS1 Schweiz ist Host der Initiative in der Schweiz und unterstützt die teilnehmenden Unternehmen bei der Umsetzung ihrer Ziele.

Moderne Logistik heisst: Universelle Support-Services anbieten, die der Effizienz dienen, Risiken vermindern, während die ökologische Nachhaltigkeit gleichzeitig verbessert wird. (Bild: pixabay)

Die Initiative Lean & Green prämiert Unternehmen, die sich mit einem Aktionsplan zum Klimaschutz verpflichten, mit dem Lean & Green Award. Wird das Ziel, den CO2-Ausstoss innerhalb von fünf Jahren um mindestens 20 Prozent zu senken, nachweislich erreicht, winkt in einer zweiten Stufe die Zertifizierung mit dem renommierten Lean & Green Star. CHEP ist Hauptsponsor der Initiative und nimmt zugleich eine Vorreiterrolle in der Logistikbranche ein. Denn Nachhaltigkeit und das Prinzip der Kreislaufwirtschaft sind fest in den Unternehmenszielen von CHEP verankert.

„Als weltweit führender Pooling-Anbieter freuen wir uns, dass Lean & Green nun auch in der Schweiz ausgerollt wird. Die Initiative gibt Schweizer Unternehmen die Möglichkeit, einen individuellen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten, was CHEP als Hauptsponsor gerne unterstützt. Unser Geschäftsmodell des Ladungsträger-Poolings ist an sich nachhaltig und steht für einen ganzheitlichen Ansatz. CHEP verfolgt dieses Prinzip von ‚Share and Reuse‘ schon seit vielen Jahren. Deshalb besitzen wir die nötige Expertise, um die Teilnehmer der Initiative bei der Erreichung ihrer Klimaziele zu unterstützen,“ sagt Anita Kaufmann, Country Leader bei CHEP Schweiz.

Im kommenden Jahr plant CHEP verschiedene Aktivitäten in Zusammenarbeit mit GS1 Schweiz, um die Lean & Green Initiative sowie das Bewusstsein für Nachhaltigkeit in der Lieferkette zu fördern.

CHEP-Pooling und Transportkollaboration: einfach intelligent

In der Schweiz bewegt der Pooling-Experte CHEP täglich mehrere Tausend blaue Ladungsträger. Nach dem Prinzip „Mieten statt Kaufen“ zahlen Kunden nur für die jeweils im Umlauf befindlichen Paletten. Die Rückführung der Ladungsträger sowie deren Reinigung und Instandhaltung bzw. Ersatz organisiert CHEP. Selbst in einem Konjunkturhoch stellt das Unternehmen die konstante Verfügbarkeit von Ladungsträgern bei gleichbleibender Qualität sicher. Mit 120 Millionen Paletten im Umlauf und 220 Service Centern allein in Europa bietet CHEP seinen Kunden für grenzüberschreitende Lieferungen eine beispielslose Reichweite. Die Verwendung von CHEP-Paletten hilft Unternehmen nicht nur, ihre Lieferkette effizienter zu gestalten. Durch das Pooling und die Wiederverwertung der Paletten reduzieren sie gleichzeitig ihren ökologischen Fussabdruck, indem sie ihren CO2-Austoß, ihren Holzverbrauch und ihre Abfallerzeugung reduzieren.

Neben dem Pooling von Ladungsträgern bietet CHEP eine Reihe von Supply-Chain-Lösungen für die vielschichtigen Fragen entlang der gesamten Wertschöpfungskette, von Kostenoptimierung und Effizienzsteigerung bis hin zu Qualitätssicherung. So bietet das Transportkollaborationsprogramm Kunden die Möglichkeit, ihre Transporte mit denen von CHEP oder anderer Kunden zu kombinieren, um Laderaum optimal zu nutzen und Leerfahrten zu vermeiden. Kunden können so ihre Transporte teilen und zum Beispiel Leertransporte anderer CHEP-Kunden für die eigene Fracht nutzen. Möglich mach diese Transportorchestrierung eine spezielle, von CHEP entwickelte Matching-Software, die die 225.000 Transportwege und 13,5 Millionen Liefervereinbarungen der CHEP-Datenbank vergleicht, um Synergiepotentiale zu erschliessen.

In Deutschland zählt CHEP zu den Gründungsmitgliedern der Lean & Green Initiative. Seit Mai 2013 ist Christophe Campe, VP Chep Europe First Mile Solutions & European Key Accounts, Botschafter für Lean & Green in Europa. CHEP wurde bislang mehrfach in Europa mit dem Lean & Green Award sowie dem Lean & Green Star ausgezeichnet und untermauert damit den Übergang zu einer CO2-freien Logistik.

Weitere Informationen zu CHEP finden Sie unter www.chep.com

Wärme Initative Schweiz

Akteure aus Wirtschaft, Verbänden, Wissenschaft und Verwaltung trafen sich auf Einladung der AEE Suisse zum Kick-off Meeting der "Wärme Initiative Schweiz". Ziel ist die Bildung einer Allianz, um der erneuerbaren Wärmeversorgung und -nutzung in der Schweiz zum Durchbruch zu verhelfen. Eingeschlossen sind auch die Aspekte Kühlung und Wärmespeicher.

