Das fliegende Kraftwerk

Das Empa-Spin-off TwingTec setzt sich mit kleinen Kraftwerken in Form von Drachen auseinander. Letzten Herbst gelang es TwingTec erstmals, automatisiert zu starten, beim Fliegen elektrische Energie zu erzeugen und wieder zu landen. Die Kommerzialisierung rückt damit in Reichweite.

Rolf Luchsinger, CEO von TwingTec, neben Prototyp T 29, der erstmals Strom ins Netz speisen soll. (Bild: Empa)

Der TwingTec-Prototyp T 28 – ein Kraftwerk? Jeder, der schon mal einen Kinderdrachen gesteuert hat, kennt das Gefühl: Der Wind greift den Drachen, zieht an der Schnur. Eiligst lässt man Seil nach, die Seilrolle rotiert, nur schwer kontrollierbar, zwischen den Fingern. Und die Frage kommt auf: Könnte man diese wilde Energie nicht nur zum Spielen, sondern auch zur Stromerzeugung nutzen? Ja, man kann. Rolf Luchsinger hat es bewiesen. Er ist CEO des Empa-Spin-offs TwingTec, gegründet 2013. TwingTec ist damit eine der ersten Firmen, die Luftwindkraftwerke entwickeln – und manchen Wettbewerbern eine Nasenlänge voraus. Neun Mitarbeitende beschäftigt die Jungfirma an ihrem Firmensitz in Dübendorf.

Steigflug im Zyklus

Die Idee hinter dem Projekt ist simpel, doch die Praxis ist knifflig: Meteorologen wissen, dass in 500 Metern Höhe die Leistung des Windes bis zu achtmal stärker ist als in 120 Metern Höhe – also auf der Nabenhöhe moderner Windkraftanlagen. Ein Drachen könnte diesen Starkwind nutzen, wenn er sich in Kreisbahnen in die Höhe schraubt und ein Seil von einer Rolle zieht. Mit der Achse der Seilrolle ist ein Generator verbunden, der Strom erzeugt. Sobald das Seil abgerollt ist, sinkt der Drachen antriebslos wieder in die Nähe der Startplattform; das Seil wird unterdessen aufgespult, dann beginnt der Aufstieg von Neuem. «Die grosse Herausforderung ist nicht das Fliegen an sich», sagt Luchsinger. «Das Problem ist das automatisierte Starten und Landen.» Schliesslich soll das Drachenkraftwerk Strom liefern können, ohne dass es von Menschen gesteuert wird.

Automatisierter Flug erfolgreich

Im Herbst 2018 gelang genau das auf den Höhen des Chasseral in der Westschweiz. Der TwingTec-Prototyp T 28, ein Gerät mit drei Meter Spannweite, startete von seinem Basisfahrzeug, schraubte sich in die Höhe, kreiste 30 Minuten lang autonom in der Luft, produzierte elektrische Energie und landete schliesslich wieder wohlbehalten auf der Startplattform. Nun folgt der nächste Schritt: die kontinuierliche Stromerzeugung für Kunden. Luchsingers Team arbeitet gerade am Prototyp T 29, der im Herbst beim Chasseral die ersten Flüge machen soll. T 29 soll nicht nur automatisiert starten und landen, sondern auch bis zu 10 kW elektrische Leistung erzeugen und ins Netz speisen. Die Berner Kraftwerke BKW kümmern sich um die Weiterleitung des experimentellen Windstroms zu den Verbrauchern.

Der Weg von der ersten Skizze bis zur ersten Kilowattstunde Netzstrom war allerdings lang und kurvenreich. Am Anfang stand die Idee, einen mit Druckluft verstärkten Lenkdrachen zu benutzen, ähnlich wie beim Kite-Surfen. Die Forschung an einer Reihe von Prototypen führte dann zunächst vom Segel weg zu einer Struktur mit starren Flügeln. Auch das Lenken mittels mehreren Seilen wurde verworfen zu Gunsten einer Steuerung mit Klappen wie bei einem Flugzeug. Für das Starten und Landen setzte TwingTec kleine Rotoren ein, ähnlich wie bei einer Drohne. 2014 reichte TwingTec ein wegweisendes Patent für die Start- und Landetechnik des Energiedrachens ein, das mittlerweile in mehreren Ländern erteilt wurde. Wie zukunftsträchtig Energiedrachen bald sein könnten, zeigt ein Blick auf die zahlreichen Wettbewerber:

Allein in Europa entwickeln zehn Start-ups und mehrere Teams aus Universitäten und technischen Hochschulen Lösungen für diese Art der Energiegewinnung. Sie alle sind Mitglieder des Verbands «Airborne Wind Europe», der alle zwei Jahre eine grosse Konferenz organisiert. Die 8. Airborne Wind Energy Conference (AWEC 2019) findet vom 15. bis 16. Oktober 2019 an der University of Strathclyde, Glasgow, statt.

