Swisscleantech hat an seiner Generalversammlung in Bern einen neuen Präsidenten gewählt: Carsten Bopp, Group CEO der PINI Swiss Engineers AG, sieht positiv in die Zukunft des Schweizer Wirtschaftsverbands. Seit gut zwei Jahren verzeichnet swisscleantech einen deutlichen Mitgliederzuwachs.
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12. März 2019
Carsten Bopp (48), der neu gewählte swisscleantech Präsident. (Bild: zVg)
swisscleantech war 2018 sehr erfolgreich unterwegs. Allein seit Dezember konnten 30 neue Mitglieder gewonnen werden. Die Mitgliederzahl konnte 2018 auf 260 Mitglieder gesteigert werden.
Im laufenden Jahr wird ein noch stärkeres Mitgliederwachstum angestrebt. Zu dieser Entwicklung tragen die Dringlichkeit eines effizienten Klimaschutzes sowie die neuen, attraktiven Mitgliederkonditionen bei, die von der Generalversammlung genehmigt worden sind.
Carsten Bopp (48), der neu gewählte swisscleantech Präsident, Group CEO der PINI Swiss Engineers AG und Verwaltungsrat der Cargo sous terrain AG, gehört seit März 2018 dem Vorstand von swisscleantech an.
«Angesichts der globalen Herausforderung des Klimawandels spielt unternehmerische Innovation eine zentrale Rolle. Der nötige Wandel kann nur zusammen mit der Wirtschaft gelingen, und dafür braucht es die richtigen Rahmenbedingungen. Seit seiner Gründung vor zehn Jahren setzt sich swisscleantech dafür ein. Die politischen Entwicklungen der letzten Monate zeigen: Nur wenn Wirtschaft und Politik zusammenspannen, kann Klimaschutz erfolgreich sein», sagt Carsten Bopp, der neue swisscleantech Präsident.
Verstärkung des Vorstands
An der swisscleantech Generalversammlung ist Carsten Bopp, Group CEO der PINI Swiss Engineers AG, zum Präsidenten gewählt worden. Unter seiner Führung wird sich swisscleantech pointiert für eine klimafreundliche Wirtschaft und die dafür erforderlichen Rahmenbedingungen einsetzen, heisst es in der Pressemitteilung. Unterstützt wird Carsten Bopp vom swisscleantech Vorstand, der mit profilierten Persönlichkeiten aus der Wirtschaft verstärkt wird.
Carsten Bopp löst Matthias Bölke an der Spitze von swisscleantech ab. Matthias Bölke stand dem Verband seit 2016 vor und widmet sich nun seinen neuen Aufgaben im Schneider Electric Konzern ausserhalb der Schweiz.
Mit Daniel Eugster (46) und Franziska Barmettler (36) sind zwei erfahrene Persönlichkeiten in den Vorstand gewählt worden. Daniel Eugster ist Geschäftsführer und Inhaber der Haustechnik Eugster in Arbon und FDP-Kantonsrat im Thurgau. Franziska Barmettler ist Sustainability Manager bei IKEA Schweiz und war zuvor für den Migros Genossenschafts-Bund sowie für swisscleantech tätig.
Die beiden Vorstandsmitglieder Fabian Etter, Verwaltungsratspräsident der Elektro Etter AG, und Dr. Christina Würthner, Chief Financial & Strategy Officer bei enersis, engagieren sich künftig als Vizepräsidenten für swisscleantech.
Den Vorstand verlassen haben Felix Gassmann, René Herzog, Lorenz Isler und Wolfgang Schwarzenbacher. swisscleantech bedankt sich bei ihnen für ihren wertvollen langjährigen Einsatz, mit dem sie den Verband in der herausfordernden Zeit vorangebracht haben.
Rockwell Automation wird im elften Jahr in Folge für Geschäftsethik ausgezeichnet
Rockwell Automation hat nun den Titel "World’s Most Ethical Company" des Ethisphere Institutes, eine weltweit führende Organisation, verliehen bekommen. Das Insitut setzt sich für erfolgreiche Strategien in Bezug auf ethische Grundsätze der Unternehmensführung ein.
Redaktion
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7. März 2019
Das Ethisphere Institute, eine weltweit führende Organisation, die sich für erfolgreiche Strategien in Bezug auf ethische Grundsätze der Unternehmensführung einsetzt, ehrt Rockwell Automation. (Bild: zVg)
Rockwell Automation, weltweit führendes Unternehmen mit Schwerpunkt auf industrielle Automatisierungs- und Informationslösungen, wurde vom Ethisphere Institute als eines der weltweit ethischsten Unternehmen 2019 geehrt. Rockwell Automation wurde damit im elften Jahr in Folge ausgezeichnet und befindet sich auf der namhaften Liste von 128 internationalen Unternehmen, die aktiv zur Verbesserung der Gesellschaft beitragen, kompetente und leistungsfähige Arbeitskräfte ausbilden sowie eine Unternehmenskultur pflegen, deren Schwerpunkt auf ethisches Handeln und Zielstrebigkeit ausgerichtet ist.
„Unser integrer Ruf beruht auf den Entscheidungen, die wir täglich treffen, und ich bin stolz darauf, dass unser Engagement für Ethik erneut von Ethisphere anerkannt wurde“, so Blake Moret, Vorsitzender und CEO von Rockwell Automation. „Ethisches Handeln und der Wert, dem wir diesem zuschreiben, zählt zu den geschäftlichen Grundlagen von Rockwell Automation und ist Maxime unserer Unternehmenskultur. Dies hilft uns auch dabei großartige Kunden, Mitarbeiter und Partner für uns zu gewinnen.“
„Mitarbeiter, Investoren und Stakeholder setzen heutzutage großes Vertrauen in Unternehmen, dass diese eine führende Rolle bei gesellschaftlichen Fragen übernehmen. Unternehmen, die nachhaltig planen und zudem eine zweckgebundene Strategie verfolgen, sind nicht nur erfolgreich, sondern auch beständig“, erläutert Timothy Erblich, Chief Executive Officer von Ethisphere. „Ich gratuliere dem gesamten Team von Rockwell Automation, dass sich diese Auszeichnung redlich verdient hat.“
Rockwell Automation gab heute zudem bekannt, dass der Corporate Responsibilty Report 2018 ab sofort verfügbar ist. Der Bericht erläutert den Ansatz hinsichtlich Unternehmensverantwortung und Nachhaltigkeit, wozu auch die Kultur der Integrität und der ethischen Geschäftspraktiken gehört. Er gibt außerdem Auskunft über die Herangehensweise des Unternehmens für mehr Nachhaltigkeit bei den Kunden, im Unternehmen und in der Gesellschaft.