Es gibt noch viel zu tun, wurde am Kick-off-Meeting der „Wärme Iniative Schweiz“ Ende Januar 2018 in Zürich festgehalten. (Bild: depositphotos)

Die Allianz-Mitglieder der „Wärme Iniative Schweiz“ sind sich einig: Mit der Abstimmung zur Energiestrategie 2050 am 21. Mai 2017 ist das Ziel einer zukunftsfähigen und auf erneuerbaren Energien beruhenden Energieversorgung noch nicht erreicht.

Ziele und Vision
Der Wärmeverbrauch hat neben der Mobilität den grössten Anteil in der Schweiz am Energiebedarf. 45 Prozent des Energieverbrauches werden für Raumwärme und Warmwasseraufbereitung aufgewendet. Der Schweizer Gebäudepark verschlingt rund 100 TWh pro Jahr und ist damit 50 Prozent aller CO2-Emissionen verantwortlich. Von diesem Bedarf fallen 75 Prozent auf das Heizen. Aktuell werden davon 50 Prozent durch Heizöl und 25 Prozent durch Erdgas abgedeckt (alle Zahlen Schätzwerte des BFE für den Zeitraum 2010-2015). Die Vision des BFE ist es, diesen Verbrauch bis zum Jahr 2050 auf 55 TWh pro Jahr zu reduzieren. Zudem soll (mit allfälligen Ausnahmen) kein Heizöl, Erdgas oder Strom für den direkten Verbrauch zum Heizen eingesetzt werden. Fernwärmenetze sollen bis 2025 zu über 80 Prozent aus Abwärme oder erneuerbaren Energien gespiesen werden. Mit erneuerbaren Energien soll bis 2050 ganzjährig eine möglichst grosse Abdeckung des Eigenbedarfs erzielt werden. Netze sollen Energie nicht nur abgeben, sondern je nach dezentraler Produktion auch aufnehmen können.

Der Weg ist noch weit
Obwohl sich seit 1990 der Anteil der erneuerbaren Energien im Wärmesektor für Haushalte verdoppelt hat, beträgt deren Anteil am Gesamtverbrauch immer noch nur 17.6 Prozent. Dies obwohl die notwendigen Technologien bereits vorhanden und auch etabliert sind. Die Geothermie bildet hier einen wichtigen Eckpfeiler. Um die Energieversorgung zukunftsfähig zu machen, muss dringend gehandelt werden. Mit der Allianz «Wärme Initiative Schweiz» bündeln sich die Kräfte aus Wirtschaft, Verbänden und Wissenschaft, um die gewünschten Ziele und Massnahmen zur erneuerbaren und effizienten Wärme- und Kälteversorgung im künftigen total revidierten CO2-Gesetz, dem Raumplanungsgesetz und über die Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEn) zu verankern. Hierfür sind passende politische Rahmenbedingungen und eine aktive Marktbearbeitung nötig.

Die Zeit ist reif
Die Zeit ist reif, mit der «Wärme Initiative Schweiz» die Schaffung der nötigen Rahmenbedingungen zu forcieren. Die Beratung zur Revision des CO2-Gesetzes haben in der vorberatenden Kommission des Nationalrats begonnen. Die MuKEn 2014 sind aktuell in den Kantonen Bern, Graubünden, Luzern und Solothurn in der Umsetzung, die Botschaft zur Revision des Raumplanungsgesetzes erfolgt 2018. Die erneuerbare Wärmeversorgung ist nicht nur möglich, sondern auch wirtschaftlicher.

„Wärme Initiative Schweiz“
Die Ziele der „Wärme Initiative Schweiz“ sind im Einzelnen:

  • Bündelung der Kräfte der erneuerbaren und effizienten Wärmewirtschaft
  • Spürbare Impulse für Politik, Gesellschaft, Anwender
  • Berücksichtigung der Anliegen in den relevanten Gesetzen und Verordnungen
  • Nutzung der Revision des CO2-Gesetzes, Umsetzung der MuKEn und Revision des Raumplanungsgesetzes als Chance für eine Sensibilisierung und (politische) Aufwertung der Wärmeenergie
  • Optimierung der politischen Rahmenbedingungen/Spielregeln im Wärmemarkt Schweiz
  • Einsatz für einen nachhaltigen Durchbruch der erneuerbaren Wärmeerzeugung und effizienten Wärmenutzung
  • Wesentlicher Beitrag zur Umsetzung der Energiestrategie und dem Erreichen der Klimaziele