Kommerzialisierung im Fokus

TwingTec darf sich also nicht allzu viel Zeit lassen und bereitet sich auf den nächsten Schritt vor. Die Erkenntnisse aus den Flugversuchen mit dem T 29 sollen bald zum ersten Serienprodukt führen: dem TT100, einem Energiedrachen mit 15 Meter Spannweite. Positioniert auf einem Standard-Schiffscontainer, soll der Drachen autonom starten und landen und bis zu 100 kW elektrische Leistung erzeugen – das würde für 60 Einfamilienhäuser reichen. Allerdings, für die Serienproduktion ist eine Menge Kapital notwendig. Der Prototyp T 29, der im Herbst am Chasseral fliegen soll, wird vom Schweizer Bundesamt für Energie (BFE) unterstützt. Für die Kommerzialisierungsphase danach sind nun aber private Kapitalgeber und Partner aus der Energiewirtschaft gesucht, damit das enorme Potenzial der Windkraft endlich voll ausgeschöpft werden kann.

 

Der Clean-Up-Day war ein schweizweiter Erfolg

Der Nationale Clean-Up-Day der Schweiz ist eingebettet in die 2008 gegründete, internationale Bewegung «Let’s Do it!», die sich weltweit mit Aufräum-Aktionen gegen Littering einsetzt.

Für den Clean-Up Day 2019 ging es vielerorts aus dem Klassenzimmer. (Bild: zVg)

Der Clean-Up-Day am 13. und 14. September 2019 war ein voller Erfolg: An den über 650 lokalen Aktionen haben sich 40’000 Personen aktiv beteiligt. Das Feedback, das die Organisatoren von den Gemeinden, Schulen und Vereinen erhalten haben, war durchwegs positiv.

Insbesondere wurden die Durchführung eines nationalen Aktionstages und die Unterstützung bei der Organisation, Planung und Medienarbeit begrüsst.

Offizielle Unterstützung erhielt der Clean-Up-Day vom Bundesamt für Umwelt (BAFU), dem Schweizerischen Verband Kommunale Infrastruktur (SVKI), der Stiftung Pusch, sowie von Schauspielerin Melanie Winiger und verschiedenen National- und Ständeräten.

Schliesslich haben auch die Medien mitgespielt und unser Anliegen verbreitet. Insgesamt erschienen rund 850 Medienbeiträge, die über den Clean-Up-Day 2019 und die IGSU berichteten. So wurde fürs Engagement der IGSU gegen Littering grosse Aufmerksamkeit generiert.

„Wir sind davon überzeugt, dass wir mit unserer kontinuierlichen Sensibilisierungsarbeit das Verhalten in Bezug auf eine korrekte Abfallentsorgung nachhaltig beeinflussen und Schritt für Schritt verändern können – hin zu einer sauberen Schweiz. Dazu gehören die Arbeit der IGSU-Botschafter-Teams, unsere Workshops in Schulen und auch der nationale Clean-Up-Day“, heisst es in der aktuellen Pressemitteilung der Organisatoren.

Den Clean-Up-Day wird es folglich auch im nächsten Jahr geben und zwar am Freitag, 11. und Samstag, 12. September 2020. Mehr Informationen finden Sie unter:

www.igsu.ch

Stadt Zürich erhält den ersten Preis für nachhaltiges Bauen

Das im Bereich nachhaltige Beschaffung agierende europäische Städtenetzwerk «Procura+» hat am 24. September 2019 an der Preisverleihung in Stavanger die Stadt Zürich mit dem «Procura+ Award» ausgezeichnet. Der Preis wurde für den innovativen und nachhaltigen Einsatz von Recyclingbeton mit CO2-reduziertem Zement sowie für Recycling-Asphalt in städtischen Bauvorhaben verliehen.

Die Kunsthauserweiterung (Bild von Februar 2019) basiert auf weiteren Strecken auf Recycling-Beton. (Bild: zVg)

Die Stadt Zürich wurde am diesjährigen «Procura+ Award» unter 28 Städten in der Kategorie «Nachhaltige Beschaffungsinitiative» mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Sie erhält diesen Award wegen ihres innovativen und nachhaltigen Einsatzes von Recyclingbeton (RC-Beton) mit CO2-reduziertem Zement im Hochbau beziehungsweise wegen der Verwendung von Recyclingasphalt im Strassenbau.

Wiebke Rösler Häfliger, Direktorin des Amts für Hochbauten, hat den Preis am 24. September 2019 im norwegischen Stavanger im Namen des Stadtrats entgegengenommen.

Die Auszeichnung ist für Hochbauvorsteher André Odermatt mit Blick auf die 2000-Watt-Gesellschaft eine grosse Genugtuung. «Ich freue mich sehr, dass unser langjähriges Engagement im Bereich des nachhaltigen Bauens auch auf europäischer Ebene beachtet und honoriert wird», so Odermatt. Im Rahmen der aktuellen Klimadebatte kommt dieser Preis für Andreas Hauri, Vorsteher des Gesundheits- und Umweltdepartements, zum richtigen Zeitpunkt. «Für uns ist die Auszeichnung eine Bestätigung, dass unsere Massnahmen zum Klimaschutz anerkannt werden. Die Stadt Zürich wird sich künftig noch stärker für den Klima-schutz einsetzen und dabei neue, spannende Wege gehen».

Grosses Interesse europäischer Städte an RC-Beton

«Procura+» ist ein europäisches Städtenetzwerk zur nachhaltigen öffentlichen Beschaffung. Es dient vor allem dem Wissens- und Erfahrungsaustausch auf diesem Gebiet.

