Für Insekten: Vom Reden ins Handeln

Vielen Insekten geht es an den Kragen. Akteure aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Umwelt und Bildung schmieden nun gemeinsam Pläne, um das Insektensterben aufzuhalten. Am 19.09.2019 treffen sie sich zum 2. «Tag der Insekten Schweiz» in Aarau.

Insekten Schweiz
„Wir möchten die Biozid-Branche umdrehen und weitere Sektoren inspirieren“, so der Initiator von Insect Respect, Dr. Hans-Dietrich Reckhaus. 2015 erhielt er dafür den Schweizer Ethikpreis, 2018 den Preis als Top 100 Innovator. Auslöser für den Unternehmenswandel war der Dialog mit den Schweizer Konzeptkünstlern Frank und Patrik Riklin. Sie initiierten die Gegenbewegung „retten statt töten“ und setzten 2012 gemeinsam mit Hans-Dietrich Reck-haus die Aktion „Fliegen retten“ um. (www.fliegenretten.de/ www.insect-respect.org)

Um dem Insekten-Sterben entgegenzuwirken, braucht es das Engagement vieler Seiten: Von Politik über Wirtschaft, Forschung, Öffentlichkeit bis hin zur Zivilgesellschaft. Der Tag der Insekten Schweiz soll unmittelbar, aber auch langfristig Akteure und Aktivitäten rund um Insekten und Biodiversität sichtbar machen und die Vernetzung aller Interessierten fördern. So wächst ein Netzwerk von Engagierten, die sich gemeinsam für das Wohl der Insekten einsetzen.

Es ist höchste Zeit, Insekten zu respektieren – gerade weil man sie manchmal bekämpft. Die Tiere übernehmen viele wertvolle Funktionen. Edward Wilson, der renommierte amerikanische Entomologe, hat errechnet, dass die Menschen ohne Insekten nur wenige Monate überleben könnten. Doch Zahl und Vielfalt der Insekten sinken dramatisch: In der Schweiz zeigen die Roten Listen, dass über 40 % der Insektenarten gefährdet sind und 5 % bereits ausgestorben.

In manchen deutschsprachigen Gebieten ist ihre Anzahl um bis zu 80 % zurückgegangen.

Zehn gute Gründe, Insekten zu respektieren:
1. Ökosystem: Insekten geben der Natur mehr Widerstandskraft.
2. Bestäubung: Insekten halten die Pflanzenwelt am Leben.
3. Kreislauf: Insekten sind ein wichtiger Teil der Nahrungskette.
4. Futter und Essen: Insekten sichern die Welternährung.
5. Hygiene: Insekten befreien uns von «Müll».
6. Böden: Insekten machen unsere Erde fruchtbar.
7. Kleidung: Insekten sind für die Textilproduktion unentbehrlich.
8. Industrie: Insekten produzieren Chemikalien.
9. Medizin: Insekten heilen.
10. Forschung: Insekten sind wissenschaftlich äusserst wertvoll.

Am 1. Tag der Insekten Schweiz nahmen vor einem Jahr bereits über 220 Personen aus dem ganzen Land teil, um sich zu vernetzen und ihre Kräfte zu bündeln. Dieses grosse Echo bestärkt die Veranstalter, die Tagung erneut durchzuführen.

Die Mitwirkenden sind diesmal unter anderem:

  • Dr. Jane Goodall, DBE (Video-Botschafterin)
  • Prof. Dr. Josef H. Reichholf, Zoologe (Keynote-Speaker)
  • Dr. Yves Gonseth, info fauna
  • Ulrich Veith, Bürgermeister der pestizidfreien Gemeinde Mals (Südtirol)
  • Fredy Hiestand, Bäckereibesitzer
  • François Turrian, BirdLife Schweiz
  • Dr. Hans-Dietrich Reckhaus, Insect Respect
  • und weitere mehr
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Tag der Insekten Schweiz:
19. September 2019, 9 – 17.30 Uhr
Kultur- und Kongresszentrum Aarau

Keynotes, Mittagessen, Vernetzung, Workshops, Podium, Apéro Riche

Vorabend: Kleine Helfer mit grosser Wirkung
18. September 2019, 16 – 21 Uhr
Naturama Aargau

16:00 – 18:00 Uhr Vorträge. Ort: Naturama Aargau. Kosten: CHF 20.–
19:00 – 21:00 Uhr Exkursion. Treffpunkt: Naturama Aargau. Kosten: CHF 20.–

Am Vorabend des Tages der Insekten trifft sich die interessierte Öffentlichkeit im Naturama um 16:00 Uhr für Vorträge über die vielfältigen Funktionen der Insekten in unseren Ökosystemen. Nach einer Pause mit Verpflegung beginnt um 19:00 Uhr eine Fledermaus-Exkursion. Hier wird die Bedeutung der Insekten als Nahrung für andere Tiere gezeigt. Die zwei Anlässe können separat besucht werden.

www.birdlife.ch/tag-der-insekten

Intensiv-Landwirtschaft reduziert die Anzahl der Schmetterlingsarten: Zwei Drittel weniger Tagfalter

Verglichen mit Flächen in Naturschutzgebieten gibt es auf Wiesen mit angrenzender Intensiv-Landwirtschaft nicht einmal halb so viele Tagfalterarten. Die Zahl der Individuen sinkt sogar auf ein Drittel ab. Das zeigen die Untersuchungen eines Forschungsteams um Jan Christian Habel von der Technischen Universität München (TUM) und Thomas Schmitt von der Senckenberg Naturforschungsgesellschaft.

Intensiv-Landwirtschaft
Hauhechelbläuling Polyommatus icarus, einer der häufigsten Bläulinge mit stark abnehmenden Populationen. (Bild: Lehrstuhl für Terrestrische Ökologie, Technische Universität München. J. Habel/ TUM).

Etwa 33.500 Insektenarten sind in Deutschland heimisch – doch ihre Menge nimmt wegen der weitgefächerten Intensiv-Landwirtschaft stetig ab. Von den 189 aktuell in Deutschland vorkommenden Tagfalterarten stehen 99 Arten auf der Roten Liste, fünf Arten sind bereits ausgestorben, weitere 12 Arten vom Aussterben bedroht.