Die „Wärme Initiative Schweiz“ wird unter dem Dach der AEE Suisse ein gemeinsames Commitment erarbeiten. Im Kick-off Meeting vom 25. Januar 2018 wurde ein erstes Commitment der Teilnehmer abgegeben und die Grundlagen, Ziele und To Dos definiert. An einer weiteren Sitzung soll das Commitment der Allianz finalisiert und die Ziele der «Wärme initiative Schweiz» festgehalten werden. Es wird eine Wärmestrategie erarbeitet und ein Aktionsprogramm ins Leben gerufen. Geothermie-Schweiz wird sich engagieren. Die Geothermie hat ein enormes Potenzial für die effiziente Versorgung mit erneuerbarer Wärme und Kälte. (Quelle: geothermie-schweiz.ch)

http://geothermie-schweiz.ch

IFAT 2018: Die Getränke- und Lebensmittelindustrie als Spielfeld der Umwelttechnik

Die Umwelttechnologiemesse IFAT 2018 ist zentral für die Getränke- und Lebensmittelindustrie. Vor allem durch die Ressource Wasser beschäftigt die Getränke- und Lebensmittelindustrie. An der Weltleitmesse, die vom 14. bis 18. Mai 2018 auf dem Münchener Messegelände stattfindet, werden grüne Lebensmittel-Technologien gross geschrieben.

Einer der Trends in der Wasser- und Abwassertechnologie geht hin zu standardisierten und modularen Anlagen. (Copyright: IFAT)

Die Umwelttechnologiemesse IFAT 2018 wird einmal mehr zeigen, wie wichtig die Ressource Wasser ist. Wasser wird in der Getränke- und Lebensmittelherstellung als Zutat sowie zur Fertigung, Reinigung, und Hygiene verwendet. So vielfältig wie die Einsatzmöglichkeiten, so facettenreich sind die Ansatzpunkte für die auf der Messe versammelten Aussteller aus dem Wasser-, Abwasser- und Recyclingbereich. Das beginnt bei den Pumpen, die eine der traditionell grössten Produktgruppen der IFAT bilden. Viele der Getränke- und Lebensmittelbetriebe fördern ihr Wasser aus eigenen Brunnen. Hier, wie auch bei zahlreichen weiteren Produktions- und Reinigungsprozessen, ist ein zuverlässiger, leistungsfähiger, hygienischer, umweltfreundlicher und energieeffizienter Transport des Mediums essentiell.

Wasser-Beschaffenheit sicherstellen

Vorschriften, wie die Trinkwasser- oder die Mineral- und Tafelwasserverordnung, definieren, wie Wasser beschaffen sein muss, damit es für die Produktion von Getränken und Nahrungsmitteln eingesetzt werden darf. Dazu sind störende oder schädliche Stoffe aus dem geförderten Wasserstrom sicher zu entfernen. Beim Brauwasser zum Beispiel sind dies hauptsächlich Hydrogencarbonate, Nitrate und unter Umständen auch Pestizide. Zu deren Eliminierung kann die Umkehrosmose eingesetzt werden. Auch andere der variantenreichen Membranverfahren bewähren sich in der Lebensmittel- und Getränkebranche. Beispielsweise lässt sich durch Membranentgasung gelöster Sauerstoff aus Brauwasser oder dem bei der Saftherstellung benötigten Ausmischwasser effizient entfernen. Dadurch werden Oxidationsprozesse in den Produkten vermieden. Zu den international tätigen Anlagenbauern, die aus einem ganzen Technologien-Strauss – Ionenaustausch, Umkehrosmose, Membranverfahren oder Elektrodeionisation – die jeweils passende Lösung auswählen können, zählt etwa die Grünbeck Wasseraufbereitung GmbH.

Ein riesiges Spielfeld für die in München gezeigten Aufbereitungs- und Reinigungstechnologien ist ferner die Behandlung der Prozesswässer und Produktionsabwässer. Diese sind in der Getränkeindustrie typischerweise stark mit Feststoffen, zum Beispiel mit bei der Flaschenwäsche abgelöste Etiketten, sowie organischen Stoffen belastet. Individuelle Lösungen, wie sie zum Beispiel die Unternehmen EnviroChemie GmbH, die Huber SE oder die Invent Umwelt- und Verfahrenstechnik AG anbieten, können die Abwasserfrachten vor Ort so weit vermindern, dass das behandelte Wasser ohne Gebührenzuschläge in die öffentliche Kanalisation oder sogar direkt in ein Gewässer eingeleitet werden kann. Ausserdem lässt sich Energie in Form von Biogas oder Wärme gewinnen. Entsprechend aufbereitetes Prozesswasser kann zudem zur Bewässerung oder zur Anlagenreinigung eingesetzt werden.

Aus Abwässern Wertstoffe gewinnen
Auch eine Rückgewinnung von Wertstoffen aus dem Abwasserstrom ist machbar. Beispielsweise hat die Pyreg GmbH ein Verfahren im Programm, das aus Klärschlämmen Phosphor-Dünger gewinnt. Gerade Abwässer aus Molkereien zeichnen sich durch einen interessant hohen Phosphor-Gehalt aus.

Einer der Trends in der Wasser- und Abwassertechnologie geht hin zu standardisierten und modularen Anlagen oder Komponenten. Mit ihnen ist es möglich, die technische Komplexität zu reduzieren. Gleichzeitig können die Anlagen bei Bedarf flexibel um weitere Bausteine erweitert werden. Einheitliche Standards an verschiedenen Standorten der oft global agierenden Getränke- und Lebensmittelproduzenten sind eine wichtige Voraussetzung für ein erfolgreiches Umsetzen der Industrie 4.0-Ansprüche.