Wichtige Aspekte sind in diesem Zusammenhang zum Beispiel die klimapriorisierte Beschaffung, die Innovationsförderung und die Kreislaufwirtschaft. Die Stadt Zürich gehört zu den Gründungsmitgliedern dieses seit 2004 bestehenden Städtenetzwerks und nimmt im Bereich des nachhaltigen Bauens eine Vorreiterrolle ein.

Entsprechend gross ist das angemeldete Interesse anderer europäischer Städte an den hiesigen Erfahrungen.

Recyclingbeton seit 2002 im Einsatz
Lange vor der aktuellen Klimadebatte, und bevor die Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft 2008 in der Zürcher Gemeindeverordnung verankert wurden, kam bei stadteigenen Gebäuden schon Recyclingbeton zum Einsatz. Fachleute des Amts für Hochbauten haben sich bereits vor rund 20 Jahren mit viel Pioniergeist für den Einsatz von umweltschonenden Baumaterialen engagiert.

Ein frühes Beispiel ist das Schulhaus Im Birch (Baubeginn 2002), ein aktuelles die Kunsthauserweiterung (Baufertigstellung 2020). Seit 2005 werden entsprechend städtischen Vorgaben alle öffentlichen Gebäude in Zürich mit Recyclingbeton gebaut, seit 2015 auch mit CO2-reduziertem Zement, der anstelle des konventionellen Klinkers Flugasche verwendet. Ungefähr 90 Prozent des verbauten Betons besteht aus RC-Beton.

 

Weitere Informationen:
Dokumentation Recyclingbeton
Überblick über die Strategie der Stadt Zürich zur 2000-Watt-Gesellschaft
Angaben über die Stadt Zürich von «Procura+»

 

 

Energieeffiziente Arena für Lausanne

Das Energiekonzept von ewz für die drei Eisbahnen und vier Schwimmbecken der neuen Vaudoise aréna in Prilly bei Lausanne macht sich den Umstand zunutze, dass dort sowohl Kälte als auch Wärme benötigt werden. Die bei der Kälteerzeugung entstehende Abwärme wird direkt für die Produktion von Warmwasser genutzt.

Im Energie-Projekt der Vaudoise aréna in Prilly bei Lausanne werden bis zu 6000 MWh Wärme geliefert, was einer CO2-Reduktion von bis zu 1200 Tonnen p.a.. entspricht. (Bild: ewz)

2017 haben die in der Umsetzung von Energieprojekten erfahrenen Services industriels de Lausanne (SiL) und das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (ewz), das umfassendes Know-how in der Energieversorgung von Sportanlagen wie beispielsweise dem Hallenstadion Zürich besitzt, entschieden, gemeinsam die energieeffiziente Versorgung des neuen Sportzentrums im Auftrag von Centre Sportif de Malley (CSM SA) umzusetzen. Dazu gründeten sie die LaZur Energie SA (La für Lausanne und Zur für Zürich), an der ewz zu 51% und SiL zu 49% beteiligt sind.

Dass am selben Standort sowohl Wärme als auch Kälte erzeugt werden müssen, stellt für das von ewz erarbeitete Energiekonzept einen wesentlichen Vorteil dar. Die fünf Kältemaschinen sorgen für Temperaturen von bis zu -13° C für die Herstellung der Eisflächen, Kälte für die Entfeuchtung des Eishockeystadions und die Gebäudeklimatisierung. Die damit erzeugte Abwärme wird direkt zur Beheizung des Gebäudes und die Bearbeitung der Eisflächen genutzt.

Optimaler Leistungsausgleich

Mithilfe zweier Wärmepumpen wird die Restwärme je nach Wärmebedarf weiter erhitzt, beispielsweise für die Schwimmbecken oder um das Heisswasser für die Sanitäranlagen wie Duschen zu erzeugen. Da die Abwärme der Kältemaschinen bereits 32° C erreicht, erzielen die Wärmepumpen einen überdurchschnittlichen Wirkungsgrad.

Für die Kälteerzeugung kommt 100% erneuerbare Energie zum Einsatz, unter anderem von 636 (von insgesamt 2264) Solarmodulen mit 305 Watt Peak, die auf dem Dach der Vaudoise aréna installiert wurden. Den restlichen Strombedarf liefern die SiL aus 100% erneuerbarer Energie. Die Wärmeproduktion ist zu 80% CO2-frei. Dies liegt insbesondere daran, dass zur Abdeckung kurzzeitiger Nachfragespitzen bei der Wärme, z. B. zum Nachfüllen der Schwimmbecken, zu 50% erneuerbar produzierte Fernwärme genutzt wird.

Die Anlagen werden nach dem Prinzip des Energie-Contractings finanziert. Die LaZur Energie SA plant und baut die Anlagen und unterhält sie über einen Zeitraum von 30 Jahren. Die Leistung wird gemäss der effektiv genutzten Wärme- und Kälteenergie in Kilowattstunden an die Vaudoise aréna weiterverkauft.

www.si-lausanne.ch

 

Präventionstipps gegen Naturgefahren

Präventionstipps erhalten Sie als Leserin und Leser der UmweltPERSPEKTIVEN an einer kostenlosen Veranstaltung in der Umwelt Arena. Als Facility-Manager, Immobilienbewirtschafter, Architekt oder Bauplaner ist es wichtig, dass man die Risiken von Naturgefahren standortgenau kennt und Präventionsmassnahmen mit den Eigentümern, Mietern und Nutzern bespricht.