In der Schweiz sieht die Situation nicht weit anders aus, was die Einwirkung der Intensiv-Landwirtschaft auf Insekten anbetrifft. Prof. Jan Christian Habel vom Lehrstuhl für Terrestrische Ökologie der TU München und Prof. Thomas Schmitt, Direktor des Senckenberg Deutschen Entomologischen Institut im brandenburgischen Müncheberg, haben in ihren Teams überprüft, wie sich die Intensität der landwirtschaftlichen Nutzung konkret auf die Tagfalter-Fauna auswirkt.

Verringerte Artenvielfalt in der Umgebung gespritzter Felder

Zu diesem Zweck haben die Forschenden auf 21 Wiesenflächen östlich von München das Vorkommen von Tagfalterarten erfasst. 17 dieser Areale liegen inmitten von landwirtschaftlich genutzten Flächen, vier in naturnah bewirtschafteten Naturschutzgebieten. Insgesamt 24 Tagfalterarten und 864 Individuen haben die Insektenforscher auf allen Flächen gezählt.

„Auf den Wiesen innerhalb der landwirtschaftlich genutzten Felder haben wir im Schnitt 2,7 Tagfalter-Arten pro Besuch gefunden, auf den vier Untersuchungsgebieten innerhalb der beiden geschützten Gebiete „Dietersheimer Brenne“ und „Garchinger Heide“ waren es durchschnittlich 6,6 Arten“, ergänzt Prof. Werner Ulrich von der Copernicus-Universität im polnischen Thorn.

Besonders die Spezialisten unter den Faltern, die auf die naturnahen Areale angewiesen sind litten unter den neuen Bedingungen. Anpassungsfähigere Tiere fand die Gruppe auch auf den anderen Grünlandparzellen.

Negative Auswirkungen der industrialisierten Landwirtschaft erfordern Umdenken

„Unsere Ergebnisse zeigen einen klaren Trend: In der Nähe von intensiv bewirtschafteten, regelmäßig gespritzten Feldern ist die Vielfalt von Tagfaltern und ihre Anzahl deutlich geringer, als auf Wiesen in der Nähe von wenig bis ungenutzten Flächen.“, sagt der Erstautor der Studie, Dr. Jan Christian Habel

„Unsere Studie unterstreicht die negativen Auswirkungen der industrialisierten konventionellen Landwirtschaft auf die Vielfalt der Tagfalter und zeigt, dass dringend umweltverträglichere Anbaumethoden benötigt werden. Weitere Untersuchungen vor Ort können zudem dabei helfen, einzelne für das Insektensterben verantwortliche Faktoren zu identifizieren und entsprechend entgegenzuwirken“, schließt Schmitt.

Publikation: J.C. Habel, W. Ulrich, N. Biburger, S. Seibold, and T. Schmitt
„Agricultural intensification drives butterfly decline“
Insect Conserv Divers, Feb. 7, 2019 DOI: 10.1111/icad.12343

Link: https://doi.org/10.1111/icad.12343

Eidg. Schwing- und Älplerfest (ESAF): Sägemehl als Ersatz in Torfabbaugebiet

Fürs Eidg. Schwing- und Älplerfest (ESAF) braucht es rund 300 Kubikmeter Sägemehl. Dieser Menge entsprechen 400 bis 500 Bäume, um Sägemehl als Nebenprodukt herzustellen. Sinnvollerweise wird dieses Nebenprodukt nach der sogenannten "Zuger Methode" zur Moorregeneration wiederverwendet.

Im Breitried wurde 1994 erstmals in einem Moorregerationsprojekt Sägemehl als Grabenfüllmaterial eingesetzt. Inzwischen findet es auch an Grossprojekten wie dem ESAF Anklang. (Bild: Beck & Staubli)

Die Menge an Sägemehl fürs ESAF werde nur in einem halben Tag produziert, heisst es in einer offiziellen Pressemitteilung zum grossen Fest, welches vom 23. bis 25. August 2019 in Zug durchgeführt wird. Beim ESAF 2019 werden ca. 300’000 Fest-Besucher/innen erwartet und mehr als 56’500 begeisterte Anhänger werden die Schwingwettkämpfe in den sieben Sägemehlringen live vor Ort in der eigens dafür erstellten temporären Arena, dem grössten Stadion der Schweiz, mitverfolgen.

Die Zuger Methode

Seit Jahren bezieht der Zuger Schwingverband das Sägemehl von Schilliger Holz, einem Traditionsunternehmen in Haltikon, das zur Bezirksgemeinde Küssnacht am Rigi gehört. Schilliger Holz ist dank Holzpalettenfabrikation in der Lage eine grosse Menge von Sägemehl (entspricht ca. 400 bis 500 Bäume) zu liefern. Auch fürs ESAF liefert Schilliger Holz Sägemehl an. Die rund 40 Kubikmeter Sägemehl werden nach dem Fest auf den Zugerberg gebracht, damit man im Eigenried das Moor regenieren kann.

Der Kanton Zug hat zugesagt, die Transportkosten zu übernehmen. Nach der sogenannten Zuger Methode, finden auf dem Zugerberg seit einigen Jahren Moorregenerationen mit Sägemehl statt. Philipp Gieger, Biologe und Projektleiter Moorregeneation beim Amt für Raum und Verkehr (Kt. Zug) hat die Methode gemeinsam mit Peter Staubli und Peter F.X. Hegglin entwickelt. Mittlerweile wird diese Methode international, etwa in den grossen Mooren Norddeutschlands, erfolgreich angewandt.

Um Moore zu regenerieren, ist es zentral, die Entwässerungsgräben wieder zu stauen. Dafür kommen je nach Moortyp, Bodenbeschaffenheit und Entwässerungstechnik verschiedene Methoden zur Anwendung. Die Zuger Methode eignet sich insbesondere für einfache Gräben und Torfböden ohne grossen Holzanteil und Wurzeln. Sägemehl ist nährstoffarm, formstabil und einfach einzubauen. Die Methode ist kostengünstig und wirksam.

Nach wenigen Wochen steht Wasser in den regenerierten Flächen. Dann setzt das Wachstum der Torfmoose rasch wieder ein.

Beispiel Eigenried

Der Kanton Zug, Amt für Raum und Verkehr, Abteilung Natur und Landschaft zusammen mit der Korporation Zug verwendet das Abfallprodukt aus Holz als Ersatz für den früheren Torfabbau. Im Eigenried auf dem Zugerberg werden mit dem Sägemehl Gräben verfüllt und bilden dadurch langfristig neue Lebensräume in der geschützten Moorlandschaft.