Über das Ethisphere Institute:
Das Ethisphere® Institute ist weltweit führend bei der Bestimmung und Pflege von Standards für ethische Geschäftspraktiken, die Unternehmenscharakter, Marktvertrauen und Geschäftserfolg stärken. Ethisphere verfügt über tiefgreifende Fachkenntnis in Bezug auf das Messen und Festlegen ethischer Grundnormen mithilfe datenbasierter Informationen, mit denen Unternehmen das eigene Standing verbessern und die interne Kultur messen und verbessern können. Ethisphere würdigt durch die Auszeichnung der ethischsten Unternehmen der Welt herausragende Leistungen und unterstützt Branchenexperten mit der Business Ethics Leadership Alliance (BELA). Weitere Informationen über Ethisphere finden Sie unter https://ethisphere.com
Menu and More AG wurde mit dem «GREEN BRANDS Switzerland»-Siegel ausgezeichnet
Als erste Verpflegungsanbieterin in der Schweiz wurde die Menu and More AG mit dem Qualitätssiegel «GREEN BRANDS Switzerland» ausgezeichnet. Die unabhängige «GREEN BRANDS» Organisation würdigt damit das ökologische und nachhaltige Handeln des Zürcher KMUs.
Redaktion
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7. März 2019
Eine glückliche Zertifikatsübergabe_zwischen Markus Daniel, Menu and More AG, und Peter Jossi GREEN BRANDS. (Bild: zVg)
Die Menu and More AG ist Vorreiterin im Bereich Nachhaltigkeit: Die verwendeten Milchprodukte, die verarbeiteten Eier aus Freilandhaltung sowie das Fleisch und Geflügel stammen ausschliesslich aus der Schweiz. Zudem werden keinerlei Flugwaren eingesetzt. Der Anteil an verarbeiteten Bio- und/oder Fairtrade-Produkten beträgt aktuell über 20 Prozent. Saisonale Menükomponenten werden deutlich auf dem Menüplan gekennzeichnet. Weiterhin verwendet «menuandmore» nur gesundes Schweizer Rapsöl und keinerlei palmölhaltigen Produkte. Dadurch ist sie die erste komplett palmölfreie Verpflegungsanbieterin in der Schweiz.
«GREEN BRANDS» ist ein internationales Gütesiegel, welches Unternehmen auszeichnet, die einen massgeblichen Beitrag zum Schutz der Umwelt, der Natur und des Klimas leisten. «GREEN BRANDS» produzieren umweltfreundlich, handeln immer im Hinblick auf die eigene Mitverantwortung für die Bewahrung natürlicher Lebensgrundlagen und verpflichten sich in hohem Masse der Erhaltung und dem Gleichgewicht der Natur sowie der Nachhaltigkeit.
«Für uns ist das Label eine Anerkennung unserer Unternehmenskultur und ein Ansporn, unsere Bestrebungen im Rahmen der Nachhaltigkeit noch weiter voranzutreiben. Wir tragen als Verpflegungsanbieterin von Mittagstischen für Kinder und Jugendliche eine grosse Verantwortung, die wir sehr ernst nehmen. Wir freuen uns, offiziell ein ‹GREEN BRAND› zu sein», erläutert Markus Daniel, Geschäftsführer der Menu and More AG.
Das Engagement ist vorbildlich
Selbst die Kühlung der neusten Transportfahrzeuge wird mit Solarzellen unterstützt. Die publizierten Nachhaltigkeitsberichte, welche das Engagement auch hinsichtlich CSR, den Ressourcenverbrauch, die Höhe der Emissionen und Abfälle sowie die Klimaneutralität transparent wiederspiegeln, wurden bereits mehrfach prämiert und ausgezeichnet. All diese Massnahmen haben die Jury von «GREEN BRANDS» überzeugt.
Jedes nominierte Unternehmen, jede Marke muss ihr nachhaltiges Engagement nachweisen. Die Fragen reichen vom Unternehmenszweck über die Anwendung von Umweltmanagement und CSR bis zu konkreten Angaben über Ressourcenverbrauch, Emissionen und Abfälle. Auch die Ebene der Bewusstseinsbildung im Unternehmen selbst, die Kommunikation mit dem Kunden und den Lieferanten wird erfasst. Ziel der selbstständigen und unabhängigen Markenbewertungs-Organisation ist es, durch das ausgeklügelte Validierungsverfahren der Politik und Bevölkerung in der EU und im jeweiligen Land einen Hinweis darauf zu geben, wie Unternehmen mit denen ihnen anvertrauten natürlichen Ressourcen umgehen, wie sie also ihre Verantwortung für Nachhaltigkeit leben. Seit 2011 kennzeichnet das Label «GREEN BRANDS» nachhaltige Marken, Unternehmen, aber auch Produkte nach wissenschaftlich kontrollierten Kriterien. Es hilft dem Konsumenten ökologisch-orientierte Kaufentscheidungen zu treffen.
Ein weiteres Energie-Label, was bringt's? Schweizer Haushalte sind noch lange nicht so energieeffizient, wie es heute möglich wäre. Beim Kauf von Elektrogeräten wählt nur ein Teil der Konsumentinnen und Konsumenten die Energiesparmodelle. Ein Forschungsteam schlägt nun vor: Auf den Verpackungen von Kühlschränken, Tumblern oder Backöfen sollte künftig deklariert sein, wieviel der Stromverbrauch der Geräte pro Jahr durchschnittlich kostet. Denn wer die Stromkosten kennt, kann auch mehr Energie sparen, zeigt die vom Bundesamt für Energie finanzierte Studie.
Anita Vonmont, im Auftrag des Bundesamts für Energie (BFE)
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28. Februar 2019
Das in den USA gebräuchliche «Energy Guide Label» gibt den Stromverbrauch von Haushaltgeräten ausser in Kilowattstunden auch in Dollar an. Auch Schweizer Haushalte könnten von so einem Modelle profitieren. (Bild: FTC, US-Gov.)
Ein Energie-Label wie das „Energy Guide Label“ könnte auch hierzulande helfen, mehr Energie zu sparen. Das Potential für mehr Energieeffizienz wäre durchaus vorhanden, zeigt nun eine neue Studie, die das Bundesamt für Energie (BFE) finanziert hat. «Die Haushalte könnten 20 bis 30 Prozent mehr Strom sparen, als sie es bislang tun», sagt Studienleiter Prof. Massimo Filippini, heute gebe es bei Kauf und Nutzung von elektrischen Haushaltgeräten «beträchtliche Ineffizienzen». Der Ökonom der ETH Zürich hat gemeinsam mit Nina Boogen und Nilkanth Kumar von der ETH Zürich sowie Dr. Julia Blasch von der Freien Universität Amsterdam eine grosse Umfrage zum Schweizer Stromkonsum durchgeführt.