Copyright: Zurich

Ob Hauseigentümer, Unternehmer, Architekt, Facility-Manager usw., sie alle sind gut beraten, wenn sie sich mit den möglichen Naturgefahren in der Schweiz auseinandersetzen, um Schäden zu reduzieren oder zu verhindern.

Experten informieren

Aus diesem Grund startet die Zurich in Zusammenarbeit mit diversen Partnern wie beispielsweise der Fachpublikation SicherheitsForum eine neue Veranstaltungsreihe zur Naturgefahrenprävention in der Umwelt-Arena in Spreitenbach. An dem Anlass zeigen Branchenexperten und Schadenspezialisten auf, wie man seine Immobilien vor Naturgefahren schützen kann und wie gefährdet ein Standort ist.

Eine Online-Liegenschafts-Analyse mit dem Naturgefahren-Radar der Zurich ist in fünf Minuten erstellt und sollte fester Bestandteil jeder FM-Beratung sein. An der Veranstaltung erfahren Sie von Experten, wie einfach eine Risiko-Analyse erstellt werden kann, wie gefährdet ein Standort ist, wann Werkeigentümer haften und wie Immobilien gegen Naturgefahren geschützt werden können.

 

Der Anlass Naturgefahrenprävention mit dem Partner SicherheitsForum findet am Donnerstag, 26. September, 17.45 Uhr, statt. Die Fachpublikation verfügt über ein Kontingent von reservierten Plätzen, die auch den Leserinnen und Lesern der UmweltPERSPEKTIVEN kostenlos zur Verfügung stellen. Sollte der von Ihnen gewählte Veranstaltungstermin ausgebucht sein, schicken Sie eine E-Mail mit Stichwort «SicherheitsForum» und dem gewünschten Veranstaltungsdatum (siehe unter www.change-the-picture.ch) an:

contact@change-the-picture.ch

 

Zertifikate mit Nachhaltigkeits-Nachweis von Vontobel

Anleger können neu Vontobel-Zertifikate kaufen, deren Basiswerte einer Nachhaltigkeitsanalyse unterzogen wurden. Vontobel ist der erste und derzeit einzige Zertifikateanbieter in der Schweiz und in Deutschland, der das Zertifikate-Produktangebot nach ESG-Kriterien (environmental, social, governance) bewertet und ausweist.

Vontobel verfügt über eine Breite Palette an nachhaltigen Produkten. (Symbolbild: Unsplash)

Seit der Gründung von Vontobel ist Nachhaltigkeit in verschiedenen Ausprägungen ein wichtiger Bestandteil der Unternehmenskultur der Schweizer Bank.

Die Kundennachfrage nach nachhaltigen Produkten, die ökologische und soziale Faktoren sowie Corporate Governance berücksichtigen, steigt stetig. Das Thema wird weiter an Bedeutung gewinnen. So befinden sich supranationale Bestreben wie zum Beispiel der Aktionsplan der EU zur Finanzierung nachhaltigen Wachstums derzeit in der Umsetzung. Diese sollen den Finanzsektor zu nachhaltigen Investments verpflichten.

Vontobel antizipiert diese Entwicklung und unterzieht die eigene Produktpalette im Bereich Zertifikate einer Prüfung nach ESG-Kriterien. Bei Zertifikaten auf Aktien untersucht Vontobel zunächst jeden Basiswert auf Standard-Ausschlusskriterien (z.B. keine Unternehmen, die in Kernenergie oder Waffen investiert sind).

In einem zweiten Schritt werden Branchen und Unternehmen nach Nachhaltigkeits-Kriterien bewertet und eine finale Auswahl getroffen. Dabei gilt: Je tiefer die Branchenbewertung, desto höher muss die Unternehmensbewertung sein, damit dieses als nachhaltig eingestuft werden kann. Bei einem Produkt mit mehreren Basiswerten müssen alle als nachhaltig qualifiziert sein, um das ESG-Label zu erhalten.

Zertifikate, deren Basiswerte den ESG-Kriterien entsprechen, sind neu durch das ESG-Logo gekennzeichnet und können einfach über ein neues Filterkriterium in der Produktsuche angezeigt werden. Damit finden interessierte Anleger solche Produkte noch schneller im Vontobel Anlageuniversum.

Vontobel versteht Anlageprodukte nur dann als nachhaltig, wenn der Anleger an steigenden Kursen des Basiswerts partizipiert, da nur dann die mit dem Basiswert verbundene nachhaltige Entwicklung unterstützt wird. Hebelprodukte und Produkte, bei den der Anleger auf fallende Kurse des Basiswerts setzt, werden deshalb nicht als nachhaltig bewertet.

«Die Klassifizierung unserer Zertifikate gemäss ESG-Kriterien ist eine Reaktion auf die stetig steigende Kundennachfrage. Durch die Kennzeichnung mit dem ESG-Logo fördern wir nicht nur alternative Anlageklassen, sondern unterstreichen erneut unseren Pioniergeist im Bereich Zertifikate», sagt Roger Studer, Leiter Vontobel Investment Banking.