Das Eigenried ist ein typisches Regenwasserhochmoor. Es liegt auf einer verdichteten Gletschermoräne, durch die kein Wasser versickert. Der Torfkörper wird nicht vom Grundwasser gespeist, sondern ausschliesslich von Regenwasser. Deshalb ist es Erfolg versprechend, die Entwässerungsgräben zu schliessen. Es sind auch genügend Reste des Torfkörpers vorhanden, um die Schwammfunktion und die Nährstoffarmut des Bodens zu gewährleisten. So werden 40 Kubikmeter Sägemehl des ESAF vollständig dem natürlichen Kreislauf zurückgeführt und bilden langfristig die Grundlage für neue Torfgenerationen.

Das restliche Sägemehl des ESAF nutzen die Zuger Landwirten ebenso. Sie nuzten zum Einstreuen der Felder.

Mehr über die „Zuger Methode“:

https://www.e-periodica.ch/cntmng?pid=hoc-001:2015:28::1415

 

 

Alle Details zum Eidg. Schwing- und Älplerfest:

http://www.esafzug.ch

 

 

 

 

 

Der Versuchung widerstehen? Wen(n) Selbstbeherrschung unglücklich macht

Selbstbeherrschung will gelernt sein. Verzichten, „Nein“ sagen – die Disziplin Versuchungen zu widerstehen, gilt als wichtige Eigenschaft am Weg zum Erfolg. Wie sich die strenge Selbstkontrolle auf uns und unser Befinden auswirkt und ob sie uns auch glücklicher macht, dieser Frage ging WU-Wissenschaftler Michail Kokkoris gemeinsam mit Kollegen der Universitäten Köln und Zürich nach

Ob der Drang nach Süsses vom Persönlichkeitstyp abhängt, wurde in einer europaweiten Studie untersucht. (Symbolbild: Unsplash)

Die Wissenschafter dieser „Selbstbeherrschung“-Studie konnten zeigen, dass Menschen, die eher „aus dem Bauch heraus“ als rational entscheiden, hohe Selbstbeherrschung als nicht authentisch empfinden und sich bewusst dagegen entscheiden. Die Studie wurde nun im Journal of Personality and Social Psychology publiziert.

Obst statt Süssigkeiten essen, die Stiege statt den Lift benutzen, arbeiten und lernen statt in der Sonne liegen: Selbstbeherrschung und Disziplin werden als zentrale Erfolgsfaktoren angesehen, um langfristige Ziele wie weniger Körpergewicht, mehr Fitness oder auch die nächste Sprosse auf der Karriereleiter zu erreichen. Aber fühlen wir uns wirklich immer besser und stärker, wenn wir Versuchungen widerstehen? Macht uns Selbstbeherrschung auch zufriedener? Dieser Frage ging WU-Forscher Michail Kokkoris vom Institut für Marketing und KonsumentInnenforschung gemeinsam mit Erik Hoelzl von der Universität Köln (GER) und Carlos Alós-Ferrer, Universität Zürich (CHE), nach.

Die Ergebnisse der Studie machen deutlich, dass Selbstkontrolle nicht immer zu mehr Zufriedenheit mit einer Entscheidung führt. Viel eher kommt es dabei darauf an, was eine Person als legitime Grundlage für ihre Entscheidungen sieht.

Typsache: Versuchung versus Authentizität
In insgesamt 11 Studien untersuchten die Studienautoren, ob der Persönlichkeitstyp von Menschen eine entscheidende Rolle in der Empfindung von Selbstkontrolle spielt. Die sogenannte „Laienrationalität“ beschreibt dabei die Tendenz eines Menschen, seine Entscheidungen primär auf Basis rationaler Begründungen zu treffen anstatt auf Gefühlen. Die Ergebnisse der Studie zeigten: Menschen mit niedriger Laienrationalität, d.h. die eher intuitiv und gefühlsorientiert als rational Entscheidungen treffen, empfinden Selbstbeherrschung bzw. das Widerstehen von Versuchungen weniger befriedigend als rationale EntscheiderInnen.

Auch die Begründung dafür fanden die Studienautoren – Michail Kokkoris erklärt: „Menschen, die sich bei Entscheidungen eher auf ihr Gefühl verlassen, empfinden sich selbst beim Verzichten weniger authentisch. Sie haben das Gefühl, ihre Bedürfnisse und ihr Verlangen zu unterdrücken und sich damit selbst zu betrügen. Paradoxerweise bedeutet demnach für sie der Verlust der Selbstbeherrschung gleichzeitig Selbstfindung. Umkehrt sehen Menschen mit hoher Laienrationalität Selbstbeherrschung als Rezept zum Glücklichsein“.

Der Versuchung nachzugehen, bedeutet nicht immer Kontrollverlust
Der Studie zufolge ist Selbstbeherrschung nicht nur als Fähigkeit zu sehen, sondern auch als bewusste Entscheidung und Präferenz einer Person. „Aus unserer Studie lässt sich schliessen, dass wir möglicherweise nicht einfach die Kontrolle über uns verlieren und zum Beispiel Schokolade essen, sondern, dass wir uns bewusst gegen die Selbstkontrolle entscheiden, um uns selbst treu zu bleiben“, so Kokkoris, „Es bleibst unbestritten, dass Selbstkontrolle ein wichtiger Pfeiler unserer Gesellschaft ist, dennoch blieb in der Forschung bislang völlig unberücksichtigt, dass Selbstkontrolle nicht ausschließlich als positiv empfunden wird.“

Zur Studie:
Zur Beantwortung ihrer Forschungsfragen griffen die Studienautoren gleich auf mehrere Methoden für insgesamt 11 Studien mit rund 3.000 TeilnehmerInnen zurück. Zum Beispiel musste sich in einer der experimentellen Studien Studierende, die auf Diät waren, in einem Labor zwischen Schokolade und Karotten entscheiden und wurden anschliessend zu ihren Gefühlen befragt. Für eine weitere Studie wurden StudienteilnehmerInnen in den USA kurz vor Ostern gebeten, eine Woche lang täglich über die Versuchungen und Gefühle der letzten 24 Stunden Tagebuch zu führen.

Zum Paper: Kokkoris, M.D., Hoelzl, E., & Alós-Ferrer, C. (2019). True to which self? Lay rationalism and decision satisfaction in self-control conflicts. Journal of Personality and Social Psychology, 117(2), 417-447.