Mittels Fragebogen erhob das Team in 8’400 Haushalten des Landes unter anderem, welche Elektrogeräte wie intensiv verwendet werden und wieviel Strom sie de facto verbrauchen. Letzteres wurde mit Angaben von neun beteiligten Elektrizitätswerken bestimmt.
Auf der Basis dieser Daten berechneten die Forschenden mit statistischen Methoden die Energieeffizienz eines jeden Haushalts. Anschliessend verglichen sie den Stromverbrauch der Haushalte in einem Benchmarking mit dem geschätzten Stromverbrauch aus einem Best-Practice-Modell. Das Stromsparpotential von 20 bis 30 Prozent ermittelten die Ökonomen aus der Ineffizienz der Haushalte gemessen an dem Best-Practice-Modell. Genaugenommen fanden sie «22 Prozent strukturelle Ineffizienz», wie sie etwa verursacht wird durch stromfressende veraltete Geräte, die noch jahrelang halten, sowie 11 Prozent «kurzfristige Ineffizienz», was etwa der Fall ist, wenn man ein Gerät im Standby-Modus belässt, obwohl man es jederzeit abschalten könnte.
«Der Kauf von Haushaltsgeräten kann ökonomisch gesehen komplex sein», schildert Massimo Filippini einen der Gründe für die heutigen Ineffizienzen. Solche Entscheide setzen einerseits einiges an Energiewissen voraus: Wieviel Strom braucht das Erhitzen von Wasser im Schnellkocher im Vergleich zum Kochtopf mit Deckel drauf? Wieviel kostet eine Kilowattstunde Strom? Wie hoch sind die Kosten bei der Benutzung eines Geräts? Zum Beispiel: Wieviel kostet ein Waschgang bei 60 °C? In der Befragung konnten die meisten Personen solche Fragen nicht korrekt beantworten.
Berechnungen, die es in sich haben
Nicht minder wichtig ist nach Auskunft von Ökonom Massimo Filippini ein anderer Aspekt: «Um informierte energiebezogene Kaufentscheide zu treffen, braucht es eine gewisse Finanzkompetenz; die Leute müssen beim Kauf von neuen Geräten eine Investitionsrechnung durchführen können.» Energieeffiziente Geräte haben im Verkaufsgeschäft nämlich ein Handicap: Sie sehen meist teurer aus als sie sind, weil die Stromkosten, die sie Jahr für Jahr einsparen, im Kaufpreis nicht zum Ausdruck kommen. Auf der Energieetikette, die auf verbreiteten Geräten wie Kühlschränken, Kochherden, Tumblern oder Backöfen klebt, ist zwar der zu erwartende jährliche Stromverbrauch angegeben, allerdings in der physikalischen Einheit Kilowattstunden. Um die Stromkosten und letztlich die Gesamtkosten über die angenommene Lebenszeit eines Geräts zu erfahren, muss man sie berechnen. Und diese Berechnungen haben es in sich, wie eine Aufgabe aus dem Fragebogen der Studie illustriert.
Folgende Aufgabe galt es zu lösen: Nehmen wir an, im Laden stehen zwei identische Kühlschränke. Sie unterscheiden sich einzig bei Preis und Stromkonsum: Modell A kostet 3300 Franken und braucht jährlich 100 kWh Strom, Modell B kostet 2800 Franken und braucht jährlich 200 kWh Strom. Welcher Kühlschrank hat nach zehn Jahren die tieferen Gesamtkosten, wenn eine kWh stets 20 Rappen kostet? Die korrekte Antwort auf diese Frage (Modell B) konnten gerade mal 30 Prozent der Befragten geben. Und dies, obwohl die Forschenden sogar den Kilowattstunden-Preis angegeben hatten, also eine Information, die auf der Energieetikette der realen Geräte fehlt. Beim realen Kauf von Haushaltgeräten dürfte daher die Hürde für korrekte Kostenabschätzungen sogar noch höher sein.
Das ernüchternde Fazit der Studie: Zwei Drittel der Konsumenten und Konsumentinnen waren nicht in der Lage, die Gesamtkosten (Kaufpreis plus Energiekosten für zehn Jahre) korrekt zu errechnen und auf diesem Weg die beiden Kühlschränke aus ökonomischer Perspektive korrekt zu vergleichen. Dass Modell A weniger Strom verbraucht als Modell B und damit ökologisch sinnvoller ist, war übrigens ein bewusster ‚Kunstgriff‘ der Wissenschaftler: Sie wollten damit sicherstellen, dass die Testpersonen im Kontext der Umfrage nicht die vereinfachende Annahme treffen, wonach sich energieeffiziente Geräte über eine lange Zeitdauer lohnen würden (weil die Energiekosten entsprechend geringer sind), sondern dass sie die Gesamtkosten tatsächlich verlässlich kulkulierten.
Gemäss Energiestrategie 2050 soll der durchschnittliche Stromverbrauch pro Kopf in der Schweiz bis 2020 um drei Prozent tiefer sein als im Jahr 2000. Noch ambitionierter ist die Zielsetzung für das Jahr 2035: Dann soll der durchschnittliche Stromverbrauch pro Kopf sogar 13 Prozent tiefer liegen als im Jahr 2000. Um diese Ziele zu erreichen, können die Haushalte einen signifikanten Beitrag leisten.
Stromdeklaration in monetärer Form fördert Energieeffizienz
Die Forschenden wollten in der Folge herausfinden, wie die Konsumenten die Lebenszeit-Kosten von Haushaltgeräten erfolgreicher abschätzen könnten. Mit Teilgruppen der Haushaltbefragung testeten sie Alternativen zu den heutigen Berechnungsgrundlagen. Zum Ergebnis sagt ETH-Forscherin Nina Boogen: «Wenn die Leute den Stromverbrauch von Haushaltgeräten in Franken und Rappen zu sehen bekommen statt wie heute in Kilowattstunden, treffen sie deutlich öfter rationale, gut informierte Kaufentscheide zugunsten von mehr Energieeffizienz». Der Anteil richtiger Antworten erhöhte sich dann signifikant. Ebenfalls einen guten Effekt hatte der Einsatz eines Online-Rechners, mit dem die Befragten die Lebenszeit-Kosten von Elektrogeräten berechnen konnten. Eine leichte Verbesserung ergab sich, wenn die Befragungsteilnehmer eine Kurzanleitung erhielten zum richtigen Rechnen mit der abstrakten Grösse «Kilowattstunden».
Energielabel wie in den USA?
Aus energiepolitischer Warte hält es das Ökonomenteam daher für sinnvoll, wenn die Hersteller von Haushaltgeräten künftig verpflichtet würden, die geschätzten jährlichen Stromkosten von Kühlschränken, Tumblern etc. gut sichtbar auf den Produkteverpackungen anzugeben. Dabei könnte die Schweiz etwa dem Beispiel des «Energy Guide Label» (US-FTC, 2017) in den USA folgen. Auf jenem gelben Label sind die geschätzten jährlichen Stromkosten eines Geräts in fetten schwarzen Zahlen auf einer Skala eingetragen, welche die regional variierenden Strompreise mitberücksichtigt. Diese Massnahme liesse sich relativ einfach umsetzen, schätzt Massimo Filippini. Zugleich hätte sie einen langfristigen Effekt: «Ist ein Haushaltgerät einmal gekauft, beeinflusst seine Energieeffizienz den Stromkonsum oft jahrelang.»