Nachhaltige Anlagezertifikate von Vontobel in der Schweiz 
https://vonto.be/CH_Nachhaltige_Anlageprodukte

Rückschau: „2. Tag der Insekten Schweiz“

Über 300 Personen aus Forschung, Politik, Wirtschaft und Naturschutz suchten am "2. Tag der Insekten Schweiz" nach Massnahmen gegen das Insektensterben. An der von BirdLife Schweiz und Insect Respect organisierten Veranstaltung diskutierten die Teilnehmenden, wie auf Worte konkrete Taten folgen.

In der Schweiz zeigen die Roten Listen, dass über 40 Prozent der Insektenarten gefährdet und 5 Prozent bereits ausgestorben sind. In manchen deutschsprachigen Gebieten ist ihre Anzahl um über 70 Prozent zurückgegangen, wurden zahlreiche Teilnehmende am „2. Tag der Insekten Schweiz“ informiert. (Bild: Insect Respect)

Am „2. Tag der Insekten Schweiz“ wurde man über den gravierenden Insektenschwund in der Schweiz sowie in Nachbarländern informiert.  Die Menge und Vielfalt an Insekten hat in den letzten Jahrzehnten drastisch abgenommen. Edward Wilson, der renommierte amerikanische Entomologe, hat errechnet, dass die Menschen ohne Insekten nur wenige Monate überleben könnten. Doch Zahl und Vielfalt der Insekten sinken dramatisch:

In der Schweiz zeigen die Roten Listen, dass über 40 Prozent der Insektenarten gefährdet sind und 5 Prozent bereits ausgestorben. In manchen deutschsprachigen Gebieten ist ihre Anzahl um über 70 Prozent zurückgegangen. Die Gründe sind vielfältig, wie auch die Expertinnen und Experten am „2. Tag der Insekten Schweiz“ am 19. September 2019 in Aarau betonten: Einerseits verschwinden durch die intensive Landwirtschaft immer mehr Insekten aus unserer Landschaft, andererseits führen die zunehmende Überbauung und Zerschneidung der Lebensräume zum massiven Insektensterben.

Unverhältnismässige Düngung  
Prof. Dr. Josef H. Reichholf, Keynote-Speaker am Tag der Insekten und Schmetterlingsfachmann aus Bayern, stellte in seinem Referat fest: «Der Stickstoffdünger ist zum Erstick-Stoff der Artenvielfalt im Kulturland geworden. Pflanzenschutzmittel dezimieren Insekten zusätzlich, genauso aber auch unser masslos übertriebene Sauberkeitswahn.» Dieser führt vielerorts dazu, dass insektenreiche Strassenränder zu Unzeit gemäht oder öffentliche Flächen mit Gift gespritzt werden.

Ulrich Veith, Bürgermeister von Gemeinde Mals im Südtirol, machte mit seiner Rede Mut und zeigte auf, wie es auch in der Schweiz gelingen könnte, das Kulturland wieder insektenfreundlicher zu gestalten. «Wir wollten nicht warten, bis von den hohen Politikern etwas zum Schutz der Natur und der Insekten kommt, sondern innerhalb der Gemeinde selber etwas unternehmen.» Trotz viel Gegenwind ist es in Mals nun mit Unterstützung der Bevölkerung gelungen, auf allen landwirtschaftlichen und privaten Flächen der Gemeinde den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln gesetzlich zu verbieten. Heute finden dort Bioprodukte aller Art immer grösseren Absatz.

Taten statt Worte
Um nicht nur Probleme, sondern auch Lösungen aufzuzeigen, diskutierten die Teilnehmenden in Workshops verschiedene Massnahmen, wie sich Insekten am besten fördern lassen. Bei fast allen Workshops kristallisierte sich heraus, dass zuerst ein besserer Zugang zu den Insekten geschaffen werden sollte, zum Beispiel durch konkretes Sehen oder Erleben ihrer Schönheit und Vielfalt.

Die beiden Veranstalter BirdLife Schweiz und Insect Respect freuen sich über den Verlauf der Tagung. Werner Müller, Geschäftsführer von BirdLife Schweiz: «Informieren, vernetzen und handeln, darum geht es beim Tag der Insekten. Wir sind überzeugt, dass jetzt viele neue Projekte gestartet werden, um dem Insektensterben zu trotzen.» Auch Dr. Hans-Dietrich Reckhaus, Geschäftsführer des Biozidunternehmens Reckhaus AG und Initiator von Insect Respect, ist überzeugt, dass die Tagung nicht nur zum Nachdenken, sondern auch Handeln angeregt hat: «Respekt hört nicht bei Zwei- oder Vierbeinern auf. Wer jetzt noch seinen Garten spritzt, hat nichts verstanden.»

Politik ist gefordert
Ein Umdenken und Handeln ist aber nicht nur bei jedem Einzelnen im kleinen Rahmen gefragt. Gefordert ist nach dieser Tagung nicht zuletzt auch die Politik. Oder um es mit den Worten von Prof. Dr. Josef H. Reichholf zu sagen: «Der Tag der Insekten ist für mich besonders wichtig, weil er in die gegenwärtigen Diskussionen wesentliche Fakten einbringt. Die immer neuen Fakten um den Insektenrückgang müssen nun in die Politik.» Mit Agrarpolitik AP22+, der Trinkwasser- und Pestizid-Initiative, der Revision des Raumplanungsgesetzes und der kommenden Doppelinitiative für Biodiversität und Landschaft ist viel in Bewegung gekommen. Das gilt es zu nutzen, um dem Insektensterben entgegen zu wirken.