Wie in anderen Industrien auch, nimmt die Getränke- und Lebensmittelindustrie mehr und mehr die Lebenszykluskosten ihrer Anlagen ins Visier. Schliesslich entstehen bis zu 80 Prozent der Gesamtkosten während des Betriebs, die Anschaffung schlägt hingegen nur mit einem Fünftel zu Buche. Optimierungen im Umgang mit Prozess- und Abwasser sind da lohnende Ansatzpunkte zur Kosteneinsparung.

Die hier beispielhaft genannten Umwelttechnologie-Unternehmen können alle auf der IFAT 2018 getroffen werden – zusammen mit über 3.100 weiteren Ausstellern.

www.ifat.de

Biomarkt – Schweiz hatte 2016 weltweit höchsten Pro-Kopf-Verbrauch

Die Erhebung zum europäischen Biomarkt, sprich biologischen Landbau in Europa wird von FiBL und AMI durchgeführt. Diese Datenerhebung erfolgte im Rahmen einer weltweiten Erhebung zum biologischen Landbau, welche unter Anderem vom Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) unterstützt wird.

Die Schweiz hat 2016 europa- und weltweit den höchsten Pro-Kopf-Bioverbrauch. (Quelle: fibl.org)

Auch im Jahr 2016 brach der europäische Biomarkt Rekorde, unter anderem indem das Flächenwachstum erweitert wurde.

Fast 14 Millionen Hektar werden biologisch bewirtschaftet – Spanien hat die grösste Biofläche

2016 wurden in Europa 13,5 Millionen Hektar biologisch bewirtschaftet (Europäische Union: 12,1 Millionen Hektar). Mit mehr als 2 Millionen Hektar ist Spanien nach wie vor das Land mit der grössten Biofläche in Europa, gefolgt von Italien (1,8 Millionen Hektar) und Frankreich (1,5 Millionen Hektar).

Biolandwirtschaftsfläche um fast eine Million Hektar ausgeweitet

Die Biofläche nahm in Europa und in der Europäischen Union um fast eine Million Hektar zu, was einem Zuwachs von 6,7 Prozent in Europa und 8,2 Prozent in der Europäischen Union entspricht. Das Wachstum war höher als im Jahr 2015 und deutlich höher als in den ersten Jahren des laufenden Jahrzehnts. Im Jahr 2016 verzeichnete Italien über 300’000 Hektar mehr als im Jahr 2015 und Frankreich über 200’000 Hektar mehr.

Liechtenstein hat den höchsten Bioanteil weltweit

Die Biofläche macht in Europa 2,7 Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche und in der Europäischen Union 6,7 Prozent aus. In Europa (und weltweit) weist Liechtenstein mit 37,7 Prozent den höchsten Bioanteil an der landwirtschaftlichen Nutzfläche auf, gefolgt von Österreich, dem Land in der Europäischen Union mit dem höchsten Bioanteil. Neun europäische Länder gaben an, dass mindestens 10 Prozent ihrer Landwirtschaftsfläche biologisch bewirtschaftet wird.

Über 370‘000 Bioproduzenten

In Europa gab es mehr als 370’000 Bioproduzenten und in der Europäischen Union fast 300’000. Die Türkei ist das Land mit den meisten Betrieben (fast 68’000). Die Anzahl der Produzenten in Europa wuchs 2016 um 7 Prozent (10 Prozent in der EU).

Starkes Wachstum bei Verarbeitern und Importeuren

Es gab fast 66’000 Bioverarbeiter in Europa und knapp 63’000 in der Europäischen Union. Fast 4’700 Importeure wurden in Europa gezählt und fast 4’000 in der Europäischen Union. Ein besonders starkes Wachstum verzeichneten die Importeure, die sowohl in Europa als auch in der Europäischen Union zweistellig zulegten. Das Land mit der grössten Anzahl an Verarbeitern war Italien (fast 17’000), während Deutschland die meisten Importeure aufwies (fast 1’600).

Einzelhandelsumsätze überschreiten in der Europäischen Union die 30-Milliarden-Euro-Marke

Die Einzelhandelsumsätze in Europa beliefen sich auf 33,5 Milliarden Euro (30,7 Milliarden Euro in der Europäischen Union). Die Europäische Union stellt nach den Vereinigten Staaten den zweitgrössten Binnenmarkt für Bioprodukte in der Welt dar.

Zweistellige Wachstumsraten der Einzelhandelsumsätze im Jahr 2016

Der europäische Markt verzeichnete ein Wachstum rund 11,4 Prozent (Europäische Union: 12 Prozent), womit die Einzelhandelsumsätze zum zweiten Mal seit der Finanzkrise zweistellig gewachsen sind.