Um die wichtige Kaufkompetenz noch weiter zu erhöhen und überdies auch das allgemeine Energiewissen zu fördern, schlägt das Forschungsteam weitere energiepolitische Massnahmen vor – von Informationsbroschüren und -kampagnen über Kurse an Schulen und für Konsumenten bis hin zu mobilen Apps, die bei der Berechnung der Lebenszeitkosten von Haushaltgeräten helfen. Was von den Massnahmen dereinst umgesetzt wird, ist allerdings nicht Sache der Wissenschaftler. Hier liegt der Ball nun bei der Politik.
Auskünfte zu dem Projekt erteilt Dr. Anne-Kathrin Faust, anne-kathrin.faust@bfe.admin.ch, Leiterin des BFE-Forschungsprogramms Energie, Wirtschaft, Gesellschaft.
Weitere Fachbeiträge über Forschungs-, Pilot-, Demonstrations- und Leuchtturmprojekte im Bereich Energie-Wirtschaft-Gesellschaft (EWG) finden Sie unter www.bfe.admin.ch/CT/divers
Welt-Wildtier-Tag am 3. März 2019 im Zeichen der Meerestiere
Die Vereinten Nationen haben den 3. März als Welt-Wildtier-Tag erklärt. Dieses Jahr steht dieser Tag im Zeichen der Meerestiere. Die internationale Staatengemeinschaft hat es sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2025 den Müll in den Meeren drastisch zu reduzieren. Die Zeit drängt. Demnach widmet sich die vierte Vollversammlung des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEA), die von 11. bis zum 15. März 2019 in Nairobi, Kenia, tagt, dieser Herausforderung. OceanCare Schweiz wird mit einem Experten-Team vor Ort sein.
Redaktion
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28. Februar 2019
Nur ein paar Schritte von geschützten Meeresressorts entfernt, befindet sich Plastikmüll, wohin man hinschaut. Eine bedrohliche Lage für Tier und Mensch. (Symbolbild: Unsplash)
Am Welt-Wildtier-Tag am 3. März soll es nicht einfach darum gehen, die Überfischung der Meere durch die industrielle, aber auch die illegale Fischerei in die Schranken zu weisen, nein, ein neues, global zu betrachtendes Umweltprogramm wird demnächst aufgestellt.
Ein sehr dringendes Thema auf der Umweltagenda ist auch der Plastikmüll in den Weltmeeren. Das Problem der Vermüllung der Meere mit Plastik, Mikroplastik und verlorengegangenem Fischereielementen ist eines der grössten Umweltprobleme.
Der Plastikmüll im Meer bedroht die Meerestiere und Menschen im selben Masse und dies gleich mehrfach. „Die Mülldeponie Meer wird jeden Tag, jede Stunde, jede Minute grösser und entsprechend verschlechtert sich die Situation des Lebensraumes Meer“, kommentiert Fabienne McLellan, Leiterin Internationale Zusammenarbeit bei der Meeresschutzorganisation OceanCare die Signifikanz der Herausforderung.
Meerestiere verwechseln Plastik mit Nahrung oder verfangen sich in Plastikmüll, was meistens tödlich endet. Die Zahlen sind gravierend: Hunderttausende Delphine, Wale, Robben, Schildkröten und sogar Eisbären fallen dem Plastikmüll zum Opfer; die Zahl der verendeten Seevögel geht in die Millionen. Da Giftstoffe im und am Mikroplastik abgesondert werden, sind Fische, Muscheln und andere Tiere mit Schadstoffen belastet. Diese vergiftete Nahrung aus dem Meer bedroht am Ende der Nahrungskette auch die Gesundheit des Menschen.
Lebensgrundlage aller bedroht
Der Zivilisationsmüll gefährdet aber auch die Lebensgrundlage der Küstenbevölkerung und Bewohner kleiner Inselstaaten, weil der Müll Touristen fern hält und die Fischerei behindert. „Verbrennen, Vertuschen, Vergraben sind keine Lösung. Die Frage ist, ob wir es rasch genug schaffen, eine Abkehr von Einwegprodukten in unserem Konsumverhalten und in der Realwirtschaft herbeizuführen. Die Politik muss die Rahmenbedingungen für eine progressive Kreislaufwirtschaft beschleunigen“, fordert McLellan. In Nairobi wird auch über ein neues und verbindliches internationales Plastikabkommen diskutiert, für welches sich OceanCare bereits im Vorfeld eingesetzt hatte.
Überfischung führt zu Wilderei in den Ozeanen
OceanCare zeigt sich auch besorgt über einen Trend der vergangenen Jahre, der als direkte Auswirkung der Überfischung der Meere benannt wird: die Wilderei. Seit die Meere durch die industrielle, aber auch die illegale Fischerei im grossen Stil geplündert werden, bleiben die Netze der lokalen Fischer immer öfter leer. In ihrer Not werden sie selber zu Tätern und beginnen mit der Wilderei auf gefährdete Schildkröten, Delphine und Seekühe. Die Wilderei auf Meerestiere wird „Aquatic Wild Meat“ genannt. Die Zahl der illegal getöteten Meerestiere ist weltweit rasant gestiegen. Besonders in Westafrika ist Aquatic Wild Meat weit verbreitet. OceanCare geht den Hauptursachen auf den Grund und thematisiert das noch wenig bekannte Problem an der UNEA4.
OceanCare wird mit drei Experten an der UNEA4-Konferenz in Nairobi teilnehmen und in einem Online-Blog über ihre Erfahrungen und – hoffentlich! – Erfolge berichten: www.oceancare.org/blog
Edelmetall ortet Kleinstplastikpartikel
Edelmetall mit Methode einsetzen: Eine Gruppe von Forschenden von Eawag und ETH Zürich können durch den Einsatz von Palladium Wege von Nanoplastik zurück verfolgen.
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21. Februar 2019
Eine Gruppe von Forschenden von Eawag und ETH Zürich hat eine Methode entwickelt, die Wege von Nanoplastik zurück zu verfolgen. (Bild: Eawag)
Was wäre wertvoller Edelmettal oder Plastik? In einer Sache ist es das eine ganz sicher: Über 98 Prozent an Nanoplastik wird in der der Kanalisation im Klärschlamm zurückgehalten. Das konnten Forschende nachweisen, weil sie in künstlichem Kleinstplastik das Edelmetall Palladium als Tracer eingebaut haben.