Alar Jost neuer BIM-Verantwortlicher bei pom+Consulting AG

pom+Consulting AG, ein für Immobilien, Infrastrukturen und Organisationen tätiges Schweizer Beratungsunternehmen, verstärkt sein BIM Team: Alar Jost, ausgewiesener BIM- und Life Cycle Datamanagement-Experte, wird das Wachstum von pom+ in diesen Bereichen vorantreiben.

Alar Jost, neuer BIM-Verantwortlicher bei pom+ Alar Jost. (Bild: zVg)

pom+Consulting AG unterstützt seine Kunden seit Beginn in der Bereitstellung und Bewirtschaftung der entsprechenden Daten im ganzen Lebenszyklus – von der ersten Idee bis zum Rückbau oder zur Weiterentwicklung von Immobilien. Im Zuge der Digitalisierung wächst die Bedeutung von Daten und Methoden wie BIM enorm. pom+ setzt daher auf den strategischen Ausbau dieses Bereichs.

„Erfahrener Mann“

Mit Alar Jost wird ein ausgewiesener Experte im BIM und Life Cycle Datamanagement das pom+BIM-Team ab 1. September 2019 leiten. Alar Jost ist Diplom Architekt, Vorstand bei Bauen digital Schweiz und Vice Chair bei buildingSMART Switzerland. In dieser Funktion entwickelt er zusammen mit einem Team den «Stufenplan Schweiz». Aus der Mitwirkung in Grossprojekten wie «The World Dubai» 2006 verfügt er über vielfältige und langjährige Erfahrungen in der digital integrierten Planung und Realisierung sowie dem Betrieb.

Vor seinem Wechsel zu pom+ leitete Alar Jost als Head of BIM ein international agierendes Team der Implenia Schweiz AG. Parallel zu seiner beruflichen Tätigkeit übernahm er seit 2001 verschiedene Lehrtätigkeiten an der University of East London, TU München und ETH Zürich. «BIM und Life Cycle Datamanagement werden die Bau- und Immobilienwirtschaft in den nächsten Jahren komplett verändern», erklärt Alar Jost. «Mit meinem pom+Team will ich einen Beitrag leisten, dass diese Veränderungen für Unternehmen zu einer Chance werden, die neue Geschäftsfelder eröffnet».

Adrian Wildenauer, bisheriger Leiter BIM, verlässt pom+ per 31. Juli 2019.

http://www.pom.ch

Alpiq und Hydrospider AG baut Wasserstoffproduktionsanlage

Alpiq und H2 Energy setzen einen Meilenstein für die Entwicklung der Wasserstoff-Mobilität in der Schweiz: Beim Wasserkraftwerk Gösgen soll die erste Anlage der Schweiz zur Produktion von Wasserstoff im kommerziellen Betrieb errichtet werden.

Die 2-MW-Anlage, die beim Alpiq Wasserkraftwerk Gösgen zu stehen kommt, wird von der Hydrospider AG realisiert. (Bild: Alpiq)

Alpiq und H2 Energy planen, ab Ende 2019 mit Strom aus Wasserkraft den Wasserstoff für rund 50 Brennstoffzellen-Elektro-LKW zu produzieren. Gebaut werden soll die 2-MW-Anlage, die beim Alpiq Wasserkraftwerk Gösgen zu stehen kommt, von der Hydrospider AG. An der Gesellschaft sind Alpiq und H2 Energy zu gleichen Teilen beteiligt. Ein entsprechendes Baugesuch wurde Anfang Juli 2019 bei der Gemeinde Niedergösgen eingereicht. Die Inbetriebnahme ist für Ende Jahr geplant.

Brennstoffzellen-Elektro-LKW bewegen sich geräuscharm. Ihre Reichweiten und Nutzlast sind vergleichbar mit Diesellastwagen. Da sie nur Wasserdampf emittieren, sind sie umweltschonend und ohne CO2-Emissionen unterwegs. Mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzellen-Elektro-LKW spielen deshalb eine Hauptrolle bei der Dekarbonisierung des Schwerverkehrs, sofern der Wasserstoff aus erneuerbaren Energiequellen produziert wird.

Hydrospider will künftig in Gösgen mit Strom aus 100 Prozent Wasserkraft klimafreundlichen Wasserstoff für die ersten rund 50 von total 1600 Brennstoffzellen-LKW herstellen. Diese wird Hyundai Hydrogen Mobility, ein Joint Venture zwischen Hyundai Motors und H2 Energy, bis 2025 auf die Schweizer Strassen bringen.

www.alpiq.com

 

Business Meetings leiten will gelernt sein

Alexander Benedix, bekannt für seine Ratschläge und Coaching Hinweise auf "Führungsseminare für coole Führungskräfte" hat sich ein paar Überlegungen zum Thema "Business Meetings leiten" gemacht. Eine Checkliste.

Um ein gutes Klima im Meeting Raum unter den Mitarbeitenden herzustellen, braucht es goldene Regeln zu beachten. (Symbolbild: Unsplash)

Die Besprechungen mit den unwichtigsten Dingen zu beginnen

Wenn du mit unwichtigen Dingen startest, besteht die Gefahr sich in Diskussionen zu verlieren und am Schluss endet die Besprechung ohne dass ihr im Team die wirklich wichtigen Dinge besprochen habt.

Die Besprechung nicht durchzudenken und vorzuplanen

In die Einladung gehört für mich eine Struktur. Und damit meine ich nicht nur die Tops (Tagesordnungspunkt) und Start- sowie Endzeit, sondern auch wieviel Zeit für die einzelnen Punkte jeweils vorgesehen ist. Das führt doch schon zu einer guten Orientierung und Disziplin, wenn man viel diskutiert.

Wenn also jeder weiss, dass für den jetzigen Diskussionspunkt nur 10 Minuten vorgesehen waren, man nun jedoch schon 8 Minuten redet, gilt: weitere Diskussion und Entscheidung vertagen oder endlich zum Ergebnis kommen.

Das andere ist dir überlegen, um was geht es bei den einzelnen Punkten:

Geht es ums Informieren? Geht es darum zu diskutieren? Soll eine Entscheidung getroffen werden?

Ich markiere das gerne hinter dem jeweiligen Tagesordnungspunkt eben mit dem Buchstaben I für Informieren, D für Diskutieren und E für Entscheidung. Da kann natürlich dann auch D und I stehen: also zuerst soll diskutiert werden, danach wird entschieden.