Zehn gute Gründe, Insekten zu respektieren:
1. Ökosystem: Insekten geben der Natur mehr Widerstandskraft.
2. Bestäubung: Insekten halten die Pflanzenwelt am Leben.
3. Kreislauf: Insekten sind ein wichtiger Teil der Nahrungskette.
4. Futter und Essen: Insekten sichern die Welternährung.
5. Hygiene: Insekten befreien uns von «Müll».
6. Böden: Insekten machen unsere Erde fruchtbar.
7. Kleidung: Insekten sind für die Textilproduktion unentbehrlich.
8. Industrie: Insekten produzieren Chemikalien.
9. Medizin: Insekten heilen.
10. Forschung: Insekten sind wissenschaftlich äusserst wertvoll.

www.birdlife.ch/tag-der-insekten

 

 

Axpo engagiert Christoph Brand von Tamedia als CEO

Der Energiekonzern Axpo ist bei der Suche nach einem neuen Chef fündig geworden. Christoph Brand wird den Posten spätestens im Sommer 2020 antreten.

Christoph Brand wird neuer CEO bei Axpo. (Bild: digitalswitzerland)

Christoph Brand, zurzeit stellvertretender CEO beim Medienkonzern Tamedia, folgt auf Andrew Walo, der Axpo verlässt, wie bereits im Juni angekündigt worden war. Ab Oktober werde Verwaltungsratspräsident Thomas Sieber interimistisch für die Übergangszeit auch die operative Führung des Konzerns übernehmen, teilte die Gesellschaft am 19. September 2019 mit.

Brand ist seit 2012 Mitglied der Unternehmensleitung bei Tamedia und zuständig für den Bereich «Rubriken & Marktplätze», seit 2019 ist er stellvertretender Unternehmenschef. Von 2006 bis 2010 war er zudem Sunrise-CEO. Er war früher auch in führenden Positionen beim Telekomkonzern Swisscom tätig.

Bei Tamedia läuft derweil die Suche nach einer Nachfolge für Brand, wie das Medienunternehmen in einer separaten Mitteilung mitteilte. Dieser werde einen reibungslosen Übergang von «Rubriken & Marktplätze» in die neue Organisationsstruktur von Tamedia per 1. Januar 2020 gewährleisten, hiess es zudem.

Denn wie bereits im Juni angekündigt, wird Tamedia zum Jahreswechsel eine dezentrale Organisationsstruktur mit vier eigenständigen Geschäftsfeldern bilden. (Quelle: XING)

Pro Natura: Das neue Landschaftskonzept hat noch Luft nach oben

Pro Natura unterstützt die Aktualisierung und hat sich aktiv an deren Erarbeitung beteiligt. Nach mehr als 20 Jahren wird das Landschaftskonzept Schweiz überarbeitet. Die noch bis 15. September zur Vernehmlassung stehende Vorlage ist aber zu wenig verbindlich für Kantone und Gemeinden.

Fürs neue Gesetz zum Landschaftsschutz müssten Bund, Kantone und Gemeinden ihre Bautätigkeit umplanen. (Symbolbild: Unsplash)

Das Landschaftskonzept Schweiz (LKS) ist ein zentrales Raumplanungsinstrument des Bundes. Es soll dafür sorgen, dass Bund, Kantone und Gemeinden ihre Bautätigkeit so planen, dass Natur und  Landschaft geschont werden.

Die neue Version des LKS geht von einem umfassenden Landschaftsverständnis aus. Demnach zeichnet sich Landschaft auch durch die Vielfalt der wertvollen natürlichen und naturnahen Lebensräume und deren räumliche Vernetzung aus. Dies begrüsst Pro Natura sehr. Unverständlich ist jedoch, dass das im Sinne der Biodiversität aktualisierte LKS keine Vorgaben zum Erhalt gefährdeter Tier- und Pflanzenarten enthält.

Landschaftsschutz in allen Politikbereichen  

Erfreulich ist, dass das LKS die Bundesbehörden verpflichtet, die Anliegen des Landschaftsschutzes in allen Politikbereichen miteinzubeziehen.  Solche verbindlichen Regeln braucht es aber auch bei der Erfüllung von Aufgaben, die im Kompetenzbereich der Kantone und Gemeinden liegen.

Darüber hinaus darf das aktualisierte LKS auf keinen Fall als Ersatz für den Aufbau der ökologischen Infrastruktur der Schweiz dienen.  Letztere ist dringend nötig, da sie eine der wichtigsten Massnahmen zur Erhaltung der Biodiversität ist.

Chemiekeule in Plastikverpackungen ermittelt

Viele Inhaltsstoffe von Plastikverpackungen sind noch nicht analysiert worden. Darüber hinaus gibt es auch noch viele Substanzen, welche die Forschung noch nicht zuordnen konnte. Eines steht fest: drei von vier Produkten enthält schädliche Substanzen.

Plastikflaschen: viele Verpackungen sind überhaupt nicht unbedenklich (Bild: pixabay.com, Hans)

Experten der Forschungsgruppe PlastX des Instituts für sozial-ökologische Forschung (ISOE) http://isoe.de haben mehr als 1000 Chemikalien in Plastikverpackungen, also in Kunststoffprodukten nachgewiesen, wobei drei von vier Produkten schädliche Substanzen enthalten.