Allerdings geht auch viel Microplastik sprichwörtlich in der Umwelt baden. Die innovative Methode der Forschenden hat deshalb grosses Potential, dem Verhalten von Nanoplastik in technischen Systemen und in der Umwelt auch in anderen Fällen auf die Spur zu kommen.
Wieviel Nanoplastik gelangt in die Umwelt?
Winzige Plastikpartikel in der Grössenordnung von 100 Nanometern (Millionstel Millimeter) werden in vielen Produkten angewendet, etwa um Farb- oder Duftstoffe zu verkapseln oder als Zusätze in Shampoos und Kosmetika. Viele von ihnen landen noch während der Nutzung des Produkts direkt im Abwasser. Zusammen mit weiterem Plastik, der zum Beispiel vom Pneuabrieb via Strassenentwässerung kommt, gelangen sie auf die Kläranlagen. Doch bisher gelang es nicht wirklich, sie dort zu messen. Denn anders als grössere Partikel (Mikroplastik), können sie nicht einfach herausgesiebt und gewogen oder gezählt werden. Also war – abgesehen von Modellrechnungen – auch nicht klar, wieviel Nanoplastik in Kläranlagen zurückgehalten wird und wieviel davon in die Umwelt gelangt.
Jetzt hat
n: Sie haben dazu Plastikteilchen hergestellt, in deren Kern sie das Edelmetall Palladium eingebaut haben. Dieses kann mit Standardmethoden relativ einfach analysiert werden. In ihrer heute in der Zeitschrift nature nanotechnology publizierten Arbeit zeigen die Forschenden auf, wie sie damit erfolgreich das Verhalten von Nanoplastik im Belebtschlammverfahren einer Kläranlage im Labormassstab untersucht haben.
Laut Projektleiterin Denise Mitrano werden die Nanoplastikpartikel sehr rasch an die Klärschlammflocken gebunden, am Ende beträgt die Elimination über 98%. „Solange der Klärschlamm nicht auf die Felder gebracht, sondern wie in der Schweiz verbrannt wird, gelangt also nur sehr wenig Nanoplastik in die Umwelt“, sagt Mitrano.
Das ist ein positiver Befund. Trotzdem ist für Mitrano klar: „Wir müssen noch viel mehr wissen über das Verhalten von Nanoplastik. Auch wenn nur ein kleiner Prozentsatz in den Gewässern landet, kann sich das flussabwärts zu höheren Konzentrationen aufsummieren.“ Sie hofft nun, dass ihre Methode mit den nachverfolgbaren Partikeln rasch zu neuen Erkenntnissen führt. Weil das Palladium im Innern des Nanoplastiks sicher eingebunden sei, könnte man sogar verfolgen, ob die extra hergestellten Partikel von Organismen aufgenommen werden und es liessen sich kontrollierte Ökotoxtests durchführen. Bereits laufen mehrere Projekte mit den gelabelten Partikeln, unter anderem ein gemeinsames Projekt zwischen der Eawag und der Wasserversorgung Zürich über den Rückhalt von Nanoplastik in der Trinkwasseraufbereitung.
Originalartikel: Synthesis of metal-doped nanoplastics and their utility to investigate fate and behaviour in complex environmental systems. Denise M. Mitrano, Anna Beltzung, Stefan Frehland, Michael Schmiedgruber, Alberto Cingolani and Felix Schmidt. Advanced online publication von Nature Nanotechnology. Doi:10.1038/s41565-018-0360-3
Superfood aus heimischen Gebieten
Superfoods sind derzeit nicht nur sprichwörtlich in aller Munde, sondern Chia-Samen, Goji-Beeren, Quinoa und Co. gehören schon zum Alltag. Will man diese Superfoods konsumieren, muss man allerdings auf Importware aus fernen Ländern zurückgreifen, denn sie brauchen meist tropische Klimaverhältnisse zum Wachsen. Wenn man heimische Alternativen verwenden will, brauchst man gar nicht lang zu suchen – in der Regel reicht ein Garten oder ein Balkon.
Redaktion
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21. Februar 2019
Superfoods sind zweifelsohne gesund – noch besser sie stammen aus der Region. (Symbolbild: Unsplash)
Superfoods sind Lebensmittel, insbesondere Obst und Gemüse, welche aufgrund ihres Nährstoffgehaltes einen höheren gesundheitlichen Nutzen als andere Lebensmittel aufweisen.
Oft stammen vielgepriesene Superfoods aus fernen Ländern. Ihnen haftet etwas mythisches, unbekanntes an. Der Hauch von Exotik lässt uns glauben, dass Superfoods von weit her deutlich wertvoller sind als heimische Lebensmittel. Dem ist allerdings nicht so: auch in hiesigen Gärten und bei Schweizer Produzenten wachsen Pflanzen, welche der Definition von Superfood entsprechen.
Superfood vom Balkon
Der Superfood-Trend hält an. Überall werden Lebensmittel mit grossartigen Inhaltsstoffen für die Gesundheit beworben. Oft haben diese einen weiten Weg hinter sich und tragen exotische Namen. Dabei gibt es auch in unseren Gärtnereien Pflanzen mitsuper Eigenschaften. Und das Beste, man kann sie selber anbauen – oft sogar auf dem Balkon.
Superfood soll beim Abnehmen helfen, ein jugendliches Aussehen bewahren und auf jeden Fall die Gesundheit fördern. Lebensmittel aus fernen Ländern mit klingenden Namen stehen deshalb hoch
im Kurs. Dabei gibt es so viele gesunde Pflanzen auch direkt vor unserer Haustüre. Selber angebaute Früchte und Gemüse sind immer noch das Beste für eine ausgewogene Ernährung.
Das Gute liegt so nah…
Schweizer Gartencenter und Gärtnereien führen eine grosse Auswahl an einheimischen, essbaren Pflanzen. Viele davon gelten als Superfood und werden als Setzlinge oder Samen angeboten. Auch wer keinen Garten sein Eigen nennt, kann damit auf Balkon und Terrasse gesundes Gemüse und Obst sowie leckere Kräuter kultivieren. Ab März ist es zum Beispiel bereits Zeit für die Aussaat von Zwiebeln, Spinat oder Radieschen.
Ab April geht es mit diversen Kohl- und Salatsetzlingen los. Federkohl ist übrigens eines der kalziumreichsten Gemüse überhaupt. Gut zu wissen, denn Kalzium wird hauptsächlich für den Aufbau und Erhalt gesunder Knochen und Zähne benötigt.
Im Mai schliesslich, wenn die Eisheiligen vorbei sind, dürfen auch wärmebedürftige Setzlinge von Tomaten, Paprika, Kürbissen, Melonen und dergleichen ohne Kälteschutz ins Beet. Ob Gemüse wie
Broccoli, Cicorino Rosso und Peperoni oder Kräuter wie Oregano, Petersilie und Basilikum, eine ganze Palette an pflanzlichen Superhelden lassen sich auch ohne grosse Kenntnisse selber mit Erfolg auf dem eigenen Balkon ziehen.