Wichtig und hilfreich finde ich auch dazu noch anzumerken, bei wem die jeweilige Verantwortung liegt.

Wer informiert über diesen Punkt: machst du das als Führungskraft? Oder ein bestimmter MA? Dann schreib schon in die Einladung den betreffenden Namen hinein.

Du willst, dass nach der Diskussion die Entscheidung durch das Team getroffen wird? Dann schreibe zum E wie Entscheid auch „Team“.

Du willst dass das Team diskutiert, aber die Entscheidung willst du allein treffen?
Dann stehe dazu und schreibe bereits in die Einladung beim E deinen Namen.

Damit ist allen Eingeladenen bereits bei der Einladung klar, um was geht es beim jeweiligen Tagesordnungspunkt. Information, Diskussion oder Entscheid. Und bei wem liegt die jeweilige Verantwortung.

Glaube mir aus Erfahrung. Das führt zu einer Klarheit auch während der Besprechung.

Mit dem Beginn der Besprechung warten, weil Mitarbeitende noch nicht eingetroffen sind?

Ich persönlich finde das mühsam: ich selbst gebe mir Mühe pünktlich zu sein, nehme vielleicht sogar einen Zug früher, damit ich pünktlich vor Ort bin und dann wird noch 5-10 Minuten auf andere Personen gewartet. Hätte ich das von Anfang an gewusst, wäre ich auch später gekommen.
Warum wird hier Rücksicht auf die Unpünktlichen genommen? Warum nicht die Pünktlichen belohnen für ihr pünktliches Erscheinen und entsprechend anfangen wie geplant?

Die Besprechung überziehen?

Genauso wie du pünktlich beginnst, solltest du auch pünktlich aufhören.

Da du ja zu Beginn der Besprechung mit den wichtigsten Punkten begonnen hast, sollten zum Ende hoffentlich keine wichtigen Punkte mehr offen sein.
Und selbst wenn: die meisten Teilnehmer haben auch keine Lust auf`s Überziehen und werden zum Ende nervös, da am Schreibtisch eh genug Arbeit wartet.

Nur selbst reden und vielleicht den Teilnemenden sogar noch das Wort abschneiden

Wenn du wirklich zu denjenigen Führungskräften gehörst, deren Redeanteil in einer Teambesprechung bei 90% liegt, solltest du dir überlegen, was der Nutzen der Besprechung für alle Beteiligten ist.

In diesem Fall wirst du ja wahrscheinlich nur informieren und das, sorry, geht auch schriftlich. Dafür brauche ich keine Besprechung einberufen.
Bei einer Besprechung wird besprochen, das bedingt schon mehrere Personen, die sprechen.

In einer Besprechung kommen verschiedene Personen mit unterschiedlichen Ideen zusammen, es werden Aspekte aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet und die Beteiligten bringen ihre langjährigen Erfahrungen ein.

Wenn du also derjenige bist, der fast ausschliesslich redet, läuft aus meiner Sicht irgendetwas schief

Die Besprechung immer selbst leiten?

Die Gefahr anderen das Wort abzuschneiden oder selbst viel zu viel zu reden besteht vor allem, wenn du selbst derjenige bist, der die Besprechungen vorbereitet und durchführt, also auch die Diskussionen leitet.
Je mehr du die Leitung abgibst und auch mal jedes Teammitglied die Diskussion leiten lässt, umso mehr verteilt sich die Verantwortung.

So bemerkt auch mal jedes Teammitglied wie herausfordernd die Sitzungsleitung eigentlich ist. Vielleicht führt das auch zu einem positiveren Effekt auf Pünktlichkeit und Diskussionsbeteiligung.

Die Besprechung nicht nur selbst leiten, sondern auch das Protokoll zur Besprechung mitschreiben.

Hey, es steht nirgends geschrieben, dass die Besprechungsleitung auch das Protokoll anfertigen muss. Zumindest habe ich diese Regel in noch keinem Organisationshandbuch o.ä. entdecken können.
Mache es dir als Besprechungsleitung also einfach, konzentriere du dich auf den Ablauf der Besprechung und die Diskussionsleitung. Das Schreiben des Protokolls überträgst du bitte an jemand anders. Und übrigens kann man auch diesen Job rotieren lassen, so dass jeder im Team mal an der Reihe ist mit der Protokollführung.

Stille Mitarbeitende in den Diskussionen aussen vor lassen

Bei stilleren Mitarbeitern liegt viel Potenzial begraben. Nur weil sie sich nicht in grösseren Runden äussern, bedeutet dies ja nicht dass sie keine Ideen und Meinungen haben. Umso wichtiger ist es hier auch mal andere Methoden einzusetzen, die nicht so sehr auf verbale Äusserungen setzen, sondern Ideen und Meinungen schriftlich abfragen. Stichworte: Brainwriting/Ideensammlungen per Moderationskarten oder Post-it`s.

Nie das eigene Meeting-System hinterfragen

Eine tägliche Morgenrunde? Ein wöchentliches Teammeeting? Dazu noch ein 14 tägiges Status Quo Meeting?

Oft haben sich im Laufe der Jahre gewisse Routinen eingeschlichen und kaum jemand stellt die Frage, ob die Strukturen und Prozesse noch wirklich zielführend sind.
Also hinterfrage mal wieder selbstkritisch, welche Besprechungen innerhalb deines Teams wirklich notwendig sind; vielleicht ist es ja mal Zeit für etwas Neues.

www.fitforleadership.ch

 

Studie: Gute Unternehmenskultur sorgt für hohe Produktivität

Die Fuze Studie „Produktivität bei der Arbeit: Der Fuze Communications Index“ basiert auf einer Analyse von weltweiten Metadaten zur Nutzung der Fuze Kommunikationsplattform und gibt Einblicke, die Produktivitätssteigerung bei allen Altersgruppen und in allen Regionen ermöglichen.

Für die Studie „Produktivität bei der Arbeit: Der Fuze Communications Index“ hat Fuze weltweite Metadaten der Nutzung seiner Kommunikationsplattform analysiert. (Symolbild: Unsplash)

Die Ergebnisse zur weltweiten Studie „Produktivität bei der Arbeit: Der Fuze Communications Index“ liegt vor. Sie zeigt, dass neueste Technologien Unternehmen dabei helfen die Produktivität zu steigern, indem sie einen umfassenden Wandel in der Arbeitskultur ermöglichen.