Europäische Verbraucher geben mehr für biologische Lebensmittel aus

In Europa gaben die Verbraucher pro Person 41 Euro für Biolebensmittel aus (Europäische Union: 61 Euro). Die Pro-Kopf-Verbraucherausgaben für Biolebensmittel haben sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt. Die Schweizer gaben am meisten für Biolebensmittel aus (274 Euro pro Kopf).

Biomarktanteile nähern sich in einigen Ländern der Zehn-Prozent-Marke

Weltweit hat der Biolebensmittelabsatz in den europäischen Ländern den höchsten Anteil am jeweiligen Lebensmittelmarkt. Dänemark hat mit 9,7 Prozent den höchsten Bioanteil weltweit. Einzelne Produkte und Produktgruppen haben sogar noch höhere Anteile. Bio-Eier beispielsweise machen in mehreren Ländern mehr als 20 Prozent des Wertes aller verkauften Eier aus.

Die Erhebung zum biologischen Landbau in Europa wird von FiBL und AMI durchgeführt. Die FiBL-Datenerhebung  erfolgte im Rahmen der globalen Erhebung zum biologischen Landbau, welche vom Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO), dem internationalen Handelszentrum (International Trade Centre ITC), der NürnbergMesse und IFOAM – Organics International unterstützt wird.

Links:

Grosse Plastik-Studie: Schweizer Seen und Flüsse zugemüllt

Die Plastik-Studie von STOPP zeigt: Zwischen April und Dezember 2017 haben 120 freiwillige Citizen Scientists an 112 Standorten an Schweizer Gewässern 79’281 Abfallgegenstände eingesammelt, kategorisiert und entsorgt. Vom Tupperware bis zum Kondom wird alles am Gewässer entsorgt. Unsere Flüsse und Seen sind regelrechte Müllkippen.

Die Seen und Flüsse sind voll von Plastik. Doch die STOPPP-Erhebung zeigt nur die Spitze des Eisberges. (Copyright: STOPPP)

Die STOPPP Plastik-Studie zeigt immense Fehlschritte der Schweizer Gesellschaft: Rund 80’000 Abfallgegenstände haben die 120 Freiwilligen bisher gesammelt und über die „Marine Litter Watch App“ in die zentrale Datenbank der Europäischen Umweltagentur eingetragen. Die Datensammler könnten täglich arbeiten und es gäbe immer noch mehr zu tun. Die Zählungen aus der Deutsch- und der Westschweiz geben kein abschliessendes Bild der tatsächlichen Verschmutzung, die Hochrechnungen ergäben aber ein Vielfaches. Trotzdem lässt sich erahnen, wie gross die Verschmutzung an Schweizer Gewässern ist. Sicher ist: der Abfall an Flüssen und Seen wird über die Wasserwege irgendwann im Meer enden.

Definitive Resultate 2018

Der Swiss Litter Report ist die erste grossflächige Erhebung der Belastung von Plastik und anderen Abfällen an den Ufern von Fliessgewässern und Seen in der Schweiz. Die definitive  Auswertung der einjährigen Erhebung soll im Juni 2018 publiziert werden. Hinter dem Swiss Litter Report steht die Organisation STOPPP, die mit der Studie relevante Akteure in Politik und Wirtschaft dazu motivieren möchte, kreislaufwirtschaftliche Konsum- und Abfallkonzept zu entwickeln. Langfristiges Hauptziel besteht für STOPPP darin, konkrete Massnahmen auszuarbeiten, um Plastikabfälle von unseren Gewässern fernzuhalten. STOPPP möchte aufrütteln und aufzeigen, dass die vermeintlich saubere Schweiz ein gravierendes Abfallproblem hat. Plastikabfälle, die einmal in der Umwelt und besonders in Gewässern landen, können nur schwer wieder eingesammelt werden, da sie nach einiger Zeit in kleinere Teile zerfallen – sich aber über hunderte von Jahren nicht abbauen.

Was hat man gefunden?

Die vorherrschende Abfallkategorie sind Zigarettenfilter, gefolgt von Glas und anderen Kunststoffabfällen. Das am Häufigsten gefundene Material ist mit Abstand Plastik = Kunststoff mit über 62.7 %. Viele Raucher wissen nicht, dass Zigarettenfilter aus Celluloseacetat bestehen. Das ist ein Kunststoff, der viele Jahre braucht um sich abzubauen. Ein einziger gerauchter Zigarettenfilter kann 7.5 Liter Wasser für Lebewesen unbelebbar machen.

 

Medienführungen:

Medienvertreter und öffentliche Ämter können sich bei uns melden, um ein Clean-Up des Swiss Litter Reports zu begleiten und zu dokumentieren. Die Freiwilligen stehen für Interviews, Foto- und Filmaufnahmen zur Verfügung.

Weiteres Vorgehen:

Einladung zur abschliessenden Pressekonferenz vom im Juni folgt im Mai 2018.