Pflegeleichte Gehölze
Zurzeit besonders angesagt sind die Strauch-Heidelbeeren. Ihre Kultur ist denkbar einfach. Und die Beeren sind unter anderem ein beliebtes Hausmittel gegen Durchfall. Für diese Wirkung verantwortlich sind lösliche Nahrungsfasern, das sogenannte Pektin. Die beliebten Blaubeeren sind zudem reich an Vitamin C, was bei der Eisenaufnahme hilft und das Immunsystem stärkt. Sogar kleine Bäumchen wie von Apfel, Zwetschge oder Aprikose sind auf Balkon und Terrasse möglich.
Das Anbauen von Pflanzen macht viel Freude – und was man selber gepflanzt hat, schmeckt einfach mit Abstand am besten.
Was für Lebensmittel grundsätzlich gilt, gilt übrigens auch für Superfoods: ein Nahrungsmittel alleine enthält nie alle lebenswichtigen Inhaltsstoffe. Demzufolge ersetzen Superfoods eine abwechslungsreiche, vielseitige Ernährung nicht, sie können diese aber wunderbar ergänzen.
Tipps und Tricks vom Fachbetrieb Dank der fachkundigen Beratung in Schweizer Gärtnereien kann der Anbau solcher Superfood- Pflanzen auch auf dem kleinsten Balkon gelingen. Im Fachbetrieb erfahren Gartenfreunde, welche Pflanze bei welchen Bedingungen am besten gedeiht, wie viel Wasser und Dünger sie braucht und wann sie angezogen oder geerntet werden kann. Auch im Internet wird man fündig: Auf www.superfood-pflanzen.ch stehen viele nützliche Informationen zu Gemüsearten, Kräutern, Obst und Beeren, die als Superfood gelten und welche Eigenschaften diese Pflanzen besonders machen. Zudem gibt es Empfehlungen für Saat- und Pflanzzeitpunkte sowie die Erntezeiten. In einem Postleitzahl-Suchfeld lässt sich der nächste empfohlene Anbieter von Superfood-Pflanzen im Handumdrehen anzeigen.
Energie: Lenkdrachen sollen bald Windräder ersetzen
Lenkdrachen könnten die Antwort auf die Energieflaute im Windradsektor bieten. Forscher der Universidad Carlos III haben eine technische Lösung gefunden, um Wind in grossen Höhen zur Stromerzeugung zu nutzen. Sie setzen Kites ein, also Lenkdrachen, wie sie auch als Hilfsantrieb für Schiffe genutzt werden.
Redaktion
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21. Februar 2019
Die Entwicklung von Kite-gestützten Windgeneratoren wird von der Europäischen Kommission und privaten Unternehmen, darunter Google, unterstützt. (Symbolbild: Depositphotos)
Lenkdrachen bestehen nur aus einer Hülle, die wie ein Luftballon aufgepustet wird. Ist die Soll-Höhe erreicht, tänzeln die Kites im Wind und zerren an den leichtgewichtigen Seilen, die sie am Davonfliegen hindern. Die Zugkraft wird am Boden in Rotation umgesetzt. Die Drehbewegung wird auf einen Generator übertragen, der dann Strom erzeugt.
Bislang nur im kleinen Massstab
„Airborne Wind Energy System“ (AWES) nennen die Forscher ihre Entwicklung, die bisher nur im kleinen Massstab realisiert wird – die Hülle passt zusammengefaltet einschliesslich Zugseile in einen nicht allzu grossen Rucksack. Türme dieser Höhe seien nicht wirtschaftlich realisierbar, sagt Luftfahrt-Ingenieur Gonzalo Sánchez Arriaga, der AWES gemeinsam mit Ricardo Borobia Moreno vom Spanish National Institute of Aerospace Technology, dem spanischen Luft- und Raumfahrtinstitut in Torrejón de Ardoz, mitentwickelt hat.
Anders als bei konventionellen Windenergieanlagen soll das Landschaftsbild kaum gestört werden, weil die dünnen Halteseile fast nicht zu sehen sind, versprechen die Wissenschafter. Weil auch der Materialaufwand gering sei, würden Lenkdrachen Strom erheblich billiger als Systeme produzieren, die auf der Erde stünden.
Die Entwicklung von Kite-gestützten Windgeneratoren wird von der Europäischen Kommission und privaten Unternehmen, darunter Google, unterstützt.
Messgeräte und Sensoren an Bord
Um grössere Systeme zu bauen, die nennenswerte Mengen an Strom erzeugen, haben die Forscher einen Lenkdrachen mit zahlreichen Messgeräten und Sensoren bestückt. Sie erfassen unter anderem die Geschwindigkeit des Kites, die Winkel, die er bei seinem Tanz im Wind einnimmt, seine Positionswechsel und die Kraft, mit der er an seinen Halteseilen zieht. Diese Daten fliessen in ein Computerprogramm ein, das bei der Konstruktion einer grossen Anlage die Hauptarbeit übernimmt.
«LéXPLORE»: Forschungsstation durchleuchtet Genfer See
Seit dem 19. Februar 2019 treibt die gut 100 Quadratmeter grosse Forschungsplattform namens «LéXPLORE» auf dem Genfer See. Mit an Bord: Unzählige Sonden und Sensoren, mit deren Hilfe Forschende der Eawag, EPFL und den Universitäten Lausanne und Genf ökologische Vorgänge im Genfer See sowie die Wechselwirkungen zwischen Wasser und Atmosphäre verstehen wollen.
Redaktion
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20. Februar 2019
Seen sind für Mensch und Natur einzigartig. Doch die empfindlichen Ökosysteme sind unter Druck. (Bild: zVg)
Wieso ist das «LéXPLORE» Projekt wichtig für die Umweltforschung? «Seen agieren über nationale Grenzen hinaus als empfindliche Frühwarnsignale für Umweltveränderungen», sagt Gewässerphysiker und Mitglied der Eawag-Direktion Johny Wüest, der das Projekt «LéXPLORE» gemeinsam mit seinem Kollegen Bas Ibelings von der Universität Genf initiierte.
Seeleben interpertieren
Wasser zum Trinken und Bewässern; Lebensraum für Fische, Pflanzen und Kleintiere; Erholungsraum für uns: Seen sind für Mensch und Natur einzigartig. Doch die empfindlichen Ökosysteme sind unter Druck. Neben der veränderten Landnutzung sowie Einträgen von Nähr- und Schadstoffen beeinflusst auch der Klimawandel die Seen in unseren Alpenregionen: Weil sich das Seewasser laufend erwärmt, verstärkt sich die Schichtung der Seen und die Zusammensetzung des Planktons verändert sich. Beispielsweise sorgen sich Forschende, dass sich Blaualgen (Cyanobakterien) künftig stark ausbreiten und das Trinkwasser und die Fischerei beeinträchtigen würden.