Für die Studie „Produktivität bei der Arbeit: Der Fuze Communications Index“ hat Fuze weltweite Metadaten der Nutzung seiner Kommunikationsplattform analysiert. Die Daten stammen aus dem Zeitraum von Januar 2018 bis Februar 2019 und beziehen sich auf die Nutzung der Fuze Plattform durch mehr als 5 Millionen Nutzern aus Deutschland, Australien, Kanada, Dänemark, Frankreich, Indien, Italien, Norwegen, Spanien, Schweden, dem United Kingdom und den USA. Insgesamt wurden 2,5 Millionen (Online-)Meetings, 20 Millionen Telefonate und 33 Millionen Chat-Nachrichten in die Analyse miteinbezogen.

Die Studie zeigt, dass sich Unterschiede in der Belegschaft in den unterschiedlichen Präferenzen für Kommunikation und Collaboration wiederspiegeln. Indem Unternehmen die Präferenzen ihrer Mitarbeiter verstehen, können sie ihren Mitarbeitern die passenden Lösungen anbieten. Damit schaffen sie für ihre Mitarbeiter eine Arbeitsumgebung, die Collaboration fördert.

Eine wichtige Erkenntnis der Studie ist, dass Meetings mit Video (Videokonferenzen) und Bildschirmfreigabe das Engagement der Mitarbeiter steigern. Zudem verbessert sich dadurch auch die Meetingeffektivität, weil die Möglichkeiten zum Multitasking – einem nachgewiesenen Produktivitätskiller – sinken. Wenn während eines Meetings Video oder Screensharing verwendet wird, bleiben die Teilnehmer im Durchschnitt für 87 Prozent der Meetingzeit im Meeting. Ohne Bildschirmfreigabe ergab sich ein Wert von lediglich 75 Prozent. Bei einer durchschnittlichen Meetingzeit von 38,7

Minuten in Europa bedeutet dieser Anstieg der Beteiligung zusätzliche 4,6 Minuten Engagement.

„Unsere Untersuchung zeigt, dass heutige Führungskräfte nicht nur die Verantwortung dafür tragen, in Technologien zu investieren, die das Engagement steigern“, sagt Roland Lunck, Regional Vice President Germany, bei Fuze. „Darüber hinaus sind sie auch gut beraten, integrative Richtlinien zu implementieren, die sicherstellen, dass die Unternehmenskultur mit den von ihnen eingesetzten Collaboration-Lösungen in Einklang steht. Führungskräfte von großen Unternehmen brauchen ein Verständnis für die Unterschiede zwischen ihren Mitarbeitern. Das ermöglicht ihnen, alle Mitarbeiter dazu zu inspirieren, so effektiv und produktiv wie möglich zu arbeiten, überall und zu jeder Zeit.“

Die Studie zeigt auch, wie Technologie Kommunikations- und Kollaborationsprozesse verbessern und die Produktivität der Mitarbeiter steigern kann. Die wichtigsten Daten und Erkenntnisse sind:

  • Produktivität von internationalen Meetings: Im Durchschnitt dauern Meetings mit Mitgliedern aus einem Land 19 Minuten, aber wenn Teammitglieder aus einem weiteren Land an dem Meeting teilnehmen, verdoppelt sich die Meetingdauer auf 38 Minuten. Bei vier oder mehr Ländern verdreifacht sich die Dauer des Meetings auf 57 Minuten. Die Meetingdauer sollte daher für jedes weitere Land, das hinzugefügt wird, ansteigen, um eine maximale Produktivität zu ermöglichen. Darüber hinaus sollten Organisationen erwägen, die Kalendereinstellungen auf 25 bzw. 50 Minuten umzustellen. Das trägt dazu bei, dass Meetings pünktlich beginnen, weil so die Mitarbeiter Zeit bekommen, von einem Meeting zum anderen zu gelangen.
  • Einbindung verteilter Teams: Meetings mit Video und Screensharing steigern das Engagement, kommen weltweit aber nur bei 23 Prozent der Nutzer zum Einsatz. Für Unternehmen existiert hier Potenzial, eine Meetingkultur zu prägen, die das Engagement und die Produktivität der Mitarbeiter verbessert.

„Technologie hat großen Einfluss auf unser Arbeitsleben“, sagt Roopam Jain, Industry Director, Connected Work Practice bei Frost & Sullivan. „Sie wirkt sich auch auf die Kundenerfahrung aus und wird die Belegschaft weiterhin beeinflussen. In ähnlicher Weise wird sie sich auf die Präferenzen und Wünsche der Arbeitnehmer nach Regelungen für flexibles Arbeiten auswirken. Technologieführer müssen jetzt in die Innovation und Neugestaltung des Arbeitsplatzes investieren, um die verteilte, dynamische und je nach Bedarf erweiterte Belegschaft von morgen zu unterstützen. Dafür ist eine beispiellose Vernetzung und erstklassige Nutzererfahrung erforderlich, um Engagement und Produktivität hoch zu halten.“

Für diese Studie wurden weltweite Fuze Meetingdaten eines Jahres (2018) analysiert, die aus geplanten Meetings bestanden (sowohl ad-hoc als auch regelmäßig). Zudem wurden die Charakteristiken von Telefonaten, Nachrichten und Meetings von Fuze Nutzern aus drei Monaten (Dezember 2018 bis Februar 2019) analysiert, in denen ein Nutzer an mindestens einem Anruf und einem Meeting teilnahm und mindestens eine Nachricht geschrieben oder beantwortet hat.

Die komplette Studie „Produktivität bei der Arbeit: Der Fuze Communications Index“ steht hier zum Download bereit: https://main-de.fuze.com/productivity-at-work

Berufliche Vorsorge: Anlagestiftungen erhalten mehr Flexibilität

Die Anlagemöglichkeiten von Anlagestiftungen werden erweitert und die Rolle der Anlegerversammlung als oberstes Organ der Stiftungen wird gestärkt. Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 21. Juni 2019 das Vernehmlassungsergebnis zur Kenntnis genommen und beschlossen, die Änderungen auf den 1. August 2019 in Kraft zu setzen.

Der Bund nimmt Stellung zum bestehenden Tiefzins für Schweizer Anlagestiftungen. (Symbolbild: Wikipedia)

Anlagestiftungen sind Hilfseinrichtungen der beruflichen Vorsorge. Sie sind kollektive Anlagegefässe für Vorsorgeeinrichtungen, Säule 3a-Stiftungen und Freizügigkeitseinrichtungen. Sie unterstehen den Bestimmungen der Verordnung über die Anlagestiftungen (ASV).