Darüber hinaus ist ein Grossteil der Substanzen in diesem Chemiekalienmix nicht identifizierbar, wie die Wissenschaftler in ihrer in der „Zeitschrift Environmental Science & Technology“ publizierten Studie ausführen.

Bedenklicher Schadstoffmix

In Zusammenarbeit mit Kollegen der Goethe-Universität Frankfurt http://uni-frankfurt.de und der Technisch-Naturwissenschaftlichen Universität Norwegen http://ntnu.no haben die Fachleute in 34 Alltagsprodukten aus Kunststoff die Chemikalien hinsichtlich ihrer Gesamttoxizität und ihrer Zusammensetzung untersucht – unter anderem Produkte wie Joghurtbecher, Trink- und Shampoo-Flaschen aus acht verschiedenen Kunststofftypen.

„Wir fanden in drei von vier getesteten Produkten schädliche Substanzen, darunter Chemikalien, die toxisch auf Zellen wirken oder endokrine, also hormonähnliche Effekte hervorrufen“, berichtet Lisa Zimmermann, Erstautorin der Studie. In den Plastiktypen Polyvinylchlorid (PVC) und Polyurethan (PUR) fand sich eine grössere Zahl von Chemikalien und die Effekte waren bedenklicher als etwa die in Polyethylenterephthalat (PET).

1400 Chemikalien enthalten

„Es waren insgesamt mehr als 1400 Chemikalien in den Produkten enthalten. In einzelnen Produkten fanden wir sogar mehr als 100 verschiedene Substanzen. Von diesen 1400 Substanzen konnten im Labor nur 260 identifiziert werden. Etwas mehr als 80 Prozent aller nachgewiesenen Substanzen konnten wir mithilfe chemischer Analysen nicht identifizieren“, ergänzt Zimmermann und warnt vor dem Erhitzen von Speisen in der Verpackung. (Quelle: pressetext)

 

 

 

Mikroplastik in Gewässern

Qualvoll verendete Meeresvögel mit einem Bauch voller Mikroplastik oder Plastikansammlungen so gross wie Inseln: Bilder wie diese hat heute praktisch jeder schon gesehen. Doch es gibt auch Plastikteile, die von Auge kaum sichtbar sind – Mikroplastik. Neuerdings, so eine Mitteilung für die Umweltfachmesse ILMAC in Basel, findet man auch Mikroplastik im Menschen.

Angekommen ist Mikroplastik schon längst als Thema für Umwelttechniker. (Symbolbild: Unsplash)

Die Gefahr, welche Mikroplastik bergen, ist bis anhin kaum erforscht. Forscher der Empa haben nun die weltweit erste Risikoabschätzung für Mikroplastik in Seen und Flüssen durchgeführt. In Europa, so das Fazit der Studie, sind aquatische Organismen zurzeit (noch) nicht akut gefährdet.

Allerdings können diese Millimeter kleinen Partikel ein Problem für die Umwelt darstellen. Mikroplastik ist im doppelten Sinne in der Gesellschaft angekommen, heisst es in einer Mitteilung auf der ILMAC Site: „Chemisch-analytisch hat es sich schon im Magendarmtrakt, im Blut, in der Lymphe und in der Leber von Tieren nachweisen lassen1 und sogar im Stuhl von Menschen.2

Umweltrisiko gegeben? 

Angekommen ist Mikroplastik auch als politisches Thema für eine breite Öffentlichkeit – ein Ansporn für Forscher, Licht und Ordnung in das komplexe Gebiet zu bringen und möglichen Handlungsbedarf für die beteiligten Unternehmen aufzuzeigen. Der Umweltwissenschaftler und Empa-Forscher Bernd Nowack setzt sich unter anderem mit der Umweltbelastung durch Mikroplastik auseinander. Zusammen mit Véronique Adam hat Nowack nun die weltweit erste Risikoabschätzung für in Süsswasser lebende Fische und andere Wasserorganismen durchgeführt.

Dazu haben sie die Ergebnisse aus unzähligen Studien verglichen und ausgewertet. Um herauszufinden, ob ein Risiko für die Umwelt besteht, haben die Empa-Forscher eine Methode angewendet, welche für die Abschätzung von Umweltrisiken durch Chemikalien etabliert ist. Sie verglichen real gemessene Belastungen von Gewässern durch Mikroplastik mit Schwellenwerten für die möglichen toxischen Effekte bei verschiedenen Organismen. Überschneiden sich Belastungen und Schwellenwerte, besteht tatsächlich ein Umweltrisiko.

Ergebnis: In Europa besteht momentan keine Gefahr für die Umwelt, da die tatsächlich gemessenen Konzentrationen an Mikroplastik in den bis jetzt untersuchten Gewässern deutlich unter den Schwellenwerten liegen. Bekanntlich ist jedoch besonders Asien vom Plastikproblem betroffen. Nowack und Adam fanden in den Daten aus Asien dann auch eine Überschneidung der Belastungen und der Schwellenwerte, wenn diese auch äusserst klein ist.

Regionale Unterschiede
Wie diese beiden Beispiele zeigen, fanden die Forscher Unterschiede zwischen den verschiedenen Weltregionen bezüglich Verschmutzung durch Mikroplastik und des daraus resultierenden Risikos für die Umwelt. Vor allem in Regionen, die kein oder ein nur begrenzt funktionierendes Abwassereinigungssystem haben, können höhere Umweltkonzentrationen auftreten. Dies, da gut funktionierende Kläranlagen besonders wichtig sind für den «Schutz» der Umwelt vor Mikroplastik.