Mehr Informationen zum Swiss Litter Report:

Ein Presse-Kit mit Bildern und Charts finden Sie auf der Swiss Litter Report Webseite

Webseite: http://stoppp.org/swiss-litter-report
Facebook: facebook.com/stoppporg
Instagram: instagram.com/stoppp_org

Firmenportrait: 

STOPPP – Stop Plastic Pollution Switzerland ist ein gemeinnütziger Verein, der sich für eine Welt ohne Plastikverschmutzung einsetzt. Plastikverschmutzung ist ein global unterschätztes Umweltproblem, für deren Lösung jedes Land seinen Beitrag leisten muss. STOPPP ist hauptsächlich in der Schweiz tätig, arbeitet aber mit internationalen Verbänden zusammen, weil das Plastikproblem nur global gelöst werden kann. Mehr zum Problem der Plastikverschmutzung und zu unserem Wirkungsbereich erfahren Sie auf unserer Webseite:

www.stoppp.org

Buchtipp: „Die Preise lügen“

Das Buch "Die Preise lügen - Warum uns billige Lebensmittel teuer zu stehen kommen", erschienen im oekom Verlag, zeigt den aktuellen Missstand in der Lebensmittelproduktion auf.

(Copyright: oekom verlag München)

Die Preise lügen. Ist es nicht toll, dass wir nur noch einen Bruchteil unseres Einkommens für Lebensmittel ausgeben müssen? Alles so schön billig bei Aldi, Edeka & Co.! Doch was, wenn die Preise nur deshalb so niedrig sind, weil die Kosten abgewälzt werden – auf Umwelt, andere Länder, kommende Generationen? Oder wenn die Kosten durch die Hintertür wieder bei uns landen, weil die Ausgaben für Gesundheit steigen oder Wasser immer teurer aufbereitet werden muss?

Dann ist es an der Zeit zu handeln, denn nur wenn die Folgekosten konventionell produzierter Lebensmittel sichtbar gemacht werden, ist das System wieder gerecht. Und wenn die Preise endlich die Wahrheit sagen, wäre »normal« plötzlich viel teurer als »bio«. Dann würden wir ganz  automatisch das kaufen, was am besten für uns und unsere Umwelt ist.

Das Buch will das Momentum der Diskussion nutzen und befeuern. Die Beiträge (Leseprobe) geben einen umfassenden Überblick über die vielfältigen Aspekte der Thematik, üben fundierte Kritik, zeigen aber auch konkrete Lösungsmöglichkeiten auf, etwa zu geeigneten Kommunikationsstrategien.

Bernward Geier: „Die Preise lügen – weshalb uns billige Lebensmittel teuer zu stehen kommen“ (oekom verlag München 2018)  gibt es hier

 

 

Amici Caffè gewinnt hohe Auszeichnung als «World’s Most Ethical Company»

Das Ethisphere Institute zeichnet Amici Caffè (weltweit: illycaffè) zum sechsten Mal in Folge als «World’s Most Ethical Company» aus. Die Anerkennung erhalten Unternehmen, die ethische Geschäftsprinzipien aktiv umsetzen und in ihre Unternehmens-DNA implementieren.

Amici Caffèe setzt sich ein für nachhaltigen Kaffee von der Kaffe-Blüte, über die -Kirsche bis zum -Bauer. (Bild: Illy Caffèe)Francesco Illy, Gründer und Inhaber von Amici Caffè, wird in seiner Vision bestätigt: «Das Thema Nachhaltigkeit ist für uns eine Herzensangelegenheit. Dass wir zum sechsten Mal in Folge als ‘World’s Most Ethical Company’ prämiert werden, zeigt, dass unsere Bestrebungen langfristig ausgelegt sind», so der langjährige Kaffee-Genuss-Botschafter mit Weitsicht. «Es freut und ehrt uns, die Auszeichnung auch 2018 zu erhalten. Wir werden uns jedoch nicht darauf ausruhen, sondern unser nachhaltiges Engagement weiter vorantreiben.»

Nachhaltig vom Feld bis in die Tasse

Seit 2007 vergibt das Ethisphere Institut mit Sitz in New York die Auszeichnung «World’s Most Ethical Company». Die zertifizierten Unternehmen legen Wert darauf, transparent, vielfältig und integer zu sein. Zum prämierten nachhaltigen Engagement von Amici Caffè gehört etwa das Projekt SEKEM: Seit 2012 pflanzt das Unternehmen mit Sitz in Steinhausen bei Cham in der Wüste Ägyptens Bäume an, um das gesamte im Lebenszyklus seiner Produkte abgegebene Kohlendioxyd zu kompensieren. In den letzten fünfeinhalb Jahren hat Amici Caffè rund 11’000 Bäume angepflanzt. Neben der Reduktion des Kohlenstoffdioxids sorgen die Bäume auch für fruchtbaren Boden, dessen Bearbeitung wiederum Arbeitsplätze schafft.