(Quelle: eawag)
Solchen Veränderungen und deren wissenschaftlichen Hintergründen will das Forscherteam nun mithilfe von «LéXPLORE» nachgehen. «Diese Plattform ist weltweit die modernste schwimmende Forschungsstation auf einem See», sagt Natacha Pasche, Limnologin und Projektverantwortliche an der EPFL. Bis im Jahr 2026 wird die Forschungsstation in der Nähe von Pully (VD) in Betrieb sein und so stündliche, jahreszeitliche sowie langfristige Veränderungen aufzeichnen. Das Projektteam will mit den Nutzern des Sees zusammenarbeiten: Berufsfischer, Schifffahrt, Naturschutz und Behörden sowie Forschende und anderweitig Interessierte sollen umgehend Daten und neue Erkenntnisse nutzen können.
Technisches Kunststück
Nachdem die Forschenden die Plattform im Dezember 2018 im Kanal von Bouveret auf Herz und Nieren getestet hatten, wurde sie gestern im See verankert. «Das war nicht ganz einfach», betont Natacha Pasche, denn die Verankerungen seien bis zu 140 Meter tief. In den nächsten Monaten werden sämtliche Messinstrumente und Dutzende von Sensoren installiert. Dabei wird eine Wetterstation täglich Temperaturen und Winde registrieren, Sensoren erfassen Strömungsgeschwindigkeiten sowie Licht, Turbulenzen, Sauerstoff, Kohlendioxid, verschiedene Algengruppen und diverse natürliche und künstliche Substanzen. «Es dürfte noch eine Weile dauern, bis alles einwandfrei funktioniert», sagt Pasche. «Aber wir können es kaum erwarten, endlich mit den Messungen zu beginnen und dem See seine Geheimnisse zu entlocken.»
Bis 2025 werden in Deutschland knapp 1,6 Mio. E-Autos produziert. Sie werden an der gesamten Fahrzeuginlandsproduktion nahezu 30 Prozent erreichen. Dies belegen Studien, die auch für die Schweiz zutreffen könnten.
Redaktion
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14. Februar 2019
E-Auto Absatz: Produktion in Deutschen Werken nimmt bis 2025 an Fahrt auf. (Symbolbild: Unsplash)
2025 werden in Deutschland knapp 1,6 Mio. E-Autos produziert und einen Anteil an der gesamten Fahrzeuginlandsproduktion von nahezu 30 Prozent erreichen. Ab diesem Zeitpunkt ist für Zulieferer eine spürbare Verschiebung der Wertschöpfung von konventionellen hin zu elektrifizierten Antrieben zu erwarten. Zu diesen Ergebnissen kommt die Studie „Elektromobilitätsstrategien der Automobilhersteller“ des Automobilzuliefernetzwerks AMZ http://amz-sachsen.de und des Chemnitz Automotive Institute (CATI) http://cati.institute .
30 Prozent bis 2025
Die AMZ- und CATI-Analysten haben die Strategien und Produktplanungen von Volkswagen, Audi, Porsche, Daimler, BMW, Opel und Ford untersucht. Sie zeigen die bis 2025 geplanten Modelle und Stückzahlen, die vorgesehene Entwicklung der E-Fahrzeug bauenden beziehungsweise E-Komponenten fertigenden Werksstandorte sowie weitere technologische Trends auf. Auf dieser Basis wird für 2025 eine Fertigung von rund 1,6 Mio. E-Autos in Deutschland prognostiziert. Bei einer etwa auf heutigem Niveau verbleibenden Gesamtinlandsproduktion von rund 5,6 Mio. Pkw im Jahr steigt der Anteil von E-Autos auf knapp 30 Prozent. Heute liegt er deutlich unter fünf Prozent.
„Bei einer unverändert hohen Exportquote wie heute, 77 Prozent der im Inland produzierten Pkw gehen ins Ausland, ist zu diesem Zeitpunkt auf dem inländischen Markt mit einem Anteil vollelektrischer Pkw an den Neuzulassungen von circa zehn Prozent zu rechnen. Heute ist es ein Prozent. Für diese zu erwartende Marktdurchdringung sind auch die dafür erforderlichen Infrastrukturen bereitzustellen“, mahnen CATI-Direktoriumsmitglied Werner Olle und AMZ-Manager Dirk Vogel.
Zuwächse in Sachsen
Für Sachsen prognostiziert die Studie hinsichtlich der Produktionszahlen abweichende Ergebnisse. „Anders als im Bundesdurchschnitt, wird das in Sachsen 2025 produzierte Fahrzeugvolumen gegenüber 2017 um circa 15 Prozent wachsen, von heute 740.000 auf künftig 850.000 Fahrzeuge. Der Anteil vollelektrischer Fahrzeuge erreicht dabei eine Größenordnung von 40 bis 45 Prozent und wird damit erheblich über dem Bundesdurchschnitt liegen. Fast jedes vierte in Deutschland gefertigte vollelektrische Fahrzeug käme 2025 somit aus Sachsen“, so Olle.
Basis dieser Prognosen sind die Transformation des VW-Werkes Zwickau zu einem reinen E-Fahrzeug bauenden Standort für mehrere Marken und eine damit einher gehende Kapazitätserhöhung sowie die ebenfalls eine Kapazitätserhöhung nach sich ziehende Werkserweiterung bei BMW Leipzig. Darüber hinaus ist auch bei Porsche Leipzig der Bau eines E-Fahrzeuges vorgesehen.
„Für die Zulieferindustrie bedeutet das, sich spätestens jetzt auf das stark wachsende Produktionsvolumen bei batterieelektrischen Fahrzeugen in Deutschland einzustellen und aus den damit einher gehenden Veränderungen in den Wertschöpfungsstrukturen ihre strategische Ausrichtung für die nächsten fünf bis zehn Jahre zu definieren. Das betrifft nicht nur die Aktivitäten im Inland, sondern in noch größerem Maße China als Weltleitmarkt der modernen Automobilindustrie“, resümieren Olle und Vogel.
Swiss Sustainable Finance: Vermögen anlegen, um Waffentitel zu streichen
Die in der Schweiz gestartete Initiative wird von Swiss Sustainable Finance koordiniert und hat dank ihrer Präsenz auf der PRI Collaboration Platform international an Dynamik gewonnen.