Nowacks Fazit: «Zurzeit besteht kein Hinweis, dass Mikroplastik in Europa ein Risiko für die Umwelt darstellt.» Allerdings seien weitere Untersuchungen nötig, um negative Folgen definitiv ausschliessen zu können, da die Datengrundlage insgesamt noch recht spärlich ist, vor allem auch, was lokale Hotspots von Mikroplastik in der Umwelt angeht. So empfiehlt er etwa kontrollierte Studien mit Standardmethoden und vollständiger Charakterisierung der Partikel.

Seine eigene Forschungsgruppe «Environmental Risk Assessment and Management» in der Empa-Abteilung «Technologie und Gesellschaft» in St. Gallen wird das Thema jedenfalls weiterverfolgen. Geplant sind ähnliche Risikobewertungen für Mikroplastik in Böden und eine Studie für die Weltmeere. Auch die Quantifizierung der Mikroplastikflüsse in die Umwelt oder die Untersuchung der Bildung von Mikroplastik beim Waschen und Verwittern sind aktuelle Forschungsprojekte.

 

Gerne möchten wir Sie auf das Forum «Swiss Green & Sustainable Chemistry Days 2019» aufmerksam machen, welches Sie während der ILMAC (Dienstag, 24. bis Freitag, 27. September 2019) mit Vorträgen und Neuigkeiten versorgt. Das entsprechende Programm finden Sie hier. Organisiert wird das ILMAC Forum von der Schweizerischen Chemischen Gesellschaft.

 

Originalpublikation:

V. Adam, T. Yang, B. Nowack, «Toward an ecotoxicological risk assessment of microplastics: Comparison of available hazard and exposure data in freshwaters», Environmental Toxicology and Chemistry (2018); DOI: 10.1002/etc.4323

Quelle: Empa (Medienmitteilung gekürzt)

www.empa.ch

Krebserregende Schnäppchen: Wish in der Kritik

Eine Laboruntersuchung zeigt: Auf der Billig-Plattform Wish werden Produkte verkauft, die hierzulande nicht auf dem Markt sein dürften, wie es sogar die "SonntagsZeitung" kürzlich thematisiert hat.

 

Ein Bluetooth-Kopfhörer, der bei Wish statt 296 nur 16 Franken kostet, sei gemäss Testergebnissen «nicht verkehrsfähig». (Symbolbild: Unsplash)

Die US-Plattform Wish, die hauptsächlich chinesische Billigst-Angebote vertreibt, ist in der Schweiz auf dem Vormarsch. Nach Umsatz ist der Onlineshop bereits auf Platz 8 der grössten Schweizer Onlineshops – 185 Millionen Franken erwirtschaftete Wish hierzulande 2018, gleich viel wie LeShop. Eine Umsatzverdreifachung innerhalb von drei Jahren.

Über Wish werden Produkte zu Schleuderpreisen verkauft und direkt aus China geliefert. Besonders bei jungen Menschen ist die Plattform in der Schweiz beliebt. Aufgrund der extrem tiefen Preise seien die Erwartungen an die Qualität tief, sagt Patrick Kessler, Präsident des Verbands des Schweizerischen Versandhandels zur SonntagsZeitung.

Die Jagd nach ultragünstigen Produkten – darunter auch Fälschungen von Markenartikeln – hat aber einen Haken. Es werden Produkte importiert, die Sicherheitsstandards verletzen. Die Zeitung berichtet über einen Test des Schweizerischen Konsumentenforums bei einem unabhängigen Labor. Ein Bluetooth-Kopfhörer, der statt 296 nur 16 Franken kostet, sei gemäss Testergebnissen «nicht verkehrsfähig».

Grund: Verschiedene gesundheitsgefährdende Substanzen überschreiten die Grenzwerte. Eine davon gilt gar als krebserregend.
Andere Tests – etwa vom deutschen TV-Magazin «Wiso» – kamen zum Schluss, dass gewisse Produkte «potenziell lebensgefährlich» seien. Beim Berühren des Netzteils drohte ein Stromschlag.

Fehlende Sicherheitskontrollen

Sicherheitskontrollen fehlen bei Wish. Chinesische Händler können sich direkt auf der Plattform registrieren und ihre Waren an Kunden aus aller Welt verkaufen. Von den Schweizer Testergebnissen zeigt sich Wish denn auch wenig beeindruckt – die besagten Bluetooth-Kopfhörer sind weiterhin im Verkauf, obwohl das Konsumentenforum den Onlinehändler über die bedenklichen Substanzen informiert hat.

Ebenfalls wenig beeindruckt von potenziellen Gesundheitsrisiken scheinen Schweizer Konsumenten. Sie bestellen weiterhin fleissig bei Wish. Der Boom wird von einem weiteren Faktor beflügelt: Weil China beim Weltpostverein als Drittweltland gilt, profitieren die dortigen Händler von vergünstigten Posttarifen in die Schweiz. Oft wird deshalb kostenloser Versand angeboten. Ungleiche Spiesse, die bei Schweizer Onlinehändlern schon länger für Unmut sorgen. (Quelle: Werbewoche)

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