Die Verordnungsänderung stärkt die Anlegerversammlung als oberstes Organ der Anlagestiftung. Insbesondere ist diese neu allein für die Wahl des Stiftungsrates zuständig. Zudem erweitert der Bundesrat die Anlagemöglichkeiten und die Flexibilität der Anlagestiftungen. Die geänderte Verordnung ermöglicht beispielsweise, dass Anlagestiftungen in bestimmten Gefässen stärker als bisher in Aktien investieren dürfen, was aufgrund der Tiefzinssituation nötig ist. Damit kann der Konkurrenznachteil gegenüber den Anlagefonds wettgemacht werden.

Die Änderung der Verordnung über die Anlagestiftungen tritt auf den 1. August 2019 in Kraft.

Quelle: http://www.admin.ch

 

 

Swissmem Basiskurs für Umweltbeauftragte

Swissmem bietet wieder neue Kurse für Umweltbeauftragte für 2020. Es sind noch Anmeldungen möglich. Die Anmeldefrist des Herbstkurses 2019 läuft allerdings Ende August ab. Details und Anmeldetermine finden Sie in der Übersicht.

Veranstalter Swissmem
Titel Basiskurs für Umweltbeauftragte
 

Datum

 

Teil 1 (2 Tage): 17.-18. September 2019
Teil 2 (3 Tage): 5.-7. November 2019

Seminardauer 5 Tage
 

Ort

 

Swissmem, Pfingstweidstrasse 102, 8005 Zürich

Seminarziel

Umfassendes Grundwissen zum betriebsrelevanten Umweltschutz erlangen

 

Zielpublikum

 

Umweltbeauftragte und Umweltverantwortliche von Industrie- und Dienstleistungsunternehmen

Tagungssprache Deutsch
Themen Der Swissmem Basiskurs für Umweltbeauftragte vermittelt ein umfassendes Grundwissen zum betriebsrelevanten Umweltschutz. Die Teilnehmer erhalten eine Übersicht über Rechte und Pflichten der Umweltverantwortlichen, die relevanten Rechtsgrundlagen, Umweltmanagementsysteme, betriebliche Ökobilanzen und Umweltkommunikation.
 

Seminarleitung

 

Dr. Markus Braun, http://www.nachhaltigewirtschaft.ch/

Referenten

17 Referenten und Referentinnen vermitteln innert fünf Tagen das Grundwissen zum betriebsrelevanten Umweltschutz: Gesetzeskenntnisse, nachhaltige Entwicklung, Ökodesign, Umweltmanagementsysteme, CO2-Management, Umweltpsychologie und Mobilitätsmanagement.

Anzahl Teilnehmer

max. 25

Kosten für Swissmem-Mitglieder

CHF 2’300.00 für Swissmem-Mitglieder, zuzgl. Mehrwertsteuer

CHF 2’880.00 für Nichtmitglieder, zuzgl. Mehrwertsteuer

inkl. Kursunterlagen, Pausenverpflegung und Mittagessen

Anmeldefrist

Freitag, 23.08.2019

Teilnahmebedingungen Die Zahl der Teilnehmenden ist beschränkt; die Anmeldungen werden in der Reihenfolge ihrer Eingänge berücksichtigt. Bei Abmeldungen nach Anmeldeschluss (Freitag, 23.08.2019) erfolgt keine Rückvergütung der Kurskosten. Die Firma kann ohne weitere Kostenfolge für eine geeignete Stellvertretung sorgen.
 

Partner

 

Der Basiskurs wird an die Ausbildung zum Umweltmanager bei der SAQ-QUALICON angerechnet und als Basismodul für den berufsbegleitenden CAS Eco Economics – Nachhaltige Wirtschaft an der PHW Bern anerkannt.

 

Auskunftsperson

 

Nicole Auer

Detailliertes Programm

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Daten 2020  

Teil 1 (3 Tage): 10.-12. März 2020
Teil 2 (2 Tage): 31.März/1. April 2020

 

Bitte bei der Anmeldung vermerken, falls diese für 2020 gilt.

So gelingt Coworking auf dem Land

Welches sind die Erfolgsfaktoren von Coworking Spaces ausserhalb von grossen Städten? Was zeichnet einen erfolgreichen Coworking Space aus? Christian Amstad ist diesen Forschungsfragen für VillageOffice nachgegangen. Am letzten Brownbag im Effinger hat er die Resultate seiner Masterarbeit präsentiert – und erklärt, was Coworking mit Couchsurfing zu tun hat.

Chrisitan Amstad erklärt die wichtigsten Eckpfeiler für ein gelungenes Co-Working in Gemeinden. (Bild: zVg)

Ein Coworking Space ist ein Ort, an dem gearbeitet wird. Das heisst, an dem die Arbeitsinfrastruktur vorhanden ist. Ein Coworking Space ist aber auch ein Ort, an dem soziale Interaktion stattfindet und ein kreativer Nährboden ensteht. Ein bunt durchmischtes Zuhören, Erzählen, Austauschen, Bereichern. Ähnlich wie beim Couchsurfing, meint Christian Amstad. Es gibt unterschiedliche Konzepte und Ziele für Coworking Spaces. Erfolgreiche Coworking Spaces haben aber alle einen gemeinsamen Nenner: die Nutzung. Je besser ein Coworking Space ausgelastet ist, desto erfolgreicher ist dieser.

Erfolgreiche Coworking Spaces erkennt man an der Nutzung

Es ist 12.00 Uhr. Im ersten Obergeschoss des Effinger Coworking Spaces ist kein Stuhl mehr frei. Scheues Knistern von Sandwich-Papieren, leises Gabel-Aufschlagen in Take-Away-Behältern. Spannung und Vorfreude steigen. «Erfolgsfaktoren von Coworking Spaces in ländlichen und städtischen Gemeinden ausserhalb von grossen Zentren. Das ist der Titel meiner Masterarbeit». Christian Amstad beginnt seinen Brownbag. Während der nächsten Stunde klärt er die interessierten Mittagesserinnen und Mittagesser auf, womit er sich im Auftrag von VillageOffice die letzten acht Monate für seine Masterarbeit an der HSLU Wirtschaft beschäftigt hat. Wir waren dabei. Ein Einblick.