Unabhängige Preise

Weiter bezieht Amici Caffè die Kaffeebohnen seit 1990 direkt von den Kaffeebauern und garantiert ihnen gewinnbringende, von Marktschwankungen unabhängige Preise. Die Bauern erhalten damit ein sicheres Einkommen. «Von dieser direkten Zusammenarbeit profitieren alle: Sie hat zu besseren Arbeitsbedingungen und einer höheren Lebensqualität für die Kaffeebauern geführt und gleichzeitig die Qualität des Kaffees verbessert», erklärt Francesco Illy einen Eckpfeiler des nachhaltigen Engagements von Amici Caffè. «Wir wollen mit gutem Beispiel vorangehen und unsere Kunden zu umweltbewussterem Konsum motivieren. Die Auszeichnung als ‘World’s Most Ethical Company’ spornt uns an, unser Engagement weiterzutreiben.»

https://www.amici.ch/de/

 

Das Ethisphere Institute und die honorierten Unternehmen

Das Ethisphere Institute, das das Prädikat «World’s Most Ethical Company» vergibt, ist weltweit führend in der Bestimmung und Weiterentwicklung der massgebenden ethischen Geschäftspraktiken. Die Auszeichnung „World’s Most Ethical Company“ wird anhand des Ethisphere Institute’s Ethics Quotient (EQ) vergeben, der eine quantitative Beurteilung der Leistung von Unternehmen ermöglicht. Prämiert werden Unternehmen, die sich durch ihren nachhaltigen und verantwortungsvollen Einsatz auszeichnen.

ZHAW-Studie über Shared Mobility: Neue rollende Rivalen?

Die ZHAW-Studie über Shared Mobility ist hochaktuell: das Bike-Sharing befindet sich teilorts im Sinkflug, obgleich die Flottengrössen massiv angesteigen ist - dies zeigt die neuste Studie über die Velo-, PW- und Roller-Verteilung in europäischen Städten wie Zürich.

Die Auswahl an Fahrzeugtypen ist riesig. Nicht nur Fahrräder, auch das Teilen von Motorrollern gewinnt sprunghaft an Bedeutung. Ergeben sich nun auch in der mobilen Schweiz bessere Miet-Optionen? (Bild: pixabay)

Die ZHAW-Studie über „Shared Mobility“, also das Teilen von Fahrzeugen in der Öffentlichkeit, ist sehr aufschlussreich. Es gibt neue Tendzen wie die öffentliche Verteilung von Motorrollern in europäischen Städten und auch beim Car-Sharing kommt Bewegung ins Spiel. Nachdem beliebte grössere Anbieter wie Uber im Sommer 2017 „weg vom Fenster“ gerieten, weil die Schweizer Gesetzgebung rigoros den Riegel schob für den neuartigen Transportdienst Uber Pop, schepperten doch einige neue vernetzte Fahrzeugtypen in Städte wie Zürich. Hier finden sich jedoch die Anbieter auf einem harten Pflaster, was die immer grössere Angebotsseite von Fahrrad-, Scooter- und Roller- oder Kleinfahrzeuge anbetrifft.

Je mehr mehr Angebote es gibt, desto tiefer sinken die Preise, unterstreicht – kurz zusammengefasst – die aktuelle Studie. Das dritte Jahr in Folge haben ZHAW-Studierende des Studiengangs Verkehrssysteme die Studie „Shared Mobility“ durchgeführt und dazu in sieben europäischen Städten bestehende Sharing-Konzepte im Bereich der Mobilität untersucht. Die Ergebnisse aus Zürich, Berlin, Kopenhagen, London, Paris, Wien und Barcelona zeigen, dass das Wachstum der Sharing-Economy auch im vergangenen Jahr anhielt und zu weiteren Veränderungen führte.

Auf Bike-Flut folgen Scooter
„Nachdem im vergangenen Jahr die Peer-to-Peer-Services (P2P) – also das Car-Sharing unter Privaten – im Fokus standen, untersucht die diesjährige Studie neu zusätzlich das Scooter-Sharing“, erklärt Thomas Sauter-Servaes, Studiengangleiter Verkehrssysteme an der ZHAW School of Engineering. Bei diesem Modell werden Motorroller analog wie Fahrräder zum Sharing angeboten. Das Scooter-Sharing befindet sich laut ZHAW-Studie in einem rasanten Wachstum. Besonders populär sind die Roller bereits in Berlin und Paris. In Zürich gibt es noch kein solches Angebot. Zwischen den Anbietern bestehen grosse preisliche Unterschiede. Die Kosten liegen, im Gegensatz zum Bike-Sharing, noch weit über dem öffentlichen Verkehr.

Bike-Sharing im Wandel
Beim Bike-Sharing fanden 2017 grosse Veränderungen aufgrund des Markteintritts neuer Anbieter statt. „Die Flottengrössen wuchsen teilweise massiv“, sagt Student Sandro Dünki, der das Projekt zusammen mit Marc Aeberhard geleitet hat. „Die aggressive Expansionsstrategie der meist asiatischen Anbieter überraschte die Politik in verschiedenen Städten.“ So hat Zürich gegenüber dem Vorjahr drei neue Anbieter dazugewonnen. Die Zahl der Leih-Fahrräder ist dort um über 200 Prozent auf insgesamt 1055 gestiegen. Die Fahrräder dieser neuen Anbieter können in der Regel frei abgestellt werden und sind nicht an feste Stationen gebunden. „Eine solche Art des Sharings wurde erst dank moderner Technologien und einer fast flächendeckenden Verbreitung von Smartphones möglich“, so Aeberhard. Denn Voraussetzung für die Nutzung eines solchen Dienstes ist es, die Fahrräder zu jeder Uhrzeit zu orten und aufschliessen zu können.