Redaktion
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11. Februar 2019
Es heisst grosse Anlagen in Benchmarks fördern die Herstellung von Waffen. Die in der Schweiz gestartete Initiative gegen kontroverse Portfolios wird von Swiss Sustainable Finance koordiniert. (Symbolbild: Unsplash)
Die von Swiss Sustainable Finance lancierte Initative nimmt Gestalt an: Mehr als 140 Asset Manager, Besitzer von Vermögenswerten, Vermögensverwalter und Vermögensdienstleister aus der ganzen Welt, die Anlegergelder im Wert von USD 6,8 Billionen vertreten, haben gemeinsam Indexanbieter dazu aufgefordert, kontroverse Waffen[1] aus den gängigen Indizes zu entfernen.
In einem offenen Brief, der heute auch in der Financial Times, in der Neuen Zürcher Zeitung und in Le Temps veröffentlicht wurde, wendeten sich die Unterzeichner an Vertreter von FTSE Russell, Morningstar, MSCI, S&P Dow Jones Indices und STOXX und riefen die Indexanbieter auf zu handeln.
Anlagen in Unternehmen mit Bezug zu kontroversen Waffen verstossen schon heute gegen einige nationale Bestimmungen und internationale Konventionen. Die gängigen Indizes berücksichtigen sie aber nach wie vor. Für aktive Anleger, die sie selbst ausschliessen, bedeutet dies einen zusätzlichen Tracking Error im Vergleich zu Standardbenchmarks und zusätzliche Kosten. Passive Anleger haben dagegen meist keine Wahl, denn die überwältigende Mehrheit der Strategien bildet traditionelle Indizes ohne Ausschlüsse nach.
Folglich tragen heute Anleger, die die Benchmarks der grossen Anbieter verwenden, zur Finanzierung von Unternehmen bei, die mit der Herstellung von kontroversen Waffen zu tun haben.
Saubere Portfolios: Die neue Normalität
Sabine Döbeli, CEO von Swiss Sustainable Finance, erklärt: „Die Abstimmung der Anlegerportfolios auf etablierte Werte und Standards wird zur neuen Normalität bei Pensionskassen und anderen institutionellen Anlegern. Dass unsere Initiative die Unterstützung einer so grossen Zahl von Organisationen gewinnen konnte, ist ein starkes Signal an die Indexanbieter, und wir halten es für eine logische Folge, diese Forderung in den globalen Indizes widerzuspiegeln.“
Eric Borremans, Leiter ESG bei Pictet Asset Management sagt: „Wir sind überzeugt, dass Finanzmittel für Hersteller kontroverser Waffen in Übereinstimmung mit internationalen Konventionen, bester Anlagepraxis und der öffentlichen Meinung weniger leicht verfügbar sein sollten. Indizes dienen als Grundlage für viele aktive und passive Anlageprodukte; wir sind der Meinung, dass Hersteller kontroverser Waffen standardmässig ausgeschlossen werden sollten.“
Peter Damgaard Jensen, CEO von PKA A/S sagt: „Für uns als verantwortliche Anleger, die wir mehr als 300 000 Rentensparer vertreten, sind kontroverse Waffen inakzeptabel und daher von all unseren Anlagen ausgeschlossen. Viele Anbieter von Indexprodukten teilen diesen Grundsatz nicht, was es anderen Anlegern erschwert sicherzustellen, dass sie nicht zur Finanzierung von Herstellern kontroverser Waffen beitragen.
Indem wir uns mit anderen Anlegern von der ganzen Welt zusammenschliessen, können wir hoffentlich diese Botschaft vermitteln und die Indexanbieter ein für alle Mal dazu bringen, kontroverse Waffen aus den gängigen Indizes auszuschliessen.“
Nähere Informationen finden Sie auf der Website von Swiss Sustainable Finance www.sustainablefinance.ch
[1] Solche Waffen – zu denen Streumunition, Antipersonenminen, Atomwaffen, die in Ländern hergestellt werden, die den Atomwaffensperrvertrag nicht unterzeichnet haben, sowie biologische und chemische Waffen zählen – können unterschiedslos und unverhältnismässig viel Leid verursachen. Internationale Konventionen ächten oder beschränken den Einsatz solcher Waffen
Plattform Circular Economy Switzerland gegründet
Unter dem Namen «Circular Economy Switzerland» hat sich ein Kernteam aus engagierten Organisationen zusammengeschlossen, um sich für einen Zweck zu engagieren: Impulsgeber für eine neue, schweizweite Bewegung für Kreislaufwirtschaft zu werden.
mm
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7. Februar 2019
Es kommt Bewegung in die Kreislaufwirtschaft: mit CE2 (Circular Economy Entrepreneurs) und dem Swiss Economic Forum soll der Nachhaltigkeit in Schweizer Unternehmen nachgeholfen werden. (Symbolbild: Unsplash)
In den letzten Jahren sind in der Schweiz verschiedene Projekte im Bereich Kreislaufwirtschaft, respektive Circular Economy entstanden. Bestehende Grossunternehmen und junge Startups präsentieren kreative Lösungsansätze für verschiedene Branchen. Nun gilt es, diese zahlreichen Aktivitäten und Akteure zusammenzubringen, Synergien zu nutzen und der Kreislaufwirtschaft in der Schweiz neuen Schub zu verleihen.
«Circular Economy Switzerland» wurde am 5. Februar 2019 in Basel lanciert. Verschiedene Player – unter anderem ecos, Migros, YODEL, CircularHub bilden die Plattform. CE2 ist ebenso ein bedeutender Teil „davon“. Mit CE2 (Circular Economy Entrepreneurs) kommt ein grösserer Verbund für die Kreislaufwirtschaft in der Schweiz zum Zuge.
CE2 (Circular Economy Entrepreneurs)
Am 27. Juni 2019 findet in Langenthal die erste Konferenz unter diesem Namen statt. Mit einer Serie von Veranstaltungen und Projekten will die Bewegung «Circular Economy Switzerland» dem Thema Kreislaufwirtschaft in der Schweiz Schub verleihen, die zentralen Akteure vernetzen und das Thema auf die politische Agenda setzen.
Swiss Economic Forum beteiligt
Damit sollen verschiedene Akteure der Kreislaufwirschaft zusammenspielen und dazu beitragen, dem nachhaltigen Wirtschaftsmodell hirzulande zum Durchbruch zu verhelfen.
Hinter«Circular Economy Switzerland» stecken nebst dem Swiss Economic Forum weitere Schweizer Organisationen wie Impact Hub, Stiftung Pusch, sanu durabilitas, etc. Die Projekte werden von der MAVA Foundation und Engagement Migros gefördert.
In den nächsten Wochen publizieren wir an dieser Stelle laufend Informationen und Hintergründe zum Thema Kreislaufwirtschaft. Erfahren Sie, was das Wirtschaftsmodell genau bezweckt, wie dessen Ziele erreicht werden können und welche Ansätz davon bereits heute umgesetzt sind. Am 27. Juni 2019 findet in Langenthal die erste CE2-Konferenz statt.