Diese sieben Faktoren helfen zum Erfolg

Christian Amstad nennt in seiner Masterarbeit sieben Erfolgsfaktoren für Coworking Spaces in ländlichen Räumen. Die ersten fünf Faktoren kann man beeinflussen. Bei den Faktoren 6 und 7 besteht kaum Handlungsspielraum.

1 – Starthilfe:

Gemeinden, Immobilienbesitzer, Sponsoren und Coworking-Betreiber können helfen, in der Startphase die Betriebskosten zu senken. Zum Beispiel: reduzierte Mietpreise, finanzielle oder materielle Unterstützung, unentgeltliche Arbeit.

2 – Persönliche Vernetzung:

Die Netzwerkgrösse beeinflusst das Potenzial der Auslastung und legt den Grundstein für eine aktive Community. Die persönliche Vernetzung spielt bei ländlichen Gemeinden eine entscheidende Rolle – insbesondere mit den Nachbarn.

3 – Community:

Eine Arbeitsgemeinschaft mit gemeinsam gelebten Werten sichert eine minimale Auslastung des Spaces. Je ländlicher und kleiner ein Coworking Space, desto weniger Leute braucht es für eine funktionierende Gründer-Gruppe.

4 – Motivierte Menschen & Organisationsform:

Coworking-Betreiber stehen für ihre Region ein und sind intrinsisch motiviert. Sie wählen eine Organisationsform, die das Anpassen von Rahmenbedingungen und das Mitwirken der Community erlauben.

5 – Attraktives Angebot:

Ohne gutes Angebot überlebt kein Coworking Space. Darin enthalten sind: Atmosphäre, Lage, Zugang, Preis-Leistung, Infrastruktur.

6 – Liberales Umfeld:

Je grösser die liberale Grundhaltung einer Bevölkerung, desto eher ist diese offen für Neues und an neuen Formen von Arbeit interessiert.

7 – Rahmenbedingungen fördern:

Für das Fortbestehen und weitere Wachstum der Coworking-Branche braucht es Unterstützung von Politik (Förderung von dezentralem Arbeiten) und Wirtschaft (Employee Branding der Unternehmen).

Video: Präsentation Masterarbeit mit Christian Amstad am Brownbag im Effinger Coworking Space

 

Die Key-Take-Aways seiner Masterarbeit nehmen wir mit und freuen uns, die VillageOffice Vision weiter voranzutreiben – gemeinsam mit Gemeinden, Immobilieneigentümern, Unternehmen und Coworkern.

 

 

St.Gallen vergibt Auftrag an Abraxas

Die Zusammenarbeit der beiden St.Galler IT-Unternehmen Abacus und Abraxas zeitigt Erfolge: Die Stadt St.Gallen hat heute die Auftragsvergabe für eine neue Personal- und Finanzsoftware bekanntgegeben. Abraxas Informatik AG wurde mit der Implementierung der Lösung von Abacus Research beauftragt.

Die St. Galler Altstadt (Bild übertragen aus fr.wikipedia)

Die neue Personal- und Finanzlösung von Abacus Research deckt alle relevanten Prozesse und Geschäftsfälle im Bereich Finanzen und Lohn/HR der Stadt St.Gallen ab. Genutzt wird die Software von Mitarbeitenden in Schule und Verwaltung der grössten St.Galler Gemeinde. Die Lösung beinhaltet eine vollständig integrierte Archiv- und Dossierführung und vernetzt die Verwaltung auch dank mobiler Lösungen. Die Stadtverwaltung wird damit in der Lage sein, ihren Administrationsaufwand nachhaltig zu reduzieren. Davon profitieren nicht zuletzt alle 80’000 Einwohnerinnen und Einwohner von St.Gallen.

Erfolgreiche Zusammenarbeit

Die Mitte 2018 kommunizierte Kooperation zwischen Abacus Research und Abraxas Informatik wurde Anfang 2019 in einer Vertriebspartnerschaft konkretisiert. Abraxas hat seitdem ihr Angebot um die gesamte Abacus-Produktpalette erweitert und ein kompetentes Abacus-Beratungsteam aufgebaut. Diese Zusammenarbeit trägt bereits im laufenden Jahr Früchte: Abraxas konnte rund ein Dutzend neue Kunden für die Abacus-Software gewinnen, darunter nun auch die Stadt St. Gallen. Der gemeinsame Erfolg bei der Software-Ausschreibung beweist, dass die Partnerschaft für beide Unternehmen Vorteile mit sich bringt. Die Anwender ihrerseits profitieren dadurch von massgeschneiderten modularen Lösungen.

«Wir ergänzen uns in idealer Art und Weise» ist Reto Gutmann, der CEO von Abraxas, überzeugt. «Abacus Research als führendes Schweizer Softwarehaus ist seit Jahrzehnten ein etablierter und verlässlicher Softwarelieferant im Markt der öffentlichen Verwaltung». Daniel Senn, Geschäftsleitungsmitglied der Abacus, doppelt nach: «Abraxas seinerseits ist ein kompetenter und erfahrener Integrator für Einführung und Schulung von IT-Lösungen.»

www.abacus.ch

 

Abraxas Informatik AG
Die Abraxas Informatik AG ist der grösste Anbieter durchgängiger IT-Lösungen für die öffent­liche Hand in der Schweiz. Das Unternehmen mit Hauptsitz in St.Gallen beschäftigt rund 800 Mitarbei­terinnen und Mitarbeiter in allen Sprachregionen. Abraxas vernetzt Schweizer Verwaltungen, Behör­den, Unternehmen und die Bevölkerung mit effizienten, sicheren und durchgängigen IT-Lösungen und Dienstleistungen.

Abacus Research AG
Das Softwareunternehmen Abacus Research ist im Bereich Business-Software Schweizer Marktführer. Seit 1985 entwickelt es auf die Bedürfnisse helvetischer KMU zugeschnittene Standardsoftware. Über 40’000 Unternehmen haben sich bis heute für Software von Abacus entschieden. Abacus beschäftigt in der gesamten Gruppe 425 Mitarbeitende. Der Hauptsitz befindet sich in Wittenbach-St.Gallen, die Westschweizer Niederlassung ist in Biel domiziliert, eine Tochterfirma ist in Thalwil-Zürich und eine weitere in Deutschland mit Standorten in München und Hamburg.

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