Lebendiger Car-Sharing-Markt
Die Nutzung von Car-Sharing-Angeboten in europäischen Grossstädten ist nach wie vor im Trend. Die Studie zeigt, dass die Fahrzeugzahlen generell zunehmen und die Preise aller Anbieter im Car-Sharing gesunken sind. „Die Preise variieren stark, so dass es sich lohnt, verschiedene Anbieter zu vergleichen“, so Dünki. Die Angebote der grossen Anbieter waren dabei insgesamt etwas günstiger. In Zürich gibt es jedoch nach wie vor nur einen Anbieter. Und der öffentliche Verkehr ist in den meisten Städten noch deutlich günstiger als das Car-Sharing.

„Der Markt ist recht lebendig: Neue Anbieter kommen dazu, andere verschwinden wieder von der Bildfläche“, erläutert Aeberhard. Zudem hat sich die Differenz vom Car-Sharing zum P2P-Sharing weiter verringert, Car-Sharing unter Privaten blieb aber günstiger. Ausserdem befindet sich die P2P-Sharing-Branche weiter im Aufschwung. Immer mehr Personen bieten ihr Fahrzeug auf einer Sharing-Plattform an. In den meisten untersuchten Städten ist das Angebot vor allem für eine längere Mietdauer im Vergleich mit der klassischen Autovermietung attraktiv.

Downloads von weiteren Charts und Informationen aus der Studie finden Sie hier

«Eine solche Art des Sharings wurde erst dank moderner Technologien und einer fast flächendeckenden Verbreitung von Smartphones möglich», heissst es in der aktuellen ZHAW-Studie über Shared Mobility. (Quelle: ZHAW)

 

 

 

bfu-Befragung zu Selbstunfällen auf dem E-Bike

Eine bfu-Befragung der Beratungsstelle für Unfallverhütung zeigt, dass rund jeder sechste E-Bike-Fahrende bereits einmal im Strassenverkehr einen Selbstunfall hatte. Mehrheitlich verunfallen routinierte Personen. Alle Altersgruppen sind gleichermassen betroffen. Drei Viertel der Selbstunfälle enden glücklicherweise glimpflich.

Die Idylle trügt: Einer von sechs E-Bike-Fahrenden ist bereits im Strassenverkehr gestürz. (Bild: Pixabay)
Die bfu-Befragung zu Selbstunfällen mit E-Bikes zeigt eindeutige Tendenzen auf. Seit ein paar Jahren erobern E-Bikes Schweizer Strassen. 2016 wurden über 75 000 E-Bikes verkauft, was rund einem Viertel aller in der Schweiz verkauften Velos entspricht. Dies zeigt sich in der Unfallstatistik: Zwischen 2011 und 2016 haben sich die Unfälle mit E-Bikes verdreifacht.

Das grösste Risiko für einen Selbstunfall im Strassenverkehr weisen erwartungsgemäss Fahrerinnen und Fahrer auf, die häufig mit dem E-Bike unterwegs sind. Besonders gefährdet sind jene, die das E-Bike auch im Winter nutzen, Männer sowie Personen, die mit dem E-Bike ihren Arbeits- oder Schulweg zurücklegen. Das Alter spielt dabei keine grosse Rolle; alle Altersgruppen sind gleichermassen betroffen.

Ausrutschen als häufigster Unfallhergang

Die Befragung der bfu zeigt, dass mit einem Drittel der Fälle das Ausrutschen der häufigste Hergang bei Selbstunfällen ist, dies zum Beispiel auf eisigem oder nassem Boden. Das E-Bike wird eher selten als (Mit-)Ursache für den Unfall erachtet. Über 80 % der Befragten sind der Meinung, dass der Unfall auch mit einem normalen Velo passiert wäre.

Drei Viertel der Selbstunfälle endeten glimpflich und zogen keine oder nur leichte Verletzungen nach sich. 18 % der Befragten haben sich jedoch mittelschwer verletzt und mussten in einer Arztpraxis versorgt werden. 7 % verletzten sich derart, dass eine stationäre Behandlung im Spital notwendig war.

Mögliche Präventionsmassnahmen

Nach eigener Auskunft fühlen sich E-Bike-Fahrende auf Schweizer Strassen relativ sicher. Dennoch lässt sich die Verkehrssicherheit von E-Bikes aus Sicht der Befragten und der bfu mit verschiedenen Massnahmen steigern – zum Beispiel durch das Überprüfen und Verbessern der Veloinfrastruktur, durch einen regelmässigen Strassenunterhalt sowie mit Sensibilisierungskampagnen für E-Bike- und Autofahrende. Fortschritte in der Technologie von E-Bikes können die Sicherheit zudem weiter verbessern.

www.bfu.ch

 

 

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